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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Spulenanordnung zur induktiven Energieübertragung von der Spulenanordnung zu einer von der Spulenanordnung beabstandeten Gegenspule, sowie ein Verfahren zum Detektieren eines Fremdobjekts zwischen einer Sendespule und einer Empfangsspule.
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Stand der Technik
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Elektrofahrzeuge verfügen üblicherweise über einen elektrischen Energiespeicher, beispielsweise eine Traktionsbatterie, die die elektrische Energie für den Antrieb bereitstellt. Ist dieser elektrische Energiespeicher ganz oder teilweise entladen, so muss das Elektrofahrzeug eine Ladestation ansteuern, an der der Energiespeicher wieder aufgeladen werden kann. Bisher ist es hierzu üblich, dass an einer solchen Ladestation das Elektrofahrzeug mittels einer Kabelverbindung an die Ladestation angeschlossen wird. Diese Verbindung muss von einem Benutzer üblicherweise manuell hergestellt werden. Dabei ist es auch erforderlich, dass Ladestation und Elektrofahrzeug ein zueinander korrespondierendes Verbindungssystem aufweisen.
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Es sind auch kabellose Ladesysteme für Elektrofahrzeuge bekannt. Hierzu wird ein Elektrofahrzeug über einer Spule abgestellt. Diese Spule sendet ein magnetisches Wechselfeld aus. Das magnetische Wechselfeld wird von einer Empfangsspule innerhalb des Fahrzeugs aufgenommen und in elektrische Energie umgewandelt. Mittels dieser elektrischen Energie kann daraufhin eine Traktionsbatterie des Fahrzeugs geladen werden. Die Druckschrift
DE 10 2011 010 049 A1 offenbart ein solches System zum Laden einer Fahrzeugbatterie, bei dem die Energie induktiv übertragen wird.
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Häufig befinden sich die Empfangsspulen in Elektrofahrzeugen aus Gründen der verbesserten Unfallsicherheit sowie dem erhöhten Schutz gegen Witterungseinflüssen im Unterboden des Fahrzeugs. Beim kabellosen Laden einer Batterie des Elektrofahrzeuges befindet sich deshalb zwischen der im Boden einer Ladestation eingelassenen Sendespule der Ladestation und der Empfangsspule in dem Fahrzeug ein Luftspalt. Aufgrund der erforderlichen Bodenfreiheit von Kraftfahrzeugen beträgt dieser Luftspalt einige Zentimeter. Luftspalte in der Größe von 15–25 cm sind dabei sehr verbreitet, wenn nicht durch Maßnahmen wie Absenken der fahrzeugfesten Spule, des gesamten Fahrzeugs oder Anheben der ortsfesten Spule oder einer Kombination dieser Maßnahmen ein ideal kleiner Luftspalt erreicht wird. Aufgrund der starken magnetischen Felder ist es jedoch nicht erwünscht, dass sich während des Ladevorgangs Objekte, wie beispielsweise Verunreinigungen oder Tiere, in diesem Luftspalt aufhalten. Durch Ohmsche Verluste können sich diese Fremdobjekte aufheizen, wodurch nicht nur die Betriebssicherheit des Fahrzeugs, sondern auch die Personensicherheit von in der Nähe des Fahrzeugs befindlichen Personen beeinträchtigt werden kann.
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Die Druckschrift
US 2011/0128015 A1 beispielsweise offenbart ein Verfahren zur Ansteuerung von induktiven Energieübertragungsvorrichtungen, bei denen im Falle einer Erkennung eines Fremdobjekts zwischen einer Sendespule und einer Empfangsspule die Sendespule in einem anderen Frequenzbereich betrieben wird.
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Es besteht allerdings ein Bedarf nach Lösungen zur induktiven Energieübertragung, die zuverlässig einen Gegenstand in dem Übertragungsbereich der induktiven Energieübertragungsstrecke erkennen können, so dass wirksame und rasche Gegenmaßnahmen eingeleitet werden können.
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Offenbarung der Erfindung
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Die vorliegende Erfindung schafft gemäß einem Aspekt eine Spulenanordnung zur induktiven Energieübertragung von oder zu der Spulenanordnung durch eine von der Spulenanordnung beabstandeten Gegenspule, mit einer oder mehreren ersten Spulenwicklungen, welche in einer Spulenebene angeordnet sind, und einer oder mehreren zweiten Spulenwicklungen, welche in der Spulenebene der ersten Spulenwicklungen und lateral versetzt gegenüber den ersten Spulenwicklungen angeordnet sind.
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Gemäß einem weiteren Aspekt schafft die vorliegende Erfindung ein elektrisch betreibbares Fahrzeug, mit einer erfindungsgemäßen Spulenanordnung.
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Gemäß einem weiteren Aspekt schafft die vorliegende Erfindung ein Verfahren zum Detektieren eines Fremdobjekts zwischen einer Sendespule und einer Empfangsspule einer induktiven Energieübertragungsvorrichtung, wobei die Sendespule oder die Empfangsspule eine Spulenanordnung aufweisen, welche eine oder mehrere erste Spulenwicklungen, welche in einer Spulenebene angeordnet sind, und eine oder mehrere zweite Spulenwicklungen, welche in der Spulenebene der ersten Spulenwicklungen und lateral versetzt gegenüber den ersten Spulenwicklungen angeordnet sind, aufweisen. Das Verfahren umfasst die Schritte des Erfassens erster elektrischer Spulenparameter der ersten Spulenwicklungen, des Erfassens zweiter elektrischer Spulenparameter der zweiten Spulenwicklungen, des Vergleichens der erfassten ersten und zweiten Spulenparameter, und des Feststellens, dass ein Fremdobjekt zwischen der Sendespule und der Empfangsspule befindlich ist, falls der Vergleich der erfassten ersten und zweiten Spulenparameter eine über einem Detektionsschwellwert liegende Abweichung aufweist.
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Es ist eine Idee der vorliegenden Erfindung, eine zweigeteilte Spulenanordnung aus mindestens zwei getrennten und nebeneinander angeordneten Spulenwicklungen für eine induktive Energieübertragung zu verwenden, so dass im Falle des Eindringens eines Fremdobjekts zwischen die Spulenanordnung und eine für die induktive Energieübertragung benötigte Gegenspule eine Untergruppe der mindestens zwei Spulenwicklungen abgeschaltet werden kann.
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Besonders vorteilhaft ist dabei, dass die getrennten Spulenwicklungen zudem für einen internen Abgleich der Spulenparameter und daraus resultierend für einen Erkennungsalgorithmus eines Fremdobjekts eingesetzt werden können.
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Insbesondere Fremdobjekte, welche kleiner als die Spulenfläche der jeweiligen Spulenwicklungen sind, können so zuverlässig erkannt werden. Bei Erkennen derartiger Fremdobjekte ist es zudem möglich, nur diejenigen Spulenwicklungen, über denen kein Fremdobjekt detektiert worden ist, für einen induktiven Energieübertragungsbetrieb einzusetzen. Damit kann zwar nicht mehr die volle Leistung induktiv übertragen werden, den Energieübertragungsvorgang muss jedoch aus Sicherheitsgründen nicht vollständig abgebrochen werden.
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Gemäß einer Ausführungsform der Spulenanordnung können jeweils erste Stromversorgungsanschlüsse der ersten und zweiten Spulenwicklungen an einem gemeinsamen Versorgungsknoten gekoppelt sein. Dabei kann es gemäß einer weiteren Ausführungsform der Spulenanordnung vorgesehen sein, dass die ersten Spulenwicklungen gegensinnig zu den zweiten Spulenwicklungen mit elektrischem Strom durchflossen werden. Gemäß einer alternativen Ausführungsform der Spulenanordnung können die ersten Spulenwicklungen auch gleichsinnig zu den zweiten Spulenwicklungen mit elektrischem Strom durchflossen werden.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Spulenanordnung können die ersten und zweiten Spulenwicklungen jeweils rechteckig oder halbkreisförmig ausgebildet sein.
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Gemäß einer Ausführungsform des Verfahrens kann das Verfahren weiterhin den Schritt des Abschaltens entweder der ersten Spulenwicklungen oder der zweiten Spulenwicklungen beinhalten, falls festgestellt worden ist, dass ein Fremdobjekt zwischen der Sendespule und der Empfangsspule befindlich ist.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform des Verfahrens können die ersten und zweiten Spulenparameter eine Güte, einen Ohmschen Widerstand, eine Induktivität und/oder eine Resonanzfrequenz der Spulenwicklungen umfassen.
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Weitere Merkmale und Vorteile von Ausführungsformen der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung in Bezug auf die beigefügten Zeichnungen.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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Es zeigen:
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1 eine schematische Darstellung einer Draufsicht auf eine Spulenanordnung gemäß einer Ausführungsform der Erfindung;
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2 eine schematische Darstellung einer Draufsicht auf eine weitere Spulenanordnung gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung;
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3 eine schematische Darstellung einer Draufsicht auf eine weitere Spulenanordnung gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung;
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4 eine schematische Darstellung einer Ansteuerschaltung für eine Spulenanordnung gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung; und
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5 eine schematische Darstellung eines Verfahrens zum Detektieren eines Fremdobjekts zwischen einer Sendespule und einer Empfangsspule einer induktiven Energieübertragungsvorrichtung gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung.
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Die in den Figuren dargestellten Zeichnungen sind zum Teil perspektivische Darstellungen von Elementen, die aus Gründen der Übersichtlichkeit nicht notwendigerweise maßstabsgetreu abgebildet sind. Gleiche Bezugszeichen bezeichnen im Allgemeinen gleichartige oder gleichwirkende Komponenten.
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1 zeigt eine schematische Illustration einer Spulenanordnung 100, welche beispielsweise in einem Fahrzeug implementiert werden kann, welches über einer induktiven Ladestation abgestellt werden kann bzw. soll. Das Fahrzeug kann insbesondere ein elektrisch betreibbares Fahrzeug sein, wie beispielsweise ein Elektroauto, ein Hybridfahrzeug oder ein sonstiges Fahrzeug mit einem elektrischen und wieder aufladbaren Energiespeicher. Die Spulenanordnung 100 kann beispielsweise als Empfangsspule dienen, welche beispielsweise in einem Unterboden des Fahrzeugs angeordnet ist, so dass die Spulenebene parallel zum Boden bzw. Fahruntergrund verläuft. Es ist selbstverständlich auch möglich, die Spulenanordnung 100 als Sendespule einer Ladestation zu implementieren.
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Das Fahrzeug kann für die induktive Energieübertragung über einer Sendespule einer Ladestation so abgestellt werden, dass die Empfangsspule des Fahrzeugs über der Sendespule angeordnet ist. Wenn die Sendespule im Boden der Ladestation angeordnet ist, ist es aufgrund der erforderlichen Bodenfreiheit des Fahrzeugs erforderlich, dass zwischen der Sendespule und der Unterseite des Fahrzeugs, in dem sich die Empfangsspule befindet, ein Zwischenraum mit einem Luftspalt befindet.
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Nachdem das Fahrzeug so abgestellt wurde, dass die Empfangsspule in dem Fahrzeug sich über der Sendespule befindet, kann das Aufladen des elektrischen Energiespeichers des Fahrzeugs, beispielsweise einer Traktionsbatterie, beginnen. Hierzu erzeugt die Sendespule ein magnetisches Wechselfeld. Dieses magnetische Wechselfeld wird von der Empfangsspule aufgenommen und in elektrische Energie umgewandelt. Die elektrische Energie steht daraufhin über eine geeignete Schaltung zum Aufladen des elektrischen Energiespeichers des Fahrzeugs zur Verfügung.
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Für eine Rückspeisung elektrischer Energie vom Fahrzeug in ein Energieversorgungsnetz kann auch umgekehrt die Spule im Fahrzeug als Sendespule dienen, die ein magnetisches Feld erzeugt. Die Spule in der Ladestation arbeitet dann als Empfangsspule, die die Energie des magnetischen Felds empfängt und in elektrische Energie umwandelt, welche daraufhin in ein Energieversorgungsnetz eingespeist werden kann.
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Ist nun das Fahrzeug mit der Empfangsspule an der Ladestation über der Sendespule abgestellt, so kann das Aufladen des elektrischen Energiespeichers begonnen werden. Hierzu wird gegebenenfalls zunächst eine Datenverbindung zwischen dem Fahrzeug und der Ladestation aufgebaut. Eine solche Datenverbindung kann vorzugsweise eine kabellose Verbindung sein. Beispielsweise kann die Verbindung optisch, zum Beispiel auf Basis von infrarotem Licht hergestellt werden, mittels einer Funkverbindung, wie zum Beispiel WLAN, GSM, Bluetooth etc., oder mittels einer induktiven Verbindung zwischen Fahrzeug und Ladestation. Durch eine solche Datenverbindung können zunächst eine Autorisierung des Fahrzeugs und/oder des Fahrzeugführers erfolgen. Weiterhin sind auch der Austausch von fahrzeugspezifischen Parametern sowie die Übertragung von Parametern für eine spätere Abrechnung der Kosten möglich.
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Die Spulenanordnung 100 in 1 weist eine oder mehrere erste Spulenwicklungen 1 auf, welche in der gleichen Spulenebene wie eine oder mehrere zweite Spulenwicklungen 2 der Spulenanordnung 100 liegen, wobei die ersten und zweiten Spulenwicklungen 1 und 2 lateral in der Spulenebene zueinander versetzt liegen. Dabei können die ersten und zweiten Spulenwicklungen 1 und 2 vollständig zueinander versetzt liegen, das heißt keinen Überlapp von Leitungsdrähten aufweisen. Es kann jedoch auch möglich sein, dass die ersten und zweiten Spulenwicklungen 1 und 2 nur teilweise gegeneinander versetzt angeordnet sind, so dass sich Leitungsdrähte der ersten Spulenwicklungen 1 teilweise oder vollständig mit Leitungsdrähten der zweiten Spulenwicklungen 2 überlappen.
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Weiterhin kann es möglich sein, eine oder mehrere dritte Spulenwicklungen (nicht gezeigt) in der Spulenanordnung 100 vorzusehen, welche in der gleichen Spulenebene wie die ersten und zweiten Spulenwicklungen 1 bzw. 2 der Spulenanordnung 100 liegen, wobei die dritten Spulenwicklungen gegenüber den ersten und zweiten Spulenwicklungen 1 und 2 lateral in der Spulenebene zueinander versetzt liegen. Es sollte dabei klar sein, dass die Anzahl der Spulenwicklungen nicht auf zwei oder drei begrenzt ist, sondern dass eine Vielzahl von lateral versetzt zueinander liegenden Spulenwicklungen in jeweiligen Spulenwicklungsbereichen der Spulenanordnung 100 möglich sind.
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Die Spulenanordnung 100 in 1 ist derart verschaltet, dass jeweils erste Stromversorgungsanschlüsse 3b der ersten und zweiten Spulenwicklungen 1 bzw. 2 an einem gemeinsamen Versorgungsknoten 4 gekoppelt sind. Die jeweils zweiten Stromversorgungsanschlüsse 3a bzw. 3c können dabei separat implementiert werden. Im Beispiel der 1 werden die ersten Spulenwicklungen 1 gegensinnig zu den zweiten Spulenwicklungen 2 mit elektrischem Strom durchflossen.
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2 zeigt eine weitere Spulenanordnung 200 in schematischer Darstellung. Die Spulenanordnung 200 unterscheidet sich von der Spulenanordnung 100 in 1 im Wesentlichen darin, dass die ersten Spulenwicklungen 1 gleichsinnig zu den zweiten Spulenwicklungen 2 mit elektrischem Strom durchflossen werden können. Beide Spulenanordnungen 100 und 200 können dabei jeweils Spulenwicklungen 1 und 2 aufweisen, welche rechteckig oder im Wesentlichen rechteckig, beispielsweise mit abgerundeten Ecken ausgebildet sind.
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3 zeigt eine weitere Spulenanordnung 300 in schematischer Darstellung. Die Spulenanordnung 300 unterscheidet sich von den Spulenanordnungen 100 bzw. 200 im Wesentlichen darin, dass die Spulenwicklungen 1 bzw. 2 der Spulenanordnung 300 halbkreisförmig ausgebildet sind. Es versteht sich dabei jedoch, dass eine Vielzahl von anderen geometrischen Formen für die Ausgestaltungen der Spulenwicklungen 1 bzw. 2 möglich sein können. Es kann dabei vorgesehen sein, dass die ersten und zweiten Spulenwicklungen 1 und 2 symmetrisch zueinander ausgestaltet sind.
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Wenn die Spulenanordnungen 100, 200 und 300 gegenüber jeweiligen Gegenspulen angeordnet werden, können bei der induktiven Energieübertragung elektrische Spulenparameter wie Induktivität, Güte, Widerstand, Resonanzfrequenz den Kopplungsfaktor zwischen den Spulen beeinflussen. Es kann daher vorgesehen sein, die elektrischen Spulenparameter zwischen der Spulenanordnung und der Gegenspule zu bestimmen bzw. zu erfassen. Auf der Basis dieser Spulenparameter kann dann ein Vergleich zwischen den Spulenparametern der ersten Spulenwicklungen 1 und den Spulenparametern der zweiten Spulenwicklungen 2 erfolgen.
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Die Größe des Zwischenraums zwischen einer Spulenanordnung als Sende- oder Empfangsspule und einer entsprechenden Gegenspule einer induktiven Energieübertragungsvorrichtung, wie im Zusammenhang mit den 1 bis 3 gezeigt, kann mehrere Zentimeter betragen. Bei heute üblichen Fahrzeugtypen sind Luftspalte zwischen 15 und 25 cm zu erwarten. Dieser Zwischenraum ist dabei normalerweise frei zugänglich. Daher besteht die Möglichkeit, dass in diesem Zwischenraum jederzeit Lebewesen oder Gegenstände eindringen können. So können beispielsweise Tiere, wie Katzen oder Mäuse, eindringen. Weiter besteht auch die Gefahr, dass aufgrund von äußeren Einflüssen Objekte, wie beispielsweise Schmutz, Unrat, Laub oder ähnliches, in diesen Zwischenraum eindringen können. Insbesondere leicht brennbare, metallhaltige Gegenstände stellen während des induktiven Ladevorgangs dabei eine große Gefahr dar, da sich diese Gegenstände stark erwärmen und daraufhin gegebenenfalls entzünden können.
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Um während der induktiven Energieübertragung von der Spulenanordnung zu der Gegenspule – bzw. umgekehrt – sicherzustellen, dass sich in dem Zwischenraum keinerlei unerwünschte Objekte befinden, wird dieser Zwischenraum überwacht. Die Überwachung des Zwischenraums kann dabei beispielsweise über den Vergleich der erfassten Spulenparameter der verschiedenen Spulenwicklungen 1 bzw. 2 der Spulenanordnung 100, 200 oder 300 erfolgen. Sollten sich Abweichungen zwischen den erfassten Spulenparametern ergeben, insbesondere bei symmetrischen Spulenwicklungen 1 und 2, kann davon ausgegangen werden, dass sich ein Fremdobjekt zwischen einer der beiden Spulenwicklungen 1 bzw. 2 und der Gegenspule befindet. In diesem Fall kann der jeweilige Spulenteil der Spulenanordnung 100, 200 oder 300, innerhalb dessen Übertragungsbereichs sich das Fremdobjekt befindet, zeitweise abgeschaltet werden. Die gesamte Spulenanordnung 100, 200 oder 300 kann dann noch in einem Sicherheitsbetriebsmodus weiter betrieben werden, in dem nur noch die jeweils anderen Spulenwicklungen 1 bzw. 2, die nicht von dem Fremdobjekt betroffen sind, für die induktive Energieübertragung genutzt werden.
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Ein Grundabgleich der beiden Spulenwicklungen 1 bzw. 2 kann schon bei der Montage oder einer Wartung vorgenommen werden, bei dem die elektrischen Spulenparameter vermessen und in einem Speicher einer Parameterauswerteeinrichtung abgelegt werden.
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Dieser Grundabgleich kann ebenfalls bei einer Auswertung der erfassten elektrischen Spulenparameter herangezogen werden, um die Zuverlässigkeit der Fremdobjektdetektion weiter zu verbessern.
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4 zeigt eine schematische Illustration einer Ansteuerschaltung 10 für eine Spulenanordnung mit ersten und zweiten Spulenwicklungen 1 und 2, beispielsweise für eine der Spulenanordnungen 100, 200 oder 300 wie in den 1 bis 3 gezeigt.
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Die Ansteuerschaltung 10 weist eine Parameterauswerteeinrichtung 5 auf, beispielsweise ein LC-Meter, mit welcher die elektrischen Spulenparameter der Spulenwicklungen 1 bzw. 2 erfasst und ausgewertet werden können. Die Parameterauswerteeinrichtung 5 ist mit einer Treibereinrichtung 6 gekoppelt, welche dazu ausgelegt ist, Treibersignale für die Ansteuerung der Spulenwicklungen 1 bzw. 2 an einem Treibersignalausgang 6a auszugeben. Zudem kann die Treibereinrichtung 6 mit einer Kommunikationsschnittstelle 7 gekoppelt sein und über die Kommunikationsschnittstelle 7 drahtlose Kommunikationssignale 8, beispielsweise über WLAN, Bluetooth(R), Infrarotübertragung oder Funkübertragung, an eine Servicezentrale oder eine Gegenstelle auszugeben. Über die Kommunikationsschnittstelle 7 kann beispielsweise ein Nutzer eines zu ladenden Fahrzeugs darüber informiert werden, dass ein Fremdobjekt im Übertragungsbereich der induktiven Energieübertragungsvorrichtung ermittelt worden ist. Beispielsweise kann es sich um eine Benachrichtigung des Benutzers über eine Mobiltelefonverbindung handeln oder das Aussenden einer Nachricht über eine geeignete weitere Funkverbindung. Somit kann der Benutzer selbst dann über das Eindringen eines Objektes in dem Zwischenraum Erfassungsvorrichtung informiert werden, wenn er sich nicht in unmittelbarer Nähe des Fahrzeuges aufhält. Da der Ladevorgang eines Elektrofahrzeuges in der Regel mehrere Stunden dauern kann, ist es möglich, dass sich der Benutzer während dieser Zeit auch an einem entfernten Ort aufhält. Durch eine zuvor beschriebene Benachrichtigung mittels eines Funksignals kann der Benutzer auch in diesen Fällen über eine auftretende Störung in formiert werden. Der Benutzer kann daraufhin zu seinem Fahrzeug kommen, die Störung beseitigen und anschließend den Ladevorgang erneut fortsetzen.
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Die Parameterauswerteeinrichtung 5 kann neben den erfassten Spulenparametern auch andere Erfassungssignale in die Auswertung miteinbeziehen, beispielsweise Scansignale von Kameras, Radareinrichtungen, thermographischen Sensoren, induktive oder kapazitiven Sensoren oder sonstigen Überwachungseinrichtungen. Wenn die Parameterauswerteeinrichtung 5 ein Fremdobjekt erfasst hat, kann die Treibereinrichtung 6 die Spulenanordnung in einen Sicherheitsbetriebsmodus versetzen. Dazu kann die Treibereinrichtung 6 entsprechende Treibersignale für die Ansteuerung von Steuerschaltelementen 11, 12, 13, 14, 15 und 16 eines Wechselrichters an dem Treibersignalausgang 6a ausgeben.
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Die Steuerschaltelemente 11, 12, 13, 14, 15 und 16 können beispielsweise Leistungshalbleiterschalter wie MOSFET-Schalter oder IGBT-Schalter sein, die in Vollbrückenschaltung jeweils eine der Spulenwicklungen 1 bzw. 2 selektiv mit Versorgungsanschlüssen 9a bzw. 9b verbinden können. An den Versorgungsanschlüssen 9a und 9b kann eine Gleichspannung angelegt werden, welche durch die Steuerschaltelemente 11, 12, 13, 14, 15 und 16 in eine jeweilige Wechselspannung für die Versorgung der Spulenwicklungen 1 bzw. 2 gewandelt werden kann. Aus Gründen der Platz- und Kostenersparnis kann jeweils einer der beiden Vollbrückenzweige der Vollbrückenschaltungen gemeinsam durch beide der Spulenwicklungen 1 und 2 genutzt werden, im Beispiel der 4 der Vollbrückenzweig mit den Steuerschaltelementen 11 und 12.
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5 zeigt eine schematische Darstellung eines Verfahrens 20 zum Detektieren eines Fremdobjekts zwischen einer Sendespule und einer Empfangsspule einer induktiven Energieübertragungsvorrichtung, wobei die Sendespule oder die Empfangsspule eine Spulenanordnung aufweisen, welche eine oder mehrere erste Spulenwicklungen 1, welche in einer Spulenebene angeordnet sind, und eine oder mehrere zweite Spulenwicklungen 2, welche in der Spulenebene der ersten Spulenwicklungen 1 und lateral versetzt gegenüber den ersten Spulenwicklungen 1 angeordnet sind, aufweisen. In einem ersten Schritt 21 erfolgt ein Erfassen erster elektrischer Spulenparameter der ersten Spulenwicklungen 1. Gleichermaßen erfolgt in einem zweiten Schritt 22 ein Erfassen zweiter elektrischer Spulenparameter der zweiten Spulenwicklungen 2. In einem dritten Schritt können die erfassten ersten und zweiten Spulenparameter verglichen werden, so dass in einem vierten Schritt, basierend auf dem Vergleichsergebnis, festgestellt werden kann, dass ein Fremdobjekt zwischen der Sendespule und der Empfangsspule befindlich ist, falls der Vergleich der erfassten ersten und zweiten Spulenparameter eine über einem Detektionsschwellwert liegende Abweichung aufweist.
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Optional können dann in Schritt 25 entweder die ersten Spulenwicklungen 1 oder die zweiten Spulenwicklungen 2 abgeschaltet werden, falls festgestellt worden ist, dass ein Fremdobjekt zwischen der Sendespule und der Empfangsspule befindlich ist.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102011010049 A1 [0003]
- US 2011/0128015 A1 [0005]