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Die Erfindung betrifft einen Akkupack für eine Handwerkzeugmaschine, aufweisend wenigstens einen elektrischen Energiespeicher und eine Schaltung, wobei die Schaltung ausgebildet ist, einen Lade- und/oder Entladevorgang des elektrischen Energiespeichers zu steuern, wobei eine Schnittstelle zur Verbindung des Akkupacks mit einem weiteren elektrischen Gerät vorgesehen ist.
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Stand der Technik
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Es sind Akkupacks für Handwerkzeugmaschinen bekannt, die wenigstens einen elektrischen Energiespeicher und eine Schaltung zur Steuerung eines Ladeund/oder Entladevorgangs des elektrischen Energiespeichers aufweisen.
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Ferner sind elektrische Geräte, insbesondere Handwerkzeugmaschinen oder elektrische Ladegeräte, bekannt, die eine Schaltung zur Steuerung eines Ladeund/oder Entladevorgangs eines elektrischen Energiespeichers aufweisen. Dies soll gewährleisten, dass während des Lade- und/oder Entladevorgangs ein Überhitzen oder eine elektrische Überbelastung des elektrischen Energiespeichers durch die Schaltung vermieden wird.
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Offenbarung der Erfindung
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Es ist Aufgabe der Erfindung, einen verbesserten Akkupack sowie eine Schaltungsanordnung für ein Werkzeugmaschinenset, bestehend aus einem elektrischen Gerät und solch einem Akkupack, bereitzustellen.
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Diese Aufgabe wird mittels eines Akkupacks gemäß Patentanspruch 1 gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
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Erfindungsgemäß wurde erkannt, dass ein verbesserter Akkupack für eine Handwerkzeugmaschine dadurch bereitgestellt werden kann, dass der Akkupack wenigstens einen elektrischen Energiespeicher und eine Schaltung aufweist. Die Schaltung ist ausgebildet, einen Lade- und/oder Entladevorgang des elektrischen Energiespeichers zu steuern. Ferner ist eine Schnittstelle zur Verbindung des Akkupacks mit einem weiteren elektrischen Gerät vorgesehen, wobei die Schaltung eine mit der Schnittstelle verbundene Priorisierungseinrichtung umfasst, wobei die Priorisierungseinrichtung ausgebildet ist, der Schnittstelle ein Priorisierungssignal zur Verfügung zu stellen.
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Auf diese Weise wird gewährleistet, dass der Akkupack auch an Handwerkzeugmaschinen oder Ladegeräten betrieben werden kann, die selbst über eine eigene Schaltung zur Steuerung des Lade- und/oder Entladevorgangs verfügen. Dadurch kann eine Inkompatibilität zwischen Akkus mit Schaltung zur Steuerung des Lade- und/oder Entladevorgangs und Akkupacks ohne Schaltung zur Steuerung des Lade- und/oder Entladevorgangs bereitgestellt werden.
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In einer weiteren Ausführungsform weist die Schaltung einen Temperatursensor zur Erfassung einer Temperatur des elektrischen Energiespeichers und eine Steuereinrichtung auf. Die Steuereinrichtung ist mit dem Temperatursensor verbunden. Der Temperatursensor stellt der Steuereinrichtung ein Temperatursignal korrelierend zur Temperatur des elektrischen Energiespeichers zur Verfügung. Die Steuereinrichtung ist ausgebildet, den Lade- und/oder den Entladevorgang anhand des Temperatursignals zu steuern. Auf diese Weise wird eine Überhitzung des elektrischen Energiespeichers vermieden.
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In einer weiteren Ausführungsform ist die Priorisierungseinrichtung ausgebildet, ein Temperatursignal eines Temperatursensors zu emulieren. Dadurch kann auf einfache Weise die Priorisierung der Schaltung des Akkupacks zur Steuerung des Lade- und/oder Entladevorgangs durch die Schaltung des Akkupack erfolgen.
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In einer weiteren Ausführungsform weist die Priorisierungseinrichtung einen elektrischen Widerstand mit einem festgelegten, unveränderbaren Widerstandswert auf. Der Widerstandswert der Priorisierungseinrichtung entspricht einem Widerstandswert des Temperatursensors bei einem unkritischen Zustand des elektrischen Energiespeichers und/oder der Widerstandswert der Priorisierungseinrichtung entspricht einem Widerstandswert des Temperatursensors bei Normaltemperatur des elektrischen Energiespeichers.
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In einer weiteren Ausführungsform umfasst die Priorisierungseinrichtung ein Erkennungsmittel, insbesondere einen Kodierwiderstand, wobei das Erkennungsmittel mit der Schnittstelle verbunden ist. Auf diese Weise kann über die Schnittstelle durch eine weitere Schaltung das Erkennungsmittel abgetastet werden und der Akkupack als Akkupack mit Schaltung zur Steuerung des Lade- und/oder Entladevorgangs identifiziert werden.
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Die Aufgabe wird aber auch durch eine Schaltungsanordnung gemäß Anspruch 6 gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
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Erfindungsgemäß wurde erkannt, dass eine verbesserte Schaltungsanordnung für ein Handwerkzeugmaschinenset, bestehend aus einem Akkupack und einem elektrischen Gerät, dadurch bereitgestellt werden kann, dass die Schaltungsanordnung eine erste Schaltung und eine zweite Schaltung umfasst. Sowohl die erste als auch die zweite Schaltung sind ausgebildet, einen Lade- und/oder einen Entladevorgang des Akkupacks einer Handwerkzeugmaschine zu steuern. Die erste Schaltung ist in dem elektrischen Gerät und die zweite Schaltung ist in dem Akkupack anordenbar. Ferner ist die erste Schaltung ausgebildet, mit der zweiten Schaltung gekoppelt zu werden. Die zweite Schaltung umfasst eine Priorisierungseinrichtung, die der ersten Schaltung ein Priorisierungssignal bereitstellt. Bei Erfassen des Priorisierungssignals durch die erste Schaltung überträgt die erste Schaltung zumindest teilweise die Steuerung des Lade- und/oder Entladevorgangs auf die zweite Schaltung.
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Diese Ausgestaltung hat den Vorteil, dass ein gegenseitiges Überlappen des Steuervorgangs für den Lade- und/oder Entladevorgang durch die beiden Schaltungen vermieden wird. Dabei ist besonders vorteilhaft, wenn die Steuerung von der ersten Schaltung vollständig auf die zweite Schaltung übertragen wird, da dadurch eine Interaktion zwischen den beiden Schaltungen beim Steuerund/oder Ladevorgang, und damit eine mögliche einhergehende Beeinträchtigung des Leistungsverhaltens des elektrischen Geräts, insbesondere der Handwerkzeugmaschine, vermieden werden kann.
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In einer weiteren Ausführungsform ist eine Schnittstelle zur Koppelung der ersten Schaltung mit der zweiten Schaltung vorgesehen, wobei die erste und die zweite Schaltung mit der Schnittstelle verbunden sind. Die erste Schaltung umfasst eine erste Steuerungseinrichtung, die über die Schnittstelle mit einem ersten Temperatursensor des elektrischen Energiespeichers verbindbar ist, um den Ladeund/oder Entladevorgang anhand eines Temperatursignals des ersten Temperatursensors zu steuern. Auf diese Weise wird eine Überhitzung des elektrischen Energiespeichers durch die erste Schaltung vermieden.
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In einer weiteren Ausführungsform umfasst die zweite Schaltung einen zweiten Temperatursensor zur Erfassung einer Temperatur des elektrischen Energiespeichers und eine zweite Steuereinrichtung. Die zweite Steuereinrichtung ist mit dem zweiten Temperatursensor verbunden, wobei der zweite Temperatursensor der zweiten Steuereinrichtung ein Temperatursignal korrelierend zur Temperatur des elektrischen Energiespeichers bereitstellt. Die zweite Steuereinrichtung ist ausgebildet, den Lade- und/oder den Entladevorgang anhand des zweiten Temperatursensors zu steuern.
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Besonders vorteilhaft ist hierbei, wenn die erste Schaltung über die Schnittstelle zur Verbindung der ersten Schaltung mit dem ersten Temperatursensor mit der Priorisierungseinrichtung verbunden ist, wobei die Priorisierungseinrichtung das Temperatursignal des ersten Temperatursensors emuliert. Dadurch steuert die erste Schaltung den Lade- und/oder Entladevorgang nach wie vor, jedoch nicht in Abhängigkeit des ersten Temperatursignals sondern in Abhängigkeit des Priorisierungssignals. Dabei kann das Priorisierungssignal derart gewählt werden, dass die Steuerung des Lade- und Entladevorgangs das Betriebsverhalten des elektrischen Geräts nicht beeinträchtigt wird.
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In einer weiteren Ausführungsform umfasst die Priorisierungseinrichtung ein Erkennungsmittel, das über die Schnittstelle mit der ersten Schaltung verbunden ist. Das Erkennungsmittel ist ausgebildet, der ersten Schaltung ein Erkennungssignal bereitzustellen, das die erste Schaltung erfasst. Die erste Schaltung ist ausgebildet, das Erkennungssignal zu erfassen und mit einem in einem Speicher der ersten Schaltung abgelegten Erkennungssignal zu vergleichen und bei Übereinstimmung des gesendeten Erkennungssignals mit dem im Speicher abgelegten Erkennungssignal die Steuerung des Lade- und/oder Entladevorgangs des elektrischen Energiespeichers auf die zweite Schaltung zu übertragen. Auf diese Weise kann sicher gewährleistet werden, dass bei Kopplung eines Akkupacks mit Lade- und/oder Entladesteuerung mit einem elektrischen Gerät, insbesondere einer Handwerkzeugmaschine oder einem Ladegerät, die Steuerung des Lade- und/oder Entladevorgangs durch die zweite Schaltung im Akkupack erfolgt und die Steuerung des Lade- und/oder Entladevorgangs erfolgt. Ferner kann auf diese Weise auch ein Akkupack ohne zweite Schaltung zur Steuerung des Ladeund/oder Entladevorgangs erkannt werden, so dass die Steuerung bei einem derartig ausgebildeten Akkupack nach wie vor durch die erste Schaltung des elektrischen Geräts erfolgt. Dadurch können am elektrischen Gerät unterschiedliche Akkupacks eingesetzt werden, wobei jeweils eine Überhitzung oder Überbelastung des elektrischen Energiespeichers durch die jeweilige Schaltung vermieden wird.
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Besonders kostengünstig ist hierbei, wenn das Erkennungsmittel einen Widerstand umfasst, wobei der Widerstandswert des Widerstands unveränderbar und vordefiniert ist.
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Nachfolgend wird die Erfindung anhand von Figuren näher erläutert. Dabei zeigen:
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1 eine schematische Darstellung eines Handwerkzeugmaschinensets mit einer Schaltungsanordnung;
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2 eine schematische Darstellung der in 1 gezeigten Schaltungsanordnung; und
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3 eine schematische Ansicht einer Weiterbildung der in 1 und 2 gezeigten Schaltungsanordnung.
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1 zeigt eine schematische Darstellung eines Handwerkzeugmaschinensets 10 mit einer Schaltungsanordnung 15 und 2 zeigt eine schematische Darstellung der in 1 gezeigten Schaltungsanordnung 15. Nachfolgend werden die 1 und 2 zum erleichterten Verständnis gemeinsam erläutert. Dabei werden gleiche Bauteile mit gleichen Bezugszeichen bezeichnet.
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Das Handwerkzeugmaschinenset 10 umfasst einen Akkupack 20 und einen Akkuschrauber 25. Der Akkuschrauber 25 umfasst einen Elektromotor 30, der über eine Welle 35 mit einer Aufnahme 40 verbunden ist. Die Aufnahme 40 dient zur Befestigung eines Werkzeugs 45. Der Elektromotor 30 ist elektrisch über die Schaltungsanordnung 15 mit einem elektrischen Energiespeicher 50 des Akkupacks 20 verbunden. Der elektrische Energiespeicher 50 kann beispielsweise ein Lithium-Ionen-Akku, ein Nickel-Metall-Hydrid-Akku oder einen Nickel-Kadmium-Akku sein. Selbstverständlich sind auch andere Akkumulatorentypen als elektrische Energiespeicher 50 geeignet.
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Der Akkupack 20 ist über eine Akkuaufnahme 55 an der Handwerkzeugmaschine 25 befestigt. Die Akkuaufnahme 55 ist dabei derartig ausgebildet, dass der Akkupack 20 zum einen befestigt, aber auswechselbar ist. In die Akkuaufnahme 55 können verschiedene Typen von Akkupacks 20 eingeschoben werden, die durch die Akkuaufnahme 55 an der Handwerkzeugmaschine 25 befestigt und elektrisch mit über die Schaltungsanordnung mit dem Elektromotor 30 verbunden werden. Der Akkupack 20 dient dazu, mittels des elektrischen Energiespeichers 50 den Elektromotor 30 mit elektrischer Energie zu versorgen. Dabei wird der elektrische Energiespeicher 50 entladen. Die Schaltungsanordnung 15 dient dazu, während des Entladevorgangs des elektrischen Energiespeichers 50 durch den Elektromotor 30 den elektrischen Energiespeicher 50 vor einer zu schnellen Entladung durch zu hohe Ströme, vor einer Überhitzung und/oder vor einer Tiefentladung zu schützen.
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Die Schaltungsanordnung 15 umfasst dabei eine erste Schaltung 60, die über eine erste Verbindung 64 mit dem Elektromotor 30 verbunden ist. Die erste Schaltung 60 ist dabei in einem Gehäuse 70 der Handwerkzeugmaschine 25 angeordnet. Ferner umfasst die Schaltungsanordnung 15 eine zweite Schaltung 75, die in einem Gehäuse 80 des Akkupacks 20 angeordnet ist. Die zweite Schaltung 75 ist über eine zweite Verbindung 85 mit einer Schnittstelle 90 verbunden. Die Schnittstelle 90 ist dabei im Bereich der Akkuaufnahme 55 angeordnet und kann als Art Steckverbinder ausgestaltet sein. Ferner ist die erste Schaltung 60 über eine dritte Verbindung 95 ebenso mit der Schnittstelle 90 verbunden. Dies hat zur Folge, dass die erste Schaltung 60 über die zweite, dritte Verbindung 85, 95 und die Schnittstelle 90 mit der zweiten Schaltung 75 verbunden ist. Ferner ist die erste Schaltung 60 über eine vierte Verbindung 100 ebenso mit der Schnittstelle 90 verbunden. Die vierte Verbindung 100 dient dazu, die erste Schaltung 60 mit einem ersten Temperatursensor 104 zu verbinden, der in den Akkupacks 20 ohne Schaltung zur Steuerung des Lade- und/oder Entladevorgangs vorgesehen ist. Dabei umfasst ein herkömmlicher Akkupack 20 den elektrischen Energiespeicher 50 und den ersten Temperatursensor 104, der aus diesem Grund in 2 gestrichelt dargestellt ist. Dabei erfasst der erste Temperatursensor 104 eine Temperatur des elektrischen Energiespeichers 50 und stellt ein Temperatursignal, das mit der Temperatur des elektrischen Energiespeichers 50 korreliert, bereit. Die erste Schaltung 60 erfasst über die vierte Verbindung 100 das Temperatursignal des ersten Temperatursensors 104. Die erste Schaltung 60 ist dabei ausgebildet, den Entladevorgang des elektrischen Energiespeichers 50 anhand des Temperatursignals des ersten Temperatursensors 104 zu steuern.
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Analog dazu kann die Handwerkzeugmaschine 25 als elektrisches Gerät auch als Ladegerät ausgebildet sein, um einen entladenen Akkupack 20 wieder aufzuladen. Dabei steuert die erste Schaltung 60 den Ladevorgang anhand des Temperatursignals des ersten Temperatursensors 104 und sorgt dafür, dass der elektrische Energiespeicher 50 nicht durch den Ladevorgang beispielsweise thermisch zerstört wird, was ebenso zu einer Zerstörung des elektrischen Energiespeichers 50 führen kann. Dies wird durch die erste Schaltung 60 gezielt vermieden.
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Ist ein verbesserter Akkupack 20 mit einer zweiten Schaltung 75 über die Aufnahme 55 an der Handwerkzeugmaschine 25 befestigt, so ist die erste Schaltung 60 über Schnittstelle 90 mit der zweiten Schaltung 75 verbunden. Die zweite Schaltung 75 umfasst eine zweite Steuereinrichtung 105. Die zweite Steuereinrichtung 105 ist über die zweite Verbindung 85 mit der Schnittstelle 90 verbunden. Ferner ist die zweite Steuereinrichtung 105 über eine fünfte Verbindung 110 mit dem elektrischen Energiespeicher 50 verbunden. Ferner umfasst die zweite Schaltung 75 einen zweiten Temperatursensor 115, der über eine sechste Verbindung 120 mit der zweiten Steuereinrichtung 105 verbunden ist. Der zweite Temperatursensor 115 ist direkt angrenzend oder innerhalb des elektrischen Energiespeichers 50 angeordnet, um eine Temperatur des elektrischen Energiespeichers 50 zu erfassen. Auch sind mehrere zweite Temperatursensoren 115 zur Erfassung der Temperatur des elektrischen Energiespeichers denkbar. Der zweite Temperatursensor 115 stellt ein Temperatursignal bereit, das mit der Temperatur des elektrischen Energiespeichers 50 korreliert. Über die sechste Verbindung erfasst die zweite Steuereinrichtung 105 das Temperatursignal des zweiten Temperatursensors 115 und steuert den Lade- bzw. Entladevorgang des elektrischen Energiespeichers 50 über die zweite Verbindung 85 entsprechend des Temperatursignals des zweiten Temperatursensors 115. Dabei wird die elektrische Energie über die fünfte Verbindung 110 und die zweite Steuereinrichtung 105 über die zweite Verbindung 85 bereitgestellt. Über die Schnittstelle 90 wird die elektrische Energie des elektrischen Energiespeichers 50 an die dritte Verbindung 95 weitergeleitet, von wo aus sie durch die erste Steuereinrichtung 65 an die erste Verbindung 64 weitergegeben wird. Von dort aus wird die elektrische Energie vom Elektromotor 30 aufgenommen.
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Um den Entladevorgang durch die erste Schaltung 60 möglichst nur gering oder gar nicht zu beeinträchtigen, wurde in der Ausführungsform des Akkupacks 20 auf den ersten Temperatursensor 104 verzichtet. Die vierte Verbindung 100 besteht jedoch unabhängig davon, ob ein Akkupack 20 mit oder ohne Temperatursensor 104 an der Handwerkzeugmaschine 15 angeschlossen ist. Dadurch erhält die erste Schaltung 60 keine Temperatursignale des nicht existenten ersten Temperatursensors 104.
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Die zweite Schaltung 75 umfasst ferner eine Priorisierungseinrichtung 125. Die Priorisierungseinrichtung 125 ist über die siebte Verbindung 130 mit der Schnittstelle 90 verbunden. Dabei verbindet die Schnittstelle 90 die siebte Verbindung 130 mit der vierten Verbindung 100, die ausgelegt ist, das Temperatursignal des ersten Temperatursensors 104 von der Schnittstelle 90 zur ersten Steuereinrichtung 65 weiterzuleiten. Die Priorisierungseinrichtung 125 umfasst einen Widerstand 135, der einen festen unveränderbaren Wert aufweist. Der Wert des Widerstands 135 ist derart gewählt, dass dieser einem Temperatursignal des ersten Temperatursensors 104 beispielsweise bei Normaltemperatur des elektrischen Energiespeichers 50 entspricht. Alternativ oder zusätzlich kann der Widerstandswert auch so gewählt sein, dass dieser einen unkritischen Zustand des elektrischen Energiespeichers 50 widerspiegelt. Besonders vorteilhaft ist hierbei, wenn der Widerstandswert des Widerstands 135 derart gewählt ist, dass dieser eine Temperatur widerspiegelt, die besonders niedrig an einem unteren Rand des möglichen Betriebsspektrums des elektrischen Energiespeichers 50 liegt. Dies gewährleistet, dass üblicherweise besonders hohe Ströme aus dem elektrischen Energiespeicher 50 entnommen oder zugeführt werden können. Dadurch wird der Steuereingriff der ersten Steuereinrichtung 65 auf besonders einfache Weise stark reduziert oder ausgeschlossen.
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Da nach wie vor eine Temperaturüberwachung des elektrischen Energiespeichers 50 durch den zweiten Temperatursensor 115 bzw. durch die zweite Steuereinrichtung 105 erfolgt, wird gleichzeitig trotz Verspiegelung/Vertauschung eines anderen Temperatursignals der ersten Steuereinrichtung 65 der elektrische Energiespeicher 50 weiterhin temperaturüberwacht, so dass eine Überhitzung bzw. eine thermische Überbelastung des elektrischen Energiespeichers 50 durch die zweite Steuereinrichtung 105 ausgeschlossen wird. Dies hat zur Folge, dass der Steuereingriff zum überwiegenden Teil durch die zweite Steuereinrichtung 105, besonders vorteilhafterweise vollständig von der zweiten Steuereinrichtung 105, durchgeführt wird, und somit die zweite Schaltung 75 gegenüber der ersten Schaltung 60 in ihrem Steuereingriff priorisiert ist.
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3 zeigt eine schematische Ansicht einer Weiterbildung der in 1 und 2 gezeigten Schaltungsanordnung 15. Die Schaltungsanordnung 15 ist im Wesentlichen identisch zu der in 1 und 2 gezeigten Ausführungsform ausgestaltet. Abweichend dazu ist die Priorisierungseinrichtung 125 jedoch nicht mit der vierten Verbindung 100 der ersten Schaltung 60 verbunden. Stattdessen ist die Priorisierungseinrichtung 125 über eine achte Verbindung 140 mit der ersten Steuereinrichtung 65 über die Schnittstelle 90 verbunden. Die Priorisierungseinrichtung 125 umfasst in der Ausführungsform einen Kodierwiderstand 145 als Erkennungsmittel. Der Kodierwiderstand 145 weist einen festen unveränderbaren Widerstandswert auf, der mit der Ausführungsform des Akkupacks 20 korreliert. So kann ein Akkupack 20 ohne die zweite Steuereinrichtung 105 und ohne den zweiten Temperatursensor 115 zum Steuern des Lade- und/oder Entladevorgangs des elektrischen Energiespeichers 50 einen ersten Widerstandswert aufweisen. Die zweite Schaltung 75 mit der zweiten Steuereinrichtung 105 und dem zweiten Temperatursensor 115, die intern die Steuerung des Lade- und Entladevorgangs des Akkupacks 20 übernimmt, weist als Widerstandswert des Kodierwiderstands 145 einen zweiten Widerstandswert auf, der unterschiedlich zu dem ersten Widerstandswert eines Akkupacks 20 ohne zweite Steuereinrichtung 105 ist.
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Die Priorisierungseinrichtung 125 stellt über die achte Verbindung 140 der ersten Schaltung 65 ein Priorisierungssignal bereit. Die erste Steuereinrichtung 65 erfasst das Priorisierungssignal und vergleicht es mit einem in einem Speicher 150 der ersten Steuereinrichtung 65 abgelegten Priorisierungssignal. Entspricht das Priorisierungssignal bzw. der zweite Widerstandswert dem im Speicher 150 abgelegten Priorisierungssignal, so überträgt die Steuereinrichtung 65 die Steuerung des Lade- und/oder Entladevorgangs auf die zweite Steuereinrichtung 105 und deaktiviert somit ihren eigenen Steueralgorithmus zur Steuerung des Ladeund/oder Entladevorgangs des elektrischen Energiespeichers 50. Dies hat den Vorteil, dass der ersten Steuereinrichtung 65 kein Temperatursignal vorgetäuscht werden muss. Ferner wird die Steuerung vollständig auf die zweite Steuereinrichtung 105 übertragen, so dass aufgrund der an den elektrischen Energiespeicher 50 optimal angepassten zweiten Steuereinrichtung 105 die elektrische Handwerkzeugmaschine 25 ein besonders hohes Leistungsvermögen aufweisen kann, da das Leistungsvermögen des elektrischen Energiespeichers 50 durch die zweite Steuereinrichtung 105 vollständig ausgeschöpft werden kann.
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Durch den Kodierwiderstand 145 ist ferner eine einfache Möglichkeit gegeben, die unterschiedlichen Ausgestaltungen des Akkupacks 20 auf einfache Weise zu unterscheiden, und somit „intelligente“ Akkupacks 20 mit der zweiten Steuereinrichtung 105 von herkömmlichen Akkupacks 20 ohne zweite Steuereinrichtung 105 unterschieden werden können. Auf diese Weise wird dem Hersteller von Handwerkzeugmaschinensets 10 eine einfache Möglichkeit gegeben, flexibel und kostengünstig die einzelnen Handwerkzeugmaschinensets 10 mit Akkupacks 20 mit einer zweiten Steuereinrichtung 105 oder ohne Steuereinrichtung 105 auszugestalten.
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Es wird darauf hingewiesen, dass der Akkupack 20 mit der zweiten Schaltung 75 selbstverständlich auch mit Handwerkzeugmaschinen 25 ohne erste Schaltung 60 bzw. an Ladegeräte ohne erste Schaltung 60 betrieben werden kann, da die Steuerung des Lade- und/oder Entladevorgangs durch die zweite Schaltung 75 erfolgt. Auf diese Weise können auch kostengünstig Werkzeugmaschinensets bestehend mit mehreren Handwerkzeugmaschinen 25 und mit nur einem Akkupack 20 verkauft werden, wodurch dadurch die Handwerkzeugmaschinen 25 in dem Handwerkzeugmaschinenset 10 besonders kostengünstig ausgebildet werden können und gleichzeitig der Akkupack 20 an weiteren Handwerkzeugmaschinen 25 mit der ersten Schaltung 60 betrieben werden kann, ohne dass diese Handwerkzeugmaschinen 25 unter Leistungseinbußen leiden müssen.
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Des Weiteren wird durch die Priorisierung der zweiten Schaltung 75 eine Störung von verschiedenen Steuerelektroniken vermieden, so dass der Kunde bei der Wahl der Handwerkzeugmaschinen 25 bzw. deren Akkupacks 20 maximale Flexibilität genießt.
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Es wird darauf hingewiesen, dass in der Ausführungsform die zweite Schaltung 75 Priorität vor der ersten Schaltung 60 genießt. Selbstverständlich ist auch denkbar, dass die zweite Schaltung 75 durch die Priorisierung deaktiviert wird und die Steuerung des Lade- und/oder Entladevorgangs durch die erste Schaltung 60 übernommen wird. Dies hat den Vorteil, dass dem Benutzer der Handwerkzeugmaschine 25 immer ein gleichbleibendes Maschinenverhalten der Handwerkzeugmaschine 25 bereitgestellt wird, das trotz unterschiedlicher Akkupacks 20 mit zweiter Schaltung 75 und/oder ohne zweite Schaltung 75 abweicht.
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Selbstverständlich kann über die Priorisierungseinrichtung 125 der ersten Schaltung 60 ferner mitgeteilt werden, um welche Version des Akkupacks 20 es sich handelt und somit die Priorisierung auch generationsabhängig zwischen der ersten und/oder zweiten Schaltung 60, 75 übertragen werden kann. So kann beispielsweise bei Erfassen eines Priorisierungssignals korrelierend zu einer älteren Akkupackgeneration die erste Schaltung 60 priorisiert werden, wohingegen bei Erfassen eines Priorisierungssignals korrelierend zu einer neueren Akkupackgeneration die zweite Schaltung 75 priorisiert wird, um den Lade- und/oder Entladevorgang des elektrischen Energiespeichers 50 zu steuern.
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Alternativ zu der in 2 und 3 gezeigten Priorisierung mittels des Kodierwiderstands 145 als Erkennungsmittel ist auch denkbar, dass eine mechanische Kodierung des Akkupacks 20 z.B. durch das Einpressen von Kontakten in das Gehäuse 80 erfolgt. Dabei erfasst die erste Steuereinrichtung 65, welche Kontakte in den Akkupack 20 eingepresst wurden und priorisiert die Schaltung 60, 75, je nachdem welcher Akkupack 20 in die Aufnahme 75 der Handwerkzeugmaschine 25 eingeschoben ist. Alternativ sind aber auch weitere Möglichkeiten zur Erfassung des Priorisierungssignals denkbar. Alternativ zu den oben Genannten wäre auch denkbar, beispielsweise ein Bussystem, kapazitive (z.B. magnische oder induktive) Sensoren und/oder einen Barcode als Erkennungsmittel einzusetzen.
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Alternativ zu der Priorisierung ist auch denkbar, dass bei der ersten Schaltung 60 im Speicher 150 eine erste Konfigurationseinstellung und eine zweite Konfigurationseinstellung abgelegt sind. Dabei kann die erste Steuereinrichtung 65 derart ausgebildet sein, dass bei Erfassen des Priorisierungssignals über die achte Verbindung 140, das mit einem Akkupack 20 mit zweiter Steuereinrichtung 105 korreliert, von der ersten Konfigurationseinstellung auf die zweite Konfigurationseinstellung umschaltet wird. Die zweite Konfigurationseinstellung unterscheidet sich dabei derart von der ersten Konfigurationseinstellung, dass die Steuerung des Lade- und/oder Entladevorgangs durch die zweite Steuereinrichtung 105 nicht gestört wird. Selbstverständlich ist auch denkbar, dass die zweite Steuereinrichtung 105 zwei Konfigurationseinstellungen aufweist, die je nach Priorisierung der ersten oder der zweiten Schaltung 60, 75 gewählt werden.
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Selbstverständlich ist auch denkbar, dass das Temperatursignal des zweiten Temperatursensors 115 durch die zweite Steuereinrichtung 105 an die erste Schaltung 60 weitergeleitet wird. Auch ist denkbar, dass zwei Temperatursensoren 104, 115 vorgesehen sind, um ein entsprechendes Temperatursignal sowohl der ersten als auch der zweiten Schaltung 60, 75 bereitzustellen.