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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Anzeige von Kraftfahrzeuginformationen, wobei ein Bild eines bestehenden Kraftfahrzeuges aufgenommen wird.
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Verfahren der eingangs genannten Art sind im Stand der Technik bekannt. So offenbart die
DE 10 2012 001 583 A1 ein Verfahren zur Steuerung, Überwachung und/oder Konfiguration einer netzwerkfähigen Anordnung mit wenigstens einem Funktionselement, das wenigstens zwei Funktionszustände aufweist, mittels eines mobilen, netzwerkfähigen Steuergeräts, das eine Anzeige sowie eine Kamera aufweist. Das Steuergerät nimmt dabei mittels der Kamera ein Kamerabild des wenigstens einen Funktionselements auf, das Funktionselement wird erkannt, es wird eine Auswahl aus den wenigstens zwei Funktionszuständen des Funktionselements ermittelt, wobei die Anzeige des Steuergeräts das aufgenommene Kamerabild anzeigt und zusätzlich wenigstens die Auswahl aus den wenigstens zwei Funktionszuständen des Funktionselements, sodass ein Bediener des Steuergeräts wenigstens einen Funktionszustand des Funktionselements auswählen kann.
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Darüber hinaus sind im Stand der Technik sogenannte erweiterte Realitäts-Anwendungen (auch Augmented Reality genannt) bekannt, die eine computergestützte Erweiterung der Realitätswahrnehmung erlauben. Ein Teilaspekt davon ist die visuelle Darstellung von Informationen als Ergänzung von Bildern mittels computergenerierten Zusatzinformationen oder virtuellen Objekten mittels Einblendung oder Überlagerung.
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Nachteilig am Stand der Technik ist, dass die bekannten Verfahren bislang keine Unterstützung eines an Kraftfahrzeugen Interessierten Verbrauchers anbieten.
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Aufgabe der Erfindung ist es daher, die Nachteile aus dem Stand der Technik zumindest teilweise zu überwinden und ein entsprechendes Verfahren anzubieten, das einen an Kraftfahrzeugen Interessierten unterstützt.
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Die Aufgabe wird gelöst durch ein Verfahren gemäß Anspruch 1. Weitere Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Verfahrens sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
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Ein erfindungsgemäßes Verfahren dient zur Anzeige von Kraftfahrzeuginformationen. Im Rahmen des Verfahrens wird zunächst ein Bild eines Kraftfahrzeugs aufgenommen. Die Aufnahme des Bildes des Kraftfahrzeugs kann mittels eines mobilen, netzwerkfähigen Steuergeräts geschehen, das eine Anzeige sowie eine Kamera aufweist. Ein mögliches solches Steuergerät ist ein Mobiltelefon, insbesondere ein sogenanntes Smartphone, das in der Regel eine vergleichsweise große Anzeigevorrichtung aufweist und damit viel Fläche zur Anzeige der Informationen aufweist.
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Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass das Bild mittels Bildauswertungsalgorithmen analysiert und der Typ des aufgenommenen Kraftfahrzeugs identifiziert wird, wobei aus einer Datenbank Informationen über das Kraftfahrzeug abgerufen und zusammen mit dem aufgenommenen Realbild des bestehenden Kraftfahrzeugs angezeigt werden.
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Mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens kann aus einem Bild eines aufgenommenen Kraftfahrzeugs z. B. der Typ oder eine Farbe des aufgenommenen Kraftfahrzeugs automatisch für den Benutzer identifiziert werden und der Benutzer kann einfach mit Zusatzinformationen zu dem aufgenommenen Kraftfahrzeug versorgt werden. Dies erlaubt es, sich auf einfache Weise zu bestimmten Kraftfahrzeugen zu informieren. Solche Informationen kann ein an Kraftfahrzeugen Interessierter anderweitig nur dann herausfinden, wenn er selbst den Typ des Kraftfahrzeugs kennt. Dies ist aber nicht immer der Fall. Die Erfindung vereinfacht somit eine mögliche Anziehung von neuen Kunden, die ohne weiterführende Kenntnisse ein bestimmtes Kraftfahrzeug attraktiv finden, sowie eine Bindung bestehender Kunden, die sich zum Beispiel für den Kauf des nächsten Kraftfahrzeuges interessieren.
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Gemäß einer weiteren möglichen Weiterbildung der Erfindung können die Informationen mit dem angezeigten Realbild des Kraftfahrzeuges überlagert werden. Eine solche Überlagerung erlaubt die Integration der Informationen in das Realbild, was eine natürlichere Präsentation der Informationen ermöglicht. Die Informationen können sinnfällig angeordnet werden, beispielsweise Informationen, die Details des Kraftfahrzeugs betreffen, dort wo die Details am Kraftfahrzeug angeordnet sind.
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Gemäß einer weiteren möglichen Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens können neben dem Kraftfahrzeugtyp weitere das Kraftfahrzeug betreffende Informationen identifiziert werden. Solche Informationen können beispielsweise auf Sonderausstattungen bezogen sein, also Ausstattungen, die nicht serienmäßig sind. Darüber hinaus können weiterführende Informationen, betreffend den Kraftfahrzeugtyp, beispielsweise technische Daten, angezeigt werden, die für einen potenziellen Interessenten von Relevanz sein können.
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Gemäß einer weiteren möglichen Ausgestaltung der Erfindung können die Informationen umfassen:
- – Farbcode: Die exakte Farbe eines betreffenden Kraftfahrzeugs lässt sich für den Laien nur schwer bestimmen, insbesondere, weil Farben abhängig von der Umgebung und von der Beleuchtung unterschiedlich wahrgenommen werden. Es gibt häufig scheinbar ähnliche Farbtöne, die sich nur im direkten Vergleich unterscheiden lassen. Die Angabe des entsprechenden Farbcodes hilft somit, eine entsprechende Farbe, die der Benutzer des Verfahrens attraktiv findet, zu identifizieren und dann die entsprechende Farbe bei der Bestellung auszuwählen;
- – Motorisierung: Auch die Motorisierung ist für den Laien nicht unbedingt anhand einer schnellen Betrachtung identifizierbar, insbesondere, wenn kein Typenkennschild vorhanden ist;
- – Sonderausstattung: Bestimmte Ausstattungspakete können mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens identifiziert werden;
- – Baujahr: Durch Angabe des Baujahres kann angezeigt werden, ob das Modell noch aktuell ist oder nicht;
- – Nicht serienmäßige oder Sonderausstattung: Hiermit kann angezeigt werden, welche Ausstattung zusätzlich verbaut und/oder nicht ab Werk erhältlich ist.
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Die entsprechenden Informationen können anhand des Kraftfahrzeuges selbst und/oder mit Hilfe einer Datenbank von individuellen Kraftfahrzeugen analysiert werden, wozu eine Zuordnung des Kraftfahrzeugbildes zu einem Datenbankeintrag erfolgt. Eine solche Zuordnung kann beispielsweise über ein Kraftfahrzeugkennzeichen vollzogen werden. In diesem Falle erfolgt eine Abfrage einer entsprechenden Datenbank, in der für jedes Kraftfahrzeug ein Kennzeichen hinterlegt ist oder umgekehrt. Solche Datenbanken sind häufig auch bei Herstellern angelegt.
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In einer weiteren möglichen Ausgestaltung kann das Realbild des aufgenommenen Kraftfahrzeugs modifiziert werden. Durch eine solche Modifikation kann der Anwender des erfindungsgemäßen Verfahrens überprüfen, wie sich bestimmte Änderungen auf die Optik des Kraftfahrzeugs auswirken.
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Gemäß einer weiterführenden Ausgestaltung können die Modifikationen, mit denen das Realbild des aufgenommenen Kraftfahrzeugs verändert wird, Änderungen der Farbe, der Motorisierung, der Ausstattung, der Felgen und/oder des Modells umfassen. So kann der Anwender des Verfahrens direkt überprüfen, ob ihm eine andere Farbe gefällt oder nicht, kann den Einfluss einer anderen Motorisierung, die mit einer anderen Optik einhergeht, testen, kann verschiedene Ausstattungsvarianten ausprobieren, beispielsweise Sportpakete oder andere Designs, kann unterschiedliche Felgenoptionen ausprobieren und kann darüber hinaus testen, wie eine bestimmte Ausstattung des aufgenommenen Kraftfahrzeugs bei einem anderen Modell wirkt. So könnte der Anwender des Verfahrens beispielsweise prüfen, wie ihm eine entsprechende Ausstattung bei einer anderen Karosseriebauform gefällt.
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Gemäß einer weiteren möglichen Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens können die Aufnahmeparameter des Kamerabilds relativ zum aufgenommenen Kraftfahrzeug analysiert und die Modifikationen in den entsprechenden Aufnahmeparametern angezeigt und überlagert werden. Somit kann sichergestellt werden, dass die angezeigten Informationen, insbesondere wenn diese Modifikationen des aufgenommenen Kraftfahrzeugs betreffen, perspektivisch korrekt angezeigt werden, sodass sich das modifizierte Bild möglichst real aussieht. Aufnahmeparameter können beispielsweise Winkel und Abstand sowie Informationen betreffend das Objektiv bzw. das Kameramodell umfassen, also sämtliche Kriterien, die die Bilddarstellung beeinflussen. Auch Beleuchtung, Tages- und Nachtzeit und dergleichen mehr können berücksichtigt werden.
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Gemäß einer weiteren möglichen Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens kann eine Weiterleitung zu einem Service erfolgen. Auf diese Weise kann sich ein Interessent direkt mit einem Hersteller in Verbindung setzen und dort ggf. weiterführende Fragen klären.
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Der Service kann gemäß einer weiteren Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens ein Fahrzeugkonfigurator, ein Kaufangebot oder ein Händler sein. Mit Hilfe des Fahrzeugkonfigurators könnte die Konfiguration des Kraftfahrzeugs weiter individualisiert werden, ein Kontakt zum Händler kann helfen, weitere Fragen zu klären.
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Ein erster unabhängiger Gegenstand der Erfindung betrifft ein Computerprogrammprodukt mit einem computerlesbaren Speichermedium, auf dem Befehle eingebettet sind, die, wenn sie von einer Recheneinheit ausgeführt werden, bewirken, dass die Recheneinheit dazu eingerichtet ist, ein Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche auszuführen. Das Computerprogrammprodukt kann derart ausgestaltet sein, dass es das Verfahren vollständig ausführt, es kann jedoch auch mit einem Zentralrechner kommunizieren, sodass Teile des Verfahrens auf dem Zentralrechner ausgeführt werden. Ein entsprechendes Computerprogrammprodukt kann beispielsweise in ein Mobiltelefon integriert sein.
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Die Erfindung wird anhand eines Ausführungsbeispiels erläutert. Dabei zeigen schematisch:
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1a eine Aufnahmesituation eines entsprechenden Kraftfahrzeugs sowie ein entsprechend dem erfindungsgemäßen Verfahren generierten überlagerten Bild;
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1b ein Bild gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren sowie
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2 ein Ablaufdiagramm des erfindungsgemäßen Verfahrens.
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1a zeigt eine Aufnahmesituation, bei der das erfindungsgemäße Verfahren Anwendung finden kann.
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Ein Kraftfahrzeug 2 wird mit Hilfe eines Benutzerendgerätes 4, vorliegend ein Mobiltelefon, aufgenommen. Eine solche Aufnahme kann eine Videoaufnahme, insbesondere und so wie vorliegend, ein Foto 14 sein.
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Das Mobiltelefon 4 befindet sich an einem Ort A, das Kraftfahrzeug 2 an einem Ort B. Eine eingebaute Kamera des Mobiltelefons 4 weist bestimmte Aufnahmeparameter auf, beispielsweise eine bestimmte Brennweite und/oder ein bestimmter Weißabgleich. Die Beziehung von Aufnahmeort A sowie Standort und Ausrichtung des Kraftfahrzeugs B bestimmen zusammen mit der Brennweite im Wesentlichen die Perspektive sowie das von dem Mobiltelefon 4 aufgenommene Bild 14 des Kraftfahrzeuges 2.
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Das Kraftfahrzeug 2 weist eine Reihe von Ausstattungsmerkmalen auf, beispielsweise eine Farbe 6, Felgen 8 (gestrichelt angedeutet), eine Motorisierung 10 (gestrichelt dargestellt) sowie Sonderausstattungen 12.
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Im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens wird das von dem Mobiltelefon 4 aufgenommene Bild 14 des Kraftfahrzeugs 2 analysiert und Informationen 16 über Typ des Kraftfahrzeuges 2, dessen Farbe, dessen Felgen, dessen Motorisierung und/oder dessen Sonderausstattung herausfindet und entsprechende Informationen 14 zu dem Kraftfahrzeug 2 überlagert zum Realbild 14 auf einer Anzeige des Mobiltelefons 4 anzeigt.
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1b zeigt ein schematisches aufgenommenes und gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren modifiziertes Bild 14'.
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Neben einer Darstellung des Kraftfahrzeuges 2, wie es von der Kamera des Mobiltelefons 4 aufgenommen wurde, werden nach erfolgter Analyse über Details zum Kraftfahrzeug 2 eine Vielzahl von Informationen 16, betreffend das Kraftfahrzeug 2 in das Realbild 14 eingeblendet und mit diesem überlagert. Diese Informationen können umfassen: Kraftfahrzeugtyp, Baujahr, Motorisierung, genaue Farbausstattung, mögliche Sonderausstattungen und/oder verbaute Felgen. Des Weiteren können Informationen über den Preis, den nächsten Händler und dergleichen mehr angezeigt werden.
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Insbesondere können die einzelnen Felder auswählbar sein und sich entsprechend einer Auswahlliste modifizieren lassen, wobei das Realbild 14 dann durch ein computergeneriertes Bild mit Informationen 16 überlagert wird, das die entsprechenden Änderungen visualisiert. So kann beispielsweise die Farbe des Kraftfahrzeugs 2 verändert werden, wodurch das dargestellte Kraftfahrzeug 2 in der ausgewählten Farbe dargestellt wird.
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Des Weiteren kann beispielsweise eine andere Felgenausstattung oder eine andere Sonderausstattung, beispielsweise ein Sportpaket, andere Beleuchtung oder dergleichen mehr ausgewählt und entsprechend angezeigt werden. Auf diese Weise kann ein Verwender des erfindungsgemäßen Verfahrens den Einfluss der Konfigurationsänderung prüfen.
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2 zeigt ein Ablaufdiagramm des erfindungsgemäßen Verfahrens.
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In einem ersten Schritt wird ein Bild 14 eines Kraftfahrzeugs 2 mit einem Mobiltelefon 4 aufgenommen.
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Anschließend wird das Bild 14 mittels Bildauswertealgorithmen analysiert. Dazu werden in einem zweiten Schritt zunächst Aufnahmeparameter analysiert, zu denen insbesondere Aufnahmewinkel, Richtung und Perspektive zählen. Darüber hinaus können Aspekte, wie Beleuchtungssituationen, Weißabgleich und dergleichen analysiert werden.
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In einem weiteren Schritt werden das aufgenommene Kraftfahrzeug 2 und die Ausstattung des Kraftfahrzeugs 2 identifiziert. Dies kann anhand des aufgenommenen Bildes 14 selbst und/oder unter Hinzuziehung von Datenbankabfragen geschehen.
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Anschließend findet eine Überlagerung der Informationen mit dem aufgenommenen Realbild 14 statt und das überlagerte Bild 14' wird angezeigt.
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In einem anschließenden Schritt kann das entsprechende Realbild 14 dahingehend modifiziert werden, dass Ausstattungsvarianten des Kraftfahrzeuges 2 geändert werden. Dies kann beispielsweise durch intransparente oder nur teiltransparente Überlagerung des Bildes 14 des Kraftfahrzeuges 2 geschehen.
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In einem letzten Schritt kann eine Weiterleitung des Anwenders des erfindungsgemäßen Verfahrens, beispielsweise zu einer Konfigurationsseite oder zu einem Händler stattfinden, sodass der Anwender des Verfahrens die Konfiguration verfeinern kann oder Kontakt mit einem Händler aufnehmen kann.
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Bezugszeichenliste
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- 2
- Kraftfahrzeug
- 4
- Mobiltelefon
- 6
- Farbe
- 8
- Felgen
- 10
- Motorisierung
- 12
- Sonderausstattung
- 14
- Bild
- 14'
- modifiziertes Bild
- 16
- Informationen
- A
- Aufnahmeort
- B
- Standort des Kraftfahrzeuges
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102012001583 A1 [0002]