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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Justierung von zumindest einem Magnetresonanzbilddatensatz eines beweglichen Untersuchungsobjekts mittels eines Magnetresonanzgeräts, ein entsprechendes Computerprogrammprodukt, das die Ausführung eines derartigen Verfahrens ermöglicht, einen elektronisch lesbaren Datenträger sowie ein Magnetresonanzgerät hierfür.
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Die Magnetresonanztomographie (MRT) ist ein bildgebendes Verfahren, das die hochauflösende Erzeugung von Schnittbildern von lebenden Organismen, wie dem Menschen, ermöglicht. Der Patient wird in einem homogenen Magnetfeld B0 gelagert. Mit Gradientenspulen wird das äußere Magnetfeld im FOV (field of view) so modifiziert, dass zum einen eine Körperschicht selektiert wird und zum anderen eine Ortskodierung der erzeugten Magnetresonanz(MR)-Signale erfolgt. Bei der nachfolgenden Rekonstruktion der MR-Signale beispielsweise durch Fouriertransformation entsteht ein Bild der selektierten Schicht, das für die medizinische Diagnostik verwendet wird. Erzeugung und Detektion der MR-Signale geschehen mit einem Hochfrequenzsystem, das eine Sendeantenne, die Hochfrequenz(HF)-Anregungspulse in den Patienten einstrahlt, und eine Empfangsantenne umfasst, die die emittierten HF Resonanzsignale detektiert und zur Bildrekonstruktion weiterleitet. Durch die Wahl einer geeigneten Pulssequenz, wie einer Spinechosequenz oder einer Gradientenechosequenz, und der dazu gehörenden Sequenzparameter kann der Kontrast der MR Bilder je nach diagnostischer Aufgabenstellung vielfältig variiert werden. Die MRT bildet Körperstrukturen ab und stellt dementsprechend ein strukturelles Bildgebungsverfahren dar.
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Bewegungen während einer MR-Aufnahme, wie z.B. Atembewegungen eines Patienten, der mittels MR untersucht werden soll, können in der Magnetresonanzbildgebung vor allem bei einer Untersuchung der Organe des Thorax und des Abdomen, insbesondere von durch die Atembewegung des Patienten beeinflussten Untersuchungsbereichen, zu Artefakten, wie beispielsweise sogenannten Geistern (engl. „ghosting“), zu Unschärfe (engl. „blurring“) und/oder zu Intensitätsverlust in den erzeugten Bildern sowie zu Registrierungsfehlern zwischen erzeugten Bildern führen. Diese Artefakte können eine Befundung auf Basis dieser Bilder z.B. durch einen Arzt erschweren und können dazu führen, dass z.B. Läsionen übersehen werden.
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Zahlreiche Techniken existieren im Stand der Technik, um Artefakte in Folge von beispielsweise einer Atembewegung zu reduzieren. Eine dieser Techniken ist eine Auslösung eines Triggersignals zum Erfassen von Magnetresonanzbilddaten in Abhängigkeit einer Atembewegung oder allgemein das sogenannte Atemgating. Atemgating ist eine Technik, bei der während der MR-Messung die Atmung des Patienten erfasst und den akquirierten Messdaten zugeordnet wird. Beim Atemgating werden die Messdaten nur dann zur Rekonstruktion herangezogen, wenn die erfasste Atembewegung bestimmte vorgebbare Kriterien erfüllt.
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Die Atmung des Patienten kann hierbei mit externen Sensoren, z.B. einem pneumatischen Kissen, oder mit MR-Signalen, sogenannten Navigatoren, detektiert werden. Ein Navigator ist in der Regel eine kurze Sequenz, die MR-Signale z.B. vom Diaphragma oder einer anderen Signalquelle in dem Untersuchungsobjekt, dessen Bewegung mit der Atmung des Patienten korreliert ist, akquiriert. Über die Position des Diaphragma oder der anderen Signalquelle kann die Atembewegung nachvollzogen werden.
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Beim Atemgating mit Navigatoren wird die Navigatorsequenz beispielsweise mit der bildgebenden Sequenz verschachtelt und eine mit einem Navigator gemessene Diaphragmaposition wird anschließend den unmittelbar danach (oder davor) akquirierten bildgebenden Daten zugeordnet.
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Man unterscheidet zwischen retrospektivem und prospektivem Atemgating.
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Beim retrospektiven Atemgating wird die Atembewegung während der MR-Messung erfasst und aufgezeichnet, aber nicht ausgewertet. Vielmehr wird der zu erfassende k-Raum mehrmals gemessen. Zur Rekonstruktion wird nur ein Teil der gemessenen Daten herangezogen, bevorzugt solche, bei denen das Atemsignal in einem bestimmten Fenster um eine ausgezeichnete Atemposition liegt. Wurde ein bestimmter, zur Bildrekonstruktion notwendiger k-Raum-Datenpunkt mehrmals innerhalb des ausgezeichneten Fensters gemessen, können die Daten gemittelt werden. Wurde ein Datenpunkten dagegen immer außerhalb des Fensters gemessen, so kann derjenige Datenpunkt zur Rekonstruktion verwendet werden, dessen Abweichung von der ausgezeichneten Position am geringsten ist.
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Beim prospektiven Atemgating wird das mit Hilfe eines Atemsensors gemessene, physiologische Atemsignal (z.B. die mit einer Navigatorsequenz gemessene Diaphragmaposition) während der Messung ausgewertet und die MR-Messung basierend auf dem erfassten physiologischen Signal gesteuert. In der einfachsten Ausführungsform, dem sogenannten Acceptance/Rejection Algorithmus (ARA), wird die Messung eines bildgebenden Datenpaketes (und gegebenenfalls die zugeordnete Navigatorsequenz) solange wiederholt, bis das physiologische Signal in ein zuvor definiertes Akzeptanzfenster fällt.
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Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren zur Justierung von zumindest einem Magnetresonanzbilddatensatz eines beweglichen Untersuchungsobjekts mittels eines Magnetresonanzgeräts bereitzustellen.
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Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren nach Anspruch 1 gelöst. Diese Aufgabe wird ferner durch ein Magnetresonanzgerät nach Anspruch 6, ein Computerprogrammprodukt nach Anspruch 8, sowie durch ein computerlesbares Speichermedium nach Anspruch 9 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den jeweils rückbezogenen Unteransprüchen angegeben.
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Die Erfindung nutzt die Erfassung zweier verschiedener Arten von Positionsdaten zur Positionsbestimmung des Untersuchungsobjekts, um Aufnahmeparameter und/oder Rekonstruktionsparameter zur Aufnahme und/oder Rekonstruktion des zumindest einen Magnetresonanzbilddatensatzes in Abhängigkeit von den ersten und/oder den zweiten Positionsdaten zu justieren.
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Dabei wird ein Verfahren zur Justierung von zumindest einem Magnetresonanzbilddatensatz eines beweglichen Untersuchungsobjekts mittels eines Magnetresonanzgeräts bereitgestellt, das folgende Schritte umfasst:
- – Erfassen von ersten Positionsdaten des Untersuchungsobjekts mittels einer Navigatormessung,
- – Erfassen von zweiten Positionsdaten mittels externer, am Untersuchungsobjekt angebrachter Marker,
- – Erfassen von zumindest einem Magnetresonanzbilddatensatz mittels des Magnetresonanzgeräts und
- – Justieren von Aufnahmeparametern und/oder Rekonstruktionsparametern zur Aufnahme und/oder Rekonstruktion des zumindest einen Magnetresonanzbilddatensatzes in Abhängigkeit von den ersten und/oder den zweiten Positionsdaten.
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Es werden zwei grundsätzlich verschiedene Ansätze zur Positionsbestimmung des Untersuchungsobjekts miteinander kombiniert, deren Vorteile beim Justieren von Aufnahmeparametern und/oder Rekonstruktionsparametern sowie bei einer Bildkorrektur und/oder Bildauswertung gewinnbringend eingesetzt werden können. Die Erfassung von ersten Positionsdaten mittels Navigatormessungen hat den Vorteil, dass die Daten von einer Signalquelle in dem Untersuchungsobjekt, dessen Bewegung beispielsweise mit der Atmung des Patienten korreliert ist, direkt akquiriert werden, während die Erfassung von zweiten Positionsdaten mittels externer, am Untersuchungsobjekt angebrachter Marker den Vorteil bietet, dass die Positionsdaten sehr genau und unabhängig von der MR-Aufnahme kontinuierlich detektiert werden können. Die Kombination beider Ansätze trägt somit zu einer Erhöhung der Genauigkeit bei, sowohl bezogen auf die Positionsbestimmung des Untersuchungsobjekts, insbesondere eines für die Erfassung von Magnetresonanzbilddatensätzen relevanten Teilbereichs des Untersuchungsobjekts, als auch auf die Justierung von Aufnahmeparametern und/oder Rekonstruktionsparametern sowie auf eine schlussendliche Artefaktbereinigung des Bilddatensatzes.
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In einer bevorzugten Ausführungsform werden die über externe Marker erfassten zweiten Positionsdaten mittels der ersten Positionsdaten der Navigatormessung abgeglichen und/oder auf Konsistenz geprüft. Auf diese Weise kann erfasst werden, ob sich beispielsweise der üblicherweise an einer Außenseite des Untersuchungsobjekts angebrachte Marker gegenüber einem Punkt im Inneren des Untersuchungsobjekts verschoben hat. So kann sich z.B. ein auf der Haut eines Patienten angebrachter Marker dem Schädel und damit dem Gehirn des Patienten gegenüber gegenläufig bewegen, was zu weiteren Artefakten in einer Bildaufnahme führen würde.
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In einer vorteilhaften Ausgestaltungsform ist das Erfassen der ersten Positionsdaten abhängig von einer Information aus den zweiten Positionsdaten. Da Navigatormessungen nur zu bestimmten diskreten Zeitpunkten durchgeführt werden können, da diese Navigatormessung den Fortgang einer Untersuchung unterbricht oder zumindest stört, ist es vorteilhaft, wenn die Informationen aus der Positionserfassung mittels externer Marker auch dazu herangezogen werden können, einen bestimmten Messzeitpunkt der Navigatormessung festzulegen oder zu triggern. Derart kann ein reibungsloserer Untersuchungsablauf gewährleistet werden. Die Informationen aus den zweiten Positionsdaten können auch zur Kalibrierung der ersten Positionsdatenerfassung dienen.
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In einer weiteren Ausgestaltungsform wird das Erfassen der zweiten Positionsdaten mittels der ersten Positionsdaten der Navigatormessung kalibriert. Ähnlich wie bei der Kalibrierung der ersten Positionsdatenerfassung kann analog natürlich auch die zweite Positionsdatenerfassung mittels der ersten Positionsdaten der Navigatormessung kalibriert werden.
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Bei einer erfindungsgemäßen Ausführung beinhaltet das Justieren von Aufnahmeparametern und/oder Rekonstruktionsparametern eine Nachjustierung von Gradientenparametern. So können Bewegungsartefakte direkt prospektiv, vor einer Erfassung des zumindest einen Magnetresonanzbilddatensatzes korrigiert werden.
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Im Rahmen der vorliegenden Erfindung wird auch ein Magnetresonanzgerät zur Korrektur von Bilddatensätzen eines beweglichen Untersuchungsobjekts bereitgestellt. Dabei umfasst das Magnetresonanzgerät eine Erfassungseinheit, eine Verarbeitungseinheit, eine Steuereinrichtung und eine Ausgabeeinheit und ist zur Durchführung folgender Schritte ausgestaltet:
- – Erfassen von ersten Positionsdaten des Untersuchungsobjekts mittels einer Navigatormessung mittels der Erfassungseinheit,
- – Erfassen von zweiten Positionsdaten mittels externer, am Untersuchungsobjekt angebrachter Marker mittels der Erfassungseinheit,
- – Erfassen von zumindest einem Magnetresonanzbilddatensatz mittels der Erfassungseinheit
- – Justieren von Aufnahmeparametern und/oder Rekonstruktionsparametern zur Aufnahme und/oder Rekonstruktion des zumindest einen Magnetresonanzbilddatensatzes in Abhängigkeit von den ersten und/oder den zweiten Positionsdaten mittels der Verarbeitungseinheit.
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Des Weiteren beschreibt die vorliegende Erfindung ein Computerprogrammprodukt, insbesondere ein Computerprogramm oder eine Software, welche man in einen Speicher einer programmierbaren Steuerung bzw. einer Recheneinheit eines Magnetresonanzgerätes laden kann. Mit diesem Computerprogrammprodukt können alle oder verschiedene vorab beschriebene Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Verfahrens ausgeführt werden, wenn das Computerprogrammprodukt in der Steuerung oder Steuereinrichtung des Magnetresonanzgerätes läuft. Dabei benötigt das Computerprogrammprodukt eventuell Programmmittel, z.B. Bibliotheken und Hilfsfunktionen, um die entsprechenden Ausführungsformen des Verfahrens zu realisieren. Mit anderen Worten soll mit dem auf das Computerprogrammprodukt gerichteten Anspruch insbesondere ein Computerprogramm oder eine Software unter Schutz gestellt werden, mit welcher eine der oben beschriebenen Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Verfahrens ausgeführt werden kann bzw. welche diese Ausführungsform ausführt. Dabei kann es sich bei der Software um einen Quellcode, der noch compiliert und gebunden oder der nur interpretiert werden muss, oder um einen ausführbaren Softwarecode handeln, der zur Ausführung nur noch in die entsprechende Recheneinheit zu laden ist.
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Ferner betrifft die vorliegende Erfindung ein computerlesbares Speichermedium, z.B. eine DVD, ein Magnetband oder einen USB-Stick, auf welchem elektronisch lesbare Steuerinformationen, insbesondere Software gespeichert ist. Wenn diese Steuerinformationen von dem Datenträger gelesen und in eine Steuerung bzw. Recheneinheit eines Magnetresonanzgerätes gespeichert werden, können alle erfindungsgemäßen Ausführungsformen des vorab beschriebenen Verfahrens durchgeführt werden.
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Die Vorteile des erfindungsgemäßen Magnetresonanzgerätes, des erfindungsgemäßen Computerprogrammprodukts und des erfindungsgemäßen computerlesbaren Speichermediums entsprechen im Wesentlichen den Vorteilen des erfindungsgemäßen Verfahrens, welche vorab im Detail ausgeführt sind. Hierbei erwähnte Merkmale, Vorteile oder alternative Ausführungsformen sind ebenso auch auf die anderen beanspruchten Gegenstände zu übertragen und umgekehrt. Mit anderen Worten können die gegenständlichen Ansprüche, die beispielsweise auf ein Gerät gerichtet sind, auch mit den Merkmalen, die in Zusammenhang mit einem Verfahren beschrieben oder beansprucht sind, weitergebildet sein. Die entsprechenden funktionalen Merkmale des Verfahrens werden dabei durch entsprechende gegenständliche Module, insbesondere durch Hardware-Module, ausgebildet.
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Im Folgenden wird die Erfindung anhand der in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispiele näher beschrieben und erläutert.
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Es zeigen:
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1 eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Magnetresonanzgerätes und
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2 ein Flussdiagramm eines erfindungsgemäßen Verfahrens.
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1 zeigt eine schematische Darstellung eines Magnetresonanzgeräts 9 (eines Magnetresonanz-Bildgebungs- bzw. Kernspintomographiegeräts). Dabei erzeugt ein Grundfeldmagnet 10 des Magnetresonanzgeräts 9 ein zeitlich konstantes starkes Magnetfeld zur Polarisation bzw. Ausrichtung der Kernspins in einem Untersuchungsbereich eines Untersuchungsobjekts 11, wie z.B. eines zu untersuchenden Teils eines menschlichen Körpers, welcher auf einem Untersuchungstisch 12 liegend zur Untersuchung in das Magnetresonanzgerät 9 geschoben wird. Die für die Kernspinresonanzmessung erforderliche hohe Homogenität des Grundmagnetfelds 10 ist in einem typischerweise kugelförmigen Messvolumen M definiert, in welches das Untersuchungsobjekt 11 geschoben wird. Zur Unterstützung der Homogenitätsanforderungen und insbesondere zur Eliminierung zeitlich invariabler Einflüsse umfasst das Magnetresonanzgerät an geeigneter Stelle sogenannte Shim-Bleche 9 aus ferromagnetischem Material. Zeitlich variable Einflüsse werden durch Shim-Spulen 13 eliminiert, wenn sie nicht erwünscht sind. Diese kommen auch bei der Erzeugung von nichtlinearen Gradienten zum Einsatz.
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Der Grundfeldmagnet 10 dient ebenfalls als Umhausung eines zylinderförmigen Gradientenfeldsystems 14 des Magnetresonanzgeräts 9, welches drei Teilwicklungen umfasst. Jede Teilwicklung wird von einem Verstärker 17 des Magnetresonanzgeräts 9 mit Strom zur Erzeugung eines linearen (auch zeitlich veränderbaren) Gradientenfeldes in die jeweilige Richtung des kartesischen Koordinatensystems versorgt. Die erste Teilwicklung des Gradientenfeldsystems 14 erzeugt dabei einen Gradienten Gx in x-Richtung, die zweite Teilwicklung einen Gradienten Gy in y-Richtung und die dritte Teilwicklung einen Gradienten Gz in z-Richtung. Ferner werden durch das Gradientenfeldsystem 14 auch die nichtlinearen Gradienten erzeugt. Der Verstärker 17 umfasst einen Digital-Analog-Wandler DAC, welcher von einer Sequenzsteuerung 15 des Magnetresonanzgeräts 9 zum zeitrichtigen Erzeugen von Gradientenpulsen angesteuert wird.
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Ferner umfasst das Magnetresonanzgeräts 9 mindestens eine Hochfrequenzantenne 16, welche die von einem Hochfrequenzleistungsverstärker des Magnetresonanzgeräts 9 abgegebenen Hochfrequenzpulse in ein magnetisches Wechselfeld zur Anregung der Kerne und Ausrichtung der Kernspins des Untersuchungsobjekts 11 bzw. des zu untersuchenden Bereiches des Untersuchungsobjekts 11 umsetzt. Jede Hochfrequenzantenne 16 besteht aus einer oder mehreren HF-Sendespulen und mehreren HF-Empfangsspulen bzw. HF-Empfangsantennen in Form einer ringförmigen vorzugsweise linearen oder matrixförmigen Anordnung von Komponentenspulen. Von den HF-Empfangsspulen der jeweiligen Hochfrequenzantenne 16 wird auch das von den präzedierenden Kernspins ausgehende Wechselfeld, d.h. in der Regel die von einer Pulssequenz aus einem oder mehreren Hochfrequenzpulsen und einem oder mehreren Gradientenpulsen hervorgerufenen Kernspinechosignale, in eine Spannung (Messsignal) umgesetzt, welche über den Verstärker 17 einem Hochfrequenz Empfangskanal 18 eines Hochfrequenzsystems 19 zugeführt wird. Das Hochfrequenzsystem 19 des Magnetresonanzgeräts 9 umfasst weiterhin einen Sendekanal 20, in welchem die Hochfrequenzpulse für die Anregung der magnetischen Kernresonanz erzeugt werden. Dabei werden die jeweiligen Hochfrequenzpulse aufgrund einer vom Geräterechner 21 vorgegebenen Pulssequenz in der Sequenzsteuerung 15 digital als Folge komplexer Zahlen dargestellt. Diese Zahlenfolge wird als Real- und als Imaginärteil über jeweils einen Eingang 22 einem Digital-Analog Wandler DAC im Hochfrequenzsystem 19 und von dort einem Sendekanal 20 zugeführt. Im Sendekanal 20 werden die Pulssequenzen einem Hochfrequenz-Trägersignal aufmoduliert, dessen Basisfrequenz der Resonanzfrequenz der Kernspins im Messvolumen entspricht.
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Die Umschaltung von Sende- auf Empfangsbetrieb erfolgt über eine Sende-Empfangsweiche 23 des Magnetresonanzgeräts 9. Die HF-Sendespulen der Hochfrequenzantenne 16 strahlen die Hochfrequenzpulse zur Anregung der Kernspins in das Messvolumen M ein und resultierende Echosignale werden über die HF Empfangsspulen abgetastet. Die entsprechend gewonnenen Kernresonanzsignale werden im Empfangskanal 24, einem ersten Demodulator des Hochfrequenzsystems 19, phasenempfindlich auf eine Zwischenfrequenz demoduliert und im Analog-Digital Wandler ADC digitalisiert. Dieses Signal wird noch auf die Frequenz Null demoduliert. Eine Demodulation auf die Frequenz Null und die Trennung in Real- und Imaginärteil findet nach der Digitalisierung in der digitalen Domäne in einem zweiten Demodulator 18 des Magnetresonanzgeräts 9 statt, der mit einem Ausgang 32 verbunden ist.
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Durch einen Bildrechner 25 des Magnetresonanzgeräts 9 wird aus den dergestalt gewonnenen Messdaten ein MR-Bild rekonstruiert. Die Verwaltung der Messdaten, der Bilddaten und der Steuerprogramme erfolgt über den Geräterechner bzw. allgemein über eine Erfassungseinheit 21 des Magnetresonanzgeräts 9. Aufgrund einer Vorgabe mit Steuerprogrammen kontrolliert die Sequenzsteuerung 15 die Erzeugung der jeweils gewünschten Pulssequenzen und das entsprechende Abtasten des k-Raumes. Insbesondere steuert die Sequenzsteuerung 15 dabei das zeitrichtige Schalten der Gradienten, das Aussenden der Hochfrequenzpulse mit definierter Phasenamplitude sowie den Empfang der Kernresonanzsignale. Die Zeitbasis für das Hochfrequenzsystem 19 und die Sequenzsteuerung 15 wird von einem Synthesizer 26 des Magnetresonanzgeräts 9 zur Verfügung gestellt. Die Auswahl entsprechender Steuerprogramme zur Erzeugung eines MR-Bildes, welche z.B. auf einem Datenträger 27 gespeichert sind, sowie die Darstellung des erzeugten MR-Bildes erfolgen über ein Terminal bzw. allgemein über eine Verarbeitungseinheit 28 des Magnetresonanzgeräts 9, welches eine Tastatur 29, eine Maus 30 und eine Ausgabeeinheit, hier einen Bildschirm 31, umfasst.
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2 zeigt ein Flussdiagramm eines erfindungsgemäßen Verfahrens. Das Verfahren umfasst die Verfahrensschritte 1 bis 6, wobei bei der Beschreibung der Verfahrensschritte 1 bis 6 auch Beschreibungsteile einschließlich der entsprechenden im Zusammenhang mit 1 eingeführten Bezugszeichen verwendet werden.
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Im Verfahrensschritt 1 wird die Justierung von zumindest einem Magnetresonanzbilddatensatz eines beweglichen Untersuchungsobjekts mittels eines Magnetresonanzgeräts 9 gestartet und während des Verfahrensschritts 2 werden erste Positionsdaten des Untersuchungsobjekts mittels einer Navigatormessung mittels der Erfassungseinheit 21 des Magnetresonanzgeräts 9 erfasst. Im Verfahrensschritt 2 kann das Erfassen der ersten Positionsdaten auch von einer Information aus den zweiten Positionsdaten abhängig sein.
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Verfahrensschritt 3 kennzeichnet die Erfassung zweiter Positionsdaten mittels externer, am Untersuchungsobjekt angebrachter Marker mittels der Erfassungseinheit 21 des Magnetresonanzgeräts 9. Im Verfahrensschritt 3 kann zusätzlich ein Abgleich der über externe Marker erfassten zweiten Positionsdaten mittels der ersten Positionsdaten der Navigatormessung und/oder eine Konsistenzprüfung erfolgen. Ferner kann das Erfassen der zweiten Positionsdaten mittels der ersten Positionsdaten der Navigatormessung kalibriert werden.
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Im Verfahrensschritt 4 erfolgt die Erfassung von zumindest einem Magnetresonanzbilddatensatz mittels der Erfassungseinheit 21 des Magnetresonanzgeräts 9 und im Verfahrensschritt 5 die Justierung von Aufnahmeparametern und/oder Rekonstruktionsparametern zur Aufnahme und/oder Rekonstruktion des zumindest einen Magnetresonanzbilddatensatzes in Abhängigkeit von den ersten und/oder den zweiten Positionsdaten mittels der Verarbeitungseinheit 28 des Magnetresonanzgeräts. Das Justieren von Aufnahmeparametern und/oder Rekonstruktionsparametern kann auch eine Nachjustierung von Gradientenparametern Gx, Gy, Gz umfassen.
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Verfahrensschritt 6 kennzeichnet das Ende der erfindungsgemäßen Justierung.
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Zusammenfassend betrifft die Erfindung ein Verfahren, ein Computerprogrammprodukt und ein computerlesbares Speichermedium zur Justierung von zumindest einem Magnetresonanzbilddatensatz eines beweglichen Untersuchungsobjekts mittels eines Magnetresonanzgeräts. Nach der Erfassung zweier verschiedener Arten von Positionsdaten zur Positionsbestimmung des Untersuchungsobjekts durch Navigatormessungen und mithilfe von externen Markern werden Aufnahmeparameter und/oder Rekonstruktionsparameter zur Aufnahme und/oder Rekonstruktion des zumindest einen Magnetresonanzbilddatensatzes in Abhängigkeit von den ersten und/oder den zweiten Positionsdaten justiert.