DE102014208068A1 - Erntemaschine mit sensorbasierter Einstellung eines Arbeitsparameters - Google Patents
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Abstract
Eine Anordnung und ein Verfahren zum selbsttätigen Einstellen eines Aktors (48, 54, 56, 58, 60, 62, 64) zur Beeinflussung eines Arbeitsparameters einer in einer Vorwärtsrichtung (V) über ein Feld bewegbaren Erntemaschine (10) bei einem Erntevorgang wenden folgende Schritte an: (a) Erfassen wenigstens einer Eigenschaft eines seitlich neben der Erntemaschine (10) befindlichen Bereichs des Felds mit einem Erntegutbestand (96a) durch einen an der Erntemaschine (10) angebrachten Sensor (50a, 50b, 50c, 50d), (b) ortsspezifisches Abspeichern der im Schritt (a) erfassten Eigenschaft, und (c) vorausschauendes ortsspezifisches Abrufen der im Schritt (b) abgespeicherten Eigenschaft und darauf basierendes Einstellen des Aktors (48, 54, 56, 58, 60, 62, 64) in der Weise, dass der Arbeitsparameter während des Aberntens des im Schritt (a) mit dem Sensor erfassten Erntegutbestandes (96a) an die im Schritt (a) erfasste Eigenschaft angepasst ist.
Description
- Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Anordnung zum selbsttätigen Einstellen eines Aktors zur Beeinflussung eines Arbeitsparameters einer in einer Vorwärtsrichtung über ein Feld bewegbaren Erntemaschine bei einem Erntevorgang.
- Stand der Technik
- Bei landwirtschaftlichen Erntemaschinen hängt der Durchsatz proportional von der jeweiligen Vortriebsgeschwindigkeit der Erntemaschine ab. Um die Erntemaschine möglichst gut auszulasten und effektiv auszunutzen, sind Systeme bekannt, welche die Vortriebsgeschwindigkeit selbsttätig im Sinne einer Einhaltung eines gewünschten Erntegutdurchsatzes einstellen und den Bediener von der Aufgabe der Geschwindigkeitsvorgabe entlasten. Weiterhin besteht auch die Möglichkeit, andere Einstellungen der Erntemaschine (z.B. Parameter eines Dreschwerks oder einer Reinigungseinrichtung eines Mähdreschers) abhängig vom Durchsatz oder anderer Eigenschaften des Ernteguts, wie beispielsweise dessen Feuchtigkeit, selbsttätig zu verstellen.
- Die Dichte und andere Eigenschaften des Ernteguts können auf einem Feld mehr oder weniger stark variieren, was entsprechende Änderungen des einzustellenden Arbeitsparameters der Erntemaschine zur Folge hat. Die Erfassung der Ernteguteigenschaft, insbesondere wenn sie erst an Bord der Erntemaschine mittels eines Sensors erfolgt (s. beispielsweise
DE 1 199 039 B ), und die Anpassung des Arbeitsparameters in Folge einer Änderung der Ernteguteigenschaft bedingen jedoch eine gewisse Reaktionszeit, die dazu führt, dass der Arbeitsparameter nur zeitlich verzögert an eine Änderung der sensierten Eigenschaft des Ernteguts angepasst wird. Dies ist besonders kritisch, wenn die Dichte plötzlich stark ansteigt, da dann sogar eine Überlastung oder Verstopfung der Erntemaschine die Folge sein kann. - Im Stand der Technik wurden Lösungen vorgeschlagen, bei denen eine Eigenschaft des Ernteguts auf dem Feld vorausschauend bestimmt und daraus die Vorgabe eines Arbeitsparameters der Erntemaschine in der Weise abgeleitet wird, dass der Arbeitsparameter der Erntemaschine beim Erreichen einer bestimmten Stelle des Feldes bereits auf den dort einzustellenden Wert verbracht wurde, sei es mittels einer bei einem vorherigen Erntevorgang erzeugten Karte, in welcher die seinerzeit sensierten Eigenschaften des Ernteguts eingetragen sind (
DE 44 31 824 C1 ), oder einer auf einer benachbarten Fahrspur erfassten Eigenschaft des Ernteguts (ebenfallsDE 44 31 824 C1 ) oder mittels eines vorausschauend arbeitenden Sensors (DE 101 30 665 A1 ). - Die Einstellung des Arbeitsparameters der Erntemaschine basierend auf einer vorjährig aufgenommenen Karte hat den Nachteil, dass die Ernteguteigenschaften sich in aufeinander folgenden Jahren beträchtlich ändern können, z.B. aufgrund unterschiedlicher Wetterverhältnisse, sodass die kartenbasierten Einstellungen nicht immer optimal sind. Analog müssen auch benachbarte Spuren nicht immer gleiche Ernteguteigenschaften aufweisen.
- Die auf einem vorausschauenden Sensor basierende Einstellung des Arbeitsparameters verlangt einen Sensor, der hinreichend weit nach vorn über den Erntevorsatz hinaus auf das Feld blickt, um angesichts der Reaktionszeiten eine hinreichend rechtzeitige Verstellung des Arbeitsparameters zu ermöglichen. Der Abstand zwischen dem Sensor und dem von ihm erfassten Bereich des Feldes liegt in der Größenordnung von 10 m und darüber und der Winkel, unter dem das Erntegut sensiert wird, ist sehr flach.
- Die Auswirkung dieser Anordnung auf mit Radar, Lasern oder Kameras arbeitenden Sensoren ist folgendermaßen. Bei Radarsensoren trifft der Radarstrahl auf Luft, dann auf den Pflanzenbestand und dann auf den Boden. Die durch die vielen durchlaufenen Medien zurück zum Sensor reflektierte Energie wird häufig in sehr komplizierter Weise kombiniert, was eine schwierige Signalverarbeitung bei der Ermittlung von Ernteguteigenschaften zur Folge hat. Wenn eine Kamera unter einem flachen Winkel auf das Erntegut blickt, erfasst sie fast nur die Oberseite des Erntegutbestandes. Durch die große Entfernung ist die in Pixeln/cm gemessene Auflösung sehr schlecht. Bei einem Laser-Sensor ergeben sich ähnliche Probleme wie bei der Kamera. Sowohl die Eindringtiefe des Laserstrahls als auch die effektive Auflösung reduzieren sich mit der Entfernung und Flachheit des Auftreffwinkels.
- In derart großen Abständen lässt sich demnach bei vielen Sensoren keine gute Messgenauigkeit erreichen. Außerdem ist die Umgebung des Schneidwerks eines Mähdreschers bei sehr trockenem Erntegut in hohem Maße mit Staub belastet, was eine Erkennung der Ernteguteigenschaften mit optischen Sensoren erschwert.
- Es ist zwar an sich bekannt, die seitliche Umgebung einer Erntemaschine mit einem optischen Sensor zu überwachen (
JP 2005 151 871 A1 - Schließlich wurde vorgeschlagen, einen Sensor an einem Fluggerät anzubringen, das der Erntemaschine vorausfliegt und erfasste Eigenschaften des Ernteguts an die Erntemaschine weitergibt, deren Arbeitsparameter selbsttätig basierend auf Ausgangssignalen des Sensors kontrolliert werden (
DE 10 2010 038 661 A1 ). Hierfür ist jedoch ein Fluggerät vonnöten, was den Aufwand vergrößert. - Aufgabe
- Das vorliegende Problem wird darin gesehen, eine mit einem Sensor zur Erfassung von Ernteguteigenschaften ausgestattete Erntemaschine dahingehend zu verbessern, dass die oben erwähnten Nachteile vermieden werden oder zumindest in einem verminderten Maße vorliegen.
- Lösung
- Die vorliegende Erfindung wird durch die Patentansprüche definiert. Ein Verfahren zum selbsttätigen Einstellen eines Aktors zur Beeinflussung eines Arbeitsparameters einer in einer Vorwärtsrichtung über ein Feld bewegbaren Erntemaschine bei einem Erntevorgang umfasst folgende Schritte:
- (a) Erfassen wenigstens einer Eigenschaft eines seitlich neben der Erntemaschine befindlichen Bereichs des Feldes mit einem Erntegutbestand durch einen an der Erntemaschine angebrachten Sensor,
- (b) ortsspezifisches Abspeichern der im Schritt (a) erfassten Eigenschaft und/oder einer daraus abgeleiteten Größe, und
- (c) vorausschauendes ortsspezifisches Abrufen der im Schritt (b) abgespeicherten Eigenschaft und/oder der abgespeicherten, daraus abgeleiteten Größe und darauf basierendes Einstellen des Aktors in der Weise, dass der Arbeitsparameter während des Aberntens des im Schritt (a) mit dem Sensor erfassten Bereich des Feldes an die im Schritt (a) erfasste Eigenschaft angepasst ist.
- Mit anderen Worten wird während des laufenden Erntevorgangs der Erntegutbestand seitlich neben der Erntemaschine mit dem an der Erntemaschine angebrachten Sensor untersucht, um eine Eigenschaft des Ernteguts zu ermitteln, beispielsweise die Bestandshöhe, Bestandsdichte, Feuchtigkeit und/oder das Bodenprofil (Topographie), auf dem der Erntegutbestand steht. Diese Eigenschaft (oder eine daraus abgeleitete Größe) wird ortsspezifisch abgespeichert. Wenn die Erntemaschine sich dann später unmittelbar vor der Position befindet, an der die Eigenschaft ermittelt wurde, wird rechtzeitig die Eigenschaft (oder die daraus abgeleitete Größe) wieder aus dem Speicher abgerufen und ein Arbeitsparameter des Aktors wird anhand dieser Eigenschaft festgelegt. Dadurch erreicht man, dass der Arbeitsparameter genau dann an die Eigenschaft angepasst ist, wenn der Erntegutbestand abgeerntet wird, dessen Eigenschaft mit dem Sensor ermittelt wurde. Somit kann die Leistung der Erntemaschine (Durchsatz) und/oder ein anderer Betriebsparameter, wie die Kornverluste und/oder der Bruchkornanteil und/oder die Strohqualität optimiert werden.
- Auf diese Weise erreicht man mit einfachen Mitteln eine dennoch genaue Anpassung des Arbeitsparameters der Erntemaschine an die Eigenschaft des Erntegutbestands. Die Sensierung des Erntegutbestands seitlich der Erntemaschine hat den Vorteil, dass die Entfernung zwischen dem Sensor und dem Erntegutbestand kleiner sein kann als bei einer Sensierung des Erntegutbestandes vor der Erntemaschine, und dass dort weniger Staubbelastung vorliegt. Demnach lassen sich dort genauere Messwerte erzielen. Da die erwähnte Eigenschaft des Ernteguts bereits bei einer zeitlich voraus liegenden Fahrt über das Feld erfasst wurde, stehen die Einstelldaten für den Aktor für weit vor der Maschine liegende Feldbereiche mit hoher Genauigkeit bereit. Sie liegen derart früh vor, sodass auch sehr langsam verstellbare Aktoren rechtzeitig verstellt werden können.
- Der Sensor ist insbesondere ein berührungslos arbeitender, optoelektronischer Sensor, z.B. eine Kamera, ein Laserscanner oder ein Radarsensor.
- Der Aktor kann zur Verstellung der Vortriebsgeschwindigkeit der Erntemaschine und/oder zur Verstellung eines Erntegutbearbeitungsparameters der Erntemaschine (bei einem Mähdrescher beispielsweise zur Einstellung eines Dreschwerkparameters, wie Dreschspalt und/oder Drehzahl des Dreschwerks, oder eines Reinigungsparameters, wie Gebläsedrehzahl und/oder Sieböffnung) und/oder zur Verstellung der Arbeitshöhe eines Erntevorsatzes eingerichtet sein.
- Der Sensor kann direkt an der tragenden Struktur der Erntemaschine oder an einem mit der Erntemaschine verbundenen Erntevorsatz oder an einem an der Erntemaschine angebrachten Ausleger befestigt werden.
- Der Sensor kann den Erntegutbestand senkrecht oder schräg von oben her betrachten.
- Eine Anordnung zum selbsttätigen Einstellen eines Aktors zur Beeinflussung eines Arbeitsparameters einer in einer Vorwärtsrichtung über ein Feld bewegbaren Erntemaschine bei einem Erntevorgang ist nach alledem mit Folgendem ausgestattet:
- (a) einem an der Erntemaschine angebrachten Sensor, der eingerichtet ist, wenigstens eine Eigenschaft eines seitlich neben der Erntemaschine befindlichen Bereich des Feldes mit einem Erntegutbestand zu erfassen,
- (b) einem mit einer Positionsbestimmungseinrichtung verbundenen Speicher zum ortsspezifisches Abspeichern der mit dem Sensor erfassten Eigenschaft und/oder einer daraus abgeleiteten Größe, und
- (c) einer mit der Positionsbestimmungseinrichtung verbundenen Kontrolleinheit zum vorausschauenden ortsspezifischen Abrufen der in dem Speicher abgespeicherten Eigenschaft und/oder daraus abgeleiteten Größe und zum darauf basierenden Einstellen des Aktors in der Weise, dass der Arbeitsparameter während des Aberntens des Erntegutbestandes an die dort mit dem Sensor erfasste Eigenschaft angepasst ist.
- Die erfindungsgemäße Anordnung kann an selbstfahrenden oder von einem Fahrzeug gezogenen oder daran angebauten Erntemaschinen Verwendung finden, beispielsweise Mähdreschern, gezogenen oder selbstfahrenden Ballenpressen oder Feldhäckslern.
- Im Falle einer durch ein Zugfahrzeug gezogenen oder daran angebauten Erntemaschine, wie einer Ballenpresse oder eines Feldhäckslers, wird die Geschwindigkeit der Erntemaschine gesteuert, indem die Fahrgeschwindigkeit des Zugfahrzeugs kontrolliert wird. Dazu kann eine Kontrolleinheit der Erntemaschine über einen Bus mit einer Steuerung des Zugfahrzeugs kommunizieren. Der Sensor kann an der Erntemaschine und/oder am Zugfahrzeug befestigt werden. Die Vorgabe der Fahrgeschwindigkeit des Zugfahrzeugs kann durch die Kontrolleinheit der Erntemaschine und/oder des Zugfahrzeugs vorgenommen werden. Demnach kann bei einer Kombination aus einem Zugfahrzeug und einer gezogenen oder angebauten Erntemaschine die ganze Kombination als Erntemaschine im Sinne des vorliegenden Schutzrechts betrachtet werden.
- Ausführungsbeispiel
- In den Zeichnungen ist ein nachfolgend näher beschriebenes Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt. Es zeigt:
-
1 eine halbschematische Seitenansicht eines landwirtschaftlichen Mähdreschers, -
2 eine Draufsicht auf den Mähdrescher der1 beim Abernten eines Feldes, -
3 ein Flussdiagramm, nach dem die Kontrolleinheit des Mähdreschers beim Ermitteln und Abspeichern der Sensordaten arbeitet, und -
4 ein Flussdiagramm, nach dem die Kontrolleinheit des Mähdreschers beim Einstellen der Arbeitsparameter der Aktoren arbeitet. - Die
1 zeigt einen als Beispiel für eine Erntemaschine dienenden, landwirtschaftlichen Mähdrescher10 mit einer tragenden Struktur12 , die mit im Eingriff mit dem Erdboden stehenden Rädern14 versehen ist. Obwohl der Mähdrescher10 mit Rädern dargestellt ist, könnte er auch mit zwei oder vier Raupenlaufwerken versehen sein. Ein Schneidwerk16 wird zum Ernten von Erntegut verwendet und führt es einem Schrägförderer18 zu. Der Schrägförderer18 enthält eine Fördereinrichtung, um das geerntete Gut einer Leittrommel20 zuzuführen. Die Leittrommel20 führt das Gut nach oben durch einen Einlassübergangsabschnitt22 hindurch und einer drehbaren, zum Dreschen und Trennen eingerichteten Dresch- und Trenneinrichtung24 zu. Die dargestellte Dresch- und Trenneinrichtung24 ist im Mähdrescher axial angeordnet, sie könnte aber auch in einer anderen Orientierung relativ zur Längsachse des Mähdreschers10 angeordnet sein, insbesondere in Querrichtung. Obwohl die vorliegende Erfindung anhand einer Dresch- und Trenneinrichtung24 mit einem Rotor beschrieben wird, könnte sie auch an einem Mähdrescher10 mit einer konventionellen, quer angeordneten Dreschtrommel, die mit einem Dreschkorb zusammenwirkt, verwendet werden, der eine Trenneinrichtung in Form eines axialen oder tangentialen Trennrotors und/oder Strohschüttlers folgt. Anstelle an einem Mähdrescher10 könnte die Erfindung auch an einem Feldhäcksler oder einer gezogenen oder selbstfahrenden Ballenpresse Verwendung finden. - Die Dresch- und Trenneinrichtung
24 drischt und trennt das geerntete Gut. Das Korn und die Spreu fallen durch Roste am Boden der Dresch- und Trenneinrichtung24 in ein Reinigungssystem26 . Das Reinigungssystem26 entfernt die Spreu und führt das saubere Korn einem (nicht gezeigten) Elevator für sauberes Korn zu. Der Elevator für sauberes Korn legt das Korn in einem Korntank28 ab. Das saubere Korn im Korntank28 kann durch einen Entladeschneckenförderer30 einem Lastwagen oder Anhänger zugeführt werden. - Ausgedroschenes, vom Korn befreites Stroh wird von der Dresch- und Trenneinrichtung
24 durch einen Auslass32 einer Auswurftrommel34 zugeführt. Die Auswurftrommel34 stößt das Stroh wiederum an der Rückseite des Mähdreschers10 aus. Es ist anzumerken, dass die Auswurftrommel34 das vom Korn befreite Gut auch direkt einem Strohhäcksler zuführen könnte. Der Betrieb des Mähdreschers10 wird von einer Bedienerkabine35 aus gesteuert. - Die Dresch- und Trenneinrichtung
24 umfasst ein zylindrisches Rotorgehäuse36 und einen im Rotorgehäuse36 angeordneten, drehbaren Rotor37 . Der vordere Teil des Rotors37 und das Rotorgehäuse36 definieren einen Beschickungsabschnitt38 . Stromab des Beschickungsabschnitts38 sind ein Dreschabschnitt39 , ein Trennabschnitt40 und ein Auslassabschnitt41 . Der Rotor37 ist im Beschickungsabschnitt38 mit einer konischen Rotortrommel versehen, die wendelförmige Beschickungselemente zum Eingreifen in Gut aufweist, das sie von der Leittrommel20 und vom Einlassübergangsbereich22 erhält. Unmittelbar stromab des Beschickungsabschnitts38 befindet sich der Dreschabschnitt39 . Im Dreschabschnitt39 weist der Rotor37 eine zylindrische Rotortrommel auf, die mit einer Anzahl von Dreschelementen versehen ist, um das vom Beschickungsabschnitt38 erhaltene Gut zu dreschen. Stromab des Dreschabschnitts39 befindet sich der Trennabschnitt40 , in dem das im gedroschenen Gut noch enthaltene Korn freigesetzt wird und durch ein bodenseitiges Rost im Rotorgehäuse36 hindurch in das Reinigungssystem26 fällt. Der Trennabschnitt40 geht in den Auslassabschnitt41 über, in dem das vom Korn befreite Gut (Stroh) aus der Dresch- und Trenneinrichtung24 ausgestoßen wird. - Der Mähdrescher ist mit einer Kontrolleinheit
42 ausgestattet, die zur Ansteuerung von Arbeitsparametern von mehreren Aktoren dient. Zu diesen Aktoren gehört ein Aktor60 zur Vortriebsgeschwindigkeitsvorgabe, der das Übersetzungsverhältnis eines hydrostatischen Getriebes (nicht gezeigt) kontrolliert, das zum Antrieb der vorderen Räder14 dient. Ein weiterer Aktor48 steuert die Arbeitshöhe des Schneidwerks16 . Weitere Aktoren können Arbeitsparameter der Dresch- und Trenneinrichtung24 kontrollieren, wie ein Aktor54 deren Drehzahl und ein Aktor56 deren Dreschspalt kontrolliert, und Arbeitsparameter des Reinigungssystems26 steuern, wie ein Aktor58 die Drehzahl eines Reinigungsgebläses vorgibt und Aktoren62 ,64 die Öffnungsgröße von Sieben kontrollieren. - Die Ansteuerung wenigstens eines der erwähnten Arbeitsparameter durch die Kontrolleinheit
42 basiert auf wenigstens einem Sensor50a ,50b ,50c ,50d , der Eigenschaften des Erntegutbestands96a erfasst, der sich bezüglich der Vorwärtsrichtung V des Mähdreschers10 seitlich neben dem Mähdrescher10 befindet, wie in der2 zeichnerisch dargestellt. Der Sensor50a ist seitlich an der Oberseite des Schrägförderers18 befestigt und blickt von dort horizontal oder schräg nach unten auf den Erntegutbestand96a . Der Sensor50b ist seitlich am äußeren Ende des Schneidwerks16 befestigt und blickt von dort horizontal oder schräg nach unten auf den Erntegutbestand96a . Der Sensor50c ist an der Oberseite der tragenden Struktur12 des Mähdreschers10 am unteren Rand des Korntankaufsatzes befestigt und blickt von dort schräg nach unten auf den Erntegutbestand96a . Der Sensor50d ist an einem Ausleger52 befestigt, der rückwärtig des Korntanks28 oberseitig an der tragenden Struktur12 angebracht ist und befindet sich etwa in der Mitte des Streifens des Erntegutbestandes96a , den der Mähdrescher10 bei einer nachfolgenden Fahrt über das Feld abernten wird. Er blickt vertikal nach unten auf den Erntegutbestand96a . Der Ausleger52 kann teleskopierbar und/oder schwenkbar sein, um den Sensor50d bei Nichtbenutzung in eine verstaute Transportposition zu verbringen. Die dargestellten Anbringungsmöglichkeiten für die Sensoren50a bis50d sind nur Beispiele; die Sensoren können auch an anderen Stellen des Mähdreschers10 angebracht werden. Außerdem wird es in der Regel hinreichen, wenn nur ein einziger der gezeigten Sensoren50a bis50d vorhanden ist. - Die Sensoren
50a bis50d sind beliebiger Art. Insbesondere kann es sich um an sich bekannte, abtastende Radar- oder Laserentfernungsmesser oder Kameras handeln. Sie erfassen im Betrieb wenigstens eine Eigenschaft des Erntegutbestandes96a , wie Bestandsdichte, Bestandshöhe und/oder Feuchtigkeit und/oder Unkrautbefall. Außerdem können Umgebungseigenschaften, wie Bodentopographie und/oder Hindernisse erfasst werden. Anhand dieser Eigenschaft kann die mit den Sensoren50a bis50d verbundene Kontrolleinheit42 daran angepasste Arbeitsparameter der erwähnten Aktoren48 ,54 ,56 ,58 ,60 ,62 ,64 ableiten. Hierzu und zum Aufbau der Sensoren50a bis50d sei auf den Stand der Technik nachDE 101 30 665 A1 ,DE 10 2008 043 716 A1 ,DE 10 2011 017 621 A1 undDE 10 2011 085 380 A1 verwiesen, der durch Verweis mit in die vorliegenden Unterlagen aufgenommen wird. - Die Kontrolleinheit
42 speichert während des Erntevorgangs die Sensordaten nach dem Flussdiagramm der3 ab. Nach dem Start im Schritt100 wird im Schritt102 die Position des jeweils mit den Sensoren50a bis50d erfassten Erntegutbestandes96 neben dem Mähdrescher10 bestimmt. Dazu dient ein Positionsbestimmungssystem80 , das Signale von Satelliten (z.B. GPS, Glonass und/oder Galileo) und ggf. terrestrischen Sendern zur Verbesserung der Genauigkeit empfängt und daraus die Position ableitet. Die Vorwärtsfahrtrichtung des Mähdreschers10 kann aus nachfolgend erfassten Positionsdaten und/oder Signalen der Satelliten und/oder Trägheitsnavigationssensoren und/oder mit Rädern zusammenwirkenden Sensoren ermittelt werden. Die erfasste Position des Positionsbestimmungssystems80 wird dann in die Position des jeweils mit den Sensoren50a bis50d erfassten Erntegutbestandes96 neben dem Mähdrescher10 transformiert. Hierzu sei auf den Stand der Technik nachUS 5 987 371 A undDE 198 30 858 A1 verwiesen. - Wenn einer oder mehrere der Sensoren
50a bis50d verstellbar (insbesondere verschiebbar, wie der Sensor50d oder um eine in Vorwärtsrichtung verlaufende Achse schwenkbar) sind, um ihren sensitiven Bereich selbsttätig oder durch Bedienereingabe oder -verstellung an die Arbeitsbreite des Schneidwerks16 anpassen zu können, wird die Lage des sensitiven Bereichs des verstellbaren Sensors50a bis50d manuell oder mittels eines zugehörigen Erfassungsmittels selbsttätig in die Kontrolleinheit42 eingegeben und von dieser im Schritt102 berücksichtigt. - Im nachfolgenden Schritt
102 werden dann die Sensorwerte bestimmt, d.h. Signale von einem oder mehreren der Sensoren50a bis50d erhalten und im folgenden Schritt106 gemeinsam mit den Positionsdaten in einem Speicher44 abgespeichert. Dabei können direkt die Sensorsignale abgespeichert werden oder daraus abgeleitete Größen. Wenn der Sensor50d beispielsweise die Laufzeit von elektromagnetischen Wellen zum Bestand und zur Bodenoberfläche erfasst, kann aus den Laufzeiten die Höhe des Erntegutbestandes über dem Boden abgeleitet werden. Auf den Schritt106 folgt wieder der Schritt102 . - Die
4 zeigt die Vorgehensweise der Kontrolleinheit42 beim Vorgeben der Arbeitsparameter eines oder mehreren der Aktoren48 ,54 ,56 ,58 ,60 ,62 ,64 . Die Kontrolleinheit42 führt beide Vorgänge, d.h. das Abspeichern der Sensordaten nach3 und das Vorgeben der Arbeitsparameter der Aktoren48 ,54 ,56 ,58 ,60 ,62 ,64 nach4 in hinreichend kurzen zeitlichen Abständen alternierend, jedoch quasi gleichzeitig, oder parallel zueinander aus. Es wäre auch denkbar, die Kontrolleinheit42 in zwei Teile aufzuteilen, von denen der eine die Aufgaben der3 und der andere die Aufgaben der4 durchführt. - Nach dem Start im Schritt
200 der4 bestimmt die Kontrolleinheit42 im Schritt202 , an welcher Position sich der Mähdrescher10 als nächstes, d.h. nach Ablauf einer Zeit Δt, befinden wird. Diese Zeit Δt ist derart bemessen, dass sie mit der Zeit, welche die Kontrolleinheit für die Schritte204 bis208 und die Aktoren48 ,54 ,56 ,58 ,60 ,62 ,64 zur Einstellung des neuen Arbeitsparameters benötigen, zumindest etwa übereinstimmt. Im Schritt202 wird analog zum Schritt102 vorgegangen, jedoch liegt die zu bestimmende Position des Erntegutbestandes96 nicht neben dem Mähdrescher10 (wie im Schritt102 ), sondern vor dem Mähdrescher10 (vgl.1 ). - Im folgenden Schritt
204 liest die Kontrolleinheit die zu der im Schritt202 ermittelten Position gehörenden Werte der Sensoren50a bis50d (bzw. die abgespeicherte, daraus abgeleitete Größe) aus dem Speicher44 aus und berechnet dann im Schritt206 an die Sensorwerte angepasste Arbeitsparameter für die Aktoren48 ,54 ,56 ,58 ,60 ,62 ,64 . Im Schritt204 können auch andere Werte berücksichtigt werden, die lokal an Bord des Mähdreschers10 durch nicht gezeigte Sensoren gewonnen werden, wie aktuelle Ernteguteigenschaften (z.B. Feuchtigkeits- und/oder Durchsatzwerte), Istpositionen der Aktoren48 ,54 ,56 ,58 ,60 ,62 ,64 und/oder abgespeicherte Kalibrierdaten für die Sensoren50a bis50d . - Im Schritt
208 steuert die Kontrolleinheit42 dann einen oder mehreren der Aktoren48 ,54 ,56 ,58 ,60 ,62 ,64 entsprechend des Ergebnisses des Schritts206 an. Es folgt dann wieder der Schritt202 . - Durch die Sensierung des Erntegutbestandes
96a neben dem Mähdrescher10 und die spätere Verwendung der Sensordaten zur selbsttätigen Einstellung von mindestens einem Arbeitsparameters eines Aktors des Mähdreschers10 vermeidet man die Nachteile bisheriger Sensoren, die vom Mähdrescher nach vorn auf den Erntegutbestand96 blicken. Insbesondere ist der Abstand zwischen dem Sensor50a bis50d und dem beobachteten Erntegutbestand96a geringer, der Winkel kann wesentlich steiler sein und es liegt an der sensierten Stelle eine geringere Staubbelastung vor. - Es sind verschiedene Modifikationen der dargestellten Ausführungsform denkbar. So könnte die Kontrolleinheit
42 , statt die Aktoren48 ,54 ,56 ,58 ,60 ,62 ,64 selbsttätig anzusteuern, dem Bediener in der Kabine35 eine entsprechende Information anzeigen, der dann von Hand über Eingabemittel die Verstellung der Aktoren48 ,54 ,56 ,58 ,60 ,62 ,64 veranlasst. Außerdem muss der Streifen des Feldes mit dem gemäß3 sensierten Erntegutbestand96a nicht unmittelbar nach dem Abernten des benachbarten Erntegutbestandes96 , von dem aus der Erntegutbestand96a sensiert wurde (vgl.2 ) abgeerntet werden, sondern kann später abgeerntet werden, wenn z.B. zur Vereinfachung des Wendevorgangs im Vorgewende zunächst der übernächste oder ein anderer Streifen abgeerntet wird oder das Feld spiralförmig abgeerntet wird. Die Sensoren50a bis50d der1 blicken nur nach rechts. Es wäre auch möglich, dass alle Sensoren50a bis50d nach links blicken, oder das Sensoren50a bis50d auf beiden Seiten des Mähdreschers10 angeordnet sind. - ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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- Zitierte Patentliteratur
-
- DE 1199039 B [0003]
- DE 4431824 C1 [0004, 0004]
- DE 10130665 A1 [0004, 0033]
- JP 2005151871 A1 [0009]
- DE 102010038661 A1 [0010]
- DE 102008043716 A1 [0033]
- DE 102011017621 A1 [0033]
- DE 102011085380 A1 [0033]
- US 5987371 A [0034]
- DE 19830858 A1 [0034]
Claims (8)
- Verfahren zum selbsttätigen Einstellen eines Aktors (
48 ,54 ,56 ,58 ,60 ,62 ,64 ) zur Beeinflussung eines Arbeitsparameters einer in einer Vorwärtsrichtung (V) über ein Feld bewegbaren Erntemaschine (10 ) bei einem Erntevorgang, mit folgenden Schritten: (a) Erfassen wenigstens einer Eigenschaft eines seitlich neben der Erntemaschine (10 ) befindlichen Bereichs des Felds mit einem Erntegutbestand (96a ) durch einen an der Erntemaschine (10 ) angebrachten Sensor (50a ,50b ,50c ,50d ), (b) ortsspezifisches Abspeichern der im Schritt (a) erfassten Eigenschaft und/oder einer daraus abgeleiteten Größe, und (c) vorausschauendes ortsspezifisches Abrufen der im Schritt (b) abgespeicherten Eigenschaft und/oder der abgespeicherten, daraus abgeleiteten Größe und darauf basierendes Einstellen des Aktors (48 ,54 ,56 ,58 ,60 ,62 ,64 ) in der Weise, dass der Arbeitsparameter während des Aberntens des im Schritt (a) mit dem Sensor erfassten Bereich des Feldes an die im Schritt (a) erfasste Eigenschaft angepasst ist. - Verfahren nach Anspruch 1, wobei der Sensor (
50a ,50b ,50c ,50d ) ein berührungslos arbeitender, optoelektronischer Sensor ist, z.B. eine Kamera, ein Laserscanner oder ein Radarsensor. - Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, wobei der Aktor (
48 ,54 ,56 ,58 ,60 ,62 ,64 ) zur Verstellung der Vortriebsgeschwindigkeit der Erntemaschine (10 ) und/oder zur Verstellung eines Erntegutbearbeitungsparameters der Erntemaschine (10 ) und/oder zur Verstellung der Arbeitshöhe eines Erntevorsatzes (16 ) eingerichtet ist. - Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Sensor (
50a ,50b ,50c ,50d ) an der Erntemaschine (10 ) oder einem Erntevorsatz (16 ) oder an einem an der Erntemaschine (10 ) angebrachten Ausleger (52 ) befestigt ist. - Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Sensor (
50a ,50b ,50c ,50d ) den Erntegutbestand (96a ) senkrecht oder schräg von oben her betrachtet. - Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Sensor (
50a ,50b ,50c ,50d ) die Höhe und/oder Dichte des Erntegutbestandes (96a ) und/oder dessen Feuchtigkeit und/oder die Bodentopographie des Feldes erfasst. - Anordnung zum selbsttätigen Einstellen eines Aktors (
48 ,54 ,56 ,58 ,60 ,62 ,64 ) zur Beeinflussung eines Arbeitsparameters einer in einer Vorwärtsrichtung (V) über ein Feld bewegbaren Erntemaschine (10 ) bei einem Erntevorgang, mit: (a) einem an der Erntemaschine (10 ) angebrachten Sensor (50a ,50b ,50c ,50d ), der eingerichtet ist, wenigstens eine Eigenschaft eines seitlich neben der Erntemaschine (10 ) befindlichen Bereichs des Felds mit einem Erntegutbestand (96a ) zu erfassen, (b) eine mit einer Positionsbestimmungseinrichtung (80 ) verbundenen Speicher (44 ) zum ortsspezifisches Abspeichern der mit dem Sensor (50a ,50b ,50c ,50d ) erfassten Eigenschaft und/oder einer daraus abgeleiteten Größe, und (c) einer mit der Positionsbestimmungseinrichtung (80 ) verbundenen Kontrolleinheit (42 ) zum vorausschauenden ortsspezifischen Abrufen der in dem Speicher (44 ) abgespeicherten Eigenschaft und/oder daraus abgeleiteten Größe und zum darauf basierenden Einstellen des Aktors (48 ,54 ,56 ,58 ,60 ,62 ,64 ) in der Weise, dass der Arbeitsparameter während des Aberntens des Erntegutbestandes an die dort mit dem Sensor (50a ,50b ,50c ,50d ) erfasste Eigenschaft angepasst ist. - Erntemaschine (
10 ) mit einer Anordnung nach Anspruch 7.
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