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Die Erfindung betrifft einen elektronischen Briefkasten zur automatischen Unterrichtung des Inhabers vom Zugang von Postsendungen, sowie ein Verfahren zum Betrieb dieses elektronischen Briefkastens.
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Briefkästen gibt es in nahezu jedem Haushalt. Sie bestehen in der Regel aus einer Klappe, durch die Post in den Briefkasten eingeworfen werden kann und einem Behälter zum Sammeln dieser Post.
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GB 2 477 404 A offenbart einen Briefkasten mit einem darin angebrachten Sensor zum Detektieren von Markierungen, die auf den eingeworfenen Postsendungen angebracht sind (z. B. in Form von Strichcodes). Wenn der Sensor eine solche Markierung erkennt, wird ein Detektionssignal erzeugt, welches Informationen bezüglich der detektierten Markierung enthält. Ferner ist eine Steuereinheit vorgesehen, welche das Signal an eine Computereinheit weiterleitet; letzter kann anhand der detektieren Markierung z. B. die Identität des Absenders und die Art der Postsendung ermitteln.
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US 3 774 014 A betrifft ein Scanning-System für gedruckte Codes (Barcode-Leser). Eine Verwendung dieses Systems in Verbindung mit einem Briefkasten wird dort nicht in Betracht gezogen.
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US 8 630 452 B2 offenbart einen Briefkasten mit verbesserter Sicherheit und Logistik. Der Briefkasten weist zwei Bilderfassungseinheiten sowie eine Bildverarbeitungseinheit auf. Eine der beiden Bilderfassungseinheiten, z. B. mit einer Gesichtserkennungseinheit, nimmt ein Bild des Benutzers des Briefkastens auf; die zweite Bilderfassungseinheit nimmt ein Bild der eingeworfenen Postsendung auf. Auf diese Weise wird die Identifizierung der Person, die den Briefkasten benutzt, ermöglicht.
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WO 2012/055 417 A1 offenbart ein System, welches die Benachrichtigung über eingegangene Post- oder Paketsendungen ermöglicht. Das System umfasst einen Brief- oder Paketkasten, an dessen Einwurfklappe eine elektronische Einheit angebracht ist. Diese elektronische Einheit weist eine Schaltung auf, mittels welcher die Betätigung der Einwurfklappe erkannt wird, sowie Übertragungseinrichtungen für die Datenkommunikation mit mindestens einem Prozessorsystem. Der Benutzer kann z. B. per E-mail oder SMS über den Eingang einer Post- oder Paketsendung informiert werden. Der Post- oder Paketkasten kann ferner einen Scanner oder einen Kamera aufweisen, um ein Bild von mindestens einer Oberfläche der empfangenen Sendung zu erzeugen, welches ebenfalls z. B. per E-mail oder SMS an den Benutzer übermittelt werden kann.
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WO 2003/054 778 A1 betrifft ein System, welches eine Sicherheitsüberprüfung von eingehenden Postsendungen und - im Falle einer detektierten Gefahr - eine entsprechende Benachrichtigung der Benutzer ermöglicht. Das System umfasst neben Gefahrendetektoren einen Bildscanner zum Scannen einer Fläche der Postsendung auf, ferner ein Übertragungssystem und einen Server, der mit den Gefahrendetektoren verbunden ist. Das System weist ferner ein Scan-Erkennungssystem auf, um Informationen zu Absendern und Empfängern von Postsendungen zu liefern. Wenn eine Sendung als gefährlich erkannt wird, bewirkt das System, dass diese unter Quarantäne gestellt und mindestens ein Benutzer darüber informiert wird. Nach Einwurf einer Postsendung durch die Einwurföffnung des Briefkastens kommt die Sendung auf einer mit einem Transportmechanismus ausgestatteten Auffangfläche zu liegen. Während des Weitertransports der Sendung wird eine Fläche der Sendung mittels eines Scanners gescannt.
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Nachteil der bestehenden Briefkästen ist, dass bei Abwesenheit des Inhabers dieser nicht weiß, ob er Post bekommen hat und wenn ja, ob diese Post wichtig ist.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, die Nachteile des Standes der Technik zu überwinden.
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Diese Aufgabe wird durch einen elektronischen Briefkasten gemäß den Ansprüchen gelöst.
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Ein erfindungsgemäßer elektronischer Briefkasten zur automatischen Unterrichtung des Inhabers vom Zugang von Postsendungen umfasst mindestens eine Einwurföffnung, mindestens eine Auffangfläche zum Auffangen der Postsendung mindestens eine Scaneinheit zur Erfassung der eingeworfenen Postsendung, mindestens einen Postbehälter und mindestens eine Steuereinheit zur Bearbeitung der Daten mindestens einer der Scaneinheiten und zur Benachrichtigung des Inhabers.
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Die Auffangfläche ist zumindest in dem Bereich, der dafür vorgesehen ist, dass auf ihm eine eingeworfene Postsendung zu liegen kommt, durchsichtig gestaltet.
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Mindestens eine der Scaneinheiten umfasst mindestens zwei Scanelemente, die dermaßen angeordnet sind, dass sie beim oder nach dem Einwurf der Postsendung zwei sich gegenüberliegende Seiten (insbesondere Ober- und Unterseite) der Postsendung scannen können, wobei mindestens ein Scanelement direkt über dem Bereich der Auffangfläche, auf dem die Postsendung zu liegen kommt, angeordnet oder über diesem Bereich bewegbar ist, und mindestens ein Scanelement unter dem Bereich der Auffangfläche angeordnet oder unter diesem Bereich bewegbar ist.
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Die Einwurföffnung dient dem Einbringen der Postsendung in den Briefkasten. Geeignete Einwurföffnungen sind dem Fachmann bekannt. In der Regel umfasst die Einwurföffnung Elemente der Gruppe Türen, Klappen oder Schlitze.
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Geeignete Scanelemente sind dem Fachmann bekannt, vorzugsweise werden Scanelemente, welche ein Bild der Postsendung erzeugen können, insbesondere Kameras und Bildscanner verwendet, oder aber Barcodeleser und RFID-Scanner.
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Geeignete Postbehälter sind dem Fachmann bekannt und dienen zum Aufbewahren der Post.
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Geeignete Steuereinheiten umfassen Rechenelemente zur Verarbeitung der Daten mindestens einer der Scaneinheiten, zum Beispiel Prozessoren und Speicherelemente und Benachrichtigungselemente zur Benachrichtigung des Inhabers.
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Bevorzugte Rechenelemente sind Computereinheiten und/oder Mikrocontroller.
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Bevorzugte Benachrichtigungselemente sind ebenfalls Computereinheiten oder Mikrocontroller, die dazu geeignet sind, Daten über eine Internetverbindung zu senden, oder Mobilfunkelemente, die dazu geeignet sind, Daten durch ein Mobilfunknetz zu senden.
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Bevorzugt werden Daten als SMS, MMS oder E-Mail an den Inhaber versendet. Es stellt auch eine vorteilhafte Alternative dar, die Daten der zugegangenen Postsendung auf einer gesicherten Internetseite zur Verfügung zu stellen und dem Inhaber statt dieser Daten lediglich eine kurze Nachricht zukommen zu lassen, insbesondere per SMS, dass ihm eine Postsendung zugegangen ist, und wo er weitere Informationen dazu finden kann.
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In einer bevorzugten Ausführungsform umfasst der elektronische Briefkasten zusätzlich noch mindestens einen Sensor, der bei Zugang eines Briefes die Scaneinheiten und Steuereinheiten aktiviert. Bevorzugte Sensoren sind mechanische Schalter an der Einwurföffnung und/oder Lichtschranken und/oder Waagen.
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In einer bevorzugten Ausführungsform umfasst der elektronische Briefkasten zusätzlich mindestens eine Auffangfläche zum Auffangen der Postsendung nach dem Einwurf.
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Die Auffangfläche ist so angeordnet, dass die Postsendung nach dem Einwerfen durch die Einwurföffnung auf die Auffangfläche fällt und auf dieser zu liegen kommt. Die Auffangfläche ist zumindest teilweise durchsichtig gestaltet, insbesondere in dem Bereich, der dafür vorgesehen ist, dass auf ihm eine eingeworfene Postsendung zu liegen kommt.
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Dies hat den Vorteil, dass ein Bild der Unterseite der Postsendung einfach durch die durchsichtige Auffangfläche hindurch angefertigt werden kann.
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In einer bevorzugten Ausführungsform ist mindestens eine Scaneinheit an der Einwurföffnung dermaßen angeordnet, dass der Scanvorgang direkt beim Einwurf der Postsendung geschehen kann. Insbesondere ist mindestens ein Scanelement der mindestens einen Scaneinheit, insbesondere an der Innenseite des Briefkastens, direkt über und/oder unter der Einwurföffnung (z.B. dem Briefschlitz) angeordnet.
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Das erfindungsgemäße Verfahren zum Betrieb des elektronischen Briefkastens umfasst die folgenden Schritte:
- a) Einwurf einer Postsendung durch eine der Einwurföffnungen;
- b) Scannen der Postsendung mittels der über und unter der Auffangfläche angeordneten Scanelemente;
- c) Benachrichtigung des voreingestellten Inhabers des Briefkastens und/oder des Empfängers der Postsendung.
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Schritt b) ist so gestaltet, dass die Postsendung nach dem Einwurf zunächst auf die Auffangfläche fällt und dort gescannt wird.
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Beispiele für bevorzugte Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Vorrichtung sind in den Abbildungen dargestellt.
- 1 zeigt schematisch eine bevorzugte Ausführungsform.
- 2 zeigt ein Flussdiagramm eines bevorzugten Verfahrens.
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In 1 ist eine bevorzugte Ausführungsform eines elektronischen Briefkastens dargestellt.
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Wirft ein Briefträger eine Postsendung 2 durch die Einwurföffnung 1 in den Briefkasten, kommt die Postsendung auf der hier durchsichtigen Auffangfläche 5 zu liegen. Dort wird die Postsendung von einer Scaneinheit, welche ein unteres Scanelement 4 und ein oberes Scanelement 6 umfasst, beidseitig gescannt, um im Falle eines Briefes gewährleisten zu können, dass auch der Absender aufgenommen wurde, so er auf der Postsendung vermerkt ist. Die gescannten Daten werden gespeichert und per SMS, MMS oder E-Mail an den Inhaber geschickt.
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Nach Abschluss des Scannvorgangs öffnet sich in diesem Beispiel die Auffangfläche 5 und die Postsendung 2 fällt in den Postbehälter 3.
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Auf diese Weise kann der Inhaber des Briefkastens, bzw. der Empfänger der Postsendung auf der Arbeit oder im Urlaub vom Eingang der Postsendung und dem Absender derselben informiert werden.
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In 2 ist ein bevorzugtes Verfahren als Flussdiagramm dargestellt, das auch dem elektronischen Briefkasten gemäß 1 zugrunde liegen kann.
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In Schritt A wird die Postsendung in den Briefkasten eingeworfen und fällt dadurch auf die Auffangfläche, die insbesondere zumindest teilweise durchsichtig gestaltet ist.
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In Schritt B erfolgt ein beidseitiges Scannen der Postsendung.
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In Schritt C werden die Scannerdaten verarbeitet, gespeichert und die Schritte D und E aktiviert.
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In Schritt D wird der voreingestellte Inhaber des Briefkastens von einem Eintreffen der Postsendung informiert.
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In Schritt E wird die Auffangfläche, zumindest in dem Bereich unter der Postsendung, geöffnet.
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In Schritt F fällt die Postsendung in den Postbehälter.