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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Erwärmen von Kunststoffbehältern mit Hilfe von spektral schmalbandigem Licht.
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Hintergrund
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Aus dem Stand der Technik sind bereits Vorrichtungen zum partiellen Erwärmen von Vorformlingen mit Hilfe von Laserlicht bekannt.
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So zeigt die
EP 2 253 453 A1 eine gürtelartige Erwärmung des Materials des Vorformlings direkt unterhalb des Tragrings.
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Des Weiteren zeigt die
WO 2008/145331 A1 eine Vorrichtung und ein Verfahren zum Erwärmen von Vorformlingen mit Hilfe von Laserlicht, wobei hier insbesondere ein Laser mit einer weiteren Laseroptik zum Formen und/oder Fokussieren des Laserstrahls innerhalb des Wandmaterials des Kunststoffbehälters verwendet wird, um ein möglichst einheitliches Erwärmen zu erreichen.
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Bisherige Verfahren hatten jedoch den Nachteil, dass Laser verwendet wurden, die einen hohen Absorptionsgrad in dem jeweiligen Kunststoff aufweisen und daher keine komplette Erwärmung durch die Wand des Vorformlings möglich war bzw. es zu Verbrennungen einer nur dünnen Schicht des Vorformlings kam, wohingegen das Innere des Vorformlings weiterhin kalt bleibt.
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Aufgabe
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, bestehende Verfahren zur Erwärmung von Kunststoffbehältern mit schmalbandigem Licht zu verbessern und zu vereinfachen.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Vorrichtung nach Anspruch 1 und das Verfahren nach Anspruch 10 gelöst.
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Die Vorrichtung zum Erwärmen von Kunststoffbehältern zur Herstellung von Flaschen zeichnet sich dadurch aus, dass die verwendeten spektral schmalbandigen Lichtquellen (im folgenden auch nur schmalbandige Lichtquellen genannt) zur Emission von Licht mit einer Wellenlänge in einem Bereich geeignet sind, in dem der Kunststoffbehälter höchstens 30 bis 50% der eingestrahlten Energie in der ersten Wand des Kunststoffbehälters absorbieren kann. Zwar wird so nur ein verhältnismäßig geringer Anteil der Energie, die von der schmalbandigen Lichtquelle emittiert wird, im Kunststoffbehälter deponiert, allerdings gestattet diese Menge an deponierter Energie eine durchgehende, gleichmäßige Erwärmung des Behälters durch die gesamte Wanddicke ohne Verwendung aufwendiger Fokussierungsoptiken. Gleichsam wird eine zu starke Aufheizung der Oberfläche des Kunststoffbehälters verhindert, die zum weißen Kristallisieren und sogar zum Abschmelzen der Kunststoffoberfläche führt. Im Folgenden ist mit spektral schmalbandiger Strahlung elektromagnetische Strahlung gemeint, die eine Halbwertsbreite von weniger als Δλ = 50 nm aufweist. Eine schmalbandige Lichtquelle ist in diesem Zusammenhang eine Lichtquelle, die in der Lage ist, schmalbandiges Licht mit einer Halbwertsbreite von weniger als Δλ = 50 nm zu emittieren.
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In einer Ausführungsform ist die Vorrichtung dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei der schmalbandigen Lichtquelle um einen Laser handelt. Laser sind hier grundsätzlich sehr gut zur Erzeugung spektral schmalbandigen Lichts geeignet, da sie aufgrund ihrer Konstruktion eine nur sehr geringe spektrale Halbwertsbreite aufweisen und damit eine Abstrahlung von Energie in einem Wellenlängenbereich, der nicht für die Erwärmung des Kunststoffbehälters verwendet wird, vermieden werden kann und ihre Verwendung somit zu einer ökonomischeren Prozessdurchführung führen kann.
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In einer anderen Ausführungsform ist die Vorrichtung dadurch gekennzeichnet, dass die spektral schmalbandigen Lichtquellen Halbleiterlaser sind. Halbleiterlaser erweisen sich aufgrund ihres hohen Wirkungsgrads bis zu 50% als sehr effektiv und können daher, sofern sie im geeigneten Wellenlängenbereich verfügbar sind, zur Energieeinsparung führen, da sie einen hohen Prozentsatz der zur Verfügung gestellten elektrischen Energie in schmalbandiges Licht umwandeln. Ein weiterer Vorteil von Halbleiterlasern ist, dass es bei Halbleiterlasern möglich ist, die Wellenlänge über Änderung der chemischen Zusammensetzung und/oder der Dotierung zu ändern. Dadurch kann viel leichter eine optimale Wellenlänge erhalten werden, die möglichst gut zu dem Absorptionsverhalten des jeweiligen Kunststoffbehälters passt.
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In einer Ausführungsform ist die Vorrichtung dadurch gekennzeichnet, dass in jeder Heizstation, die eine oder mehrere schmalbandige Lichtquellen umfasst, Motoren zur Veränderung der Relativposition der schmalbandigen Lichtquellen zum Kunststoffbehälter vorgesehen sind, die durch eine Steuereinheit während des Erwärmens gesteuert werden können. Dadurch kann die Erwärmung des Kunststoffbehälters gezielt gesteuert werden und es ist insbesondere möglich, nur bestimmte Bereiche des Kunststoffbehälters zu erwärmen.
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In einer weiteren Ausführungsform ist die Vorrichtung dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinheit geeignet ist, eine Steuerung der Erwärmung des Kunststoffbehälters gemäß einem vorgegebenen Temperaturgradienten durchzuführen. Dadurch kann gewährleistet werden, dass beispielsweise eine Erwärmung des Kunststoffbehälters gemäß der späteren Verwendung optimiert werden kann. Das steigert die flexible Einsetzbarkeit der Vorrichtung.
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In einer weiteren Ausführungsform ist die Vorrichtung dadurch gekennzeichnet, dass in jeder Heizstation die schmalbandigen Lichtquellen so angeordnet sind, dass sie Licht orthogonal zur Symmetrieachse des in der Heizstation befindlichen Kunststoffbehälters emittierten. Dadurch kann eine gleichmäßige Beleuchtung des zu erwärmenden Kunststoffbehälters realisiert werden.
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In einer weiteren Ausführungsform ist die Vorrichtung dadurch gekennzeichnet, dass die schmalbandigen Lichtquellen einer Heizstation symmetrisch zur Symmetrieachse des in der Heizstation befindlichen Kunststoffbehälters angeordnet sind. Dadurch wird gewährleistet, dass der Abstand zwischen zu erwärmendem Kunststoffbehälter und jeder schmalbandigen Lichtquelle stets gleich ist, so dass auch die von jeder schmalbandigen Lichtquelle beleuchtete Fläche genauso stark erwärmt wird wie eine andere Fläche, die von einer anderen schmalbandigen Lichtquelle beleuchtet wird. Das gestattet eine sehr gleichmäßige Erwärmung und verhindert unterschiedliche Erwärmung durch Absorption in der Umgebungsluft.
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In einer weiteren Ausführungsform weist die von den schmalbandigen Lichtquellen emittierte Strahlung eine Wellenlänge von 1,5 μm bis 2,3 μm, besonders bevorzugt 1,6 μm bis 1,9 μm auf.
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Unter Verwendung beispielsweise dieser Vorrichtung lässt sich ein Verfahren zum Erwärmen von Kunststoffbehältern zur Herstellung von Flaschen verwirklichen, wobei das Verfahren dadurch gekennzeichnet ist, dass die schmalbandigen Lichtquellen Licht in einem Bereich emittieren, in dem eine erste Wand des Kunststoffbehälter 30 bis 50% der eingestrahlten Energie absorbiert. Dadurch kann ein Kristallisieren von Schichten des zu erwärmenden Kunststoffbehälters umgangen werden und eine gleichmäßige, die komplette Wand des Kunststoffbehälters durchdringende Erwärmung erfolgen. Dabei ist unter der Absorption in einer Wandung zu verstehen, dass der Kunststoffbehälter vollständig mit der spektral schmalbandigen Strahlung durchsetzt wird, wobei die emittierte Strahlung durch die der Lichtquelle zugewandten Wandung (erste Wandung) des Kunststoffbehälters unter teilweiser Absorption in den Kunststoffbehälter-Innenraum eindringt und wiederum unter teilweiser Absorption durch die der schmalbandigen Lichtquelle abgewandten Wandung (zweite Wandung) des Kunststoffbehälters transmittiert wird. Die Absorption von 30% bis 50% des eingestrahlten Lichts findet dabei beim Durchtritt durch die erste Wandung statt. Beim Durchtritt durch die zweite Wandung werden wiederum 30%–50% des durch die erste Wandung transmittierten und auf die zweite Wandung treffenden Lichts absorbiert.
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In einer Ausführungsform ist das Verfahren dadurch gekennzeichnet, dass das emittierte Licht orthogonal zur Symmetrieachse des bestrahlten Kunststoffbehälters auftrifft. Dadurch kann verhindert werden, dass Licht und damit Energie in Teile des Kunststoffbehälters eindringt, die nicht erwärmt werden sollen oder die zu einem späteren Zeitpunkt in anderer Form erwärmt werden sollen.
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In einer weiteren Ausführungsform ist das Verfahren dadurch gekennzeichnet, dass durch Veränderung der Relativposition der schmalbandigen Lichtquellen zum Kunststoffbehälter während des Erwärmens, das durch die Steuereinheit gesteuert wird, ein inhomogenes Erwärmungsprofil erzeugt wird. Das gestattet die gezielte Erwärmung bestimmter Bereiche des Kunststoffbehälters und gewährleistet daher eine erheblich höhere Flexibilität verglichen mit der Verwendung von Infrarotstrahlung zum Erwärmen von Kunststoffbehältern.
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In einer weiteren Ausführungsform ist das Verfahren dadurch gekennzeichnet, dass das erreichte Erwärmungsprofil des Kunststoffbehälters einem in der Steuereinheit vorgegebenen Temperaturgradienten entspricht. Dadurch wird erreicht, dass bestimmte notwendige Temperaturunterschiede zwischen unterschiedlichen Bereichen des Kunststoffbehälters, die beispielsweise für das spätere Strecken notwendig sind, genau eingestellt werden können.
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In einer weiteren Ausführungsform ist das Verfahren dadurch gekennzeichnet, dass der Kunststoffbehälter mit Licht im Bereich von 1,5 μm bis 2,3 μm, besonders bevorzugt von 1,6 μm bis 1,9 μm durch die schmalbandigen Lichtquellen bestrahlt wird.
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Kurzbeschreibung der Figuren
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1 Schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung.
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2 Schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Heizstation.
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3 Schematische Darstellung eines Emitterelements bei Verwendung von Lasern.
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4 Schematische Darstellung der Verstellvorrichtung einer Heizstation.
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5 Schematische Darstellung einer möglichen Ausführungsform einer Heizstation.
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6 Schematische Darstellung einer weiteren möglichen Ausführungsform einer Heizstation.
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Ausführliche Beschreibung
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1 zeigt eine erfindungsgemäße Vorrichtung zum Erwärmen von Kunststoffbehältern 100. Dazu werden die Kunststoffbehälter 101 an Halterungen 102, die die Kunststoffbehälter 101 vorzugsweise am Tragring durch vorgesehene Halteelemente 120 halten, von einem vorherigen Prozessabschnitt 140 in einen Ofen 130 eingefahren. Dieser Ofen umfasst mehrere Heizstationen 190, wobei an jeder Heizstation ein Heizelement 106 vorgesehen ist. Dieses Heizelement 106 kann schmalbandige Strahlung 104 in den Kunststoffbehälter 101 emittieren. Dadurch wird über die Länge L des Ofens 130 der Kunststoffbehälter 101 erwärmt. Zusätzlich ist eine Steuereinheit 105 vorgesehen, die die Bewegung der Kunststoffbehälter 101 an den Halterungen 102 durch den Ofen 130 sowie die Steuerungen der Heizstationen 190 und insbesondere der Heizelemente 106 durchführt.
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2 zeigt eine schematische Darstellung eines Heizelements 206. Das Heizelement 206 umfasst vorzugsweise neben einer Halterung 262 Heizsegmente 260. Die Heizsegmente 260 umfassen wiederum einen, vorzugsweise mehrere Emitter 261. Aus diesen Emittern 261 wird die schmalbandige Strahlung 204 emittiert. Die Heizsegmente 260 sind vorzugsweise modular im Heizelement 206 angeordnet, d. h. dass sie zum einen einzeln ansteuerbar sind und zum anderen im Falle einer Betriebsstörung auch einzeln entfernt werden können. In den Emittern 261 jedes Heizsegments 260 befinden sich die notwendigen Mittel zur Erzeugung der schmalbandigen Strahlung.
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3 zeigt mögliche Realisierungsformen der Heizsegmente 361 innerhalb der Heizelemente 360. In einer Ausführungsform gemäß 3 umfasst der Emitter 361 Laser 363, die für die Erzeugung von schmalbandigem Licht geeignet sind. Vorzugsweise erzeugen die Laser 363 schmalbandiges Licht mit einer Wellenlänge in der ersten Wand zu 30 bis 50% absorbiert wird zwischen 1500 und 2200 nm, besonders bevorzugt zwischen 1680 nm und 2100 nm. Zur Steigerung der Effizienz des Erwärmungsprozesses ist es vorteilhaft, wenn die Laser 363 Halbleiterlaser für den entsprechenden Wellenlängenbereich sind, da diese Laser einen effektiven Umsatz der zugeführten elektrischen Energie in emittierte Strahlung erlauben. Der Emitter 361 kann weiterhin eine hier nicht dargestellte Optik umfassen. Diese Optik befindet sich vorzugsweise am Ausgang des Emitters und gestattet eine gegebenenfalls notwendige Fokussierung oder Streuung des schmalbandigen Lichts, so dass der zu erwärmende Kunststoffbehälter mit möglichst viel vom schmalbandigen Licht bestrahlt und dadurch erwärmt wird.
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Es sei an dieser Stelle darauf hingewiesen, dass es derzeit zwar noch keine hinreichend effizienten LEDs im benötigten Spektralbereich gibt, die Ausbeuten wie Halbleiterlaser aufweisen, es aber durchaus denkbar ist, bei entsprechenden technischen Entwicklungen auch LEDs zur Erwärmung zu verwenden. Da LEDs einen wesentlich größeren Abstrahlwinkel als gängige Halbleiterlaser aufweisen, wären hier jedoch zusätzliche Fokussierungseinrichtungen, wie Spiegel oder Linsen nötig um eine effektive und intensive Bestrahlung der Preforms zu realisieren. Die dargestellten Ausführungsformen der Emitter 361 sind hier keinesfalls beschränkend aufzufassen. So kann insbesondere die Verteilung der Laser 363 abgewandelt werden. Es ist beispielsweise denkbar, in einem Emitter 361 mehrere Lagen von Lasern 363 übereinander zu verwenden, um nicht nur einen schmalen Streifen des zu erwärmenden Behälters zu bestrahlen sondern gleichzeitig eine sehr große Fläche zu bestrahlen. Auch ist eine Kombination von unterschiedlichen Emittern 361 denkbar, die nicht nur unterschiedliche Quellen für die schmalbandige Strahlung sondern auch unterschiedliche Anordnungen dieser umfassen können. Ist beispielsweise vorgesehen, dass ein bestimmter Bereich des Kunststoffbehälters vollständig erwärmt wird, wohingegen ein anderer Bereich nur linienweise erwärmt werden soll, kann zur Minimierung des Steueraufwands bereits im Vorfeld eine entsprechende Anordnung der schmalbandigen Lichtquellen in den Emittern 361 vorgesehen sein.
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Die Bestimmung der zu verwendenden Wellenlänge bzw. der zu verwendenden schmalbandigen Lichtquellen ist maßgeblich vom prozentualen Anteil der in der ersten Wandung zu deponierenden Energie, und damit der Wanddicke und insbesondere der Materialeigenschaften (Farbe, Absorptionsverhalten, Zusätze von IR-Absorbern (wie z. B. Ruß), etc.) des Kunststoffvorformlings abhängig. Davon ausgehend, dass das Absorptionsspektrum des verwendeten Stoffs für den Kunststoffvorformling bekannt ist (beispielsweise in Form von entsprechenden Grafiken), ist es möglich, aus der vorgesehenen Wanddicke und dem vorgesehenen prozentualen Anteil deponierter Energie, die zu verwendende Wellenlänge zu bestimmen. Das kann näherungsweise unter Verwendung des Absorptionsgesetzes erfolgen, das für homogene Medien N(x) = N(0)e–μ·x lautet, mit μ als Absorptionskoeffizient und x als von dem von den schmalbandigen Lichtquellen erzeugten Licht im Material durchlaufene Wegstrecke sowie N(0) als Anzahl der eingestrahlten Photonen. Das stellt in diesem Zusammenhang natürlich nur eine erste Näherung dar, da dieses Gesetz nur für homogene Medien gilt. Bei verschiedenen Materialschichten wird man auf bessere Modelle zurückgreifen. Der angegebene mathematische Zusammenhang dient daher nur der Veranschaulichung und soll nicht als Beschränkung des Verfahrens aufgefasst werden. Der auf die eingestrahlte Anzahl der Photonen bezogene relative Anteil I der absorbierten Photonen ist demnach gegeben durch I = e–μ·x. Der Absorptionskoeffizient μ ist wenigstens von der Wellenlänge der eingestrahlten Strahlung und Materialeigenschaften (Absorber, Farbe, etc.) abhängig. Sind alle Größen, also Wanddicke (und damit von den Photonen im Material zu durchlaufende Wegstrecke x), relativer Anteil I der in der ersten Wandung zu absorbierenden Energie und die den Absorptionskoeffizienten beeinflussenden Materialeigenschaften bekannt, kann aus dem entsprechenden Absorptionsverhalten unmittelbar die Wellenlänge bestimmt werden, die für ein gegebenes Material verwendet werden muss. So muss beispielsweise ein Vorformling aus PET mit einer Wanddicke von 3 mm, in dessen erster Wandung 50% der eingestrahlten Energie absorbiert werden sollen, mit Licht aus einer schmalbandigen Lichtquelle bestrahlt werden, dessen Wellenlänge bei 1,76 μm liegt. Bei gleichem Material, aber einer Wanddicke von 1 mm beträgt die ideale Wellenlänge für eine Absorption von 40% hingegen 1,67 μm.
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Da es möglich ist, die Wellenlänge von Halbleiterlasern in einem gewissen Bereich zu variieren, indem man die Eigenschaften des aktiven Mediums (Dotierung, Betriebstemperatur, etc.) verändert, kann bei Kenntnis der zu verwendenden Wellenlänge dann eine entsprechende schmalbandige Lichtquelle bereitgestellt werden.
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In diesem Zusammenhang bietet sich auch eine Echtzeitanpassung der verwendeten schmalbandigen Strahlung an, die natürlich nur in Veränderungen der Betriebsparameter der schmalbandigen Lichtquellen begründet liegen und daher nur sehr gering sein kann. Es kann sich allerdings als vorteilhaft erweisen, durch dem Ofen 130 in 1 vorgeschaltete Sensoren geringfügige Änderungen der Oberfläche oder Wanddicke oder Färbung der Kunststoffvorformlinge zu registrieren und, soweit es die Betriebsparameter der schmalbandigen Lichtquellen zulassen, eine Anpassung vorzunehmen. Besonders vorteilhaft ist eine solche Anpassung für jede einzelne schmalbandige Lichtquelle, da so Veränderungen oder Unstetigkeiten (unregelmäßige Wanddicke, Verteilung von Absorbern, Farbunterschiede, etc.) im Material des Kunststoffvorformlings sehr genau ausgeglichen werden können.
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4 zeigt eine mögliche Realisierung eines beweglichen Heizelements 406. Dabei ist das Heizelement 406 über eine Schiene 466, die in einer Führung 467 eingelagert ist, mit der Halterung 462 des Heizelements verbunden. In der Führung 467 kann ein entsprechender Motor vorgesehen sein, der eine Auf- und Abwärtsbewegung des Heizelements 406 ermöglicht. Das hat gegenüber einer beweglichen Lagerung der Emitter oder der schmalbandigen Lichtquellen den Vorteil, dass der Einfallswinkel der Strahlung auf einen zu erwärmenden Kunststoffbehälter stets der gleiche ist und somit eine unterschiedliche Erwärmung aufgrund eines unterschiedlichen Einstrahlwinkels unterschiedlicher Bereiche eines Kunststoffbehälters vermieden werden kann.
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Sollte jedoch eine bewegliche Lagerung der Emitter, insbesondere für eine Drehung des Strahlgangs um einen vorgegebenen Winkel vorteilhaft sein, lässt sich das durch entsprechende Konstruktion einer Optik oder der Emitter realisieren. Auch Kombinationen beweglicher Emitter und eines beweglichen Heizelements 406 sind denkbar.
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5 zeigt eine mögliche Realisierungsform eines Heizelements 506 in Ringform. Dabei kann vorgesehen sein, dass das Heizelement 506 in der Vertikalen beweglich gelagert ist. So wird es konzentrisch um den Kunststoffbehälter 501 in der Halterung 502 heruntergefahren und kann durch den Kunststoffbehälter 501 vollständig umschließenden Emitter 561 ein kontinuierliches, allseitiges Erwärmen des Kunststoffbehälters 501 gewährleisten.
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6 zeigt eine weitere Alternative zur Realisierung der Heizelemente 606. Dabei sind hier mehrere Heizelemente 606 ebenfalls konzentrisch um den Kunststoffbehälter 601 in der Halterung 602 angeordnet. Dabei muss es sich nicht notwendig um die hier dargestellten vier Heizelemente 606 handeln sondern es kann auch eine beliebige andere Zahl von Heizelementen 606 vorgesehen sein. Da die Heizelemente 606 zusammen nicht vollständig den Kunststoffbehälter 601 umschließen, ist vorteilhaft vorgesehen, dass wenigstens einige der Heizelemente 606, vorzugsweise alle Heizelemente 606, beweglich gelagert sind, so dass sie den Kunststoffbehälter 601 vollständig umlaufen können. Das gestattet weiterhin bei geeigneter Konstruktion der Emitter 661, dass einige der Heizelemente 606 für eine großflächige Erwärmung des Kunststoffbehälters 601 vorgesehen sind, wohingegen andere Heizelemente 606 für die gezielte Erwärmung bestimmter Regionen, wie z. B. den Bereich direkt unterhalb des Tragrings oder das Aufbringen von bestimmten Erwärmungsprofilen geeignet sind. Durch die gleichzeitige vertikal vorgesehene Beweglichkeit der Heizelemente 606 kann so eine sehr flexible Erwärmung der Kunststoffbehälter 601 erzielt werden, die die Umsetzung einer Vielzahl von Erwärmungsprofilen gestattet. Die Erwärmungsprofile werden vorzugsweise über einen entsprechenden Temperaturgradienten an die Steuereinheit vorgegeben, die dann wiederum die Heizelemente 606 so steuert, dass ein entsprechendes Erwärmungsprofil auf den Kunststoffbehälter 601 geprägt wird.
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Alternativ kann vorgesehen sein, dass nicht die Heizelemente beweglich sind, sondern fest an den Wänden des Ofens montiert sind. Der Kunststoffbehälter kann dann an diesen vorbeigeführt und zur vollständigen Erwärmung gedreht werden. Die Steuereinheit kann dabei vorzugsweise durch geeignetes Schalten der Lichtquellen auch das Aufbringen eines Erwärmungsprofils bewirken.
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Ebenso kann vorgesehen sein, dass die Erwärmung des Kunststoffbehälters 601 durch einen in den Kunststoffbehälters 601 eingeführten, hier der Übersichtlichkeit halber nicht dargestellten Dorn unterstützt wird. Dieser Dorn kann beispielsweise durch die Halterung 602 in die Öffnung des Kunststoffbehälters eingeführt werden und reflektiert wenigstens in dem verwendeten Wellenlängenbereich eingestrahltes Licht mit einem Reflexionsgrad von mindestens 0,8, bevorzugt 0,9 und besonders bevorzugt zwischen 0,95 und 1. So kann bei allseitiger Bestrahlung des Kunststoffbehälters durch die Wandungen transmittierte Strahlung vorzugsweise in die Einfallsrichtung zurückgeworfen werden und so eine Erwärmung von der Innenseite der Wandung her erreicht werden.
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In diesem Zusammenhang wäre es auch möglich, anstelle des Dorns Heizelemente in den Kunststoffbehälter 601 einzuführen und so entweder zusätzlich zu den außen angebrachten Heizelementen 606 oder ausschließlich durch die durch die Öffnung des Kunststoffbehälters eingeführten Heizelemente eine Erwärmung des Kunststoffbehälters 601 zu erreichen. Das bietet insbesondere dann Vorteile, wenn die von außen nach innen gerichtete Bestrahlung und die dafür notwendigen Heizelemente zu viel Platz benötigen. Sollte ein Einführen von Heizelementen durch die Öffnung nicht ohne weiteres zu Erreichen sein, kann auch durch Heizelemente die oberhalb der Öffnung des Kunststoffbehälters, beispielsweise an der Halterung 602 angebracht sind der Innenraum des Kunststoffbehälters 601 erwärmt werden.
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Die zuletzt genannten Realisierungen können mit denen, die beispielsweise in 6 dargestellt sind kombiniert werden oder auch einzeln Anwendung finden.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- EP 2253453 A1 [0003]
- WO 2008/145331 A1 [0004]