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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Darstellen der Struktur und des Verhaltens von mindestens einer Funktion eines technischen Systems, wie einer technischen Einrichtung und eines technischen Prozesses bzw. Verfahrens, sowie ein Werkzeug zur Durchführung des Verfahrens.
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Stand der Technik
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Zur Darstellung und Entwicklung technischer Einrichtungen und Prozesse werden technische Zeichnungen, Blockschaltbilder, Blockdiagramme und ähnliches verwendet, die den Aufbau und das Verhalten dieser Systeme beschreiben. In diesem Zusammmenhang wird auch von einer Modellbildung gesprochen, da diese Darstellungen ein abstraktes Abbild des realen Systems bzw. einer Funktion des Systems wiedergegeben, welches das Verständnis des Gesamtsystems erleichtert. Bei komplexen technischen Einrichtungen und Prozessen sind in der Regel Darstellungen in mehreren Abstraktionsebenen bzw. Hierarchieebenen erforderlich. Eine erste Darstellung kann den gesamten Prozess wiedergeben, eine zweite Ansicht lediglich einen Teilprozess.
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Üblicherweise werden die verschiedenen Ansichten, die elektronisch gespeichert vorliegen, auf einem Bildschirm dargestellt. Hierbei ist zu beachten, dass die Bildschirmfläche begrenzt ist und daher ein Wechsel zwischen der Darstellung unterschiedlicher Ansichten erforderlich ist. Hierzu werden bspw. grafische Editoren eingesetzt, die es dem Nutzer ermöglichen, unterschiedliche Ansichten in größenveränderlichen Fenstern zu betrachten und mittels Interaktion das Modell des Systems zu entwickeln.
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Bekannte Werkzeuge, wie sogenannte Modellierungswerkzeuge, basieren auf Divide-and-Conquer-(teile und herrsche)Konzepten, um komplexe Gesamtsysteme hierarchisch in kleinere Teilsysteme zu zerlegen bzw. eigenständige Teilsysteme zu einem Gesamtsystem zu integrieren. Bei diesem Ansatz wird das zu beschreibende System so lange in kleinere und einfachere Teilsysteme zerlegt, bis man diese „beherrschen“ kann. Die Zerlegung kann hierbei über mehrere Hierarchiestufen bzw. -ebenen erfolgen.
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Zur Darstellung von Hierarchieebenen werden bspw. Bäume bzw. Baumstrukturen oder Baumansichten eingesetzt. Die Druckschrift
DE 102 40 104 A1 beschreibt ein solches Verfahren, das insbesondere zum Verarbeiten von Daten dient. Bei diesem ist vorgesehen, dass die Daten für eine technische Einrichtung anhand einer hierarchischen Struktur, bspw. einer Baumstruktur, in einem ersten Fenster dargestellt werden. In einem zweiten, benachbarten Fenster können Details zu der Einrichtung angezeigt werden. Dabei ist in der Baumstruktur immer die Hierarchieebene markiert, die in der Zeichenebene detailliert wiedergegeben ist. Für jede Hierarchieebene ist dabei eine eigene Darstellung vorgesehen.
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Offenbarung der Erfindung
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Vor diesem Hintergrund werden ein Verfahren nach Anspruch 1, ein Werkzeug mit den Merkmalen des Anspruchs 7 und eine graphische Benutzeroberfläche gemäß Anspruch 10 vorgestellt. Vorteilhafte Ausführungen ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen und der Beschreibung.
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Es wird somit ein Verfahren vorgestellt, mit dem ein Bedienkonzept für die Exploration hierarchischer Modelle zu verwirklichen ist. Das beschriebene Werkzeug stellt eine Baumansicht und eine Zeichenfläche bereit, die in einem oder mehreren Fenstern abgebildet sein können. Dabei ist in der Baumansicht eine hierarchische Struktur der technischen Einrichtung gezeigt und in der Zeichenfläche sind einzelne Komponenten der technischen Einrichtung mehr oder weniger detailliert dargestellt. Dabei sind einzelne Zeichen bzw. Komponenten in der Zeichenfläche Komponenten der Baumansicht zugeordnet. Durch Anklicken bzw. Aufklappen einer entsprechenden Komponente in der Baumansicht oder direkt in der Zeichenfläche kann die zugeordnete Komponente in der Zeichenfläche detaillierter dargestellt werden. Dies wird auch als ausgeflachte Darstellung der Komponente oder eines Teilsystems bezeichnet. In der Zeichenfläche, die zur Wiedergabe von Komponenten des technischen Systems, die gleichzeitig dargestellt werden, dient, können unterschiedliche Hierarchieebenen gleichzeitig dargestellt werden. In einer Ausgestaltung wird dabei die Hierarchieebene 0, die das Gesamtsystem zeigt, zusammen mit anderen Hierarchieebenen, in denen Komponenten oder Sub-Komponenten aufgeklappt wiedergegeben sind, dargestellt.
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Es wird somit eine Sicht auf die technische Einrichtung bzw. den technischen Prozess über Hierarchiestufen hinweg ermöglicht. Dabei ist in der Zeichenfläche bzw. -ebene jederzeit das Gesamtsystem dargestellt, wobei Teilsysteme in diesem Gesamtsystem ausgeflacht wiedergegeben werden können. Teile des Gesamtsystems können somit ausgeflacht (expand) und wieder zusammengeklappt (collapse) werden. Gleichzeitig ermöglicht die Baumstruktur eine orthogonale Sicht auf die Gesamteinrichtung.
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Das vorgestellte Verfahren hilft beim Verständnis des Modells einer technischen Einrichtung und somit beim Verständnis dieser technischen Einrichtung. Selbstverständlich kann das Verfahren auch beim Erstellen dieser Modelle eingesetzt werden, wozu grafische Editoren verwendet werden. Diese stellen bspw. grafische Nutzerschnittstellen zur Verfügung, die eine Interaktion des Nutzers mit dem Werkzeug ermöglichen.
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Es kann mit dem Verfahren in Ausgestaltung das Verhalten von mindestens einer Funktion eines technischen Systems, die Struktur und das Verhalten von Teilen des Systems oder das Verhalten und die Struktur des gesamten technischen Systems dargestellt werden.
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Weitere Vorteile und Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus der Beschreibung und den beiliegenden Zeichnungen.
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Es versteht sich, dass die voranstehend genannten und nachstehend noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleistellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen.
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1 zeigt eine Ansicht zur Verdeutlichung einer hierarchischen Zerlegung einer komplexen technischen Einrichtung.
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2 zeigt eine Ansicht zur Darstellung des Aufbaus und des Inhalts einer hierarchischen Komponente in einem Fenster mit Baumansicht und Zeichenfläche.
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3 zeigt eine Ansicht zur Darstellung des Aufbaus und des Inhalts einer hierarchischen Komponente in einem Fenster mit Baumansicht und Tabs.
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4 zeigt eine Ansicht eines Beispiels für eine Navigation innerhalb einer hierarchisch aufgebauten Komponente.
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5 zeigt eine Ansicht eines Beispielaufbaus eines Fensters für das vorgestellte Bedienkonzept.
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6 zeigt eine Ansicht eines Beispiels für den Ablauf eines Navigationsszenarios.
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7 zeigt eine Ansicht eines erweiterten Beispiels für den Ablauf eines Navigationsszenarios.
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Ausführungsformen der Erfindung
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Die Erfindung ist anhand von Ausführungsformen in den Zeichnungen schematisch dargestellt und wird nachfolgend unter Bezugnahme auf die Zeichnungen ausführlich beschrieben.
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In 1 ist ein Beispiel für die hierarchische Zerlegung einer komplexen Einrichtung in Teileinrichtungen bzw. für die Integration von Teileinrichtungen in eine Gesamteinrichtung wiedergegeben. Die Darstellung zeigt ein Modell 10 eines technischen Systems, wobei eine Hierarchieebene 0 (Bezugsziffer 12), eine Hierarchieebene 1 (Bezugsziffer 14) und eine Hierarchieebene 2 (Bezugsziffer 16) vorgesehen sind.
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In der Hierarchieebene 0 12 ist die Komponente A 20 dargestellt mit einer ersten Subkomponente A.1 22 und einer zweiten Subkomponente A.2 24. In der Hierarchieebene 1 14 sind nunmehr die Subkomponenten A.1 22 und A.2 24 der Hierarchieebene 0 12 als erste Komponente A.1 30 und als zweite Komponente A.2 32 dargestellt. Die zweite Komponente A.2 32 umfasst die Subkomponenten A.2.1 34 und A.2.2 36. Diese sind in der Hierarchieebene 2 16 als erste Komponente A.2.1 40 und als zweite Komponente A.2.2 42 wiedergegeben.
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Komponenten einer Hierarchieebene sind somit in der nächsten Hierarchieebene detailliert bzw. ausgeflacht dargestellt. 1 zeigt somit ein Beispiel für die Zerlegung eines Systems, das durch die Komponente A repräsentiert wird, in zwei Subkomponenten A.1 und A.2, wobei die Subkomponente A.2 wiederum in weitere Subkomponenten A.2.1 und A.2.2 zerlegt werden kann.
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Für das hier vorgestellte Verfahren sind insbesondere die graphischen Darstellungsformen relevant. Diese Form der komponenten-basierten oder komponenten-orientierten Modellierung wird von den existierenden Modellierungswerkzeugen auf immer ähnliche Arten werkzeugtechnisch unterstützt. Hierbei sind zwei wesentliche Aspekte zu unterscheiden: Zum einen das Darstellungskonzept von Komponenten in Fenstern des Werkzeugs, zum anderen das Konzept für die Navigation innerhalb von komponenten-basierten Modellen und dessen Bedienung.
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Für die Darstellung von Komponenten sowie deren Aufbau und Inhalte sind die beiden folgenden Varianten nach dem Stand der Technik bekannt, die in den 2 und 3 wiedergegeben sind:
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Der Aufbau und Inhalt einer einzelnen Komponente wird innerhalb genau eines separaten Fensters, das einen Editor oder Viewer realisiert, dargestellt, wie dies in 2 wiedergegeben ist, in der eine Darstellung des Aufbaus und Inhalts einer hierarchischen Komponente in einem Fenster mit Baumansicht und Zeichenfläche gegeben ist.
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Die Darstellung zeigt ein Fenster 50 mit einer Baumansicht 52 und einer Zeichenfläche 54. In der Baumansicht 52 ist eine erste Komponente A 56 gegeben, die zwei Subkomponenten A.1 58 und A.2 60 umfasst.
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Die Subkomponente A.2 60 umfasst wiederum eine erste Sub-Subkomponente A.2.1 62 und eine zweite Sub-Subkomponente A.2.2 64. In der Zeichenfläche 54 ist, da in der Baumansicht 52 die Komponente A 56 angewählt ist, ebenfalls die Komponente A 56 in einem Diagramm mit den Subkomponenten A.1 58 und A.2 60 gezeigt.
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Der Aufbau und Inhalt einer einzelnen Komponente wird innerhalb genau eines separaten Tabs, das einen Editor oder Viewer realisiert, dargestellt, wie dies in 3 gezeigt ist, in der eine Darstellung des Aufbaus und Inhalts einer hierarchischen Komponente in einem Fenster mit Baumansicht und Tabs mit Zeichenfläche für Sub-Komponenten gegeben ist.
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In der Darstellung ist wiederum ein Fenster 70 mit einer Baumansicht 72 und einer Zeichenfläche 74 gezeigt. In der Baumansicht 72 ist eine erste Komponente A 76, die zwei Subkomponenten A.1 78 und A.2 80 umfasst. Die Subkomponente A.2 80 umfasst wiederum eine erste Sub-Subkomponente A.2.1 82 und eine zweite Sub-Subkomponente A.2.2 84.
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Da in der Baumansicht 72 die Sub-Subkomponente A.2.1 82 markiert ist, ist in der Zeichenfläche 74 eben diese detailliert dargestellt. Zudem sind an der Zeichenfläche 74 Tabs vorgesehen, nämlich ein erster Tab 90 für die Komponente A 76, ein zweiter Tab 92 für die Subkomponente A.1 78, ein dritter Tab 94 für die Subkomponente A.2 80, ein vierter Tab 96 für die Sub-Subkomponente A.2.1 82 und ein fünfter Tab 98 für die Sub-Subkomponente A.2.2 84. Auch bei diesen ist der vierte Tab 96 angewählt, da dieser für die in der Zeichenfläche 74 dargestellte Sub-Subkomponente A.2.1 82 vorgesehen ist bzw. dieser zugeordnet ist.
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Die Navigation zwischen Komponenten und Sub-Komponenten erfolgt entweder direkt in der Zeichenfläche 74, den Tabs oder über die Baumansicht 74, die im selben Fenster 70 dargestellt wird und die hierarchische Struktur des Systems und seiner Komponenten zeigt.
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Für die Navigation innerhalb von Komponenten-basierten Modellen und deren Bedienung sind nach dem Stand der Technik folgende Varianten bekannt:
- a) Durch einen Klick oder Doppelklick mit der linken Maustaste auf eine Komponente in der Zeichenfläche öffnet sich ein neues Fenster oder Tab für die Darstellung der Komponente.
- b) Durch einen Klick oder Doppelklick mit der linken Maustaste auf eine Komponente in der Baumansicht öffnet sich ein neues Fenster oder Tab für die Darstellung der Komponente.
- c) Durch einen Klick mit der linken Maustaste auf ein [+]-Symbol einer Komponente in der Baumansicht öffnet sich ein neues Fenster oder Tab für die Darstellung der Komponente.
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4 zeigt ein Beispiel für die Navigation innerhalb einer hierarchischen Komponente mittels der vorstehend beschriebenen bekannten Bedienkonzepte.
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In der Darstellung ist das Fenster 50 aus 2 wiedergegeben. Durch Klick/Doppelklick auf A1 in der Zeichenfläche 54, Klick/Doppelklick auf A1 in der Baumansicht oder Klick auf das [+] Symbol der Komponente A.1 in der Baumansicht 52 öffnet sich ein Fenster 100 mit einer Baumansicht 102 und einer Zeichenfläche 104, in der die Komponente A.1 wiedergegeben ist.
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Ausgehend von dem Fenster 50 ergibt sich durch Klick/Doppelklick auf A.2 in der Zeichenfläche 54, Klick/Doppelklick auf A.2 in der Baumansicht 52 oder Klick auf das [+] Symbol der Komponente A.2 in der Baumansicht 52 ein Fenster 120 mit einer Baumansicht 122 und einer Zeichenfläche 124, in der die Komponente A.2 wiedergegeben ist.
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Ausgehend von dem Fenster 120 öffnet sich durch Klick/Doppelklick auf A.2.1 in der Zeichenfläche 124, Klick/Doppelklick auf A.2.1 in der Baumansicht 122 oder Klick auf das [+] Symbol der Komponente A.2.1 in der Baumansicht 122 ein Fenster 140 mit einer Baumansicht 142 und einer Zeichenfläche 144, in der die Komponente A.2.1 gezeigt ist.
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Entsprechend öffnet sich ausgehend von dem Fenster 120 durch Klick/Doppelklick auf A.2.2 in der Zeichenfläche 124, Klick/Doppelklick auf A.2.2 in der Baumansicht 122 oder Klick auf das [+] Symbol der Komponente A.2.2 in der Baumansicht 122 ein Fenster 160 mit einer Baumansicht 162 und einer Zeichenfläche 164, in der die Komponente A.2.2 gezeigt ist.
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Die Verwendung von separaten Tabs innerhalb eines Fensters, statt, wie vorstehend beschrieben ist, mit jeweils einem separaten Fenster, funktioniert prinzipiell entsprechend. Es wird jeweils ein neues Tab erzeugt und für die Darstellung der Komponente verwendet.
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Die vorstehend beschriebenen Darstellungs- und Navigationskonzepte führen bei komplexen Modellen, d.h. bei Modellen mit einer Vielzahl von Komponenten, die über mehrere Hierarchiestufen verschachtelt sind, zu folgenden Problemen:
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Da der Inhalt und Aufbau jeder Komponente in einem separaten Fenster bzw. Tab dargestellt wird, kommt es zu einer Vielzahl von Fenstern und Tabs, die gleichzeitig geöffnet sind.
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Ein Benutzer muss gleichzeitig eine Vielzahl von Fenstern und Tabs überblicken und verwalten.
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Auf den Rechnern, auf denen die entsprechenden Werkzeuge ausgeführt werden, führen die Vielzahl an Fenstern zu einem erheblichen Speicher- und Rechenaufwand.
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Beziehungen zwischen Komponenten und insbesondere über Hierarchiestufen hinweg können nicht dargestellt werden, da dies über den Kontext eines Fensters und Tabs hinausgeht. Generell ist dies in Fenster-basierten Anwendungen nicht möglich. Es ist nicht möglich, Beziehungen zwischen Inhalten unterschiedlicher Fenster und Tabs darzustellen.
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Die Navigation zwischen Komponenten und insbesondere über Hierarchiestufen hinweg erfolgt bei geöffneten Fenstern und Tabs über das manuelle Anwählen des entsprechenden Fensters durch den Benutzer oder über die wiederholte Anwendung der oben beschriebenen Navigationskonzepte. Dies führt zu einem sehr hohen Interaktionsaufwand seitens des Benutzers bei der Navigation.
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Das vorgestellte Verfahren und das entwickelte Werkzeug verbessern die vorstehend beschriebenen, bekannten Konzepte durch ein neuartiges Bedienkonzept. Dieses Bedienkonzept basiert auf der Kombination zweier Techniken:
- 1. Der automatischen Erzeugung von Layouts für graphische Modelle. Hierbei wird insbesondere von der Möglichkeit Gebrauch gemacht, die Inhalte von Subkomponenten direkt in der Zeichenfläche der enthaltenden Komponente durch Expansion bzw. Ausflachen der hierarchischen Sub-Ebenen darzustellen.
- 2. Der Verknüpfung einer Baumansicht auf die hierarchische Struktur eines Modells für die dynamische Navigation innerhalb des Modells. Hierbei ist insbesondere das Auslösen der automatischen Erzeugung neuer Layouts durch die Interaktion eines Benutzers mit der Baumansicht von Bedeutung.
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Im Folgenden wird die Kombination der beiden Techniken anhand eines Beispiels genauer erläutert.
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5 zeigt einen Beispielaufbau eines Fensters 200 für das vorgestellte Bedienkonzept. Die Darstellung zeigt das Fenster 200 mit einer Baumansicht 202 und einer Zeichenfläche 204. In der Baumansicht 202 sind ein [–] Symbol 206 für eine Komponente A und zwei [+] Symbole 208 und 210 für die Subkomponenten A.1 und A.2 gezeigt. Entsprechend ist in der Zeichenfläche Zeichen 216 für die Komponente A mit Zeichen 218 und 220 für die beiden Subkomponenten A.1 und A.2 wiedergegeben.
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5 zeigt somit ein Beispiel für den Aufbau des Fensters 200 mit der Baumansicht 202 und der Zeichenfläche 204. Die Baumansicht 202 zeigt die hierarchische Struktur des in der Zeichenansicht 204 gezeigten hierarchischen Modells.
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Das neue Bedienkonzept für die Exploration bzw. Navigation in hierarchischen Modellen funktioniert nun wie im Folgenden dargestellt. Ausgangspunkt ist die Darstellung einer hierarchischen Komponente, wie diese beispielhaft in 5 gezeigt ist.
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Navigation in ein hierarchisches Modell hinein:
Durch Klick/Doppelklick auf einen Eintrag für eine Subkomponente in der Baumansicht oder das entsprechende [+] Symbol wird
- 1. die Baumansicht am entsprechenden Eintrag der gewählten Subkomponente aufgeklappt (Aufklappen in der Baumansicht), und parallel dazu
- 2. eine neue Ansicht in der Zeichenfläche automatisch generiert, bei der die Inhalte der ausgewählten Subkomponente als Inhalt, d.h. innerhalb der Komponente dargestellt werden (Aufklappen in der Zeichenfläche)
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Durch Klick/Doppelklick auf eine in der Zeichenfläche dargestellten Subkomponente oder ein darin enthaltenes Symbol wird
- 1. die Baumansicht am entsprechenden Eintrag der gewählten Subkomponente aufgeklappt (Aufklappen in der Baumansicht), und parallel dazu
- 2. eine neue Ansicht in der Zeichenfläche automatisch generiert, bei der die Inhalte der ausgewählten Subkomponente als Inhalt, d.h. innerhalb der Komponente, dargestellt werden (Aufklappen in der Zeichenfläche).
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Demensprechend funktioniert die Navigation aus einem hierarchischen Modell heraus: Durch Klick/Doppelklick auf einen Eintrag für eine Subkomponente in der Baumansicht oder das entsprechende [–] Symbol wird
- 1. die Baumansicht am entsprechenden Eintrag der gewählten Subkomponente zugeklappt (Zuklappen in der Baumansicht), und parallel dazu
- 2. eine neue Ansicht in der Zeichenfläche automatisch generiert, bei der die vormals gezeigten Inhalte der ausgewählten Subkomponente nicht mehr dargestellt werden (Zuklappen in der Zeichenfläche).
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Durch Klick/Doppelklick auf eine in der Zeichenfläche dargestellten Subkomponente oder ein darin enthaltenes Symbol wird
- 1. die Baumansicht am entsprechenden Eintrag der gewählten Subkomponente zugeklappt (Zuklappen in der Baumansicht), und parallel dazu
- 2. eine neue Ansicht in der Zeichenfläche automatisch generiert, bei der die vormals gezeigten Inhalte der ausgewählten Subkomponente nicht mehr dargestellt werden (Zuklappen in der Zeichenfläche).
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6 zeigt ein Beispiel für den Ablauf eines Navigationsszenarios basierend auf dem neuen Bedienkonzept. Die Darstellung zeigt das Fenster 200 aus 5 mit der Baumansicht 202 und der Zeichenfläche 204. Durch Aufklappen der Komponente A.1 ergibt sich aus dem Fenster 200 ein Fenster 300 mit einer Baumansicht 302 und einer Zeichenfläche 304, in der, wie in dem Fenster 200, die gesamte Komponente A, allerdings mit einer aufgeklappten Komponente A.1, wiedergegeben ist. Somit bleibt in der Zeichenfläche 304 die Gesamtübersicht erhalten, lediglich die angewählte und damit aufgeklappte Komponente wird im Detail gezeigt. selbstverständlich können Komponenten unterschiedlicher Hierarchieebenen aufgeklappt in einer Ansicht gezeigt werden.
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Entsprechend ergibt sich ausgehend von dem Fenster 200 durch Anwählen der Komponente A.2 ein Fenster 340 mit einer Baumansicht 342 und einer Zeichenfläche 344, in der die gesamte Komponente A mit aufgeklappter Komponente A.2, die von einem Rahmen 350 umgeben ist, dargestellt ist.
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Ausgehend von dem Fenster 340 erfolgt durch Anwählen der Komponente A.2.1 ein Fenster 360 mit einer Baumansicht 362 und einer Zeichenfläche 364, in der die gesamte Komponente mit aufgeklappter Komponente A.2, umgeben von einem Rahmen 370, gezeigt ist. In dieser Komponente A.2 ist wiederum die Komponente A.2.1, von einem Rahmen 380 umgeben, gezeigt. Anstelle der Rahmen können auch andere grafische Symbole zur Verdeutlichung unterschiedlicher Hierarchieebenen verwendet werden.
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Im Gegensatz zum Stand der Technik wird in Werkzeugen nur ein Fenster bzw. Tab mit einer einzigen Zeichenfläche für die Darstellung eines hierarchisch strukturierten Modells benötigt. Dies bietet im Vergleich zu den gängigen Ansätzen unter Verwendung von Fenstern bzw. Tabs folgende Vorteile:
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Die Navigation zwischen Modellteilen über die Grenzen von mehreren Fenstern bzw. Tabs entfällt.
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Die Übersichtlichkeit über den Aufbau und den Inhalt von hierarchischen Modellen wird stark verbessert.
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Die Sicht auf ein hierarchisches Modell kann mit Hilfe der Baumansicht gesteuert werden. Dies hat folgende Vorteile:
Für die Konfiguration einer Sicht auf ein hierarchisches Modell ist keine Interaktion mit dem graphischen Modell notwendig. In großen Modellen muss der Benutzer sich nicht erst in der Zeichenfläche zurechtfinden, um eine neue Sicht mittels automatischem Layouting zu erzeugen.
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Es können mehrere Hierarchieebenen gleichzeitig aufgeklappt bzw. zugeklappt werden. Dies bedeutet, dass erstmals eine effiziente Navigation über mehrere Hierarchieebenen realisiert werden kann.
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7 zeigt ein erweitertes Beispiel für den Ablauf eines Navigationsszenarios basierend auf dem vorgestellten Bedienkonzept. Zu beachten ist dabei, dass die möglichen Navigationsszenarien nicht vollständig abgebildet sind.
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Die Darstellung zeigt das Fenster 200 aus 5 und 6 und die Fenster 300, 340 und 360 aus 6. Weiterhin ist ein Fenster 400 mit einer Baumansicht 402 und einer Zeichenfläche 404 gezeigt, das durch Aufklappen von A.1 aus dem Fenster 360 folgt. Durch Aufklappen der Komponente A.2.2 in dem Fenster 400 ergibt sich ein Fenster 440 mit einer Baumansicht 442 und einer Zeichenfläche 444. Durch Zusammenklappen der Komponente A.1 in Fenster 440 ergibt sich ein Fenster 460 mit einer Baumansicht 462 und einer Zeichenfläche 464. Dieses Fenster 460 kann auch ausgehend von Fenster 360 durch Aufklappen der Komponente A.2.2 erfolgen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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