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Die Erfindung betrifft einen Fahrzeugluftreifen in Radialbauart – insbesondere für Nutzfahrzeuge – mit einem Gürtel, welcher zwischen Karkasse und Laufstreifen angeordnet ist, bei dem zwei radial übereinander positionierte Anordnungslagen von jeweils in axialer Richtung A des Reifens parallel zueinander ausgerichteten und nebeneinander angeordneten Stahlkorden ausgebildet sind, wobei die Stahlkorde der radial inneren, ersten Anordnungslage mit einem Durchmesser d1 und die Stahlkorde der radial äußeren, zweiten Anordnungslage mit einem Durchmesser d2 ausgebildet sind, wobei zwei benachbarte Stahlkorde der ersten Anordnungslage jeweils im Abstand a1 voneinander und zwei benachbarte Stahlkorde der zweiten Anordnungslage jeweils im Abstand a2 voneinander angeordnet sind mit a1 < d1, mit a2 < d1 und mit a1 < d2.
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Derartige Fahrzeugluftreifen sind bekannt. So sind beispielsweise Nutzfahrzeugluftreifen bekannt mit einem Vier-Lagen-Gürtel, bei dem vier explizit ausgebildete Gürtellagen in radialer Richtung des Reifens übereinander angeordnet sind. Dabei ist jede dieser Gürtellagen aus einer in das Gummierungsmaterial der Gürtellage ausgebildeten Anordnungslage von parallelen Stahlkorden ausgebildet. Die Stahlkorde der radial am weitesten innen angeordneten, ersten Gürtellage der vier Gürtellagen sind üblicherweise zueinander parallel und unter Einschluss eines Neigungswinkels von 40° bis 65º zur Umfangsrichtung verlaufend ausgerichtet. Die erste Gürtellage bildet die Sperrlage. Die beiden oberhalb der Sperrlage ausgebildeten Gürtellagen sind dabei als Arbeitslagen ausgebildet, wobei die Stahlkorde dieser beiden Arbeitslagen innerhalb der Arbeitslage jeweils parallel zueinander ausgebildet und unter Einschluss eines Neigungswinkels von ca. 20º zur Umfangsrichtung ausgerichtet sind, wobei die Stahlkorde der ersten Arbeitslage zu den Stahlkorden der zweiten Arbeitslage gegenläufig geneigt und somit gekreuzt zueinander verlaufend ausgebildet sind. Oberhalb der äußeren der beiden Arbeitslagen ist die vierte Gürtellage als Abdecklage ausgebildet, deren Stahlkorde innerhalb der Abdecklage im Wesentlichen parallel zueinander ausgebildet und unter Einschluss eines Neigungswinkel zur Umfangsrichtung ausgerichtet sind, der dem Neigungswinkel und der Neigungsausrichtung der Stahlkorde der direkt unter der Abdecklage angeordneten äußeren Arbeitslage entspricht. Die Abdecklage dient dabei zur Erhöhung der Schutzwirkung des Gürtels gegen Eindringen von Fremdkörpern durch den Gürtel hindurch. Die bei derartigen Reifen zur Sicherstellung hoher Durchstichfestigkeit eingesetzte Ausbildung der zusätzlichen, als Abdecklage ausgebildeten vierten Gürtellage bedingt jedoch eine komplette zusätzliche Gummilage, innerhalb der diese zusätzliche Lage an Stahlkorden der Abdecklage ausgebildet ist, und somit einen erhöhten Aufwand an Gummimaterial. Zusätzlich kann diese weitere komplett aus eigener Gummischicht und Festigkeitsträgern ausgebildete vierte Gürtellage auch negative Auswirkungen auf die Abriebsperformance bewirken.
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Bei Ausbildung von Nutzfahrzeugreifen mit lediglich drei Gürtellagen, bei denen auf diese zusätzliche Abdecklage verzichtet wird, wird jedoch die Durchstichfestigkeit negativ beeinflusst.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einem Fahrzeugluftreifen gemäß den Merkmalen des Oberbegriffs von Anspruch 1 eine Gürtelausbildung mit hoher Durchschlagfestigkeit, guter Abriebperformance und reduziertem Gummimaterialerfordernis zu ermöglichen.
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Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Ausbildung eines Fahrzeugluftreifens in Radialbauart – insbesondere für Nutzfahrzeuge – mit einem Gürtel, welcher zwischen Karkasse und Laufstreifen angeordnet ist, bei dem zwei radial übereinander positionierte Anordnungslagen von jeweils in axialer Richtung A des Reifens parallel zueinander ausgerichteten und nebeneinander angeordneten Stahlkorden ausgebildet sind, wobei die Stahlkorde der radial inneren, ersten Anordnungslage mit einem Durchmesser d1 und die Stahlkorde der radial äußeren, zweiten Anordnungslage mit einem Durchmesser d2 ausgebildet sind, wobei zwei benachbarte Stahlkorde der ersten Anordnungslage jeweils im Abstand a1 voneinander und zwei benachbarte Stahlkorde der zweiten Anordnungslage jeweils im Abstand a2 voneinander angeordnet sind mit a1 < d1, mit a2 < d1 und mit a1 < d2, gemäß den Merkmalen von Anspruch 1 gelöst, bei dem längs der axialen Erstreckung der beiden Anordnungslagen die Stahlkorde der ersten und die Stahlkorde der zweiten Anordnungslage in alternierender Abfolge hintereinander angeordnet sind, wobei die Stahlkorde der ersten Anordnungslage sich in radialer Richtung R des Reifens nach außen hin jeweils bis in eine erste radiale Position, welche die erste Anordnungslage der Stahlkorde nach außen hin begrenzt, erstrecken, wobei die Stahlkorde der zweiten Anordnungslage sich in radialer Richtung R des Reifens nach innen hin jeweils bis in eine zweite radiale Position erstrecken, welche die zweite Anordnungslage der Stahlkorde nach innen hin begrenzt und radial innerhalb der ersten Position im Abstand a3 mit a3 < 0,5 × (d1+ d2) angeordnet ist.
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Durch diese Ausbildung wird ermöglicht, dass die Stahlkorde der beiden übereinander angeordneten Anordnungslagen von parallelen Stahlkorden jeweils zwischen der axialen Position zweier benachbarter Stahlkorde der anderen Anordnungslagen in den radialen Erstreckungsbereich der anderen Anordnungslage eingreifen und somit eine sehr hohe Dichte von wirksamen Stahlkorden zum Schutz gegen Eindringen ermöglichen und dies unter Reduktion des zur Einbettung erforderlichen Gummimaterials. Die Dichte der Stahlkorde in axialer Richtung des Reifens kann dabei der Dichte von üblichen zwei Gürtellagen (äußere Arbeitslage und Abdecklage) mit deren schützender Wirkung entsprechen, wobei die Schutzwirkung durch die zusätzliche radiale Verzahnung der beiden Anordnungslagen sogar noch erhöht werden kann. Zusätzlich kann hierdurch durch die höhere Gesamtdichte der Stahlkorde und durch die Reduktion des erforderlichen Gummimaterials auch die Abriebperformance positiv beeinflusst werden.
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Besonders vorteilhaft ist die Ausbildung eines Fahrzeugluftreifens gemäß den Merkmalen von Anspruch 2, wobei die beiden Anordnungslagen in einer gemeinsamen Gummierungslage eine gemeinsame Gürtellage bilden.
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Besonders vorteilhaft ist die Ausbildung eines Fahrzeugluftreifens gemäß den Merkmalen von Anspruch 3, wobei der Fahrzeugluftreifen ein Nutzfahrzeugreifens mit einem dreilagigen Gürtel ist mit einer radial inneren als Sperrlage ausgebildeten Gürtellage und mit zwei radial übereinander angeordneten, als Arbeitslagen ausgebildeten Gürtellagen, wobei die gemeinsame Gürtellage die radial äußere Arbeitslage bildet.
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Besonders vorteilhaft ist die Ausbildung eines Fahrzeugluftreifens gemäß den Merkmalen von Anspruch 4, wobei jede Gürtellage als Festigkeitsträger Stahlkorde enthält, die in jeder Gürtellage jeweils parallel zueinander verlaufen, wobei die Neigung der Stahlkorde zur Umfangsrichtung (A-A) beginnend bei der ersten, radial innersten Gürtellage), der Abfolge Rechts-Rechts-Links folgt und der Winkel (α), den die Stahlkorde in der ersten Gürtellage mit der Umfangsrichtung (A-A) einschließen mit 45° ≤ α ≤ 65° und der Winkel (β), welche die Stahlkorde in der zweiten Gürtellage und in der dritten Gürtellage mit der Umfangsrichtung (A-A) einschließen, jeweils mit 16° ≤ β ≤ 22° ausgebildet ist.
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Besonders vorteilhaft ist die Ausbildung eines Fahrzeugluftreifens gemäß den Merkmalen von Anspruch 5, wobei a2 mit a2 < d1 ausgebildet ist.
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Besonders vorteilhaft ist die Ausbildung eines Fahrzeugluftreifens gemäß den Merkmalen von Anspruch 6, wobei a1, a2, d1 und d2 mit d1 = d2 und a1 = a2 ausgebildet ist.
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Besonders vorteilhaft ist die Ausbildung eines Fahrzeugluftreifens gemäß den Merkmalen von Anspruch 7, wobei a3 mit (0,7 × (0,5 × (d1 + d2)) ≤ a3 ausgebildet ist.
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Besonders vorteilhaft ist die Ausbildung eines Fahrzeugluftreifens gemäß den Merkmalen von Anspruch 8, wobei a3 mit 0,2mm ≤ a3 ≤ 0,3mm ausgebildet ist.
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Die Erfindung wird im Folgenden an Hand der in den 1 bis 9 dargestellten Ausführungsbeispiele eines Nutzfahrzeugluftreifens radialer Bauart erläutert. Darin zeigen
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1 eine schematische Darstellung eines Nutzfahrzeugluftreifens in Querschnittdarstellung,
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2 eine vergrößerte Darstellung des Nutzfahrzeugluftreifens von 1 zur Darstellung des bekannten Vier-Lagen-Gürtels gemäß Stand der Technik,
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3 eine vergrößerte Detaildarstellung des Details III von 2 zur Erläuterung der Ausbildung der Gürtellagen im Stand der Technik,
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4 die Darstellung des Gürtels gemäß Stand der Technik in Draufsicht von radial außen gesehen zur Erläuterung des Verlaufs der Festigkeitsträger,
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5 eine vergrößerte Darstellung des Nutzfahrzeugluftreifens von 1 mit erfindungsgemäßem Gürtel,
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6 die Darstellung des Gürtels von 5 in Draufsicht von radial außen gesehen zur Erläuterung des Verlaufs der Festigkeitsträger,
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7a und 7b eine vergrößerte Detaildarstellung des Details VII von 5 zur Erläuterung der Ausbildung der Gürtellagen, wobei 7a die äußere Gürtellage in Querschnittdarstellung und 7b eine perspektivischer Schnittdarstellung zeigt,
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8a und 8b Darstellung einer Gürtellage in alternativer Ausführung analog zu den Darstellungen von 7a und 7b und
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9 schematische Darstellung zur Erläuterung der Herstellung einer Gürtellage von 7.
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1 und 6 zeigen einen Nutzfahrzeugluftreifen radialer Bauart mit zwei in radialer Richtung R des Fahrzeugreifens erstreckten Seitenwänden 2 und einem axial dazwischen ausgebildeten Kronenbereich 3. Die Seitenwände 2 sind an ihrem in radialer Richtung nach innen weisenden Erstreckungsende jeweils mit einem Wulstbereich 1 ausgebildet, in dem ein in Umfangsrichtung U zugfester über den Umfang des Reifens in Umfangsrichtung U erstreckter Wulstkern 4 bekannter Art ausgebildet ist. Die Wulstkerne 4 sind in bekannter Weise aus in Umfangsrichtung U des Fahrzeugluftreifens erstrecktem in Gummi eingebettetem Draht gewickelt ausgebildet. Auf den Wulstkernen 4 ist in herkömmlicher Weise ein im Querschnitt dreiecksförmiger Apex (Kernreiter) 6 aus hartem Gummimaterial ausgebildet. Der Fahrzeugluftreifen ist mit einer Karkasse 5 ausgebildet, welche sich ausgehend vom im linken Wulstbereich 1 des Fahrzeugluftreifens ausgebildeten Wulstkern 4 in radialer Richtung R des Fahrzeugluftreifens nach außen durch die linke Seitenwand 2 hindurch bis zum Kronenbereich 3 und im Kronenbereich 3 in axialer Richtung A des Fahrzeugluftreifens bis zur rechten Seitenwand 2 und in der rechten Seitenwand 2 des Fahrzeugluftreifens nach radial innen bis zum im Wulstbereich 1 der rechten Seitenwand 2 ausgebildeten Wulstkern 4 erstreckt. Die Karkasse 5 ist in beiden Wulstbereichen 1 jeweils entlang der axialen Innenseite des Wulstkernes 4 bis zur radialen Innenseite des jeweiligen Wulstkernes 4, dann in Verlängerung in axialer Richtung entlang des radialen Innenseite des Wulstkernes 4 bis zur axialen Außenseite des Wulstkernes 4 und dann in Verlängerung auf der axialen Außenseite des Wulstkernes 4 als Umschlagsteil 7 nach radial außen erstreckt ausgebildet. Die Karkasse 5 erstreckt sich mit ihrem Umschlagsteil 7 entlang der axialen Außenseite des Apex 6 und endet auf der axialen Außenseite des Apex 7. Die Karkasse 5 ist in bekannter nicht näher dargestellter Weise aus einer in Umfangsrichtung U über den gesamten Umfang des Fahrzeugluftreifens erstreckten Karkassenlage mit in Gummi eingebetteten parallelen Korden – beispielsweise Stahlkorden –, welche sich im Bereich der Seitenwände 2 im Wesentlichen in radialer Richtung R und im Kronenbereich im Wesentlichen in axialer Richtung A erstrecken, ausgebildet. Vom linken Wulstbereich 1 bis zum rechten Wulstbereich 1 erstreckt sich auf der zur Reifeninnenseite hinweisenden Seite der Karkasse 5 eine Innenschicht 12 aus bekanntem besonders luftundurchlässigem Gummimaterial.
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Im Bereich der Reifenkrone 3 ist in radialer Richtung R des Fahrzeugluftreifens außerhalb der Karkasse 5 auf der Karkasse 5 ein über den gesamten Umfang des Fahrzeugluftreifens in Umfangsrichtung U und in axialer Richtung A von der linken Reifenschulter bis zu der rechten Reifenschulter erstreckter Gürtel 9 ausgebildet, welcher – wie in 6 dargestellt – aus drei in radialer Richtung R übereinander und aufeinanderliegend angeordneten Gürtellagen 13, 14 und 15 ausgebildet ist. Radial außerhalb des Gürtels 9 ist auf dem Gürtel 9 ein über den gesamten Umfang des Fahrzeugluftreifens in Umfangsrichtung U erstreckter und in axialer Richtung A von der linken Reifenschulter bis zur rechten Reifenschulter erstreckter profilierter Laufstreifen 10 bekannter Art ausgebildet, welche den Gürtel 9 vollständig bedeckt. Im Bereich der Reifenseitenwände 2 ist auf der axial vom Reifen weg weisenden Seite der Karkasse 5 in bekannter Weise ein Seitenwandgummistreifen 11 ausgebildet, welcher sich in radialer Richtung R vom Wulstbereich 1 bis zum profilierten Laufstreifen 10 im Kronenbereich 3 erstreckt.
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Die radial innere Gürtellage 13 ist Sperrlage des Reifens ausgebildet und erstreckt sich jeweils in Umfangsrichtung U über den gesamten Umfang des Fahrzeugluftreifens und in axialer Richtung A von linker Reifenschulter bis zur rechten Reifenschulter. Die Gürtellage 13 ist aus einer Lage von in Gummi eingebetteten parallelen Stahlkorden 23 ausgebildet, welche sich über die gesamte in axialer Richtung A gemessene Breite der Gürtellage 13 im Wesentlichen geradlinig erstrecken und einen Neigungswinkels α zur Umfangsrichtung U einschließen mit 45° < α < 65°. Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist α = 50° gewählt.
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Die radial innere Gürtellage 14 und die radial äußere Gürtellage 15 sind als Arbeitslagen des Reifens ausgebildet und erstrecken sich jeweils in Umfangsrichtung U über den gesamten Umfang des Fahrzeugluftreifens und in axialer Richtung A von linker Reifenschulter bis zur rechten Reifenschulter.
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Die Gürtellage 14 ist aus einer Lage von in Gummi eingebetteten parallelen Stahlkorden 24 ausgebildet, welche sich über die gesamte in axialer Richtung A gemessene Breite a der Gürtellage 14 im Wesentlichen geradlinig erstrecken und einen Neigungswinkels β zur Umfangsrichtung U einschließen mit 16° < β < 22°.
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Die Gürtellage 15 ist aus zueinander parallelen Stahlkorden 26 und 27 ausgebildet, welche sich über die gesamte axiale Breite der Gürtellage 15 im Wesentlichen geradlinig erstrecken und einen Neigungswinkel γ zur Umfangsrichtung U einschließen mit 16º ≤ γ ≤ 22º. Die Neigungsrichtung der Stahlkorde 26 und 27 der Gürtellage 15 längs der Erstreckungsrichtung in Umfangsrichtung U ist in entgegengesetzter axialer Richtung A zur Neigungsrichtung der Stahlkorde 24 der Gürtellage 14 ausgebildet.
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Die Stahlkorde 23 der Gürtellage 13 und die Stahlkorde 24 der Gürtellage 14 sind mit gleicher Neigungsrichtung ausgebildet. Im dargestellten Ausführungsbeispiel sind die Stahlkorde 23 der Gürtellage 13 und die Stahlkorde 24 der Gürtellage 14 in einer sogenannten rechts orientierten Ausrichtung und die Festigkeitsträger 25 und 26 der Gürtellage 15 mit einer links orientierten Neigungsrichtung ausgebildet.
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Innerhalb der Gürtellage 15 sind die Stahlkorde 26, welche mit einem Durchmesser d1 ausgebildet sind, in einer ersten radial inneren Position der Gürtellage 15 angeordnet und erstrecken sich dabei in radialer Richtung des Reifens mit ihrem Querschnitt von einer radial inneren Position R1i bis zu einer den Stahlkord 26 nach jeweils radial außen hin begrenzenden Position R1a Die Stahlkorde 26 sind längs der axialen Erstreckung der Gürtellage 15 in axialer Richtung A des Fahrzeugluftreifens gesehen jeweils hintereinander angeordnet, wobei zwei benachbarte Stahlkorde 26 jeweils im Abstand a1 zueinander angeordnet sind. Die Stahlkorde 26 bilden somit eine radial innere Anordnungslage 16.
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Die Stahlkorde 27 der Gürtellage 15 sind jeweils mit einem Durchmesser d2 ihres Querschnitts ausgebildet und erstrecken sich in radialer Richtung R des Reifens ausgehend von einer den jeweiligen Stahlkord 27 nach radial innen hin begrenzenden radialen Position R1a bis in eine den jeweiligen Stahlkord 27 nach radial außen hin begrenzende radiale Position R2a. Die Stahlkorde 27 sind längs der axialen Erstreckung der Gürtellage 15 in axialer Richtung A des Fahrzeugluftreifens gesehen jeweils hintereinander angeordnet, wobei zwei benachbarte Stahlkorde 27 jeweils im Abstand a2 zueinander angeordnet sind. Die Stahlkorde 27 bilden somit eine gegenüber der radial inneren Anordnungslage 16 etwas weiter radial außen positionierte radial äußere Anordnungslage 17.
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Die Stahlkorde 26 und 27 sind dabei in bekannter Weise von einer den Stahlkord jeweils umhüllenden, im senkrecht zur Erstreckung des Stahlkordes gebildeten Querschnitt kreisförmigen umhüllenden Mantelfläche begrenzt, welche mit dem Durchmesser d1 beim Stahlkord 26 bzw. d2 beim Stahlkord 27 ausgebildet ist.
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Die Abstände a1 und a2 sind dabei mit a1 < d1, mit a2 < d1 und mit a1 < d2 ausgebildet. In den 7a und 7b ist dargestellt, dass die radiale Position R2a eines Stahlkordes 27 jeweils außerhalb der radialen Position R1a der benachbarten Stahlkorde 26 liegt und die radiale Position R1i, welche die Stahlkorde 26 nach radial innen begrenzt, jeweils radial innerhalb der Position R2i positioniert ist, welche die zu dem Stahlkord 26 benachbarten Stahlkorde 27 nach radial innen hin begrenzt. Wie in 7a und 7b auch zu erkennen ist, ist die radiale Position R2i, welche die Stahlkorde 27 nach radial innen hin begrenzt, jeweils radial innerhalb der Position R1a angeordnet, welche die dem jeweiligen Stahlkord 27 benachbarten Stahlkorde 26 nach radial außen hin begrenzt. Wie in 7a und 7b dargestellt ist, sind längs der axialen Erstreckung der Gürtellage 15 die Stahlkorde 26 und 27 in alternierender Abfolge hintereinander angeordnet, so dass axial zwischen zwei benachbarten Stahlkorden 26 jeweils ein Stahlkord 27 und axial zwischen zwei benachbarten Stahlkorden 27 jeweils ein Stahlkord 26 angeordnet ist. Durch die sich überlappende radiale Erstreckung der benachbarten Stahlkorde 26 und 27 überlappen sich die Stahlkorde 26 und 27 in radialer Richtung R jeweils um ein in radialer Richtung R des Reifens gemessenes Überlappungsmaß a3 mit a3 < (0,5 × (d1 + d2)).
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Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist a2 mit a2 < d1 ausgebildet. In dem in den 7a und 7b dargestellten Ausführungsbeispiel ist d1 = d2 und a1 = a2 ausgebildet.
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Das die Überlappung beschreibende Maß a3 bringt auch zum Ausdruck, dass die Stahlkorde 27 der Anordnungslage 17 zwischen den Stahlkorden 26 der Anordnungslage 26 um das Maß der Überlappung a3 in die Anordnungslage 26 radial eingreifen bzw. dass die Stahlkorde 26 der Anordnungslage 16 um das Überlappungsmaß a3 in die Anordnungslage 17 eingreifen.
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Das Überlappungsmaß a3 ist mit (0,7 × 0,5 (d1 + d2)) ≤ a3 ausgebildet.
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Sinnvollerweise ist das Überlappungsmaß a3 mit 0,2 mm ≤ a3 ≤ 0,3 mm gewählt ausgebildet.
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Die Stahlkorde 26 der Anordnungslage 16 und die Stahlkorde 27 der Anordnungslage 17 sind dabei in einer gemeinsamen Gummischicht 25 eingebettet und bilden mit dieser gemeinsamen Gummischicht 25 die Gürtellage 15.
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In 9 ist schematisch dargestellt, wie in einem herkömmlichen Kalandrier-Prozess mit Kammrollen 28 und 29 bekannter Art die Gürtellage 15 mit Stahlkorde 27 und Stahlkorde 26 in der gewünschten versetzten Position der Stahlkorde 27 und 26 in der Gürtellage hergestellt werden kann. 9 zeigt eine Kammrolle 28, bei der radial innere Führungsrillen in einem Radius rki1 und weiter radial außen äußere Führungsrillen in einem Radius rka1 ausgebildet sind. 9 zeigt weiter eine Kammrolle 29, in welchem innere Führungsrillen in einem Radius rki2 und weiter radial außen angeordnete Führungsrillen in einem Radius rkr2 ausgebildet sind. Die inneren und äußeren Führungsrillen sind dabei innerhalb der jeweiligen Kammrolle, längs deren axialer Erstreckung in Richtung ihrer Drehachse gesehen nebeneinander in alternierender Reihenfolge angeordnet ausgebildet.
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Wie in 9 dargestellt, werden Stahlkorde 26 und 27 zwischen den beiden Kammrollen 28 und 29 hindurch geführt, wobei die Stahlkorde 26 durch die im Radius rki1 angeordneten inneren Führungsrillen der ersten Kammrolle 28 und die im Radius rka2 der äußeren Führungsrillen der zweiten Kammrolle 29 und die Stahlkorde 27 durch die im Radius rka1 der äußeren Führungsrillen der Kammrolle 28 und durch die im Radius rki2 der inneren Führungsrillen der Kammrolle 29 geführt werden und dabei in herkömmlicher Weise von beiden Seiten mit Kautschuk beschichtet und kalandriert werden. Der weitere Herstellungsprozess der Gürtellage 15 ist nicht weiter dargestellt, er entspricht jedoch den üblichen bekannten Herstellungsprozessen für die Gürtellagen.
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Die Durchmesser d1 und d2 sind so gewählt, dass der Durchmesser (0,5 × d1) < d2 < d1 und a3 ≤ d2 ausgebildet ist.
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8a und 8b zeigen ein Ausführungsbeispiel, bei welchem die Stahlkorde 17 der radial äußeren Anordnungslage 27 mit einem Durchmesser d2 ausgebildet sind, mit d2 < d1, wobei in diesem Ausführungsbeispiel R2a = R1a und a3 = d2 ausgebildet ist.
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Die Stahlkorde 26 und 27 sind Stahlkorde mit bekannter für Gürtel von Nutzfahrzeugreifen geeigneter Konstruktion beispielsweise des Typs 3 + 6, des Typs 3 + 9, des Typs 3 + 9 + 15, des Typs 1 + 18 oder des Typs 1 + 5.
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In der Ausführung der 8a und 8b sind in einer weiteren Ausführung die Stahlkorde 26 als für die Konstruktion von Gürteln von Nutzfahrzeugreifen bekannte Stahlkorde, beispielsweise eines oben genannten Konstruktionstyps und die Stahlkorde 27 als für die Ausbildung von Gürteln bei PKW-Reifen bekannte Stahlkorde, beispielsweise des Typs 2 × 0,3 ausgebildet.
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Die 2, 3, 4 zeigen eine aus dem Stand der Technik bekannte übliche Ausbildung von Nutzfahrzeugluftreifen mit einem Vier-Lagen-Gürtel, bei welchem radial oberhalb der als Sperrgürtellage 23 angeordneten, die erste Arbeitslage bildenden Gürtellage 24 eine die zweite Arbeitslage bildende Gürtellage 25 mit den Stahlkorden 15 und oberhalb dieser Gürtellage 25 eine weitere eine Abdecklage bildende Gürtellage 28 mit den Stahlkorden 26 ausgebildet ist.
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Wie in 2 und 3 dargestellt ist, ist die Gürtellage 15 aus einer Lage von parallelen Stahlkorden 25, welche in einer eigenen Gummischicht eingebettet sind, ausgebildet. Die Gürtellage 28 ist aus einer Lage von parallelen Stahlkorden 26, welche ebenfalls in einer eigenen Gummischicht eingebettet sind, ausgebildet. Innerhalb des Gürtels sind die Stahlkorde 26 und die Stahlkorde 25 in einem in radialer Richtung R des Reifens gemessenen Abstand h ausgebildet, wobei h deutlich größer als 0 mm ist.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Wulstbereich
- 2
- Seitenwand
- 3
- Kronenbereich
- 4
- Wulstkern
- 5
- Karkasse
- 6
- Apex (Kernreiter)
- 7
- Karkassenumschlag
- 8
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- 9
- Gürtel
- 10
- Profilierter Laufstreifen
- 11
- Seitenwandgummistreifen
- 12
- Innenschicht
- 13
- Gürtellage (Sperrlagelage)
- 14
- Gürtellage (Arbeitsgradlage)
- 15
- Gürtellage (Arbeitslage)
- 16
- Anordnungslage
- 17
- Anordnungslage
- 23
- Festigkeitsträger
- 24
- Festigkeitsträger
- 25
- Gummischicht
- 26
- Festigkeitsträger
- 27
- Festigkeitsträger
- 28
- Gürtellage