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GEBIET DER TECHNIK
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Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf die Suchtechnologie und insbesondere auf ein System und Verfahren zur Bereitstellung prädiktiver Anfragen.
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STAND DER TECHNIK
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Mit der zunehmenden Verbreitung des Internets in jüngster Zeit wurde auch eine Vielzahl internetbasierter Dienste, wie beispielsweise Suchdienste, bereitgestellt. Wenn bei einem internetbasierten Suchdienst ein Nutzer ein Stichwort oder eine Kombination von Stichwörtern als eine Suchanfrage eingibt, so führt eine Suchmaschine auf eine Suchanfrage hin einen Suchvorgang aus und bietet anschließend einem Nutzer Suchergebnisse an. Normalerweise beinhalten die Suchergebnisse Webseiten, Nachrichten, Bilder mit die Suchanfrage enthaltenden Titeln und dergleichen.
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Ein Suchdienst verbessert sich in Richtung Maximierung der Nutzerfreundlichkeit. So wird derzeit ein Suchdienst entwickelt, der auf eine geeignete Suchanfrage hin zufriedenstellende Suchergebnisse und auch im Falle einer ungeeigneten Suchanfrage hilfreiche Suchergebnisse anbieten soll. Insbesondere wurden für Nutzer, die kein Hintergrundwissen über geeignete Suchanfragen besitzen, verschiedene Suchdienste entwickelt und angeboten, um Nutzern eine Orientierungshilfe zu geeigneten Suchanfragen zu geben.
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Nehmen wir beispielsweise an, dass ein Nutzer Suchergebnisse zu einer Anfrage „galaxy” erhalten möchte. Auch wenn ein Nutzer, wie in 1 dargestellt, lediglich eine unvollständige Anfrage „gal” in ein Anfrageeingabefenster 12 einer Suchmaske 10 eingibt, so stellt eine Suchmaschine in einer prädiktiven Anfrageliste 16 verschiedene prädiktive Anfragen, wie „galaxy s4”, „galaxy note 3”, „galaxy s4 active” und „gallstones”, bereit. Somit kann ein Nutzer aus den prädiktiven Anfragen einfach eine gewünschte auswählen und anschließend eine Suchschaltfläche 14 betätigen, ohne eine vollständige Anfrage eingeben zu müssen.
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Allerdings kann ein Nutzer beim Eingeben einer Anfrage manchmal Tippfehler machen. In diesem Fall führt eine Suchmaschine einen Suchvorgang auf der Grundlage einer tatsächlich eingegeben falschen Anfrage aus und bietet einem Nutzer anschließend Suchergebnisse an. Da diese Ergebnisse auf einer falschen Anfrage basieren, kann es vorkommen, dass ein Nutzer nicht die gewünschten Suchergebnisse erhält. Wenn, wie in 2 dargestellt, ein Nutzer statt einer korrekten Anfrage „galaxy” eine falsche Anfrage „gall” unvollständig eingibt, so kann es vorkommen, dass eine Suchmaschine keine Tippfehler erkennt und somit verschiedene prädiktive Anfragen, wie „gallbladder”, „gallstones”, „galleria mall” und „galls”, bereitstellt, die mit der Anfrage „gall” eine gemeinsame Zeichenfolge aufweisen. Da die meisten dieser prädiktiven Anfragen keinen Bezug zur gewünschten Anfrage des Nutzers haben, erhält der Nutzer zwangsläufig unbefriedigende Suchergebnisse und/oder sollte erneut eine Suchanfrage eingeben. Dies kann einem Nutzer Unannehmlichkeiten bereiten und zum Verlust von Vertrauenswürdigkeit und Kundenzufriedenheit führen.
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Um das vorstehend beschriebene Problem zu lösen, haben einige herkömmliche Suchseiten eine Fehlerkorrekturmaschine eingesetzt, um eine von einem Nutzer eingegebene falsche Anfrage zu korrigieren. Diese Fehlerkorrekturmaschine vergleicht eine Suchanfrage mit einer Wörterbuchdatenbank und schlägt anschließend eine korrekte Anfrage vor. Wenn beispielsweise ein Nutzer eine Suchanfrage „gallaxy” vollständig eingibt, so kann eine herkömmliche Suchseite mit einer Fehlerkorrekturmaschine Suchanfragen vorschlagen, wie sie in 1 dargestellt sind, und zudem eine Formulierung anbieten (z. B. „Meinten Sie galaxy?”).
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Da eine solche Fehlerkorrekturmaschine jedoch ausschließlich von einer vorgefertigten Wörterbuchdatenbank abhängt, sind die als korrekte Anfragen vorgeschlagenen Suchanfragen relativ begrenzt. Darüber hinaus werden zahlreiche verschiedene Einträge, die jede Minute eingegeben werden, nicht ausreichend reflektiert und die Wahrscheinlichkeit, dass die von einer Fehlerkorrekturmaschine vorgeschlagenen korrekten Anfragen auch immer korrekte Anfragen in einem lexikalischen Sinne sind, ist relativ gering. Ferner wird durch einen Echtzeit-Fehlerkorrekturvorgang bei jeder von Nutzern eingegebenen Anfrage eine Serverlast erheblich erhöht. Außerdem kann es bei Durchführung einer Suche mittels einer von einer Fehlerkorrekturmaschine vorgeschlagenen Suchanfrage vorkommen, dass verschiedene prädiktive Anfragen, wie sie in 2 dargestellt sind, nicht bereitgestellt werden, weshalb ein Nutzer erneut eine korrekte Suchanfrage eingeben sollte. So stellen herkömmliche Suchseiten lediglich eine vorgeschlagene Anfrage bereit, welche die von einem Nutzer eingegebene falsche Anfrage als solche reflektiert und zudem nicht erkennen kann, ob die von einem Nutzer eingegebene Anfrage falsch ist, solange ein Nutzer keine komplette Anfrage eingibt.
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ZUSAMMENFASSENDE BESCHREIBUNG
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Um die vorstehend beschriebenen Probleme zu lösen und/oder zumindest die nachstehend beschriebenen Vorteile zu bieten, stellt die vorliegende Erfindung ein System und Verfahren zur Bereitstellung prädiktiver Anfragen auf der Grundlage einer korrekten Anfrage bereit, selbst wenn ein Nutzer eine falsche Anfrage unvollständig oder fehlerhaft eingibt.
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Nach einem Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein System zur Bereitstellung prädiktiver Anfragen an ein Suchsystem mit einer Fehlerkorrekturmaschine bereitgestellt, die einen Fehlerkorrekturvorgang für eine von einem Nutzer eingegebene Suchanfrage ausführt und einen korrekten Anfragevorschlag anbietet. Dieses System kann umfassen: eine Suchprotokolldatenbank, die gestaltet ist, um von Nutzern eingegebene Suchanfragen zu speichern; eine Einheit zur Erstellung einer Liste empfohlener prädiktiver Anfragen, die gestaltet ist, um eine Liste empfohlener prädiktiver Anfragen zu erstellen, die zumindest ein Stichwort enthält, das als prädiktive Anfrage aus der Suchprotokolldatenbank bereitgestellt werden soll; eine Fehlerkorrekturprotokolldatenbank, die gestaltet ist, um ein Anfragepaar aus einer von einem Nutzer eingegebenen falschen Anfrage und dem von der Fehlerkorrekturmaschine angebotenen und von einem Nutzer akzeptierten korrekten Anfragevorschlag zu speichern; eine Einheit zur Berechnung der Wahrscheinlichkeit korrekter Anfragen, die gestaltet ist, um die Wahrscheinlichkeit einer korrekten Anfrage in Bezug auf ein bestimmtes, in der Liste empfohlener prädiktiver Anfragen enthaltenes Stichwort durch Lesen der Fehlerkorrekturprotokolldatenbank und anschließendes Vergleichen der Anzahl falscher Anfragen, die das bestimmte Stichwort enthalten, mit der Anzahl korrekter Anfragen, die das bestimmte Stichwort enthalten, zu berechnen; eine Einheit zur Erstellung einer Liste falscher Anfragen, die gestaltet ist, um auf der Grundlage der berechneten Wahrscheinlichkeit das bestimmte Stichwort als korrekte Anfrage auszuwählen und ferner um durch Extrahieren falscher Anfragen aus Anfragepaaren, die unter den Anfragepaaren in der Fehlerkorrekturprotokolldatenbank das bestimmte Stichwort als korrekte Anfragevorschläge aufweisen, eine Liste falscher Anfragen zu erstellen; eine Anfrageindexierungseinheit, die gestaltet ist, um Indexinformationen über korrekte Anfragen und über falsche Anfragen in Bezug auf das bestimmte Stichwort auf der Grundlage der Liste empfohlener prädiktiver Anfragen sowie der Liste falscher Anfragen zu erstellen; und eine Einheit zur Erstellung prädiktiver Anfragen, die gestaltet ist, um Indexinformationen aus der Anfrageindexdatenbank abzurufen und eine prädiktive Anfrage zu finden, welche dieselben Indexinformationen wie die einer gerade eingegebenen Anfrage aufweist.
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Bei diesem System können die Indexinformationen eine lineare Anordnung von Buchstabeneinheiten, Phonemeinheiten, Silbeneinheiten oder Suffixeinheiten sein, die aus der Separation jeder korrekten Anfrage oder jeder falschen Anfrage abgeleitet wurden.
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Nach einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein Suchsystem bereitgestellt, welches das System zur Bereitstellung prädiktiver Anfragen beinhaltet.
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Nach noch einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein Verfahren zur Bereitstellung prädiktiver Anfragen an ein Suchsystem mit einer Fehlerkorrekturmaschine bereitgestellt, die einen Fehlerkorrekturvorgang für eine von einem Nutzer eingegebene Suchanfrage ausführt und einen korrekten Anfragevorschlag anbietet. Dieses Verfahren kann umfassen: das Aufzeichnen von Suchanfragen, die von Nutzern eingegeben wurden, in einer Suchprotokolldatenbank und ferner das Aufzeichnen eines Anfragepaars aus einer von einem Nutzer eingegebenen falschen Anfrage und dem von der Fehlerkorrekturmaschine angebotenen und von einem Nutzer akzeptierten korrekten Anfragevorschlag in einer Fehlerkorrekturprotokolldatenbank; das Erstellen einer Liste empfohlener prädiktiver Anfragen, die zumindest ein Stichwort enthält, das als prädiktive Anfrage aus der Suchprotokolldatenbank bereitgestellt werden soll; das Berechnen der Wahrscheinlichkeit einer korrekten Anfrage in Bezug auf ein bestimmtes, in der Liste empfohlener prädiktiver Anfragen enthaltenes Stichwort durch Lesen der Fehlerkorrekturprotokolldatenbank und anschließendes Vergleichen der Anzahl falscher Anfragen, die das bestimmte Stichwort enthalten, mit der Anzahl korrekter Anfragen, die das bestimmte Stichwort enthalten; das Auswählen des bestimmten Stichworts als korrekte Anfrage auf der Grundlage der berechneten Wahrscheinlichkeit und das anschließende Erstellen einer Liste falscher Anfragen durch Extrahieren falscher Anfragen aus Anfragepaaren, die unter den Anfragepaaren in der Fehlerkorrekturprotokolldatenbank das bestimmte Stichwort als korrekte Anfragevorschläge aufweisen; das Erstellen von Indexinformationen über korrekte Anfragen und über falsche Anfragen in Bezug auf das bestimmte Stichwort auf der Grundlage der Liste empfohlener prädiktiver Anfragen sowie der Liste falscher Anfragen; und das Finden einer prädiktiven Anfrage, welche dieselben Indexinformationen wie die einer gerade eingegebenen Anfrage aufweist, durch Abfragen von Indexinformationen aus der Anfrageindexdatenbank.
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Bei diesem Verfahren können die Indexinformationen eine lineare Anordnung von Buchstabeneinheiten, Phonemeinheiten, Silbeneinheiten oder Suffixeinheiten sein, die aus der Separation jeder korrekten Anfrage oder jeder falschen Anfrage abgeleitet wurden.
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Nach noch einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein computerlesbares Speichermedium bereitgestellt, in dem ein Programm gespeichert ist, welches das Verfahren zur Bereitstellung prädiktiver Anfragen ausführt.
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Weitere Aspekte, Vorteile und wesentliche Merkmale der Erfindung erschließen sich dem Fachmann aus der folgenden detaillierten Beschreibung, die in Verbindung mit den beigefügten Zeichnungen beispielhafte Ausführungsformen der Erfindung offenbart.
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KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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Es zeigen:
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1 und 2 herkömmliche Suchmasken, bei denen in Reaktion auf eine unvollständige Anfrageeingabe prädiktive Anfragen bereitgestellt werden;
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3 ein Blockdiagramm, das ein System zur Bereitstellung prädiktiver Anfragen gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung darstellt;
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4 ein Ablaufdiagramm, das ein Verfahren zur Bereitstellung prädiktiver Anfragen gemäß einer Ausführungsform der vorliegende Erfindung darstellt;
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5 eine Fehlerkorrekturprotokolldatenbank, die ein Paar aus einer von einem Nutzer eingegebenen falschen Anfrage und einem von einer Fehlerkorrekturmaschine angebotenen und von einem Nutzer akzeptierten korrekten Anfragevorschlag aufzeichnet, gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung; und
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6 eine Anfrageindexdatenbank, die Beziehungen zwischen einem bestimmten Stichwort, diesbezüglichen Indexinformationen und einer prädiktiven Anfrage aufzeichnet, gemäß einer Ausführungsfrom der vorliegenden Erfindung.
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DETAILLIERTE BESCHREIBUNG
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Die folgende Beschreibung unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen wird bereitgestellt, um ein umfassendes Verständnis verschiedener Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung, wie sie durch die Ansprüche und deren Äquivalente definiert ist, zu fördern. Sie beinhaltet verschiedene bestimmte Details, die das Verständnis fördern sollen, allerdings lediglich als beispielhaft anzusehen sind. Somit wird der Fachmann erkennen, dass verschiedene Änderungen und Abwandlungen der hierin beschriebenen Ausführungsformen vorgenommen werden können, ohne vom Geist und Umfang der vorliegenden Erfindung abzuweichen. Darüber hinaus können Beschreibungen bekannter Funktionen und Strukturen der Klarheit und Prägnanz halber weggelassen werden.
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Die in der folgenden Beschreibung und in den Ansprüchen verwendeten Begriffe und Worte sind nicht auf die bibliografischen Bedeutungen beschränkt, sondern werden vom Erfinder lediglich verwendet, um ein klares und konsistentes Verständnis der vorliegenden Offenbarung zu ermöglichen. Somit sollte der Fachmann erkennen, dass die folgende Beschreibung verschiedener Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung ausschließlich zu Veranschaulichungszwecken und nicht zur Einschränkung der vorliegenden Erfindung, wie sie in den beigefügten Ansprüchen und deren Äquivalenten definiert ist, bereitgestellt wird.
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Es versteht sich, dass die Singularformen „ein”, „eine” und „der/die/das” auch die Pluralformen beinhalten, sofern der Kontext nicht ausdrücklich Gegenteiliges vorsieht. So beinhaltet beispielsweise die Bezugnahme auf „eine Anfrage” auch eine Bezugnahme auf eine oder mehrere solcher Anfragen.
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3 ist ein Blockdiagramm, das ein System zur Bereitstellung prädiktiver Anfragen gemäß einer Ausführungsfrom der vorliegenden Erfindung darstellt. Nach 3 ist ein System zur Bereitstellung prädiktiver Anfragen 200 gestaltet, um prädiktive Anfragen an ein Suchsystem 100 bereitzustellen, das einen internetbasierten Suchdienst anbietet und eine Fehlerkorrekturmaschine 120 beinhaltet. Das System zur Bereitstellung prädiktiver Anfragen 200 kann in das Suchsystem 100 eingeschlossen sein oder als ein physikalisch getrenntes System ausgebildet sein, das über ein Netz mit dem Suchsystem 100 kommunizieren kann. Die Fehlerkorrekturmaschine 120 weist eine Wörterbuchdatenbank auf, wie beispielsweise ein Englisch-Wörterbuch, ein Koreanisch-Wörterbuch, eine Enzyklopädie und dergleichen. Anhand einer solchen Wörterbuchdatenbank führt die Fehlerkorrekturmaschine 120 einen Fehlerkorrekturvorgang für eine von einem Nutzer eingegebenen Suchanfrage aus und bietet anschließend einen korrekten Anfragevorschlag an. In diesem Fall kann ein Nutzer einen korrekten Anfragevorschlag auswählen und eine Suche auf der Grundlage eines korrekten Anfragevorschlags anfordern. Die Fehlerkorrekturmaschine 120 ist in verschiedenen Formen, wie sie in herkömmlichen Suchsystemen verwendet werden, ausführbar, weshalb detaillierte Beschreibungen an dieser Stelle weggelassen werden.
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4 ist ein Ablaufdiagramm, das ein Verfahren zur Bereitstellung prädiktiver Anfragen gemäß einer Ausführungsfrom der vorliegenden Erfindung darstellt. Im Folgenden werden Elemente des Systems zur Bereitstellung prädiktiver Anfragen 200 und diesbezügliche Vorgänge unter Bezugnahme auf 3 und 4 detaillierter beschrieben.
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Zu Beginn speichert eine Suchprotokolldatenbank 260 Suchanfragen, die von Nutzern über das Suchsystem 100 eingegeben werden. Insbesondere speichert die Suchprotokolldatenbank 260 Informationen über die Suchanfrage eines Nutzers, d. h. Suchprotokollinformationen, die eine Nutzerkennung, eine von einem Nutzer eingegebene Suchanfrage, eine Suchzeit und dergleichen beinhalten. Die Suchprotokolldatenbank 260 kann Protokollinformationen über alle Suchvorgänge aufzeichnen.
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Eine Fehlerkorrekturprotokolldatenbank 270 interagiert mit der Fehlerkorrekturmaschine 120 im Suchsystem 100. Die Fehlerkorrekturmaschine 120 kann schlussfolgern, dass eine von einem Nutzer eingegebene Suchanfrage falsch ist, und daraufhin einen korrekten Anfragevorschlag anbieten. Wenn ein Nutzer einen korrekten Anfragevorschlag akzeptiert und anschließend eine Suche auf der Grundlage eines korrekten Anfragevorschlags anfordert, so wird ein Anfragepaar aus einer von einem Nutzer eingegebenen falschen Anfrage und einem von einem Nutzer akzeptierten korrekten Anfragevorschlag erstellt. Diese Anfragepaare werden in der Fehlerkorrekturprotokolldatenbank 270 aufgezeichnet. 5, die an späterer Stelle beschrieben wird, zeigt ein Beispiel der Fehlerkorrekturprotokolldatenbank 270.
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In Schritt S101 bildet das System zur Bereitstellung prädiktiver Anfragen 200 aus Daten, die über einen längeren Zeitraum in Bezug auf verschiedene Nutzer gesammelt wurden, vorab die Suchprotokolldatenbank 260 sowie die Fehlerkorrekturprotokolldatenbank 270 aus.
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Anschließend erstellt eine Einheit zur Erstellung einer Liste empfohlener prädiktiver Anfragen 210 in Schritt S102 eine Liste empfohlener prädiktiver Anfragen, die zumindest ein Stichwort enthält, das als prädiktive Anfrage aus der Suchprotokolldatenbank 260 bereitgestellt werden soll. Die Einheit zur Erstellung einer Liste empfohlener prädiktiver Anfragen 210 kann die Liste empfohlener prädiktiver Anfragen erstellen, indem sie zumindest ein Stichwort (vorzugsweise die vorgegebene Anzahl an Stichwörtern) unter Suchanfragen, die in der Suchprotokolldatenbank 260 aufgezeichnet wurden, nach einer vorher festgelegten Regel, wie beispielsweise einer Suchfrequenz, einer Suchergebnisklickrate oder dergleichen, auswählt.
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Nachdem die Liste empfohlener prädiktiver Anfragen erstellt wurde, berechnet eine Einheit zur Berechnung der Wahrscheinlichkeit korrekter Anfragen 220 in Schritt S103 die Wahrscheinlichkeit einer korrekten Anfrage in Bezug auf jedes in der Liste empfohlener prädiktiver Anfragen enthaltene Stichwort. Insbesondere liest die Einheit zur Berechnung der Wahrscheinlichkeit korrekter Anfragen 220 für ein bestimmtes Stichwort die Fehlerkorrekturprotokolldatenbank 270 und vergleicht anschließend bei den in dieser Datenbank 270 aufgezeichneten Anfragepaaren die Anzahl falscher Anfragen, die das bestimmte Stichwort enthalten, mit der Anzahl korrekter Anfragen, die das bestimmte Stichwort enthalten. Nehmen wir beispielsweise an, dass die Fehlerkorrekturprotokolldatenbank 270 Anfragepaare aufzeichnet, wie sie in 5 dargestellt sind. Hier beziehen sich der Begriff „falsche Anfrage” auf eine von einem Nutzer eingegebene fehlerhafte Suchanfrage, der Begriff „korrekter Anfragevorschlag” auf eine Suchanfrage, die von der Fehlerkorrekturmaschine 120 als eine korrekte Anfrage angeboten und von einem Nutzer akzeptiert wurde, und der Begriff „Anzahl an Anfragepaaren” auf die Anzahl von Fällen, in denen dieselbe falsche Anfrage eingegeben und derselbe korrekte Anfragevorschlag akzeptiert wurde. So lässt ein Anfragepaar mit einer vergleichsweise höheren Zahl auf eine häufig von Nutzern eingegebene falsche Anfrage und einen häufig von Nutzern akzeptierten korrekten Anfragevorschlag schließen.
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Wenn die Liste empfohlener prädiktiver Anfragen ein bestimmtes Stichwort „estsoft” enthält, so erscheint dieses Stichwort „estsoft”, wie in 5 dargestellt, dreißigunddreißig Mal in korrekten Anfragevorschlägen und zudem zwei Mal in falschen Anfragen. Somit besitzt die Wahrscheinlichkeit, dass das Stichwort „estsoft” eine korrekte Anfrage ist, nach der folgenden Gleichung 1 einen Wert von „1” (genauer gesagt P = Min{1, 33/2}).
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[Gleichung 1]
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P(Stichwort) = Min{1, C(Stichwort)/W(Stichwort)}
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In Gleichung 1 bezeichnen der Begriff ”P(Stichwort)” die Wahrscheinlichkeit, dass ein bestimmtes Stichwort eine korrekte Anfrage ist, die Funktion „Min{1, A}” den Minimalwert zwischen den Zahlenwerten ”1” und ”A”, der Begriff ”C(Stichwort)” die Anzahl an Fällen, in denen ein bestimmtes Stichwort in vorgeschlagenen korrekten Anfragen erscheint, und der Begriff „W(Stichwort)” die Anzahl an Fällen, in denen ein bestimmtes Stichwort in falschen Anfragen erscheint.
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Somit nähert sich der Wahrscheinlichkeitswert P „0”, wenn ein bestimmtes Stichwort häufiger in falschen Anfragen erscheint. Dagegen wird der Wahrscheinlichkeitswert P „1”, wenn ein bestimmtes Stichwort häufiger in korrekten Anfragevorschlägen erscheint.
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Nachdem die Einheit zur Berechnung der Wahrscheinlichkeit korrekter Anfragen 220 die Wahrscheinlichkeit einer korrekten Anfrage in Bezug auf jedes in der Liste empfohlener prädiktiver Anfragen enthaltene Stichwort berechnet hat, wählt eine Einheit zur Erstellung einer Liste falscher Anfragen 230 nicht nur ein bestimmtes Stichwort als eine korrekte Anfrage auf der Grundlage der berechneten Wahrscheinlichkeit aus, sondern extrahiert auch unter Anfragepaaren in der Fehlerkorrekturprotokolldatenbank 270 falsche Anfragen aus Anfragepaaren, die das bestimmte Stichwort als korrekte Anfragevorschläge aufweisen. Somit erstellt die Einheit zur Erstellung einer Liste falscher Anfragen 230 in Schritt S104 eine Liste falscher Anfragen für ein bestimmtes Stichwort, das als eine korrekte Anfrage ausgewählt wurde, sodass die Liste falscher Anfragen falsche Anfragen beinhaltet, die in Anfragepaaren enthalten sind, welche das bestimmte Stichwort als korrekte Anfragevorschläge aufweisen. Insbesondere kann die Einheit zur Erstellung einer Liste falscher Anfragen 230 ein bestimmtes Stichwort mit dem Wahrscheinlichkeitswert P, der gleich einem gegebenen Referenzwert oder größer ist, als eine korrekte Anfrage auswählen. Dieser Referenzwert kann beispielsweise „1” sein und bei Bedarf auf einen anderen geeigneten Wert, wie „0,75”, „0,5” oder dergleichen, geändert werden.
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In einem Beispiel, das in 5 dargestellt ist, wird ein bestimmtes Stichwort „estsoft” als korrekte Anfrage ausgewählt, weil der Wahrscheinlichkeitswert P „1” ist. In diesem Fall werden aus Anfragepaaren, die das bestimmte Stichwort „estsoft” als korrekte Anfragevorschläge enthalten, falsche Anfragen „eastsoft” und „estasoft” für eine Liste falscher Anfragen extrahiert.
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Anschließend erstellt eine Anfrageindexierungseinheit 240 in Schritt S105 auf der Grundlage der Liste empfohlener prädiktiver Anfragen sowie der Liste falscher Anfragen Indexinformationen über korrekte Anfragen und über falsche Anfragen in Bezug auf das bestimmte Stichwort. Dabei können Indexinformationen eine lineare Anordnung von Buchstabeneinheiten, Phonemeinheiten, Silbeneinheiten und/oder Suffixeinheiten sein, die aus der Separation jeder korrekten Anfrage oder jeder falschen Anfrage abgeleitet wurden.
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Beispielsweise können Indexinformationen über eine bestimmte englische Anfrage „phoneme” eine lineare Anordnung von Buchstabeneinheiten ”p”, „h”, „o”, „n”, „e”, „m” und „e”, eine lineare Anordnung von Phonemeinheiten „ph”, „o”, „n”, „e” und „me” oder eine lineare Anordnung von Silbeneinheiten „pho” und „neme” sein.
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In einem anderen Beispiel können Indexinformationen über eine bestimmte koreanische Anfrage
(was „Esel” bedeutet und taη.na.gwi ausgesprochen wird) eine lineare Anordnung von Phonemeinheiten
eine lineare Anordnung von Silbeneinheiten
oder eine lineare Anordnung von Suffixeinheiten
sein.
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Diese Indexinformationen, die als eine lineare Anordnung von Buchstabeneinheiten, Phonemeinheiten, Silbeneinheiten und/oder Suffixeinheiten erstellt wurden, werden mit dem betreffenden bestimmten Stichwort und einer diesbezüglichen prädiktiven Anfrage verknüpft und anschließend durch die Anfrageindexierungseinheit 240 in der Anfrageindexdatenbank 280 aufgezeichnet, wie in 6 dargestellt.
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6 zeigt eine beispielhafte Anfrageindexdatenbank 280, die Beziehungen zwischen einem bestimmten Stichwort, diesbezüglichen Indexinformationen und einer prädiktiven Anfrage aufzeichnet. In diesem Beispiel werden Indexinformationen als eine lineare Anordnung aus Phonemeinheiten in Bezug auf alle korrekten und falschen Anfragen in Verbindung mit einem bestimmten Stichwort „estsoft” erstellt.
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Wenn ein Nutzer beginnt, eine bestimmte Suchanfrage einzugeben, nachdem die Anfrageindexdatenbank 280, wie vorstehend beschrieben, erstellt wurde, so ruft eine Einheit zur Erstellung prädiktiver Anfragen 250 Indexinformationen aus der Anfrageindexdatenbank 280 ab und findet eine prädiktive Anfrage, welche dieselben Indexinformationen wie die einer gerade eingegebenen Anfrage aufweist. Anschließend stellt die Einheit zur Erstellung prädiktiver Anfragen 250 die gefundene prädiktive Anfrage für das Suchsystem 100 bereit. Wenn beispielsweise ein Nutzer eine unvollständige Anfrage „esta” eingibt, so kann diese ein Teil einer korrekten Anfrage „estate” oder ein Teil einer falschen Anfrage „estasoft”, die einer korrekten Anfrage ”estsoft” entspricht, sein. Die Indexinformationen einer gerade eingegebene Anfrage ”esta” lauten in diesem Fall „e-s-ta”, die gleichermaßen in Indexinformationen einer korrekten Anfrage „estate” und einer falschen Anfrage „estasoft” enthalten sind. Somit stellt die Einheit zur Erstellung prädiktiver Anfragen 250 eine prädiktive Anfrage „estate”, die mit einer korrekten Anfrage ”estate” verknüpft ist, und eine prädiktive Anfrage „estsoft”, die mit einer falschen Anfrage „estasoft” verknüpft ist, bereit.
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Diese erfindungsgemäße Technik zur Bereitstellung prädiktiver Anfragen unterscheidet sich folgendermaßen von einer herkömmlichen Technik. Wenn beispielsweise ein Nutzer, der nach „galaxy” suchen möchte, eine bestimmte Anfrage „gall” unvollständig oder fehlerhaft eingibt, so stellt elf herkömmliches Suchsystem nur prädiktive Anfragen auf der Grundlage der eingegebenen bestimmten Anfrage bereit, wie in 2 dargelegt wurde. Die vorliegende Erfindung kann dagegen in demselben Fall geeignete prädiktive Anfragen für eine korrekte Anfrage „galaxy” bereitstellen, da vorab ermittelt wurde, dass ein Stichwort „gallaxy” eine falsche Anfrage ist, die „galaxy” entspricht, und da in der Anfrageindexdatenbank bereits diesbezügliche Indexinformationen aufgezeichnet wurden.
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Wie zuvor bereits umfassend dargelegt wurde, können das erfindungsgemäße System und Verfahren prädiktive Anfragen bereitstellen, die einer von einem Nutzer eingegebenen Suchanfrage zugeordnet sind, selbst wenn eine solche Anfrageeingabe unvollständig eingegeben wird. Insbesondere können, selbst wenn ein Nutzer eine falsche Anfrageeingabe unvollständig eingibt, das erfindungsgemäße System und Verfahren auf einer korrekten Anfrage basierende prädiktive Anfragen bereitstellen, indem Indexinformationen genutzt werden, die aus der Berechnung der Wahrscheinlichkeit einer korrekten Anfrage abgeleitet wurden. Da das erfindungsgemäße System und Verfahren prädiktive Anfragen bereitstellen können, indem sie vorab eine Datenbank in Bezug auf Abbildungsrelationen zwischen korrekten Anfragen und Indexinformationen über häufig eingegebene falsche Anfragen erstellen, benötigt ein Suchvorgang ferner keine Echtzeit-Fehlerkorrektur, die zu einer erheblichen Erhöhung der Serverlast führt.
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Das vorstehend dargelegte Verfahren zur Bereitstellung prädiktiver Anfragen wird hier unter Bezugnahme auf Ablaufdiagrammdarstellungen von Nutzerschnittstellen, Verfahren und Computerprogrammprodukten gemäß Ausführungsformen der vorliegenden Offenbarung beschrieben. Es versteht sich, dass jeder Block der Ablaufdiagrammdarstellungen und Kombinationen von Blöcken in den Ablaufdiagrammdarstellungen durch Computerprogrammanweisungen implementierbar ist/sind. Diese Computerprogrammanweisungen können einem Prozessor eines Standardcomputers, eines Spezialcomputers oder eines anderen programmierbaren Datenverarbeitungsgeräts bereitgestellt werden, um eine Maschine dergestalt zu erzeugen, dass die Anweisungen, die über den Prozessor des Computers bzw. des anderen programmierbaren Datenverarbeitungsgeräts ausgeführt werden, Mittel zur Implementierung der im Ablaufdiagrammblock bzw. in den Ablaufdiagrammblöcken spezifizierten Funktionen erzeugen. Diese Computerprogrammanweisungen können auch in einem computernutzbaren oder computerlesbaren Speicher gespeichert werden, der einen Computer oder ein anderes programmierbares Datenverarbeitungsgerät anweisen kann, in einer bestimmten Weise zu funktionieren, sodass die im computernutzbaren bzw. computerlesbaren Speicher gespeicherten Anweisungen einen Fertigungsartikel erzeugen, der Anweisungsmittel beinhaltet, welche die im Ablaufdiagrammblock bzw. in den Ablaufdiagrammblöcken spezifizierten Funktionen implementieren. Die Computerprogrammanweisungen können auch auf einen Computer oder ein anderes programmierbares Datenverarbeitungsgerät geladen werden, um die Ausführung einer Reihe operativer Schritte auf dem Computer bzw. dem anderen programmierbaren Gerät zu bewirken, um einen computerimplementierten Vorgang zu erzeugen, sodass die Anweisungen, die auf dem Computer bzw. dem anderen programmierbaren Gerät ausgeführt werden, Schritte zur Implementierung der im Ablaufdiagrammblock bzw. in den Ablaufdiagrammblöcken spezifizierten Funktionen bereitstellen.
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Ferner kann jeder Block der Ablaufdiagrammdarstellungen ein Modul, ein Segment oder einen Teil eines Codes darstellen, das bzw. der eine oder mehrere ausführbare Anweisungen zur Implementierung der spezifizierten logischen Funktion(en) umfasst. Es wird ferner darauf hingewiesen, dass bei einigen alternativen Implementierungen die in den Blöcken vermerkten Funktionen in einer anderen Reihenfolge erscheinen können. So können beispielsweise zwei aufeinanderfolgend dargestellte Blöcke tatsächlich im Wesentlichen gleichzeitig ausgeführt werden oder die Blöcke können in Abhängigkeit von der damit verbundenen Funktionalität bisweilen in umgekehrter Reihenfolge ausgeführt werden.
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Wenngleich diese Erfindung insbesondere unter Bezugnahme auf eine beispielhafte Ausführungsform derselben dargestellt und beschrieben wurde, wird der Fachmann verstehen, dass verschiedene Änderungen an Form und Details vorgenommen werden können, ohne vom Geist und Umfang der durch die beigefügten Ansprüche definierten Erfindung abzuweichen.