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Die Erfindung betrifft ein Pedal für einen Kraftwagen gemäß dem Oberbegriff von Patentanspruch 1 sowie ein Verfahren zum Herstellen eines solchen Pedals gemäß dem Oberbegriff von Patentanspruch 10.
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Pedale für Kraftwagen sind aus dem Serienfahrzeugbau hinlänglich bekannt. Die Pedale dienen dazu, den Kraftwagen zu bedienen. Ein als sogenanntes Gaspedal ausgebildetes Pedal dient dem Fahrer des Kraftwagens dazu, ein vom Fahrer gewünschtes und von einem Antriebsaggregat des Kraftwagens bereitzustellendes Drehmoment anzufordern, so dass sich – je nach Fahrwiderständen – eine entsprechende Fahrzeuggeschwindigkeit des Kraftwagens einstellt. Das Pedal kann auch als Bremspedal ausgebildet sein, welches dazu dient, eine Betriebsbremse des Kraftwagens zu betätigen, um dadurch den sich bewegenden Kraftwagen zu verlangsamen. Ferner ist es bekannt, bei manuellen Handschaltgetrieben ein Kupplungspedal einzusetzen, mittels welchem der Fahrer eine Kupplung betätigen kann, wenn er einen Gangwechsel wünscht.
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Ein solches Pedal für einen Kraftwagen ist beispielsweise aus der
DE 102 02 043 A1 als bekannt zu entnehmen. Das Pedal umfasst dabei wenigstens einen Grundkörper, welcher zumindest in einem Teilbereich mit wenigstens einem Verstärkungselement zum Aussteifen des Grundkörpers versehen ist.
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Pedale für Kraftwagen sind herkömmlicherweise besonders steif und somit stabil ausgebildet, so dass sie auch sehr hohe, vom Fahrer auf das Pedal ausgeübte Betätigungskräfte schadfrei ertragen sowie beispielsweise an die Betriebsbremse weiterleiten können. Dabei weisen die herkömmlichen Pedale ein sehr hohes Gewicht auf.
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Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Pedal für einen Kraftwagen sowie ein Verfahren zum Herstellen eines solchen Pedals bereitzustellen, mittels welchem sich eine sehr hohe Steifigkeit sowie ein geringes Gewicht des Pedals realisieren lassen.
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Diese Aufgabe wird durch ein Pedal mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 sowie durch ein Verfahren zum Herstellen eines solchen Pedals mit den Merkmalen des Patentanspruchs 10 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen mit zweckmäßigen und nichttrivialen Weiterbildungen der Erfindung sind in den übrigen Ansprüchen angegeben.
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Um ein Pedal für einen Kraftwagen bereitzustellen, welches eine sehr hohe Steifigkeit sowie ein besonders geringes Gewicht aufweist, ist es erfindungsgemäß vorgesehen, dass der Grundkörper aus einem Faserverbundkunststoff gebildet ist und zumindest in dem Teilbereich einen Hohlquerschnitt, insbesondere einen geschlossenen Hohlquerschnitt, aufweist, in welchem das Verstärkungselement zumindest teilweise aufgenommen ist. Im Vergleich zu einer Herstellung des Grundkörpers aus einem metallischen Werkstoff, insbesondere aus einem Stahl, lässt sich durch die Ausgestaltung des Grundkörpers aus dem Faserverbundwerkstoff eine erhebliche Gewichtseinsparung realisieren. Durch die Aussteifung des Grundkörpers mittels des Verstärkungselements ist eine sehr hohe Steifigkeit des Pedals erzielbar, wobei das Gesamtgewicht des Pedals weiter unter dem eines aus einem metallischen Werkstoff gebildeten Pedals gehalten werden kann.
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Vorteilhafterweise weist der Grundkörper in dem Teilbereich Durchführungen beispielsweise in Form von Durchgangsöffnungen auf, welche von wenigstens einem Lagerelement zur Lagerung des Pedals und/oder von wenigstens einem Koppelelement durchdrungen sind. Über das Koppelelement kann beispielsweise eine Gabel eines Bremskraftverstärkers am Pedal angebracht werden, um so bei Betätigung des Pedals den Bremskraftverstärker und über diesen eine Betriebsbremse des Kraftwagens betätigen zu können. Diese Durchführungen sind beispielsweise durch Heraustrennen von jeweiligen Wandbereichen aus dem Grundkörper geschaffen.
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Um ein Verfahren zum Herstellen eines Pedals für einen Kraftwagen zu schaffen, mittels welchem das Pedal mit einer sehr hohen Steifigkeit sowie mit einem nur sehr geringen Gewicht ausgestaltet werden kann, ist es erfindungsgemäß vorgesehen, dass der Grundkörper aus einem Faserverbundkunststoff gebildet wird und zumindest in dem Teilbereich einen Hohlquerschnitt aufweist, in welchem das Verstärkungselement zumindest teilweise angeordnet wird. Vorteilhafte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Bremspedals sind als vorteilhafte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Verfahrens anzusehen und umgekehrt. Vorzugsweise ist der Hohlquerschnitt als geschlossener Hohlquerschnitt ausgebildet, wodurch sich eine besonders hohe Steifigkeit des Pedals realisieren lässt.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele sowie anhand der Zeichnungen; diese zeigen in:
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1 eine schematische und perspektivische Vorderansicht auf ein Pedal für einen Personenkraftwagen gemäß einer ersten Ausführungsform, wobei das Pedal einen aus einem Faserverbundkunststoff gebildeten Grundkörper aufweist, welcher zumindest in einem Teilbereich mit wenigstens einem Verstärkungselement zum Aussteifen des Grundkörpers versehen ist, wobei der Grundkörper zumindest in dem Teilbereich einen geschlossenen Hohlquerschnitt aufweist, in welchem das Verstärkungselement zumindest teilweise aufgenommen ist;
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2a eine schematische und perspektivische Rückansicht auf das Pedal;
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2b eine weitere schematische und perspektivische Rückansicht auf das Pedal, wobei ein Deckelelement des Pedals nicht dargestellt ist;
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3 eine schematische und perspektivische Explosionsansicht des Pedals;
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4 ausschnittsweise eine schematische und perspektivische Ansicht auf den Grundkörper gemäß einer zweiten Ausführungsform des Pedals;
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5 eine schematische und perspektivische Vorderansicht auf das Pedal gemäß einer dritten Ausführungsform;
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6 eine schematische, perspektivische und geschnittene Seitenansicht auf das Pedal gemäß der dritten Ausführungsform;
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7 eine schematische und perspektivische Seitenansicht auf das Pedal gemäß einer vierten Ausführungsform;
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8 eine schematische und perspektivische Vorderansicht auf das Pedal gemäß einer fünften Ausführungsform; und
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9 eine schematische Rückansicht auf das Pedal gemäß der fünften Ausführungsform.
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In den Figuren sind gleiche oder funktionsgleiche Elemente mit gleichen Bezugszeichen versehen.
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1 bis 3 zeigen ein im Ganzen mit 10 bezeichnetes Pedal eines Personenkraftwagens gemäß einer ersten Ausführungsform. Das Pedal ist dabei als Bremspedal ausgebildet. Wie aus 1 bis 3 erkennbar ist, ist das Pedal 10 gekröpft, wodurch eine einfache und sehr gute Bedienung realisiert werden kann. Das Pedal 10 weist einen Grundkörper auf, welcher als Grundträger 12 bezeichnet ist. Der Grundträger 12 ist aus einem Faserverbundkunststoff, d. h. aus einem faserverstärkten Kunststoff gebildet und weist zumindest in einem Teilbereich einen Hohlquerschnitt auf, welcher als geschlossener Hohlquerschnitt ausgebildet ist. In dem Hohlquerschnitt ist zumindest teilweise ein im Ganzen mit 14 bezeichnetes Verstärkungselement zum Aussteifen des Grundträgers 12 aufgenommen.
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Der Grundträger 12 wird vorliegend aus einem einzigen Organoblech gebildet, welches beispielsweise durch Tiefziehen in ein besonders gut aus 3 erkennbares, zumindest im Wesentlichen U-förmiges Hutprofil umgeformt wird. Das Hutprofil weist dabei einen für sich offenen Hohlquerschnitt 14 auf.
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Der offene Hohlquerschnitt 14 bildet eine Aufnahme, in welcher das Verstärkungselement 16 angeordnet wird. Das Verstärkungselement 16 ist beispielsweise aus einem Kunststoff, insbesondere aus einem faserverstärkten Kunststoff, gebildet und wird vorzugsweise durch Spritzgießen in den offenen Hohlquerschnitt 14 eingebracht. Das Verstärkungselement 16 kann dabei als Schaum bzw. als Schaumelement ausgebildet sein. Ferner ist es möglich, dass das Verstärkungselement 16 als eine den Grundträger 12 versteifende Innenstruktur in Form einer Versteifungsrippenstruktur ausgebildet ist. Im Rahmen des Spritzgießens wird der Grundträger 12 mit dem Verstärkungselement 16 angespritzt bzw. hinterspritzt.
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Wie aus 3 erkennbar ist, umfasst das Verstärkungselement 16 gemäß der ersten Ausführungsform zwei Verstärkungsteile 18, 20, welche in den offenen Hohlquerschnitt 14 eingebracht werden. Das Pedal 10 umfasst auch einen Deckel 22, welcher aus einem Faserverbundkunststoff, d. h. aus einem faserverstärkten Kunststoff gebildet ist. Der Deckel 22 ist dabei beispielsweise aus einem Organoblech gebildet. Mittels des Deckels 22 ist das Hutprofil bzw. dessen offener Hohlquerschnitt 14 zu einem geschlossenen Kastenprofil bzw. zu dem geschlossenen Hohlquerschnitt ergänzt. Mit anderen Worten verschließt der Deckel 22 den – flächenbezogen auf die Einbaulage des Pedals 10 – zu einer Stirnwand der Karosserie des Kraftwagens hin offenen Hohlquerschnitt 14.
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Das Pedal 10 umfasst ferner ein Koppelelement 24, welches aus einem faserverstärkten Kunststoff, beispielsweise aus PA6GF60 gebildet ist. Das Koppelelement 24 ist im geschlossenen Hohlquerschnitt angeordnet und dient zur Anbindung einer Gabel eines Bremskraftverstärkers an das Pedal 10. Diese Gabel ist ein Verbindungselement, über welches vom Fahrer des Kraftwagens auf das Pedal 10 ausgeübte Kräfte auf den Bremskraftverstärker einer Betriebsbremse des Personenkraftwagens übertragen werden können.
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Um die Gabel über das Koppelelement 24 mit dem Pedal 10 koppeln zu können, weisen – wie besonders gut aus 1, 2a und 3 erkennbar ist – den offenen Hohlquerschnitt 14 begrenzende Wandungen 26, 28 Durchführungen in Form von Durchgangsöffnungen 30 auf. Über die Durchgangsöffnungen 30 kann das Koppelelement 24 bereichsweise aus dem geschlossenen Hohlquerschnitt des Pedals 10 heraustreten, so dass die Gabel mit dem Koppelelement 24 beispielsweise mittels eines Verbindungselements gekoppelt werden kann. Das Verbindungselement durchdringt dabei die Durchgangsöffnungen 30 sowie korrespondierende Durchgangsöffnungen 32 des Koppelelements 24.
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Die Wandungen 26, 28 weisen in einem oberen Bereich weitere Durchführungen in Form von Durchgangsöffnungen 34 auf. Über die Durchgangsöffnungen 34 kann ein Lagerungselement 36 des Pedals 10 vom offenen Hohlquerschnitt 14 an die Umgebung heraustreten. Mit anderen Worten weist das Pedal 10 das Lagerungselement 36 auf, über welches das Pedal 10 in einem Fußraumbereich um eine Schwenkachse relativ zur Karosserie des Kraftwagens verschwenkar gelagert werden kann. Das Lagerungselement 36 ist dabei zumindest teilweise im offenen Hohlquerschnitt 14 angeordnet und kann über die Durchgangsöffnungen 34 an die Umgebung des Pedals 10 heraustreten. Das Lagerungselement 36 ist aus einem faserverstärkten Kunststoff und vorliegend aus PA6GF60, d. h. aus einem glasfaserverstärkten Kunststoff, gebildet.
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Insbesondere im Bereich des Lagerungselements 36 und den damit korrespondierenden Durchgangsöffnungen 34 sowie im Bereich des Koppelelements 24 ist mittels des Verstärkungselements 16 eine besondere Verstärkung bzw. Versteifung geschaffen, da es in diesen Bereichen zu besonderes hohen Kräften kommen kann. Hierbei ist es denkbar, dass beispielsweise ein jeweiliger Befestigungsbolzen als Insert mit in die Innenstruktur bzw. in das Verstärkungselement 16 integriert werden kann.
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Das jeweilige Organoblech kann aus einem glasfaserverstärkten und/oder aus einem kohlefaserverstärkten Kunststoff gebildet sein. Durch Verwendung des Organoblechs zur Bildung des geschlossenen Kastenprofils kann eine besonders hohe Steifigkeit des Bremspedals erreicht werden.
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Das Pedal 10 umfasst auch eine Trittplatte, welche als Pedalplatte 38 bezeichnet wird. Das Pedal 10 ist über die Pedalplatte 38 von einem Fuß des Fahrers bedienbar. Um eine besonders haltbare und belastungsresistente Anbindung der Trittplatte am Grundträger 12 zu realisieren, werden vorzugsweise in einem Übergangsbereich von der Pedalplatte 38 zum Grundträger 12 entsprechend belastungsgerecht verlaufende Versteifungsrippen der Versteifungsrippenstruktur angespritzt. Ihn ähnlicher Weise werden Versteifungsrippen im Grundträger 12 appliziert, um eine besonders hohe Torsionssteifigkeit zu realisieren. Lagerbuchsen zum Lagern des Pedals 10 werden in einem weiteren Arbeitsgang in eine Durchgangsöffnung 40 des Lagerungselements 36 und/oder in die Durchgangsöffnungen 32 des Koppelelements 24 eingepresst.
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Im Bereich des Lagerungselements 36 ist eine besonders breite Abstützung vorgesehen, um eine hohe Seitensteifigkeit des Pedals 10 zu realisieren. Auch im Bereich des Koppelelements 24 ist der Grundträger 12 besonders breit ausgestaltet, um eine sehr hohe Torsionssteifigkeit zu realisieren. Hierdurch ist eine fertigungsgerechte Gestaltung der Geometrie des Pedals 10, insbesondere des Grundträgers 12, realisiert, welche eine besonders vorteilhafte Verwendung eines Faserverbundkunststoffs als Bauteilwerkstoff insbesondere für den Grundträger 12 ermöglicht.
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Auch die Pedalplatte 38 ist vorzugsweise aus einem Kunststoff, insbesondere aus einem faserverstärkten Kunststoff und vorliegend aus PA6GF60, gebildet. Zur Realisierung einer zeit- und kostengünstigen Herstellung kann beispielsweise vorgesehen sein, dass die Pedalplatte 38 im Rahmen des Anspritzens des Verstärkungselements 16 an dem Grundträger 12 mit ausgebildet wird. Mit anderen Worten werden sowohl das Verstärkungselement 16 als auch die Pedalplatte 38 im Rahmen eines Spritzgießvorgangs an den Grundträger 12 angespritzt.
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In 2a ist der Deckel 22 des Pedals 10 transparent dargestellt, so dass das hinter bzw. unter dem Deckel 22 angeordnete Koppelelement 24 und das Verstärkungselement 16 erkennbar sind. In 2b ist der Deckel 22 nicht dargestellt, so dass besonders gut aus 2b das im offenen Hohlquerschnitt 14 bzw. im geschlossenen Hohlquerschnitt angeordnete Verstärkungselement 16 und das im geschlossenen Hohlquerschnitt angeordnete Koppelelement 24 erkennbar sind.
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Vorzugsweise sind das Koppelelement 24 und/oder das Lagerungselement 36 durch das Verstärkungselement 16 gebildet bzw. einstückig mit diesem ausgebildet. Demzufolge können auch das Koppelelement 24 und/oder das Lagerungselement 36 in den offenen Hohlquerschnitt 14 durch Spritzgießen eingebracht werden. Das Koppelelement 24 und/oder das Lagerungselement 36 stellen somit jeweils eine besondere Verstärkung für den Grundträger 12 dar. Somit ist der Grundträger 12 im Bereich seiner Lagerung mittels des Lagerungselements 36 und im Bereich der Anbindung der Gabel mittels des Koppelelements 24 besonders verstärkt.
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Gemäß einer zweiten Ausführungsform kann der Grundträger 12 aus wenigstens einem einen geschlossenen Hohlquerschnitt aufweisenden und aus einem faserverstärkten Kunststoff gebildeten Rohr bzw. Rohrprofil gebildet sein. 4 zeigt den aus einem solchen Rohr gebildeten Grundträger 12 ausschnittsweise. Um den Grundträger 12 mit einer gewünschten Geometrie auszugestalten, ist es vorzugsweise vorgesehen, dass das Rohr innenhochdruckumgeformt wird. Mit anderen Worten wird das Rohr im Rahmen wenigstens einen Innenhochdruckumformprozesses (IHU-Prozess) umgeformt. Hierzu wird beispielsweise als Faserhalbzeug ein Gewebeschlauch verwendet, welcher in einem geschlossenen Werkzeug durch Innenhochdruckumformen aufgeweitet und dadurch an korrespondierende Werkzeuggravuren des Werkzeugs angeformt wird. Die genannten Durchführungen können dabei mittels des IHU-Prozesses ausgebildet werden.
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Um den Faserverlauf nicht unnötig zu stören, erhält das Rohr vorzugsweise eine Form, bei der die Durchführung für die Gabel des Bremskraftverstärkers außerhalb des eigentlichen Grundträgers 12 liegt. Alternativ ist es denkbar, anstelle des Gewebeschlauches ein Organoblech zu verwenden, dieses zu erwärmen und im erwärmten Zustand zu rollen. Das gerollte Organoblech kann dann zu einem Rohrhalbzeug geschweißt, insbesondere längsnahtgeschweißt, werden. Das so hergestellte Rohrhalbzeug kann anschließend mittels des IHU-Prozesses umgeformt werden.
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Der fertig hergestellte Grundträger 12 weist dann zumindest in einem Teilbereich einen Hohlquerschnitt auf, welcher als geschlossener Hohlquerschnitt ausgebildet ist. Dieser geschlossene Hohlquerschnitt ist in 4 mit 42 bezeichnet. Um beispielsweise partiell erhöhte Steifigkeiten im Grundträger 12 zu schaffen, ist es denkbar, beispielsweise über seitliche Öffnungen den Grundträger 12 auszuschäumen. Günstig für die Verbindung mit dem Grundträger 12 ist ein materialähnlicher oder identischer Werkstoff für den Schaum, mit welchem der Hohlquerschnitt des Grundträgers 12 zumindest teilweise ausgeschäumt wird. Weiterhin ist es denkbar, die geschilderte Aufweitung des Gewebeschlauches oder des Rohrhalbzeugs im Rahmen des IHU-Prozesses mittels des Schaums selbst auszuführen, wodurch das Pedal 10 zeit- und kostengünstig herstellbar ist. Mit anderen Worten wird der Gewebeschlauch bzw. das Rohrhalbzeug im Rahmen des IHU-Prozesses mittels des Schaums zum Ausschäumen des Grundträgers 12 aufgeweitet.
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5 zeigt das Pedal 10 gemäß einer dritten Ausführungsform. Der Grundträger 12 ist dabei in Schalenbauweise ausgebildet und weist zwei Schalenelemente 44, 46 auf. Die Schalenelemente 44, 46 weisen jeweils einen für sich offenen Hohlquerschnitt auf und sind unter Ausbildung eines geschlossenen Hohlquerschnitts des Grundträgers 12 miteinander verbunden. Die jeweiligen, zueinander komplementären Schalenelemente 44, 46, welche jeweilige Halbschalen darstellen, werden beispielsweise jeweils aus wenigstens einem Organoblech hergestellt. Das Organoblech ist dabei aus einem faserverstärkten Kunststoff, insbesondere aus einem glasfaserverstärkten Kunststoff, gebildet.
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Zum Herstellen der jeweiligen Halbschale wird das jeweilige Organoblech, welches beispielsweise eine thermoplastische Matrix aufweist, in welche die Fasern eingebettet sind, erwärmt und somit fließfähig gemacht. Dadurch lässt sich das ursprünglich ebene Organoblech umformen und insbesondere tiefziehen.
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Wie aus 6 am Beispiel des Schalenelements 44 erkennbar ist, werden die beiden Halbschalen innenseitig mit einem Kunststoff, insbesondere mit einem faserverstärkten Kunststoff, ausgespritzt, wodurch das Verstärkungselement 16 hergestellt wird. Wie aus 6 besonders gut zu erkennen ist, ist das Verstärkungselement 16 als Versteifungsrippenstruktur ausgebildet. Beim Ausspritzen der jeweiligen, offenen Hohlquerschnitte der Halbschalen wird vorzugsweise darauf geachtet, dass in den Halbschalen gegebenenfalls durch Ausstanzen, Schneiden und/oder faserverdrängende Mittel geschaffene Durchführungen in Form der Durchgangsöffnungen 30, 34 nicht verschlossen werden, so dass dem Spritzguss sich anschließende Öffnungen freigelassen werden.
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Die Versteifungsrippenstruktur weist zwei sich zumindest im Wesentlichen in Fahrzeughochrichtung erstreckende Gurte 48, 50 auf, welche durch Quer- und Diagonalrippen miteinander verbunden sind.
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Das Lagerungselement 36 und das Koppelelement 24 sind in das Verstärkungselement 16 integriert. Dies bedeutet, dass das Lagerungselement 36 und das Koppelelement 24 im Rahmend es Spritzgießens zum Herstellen des Verstärkungselements 16 mit ausgebildet werden. Das Lagerungselement 36 und das Koppelelement 24 sind vorliegend als breite Querstege im Verstärkungselement 16 vorgesehen, durch welche die jeweiligen Durchgangsöffnungen 32, 40 gebildet sind.
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Beide Schalenelemente 44, 46 werden dabei auf die geschilderte Weise mit dem Verstärkungselement 16 und demzufolge mit dem Lagerungselement 36 und dem Koppelelement 24 versehen. Die beiden mit jeweils einer solchen Innenstruktur versehenen Halbschalen werden dann miteinander gefügt. Dabei werden sie vorzugsweise durch Ultraschallschweißen miteinander verbunden.
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Gemeinsam mit der jeweiligen Innenstruktur wird vorzugsweise in einem Arbeitsschritt ein jeweiliger Teil der Trittplatte mit an den Grundträger 12 angespritzt. Durch Verbinden der Halbschalen miteinander werden dann auch die beiden Teile der Trittplatte miteinander verbunden, so dass die Trittplatte bzw. die Pedalplatte 38 gebildet ist. Alternativ wäre es auch denkbar, die Trittplatte separat aus einem faserverstärkten Kunststoff herzustellen und anschließend an der jeweiligen Innenstruktur beispielsweise mittels Ultraschallschweißen oder mittels Reibschweißen anzubringen.
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7 zeigt das Pedal 10 gemäß einer vierten Ausführungsform. Der Grundträger 12 ist dabei aus wenigstens einem Halbzeug durch ein Innenhochdruckumformverfahren unter Verwendung der sogenannten FIT-Technologie hergestellt. Ausgangshalbzeug ist dabei beispielsweise ein geschlossenes Profil mit endlosem Faserumlauf, welches durch das Innenhochdruckumformverfahren umgeformt wird.
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Der einen geschlossenen Hohlquerschnitt aufweisende Grundträger 12 kann beispielsweise mittels eines Schaumelements, welches aus einem Polyurethan-Schaum gebildet ist (PU-Schaum), versteift werden. Der Grundträger 12 ist in 7 transparent dargestellt, so dass aus 7 besonders gut eine Verstärkung 52 im Bereich des Lagerungselements 36 erkennbar ist.
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In 7 ist mit 54 ein Anbindungsbereich des Pedals 10 bezeichnet, in welchem die Gabel das Pedal 10 seitlich umgibt und an das Pedal 10 außerhalb des Grundträgers 12 angebunden ist. Dadurch muss der Faserverlauf des Grundträgers 12 nicht unterbrochen werden.
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8 und 9 zeigen das Pedal 10 gemäß einer fünften Ausführungsform, wobei der Grundträger 12 – wie in Zusammenhang mit 1 bis 3 geschildert – aus einem Organoblech aus einem faserverstärkten Kunststoff gebildet ist. Bei der fünften Ausführungsform ist es jedoch nicht notwendigerweise vorgesehen, den offenen Hohlquerschnitt 14 des Grundträgers 12 zu einem geschlossenen Hohlquerschnitt zu ergänzen. Wie besonders gut aus 9 erkennbar ist, ist das Verstärkungselement 16 als Versteifungsrippenstruktur ausgebildet.
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Aus 7 bis 9 ist auch ein Nabenelement 56 erkennbar, über welches das Pedal 10 um die Schwenkachse verschwenkar zu lagern ist. Das Nabenelement 56 wird dabei in die Durchgangsöffnung 40 des Lagerungselements 36 eingepresst. Das Lagerungselement 36 stellt dabei eine weitere, besondere Verstärkung des Grundträgers 12 dar. Darüber hinaus ist in 9 ein Befestigungsbolzen 58 erkennbar, mittels welchem die Gabel des Bremskraftverstärkers an das Pedal 10 angebunden wird. Zur Befestigung des Befestigungsbolzens 58 ist beispielsweise eine Schraube 60 mit Innensechskant vorgesehen.
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Durch die Verwendung des zumindest im Wesentlichen U-förmigen Hutprofils zur Bildung des Grundträgers 12 ist eine kostengünstige, großserientaugliche Fertigung des Pedals 10 möglich. Zur Realisierung einer besonders hohen Steifigkeit kann der offene Hohlquerschnitt 14 mittels eines Deckels verschlossen werden, was beispielsweise in Zusammenhang mit 1 bis 3 am Beispiel des Deckels 22 geschildert ist.
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Das Organoblech, aus welchem der Grundträger 12 gebildet ist, weist eine Polymermatrix auf, in welcher Faser eingebettet sind. Die Polymermatrix selbst ist vorzugsweise aus einem faserverstärkten Kunststoff und beispielsweise aus PA6GF60 gebildet. Bei den in die Polymermatrix eingebetteten Fasern handelt es sich vorzugsweise um Kohlefasern.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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