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Technisches Gebiet
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Die Erfindung betrifft ein Filterelement, insbesondere ein Innenraumluftfilterelement, beispielsweise ein mehrlagiges Innenraumluftfilterelement, nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Dieses Filterelement ist vorzugsweise zum Reinigen der, einer Fahrerkabine eines Fahrzeugs, insbesondere mit Spritz- oder Sprühvorrichtungen für Pflanzenschutz- oder Düngemittel, beispielsweise einer Landmaschine, einer Baumaschine oder einer Arbeitsmaschine, zugeführten Luft ausgebildet.
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Die Erfindung betrifft zudem ein Verfahren zum Austauschen und/oder Transportieren eines gebrauchten oder benutzten Filterelements nach dem Oberbegriff des Anspruchs 10.
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Stand der Technik
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Filter zum Filtern von Geruchs- oder Schadstoffen sind bekannt. So ist beispielsweise aus der
US 2004 26 22 17 A ein Flüssigkeitsfilter mit einer Adsorptionsmittel enthaltenden Schicht bekannt.
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Die
DE 10 2009 011 059 A beschreibt einen Innenraumluftfilter für die einer Fahrerkabine zugeführte Luft. Die Filtereinrichtung dieses Innenraumluftfilters weist ein Filterelement mit an einem Träger fixierten partikulären Adsorbentien zur Adsorption von Geruchs- und/oder Schadstoffen auf. Da die an einem Träger fixierten partikulären Adsorbentien eine verbesserte Zugänglichkeit für die aufzubereitende Luft aufweisen, können durch den Einsatz der an dem Träger fixierten partikulären Adsorbentien die Filtrations- und Adsorptionseigenschaften gesteigert werden.
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Aus der Druckschrift
CN 2012 79 419 Y ist ein Filter für die Klimaanlage eines Fahrzeugs bekannt, das neben Staub auch Bakterien, Pollen und Abgase herausfiltert.
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Ein für eine Fahrgastzelle eines Fahrzeuges ausgebildeter Innenraumfilter mit einem Partikelfilterelement und einem Adsorptionsfilterelement ist aus der Druckschrift
EP 1 48 17 18 A bekannt.
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Des Weiteren ist aus der Druckschrift
WO/0033940 ein Luftfilter bekannt, welcher zum Filtern von Gerüchen und giftigen Substanzen eine äußere Lage von Aktivkohle mit einer Lage eines H[igh]E[fficiency]P[article]A[ir]-Filters kombiniert.
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Nachteilig bei diesen bekannten Filtern zum Filtern von Geruchs- oder Schadstoffen ist jedoch, dass beim Austauschen des Filtermediums der Benutzer in direkten Kontakt mit dem kontaminierten Filtermedium gelangt. Um sich vor den im Filtermedium angesammelten Geruchs- oder Schadstoffen zu schützen, muss der Benutzer daher beim Auswechseln des Filtermediums Schutzkleidung tragen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Filterelement der eingangs genannten Art sowie ein Verfahren der eingangs genannten Art so weiterzuentwickeln, dass eine Handhabung des Filterelements erfolgen kann, ohne dass sein Benutzer in direkten Kontakt mit dem Filterelement gelangt. Insbesondere soll es möglich sein, nach der Benutzung des Filterelements dieses auszubauen und/oder zu transportieren ohne mit den im Filtermedium angesammelten Substanzen, insbesondere Geruchs- oder Schadstoffen, in Kontakt zu gelangen.
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Offenbarung der Erfindung
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Diese Aufgabe wird durch ein Filterelement mit den im Anspruch 1 angegebenen Merkmalen sowie durch ein Verfahren mit den im Anspruch 9 angegebenen Merkmalen gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen und zweckmäßige Weiterbildungen der vorliegenden Erfindung sind in den jeweiligen Unteransprüchen gekennzeichnet.
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Mithin basiert die Erfindung darauf, dass das Filterelement einen Beutel aufweist, der zumindest bereichsweise mit dem Filterelement verbunden ist. Der Beutel ist vorzugsweise derart am Filterelement befestigt und/oder derart ausgebildet, dass er über das Filterelement gestülpt oder gezogen werden kann und das Filterelement im Beutel angeordnet werden kann, ohne dass der Benutzer des Beutels mit dem Filterelement in direkten Kontakt gelangt. Ein derartiger, über das Filterelement ziehbarer Überziehbeutel schützt den Benutzer beim Ausbau und/oder Transport des Filterelements vor einem direkten Kontakt mit dem beladenen Filterelement. Diese Schutzfunktion des Beutels ist insbesondere beim Ausbau von gebrauchten, mit Schadstoff(en) beladenen Pestizidfiltern besonders nützlich.
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Vorteilhafterweise ist der Beutel verliersicher am Filterelement angeordnet. Dabei kann der Beutel direkt oder indirekt am Filterelement befestigt sein. Zum Aufnehmen des Filterelements weist der Beutel eine verschließbare Öffnung auf, durch die das Filterelement im Beutel angeordnet werden kann und aus dem Beutel entnommen werden kann.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist das Filterelement ein Innenraumluftfilterelement, das zum Filtern oder zum Abscheiden von zumindest potentiell gesundheitsschädlichen Substanzen und/oder Geruchsstoffen, wie beispielsweise Staub, Pollen, Aerosol und/oder toxischen Gasen und/oder toxischen Dämpfen, aus der einem geschlossenen Raum zuzuführenden Luft, ausgebildet ist. Das Filterelement kann insbesondere zum Filtern der der Fahrerkabine einer Land- und/oder Arbeitsmaschine zugeführten Luft ausgebildet sein. Das erfindungsgemäße Filterelement kann also vorteilhafterweise für die Reinigung der (Atem)luft für die Fahrerkabine einer Land- und/oder Arbeitsmaschine, insbesondere mit Spritz- oder Sprühvorrichtung für Pflanzenschutz- oder Düngemittel, ausgebildet sein.
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Das Filterelement weist vorteilhafterweise eine Adsorptionsfilterlage, insbesondere einen als Aktivkohlefilter ausgebildeten Bereich, auf. In der Adsorptionsfilterlage werden insbesondere zumindest potentiell gesundheitsschädliche oder unangenehm riechende Gase und/oder Geruchsstoffe gebunden.
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Unabhängig hiervon oder in Verbindung hiermit weist das Filterelement vorteilhafterweise eine Feinfilterlage, insbesondere einen als H[igh]E[fficiency]P[article]A[ir]-Filter und/oder als U[ltra]L[ow]P[enetration]A[ir]-Filter ausgebildeten Bereich, auf. Diese Feinfilterlage kann stromauf oder stromab der Adsorptionsfilterlage angeordnet sein. Bevorzugt ist die Feinfilterlage stromauf der Adsorptionsfilterlage angeordnet. Die Feinfilterlage ist dazu ausgebildet, Aerosol aus der Luft zu filtern. Mit Aerosol werden vorliegend fein verteilte, in der Luft schwebende, feste oder flüssige Teilchen bezeichnet, beispielsweise feine Stäube oder Dämpfe, insbesondere von Pestiziden und Fungiziden.
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Durch die Kombination von Adsorptionsfilterlage und Feinfilterlage können zuverlässig auch in stark belasteten Umgebungen von Land- und Arbeitsmaschinen, insbesondere mit Spritz- oder Sprühvorrichtung für Pflanzenschutz- oder Düngemittel, stark verbesserte Luftqualitäten im Innenraum der Fahrerkabine erzielt werden.
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Zudem kann zusätzlich eine anströmseitige Vorfilterlage, insbesondere zur Abscheidung von Staubpartikeln, vorgesehen sein. Diese ist der Adsorptionsfilterlage und/oder der Feinfilterlage vorgeschaltet und auf der Anströmseite des Filterelements angeordnet. Durch die Verwendung der Vorfilterlage kann erreicht werden, dass die Adsorptionsfilterlage und/oder die Feinfilterlage vor zu großer Staubbelastung geschützt werden. Dadurch wird deren Funktion (Gasabscheidung der Adsorptionsfilterlage und Aerosolabscheidung der Feinfilterlage) auch bei sehr staubbeladener Ansaugluft zuverlässig gesichert.
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In einer Ausführungsform kann als Vorfilterlage ein ungefaltetes oder zickzackförmig gefaltetes Filtermedium eingesetzt werden. Dies kann beispielsweise aus Zellulose, Kunststoffschaum oder Flies bestehen und eine ein- oder mehrlagige Kombination aus Lagen derartiger Filtermedien umfassen.
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Um eine gute Filterleistung zu erzielen, kann das erfindungsgemäße Filterelement also zumindest zwei, vorzugsweise drei, Filterlagen aufweisen. Vorteilhafterweise hat das Filterelement eine Vorfilterlage, eine Adsorptionsfilterlage und eine Feinfilterlage. Besonders vorteilhaft ist es, wenn das Filterelement derart ausgebildet ist, dass es die Europäische Norm EN 15695 erfüllt.
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Das Filterelement ist vorzugsweise ein Innenraumluftfilterelement für die Fahrerkabine von Land- und Arbeitsmaschinen, insbesondere mit Spritz- oder Sprühvorrichtungen für Pflanzenschutz- oder Düngemittel, aufweisend
- – eine Adsorptionsfilterlage aufweisende Aktivkohle,
- – eine Feinfilterlage, insbesondere zur Abscheidung von Aerosolen, und
- – eine umlaufende Dichtung zur Trennung der Rohseite von der Reinseite beim Einbau in ein Filtergehäuse.
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Der Beutel ist vorzugsweise derart positioniert, dass die Dichtgeometrie und damit das Dichtungsvermögen nicht gestört werden. Dies kann auf der Rohseite und/oder auf der Reinseite erfolgen. Vorteilhafterweis kann der Beutel mittels des Dichtelements am Filterelement befestigt werden. Beispielsweise kann der Beutel vor dem Angießen der Dichtung am Filterelement angeordnet und mit der Dichtung befestigt werden.
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Das Filterelement weist zum Verbinden der zumindest zwei Filterlagen vorzugsweise ein umlaufendes Band auf. Beispielsweise können die Vorfilterlage und/oder die Adsorptionsfilterlage und/oder die Feinfilterlage ein umlaufendes Band aufweisen, welches mit den Filterlagen dichtend verbunden ist. Das Band kann ein textiles oder aus Vlies gebildetes Band sein.
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Um die Filterwirkung nicht zu beeinträchtigen, umläuft das Band vorzugsweise die Schmalseiten des Filterelements, wobei als Schmalseiten die Seiten der Filterlage bezeichnet werden, die nicht von der zu reinigenden Luft durchströmt werden. Dabei umranden die Schmalseiten die Anström- bzw. Abströmseiten bzw. -fachen. Bei einem Filterelementaufbau, der durch zickzackförmiges Falten eines Filterelements gebildet ist, umfasst der Begriff Schmalseite damit die durch den zickzackförmigen Verlauf zweier Ränder des Filterelements gebildeten Flächen (Stirnseiten) als auch die parallel zu den Faltkanten verlaufenden Endflächen.
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Im Betriebszustand des Filterelements ist der Beutel vorzugsweise außerhalb des Strömungsbereichs des Filterelements angeordnet. Beispielsweise kann der Beutel im Betriebszustand des Filterelements an einer der parallel zu den Faltkanten verlaufenden Endflächen angeordnet sein. Dabei kann sich der Beutel im Wesentlichen über die gesamte Länge dieser Endfläche erstrecken. Unabhängig hiervon oder ergänzend hierzu ist es möglich, dass der Beutel an zumindest einem Bereich des umlaufenden Bandes angeordnet ist.
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Alternativ kann der Beutel im Betriebszustand des Filterelements im Bereich der Vorfilterlage angeordnet sein. Bei diesem Ausführungsbeispiel kann ein Teil des gemäß dem Stand der Technik für den Vorfilter vorgesehenen Raums des Filterelements vom Beutel eingenommen werden.
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Um Raum zu sparen, ist der Beutel bei einem fabrikneuen oder neuartigen Filterelement sowie im Betriebszustand des Filterelements komprimiert, beispielsweise zusammengerafft oder zusammengefaltet, angeordnet. Der Beutel kann beispielsweise Lampion ähnlich gefaltet sein, wobei die Falten in der raumsparenden Anordnung des Beutels übereinander gestapelt sind. Ferner kann der Beutel nach Art einer Duschhaube gefaltet sein, um möglichst viel Oberfläche des Beutels auf kleinstem Stapelraum unterzubringen.
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Um den Beutel im Betriebszustand des Filterelements in seiner raumsparenden komprimierten Anordnung zu halten, kann der Beutel ein lösbares Fixierelement aufweisen. Dieses lösbare Fixierelement kann farblich gekennzeichnet sein, sich also farblich vom Beutel und/oder vom Filterelement unterscheiden. Das Fixierelement kann beispielsweise mindestens ein Haft- oder Klebeelement, beispielsweise ein Klebestreifen, sein. Alternativ kann das Fixierelement ein Seilzug sein. Ein Seilzug hat den Vorteil, dass er auch zum Ausbreiten oder Entfalten des Beutels und optionalerweise zusätzlich zum Verschließen der Öffnung des Beutels dienen kann.
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Um den Beutel über das Filterelement zu ziehen, kann der Beutel ein Zugelement, beispielsweise ein Zugband oder einen Seilzug, aufweisen. Ein Seilzug hat den Vorteil, dass er sehr praktisch und leicht handhabbar ist und auch zum Verschließen des Beutels und/oder zum Fixieren des Beutels in seiner raumsparenden Anordnung dienen kann.
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Zum Verschließen der Öffnung des Beutels, nachdem das Filterelement im Beutel aufgenommen ist, kann der Beutel mindestens ein Verschlusselement aufweisen. Dieses am Beutel angeordnete, insbesondere lösbar befestigte, Verschlusselement kann sich farblich vom Beutel unterscheiden bzw. farblich gekennzeichnet sein.
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Als Verschlusselement können beispielsweise ein Seilzug und/oder ein Haft- oder Klebeelement vorgesehen sein. Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist das Verschlusselement auch als Spannelement und/oder als Fixierelement ausgebildet und kann zum Fixieren des Beutels in seiner raumsparenden Anordnung und/oder zum Stülpen, Spannen oder Ziehen des Beutels über das Filterelement und/oder zum Verschließen der Öffnung des Beutels eingesetzt werden.
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Das Verschlusselement kann zumindest einen lösbar am Beutel befestigten Bereich aufweisen, der in der raumsparenden Anordnung des Beutels derart am Beutel befestigt, beispielsweise angeheftet, angeklebt oder angeclipt ist, dass der Beutel mittels des Verschlusselements in der raumsparenden Anordnung gehalten wird. Zudem kann das Verschlusselement einen fest mit dem Beutel verbundenen Bereich aufweisen, beispielsweise bereichsweise mit dem Beutel verschweißt sein. Nach dem Lösen des lösbar am Beutel befestigten Bereichs des Verschlusselements kann der Beutel entfaltet werden und das Filterelement kann im Beutel aufgenommen werden.
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Das optionalerweise weiterhin mit dem Beutel verbundene Verschlusselement kann dann zum Verschließen des Beutels dienen. Zum Verschließen des Beutels kann das Verschlusselement beispielsweise mindestens ein verformbares, nicht elastisches Element, beispielsweise mindestens einen als Sehne ausgebildeten Draht, aufweisen und dazu ausgebildet sein, um den Beutel geschnürt oder gewickelt zu werden.
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Unabhängig hiervon oder in Verbindung hiermit kann das Verschlusselement mindestens einen selbstklebenden Bereich aufweisen, der mit einer Schutzabdeckung versehen ist. Zum Verschließen des Beutels kann das Verschlusselement derart ausgebildet sein, dass es schnurartig um den Beutel gelegt werden kann, die beiden Enden des Verschlusselements über Kreuz angeordnet werden können und derart auseinandergezogen werden können, dass der Beutel verschlossen bzw. verschnürt ist. Nach dem Entfernen der Schutzabdeckung kann der selbstklebende Bereich das Verschlusselement in seiner Position fixieren. Das Verschlusselement kann beispielsweise nach Art eines Kofferetiketts ausgebildet sein, das zwei aneinander anordbare Bereiche aufweist, wobei zumindest einer dieser Bereiche selbstklebend ausgebildet und mit einem Silikonpapier abgedeckt ist. Nach Abziehen des Silikonpapiers können die beiden Bereiche miteinander verklebt werden.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist der Beutel derart ausgebildet, dass er sich beim Ausbau des Filters selbständig öffnet und/oder ausbreitet, beispielsweise entfaltet. Dies bewirkt, dass ein mit Schadstoffen beladener Filter nicht noch einmal in ein Luftfiltersystem eingebaut werden kann. Zudem kann der Benutzer den Beutel einfacher über das Filterelement ziehen ohne mit dem Filterelement in direkten Kontakt zu gelangen, wenn der Beutel sich selbständig öffnet und/oder ausbreitet.
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Der Beutel ist vorzugsweise als Schutzelement ausgebildet, mittels dessen das Filterelement gegriffen werden kann ohne mit den im Filterelement angesammelten, aus der Luft ausgefilterten Substanzen, insbesondere Gasen und/oder Aerosolen, in Kontakt zu kommen. Damit die im Filterelement angesammelten, aus der Luft ausgefilterten Substanzen nicht durch den Beutel treten können, kann dieser mit mindestens einem Metall, insbesondere mit Aluminium, bedampft sein. Durch das Bedampfen mit Metall kann erreicht werden, dass der Beutel gasdicht und feuchtigkeitsdicht ist.
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Unabhängig hiervon oder in Verbindung hiermit ist der Beutel vorzugsweise aus mindestens einem Folienmaterial oder aus mindestens einer Verbundfolie, insbesondere aus P[oly]E[thylen] und/oder P[oly]P[ropylen] und/oder P[oly]E[ther]S[ulfon] und/oder P[oly]A[mid], gebildet. Durch die Kombination verschiedener Materialien können optimale Eigenschaften, beispielsweise hinsichtlich der Klebbarkeit, Haftfähigkeit, Stabilität, Reißfestigkeit, Dehnung und/oder Gasdurchlässigkeit generiert werden.
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Die Erfindung betrifft ferner ein Innenraumluftfiltersystem zum Filtern der einem geschlossenen Raum zugeführten Luft, insbesondere ein Innenraumluftfiltersystem für die Fahrerkabine von Land- und/oder Arbeitsmaschinen, beispielsweise mit Spritz- oder Sprühvorrichtungen für Pflanzenschutz- und/oder Düngemittel, aufweisend mindestens ein austauschbar im Innenraumluftfiltersystem angeordnetes Filterelement gemäß der vorstehend dargelegten Art.
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Dieses Innenraumluftfiltersystem hat vorzugsweise ein Filtergehäuse mit einem Lufteinlass und einem Luftauslass, wobei das Filterelement ein umlaufendes Dichtelement, insbesondere eine umlaufende Dichtung, zur Trennung der Rohseite von der Reinseite beim Einbau in das Filtergehäuse aufweist. Der Beutel kann mittels des Dichtelements und/oder mittels des Filtergehäuses am Filterelement befestigt sein. Beispielsweise kann das Dichtelement zwischen zwei Gehäuseteilen des Filtergehäuses axial oder radial dichtend verpresst oder eingespannt sein und der Beutel zwischen Gehäuse und Dichtelement oder zwischen Dichtelement und Filterelement verpresst oder eingespannt sein.
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Die Erfindung betrifft ferner eine Fahrerkabine eines Fahrzeugs oder einer Arbeitsmaschine aufweisend ein Innenraumluftfiltersystem gemäß der vorstehend dargelegten Art sowie die Verwendung eines Innenraumluftfilterelements gemäß der vorstehend dargelegten Art oder eines Innenraumluftfiltersystems gemäß der vorstehend dargelegten Art in einer Kabine eines Fahrzeugs und/oder einer Arbeitsmaschine, insbesondere mit Spritz- oder Sprühvorrichtungen für Pflanzenschutz- und/oder Düngemittel.
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Die vorliegende Erfindung betrifft schließlich die Verwendung eines Filterelements gemäß der vorstehend dargelegten Art zum Filtern der einem geschlossenen Raum zugeführten Luft, insbesondere zum Filtern der einer Fahrerkabine eines Fahrzeugs, beispielsweise einer Land- und/oder Arbeitsmaschine, etwa mit Spritz- oder Sprühvorrichtung für Pflanzenschutz- oder Düngemittel, zugeführten Luft.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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Wie bereits vorstehend erörtert, gibt es verschiedene Möglichkeiten, die Lehre der vorliegenden Erfindung in vorteilhafter Weise auszugestalten und weiterzubilden. Hierzu wird einerseits auf die dem Anspruch 1 nachgeordneten Ansprüche verwiesen, andererseits werden weitere Ausgestaltungen, Merkmale und Vorteile der vorliegenden Erfindung nachstehend unter anderem anhand der durch die 1 bis 5 veranschaulichten beiden Ausführungsbeispiele näher erläutert.
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Es zeigt:
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1 in schematischer Darstellung ein erstes Ausführungsbeispiel für ein Filterelement gemäß der vorliegenden Erfindung, das nach dem Verfahren gemäß der vorliegenden Erfindung ausgetauscht und/oder transportiert werden kann;
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2 das Filterelement aus 1, wobei das Filterelement in einem Beutel angeordnet ist;
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3 in schematischer Darstellung ein zweites Ausführungsbeispiel für ein Filterelement gemäß der vorliegenden Erfindung, das nach dem Verfahren gemäß der vorliegenden Erfindung ausgetauscht und/oder transportiert werden kann;
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4 in schematischer Darstellung eine Detailansicht der Anordnung eines am Filterelement aus 3 angeordneten Seilzugs; und
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5 in schematischer Darstellung eine weitere Detailansicht des Filterelements aus 3.
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Gleiche oder ähnliche Ausgestaltungen, Elemente oder Merkmale sind in den 1 bis 5 mit identischen Bezugszeichen versehen.
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Ausführungsform(en) der Erfindung
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Zur Vermeidung überflüssiger Wiederholungen beziehen sich die nachfolgenden Erläuterungen hinsichtlich der Ausgestaltungen, Merkmale und Vorteile der vorliegenden Erfindung (soweit nicht anderweitig angegeben) sowohl auf das in 1 und 2 dargestellte Filterelement 10 als auch auf das in den 3 bis 5 dargestellte Filterelement 10'.
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1 zeigt ein Filterelement 10 zum Filtern von Gas und/oder Aerosol und/oder Dampf aus Luft, beispielsweise einen Schadstofffilter, etwa ein Pestizidfilterelement. An diesem Filterelement 10 ist ein Beutel 20 angeordnet. Dieser Beutel 20 ist als Überziehbeutel ausgebildet, der über das Filterelement 10 stülpbar oder ziehbar ist und eine verschließbare Öffnung aufweist.
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Der Beutel 20 dient als Schutz beim Austausch des kontaminierten Schadstofffilters 10. Um ein Durchtreten der im Filterelement angesammelten Substanzen, insbesondere Schadstoffe, durch den Beutel 20 zuverlässig zu verhindern, ist dieser als gasdichter Folienbeutel ausgebildet. Beispielsweise kann der gasdichte Folienbeutel 20 aus einem Verbundstoff aus mindestens einem Kunststoff gebildet und mit mindestens einem Metall beschichtet sein.
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Damit der gasdichte Beutel 20 beim Ausbau des beladenen Filterelements 10 aus einem Gehäuse eines Luftfiltersystems sofort greifbar ist, ist er mit dem Filterelement 10 verbunden. Dabei ist der gasdichte Beutel 20 an einem Ende des Filterelementes 10 so befestigt, dass er während des Filterbetriebes in einer Parkposition angeordnet ist, in der er den Filtrationsvorgang oder das Strömen der Luft durch das Filterelement 10 nicht behindert. Der Beutel ist derart ausgebildet, dass er bei einem vorzunehmenden Filterausbau mittels eines Zugbands (vgl. 4) über den Filter 10 gezogen werden kann und mit einem geeigneten Verschlusssystem, beispielsweise einem Zugband und/oder einer Klebefolie, verschlossen werden kann.
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Wie in 1 gezeigt, liegen drei Teilfilterelemente, nämlich eine Vorfilterlage 12, eine Adsorptionsfilterlage 14 und eine Feinfilterlage 16 zur Bildung des Filterelements 10 insbesondere unmittelbar aneinander. Die drei Teilfilterelemente 12, 14, 16 können mittels eines Rahmens 30 (vgl. 3) miteinander dichtend verbunden sein.
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Der Rahmen 30 kann beispielsweise durch ein an der gemeinsamen Schmalseite umlaufendes Seitenband, insbesondere aus Vlies oder Textil, gebildet sein. Dieses Seitenband 30 kann mit den Teilfilterelementen 12, 14, 16 verschweißt oder verklebt sein.
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Alternativ zu dem Seitenband 30 kann ein insbesondere spritzgegossener Kunststoffrahmen vorgesehen sein. Dieser kann entweder vorgefertigt sein und die Teilfilterelemente 12, 14, 16 aufnehmen, die im Rahmen verschweißt oder verklebt werden. Alternativ kann der Rahmen als umspritzter Rahmen ausgebildet sein, der dadurch gebildet wird, dass die Teilfilterelemente in eine Form eingelegt und anschließend mit einem Spritzgussrahmen umspritzt werden, wobei das Material sich beim Aushärten unlösbar mit den Teilfilterelementen verbindet.
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Der Beutel 20 kann am Rahmen oder am umlaufenden Band 30 angeordnet werden, insbesondere mittels des Rahmens oder des umlaufenden Bandes 30 am Filterelement befestigt werden. Beispielsweise kann der Beutel vor dem Anordnen oder Angießen des Rahmens 30 am Filterelement 10 angeordnet und mit dem Rahmen 30 am Filterelement 10 befestigt werden. Alternativ kann der Beutel 20 am Filterelement mittels mindestens einem Haftelement, beispielsweise mittels Doppelklebeband, Hotmelt-Klebstoff oder Kontakt-Klebstoff, am Filterelement 10 befestigt werden.
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Wie in 3 gezeigt, können die Vorfilterlage 12, die Adsorptionfilterlage 14 und die Feinfilterlage 16 direkt aufeinander liegen und als Einheit zickzackförmig gefaltet sein. Das Filterelement 10' kann also als Faltenbalg ausgebildet sein.
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In 3 sind beispielhaft zwei mögliche Positionen (Pos 1 und Pos 2) für den am Filterelement 10' angeordneten Beutel 20 dargestellt. Der Beutel 20 kann im Betriebszustand des Filterelements 10 auf dem gefalteten Filterelement 10 angeordnet sein und sich um neunzig Grad versetzt zur Faltrichtung, beispielsweise über die gesamte Länge, des Filterelements 10 erstrecken. Bei diesem Ausführungsbeispiel ist der Beutel 20 also senkrecht zur Faltrichtung des zickzackförmig gefalteten Filterelements angeordnet. Diese Anordnung des Beutels 20 ist in 3 mit dem Bezugszeichen Pos 1 bezeichnet.
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Alternativ kann der Beutel 20 auch im Bereich der Vorfilterlage 12 angeordnet werden. Bei einem als Faltenbalg ausgebildetem Filterelement ist der im Bereich der Vorfilterlage 12 angeordnete Beutel 20 vorzugsweise parallel zur Faltrichtung angeordnet (Pos 2). Dabei kann eine Anzahl von Falten für den Platz des Beutels 20 geopfert werden. Die Falttechnik kann wiederum nach Art eines Lampions oder einer Duschhaube erfolgen.
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Wie in den 1 und 3 dargestellt, ist der Beutel 20 im Betriebszustand des Filterelements 10 komprimiert angeordnet, nämlich nach Art eines Lampions oder einer Duschhaube gefaltet, wobei die Falten übereinander gestapelt sein können. Das Falten nach Art einer Duschhaube, die auf kleinster Grundfläche viel „Kopfumfang” unterbringt, oder nach Art eines Lampions ermöglicht es, viel Oberfläche auf kleinstem Stapelraum unterzubringen.
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Die gefaltete Form kann durch eine übergreifende Lasche oder ein übergreifendes Klebeband komprimiert gehalten werden. Der komprimierte Beutel 20 oder das gefaltete Tütenpaket 20 wird also beispielsweise mittels eines Klebestreifens oder Klebebands in seiner komprimierten Anordnung gehalten. Dieses Klebeband kann farblich, beispielsweise mit roter Farbe, gekennzeichnet sein.
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Das Tütenpaket 20 oder der komprimierte Beutel 20 ist sinnvollerweise symmetrisch zweigeteilt, um den benötigten Platz optimal auszunutzen. Um beide Teile des Beutels 20 befestigen zu können, ist das übergreifende Klebeband vorzugsweise geteilt oder teilbar, beispielsweise perforiert, angeordnet.
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Erst nach dem Lösen der Lasche oder des Klebebands, kann sich der gefaltete, komprimierte Beutel entfalten und das Filterelement umschließen. Vorzugsweise ist der gefaltete oder komprimierte Beutel 20 mittels eines Seilzugs (vgl. 4) über das Filterelement 10' ziehbar und mittels eines Verschlusselements 50 verschließbar. Das Verschlusselement 50 ist vorzugsweise am Beutel 20 und/oder am Filterelement 10 bzw. 10', beispielsweise am Rahmen 30, angeordnet, damit es dem Benutzer des Beutels 20 griffbereit zur Verfügung steht.
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Die 1 bis 5 zeigen also einen Überziehbeutel 20, der als Schutzfunktion beim Ausbau von gebrauchten, mit Schadstoff beladenen Pestizidfiltern 10 bzw. 10' einsetzbar ist. Dieser Überziehbeutel 20 ist als gasdichter Folienbeutel (Verbund Kunststoff/Metall) ausgebildet und an einem Bereich (Pos 1 Pos 2) des Filterelementes 10 bzw. 10' so befestigt, dass er sich während des Filterbetriebes in einer Parkposition befindet und den Filtrationsvorgang (Durchströmung des Elementes) nicht behindert. Beim vorzunehmenden Filterausbau wird der Überziehbeutel 20 mittels Zugband 40, beispielsweise mittels eines Seilzugs, über den Filter 10 bzw. 10' gezogen und mit einem geeigneten Verschlusssystem 50, beispielsweise einem Zugband und/oder einer Klebefolie, verschlossen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- US 2004262217 A [0003]
- DE 102009011059 A [0004]
- CN 201279419 Y [0005]
- EP 1481718 A [0006]
- WO 0033940 [0007]
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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