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Die Erfindung betrifft einen Prüfkörper zur Überprüfung eines Einklemmschutzes von automatisierten Schließsystemen, insbesondere eines Fahrzeuges.
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Aus der
WO 2010/034489 A1 ist eine Kühlergrillanordnung für einen Kraftwagenbug eines Kraftwagens mit einem Kühlergrill, welcher eine Mehrzahl von Luftdurchtrittsöffnungen umfasst, bekannt. Zudem umfasst die Kühlergrillanordnung eine Klappenanordnung mit wenigstens einem Klappenelement, mittels dessen eine oder mehrere Luftdurchtrittsöffnungen zumindest im Wesentlichen verschließbar ist bzw. sind. Dabei ist das wenigstens eine Klappenelement schwenkbar um eine zugehörige Klappenachse gelagert.
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Darüber hinaus ist in der
DE 10 2005 042 633 A1 ein Verfahren zum Überprüfen einer Einklemmschutzvorrichtung beschrieben. Die Einklemmschutzvorrichtung ist für ein mittels einer Steuereinrichtung fremdkraftbetätigtes Fahrzeugteil eines Kraftfahrzeuges vorgesehen, wobei das Verfahren folgende Schritte umfasst:
- – Anordnen eines elastischen Prüfkörpers an dem Kraftfahrzeug, derart, sodass der Prüfkörper während einer Bewegung des fremdbetätigten Fahrzeugteiles von dem Fahrzeugteil eingeklemmt wird,
- – Initiieren einer durch die Steuervorrichtung gesteuerten Bewegung des fremdkraftbetätigten Fahrzeugteiles, bei der das Fahrzeugteil den Prüfkörper einklemmt,
- – ein durch die Steuerungsvorrichtung veranlasstes Stoppen der Bewegung des Fahrzeugteiles, wenn ein Einklemmen des Prüfkörpers erkannt wird,
- – Aufzeichnen von während der Bewegung des Fahrzeugteiles gewonnenen Daten der Steuerungsvorrichtung und basierend auf den aufgezeichneten Daten der Steuerungsvorrichtung,
- – Ermitteln der maximalen Kraft, die das Fahrzeugteil auf den Prüfkörper ausgeübt hat.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen gegenüber dem Stand der Technik verbesserten Prüfkörper zur Überprüfung eines Einklemmschutzes von automatisierten Schließsystemen, insbesondere eines Fahrzeuges, anzugeben.
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Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die in Anspruch 1 angegebenen Merkmale gelöst.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Ein Prüfkörper ist zur Überprüfung eines Einklemmschutzes von automatisierten Schließsystemen, insbesondere eines Fahrzeuges, vorgesehen. Erfindungsgemäß ist der Prüfkörper derart ausgebildet, dass der Prüfkörper physikalische Eigenschaften eines jeweils zu simulierenden Körperteiles eines Menschen aufweist.
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Mittels eines derart ausgebildeten Prüfkörpers lassen sich spezielle menschliche Körperteile darstellen, wobei verschiedene Elastizitäten von Bestandteilen des jeweiligen Körpers durch entsprechende Materialwahl beim Aufbau des Prüfkörpers berücksichtig werden. Dadurch ist es möglich, eine Feinabstimmung bei einer Implementierung, beispielsweise von Türsteuergeräten, zu realisieren.
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Zudem kann mittels eines solchen Prüfkörpers ein wesentlicher Beitrag zum Einklemmschutz, z. B. an Fahrzeugscheiben als automatisiertes Schließsystem, insbesondere für Kinder, geleistet werden.
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Mit einem solchen Prüfkörper ermittelte Testergebnisse stellen ein zuverlässiges Maß des Einklemmschutzes dar, so dass diese Testergebnisse auch für überprüfte Schließsysteme weiterer Baureihen verwendet werden können.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im Folgenden anhand von Zeichnungen näher erläutert.
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Dabei zeigen:
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1 schematisch eine perspektivische Ansicht eines als Finger ausgebildeten Prüfkörpers,
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2 schematisch einen Querschnitt des als Finger ausgebildeten Prüfkörpers,
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3 schematisch eine perspektivische Ansicht eines als Hand ausgebildeten Prüfkörpers,
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4 schematisch einen Querschnitt des als Hand ausgebildeten Prüfkörpers,
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5 schematisch eine perspektivische Ansicht eines als Arm ausgebildeten Prüfkörpers,
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6 schematisch einen Querschnitt des als Arm ausgebildeten Prüfkörpers,
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7 schematisch eine perspektivische Ansicht eines als Hals ausgebildeten Prüfkörpers,
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8 schematisch einen Querschnitt des als Hals ausgebildeten Prüfkörpers.
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Einander entsprechende Teile sind in allen Figuren mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
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1 zeigt eine perspektivische Ansicht eines als Finger ausgebildeten Prüfkörpers 1, wobei in 2 ein Querschnitt des Prüfkörpers 1 dargestellt ist.
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Der Prüfkörper 1 dient zur Überprüfung eines Einklemmschutzes von automatisierten Schließsystemen eines Fahrzeuges. Bei einem solchen Schließsystem kann es sich beispielsweise um ein automatisches Fensterschließsystem handeln.
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Der Prüfkörper 1 ist dabei so ausgebildet, dass dieser physikalische Eigenschaften eines Fingers als zu simulierendes Körperteil eines Menschen aufweist, wobei der Prüfkörper 1 in einem Prüfbereich im Wesentlichen kreisrund ausgebildet ist, wie in 2 näher gezeigt ist.
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Der als Finger ausgebildete Prüfkörper 1 ist aus vier verschiedenen Materialien gebildet, wobei jedes Material eine wesentliche, einen Bestandteil des Fingers simulierende physikalische Eigenschaft aufweist.
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Die Epidermis, d. h. die Oberhaut eines Fingers, ist mittels eines Gewebebandes 2 mit einer vorgegebenen Dicke dargestellt, wobei die Lederhaut und die Unterhaut mittels einer Schicht aus Kautschuk 3 mit einer vorgegebenen Dicke gebildet sind.
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Eine Muskel-Sehnenschicht sowie Nervenbahnen des Fingers sind bei dem als Finger ausgeführten Prüfkörper 1 mittels 11 Polyvinylchloridschläuchen 4, die eine vorgegebene Wandstärke aufweisen, ausgebildet. Dabei sind die Polyvinylchloridschläuche 4 um einen einen Fingerknochen darstellenden ersten Polyamidstab 5 angeordnet, wobei die Längsachse des ersten Polyamidstabes 5 parallel zu den Längsachsen der Polyvinylchloridschläuche 4 verlaufen.
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Um mittels des ersten Polyamidstabes 5 eine Elastizität des Fingerknochens darzustellen, weist der erste Polyamidstab 5 einen Durchmesser von 5 mm auf.
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Das Gewebeband 2, das Kautschuk 3, der jeweilige Polyvinylchloridschlauch 4 sowie der erste Polyamidstab 5 sind in ihrer Dicke und Ausbildung so gewählt, dass diese die jeweilige Elastizität des Bestandteiles des menschlichen Fingers weitestgehend widerspiegeln.
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In 3 ist ein als Hand ausgebildeter Prüfkörper 1' zur Überprüfung eines Einklemmschutzes von automatisierten Schließsystemen eines Fahrzeuges dargestellt, wobei in 4 ein Querschnitt des Prüfkörpers 1' dargestellt ist.
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Der als Hand ausgebildete Prüfkörper 1' ist im Wesentlichen quaderförmig ausgebildet, wobei eine äußere die Oberhaut darstellende Schicht des Prüfkörpers 1' wie bei dem Finger als Prüfkörper 1 mittels eines Gewebebandes 2 gebildet ist.
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Eine darunterliegende Schicht bildet das Kautschuk 3, welches die Lederhaut und die Unterhaut darstellt.
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Mittels zueinander beabstandet angeordneter erster Polyamidstäbe 5 sind die Mittelhandknochen des Zeigefingers, des Mittelfingers, des Ringfingers und des kleinen Fingers einer Hand simuliert.
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In den Zwischenräumen zwischen den ersten Polyamidstäben 5 als Mittelhandknochen ist jeweils eine vorgegebene Anzahl von Polyvinylchloridschläuchen 4 zur Simulation der Muskel-Sehnenschicht und der Nervenbahnen angeordnet.
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Einen Prüfkörper 1'' zur Simulation eines Armes ist in einer perspektivischen Ansicht in 5 gezeigt, wobei in 6 ein Querschnitt des als Arm ausgeführten Prüfkörpers 1'' dargestellt ist.
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Auch bei diesem den Arm darstellenden Prüfkörper 1'' ist die äußere Schicht, d. h. die Epidermis, mittels Gewebeband 2 gebildet, wobei die darunterliegende Schicht, die Lederhaut und die Unterhaut, aus Kautschuk 3 besteht und eine vorgegebene Dicke aufweist. Der den Arm darstellende Prüfkörper 1'' ist im Prüfbereich, wie anhand des Querschnittes in 6 gezeigt ist, kreisrund ausgebildet.
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Zwischen der Schicht Kautschuk 3 und einem einen Oberarmknochen oder eine Elle und Speiche darstellenden zweiten Polyamidstab 6 ist eine vorgegebene Anzahl von Polyvinylchloridschläuchen 4 mit einer vorgegebenen Wandstärke angeordnet. Dabei bilden die Polyvinylchloridschläuche 4 die Muskel-Sehnenschicht und die Nervenbahnen eines menschlichen Armes.
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Der zweite Polyamidstab 6 weist einen Durchmesser von 30 mm auf und bildet, wie oben beschrieben, den Oberarmknochen oder die Elle und Speiche als Knochen eines Unterarmes, so dass der den Arm simulierende Prüfkörper 1'' bevorzugt sowohl einen Oberarm als auch einen Unterarm eines Menschen darstellen kann.
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7 zeigt eine perspektivische Ansicht eines Prüfkörpers 1''', mittels dessen ein Hals eines Menschen simulierbar ist, wobei in 8 ein Querschnitt des Prüfkörpers 1''' dargestellt ist.
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Bei dem als Hals ausgebildeten Prüfkörpers 1''', welcher im Wesentlichen kreisrund ausgebildet ist, besteht eine äußere Schicht aus Kautschuk 3, wobei das Kautschuk 3 eine vorgegebene Dicke aufweist. Die Schicht aus Kautschuk 3 simuliert die Ober-, die Leder- und die Unterhaut des menschlichen Halses.
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Zwischen dem Kautschuk 3 und einem zweiten Polyamidstab 6 sind 6 Silikonschläuche 7 mit einer vorgegebenen Wandstärke zur Darstellung der Muskel-Sehnenschicht und der Nervenbahnen angeordnet. Zudem kann vorgesehen sein kann, dass die 6 Silikonschläuche 7 zusätzlich die Luftröhre oder den Kehlkopf und die Schilddrüse sowie die Speiseröhre darstellen.
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Einen Abschnitt der Halswirbelsäule bildet der zweite Polyamidstab 6, wobei dieser alternativ auch die Luftröhre oder den Kehlkopf und die Schilddrüse sowie die Speiseröhre zusätzlich darstellen kann.
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Mittels der gewählten Materialien des jeweiligen Prüfkörpers 1, 1', 1'', 1''', die verschiedene Bestandteile des jeweiligen menschlichen Körperteiles darstellen, sind physikalische Eigenschaften, insbesondere die Elastizitäten, dieser Bestandteile, insbesondere bei der Überprüfung eines Einklemmschutzes von automatisierten Schließsystemen eines Fahrzeuges, simulierbar.
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Der jeweilige derart ausgebildete Prüfkörper 1, 1', 1'', 1''' weist also Eigenschaften auf, die realen Eigenschaften des jeweiligen menschlichen Körperteiles weitestgehend entsprechen, so dass mittels eines solchen Prüfkörpers 1, 1', 1'', 1''' ein wesentlicher Beitrag zum Einklemmschutz, beispielsweise an Fahrzeugscheiben, geleistet werden kann.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- WO 2010/034489 A1 [0002]
- DE 102005042633 A1 [0003]