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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Trocknergerät, das einen Luftkanal umfasst, in dem eine Trockenkammer angeordnet ist, so dass warme Luft mittels eines Gebläses durch die Trockenkammer leitbar ist, wobei im Luftkanal ein Erster Wärmetauscher vorgesehen ist, der zum Abkühlen der Luft ein erstes Leitungssystem umfasst, durch das Kaltwasser leitbar ist, und wobei im Luftkanal ein Zweiter Wärmetauscher vorgesehen ist, der zum Erwärmen der Luft ein zweites Leitungssystem umfasst, durch das Warmwasser leitbar ist,
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Zum Trocknen von Wäsche werden Waschtrockner und Wäschetrockner mit einer Wäschetrommel zur Aufnahme feuchter Wäsche verwendet. Bei solchen Trocknergeräten durchströmt warme Luft die feuchte Wäsche und nimmt die Feuchtigkeit auf. Bei Ablufttrocknern wird die warme, feuchte Luft durch einen Abluftschlauch nach außen geführt. Ein Kondenswassertrockner weist hingegen einen geschlossenen Prozessluftkreislauf auf, in dem ein Wärmetauscher genutzt wird, um die warme, feuchte Luft zu entfeuchten.
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Aus der Druckschrift
EP 2 562 306 A1 ist ein Wäschetrockner mit Kondensationseinrichtung bekannt, in dem ein erster Wärmetauscher das Warmwasser aus einem Schichtspeicher einer Heizungsanlage zum Erhitzen der Luft des Prozessluftkreislaufes vor Einleiten der Luft in die Wäschetrommel nutzt, und in dem ein zweiter Wärmetauscher das Kaltwasser aus dem Schichtspeicher der Heizungsanlage zum Abkühlen und Entfeuchten der Luft des Prozessluftkreislaufes nach dem Ausleiten der Luft aus der Wäschetrommel nutzt. Es hat sich gezeigt, dass das Kaltwasser des Schichtspeichers, insbesondere einer Solarthermieanlage, bei Warmwetterbedingungen oder hohen Raumtemperaturen nicht kalt genug ist, um im zweiten Wärmetauscher die für das Entfeuchten der Luft erforderliche Kondensation des Wassers aus der Luft zu bewirken. Um das Kaltwasser weiter abzukühlen, umfasst der Wäschetrockner daher einen zusätzlichen Wasserkühler (
2, Bezugszeichen
23), der bedarfsweise aktivierbar ist.
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Das dafür erforderliche Enthitzungsmodul erhöht den Verkaufspreis des Wäschetrockners erheblich, ist im Betrieb des Wäschetrockners laut, erhöht im Betrieb des Wäschetrockners seine Gesamtleistungsaufnahme, nimmt erheblichen Platz in Anspruch, erhöht die Montagekosten des Wäschetrockners für den Kunden, und leitet die Kondensationswärme des Wäschetrockners in den Aufstellort.
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Offenbarung der Erfindung
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, ein Trocknergerät zu schaffen, insbesondere einen Waschtrockner oder einen Wäschetrockner, das Kalt- und Warmwasser, insbesondere aus einem Schichtenspeicher, insbesondere einer Heizungsanlage, für die Wärmetauscher im Prozessluftkreislauf nutzt, aber die oben genannten Nachteile des Enthitzungsmoduls vermeidet, das kostengünstiger herstellbar, und kostengünstiger, leiser und Energie- effizienter betreibbar ist, weniger Platz in Anspruch nimmt, kostengünstig montierbar ist, und die Kondensationswärme nicht in den Aufstellort leitet.
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Die Aufgabe wird gelöst mit einem Trocknergerät nach Anspruch 1, einer Trocknereinrichtung nach Anspruch 11, und einem Verfahren nach Anspruch 13. Vorteilhafte Ausführungsformen sind in den abhängigen Ansprüchen beschrieben.
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Dafür wird ein Trocknergerät geschaffen, das einen Luftkanal umfasst, in dem eine Trockenkammer angeordnet ist, so dass warme Luft mittels eines Gebläses durch die Trockenkammer leitbar ist, wobei im Luftkanal ein erster Wärmetauscher vorgesehen ist, der zum Abkühlen der Luft ein erstes Leitungssystem zum Durchleiten von Kaltwasser umfasst, und wobei im Luftkanal ein zweiter Wärmetauscher vorgesehen ist, der zum Erwärmen der Luft ein zweites Leitungssystem zum Durchleiten von Warmwasser umfasst. Das Trocknergerät zeichnet sich dadurch aus, dass es von einem Kondensationsbetrieb, in dem der Luftkanal geschlossen ist, in einen Abluftbetrieb, in dem der Luftkanal offen ist, umschaltbar ist.
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Sofern bei warmem Wetter oder warmer Umgebungsluft des Trocknergerätes daher das in den ersten Wärmetauscher eingespeiste Kaltwasser zu warm ist, um im Luftkanal ein Auskondensieren der Feuchtigkeit aus der Luft zu bewirken, ist das Trocknergerät in den Abluftbetrieb umschaltbar, so dass die feuchte Luft aus dem Trocknergerät ausgeleitet wird. Das Trocknergerät dieser Ausführungsform benötigt überhaupt kein Enthitzungsmodul, so dass die mit dem Enthitzungsmodul verbundenen Nachteile wie beispielsweise höhere Gerätekosten, Montagekosten, Geräuschentwicklung, Gesamtleistungsaufnahme und Platzbedarf, erst gar nicht entstehen.
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Dafür ist es bevorzugt, dass das Trocknergerät einen Ansaugkanal sowie einen Abluftkanal umfasst, an die der Luftkanal im Abluftbetrieb jeweils angeschlossen ist. Dadurch wird die Luft im Abluftbetrieb durch einen Ansaugkanal in den Luftkanal eingeleitet, und durch einen Abluftkanal aus dem Luftkanal wieder abgeleitet. Der Abluftkanal ist bevorzugt als Abluftschlauch ausgebildet. Vorzugsweise wird die Luft mit dem Abluftschlauch nach draußen geleitet.
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Im Kondensationsbetrieb ist es hingegen bevorzugt, dass der Luftkanal den ersten Wärmetauscher mit dem zweiten Wärmetauscher verbindet. Dadurch wird die Luft im Kondensationsbetrieb durch den Luftkanal vom ersten Wärmetauscher in den zweiten Wärmetauscher geleitet.
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Der Ansaugkanal ist dafür bevorzugt in einer Fließrichtung der Luft vor dem zweiten Wärmetauscher angeordnet. Dadurch ist die das Trocknergerät umgebende Raumluft durch den Ansaugkanal in den zweiten Wärmetauscher leitbar und dort erwärmbar ist, bevor sie durch die Trockenkammer geleitet wird. Ebenfalls bevorzugt ist der Abluftkanal dafür in Fließrichtung der Luft hinter dem ersten Wärmetauscher angeordnet. Dadurch ist die Luft, sofern sie im ersten Wärmetauscher nicht ausreichend entfeuchtet wurde, hinter diesem aus dem Trocknergerät ableitbar. Weiterhin bevorzugt ist der erste Wärmetauscher dafür in Fließrichtung der Luft vor dem zweiten Wärmetauscher angeordnet. Dadurch ist die Luft, sofern sie im ersten Wärmetauscher ausreichend entfeuchtet wurde, wieder in den zweiten Wärmetauscher einleitbar.
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Um den Luftkanal für den Abluftbetrieb zu öffnen und für den Kondensationsbetrieb zu schließen, ist es bevorzugt, dass das Trocknergerät ein Umschaltmodul umfasst. Besonders bevorzugt umfasst das Umschaltmodul einen Moduleinlass und einen Modulauslass. Dabei ist es bevorzug, dass der Moduleinlass im Kondensationsbetrieb mit dem Modulauslass verbunden ist. Weiterhin ist es dafür bevorzugt, dass der Moduleinlass im Abluftbetrieb mit dem Abluftkanal und der Modulauslass im Abluftbetrieb mit dem Ansaugkanal verbunden sind.
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In einer bevorzugten Ausführungsform ist der Luftkanal im Umschaltmodul dafür mehrteilig ausgebildet, wobei ein mit dem Moduleinlass verbundener erster Kanalteil, und ein mit dem Modulauslass verbundener zweiter Kanalteil motorisch verdrehbar vorgesehen sind. Dadurch sind sie um den Winkel, insbesondere um 90°, an den Ansaugkanal beziehungsweise den Abluftkanal drehbar. In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist das Umschaltmodul als ein Ventil ausgebildet, oder in einer ebenfalls bevorzugten Ausführungsform umfasst es ein Ventil.
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In einer bevorzugten Ausführungsform sind sowohl das Kaltwasser als auch das Warmwasser aus verschiedenen Schichten eines Schichtenspeichers. Besonders bevorzugt wird sowohl das Kaltwasser als auch das Warmwasser dem Schichtenspeicher einer Heizungsanlage oder einer Solarthermie entnommen. Es sind aber auch andere Kaltwasser- und Warmwasserquellen bevorzugt.
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Zum Erfassen eines Umschaltzeitpunktes vom Kondensationsbetrieb in den Abluftbetrieb und/oder zurück ist es weiterhin bevorzugt, dass das Trocknergerät einen Sensor umfasst. Vorzugsweise erfasst der Sensor eine Temperatur des Kaltwassers und/oder eine Umgebungstemperatur des Trocknergerätes und/oder eine relative Luftfeuchtigkeit im Luftkanal, insbesondere in Fließrichtung hinter dem ersten Wärmetauscher.
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Zum Umschalten vom Kondensationsbetrieb in den Abluftbetrieb und zurück ist es zudem bevorzugt, dass das Trocknergerät eine Gerätesteuerung aufweist. Vorzugsweise ist das Umschaltmodul mit der Gerätesteuerung in Abhängigkeit von einem erfassten Sensorsignal des Sensors vom Kondensationsbetrieb in den Abluftbetrieb und zurück umschatlbar.
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Die Gerätesteuerung ist bevorzugt ebenfalls zum Steuern eines Antriebs der Trockenkammer, des Gebläses, einer Pumpe zum Befördern des Kaltwassers für den ersten Wärmetauscher, einer Pumpe zum Befördern des Warmwassers für den zweiten Wärmetauscher, und/oder weiterer betriebsrelevanter Baugruppen des Trocknergerätes vorgesehen.
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Die Pumpe für den ersten Wärmetauscher ist im Abluftbetrieb bevorzugt ausgeschaltet, um Energie zu sparen.
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In einer bevorzugten Ausführungsform weist das Trocknergerät weiterhin eine Umschaltung auf, beispielsweise einen Schalter, mit der/dem es entweder dauerhaft in den Abluftbetrieb, oder dauerhaft in den Kondensationsbetrieb umschaltbar ist. Dadurch ist das Trocknergerät auch an einem Standort nutzbar, an dem kein Kondensationsbetrieb möglich ist, beispielsweise weil keine Kaltwasserquelle zur Verfügung steht. Somit ist die Zahl der möglichen Kunden erhöht.
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Die Aufgabe wird weiterhin gelöst mit einer Trocknereinrichtung, die einen Schichtenspeicher und ein solches Trocknergerät umfasst. Der Schichtenspeicher der Trocknereinrichtung ist dabei bevorzugt ein Schichtenspeicher einer Heizungsanlage oder einer Solarthermie.
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Die Aufgabe wird weiterhin gelöst mit einem Verfahren zum Steuern eines Trocknergerätes, insbesondere eines solchen Trocknergerätes, wobei das Trocknergerät von einem Kondensationsbetrieb in einen Abluftbetrieb umschaltbar ist und einen Sensor zum Erfassen eines Umschaltzeitpunktes vom Kondensationsbetrieb in den Abluftbetrieb und zurück umfasst, und wobei im Betrieb des Trocknergerätes
- – ein Sensorsignal mit dem Sensor gemessen wird;
- – das Sensorsignal des Sensors mit Grenzwerten verglichen wird; und
- – das Trocknergerät bei Überschreiten eines ersten Grenzwertes vom Kondensationsbetrieb in den Abluftbetrieb, und bei Unterschreiten eines zweiten Grenzwertes vom Abluftbetrieb in den Kondensationsbetrieb umgeschaltet wird.
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Um ein Hin- und Herschalten des Trocknergerätes vom Kondensationsbetrieb in den Abluftbetrieb und zurück zu vermeiden, ist es dabei bevorzugt, dass der erste Grenzwert größer als der zweite Grenzwert ist, vorzugsweise etwa 3–5°C größer.
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Im Folgenden wird die Erfindung anhand von Figuren beschrieben. Die Figuren sind lediglich beispielhaft und schränken den allgemeinen Erfindungsgedanken nicht ein.
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1 zeigt schematisch in (a) ein erfindungsgemäßes Trocknergerät im Kondensationsbetrieb und in (b) das Trocknergerät im Abluftbetrieb.
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Das Trocknergerät 10 der 1 weist einen Luftkanal 13 auf, in dem eine Trockenkammer 1 angeordnet ist. Die Trockenkammer 1 ist in einer bevorzugten Ausführungsform eine um eine Drehachse (nicht gezeigt) drehbare Trommel. Es sind aber auch andere, nicht drehbare Trockenkammern 1 bevorzugt.
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Die Trockenkammer 1 ist zur Aufnahme von feuchter, zu trocknender Wäsche (nicht dargestellt) vorgesehen.
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Um die Wäsche zu trocknen, ist Luft L mittels eines Gebläses 4 durch die Trockenkammer 1 leitbar. Dafür weist die Trockenkammer 1 einen Trockenkammereinlass 1e und einen Trockenkammerauslass 1a auf, an die der Luftkanal 13 angeschlossen ist. Dadurch ist die Luft L durch den Trockenkammereinlass 1e in die Trockenkammer 1 einleitbar und durch den Trockenkammerauslass 1a aus dieser wieder ausleitbar. Zum Anschließen des Luftkanals 13 an die Trockenkammer ist gegebenenfalls eine Kanalumlenkung 7 erforderlich.
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Beim Durchleiten durch die Trockenkammer 1 nimmt die Luft L Feuchtigkeit der in der Trockenkammer 1 angeordneten Wäsche auf.
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Um die Feuchtigkeits-Aufnahmefähigkeit der Luft L zu erhöhen, ist im Luftkanal 13 ein erster Wärmetauscher 6 vorgesehen. Der erste Wärmetauscher 6 ist zum Aufwärmen der Luft L vorgesehen. Dafür wird der Luftkanal 13 durch den ersten Wärmetauscher 6 geleitet. Zudem weist der erste Wärmetauscher 6 dafür ein erstes Leitungssystem 15 auf, durch das Warmwasser WW leitbar ist. Im Betrieb des Trocknergerätes 10 wird das Warmwasser WW in einer Fließrichtung 26 mittels einer ersten Pumpe 6a, M durch das erste Leitungssystem 15 des ersten Wärmetauschers 6 geleitet. Dabei gibt es Wärme an die gleichzeitig durch den Luftkanal 13 des ersten Wärmetauschers 6 geleitete Luft L ab. Dadurch wird die Luft L erwärmt und die Feuchtigkeits-Aufnahmefähigkeit der Luft L erhöht. Beim Durchfließen der Trockenkammer 1 nimmt sie Feuchtigkeit der Wäsche auf, so dass sie am Trockenkammerauslass 1a eine hohe Luftfeuchtigkeit aufweist.
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Um die Feuchtigkeit danach wieder aus der Luft L zu entfernen, weist das Trocknergerät 10 einen zweiten Wärmetauscher 3 auf. Der zweite Wärmetauscher 3 ist in Fließrichtung 20 der Luft L hinter der Trockenkammer 1 angeordnet. Er ist zum Abkühlen und zum Entfeuchten der Luft L vorgesehen. Dafür wird der Luftkanal 13 durch den zweiten Wärmetauscher 3 geleitet. Zudem weist der zweite Wärmetauscher 3 dafür ein zweites Leitungssystem 14 auf, durch das Kaltwasser KW leitbar ist. Im Betrieb des Trocknergerätes 10 wird das Kaltwasser KW in einer Fließrichtung 23 mittels einer zweiten Pumpe 3a, M durch das zweite Leitungssystem 14 des zweiten Wärmetauschers 3 geleitet. Dabei nimmt es Wärme von der gleichzeitig durch den Luftkanal 13 des zweiten Wärmetauschers 3 geleiteten Luft L auf.
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Um Flusen der Wäsche aus der Luft L zu Filtern, und ein Verstopfen des Luftkanals 13, insbesondere des zweiten Wärmetauschers 3, durch die Flusen zu vermeiden, ist zwischen dem zweiten Wärmetauscher 3 und der Trockenkammer 1 ein Flusenfilter 2 vorgesehen.
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Bei einer ausreichend großen Temperaturdifferenz zwischen der durch den Luftkanal 13 geleiteten Luft L beziehungsweise der Temperatur des Warmwassers WW und dem durch das zweite Leitungssystem 14 geleiteten Kaltwasser KW kondensiert die Feuchtigkeit beim Durchleiten der Luft L durch den zweiten Wärmetauscher 3 aus der Luft L aus, so dass die Luftfeuchtigkeit der Luft L sinkt.
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Das auskondensierte Wasser wird dann über einen an den zweiten Wärmetauscher 3 angeschlossenen Wasserablauf 16 abgeleitet. Dieser ist beispielsweise an einen Kondensatsammelbehälter (nicht dargestellt) angeschlossen, der mittels einer Kondensatpumpe (nicht dargestellt) regelmäßig entleert wird.
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Bei einer ausreichend geringen Luftfeuchtigkeit der Luft L nach Durchfließen des zweiten Wärmetauschers 3 wird diese wieder in den ersten Wärmetauscher 6 eingeleitet, erwärmt und durch die Trockenkammer 1 geleitet. Dabei ist der Prozessluftkreislauf – beziehungsweise der Luftkanal 13 – geschlossen und das Trocknergerät 10 arbeitet wie ein Kondenswassertrockner im Kondensationsbetrieb K.
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Der Kondensationsbetrieb K des Trocknergerätes 10 ist in der 1(a) dargestellt.
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Sofern die Temperaturdifferenz zwischen der durch den Luftkanal 13 geleiteten Luft L, beziehungsweise der Temperatur des Warmwassers WW, und dem durch das zweite Leitungssystem 14 geleiteten Kaltwasser KW im zweiten Wärmetauscher 3 nicht ausreichend groß ist, kondensiert die Feuchtigkeit beim Durchleiten der Luft L durch den zweiten Wärmetauscher 3 nicht oder zumindest nicht ausreichend aus der Luft L aus. Dies kann beispielsweise bei zu warmem Kaltwasser KW, oder zu hohen Außentemperaturen / warmen Klimaverhältnissen der Fall sein.
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Für diesen Fall sieht das Trocknergerät 10 einen Abluftbetrieb A vor. Im Abluftbetrieb A ist der Prozessluftkreislauf – beziehungsweise der Luftkanal 13 – offen. Das Trocknergerät 10 arbeitet dann wie ein Ablufttrockner. Dies ist in der 1(b) dargestellt.
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Die Luft L wird dem Trocknergerät 10 dann durch einen Ansaugkanal 9, insbesondere ein Ansaugrohr, von außen zugeführt. Anschließend wird sie mittels des Gebläses 4 im zweiten Wärmetauscher 6 erwärmt, durch die Trockenkammer 1 geleitet und im Flusenfilter 2 gefiltert. Danach wird die noch feuchte Luft L durch einen Abluftkanal 8, insbesondere ein Abluftrohr oder ein Abluftschlauch, nach außen geleitet. Nach außen heißt dabei bevorzugt nach außerhalb des Gebäudes.
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Zum Umschalten zwischen dem Kondensationsbetrieb K und dem Abluftbetrieb A weist das Trocknergerät 10 ein Umschaltmodul 5 auf. Das Umschaltmodul 5 umfasst einen Moduleinlass 5e und einen Modulauslass 5a. Es ist beispielsweise als ein Ventil ausgebildet. Oder der Luftkanal 13 ist im Umschaltmodul 5 mehrteilig ausgebildet, wobei ein erster Kanalteil 131 durch Verdrehen um einen Winkel (nicht gezeigt) an den Ansaugkanal 9 drehbar, und ein zweiter Kanalteil 132 durch Verdrehen um einen Winkel (nicht gezeigt) an den Abluftkanal 8 drehbar ist.
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Im Kondensationsbetrieb K ist der Moduleinlass 5e mit dem Modulauslass 5a verbunden und der Luftkanal 13 dadurch geschlossen. Im Abluftbetrieb A sind der Moduleinlass 5e hingegen mit dem Abluftkanal 8, und der Modulauslass 5a mit dem Ansaugkanal 9 verbunden, und der Luftkanal 13 dadurch geöffnet.
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Das Trocknergerät 10 weist zum Umschalten vom Kondensationsbetrieb K in den Abluftbetrieb A und zurück einen Sensor 11 auf, der zum Erfassen eines Umschaltzeitpunktes vorgesehen ist. Der Sensor 11 erfasst in einer bevorzugten Ausführungsform die in Fließrichtung 20 der Luft L hinter dem ersten Wärmetauscher 3 in der Luft L enthaltene Luftfeuchtigkeit. Zusätzlich oder alternativ erfasst er eine Temperatur des Kaltwassers KW und/oder eine Umgebungstemperatur des Trocknergerätes 10 und/oder eine Temperaturdifferenz zwischen dem Kaltwasser KW und der Luft L im Luftkanal 13 vor oder in dem ersten Wärmetauscher 3 und/oder eine Temperaturdifferenz zwischen dem Kaltwasser KW und dem Warmwasser WW.
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Zum Steuern des Umschaltmoduls 5 weist das Trocknergerät 10 eine Gerätesteuerung 12 auf. Mit der Gerätesteuerung 12 ist das Umschaltmodul 5 in Abhängigkeit von einem erfassten Sensorsignal des Sensors 11 vom Kondensationsbetrieb K in den Abluftbetrieb A und zurück umschaltbar.
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Dafür wird das Sensorsignal mit dem Sensor 11 gemessen, und mit Referenzwerten verglichen. Das Trocknergerät 10 wird dann bei Überschreiten eines ersten Grenzwertes vom Abluftbetrieb A in den Kondensationsbetrieb K, und bei Unterschreiten eines zweiten Grenzwertes vom Kondensationsbetrieb K in den Abluftbetrieb A umgeschaltet.
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Der erste Grenzwert ist dabei bevorzugt größer als der zweite Grenzwert, beispielsweise um etwa 2–4 °C, um ein ständiges Umschalten vom Kondensationsbetrieb K in den Abluftbetrieb A und zurück zu vermeiden.
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Um das Trocknergerät 10 möglichst Energie effizient zu betreiben, ist die Pumpe 3a, M zum Befördern des Kaltwassers KW des ersten Wärmetauschers 3 im Abluftbetrieb A nicht in Betrieb. Dadurch wird die elektrische Leistung der Pumpe 3a, M und gegebenenfalls der zusätzlichen Kondensatpumpe eingespart.
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Das Warmwasser WW und das Kaltwasser KW zum Betrieb der beiden Wärmetauscher 3, 6 wird bevorzugt einem Schichtenspeicher (nicht gezeigt) entnommen und dem Schichtenspeicher nach Nutzung im Trocknergerät 10 wieder zugeführt. Es sind prinzipiell aber auch andere Warmwasser- und Kaltwasserquellen verwendbar.
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Eine Trocknereinrichtung umfasst daher das Trocknergerät 10 sowie den Schichtenspeicher. Dabei wird bevorzugt der Schichtenspeicher einer Heizungsanlage (nicht dargestellt) oder einer Solarthermie (nicht dargestellt) verwendet. Das erste Leitungssystem 14 des ersten Wärmetauschers 3 des Trocknergerätes 10 wird dann im Bereich des Kaltwassers KW des Schichtenspeichers an diesen angeschlossen, während das zweite Leitungssystem 15 des zweiten Wärmetauschers 6 des Trocknergerätes 10 im Bereich des Heißwassers HW des Schichtenspeichers an diesen angeschlossen wird. Es wird daher das ohnehin in der Heizungsanlage oder der Solarthermie zur Verfügung stehende Kalt- und Warmwasser KW, WW genutzt. Zudem wird sowohl das erwärmte Kaltwasser KW als auch das abgekühlte Warmwasser WW dem Schichtenspeicher vorzugsweise wieder zugeführt.
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Das Trocknergerät 10 ist beispielsweise als Wäschetrockner oder als Waschtrockner ausgebildet.
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Da das erfindungsgemäße Trocknergerät 10 im Abluftbetrieb A betreibbar ist, ist es auch zu Zeiten oder an Standorten einsetzbar, an denen keine ausreichend kalte Kaltwasserquelle zur Verfügung steht, und ein Kondensationsbetrieb daher nicht möglich ist.
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Im Vergleich zu der oben beschriebenen Trocknereinrichtung mit herkömmlichem Trocknergerät (nicht dargestellt) entfällt das Enthitzungsmodul bei der Trocknereinrichtung mit dem erfindungsgemäßen Trocknergerät 10, ohne Funktions- oder Effizienzeinbußen im Betrieb des erfindungsgemäßen Trocknergerätes 10. Zudem entfallen die für das Enthitzungsmodul bei der herkömmlichen Trocknereinrichtung entstehenden Montagekosten sowie die Kosten der für das Enthitzungsmodul erforderlichen elektrischen Leistung im Betrieb des Trocknergerätes. Die erfindungsgemäße Trocknereinrichtung beziehungsweise das erfindungsgemäße Trocknergerät 10 ist daher nicht nur kostengünstiger herstellbar und montierbar, sondern auch kostengünstiger betreibbar.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Trockenkammer, Trommel
- 1a
- Trockenkammerauslass
- 1e
- Trockenkammereinlass
- 2
- Filter
- 3
- Zweiter Wärmetauscher
- 4
- Gebläse
- 5
- Umschaltmodul
- 5e
- Moduleinlass
- 5a
- Modulauslass
- 6
- Erster Wärmetauscher
- 7
- Umlenkung
- 8
- Abluftkanal, Abluftrohr
- 9
- Ansaugkanal, Ansaugrohr
- 10
- Trocknergerät
- 11
- Sensor
- 12
- Gerätesteuerung
- 13
- Luftkanal
- 14
- erstes Leitungssystem
- 15
- zweites Leitungssystem
- 16
- Wasserablauf
- 20
- Fließrichtung der Luft im Luftkanal
- 23
- Fließrichtung des Kaltwassers im ersten Leitungssystem
- 26
- Fließrichtung des Warmwassers im zweiten Leitungssystem
- K
- Kondensationsbetrieb
- A
- Abluftbetrieb
- L
- Luft
- KW
- Kaltwasser
- WW
- Warmwasser
- M
- Pumpe, Antrieb
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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