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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren sowie eine Vorrichtung zur Korrektur einer relativen Ausrichtung einer ersten und einer zweiten Komponente eines Antriebsstrangs einer Maschine, insbesondere einer Windenergieanlage, zueinander.
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Stand der Technik
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Antriebsstränge, bestehend aus Antrieb, Abtrieb und Zwischenkomponenten, wie beispielsweise Getrieben, Kupplungen und Wellen, sind wichtige Bestandteile verschiedener Kraftmaschinen oder elektrischer Energieerzeugungsanlagen, wie z. B. von Windenergieanlagen, Wasserkraftanlagen etc. Der Antriebsstrang erfüllt die Aufgabe, eine mechanische Verbindung zwischen dem Antrieb (beispielsweise einem Rotor einer Windenergieanlage) und dem Abtrieb (beispielsweise einem entsprechenden Generator) herzustellen, über welche durch eine Drehbewegung Energie übertragen wird. Zwischenkomponenten wie Getriebe dienen dazu, die Drehzahl und das Drehmoment, die am Antrieb anliegen, auf Werte zu übersetzen, die dem Arbeitsbereich des Generators entsprechen.
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Speziell in Windenergieanlagen werden große Momente/Kräfte über die Verbindung zwischen Getriebe und Generator übertragen. Aus Dämpfungsgründen können die Getriebe auf Elastomeren gelagert werden, was bei starkem Kraftangriff am Rotor der Windenergieanlagen zu dynamischen Verschiebungen und Verdrehungen des gesamten Getriebes führen kann. Der im Allgemeinen weitgehend starr montierte Generator vollzieht diese Bewegungen nicht (in gleichem Maße) mit. Durch die feste Verbindung zwischen Generator und Getriebe wirken schädliche dynamische Zwangskräfte direkt und indirekt auf eine Vielzahl von Elementen, beispielsweise Lager, Kupplungen, Dichtungen, Buchsen, Zahnräder, Wellen und/oder Verschraubungen.
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Um derartige Belastungen so gering wie möglich zu halten, kann ein Generator in Windenergieanlagen zu einem Getriebe nach bestimmten Vorgaben ausgerichtet fest montiert werden. Im Laufe des Betriebs der Windenergieanlage kommt es, beispielsweise durch Verschleiß oder Ermüdung, häufig zu einer sich ”schleichend” vergrößernden Fehlausrichtung mit den oben genannten Folgen. Darüber hinaus ist eine fest montierte Ausrichtung des Generators nur bei einer einzigen, festen Getriebeposition wirklich optimal. Allerdings unterliegt auch das Getriebe stetigen leichten Bewegungen. Fehlstellungen treten also zwangsläufig auf.
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Derartige Belastungen wirken sich nachteilig auf die Lebensdauer der beteiligten Komponenten, insbesondere des Getriebes, aus. Stetige Schwellbelastungen und statische Zusatzbelastungen erhöhen den Verschleiß der betroffenen Bauteile und führen zu kürzeren Austauschintervallen, was eine finanzielle und technische Belastung für den Anlagen- und Netzbetreiber bedeutet und den Anlagenertrag vermindert. Insbesondere unter dem Gesichtspunkt der voraussichtlich zunehmenden Verbreitung von Windenergieanlagen im Offshore-Bereich in absehbarer Zukunft spielt dieser Aspekt eine immer größere Rolle, da der Austausch beschädigter Komponenten dort weiter erschwert wird.
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Es ist daher wünschenswert, eine Möglichkeit bereitzustellen, um Belastungen, schädliche Kräfte und Momente zwischen unterschiedlichen Komponenten eines Antriebsstrangs, insbesondere einer Windenergieanlage, zu reduzieren, um die Lebensdauer der Komponenten zu erhöhen.
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Offenbarung der Erfindung
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Erfindungsgemäß werden ein Verfahren sowie eine Vorrichtung zur Korrektur einer relativen Ausrichtung, d. h. Ort und Lage, einer ersten und einer zweiten Komponente eines Antriebsstrangs, insbesondere einer Windenergieanlage, zueinander mit den Merkmalen der unabhängigen Patentansprüche vorgeschlagen. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind Gegenstand der Unteransprüche sowie der nachfolgenden Beschreibung.
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Vorteile der Erfindung
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Durch das erfindungsgemäße Verfahren werden Fehlstellungen unterschiedlicher Komponenten des Antriebsstrangs frühzeitig erkannt und automatisch, insbesondere während des laufenden Betriebs, korrigiert. Schädliche Kräfte und Momente, die bei Fehlstellungen zwischen den unterschiedlichen Komponenten des Antriebsstrangs auftreten, werden somit vermieden. Durch derartige Belastungen auftretender Verschleiß, Ermüdung und Schädigungen bzw. Schadensrisiken an den Komponenten des Antriebsstrangs werden somit vermieden, was die Lebensdauer, die Zuverlässigkeit und die statistische Verfügbarkeit der Komponenten bzw. der gesamten Anlage bzw. Maschine erheblich erhöht.
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Mittels des erfindungsgemäßen Verfahrens wird eine automatische und kontinuierliche Korrektur der Ausrichtung von Komponenten des Antriebsstrangs, insbesondere durch Linearbewegung und/oder Rotationsbewegung wenigstens einer Komponente, ermöglicht. Das erfindungsgemäße Verfahren kann problemlos in den normalen, laufenden Betrieb der Maschine integriert werden. Somit kann auf einfach Weise eine Echtzeitüberwachung der Maschine realisiert werden. Die Ausrichtung der unterschiedlichen Komponenten zueinander wird somit permanent auf einem erwünschten Wert gehalten. Eine fixe Ausrichtung der unterschiedlichen Komponenten nach bestimmten Vorgaben, welche nur für eine einzige, feste Position und Lage der Komponenten optimiert ist, ist nicht notwendig.
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Vorhandene Fehlstellungen einzelner Komponenten müssen demgemäß nicht so lange bestehen bleiben, bis eine Korrektur im Zuge von Wartungsarbeiten erfolgen kann. Im Gegensatz zu Wartungsarbeiten, in welchen in vorbestimmten Zeitintervallen die Ausrichtungen der Komponenten korrigiert werden, ist das erfindungsgemäße Verfahren weitaus weniger zeit- und kostenintensiv. Ferner ist es durch die erfindungsgemäße automatische Verstellung nicht nötig, die Maschine abzustellen.
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Es ist nicht notwendig, die Ausrichtungen der Komponenten manuell zu verstellen. Im Gegensatz zu einer manuellen Positionierung ist das erfindungsgemäße Verfahren weitaus weniger fehleranfällig. Darüber hinaus ist die Qualität bzw. Präzision der Ausrichtung für unterschiedliche Maschinen gleich und leicht reproduzierbar.
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Vorteilhafterweise wird die aktuelle Relativausrichtung der ersten und der zweiten Komponente zueinander direkt erfasst. Dies kann bevorzugt mittels einer Lichtvermessung erfolgen. Dabei bietet es sich insbesondere an, einen Sender, beispielsweise einen Laser oder einen Infrarotsender, und einen dazu passenden Empfänger, bspw. einen flächigen Sensor wie CMOS oder CCD, an einer der beiden Komponenten und einen Reflektor, beispielsweise einen Spiegel, an der anderen der beiden Komponenten zu befestigen. Das Licht vom Sender wird vom Spiegel zum Empfänger reflektiert, wobei anhand der Lichtauftreffposition die Relativausrichtung bestimmt werden kann.
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Alternativ oder zusätzlich kann eine relative Ausrichtung der ersten Komponente und der zweiten Komponente zu einem Bezugspunkt erfasst. Aus diesen Ausrichtungen kann die aktuelle Relativausrichtung der ersten und der zweiten Komponente zueinander bestimmt werden. Vorzugsweise wird die Ausrichtung mindestens einer der beiden Komponenten mittels wenigstens eines Aktors verändert. Besonders bevorzugt sind hydraulische Aktoren, insbesondere Hydraulikzylinder, aber auch elektromagnetische und andere Aktoren. Anhand der bestimmten aktuellen Relativausrichtung der ersten und der zweiten Komponente zueinander werden insbesondere Stellgrößen für den wenigstens einen Aktor ermittelt. Dadurch wird die Ausrichtung der mindestens einen der beiden Komponenten durch Linearbewegung und/oder Rotationsbewegung der Komponente so lange verändert, bis die aktuelle Relativausrichtung der ersten und der zweiten Komponente zueinander der erwünschten Relativausrichtung entspricht. Insbesondere wird somit eine Regelung der aktuellen Relativausrichtung der ersten und der zweiten Komponente zueinander realisiert.
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Vorteilhafterweise wird die Position der mindestens einen der beiden Komponenten in einer horizontalen Richtung und/oder in einer vertikalen Richtung verändert. Insbesondere durch eine Veränderung der Position in diesen Richtungen kann die relative Ausrichtung der ersten und der zweiten Komponente zueinander stets auf dem erwünschten Wert gehalten werden. Eine Fehlstellung der Komponenten kann somit flexibel und effektiv ausgeglichen werden. Alternativ ist es auch denkbar, die Position der mindestens einen der beiden Komponenten in einer Richtung parallel und/oder in einer Richtung senkrecht zu einer Rotationsachse des Antriebsstrangs zu verändern.
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Weiter vorteilhafterweise ist die Orientierung der mindestens einen der beiden Komponenten durch Drehung um vorzugsweise ein bis drei Drehachsen und/oder die Position der mindestens einen der beiden Komponenten durch Verschiebung in vorzugsweise ein bis drei Raumrichtungen veränderbar. Durch eine Veränderung der Orientierung und Position kann die relative Ausrichtung der ersten und der zweiten Komponente zueinander stets auf dem erwünschten Wert gehalten werden.
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In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung wird vermieden, dass durch die Positionierung der Komponenten und die damit einhergehende Massenverlagerung Schwingungen, insbesondere Resonanzschwingungen, der Maschine angeregt werden. Dazu können die Bewegung von Komponenten der Maschine, beispielsweise eines Turmes und/oder eines Turmkopfes und/oder einer Gondel einer Windenergieanlage, erfasst werden, beispielsweise mittels Schwingungssensoren. Diese Bewegungsdaten können genutzt werden, um mögliche Resonanzen der Gesamtkonstruktion der Maschine zu überwachen. Insbesondere können diese Bewegungsdaten für die Ermittlung der Stellgrößen für den wenigstens einen Aktor berücksichtigt werden. Somit wird vermieden, dass besagte Resonanzen durch das periodische Verschieben der Masse der beiden Komponenten des Antriebsstrangs, insbesondere des Generators, hervorgerufen und/oder verstärkt werden.
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Vorzugsweise wird eine Nulllage der Ausrichtung der mindestens einen der beiden Komponenten, welche verändert wird, bestimmt. Diese Nulllage entspricht einer zwängungsfreien oder zwängungsminimierten Lage, in welcher nur eine geringe Kraft aufgewendet werden muss, um die Ausrichtung der entsprechenden Komponente zu verändern. Die Nulllage kann insbesondere dadurch bestimmt werden, dass die Ausrichtung der jeweiligen Komponente in alle möglichen Richtungen bzw. entlang aller möglicher Achsen verändert wird und die dazu jeweils benötigte Kraft und/oder Energie erfasst wird. Eine bestimmte Ausrichtung, bei welcher ein Minimum der benötigten Kraft erfasst wird, ergibt die Nulllage. Diese Nulllage der jeweiligen Komponente bzw. Komponenten kann für die erwünschte Relativausrichtung der ersten und der zweiten Komponente zueinander berücksichtigt werden. Insbesondere ist die Nulllage der mindestens einen Komponente, deren Ausrichtung verändert wird, dabei genau die Ausrichtung, bei welcher die erwünschte Relativausrichtung erreicht wird. Die Nulllage kann insbesondere bei der Inbetriebnahme der Maschine bestimmt werden. Auch eine wiederholte Bestimmung der Nulllage während des laufenden Betriebs der Maschine ist möglich. Beispielsweise kann die Nulllage nach einer bestimmen Anzahl an Betriebsstunden der Maschine erneut bestimmt werden. Somit kann erreicht werden, dass für die erwünschte Relativausrichtung ein optimaler Wert gewählt wird. Falls eine der Komponente der Maschine ausgetauscht werden muss, beispielsweise wegen eines Defekts, kann somit auf einfache Weise ohne großen Aufwand die optimale Relativausrichtung der neuen und der alten Komponente zueinander bestimmt werden.
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Vorteilhafterweise ist eine der beiden Komponente des Antriebsstrangs als ein Getriebe und/oder als eine Getriebewelle und/oder als ein Generator ausgebildet. Da über die Verbindung zwischen Getriebe und Generator große Momente und Kräfte übertragen werden, bietet sich das erfindungsgemäße Verfahren besonders für diese beiden Komponenten des Antriebstrangs an.
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Die Erfindung betrifft weiterhin eine Vorrichtung zur Korrektur einer relativen Ausrichtung einer ersten und einer zweiten Komponente eines Antriebsstrangs einer Maschine, z. B. einer Windenergieanlage, zueinander. Ausgestaltungen dieser erfindungsgemäßen Vorrichtung ergeben sich aus der obigen Beschreibung des erfindungsgemäßen Verfahrens in analoger Art und Weise.
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In einer vorteilhaften Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist die mindestens eine der beiden Komponenten, deren Ausrichtung verändert wird, auf mindestens einem entlang einer oder mehrerer Achsen (vorzugsweise in allen drei Raumrichtungen) leicht verschiebbaren Lager und/oder auf mindestens einem um eine oder mehrere Achsen (vorzugsweise in allen drei Raumrichtungen) leicht drehbaren Lager gelagert. Insbesondere entsprechen diese Achsen den Achsen, entlang welcher die Ausrichtung der entsprechenden Komponente verändert wird oder verändert werden können soll.
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Insbesondere ist für jede Verschiebung und für jede Drehung wenigstens ein Aktor vorhanden, um die Ausrichtung der Komponente entlang bzw. um diese Achse zu verändern. Die Komponente, deren Ausrichtung verändert wird, kann somit leichtgängig quer- und längsverschieblich und/oder rotatorisch gelagert sein. Somit wird die zur Veränderung der Ausrichtung der mindestens einen der beiden Komponenten benötigte Kraft bzw. Energie verringert, Energie und Kosten können eingespart werden.
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Es sei angemerkt, dass sich die obige Beschreibung zwar speziell auf Komponenten einer Windenergieanlage bezieht, das erfindungsgemäße Verfahren bzw. die erfindungsgemäße Vorrichtung aber prinzipiell für sämtliche Anlagen, in denen zwischen unterschiedlichen Komponenten eines Antriebsstrangs große Belastungen und damit verbundene schädliche Kräfte und Momente wirken, geeignet ist. Beispielhaft seien dabei Wasserkraftanlagen bzw. andere Kraftwerkstypen oder Schiffsantriebe genannt.
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Eine erfindungsgemäße Recheneinheit, z. B. ein Steuergerät einer Positioniervorrichtung, ist, insbesondere programmtechnisch, dazu eingerichtet, ein erfindungsgemäßes Verfahren durchzuführen.
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Auch die Implementierung der Erfindung in Form von Software ist vorteilhaft, da dies besonders geringe Kosten ermöglicht, insbesondere wenn eine ausführende Recheneinheit noch für weitere Aufgaben genutzt wird und daher ohnehin vorhanden ist. Geeignete Datenträger zur Bereitstellung des Computerprogramms sind insbesondere Disketten, Festplatten, Flash-Speicher, EEPROMs, CD-ROMs, DVDs u. a. m. Auch ein Download eines Programms über Computernetze (Internet, Intranet usw.) ist möglich.
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Weitere Vorteile und Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus der Beschreibung und der beiliegenden Zeichnung.
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Es versteht sich, dass die vorstehend genannten und die nachfolgend noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
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Die Erfindung ist anhand von Ausführungsbeispielen in der Zeichnung schematisch dargestellt und wird im Folgenden unter Bezugnahme auf die Zeichnung ausführlich beschrieben.
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Figurenbeschreibung
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1 zeigt schematisch eine Windenergieanlage mit einer bevorzugten Ausgestaltung einer erfindungsgemäßen Positioniervorrichtung, in einer Draufsicht.
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2 zeigt schematisch eine bevorzugte Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Verfahrens als ein Blockdiagramm.
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Detaillierte Beschreibung der Zeichnung
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Die Figuren werden im Folgenden zusammenhängend beschrieben. Identische Bezugszeichen beschreiben dabei identische Verfahrensschritte.
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In 1 ist ein Antriebsstrang einer als Windenergieanlage ausgebildeten Maschine schematisch in einer Draufsicht dargestellt und mit 100 bezeichnet. Der Antriebsstrang 100 befindet sich innerhalb einer Turmkopfes 101 der Windenergieanlage. Der Turmkopf 101 befindet sich am oberen Ende eines Turms, der in 1 nicht mehr dargestellt ist. Ein Getriebe 110 ist dabei als eine erste Komponente des Antriebsstrangs 100 ausgebildet. Über eine Getriebewelle 115 ist das Getriebe 110 mit einem Generator 120 verbunden. Der Generator 120 ist als eine zweite Komponente des Antriebsstrangs 100 ausgebildet.
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Eine Rotorwelle 103 ist kraftschlüssig mit einem Rotor 102, beispielsweise einem Drehflügelrotor, verbunden. Eine Drehbewegung des Rotors 102 um eine Rotationsachse 105 wird über die Rotorwelle 103, das Getriebe 110 und die Getriebewelle 115 an den Generator 120 übertragen und dort in elektrische Energie umgewandelt.
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Der Generator 120 ist auf vier Lagerstellen 140a, 140b, 140c, 140d gelagert, von denen in der gezeigten Ausgestaltung zumindest die Lagerstellen 140a und 140b entlang zweier Achsen leicht verschiebbar sind. Eine erste Achse ist dabei eine Achse in einer horizontalen Richtung, parallel zu der Zeichenebene von 1, eine zweite Achse ist dabei eine Achse in einer vertikalen Richtung, senkrecht zu der Zeichenebene von 1. Diese beiden Achsen stehen senkrecht auf der Rotationsachse 105. Die übrigen, festen Lagerstellen können beispielsweise als Elastomerlager ausgebildet sein, welche zwar fest sind, aber dennoch eine gewisse Verstellung zulassen.
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Greift eine starke Kraft an dem Rotor 102 an, kann dies zu dynamischen Verschiebungen und Verdrehungen des gesamten Getriebes 110 führen. Dies führt wiederum zu enormen Belastungen des gesamten Antriebsstrangs 100. Um diese Belastungen zu reduzieren, wird in der Windenergieanlage eine bevorzugte Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Verfahrens durchgeführt. Neben dem Antriebsstrang 100 ist eine Recheneinheit in Form eines Steuergeräts 160 der Windenergieanlage dargestellt. Das Steuergerät 160 ist dazu eingerichtet ist, besagte bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens durchzuführen. In 2 ist diese bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens als ein Blockdiagramm dargestellt und mit 200 bezeichnet.
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In Schritt 201 wird eine aktuelle Relativausrichtung des Getriebes 110 und des Generators 120 zueinander bestimmt. Das Steuergerät 160 steuert dafür eine Ausrichtungserfassungseinrichtung 130 an. Mittels der Ausrichtungserfassungseinrichtung 130 wird diese aktuelle Relativausrichtung des Getriebes 110 und des Generators 120 zueinander bestimmt. Die Ausrichtungserfassungseinrichtung 130 weist dabei einen als Laser 130a ausgebildeten Sender, einen als Spiegel 130b ausgebildeten Reflektor und einen Detektor 130c auf. Der Laser 130a ist dabei an dem Getriebe 110 befestigt und sendet einen Laserstrahl 131 in Richtung des Spiegels 130b, welcher an dem Generator 120 befestigt ist. Ein von dem Spiegel 130b reflektierter Laserstrahl 132 wird von dem Detektor 130c detektiert. Der Detektor 130c ist ebenfalls an dem Getriebe 110 befestigt. Aufgrund der Position, an welcher der reflektierte Laserstrahl 132 auf den Detektor 130c trifft, bestimmt das Steuergerät 160 die aktuelle Relativausrichtung des Getriebes 110 und des Generators 120 zueinander.
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In Schritt 202 überprüft das Steuergerät 160, ob die aktuelle Relativausrichtung des Getriebes 110 und des Generators 120 zueinander innerhalb eines zulässigen Wertebereichs liegt. Liegt die aktuelle Relativausrichtung innerhalb dieses zulässigen Wertebereichs, angedeutet durch Bezugszeichen 202a, handelt es sich um eine erwünschte Relativausrichtung und das erfindungsgemäße Verfahren beginnt wieder von vorn bei Schritt 201. Liegt die aktuelle Relativposition außerhalb dieses zulässigen Wertebereichs, angedeutet durch Bezugszeichen 202b, wird die Ausrichtung des Generators 120 verändert.
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Dabei bestimmt das Steuergerät 160 aufgrund dieser aktuellen Relativausrichtung in Schritt 203 zunächst Stellgrößen für eine Ausrichtungsveränderungseinrichtung 150. In Schritt 204 steuert das Steuergerät 160 die Ausrichtungsveränderungseinrichtung 150 letztendlich an und verändert somit die Ausrichtung des Generators 120. Die Ausrichtungsveränderungseinrichtung 150 weist vier als Hydraulikzylinder 150a, 150b, 155a, 155b ausgebildete Aktoren auf. Mittels der Hydraulikzylinder 150a und 150b, die sich neben den Lagerstellen 140a und 140b befinden, wird die Ausrichtung des Generators 120 durch eine Verstellung der Lagerstellen 140a und 140b entlang der ersten Achse, parallel zu der Zeichenebene von 1, verändert. Mittels der Hydraulikzylinder 155a und 155b, die sich unterhalb der Lagerstellen 140a und 140b befinden, wird die Ausrichtung des Generators 120 durch eine Verstellung der Lagerstellen 140a und 140b entlang der zweiten Achse senkrecht zu der Zeichenebene von 1 verändert.
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Hat die Ausrichtungsveränderungseinrichtung 150 die Ausrichtung des Generators 120 gemäß den Stellgrößen verändert, beginnt das erfindungsgemäße Verfahren wieder von vorn bei Schritt 201, angedeutet durch Bezugszeichen 205.
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Mittels der optionalen Schritte 300 und 400 kann jeweils eine weitere bevorzugte Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Verfahrens realisiert werden. Schritte 201 und 202 laufen dabei jeweils analog zu der obigen Beschreibung ab.
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In Schritt 300 wird mittels Schwingungssensoren eine Bewegung einer schwingungsfähigen Komponente der Windenergieanlage bestimmt. Diese schwingungsfähige Komponente kann beispielsweise der Turmkopf 101 und/oder der Turm selbst sein. In diesem speziellen Beispiel wird eine Bewegung des Turmkopfes 101 betrachtet. Dafür sind Schwingungssensoren in dem Turmkopf 101 der Windenergieanlange montiert, in 1 beispielhaft dargestellt und mit 170 bezeichnet. Schwingungssensoren 170 können beispielsweise als Drehratensensoren, Winkelsensoren oder Gravitationssensoren ausgebildet sein.
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Um zu vermeiden, dass durch die Veränderung der Ausrichtung des Getriebes 120 Resonanzen der Windenergieanlage angeregt werden, werden die von den Schwingungssensoren 170 erfassten Daten der Bewegung des Turmkopfes 101 bei der Bestimmung der Stellgröße berücksichtigt. Gemäß dieser Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens bestimmt das Steuergerät in Schritt 203 die Stellgrößen für die Ausrichtungsveränderungseinrichtung 150 aufgrund der aktuellen Relativausrichtung des Generators 120 und des Getriebes 110 zueinander, sowie aufgrund der von den Schwingungssensoren 170 erfassten Daten der Bewegung des Turmkopfes 101. In Schritt 204 steuert das Steuergerät 160 die Ausrichtungsveränderungseinrichtung 150 letztendlich an.
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In Schritt 400 wird eine Nulllage der Ausrichtung des Generators 120 bestimmt. Dazu werden die Stellbereiche der Hydraulikzylinder 150a, 150b, 155a, 155b durchgefahren, wobei im gezeigten Beispiel zweckmäßigerweise die erste und die zweite Achse unabhängig voneinander durchgefahren werden. Gleichzeitig wird die dafür benötigte Kraft bzw. Energie erfasst. Die Ausrichtung, bei welcher die geringste Kraft bzw. Energie erfasst wird, ist die Nulllage des Generators 120. Es kann ein iteratives Vorgehen stattfinden, bei der die erste und die zweite Achse abwechselnd durchgefahren und jeweils die Nulllage ermittelt wird, bis keine signifikanten Veränderungen mehr auftreten.
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Die Relativausrichtung des Getriebes 110 und des Generators 120 zueinander, wenn sich der Generator 120 in der Nulllage seiner Ausrichtung befindet, wird für den weiteren Verlauf des erfindungsgemäßen Verfahrens als erwünschte Relativausrichtung des Getriebes 110 und des Generators 120 zueinander genutzt und in Schritt 202 berücksichtigt. Schritt 400 wird dabei insbesondere im Zuge der ersten Inbetriebnahme der Windenergieanlage durchgeführt und zweckmäßigerweise nach einer bestimmten Anzahl an Betriebsstunden der Windenergieanlage wiederholt.