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Erfindungsgebiet
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Die vorliegende Erfindung betrifft allgemein die Ammoniakschlupfdetektion in einem Abgasbehandlungssystem, das in einem Abgassystem eines Verbrennungsmotors enthalten ist.
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Allgemeiner Stand der Technik und kurze Darstellung der Erfindung
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Dieselfahrzeuge können mit einem Abgasbehandlungssystem ausgestattet sein, das beispielsweise ein harnstoffbasiertes System zur selektiven katalytischen Reduktion (SCR – Selective Catalytic Reduction) und einen oder mehrere Abgassensoren wie etwa Stickoxidsensoren (NOx-Sensoren) enthalten kann, von denen mindestens einer hinter dem SCR-System angeordnet sein kann. Wenn das SCR-System bis zu einem Sättigungspunkt, der mit der Temperatur variiert, mit Harnstoff beschickt wird, kann ein Schlupf von Ammoniak (NH3) aus dem SCR-System beginnen. Der Ammoniakschlupf aus dem SCR-System kann durch den NOx-Sensor als NOx detektiert werden, was zu einer unpräzisen NOx-Ausgabe, die zu hoch ist, führen kann. Als solches kann bestimmt werden, dass eine Effizienz des SCR-Systems niedriger ist, als es tatsächlich der Fall ist.
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Die Erfinder der vorliegenden Erfindung haben das obige Problem erkannt und haben sich einen Ansatz ausgedacht, um es zumindest teilweise zu behandeln. Somit wird ein Verfahren für ein Motorsystem offenbart. Das Verfahren beinhaltet das Reduzieren eines Ausmaßes an Abgasrückführung (AGR) als Reaktion auf eine durch einen Abgassensor angezeigte Schwellzunahme bei NOx. Das Verfahren beinhaltet weiterhin während das Ausmaß an Abgasrückführung reduziert ist, das Zuordnen einer Ausgabe von dem Sensor jeweils zu NH3 und NOx, in verschiedenen Mengen, abhängig von einer Änderung bei der Sensorausgabe. Das Verfahren beinhaltet weiterhin das Justieren eines oder mehrerer Arbeitsparameter auf der Basis der Zuweisung und der Änderung bei der Sensorausgabe.
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Durch vorübergehendes Reduzieren des Ausmaßes an AGR kann die NOx-Emission vom Motor ansteigen. Falls der Schwellenanstieg bei NOx darauf zurückzuführen ist, dass NOx durch einen SCR-Katalysator hindurchtritt (z. B. an einem vorgeschalteten Ende des SCR-Katalysators eintritt und ein nachgeschaltetes Ende des SCR-Katalysators verlässt), der vor dem Sensor angeordnet ist, kann der Sensor eine Zunahme bei NOx detektieren, wenn die AGR reduziert ist. Als solches kann die Sensorausgabe dem NOx zugeordnet werden. Falls andererseits der Schwellwertanstieg bei NOx auf NH3-Schlupf zurückzuführen ist, ändert sich die Sensorausgabe möglicherweise nicht (oder ändert sich möglicherweise um weniger als ein Schwellwertausmaß), wenn die AGR aufgrund einer Reduktion von NOx durch NH3 im SCR-Katalysator reduziert wird. Als solches kann die Sensorausgabe dem NH3 zugeordnet werden. Wenn die Sensorausgabe dem NOx zugeordnet wird, können ein oder mehrere Arbeitsparameter, wie etwa das Ausmaß an AGR, justiert werden, um die NOx-Menge zu reduzieren. Wenn die Sensorausgabe dem NH3 zugeordnet wird, können ein oder mehrere Arbeitsparameter, wie etwa Harnstoffeinspritzmenge, justiert werden, um den NH3-Schlupf zu reduzieren. Auf diese Weise können Fehler bei der Berechnung einer Effizienz des SCR-Katalysators reduziert werden und die Effizienz des Systems kann verbessert und der NH3-Schlupf reduziert werden.
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Es versteht sich, dass die obige kurze Darstellung vorgelegt wird, um in vereinfachter Form eine Auswahl von Konzepten einzuführen, die in der detaillierten Beschreibung näher beschrieben werden. Sie soll keine wichtigen oder essentiellen Merkmale des beanspruchten Gegenstands identifizieren, dessen Schutzbereich eindeutig durch die Ansprüche definiert wird, die auf die ausführliche Beschreibung folgen. Weiterhin ist der beanspruchte Gegenstand nicht auf Implementierungen beschränkt, die etwaige oben oder in irgendeinem Teil dieser Offenbarung erwähnten Nachteile lösen.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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1 zeigt ein Schemadiagramm eines Motors, das ein Abgassystem mit einem Abgasbehandlungssystem enthält.
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2 zeigt ein Flussdiagramm, das eine Routine zum Detektieren von Ammoniakschlupf in einem Abgasbehandlungssystem darstellt.
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3 zeigt eine grafische Darstellung, die einen Ammoniakschlupfzustand darstellt.
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4 zeigt eine grafische Darstellung, die einen Zustand niedriger Effizienz eines Systems zur selektiven katalytischen Reduktion darstellt.
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5 zeigt ein Flussdiagramm, das eine Routine zum Steuern von Arbeitsparametern darstellt, wenn eine Abgassensorausgabe Stickoxid zugeordnet ist.
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6 zeigt eine Serie von grafischen Darstellungen, die Arbeitsparameter veranschaulichen, wenn eine Abgassensorausgabe Stickoxid zugeordnet ist.
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7 zeigt ein Flussdiagramm, dass eine Routine zum Steuern von Arbeitsparametern darstellt, wenn eine Abgassensorausgabe Ammoniak zugeordnet ist.
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8 zeigt eine Serie von grafischen Darstellungen, die Arbeitsparameter veranschaulichen, wenn eine Abgassensorausgabe Ammoniak zugeordnet ist.
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Ausführliche Beschreibung
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Die folgende Beschreibung betrifft Verfahren und Systeme zum Detektieren von Ammoniakschlupf (NH3-Schlupf) aus einem System zur selektiven katalytischen Reduktion (SCR). Bei einem Beispiel umfasst ein Verfahren das Reduzieren eines Ausmaßes an Abgasrückführung (AGR) als Reaktion auf eine durch einen Abgassensor angezeigte Zunahme auf einen Schwellenwert beim Stickoxid. Das Verfahren umfasst weiterhin das Zuordnen einer Ausgabe von dem Sensor zu Ammoniak und zu Stickoxid in verschiedenen Mengen je nach einer Änderung bei der Sensorausgabe, während das Ausmaß an AGR reduziert wird. Wenn beispielsweise die Sensorausgabe über einen zweiten Schwellwert ansteigt, während die AGR reduziert ist, wird die Sensorausgabe NOx zugeordnet und eine Bedingung reduzierter Effizienz des Abgasbehandlungssystems wird angezeigt. Wenn die Sensorausgabe nicht über den zweiten Schwellwert ansteigt, während die AGR reduziert ist, wird die Sensorausgabe NH3 zugeordnet und eine NH3-Schlupfbedingung wird angezeigt. Auf diese Weise kann der Abgassensor sowohl zum Anzeigen eines Zustands reduzierter Effizienz des Abgasbehandlungssystems als auch einer NH3-Schlupfbedingung verwendet werden. Das Verfahren umfasst weiterhin das Justieren eines oder mehrerer Arbeitsparameter auf der Basis der Zuordnung und der Änderung bei der Sensorausgabe. Bei einem Beispiel kann das Ausmaß an Abgasrückführung erhöht werden, wenn die Sensorausgabe NOx zugeordnet ist. Bei einem weiteren Beispiel kann das Ausmaß der Harnstoffeinspritzung reduziert werden, wenn die Sensorausgabe NH3 zugeordnet ist. Auf diese Weise kann das System auf der Basis des Sensors so justiert werden, dass die Effizienz des Abgasbehandlungssystems verbessert wird und der NH3-Schlupf reduziert wird.
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Nunmehr unter Bezugnahme auf 1 wird ein Schemadiagramm dargestellt, das einen Zylinder eines Mehrzylindermotors 10 zeigt, der in einem Antriebssystem eines Kraftfahrzeugs enthalten sein kann. Der Motor 10 kann mindestens teilweise durch ein Steuersystem, das einen Controller 12 enthält, und durch eine Eingabe durch einen Fahrzeugbetreiber 132 über eine Eingabeeinrichtung 130 gesteuert werden. Bei diesem Beispiel beinhaltet die Eingabeeinrichtung 130 ein Fahrpedal und einen Pedalpositionssensor 134 zum Generieren eines proportionalen Pedalpositionssignals PP. Eine Brennkammer (d. h. ein Zylinder) 30 des Motors 10 kann Brennkammerwände 32 mit einem darin positionierten Kolben 36 enthalten. Der Kolben 36 kann an eine Kurbelwelle 40 gekoppelt sein, so dass eine Pendelbewegung des Kolbens in eine Drehbewegung der Kurbelwelle umgesetzt wird. Die Kurbelwelle 40 kann über elf dazwischenliegendes Getriebesystem an mindestens ein Antriebsrad eines Fahrzeugs gekoppelt sein. Weiterhin kann ein Anlassermotor über ein Schwungrad an die Kurbelwelle 40 gekoppelt sein, um eine Anlassoperation des Motors 10 zu ermöglichen.
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Die Brennkammer 30 kann Ansaugluft über einen Ansaugkanal 42 von einem Ansaugkrümmer 44 empfangen und Verbrennungsgase über einen Auslasskanal 48 ausstoßen. Der Ansaugkrümmer 44 und der Auslasskanal 48 können über ein Ansaugventil 52 beziehungsweise elf Auslassventil 54 selektiv mit der Brennkammer 30 kommunizieren. Bei einigen Ausführungsformen kann die Brennkammer 30 zwei oder mehr Ansaugventile und/oder zwei oder mehr Auslassventile enthalten.
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Bei dem in 1 dargestellten Beispiel können das Ansaugventil 52 und das Auslassventil 54 durch Nockenbetätigung über jeweilige Nockenbetätigungssysteme 51 und 53 gesteuert werden. Die Nockenbetätigungssysteme 51 und 53 können jeweils einen oder mehrere Nocken enthalten und können ein oder mehrere Systeme wie Nockenprofilumschaltung (CPS – Cam Profile Switching), variable Nockensteuerung (VCT – Variable Cam Timing), variable Ventilsteuerung (VVT – Variable Valve Timing) und/oder variabler Ventilhub (VVL – Variable Valve Lift) verwenden, die durch den Controller 12 betätigt werden können, um den Ventilbetrieb zu variieren. Die Position des Ansaugventils 52 und des Auslassventils 54 können über Positionssensoren 55 bzw. 57 bestimmt werden. Bei alternativen Ausführungsformen können das Ansaugventil 52 und/oder das Auslassventil 54 durch elektrische Ventilbetätigung gesteuert werden. Beispielsweise kann der Zylinder 30 alternativ ein über elektrische Ventilbetätigung gesteuertes Ansaugventil und ein über Nockenbetätigung einschließlich CPS- und/oder VCT-Systeme gesteuertes Auslassventil enthalten.
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Bei einigen Ausführungsformen kann jeder Zylinder des Motors 10 mit einer oder mehreren Einspritzdüsen konfiguriert sein, um Kraftstoff dorthin zu liefern. Als ein nicht-beschränkendes Beispiel ist der Zylinder 30 mit einer Einspritzdüse 66 gezeigt. Die Einspritzdüse 66 ist direkt an den Zylinder 30 gekoppelt gezeigt, um Kraftstoff proportional zu der Pulsbreite des von dem Controller 12 über einen elektronischen Treiber 68 empfangenen Signals FPW direkt dorthin einzuspritzen. Auf diese Weise liefert die Kraftstoffeinspritzdüse 66 das, was als Direkteinspritzung (im Folgenden auch als „DI” bezeichnet) von Kraftstoff in den Brennzylinder 30 bekannt ist.
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Es versteht sich, dass die Einspritzdüse 66 bei einer alternativen Ausführungsform eine Saugkanal-Einspritzdüse sein kann, die Kraftstoff in den Ansaugkanal vor dem Zylinder 30 liefert. Es versteht sich auch, dass der Zylinder 30 Kraftstoff von mehreren Einspritzdüsen, wie etwa mehreren Saugkanal-Einspritzdüsen, mehreren Direkteinspritzdüsen oder einer Kombination davon empfangen kann.
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Bei einem Beispiel ist der Motor 10 ein Dieselmotor, der Luft und Dieselkraftstoff durch Verdichtungszündung verbrennt. Bei anderen, nicht-beschränkenden Ausführungsformen kann der Motor 10 einen anderen Kraftstoff, einschließlich Benzin, Biodiesel oder eine alkoholhaltige Kraftstoffmischung (z. B. Benzin und Ethanol oder Benzin und Methanol) durch Verdichtungszündung und/oder Fremdzündung verbrennen.
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Der Ansaugkanal 42 kann eine Drossel 62 mit einer Drosselplatte 64 enthalten. Bei diesem bestimmten Beispiel kann die Position der Drosselplatte 64 durch den Controller 12 über ein Signal variiert werden, das an einen Elektromotor oder einen Aktuator geliefert wird, der mit der Drossel 62 enthalten sind, eine Konfiguration, die gemeinhin als elektronische Drosselsteuerung (ETC – Electronic Throttle Control) bezeichnet wird. Auf diese Weise kann die Drossel 62 so betätigt werden, dass die neben anderen Motorzylindern an die Brennkammer 30 gelieferte Ansaugluft variiert wird. Die Position der Drosselplatte 64 kann durch ein Drosselpositionssignal TP an den Controller 12 geliefert werden. Der Ansaugkanal 42 kann einen Luftmassenströmungssensor 120 und einen Krümmerluftdrucksensor 122 enthalten, um jeweilige Signale MAF und MAP an den Controller 12 zu schicken.
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Weiterhin kann bei den offenbarten Ausführungsformen ein Abgasrückführungssystem (AGR-System) einen gewünschten Anteil von Abgas von dem Auslasskanal 48 zum Ansaugkanal 42 über einen AGR-Kanal 140 lenken. Das an den Ansaugkrümmer 44 gelieferte Ausmaß an AGR kann durch einen Controller 12 über ein AGR-Ventil 142 variiert werden. Durch Einleiten von Abgas in den Motor 104 wird die zur Verbrennung verfügbare Menge an Sauerstoff gesenkt, wodurch Verbrennungsflammentemperaturen und die Entstehung von NOx reduziert werden, als Beispiel. Wie dargestellt, enthält das AGR-System weiterhin einen AGR-Sensor 144, der innerhalb des AGR-Kanals 140 angeordnet sein kann und eine Anzeige von einem oder mehreren von Druck, Temperatur und Konzentration des Abgases liefern kann. Unter einigen Bedingungen kann mit dem AGR-System die Temperatur der Luft-Kraftstoff-Mischung innerhalb der Brennkammer reguliert werden, wodurch ein Verfahren zum Steuern der Verstellung der Zündung während einiger Verbrennungsmodi bereitgestellt wird. Zudem kann ein Anteil der Abgase während einiger Bedingungen in der Brennkammer zurückgehalten oder eingefangen werden, indem die Auslassventilzeitsteuerung etwa durch Steuern eines Mechanismus zur variablen Ventilzeitsteuerung gesteuert wird.
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Ein Abgassystem 128 enthält einen an die Auslasspassage 48 stromauf eines Abgasbehandlungssystems 150 gekoppelten Abgassensor 126. Bei dem Sensor 126 kann es sich um einen beliebigen geeigneten Sensor zum Liefern einer Angabe des Luft-Kraftstoff-Verhältnisses im Abgas handeln, wie etwa eine lineare Sauerstoffsonde oder UEGO (Universal or Wide-Range Exhaust Gas Oxygen), einen Zweizustands-Sauerstoffsensor oder EGO, einen HEGO (Heated EGO), einen NOx-, HC- oder CO-Sensor. Das Abgasbehandlungssystem 150 ist entlang des Auslasskanals 48 stromab des Abgassensors 126 angeordnet gezeigt.
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Bei dem in 1 gezeigten Beispiel ist das Abgasbehandlungssystem 150 ein harnstoffbasiertes System zur selektiven katalytischen Reduktion (SCR – Selective Catalytic Reduction). Das SCR-System enthält mindestens einen SCR-Katalysator 152, einen Harnstoffspeicherbehälter 154 und eine Harnstoffeinspritzdüse 156, als Beispiel. Bei anderen Ausführungsformen kann das Abgasbehandlungssystem 150 zusätzlich oder alternativ andere Komponenten enthalten, wie etwa einen Partikelfilter, einen NOx-Speicherkatalysator, einen Dreiwegekatalysator, verschiedene andere Abgasreinigungseinrichtungen oder Kombinationen davon. In dem dargestellten Beispiel liefert die Harnstoffeinspritzdüse 156 Harnstoff von dem Harnstoffspeicherbehälter 154. Es können jedoch verschiedene alternative Ansätze verwendet werden, wie etwa feste Harnstoffpellets, die einen Ammoniakdampf generieren, der dann in den SCR-Katalysator 152 eingespritzt oder dosiert zugeführt werden kann. Bei noch einem weiteren Beispiel kann ein NOx-Speicherkatalysator vor dem SCR-Katalysator 152 positioniert sein, um je nach dem Fettheitsgrad des dem NOx-Speicherkatalysator zugeführten Luft-Kraftstoff-Verhältnisses NH3 für den SCR-Katalysator 152 zu erzeugen.
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Das Abgasbehandlungssystem 150 enthält weiterhin einen hinter dem SCR-Katalysator 152 positionierten Abgassensor 158. Bei der dargestellten Ausführungsform kann der Abgassensor 158 ein NOx-Sensor beispielsweise zum Messen von NOx nach dem SCR sein. Bei einigen Beispielen kann die Effizienz des SCR-Systems beispielsweise auf der Basis des Abgassensors 158 und weiterhin auf der Basis des Abgassensors 126 (wenn der Sensor 126 beispielsweise NOx misst), der vor dem SCR-System positioniert ist, bestimmt werden. Bei anderen Beispielen kann es sich bei dem Abgassensor 158 um einen beliebigen geeigneten Sensor zum Bestimmen einer Abgasbestandteilskonzentration handeln, wie etwa einen UEGO, EGO, HEGO, HC-, CO-Sensor usw.
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Der Controller 12 ist in 1 als ein Mikrocomputer gezeigt, der eine Mikroprozessoreinheit 102, Eingangs-/Ausgangsports 104, ein elektronisches Speichermedium für ausführbare Programme und Kalibrierungswerte, in diesem bestimmten Beispiel als ein Festwertspeicherchip 106 gezeigt, einen Direktzugriffsspeicher 108, einen batteriegestützten Speicher (KAM – Keep Alive Memory) 110 und einen Datenbus enthält. Der Controller 12 kann sich mit an den Motor 10 gekoppelten Sensoren in Kommunikation befinden und deshalb von diesen verschiedene Signale empfangen, zusätzlich zu jenen bereits erörterten Signalen, einschließlich einer Messung des eingeführten Luftmassenstroms (MAF) von dem Luftmassenstromsensor 120; einer Motorkühlmitteltemperatur (ECT – Engine Coolant Temperature) von einem an eine Kühlmuffe 114 gekoppelten Temperatursensor 112; einem Zündungsprofil-Aufnehmersignal (PIP – Profile Ignition Pickup) von einem Hall-Effekt-Sensor 118 (oder einem anderen Typ), der an die Kurbelwelle 40 gekoppelt ist; einer Drosselposition (TP) von einem Drosselpositionssensor; einem Krümmerabsolutdrucksignal MAP von dem Sensor 122 und einer Abgasbestandteilskonzentration von den Abgassensoren 126 und 158. Ein Motordrehzahlsignal RPM kann durch den Controller 12 aus dem Signal PIP erzeugt werden.
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Das Speichermedium Festwertspeicher 106 kann mit nicht vorübergehenden, computerlesbaren Daten programmiert sein, die Anweisungen darstellen, die von dem Prozessor 102 ausgeführt werden können, um die unten beschriebenen Verfahren sowie andere Varianten, die antizipiert werden, aber nicht spezifisch aufgeführt sind, auszuführen.
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Bei einem Beispiel kann der Controller 12 auf der Basis der Ausgabe von dem Abgassensor 158 einen NH3-Schlupf detektieren, wie unten unter Bezugnahme auf 2 ausführlicher beschrieben werden wird. Als ein Beispiel: Wenn der Sensor 158 bei der NOx-Ausgabe einen Schwellenanstieg detektiert, justiert der Controller 12 das AGR-Ventil 142, um ein AGR-Ausmaß derart zu reduzieren, dass die NOx-Emission des Motors 10 ansteigt. Auf der Basis der Änderung bei der Sensorausgabe während der Periode reduzierter AGR wird die Sensorausgabe NOx oder NH3 zugeordnet. Falls beispielsweise die Sensorausgabe steigt, wird die Ausgabe NOx zugeordnet, da vermehrtes NOx von dem Motor durch das SCR-System nicht reduziert wird. Falls andererseits sich die Sensorausgabe um nicht mehr als ein Schwellenausmaß ändert, wird die Ausgabe NH3 zugeordnet, und ein NH3-Schlupf wird angezeigt. Auf der Basis der Änderung bei der Ausgabe und der Zuordnung kann der Controller 12 einen oder mehrere Motorbetriebsparameter justieren. Als nicht-beschränkende Beispiele kann der Controller 12 das AGR-Ausmaß und/oder das Ausmaß an Harnstoffeinspritzung auf der Basis der Änderung bei der Ausgabe und der Zuordnung justieren.
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Wie oben beschrieben, zeigt 1 nur einen Zylinder eines Mehrzylindermotors, und jeder Zylinder kann vergleichbar seinen eigenen Satz an Ansaug-/Auslassventilen, Kraftstoffeinspritzdüse, Zündkerze usw. enthalten.
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Die 2, 5 und 7 zeigen Flussdiagramme, die Routinen zum Steuern eines Motorsystems auf der Basis eines Abgassensors darstellen, der Teil eines Abgasbehandlungssystems ist, wie etwa der oben unter Bezugnahme auf 1 beschriebene Abgassensor 158. Insbesondere zeigt das Flussdiagramm in 2 eine Routine zum Detektieren von NH3-Schlupf von einem SCR-Katalysator auf der Basis einer Ausgabe von einem stromab des SCR-Katalysators in dem SCR-System angeordneten Abgassensor. Die grafische Darstellung in 3 zeigt ein Beispiel, das Systemparameter während einer NH3-Schlupfbedingung veranschaulicht. Die grafische Darstellung in 4 zeigt ein Beispiel, das Systemparameter während einer Bedingung niedriger SCR-Systemeffizienz darstellt. Auf der Basis der Sensorausgabe während einer Periode reduzierter AGR kann die Sensorausgabe NOx oder NH3 zugeordnet werden. Wenn die Sensorausgabe NOx zugeordnet wird, kann der Motorsystembetrieb gemäß der in 5 gezeigten Routine justiert werden. 6 zeigt eine Reihe von grafischen Darstellungen, die Systemparameter darstellen, wenn die Sensorausgabe NOx zugeordnet wird. Wenn die Sensorausgabe NH3 zugeordnet wird, kann die Motorsystemarbeit gemäß der in 7 gezeigten Routine justiert werden. 8 zeigt eine Serie von grafischen Darstellungen, die Systemparameter veranschaulichen, wenn die Sensorausgabe NH3 zugeordnet wird.
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Nunmehr wird unter Bezugnahme auf 2 eine Routine 200 zum Bestimmen von NH3-Schlupf auf der Basis eines hinter einem SCR-Katalysator angeordneten Abgassensors gezeigt. Insbesondere bestimmt die Routine, ob eine NOx-Ausgabe von dem Sensor über einem Schwellwert liegt, und reduziert das AGR-Ausmaß als Reaktion auf eine Anzeige, dass das NOx über dem Schwellwert liegt. Auf der Basis der Sensorausgabe während einer Periode reduzierter AGR kann die Sensorausgabe NOx oder NH3 zugeordnet werden.
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Bei 202 werden Arbeitsbedingungen bestimmt. Zu den Arbeitsbedingungen können Motorarbeitsbedingungen (z. B. Motordrehzahl, Motorlast, AGR-Ausmaß, Luft-Kraftstoff-Verhältnis usw.) und Abgasbehandlungssystembedingungen (z. B. Abgastemperatur, SCR-Katalysatortemperatur, Ausmaß an Harnstoffeinspritzung usw.) zählen.
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Nachdem die Arbeitsparameter bestimmt sind, geht die Routine zu 204, wo die Abgassensorausgabe bestimmt wird. Wie oben beschrieben, kann der Abgassensor ein NOx-Sensor sein, der eine Anzeige einer NOx-Konzentration in dem Abgasstrom hinter dem SCR-Katalysator ausgibt.
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Bei 206 wird bestimmt, ob die durch die Sensorausgabe angezeigte NOx-Menge über einem Schwellenmaß liegt. Das Schwellenmaß kann eine NOx-Menge sein, die beispielsweise anzeigt, dass eine Effizienz oder NOx-Umwandlungseffizienz des Systems niedrig ist. Bei einigen Ausführungsformen kann beispielsweise die Menge an Post-SCR-NOx (z. B. NOx hinter dem SCR-Katalysator) mit einer Menge an Prä-SCR-NOx (z. B. NOx vor dem SCR-Katalysator) verglichen werden, um eine Effizienz des Systems zu bestimmen.
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Falls bestimmt wird, dass die NOx-Menge unter dem Schwellenwert liegt, geht die Routine zu 216 und der aktuelle Betrieb wird fortgesetzt. Falls andererseits bestimmt wird, dass die NOx-Menge über der Schwellenmaß liegt, geht die Routine weiter zu 208 und ein AGR-Ausmaß wird reduziert. Bei einigen Beispielen kann die AGR abgeschaltet werden, so dass Abgas nicht zum Ansaugkrümmer gelenkt wird, also gibt es keine AGR. Bei anderen Beispielen kann das Ausmaß an AGR beispielsweise um ein von Arbeitsbedingungen abhängiges Ausmaß reduziert werden. Das Ausmaß an AGR kann für eine vorbestimmte Dauer reduziert werden. Als ein nicht-beschränkendes Beispiel kann die AGR für 5 Sekunden reduziert werden. Bei anderen Beispielen kann die AGR für mehr als 5 Sekunden oder weniger als 5 Sekunden reduziert werden.
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Bei 210 wird bestimmt, ob es bei der Sensorausgabe einen Schwellenanstieg gibt. Beispielsweise kann der Schwellwert einem NOx-Anstieg entsprechen, der anzeigt, dass eine Effizienz des SCR-Systems zu niedrig ist oder nicht ausreichend NOx durch das SCR-System reduziert wird.
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Falls bestimmt wird, dass die Sensorausgabe unter einem Schwellwert liegt (dass z. B. die Änderung bei der Ausgabe relativ klein ist oder es bei der Sensorausgabe eine Abnahme gibt), geht die Routine zu 218 und die Sensorausgabe wird NH3 zugeordnet. Bei 220 wird eine NH3-Schlupfbedingung angezeigt. Wenn beispielsweise das Ausmaß an AGR reduziert ist, steigt die NOx-Emission von dem Motor. Während eines NH3-Schlupfzustands wird das überschüssige NOx durch den SCR-Katalysator reduziert. Wenn die NOx-Emission von dem Motor steigt, kann sich somit die Sensorausgabe möglicherweise nicht ändern oder sie ändert sich nur um ein relativ kleines Ausmaß, da das vermehrte NOx durch das NH3 in dem SCR-Katalysator reduziert wird.
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3 zeigt eine grafische Darstellung, die den NH3-Schlupfzustand veranschaulicht. Eine Kurve 302 zeigt die Menge an Prä-SCR-NOx, wie etwa eine durch den oben unter Bezugnahme auf 1 beschriebenen Sensor 126 gemessene NOx-Menge. Wie dargestellt, steigt während einer Periode, wenn das AGR-Ausmaß reduziert ist, die Menge an Prä-SCR-NOx signifikant. Eine Kurve 304 zeigt die Menge an Post-SCR-NOx, wie etwa eine durch den oben unter Bezugnahme auf 1 beschriebenen Sensor 158 gemessene NOx-Menge. Während der Periode, wenn das AGR-Ausmaß reduziert ist, bleibt die Menge an Post-SCR-NOx im Wesentlichen die gleiche. Als solches steigt die Effizienz des SCR-Systems, durch eine Kurve 306 angezeigt, signifikant während der Periode, wenn die AGR aufgrund des Anstiegs bei der NOx-Reduktion durch den SCR-Katalysator reduziert ist, die sich aus überschüssigem NH3 im Katalysator ergibt.
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Unter weiterer Bezugnahme auf 2 geht die Routine andererseits zu 212 weiter und die Sensorausgabe wird NOx zugeordnet, falls bestimmt wird, dass die Sensorausgabe über dem Schwellwert liegt. Als Beispiel: Weil mehr NOx vorliegt und aus dem SCR-Katalysator kein NH3 entweicht (z. B. gibt es keinen Überschuss an NH3 in dem SCR-Katalysator), kann eine größere NOx-Menge durch den SCR-Katalysator hindurchtreten, ohne reduziert zu werden. Als solches steigt die Sensorausgabe aufgrund der größeren, durch den SCR-Katalysator hindurchtretenden NOx-Menge. Somit wird bei 214 eine reduzierte SCR-Systemeffizienz angezeigt.
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4 zeigt eine grafische Darstellung, die den Zustand reduzierter SCR-Systemeffizienz veranschaulicht. Eine Kurve 402 zeigt die Menge an Prä-SCR-NOx wie etwa eine durch den oben unter Bezugnahme auf 1 beschriebenen Sensor 126 gemessene NOx-Menge. Wie dargestellt, steigt während einer Periode, wenn das AGR-Ausmaß reduziert ist, die Menge an Prä-SCR-NOx signifikant. Eine Kurve 404 zeigt die Menge an Post-SCR-NOx, wie etwa eine durch den oben unter Bezugnahme auf 1 beschriebenen Sensor 158 gemessene NOx-Menge. Während der Periode, wenn das Ausmaß an AGR reduziert ist, steigt die Menge an Post-SCR-NOx. Als solches bleibt die durch eine Kurve 406 angezeigte Effizienz des SCR-Systems im Wesentlichen die gleiche oder nimmt sogar geringfügig ab, während der Periode, wenn die AGR aufgrund der in den SCR-Katalysator eintretenden NOx-Menge, und weil nicht ausreichend NH3 zu dessen Reduzierung vorliegt, reduziert ist.
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Nunmehr unter Bezugnahme auf 5 wird eine Routine zum Justieren des Systembetriebs auf der Basis der Zuweisung der Sensorausgabe zum NOx gezeigt. Insbesondere bestimmt die Routine eine Abgas-NOx-Konzentration hinter dem SCR-Katalysator und justiert einen oder mehrere Arbeitsparameter auf der Basis der Sensorausgabe.
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Bei 502 werden Arbeitsbedingungen bestimmt. Wie oben beschrieben, können zu den Arbeitsbedingungen Motorarbeitsbedingungen (z. B. Motordrehzahl, Motorlast, Ausmaß an AGR, Luft-Kraftstoff-Verhältnis usw.) und Abgasbehandlungssystembedingungen (z. B. Abgastemperatur, SCR-Katalysatortemperatur, Ausmaß an Harnstoffeinspritzung usw.) zählen.
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Nachdem die Arbeitsbedingungen bestimmt sind, geht die Routine zu 504 und die Abgas-NOx-Konzentration hinter dem SCR-Katalysator wird auf der Basis der Abgassensorausgabe bestimmt.
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Bei 506 werden ein oder mehrere Arbeitsparameter auf der Basis der NOx-Konzentration justiert. Als nicht-beschränkende Beispiele können zu den Arbeitsparametern AGR-Ausmaß und Ausmaß an Harnstoffeinspritzung zählen. Beispielsweise kann das AGR-Ausmaß um ein Ausmaß gesteigert werden, das der Änderung bei der NOx-Menge über der Schwellenmenge entspricht. Durch Erhöhen des AGR-Ausmaßes wird möglicherweise von dem Motor weniger NOx emittiert, was zu einer durch den SCR-Katalysator hindurchtretenden reduzierten NOx-Menge führt. Als ein weiteres Beispiel kann das Ausmaß an Harnstoffeinspritzung um ein Ausmaß gesteigert werden, das der Änderung bei der NOx-Menge über der Schwellenmenge und einer Temperatur des SCR-Katalysators entspricht. Das Ausmaß an Harnstoffeinspritzung kann beispielsweise durch Ändern der Pulsbreite oder Dauer der Harnstoffeinspritzung erhöht werden. Durch Erhöhen der in den SCR-Katalysator eingespritzten Harnstoffmenge kann durch den Katalysator eine größere NOx-Menge reduziert werden, wodurch die durch den Katalysator hindurchtretende NOx-Menge reduziert wird. Bei anderen Beispielen kann eine Kombination aus AGR-Ausmaß und Ausmaß der Harnstoffeinspritzung justiert werden.
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6 zeigt eine Serie von grafischen Darstellungen, die einen Zustand darstellen, bei der die Effizienz des SCR-Systems niedrig ist, wie etwa, wenn die Abgassensorausgabe NOx zugeordnet ist. Wie dargestellt, wird das AGR-Ausmaß 602 zu einer Zeit t1 als Reaktion auf einen Anstieg bei der NOx-Ausgabe 604 über eine Schwellwerthöhe 606 verringert. In dem dargestellten Beispiel ist das AGR-Ausmaß derart reduziert, dass es für eine Periode zwischen t1 und t2 keine AGR gibt. Bei anderen Beispielen kann das AGR-Ausmaß derart reduziert sein, dass es etwas AGR gibt. Wie gezeigt, steigt die NOx-Ausgabe 604, während das AGR-Ausmaß reduziert ist, über einen zweiten Schwellwert 608, wodurch eine niedrige SCR-Systemeffizienz angezeigt wird. Zum Zeitpunkt t2 wird das AGR-Ausmaß auf ein Ausmaß gesteigert, das größer ist als vor dem Zeitpunkt t1, um eine NOx-Emissionsmenge von dem Motor zu reduzieren. Weiterhin wird eine in den SCR-Katalysator eingespritzte NH3-Menge 610 erhöht, um die NOx-Reduktion in dem Katalysator zu steigern. Auf diese Weise kann die Effizienz des SCR-Systems gesteigert werden.
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Bei anderen Beispielen wird möglicherweise nur das AGR-Ausmaß vergrößert oder möglicherweise wird nur die in den SCR-Katalysator eingespritzte Harnstoffmenge justiert. Bei noch weiteren Beispielen können zusätzlich oder alternativ ein oder mehrere andere Arbeitsparameter justiert werden. Wenn die Sensorausgabe über einen zweiten Schwellwert ansteigt, wird somit, wenn das AGR-Ausmaß reduziert ist, die Sensorausgabe NOx zugeordnet und eine niedrige SCR-Systemeffizienz wird angezeigt. Als solches werden ein oder mehrere Arbeitsparameter justiert, um die Effizienz des Systems zu steigern.
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Unter weiterer Bezugnahme auf 7 wird eine Routine zum Justieren der Systemarbeit auf der Basis der Zuordnung einer Sensorausgabe zu NH3 gezeigt. Insbesondere bestimmt die Routine eine Abgas-NH3-Konzentration hinter dem SCR-Katalysator und justiert einen oder mehrere Arbeitsparameter auf der Basis der Sensorausgabe.
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Bei 702 werden Arbeitsbedingungen bestimmt. Wie oben beschrieben, können zu den Arbeitsbedingungen Motorarbeitsbedingungen (z. B. Motordrehzahl, Motorlast, AGR-Ausmaß, Luft-Kraftstoff-Verhältnis usw.) und Abgasbehandlungssystembedingungen (z. B. Abgastemperatur, SCR-Katalysatortemperatur, Ausmaß an Harnstoffeinspritzung usw.) zählen.
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Nachdem die Arbeitsparameter bestimmt sind, geht die Routine weiter zu 704 und die Abgas-NH3-Konzentration hinter dem SCR-Katalysator wird auf der Basis der Abgassensorausgabe bestimmt.
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Bei 706 werden ein oder mehrere Arbeitsparameter auf der Basis der NH3-Konzentration justiert. Als nicht-beschränkende Beispiele können zu den Arbeitsparametern das Ausmaß der Harnstoffeinspritzung und das AGR-Ausmaß zählen. Beispielsweise kann das Ausmaß an Harnstoffeinspritzung derart reduziert werden, dass die aus dem SCR-Katalysator entweichende Menge an überschüssigem NH3 reduziert wird. Wie oben beschrieben, kann das Ausmaß an Harnstoffeinspritzung durch Ändern der Pulsbreite oder Dauer der Harnstoffeinspritzung erhöht werden. Als weiteres Beispiel kann das AGR-Ausmaß reduziert werden. Durch Reduzieren beispielsweise des AGR-Ausmaßes kann eine größere NOx-Menge aus dem Motor emittiert werden. Das vermehrte NOx kann durch das überschüssige NH3 im SCR-Katalysator reduziert werden, wodurch die durch den SCR-Katalysator hindurchtretende NOx-Menge reduziert wird.
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Das Ausmaß, um das die Arbeitsparameter justiert werden, kann weiterhin auf einer Temperatur des SCR-Katalysators basieren, da der Harnstoffsättigungspunkt des Katalysators mit der Temperatur variiert. Wenn beispielsweise die Temperatur des Katalysators eine relativ höhere Temperatur ist, kann das AGR-Ausmaß weniger reduziert werden und/oder das Ausmaß an Harnstoffeinspritzung kann um kleineres Ausmaß reduziert werden. Wenn im Gegensatz dazu die Temperatur des Katalysators eine relativ niedrigere Temperatur ist, kann das AGR-Ausmaß stärker erhöht werden und/oder das Ausmaß an Harnstoffeinspritzung kann um ein größeres Ausmaß reduziert werden.
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8 zeigt eine Serie von grafischen Darstellungen, die einen NH3-Schlupfzustand darstellen, wie etwa, wenn die Abgassensorausgabe NH3 zugeordnet wird. Wie dargestellt, wird das Ausmaß an AGR 802 zu einem Zeitpunkt t1 als Reaktion auf eine Steigerung der NOx-Ausgabe 804 über eine Schwellwerthöhe 806 gesenkt. In dem dargestellten Beispiel wird das AGR-Ausmaß derart reduziert, dass es für eine Periode zwischen den Zeitpunkten t1 und t2 keine AGR gibt. Bei anderen Beispielen kann das AGR-Ausmaß derart reduziert werden, dass etwas AGR vorliegt. Wie gezeigt, steigt die NOx-Ausgabe 804, während das AGR-Ausmaß reduziert wird, nicht über einen zweiten Schwellwert 808, was somit anzeigt, dass das SCR-System keine geringe Effizienz aufweist und die erhöhte Sensorausgabe auf NH3-Schlupf zurückzuführen ist. Zum Zeitpunkt t2 wird das AGR-Ausmaß auf ein Ausmaß kleiner als vor dem Zeitpunkt t1 gesteigert, um eine NOx-Emissionsmenge von dem Motor zu erhöhen. Weiterhin wird eine in den SCR-Katalysator eingespritzte NH3-Menge 812 gesenkt, um eine NH3-Menge im Katalysator zu senken. Auf diese Weise kann der NH3-Schlupf aus dem Katalysator reduziert werden. Wie gezeigt, wird die Sensorausgabe NH3 810 zugeordnet, und die NH3-Menge sinkt nach dem Zeitpunkt t2.
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Bei anderen Beispielen wird möglicherweise nur das AGR-Ausmaß reduziert oder es wird möglicherweise nur die in den SCR-Katalysator eingespritzte Harnstoffmenge erhöht. Bei noch weiteren Beispielen können zusätzlich oder alternativ ein oder mehrere andere Arbeitsparameter justiert werden. Wenn die Sensorausgabe nicht über einen zweiten Schwellwert ansteigt, während das AGR-Ausmaß reduziert ist, wird somit die Sensorausgabe NH3 zugeordnet und es wird ein NH3-Schlupfzustand angezeigt. Als solches werden ein oder mehrere Arbeitsparameter justiert, um den NH3-Schlupf zu reduzieren.
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Man beachte, dass die hierin enthaltenen beispielhaften Steuer- und Schätzroutinen mit verschiedenen Motor- und/oder Fahrzeugsystemkonfigurationen verwendet werden können. Die hierin beschriebenen spezifischen Routinen können eine oder mehrere einer beliebigen Anzahl von Verarbeitungsstrategien wie etwa ereignisgetrieben, interruptgetrieben, Multitasking, Multithreading und dergleichen darstellen. Als solches können verschiedene dargestellte Handlungen, Operationen oder Funktionen in der dargestellten Sequenz oder parallel durchgeführt werden oder in einigen Fällen entfallen. Gleichermaßen ist die Reihenfolge der Verarbeitung nicht notwendigerweise erforderlich, um die Merkmale und Vorteile der hierin beschriebenen Ausführungsbeispiele zu erzielen, wird aber zur Erleichterung der Darstellung und Beschreibung vorgelegt. Eine oder mehrere der dargestellten Handlungen oder Funktionen können je nach der verwendeten jeweiligen Strategie wiederholt durchgeführt werden. Weiterhin können die beschriebenen Handlungen grafisch einen Code darstellen, der in das computerlesbare Speichermedium in dem Motorsteuersystem programmiert werden soll.
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Es versteht sich, dass die hierin offenbarten Konfigurationen und Routinen von beispielhafter Natur sind und dass diese spezifischen Ausführungsformen nicht in einem beschränkendem Sinne anzusehen sind, weil zahlreiche Variationen möglich sind. Beispielsweise kann die obige Technologie auf V-6-, I-4-, I-6-, V-12-, Viertakt-Boxer- und andere Motortypen angewendet werden. Der Gegenstand der vorliegenden Offenbarung beinhaltet alle neuartigen und nichtoffensichtlichen Kombinationen und Teilkombinationen der verschiedenen Systeme und Konfigurationen und andere hierin offenbarte Merkmale, Funktionen und/oder Eigenschaften.
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Die folgenden Ansprüche heben bestimmte Kombinationen und Teilkombinationen, die als neuartig und nichtoffensichtlich angesehen werden, besonders hervor. Diese Ansprüche können sich auf „ein” Element oder „ein erstes” Element oder das Äquivalent davon beziehen. Solche Ansprüche sind so zu verstehen, dass sie die Aufnahme eines oder mehrerer derartiger Elemente beinhalten, wobei zwei oder mehr derartige Elemente weder erforderlich sind noch ausgeschlossen werden. Andere Kombinationen und Teilkombinationen der offenbarten Merkmale, Funktionen, Elemente und/oder Eigenschaften können durch Abänderung der vorliegenden Ansprüche oder durch Vorlage neuer Ansprüche in dieser oder einer verwandten Anmeldung beansprucht werden.
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Solche Ansprüche, seien sie hinsichtlich ihres Schutzbereichs breiter, enger, gleich oder verschieden zu den ursprünglichen Ansprüchen, sind ebenfalls als in dem Gegenstand der vorliegenden Offenbarung enthalten anzusehen.