DE102012207401B4 - Verfahren zur Ermittlung der Position mindestens eines ersten Luftfahrzeuges relativ zu einem Referenz-Luftfahrzeug - Google Patents

Verfahren zur Ermittlung der Position mindestens eines ersten Luftfahrzeuges relativ zu einem Referenz-Luftfahrzeug Download PDF

Info

Publication number
DE102012207401B4
DE102012207401B4 DE102012207401.5A DE102012207401A DE102012207401B4 DE 102012207401 B4 DE102012207401 B4 DE 102012207401B4 DE 102012207401 A DE102012207401 A DE 102012207401A DE 102012207401 B4 DE102012207401 B4 DE 102012207401B4
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
aircraft
satellite
navigation signals
satellite navigation
relative
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired - Fee Related
Application number
DE102012207401.5A
Other languages
English (en)
Other versions
DE102012207401A1 (de
Inventor
Thomas Dautermann
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Deutsches Zentrum fuer Luft und Raumfahrt eV
Original Assignee
Deutsches Zentrum fuer Luft und Raumfahrt eV
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Family has litigation
First worldwide family litigation filed litigation Critical https://patents.darts-ip.com/?family=47019807&utm_source=google_patent&utm_medium=platform_link&utm_campaign=public_patent_search&patent=DE102012207401(B4) "Global patent litigation dataset” by Darts-ip is licensed under a Creative Commons Attribution 4.0 International License.
Application filed by Deutsches Zentrum fuer Luft und Raumfahrt eV filed Critical Deutsches Zentrum fuer Luft und Raumfahrt eV
Priority to DE102012207401.5A priority Critical patent/DE102012207401B4/de
Publication of DE102012207401A1 publication Critical patent/DE102012207401A1/de
Application granted granted Critical
Publication of DE102012207401B4 publication Critical patent/DE102012207401B4/de
Expired - Fee Related legal-status Critical Current
Anticipated expiration legal-status Critical

Links

Images

Classifications

    • GPHYSICS
    • G01MEASURING; TESTING
    • G01SRADIO DIRECTION-FINDING; RADIO NAVIGATION; DETERMINING DISTANCE OR VELOCITY BY USE OF RADIO WAVES; LOCATING OR PRESENCE-DETECTING BY USE OF THE REFLECTION OR RERADIATION OF RADIO WAVES; ANALOGOUS ARRANGEMENTS USING OTHER WAVES
    • G01S19/00Satellite radio beacon positioning systems; Determining position, velocity or attitude using signals transmitted by such systems
    • G01S19/38Determining a navigation solution using signals transmitted by a satellite radio beacon positioning system
    • G01S19/39Determining a navigation solution using signals transmitted by a satellite radio beacon positioning system the satellite radio beacon positioning system transmitting time-stamped messages, e.g. GPS [Global Positioning System], GLONASS [Global Orbiting Navigation Satellite System] or GALILEO
    • G01S19/42Determining position
    • G01S19/51Relative positioning
    • GPHYSICS
    • G08SIGNALLING
    • G08GTRAFFIC CONTROL SYSTEMS
    • G08G5/00Traffic control systems for aircraft, e.g. air-traffic control [ATC]
    • G08G5/0004Transmission of traffic-related information to or from an aircraft
    • G08G5/0008Transmission of traffic-related information to or from an aircraft with other aircraft
    • GPHYSICS
    • G08SIGNALLING
    • G08GTRAFFIC CONTROL SYSTEMS
    • G08G5/00Traffic control systems for aircraft, e.g. air-traffic control [ATC]
    • G08G5/04Anti-collision systems
    • G08G5/045Navigation or guidance aids, e.g. determination of anti-collision manoeuvers

Abstract

Verfahren zur Ermittlung der Position mindestens eines ersten Luftfahrzeuges relativ zu einem Referenz-Luftfahrzeug, bei dem – das mindestens eine erste Luftfahrzeug (10) von einem Navigationssatellitensystem (12, 14, 16, 18, 20, 24) Satellitennavigationssignale empfängt, die für eine Positionsermittlung des mindestens einen Luftfahrzeuges (10) geeignet sind, – das Referenz-Luftfahrzeug (22) von dem Navigationssatellitensystem (12, 14, 16, 18, 20, 24) ebenfalls Satellitennavigationssignale empfängt, die für eine Positionsermittlung des Referenz-Luftfahrzeuges (22) geeignet sind, – das mindestens eine erste Luftfahrzeug (10) die empfangenen Satellitennavigationssignale an das Referenz-Luftfahrzeug (22) sendet, – das Referenz-Luftfahrzeug (22) anhand der von dem mindestens einen ersten Luftfahrzeug (10) empfangenen Satellitennavigationssignale und anhand der von dem Navigationssatellitensystem (12, 14, 16, 18, 20, 24) empfangenen Satellitennavigationssignale die Position des mindestens einen ersten Luftfahrzeuges (10) bzw. mehrerer der oder jedes der ersten Luftfahrzeuge (10) relativ zum Referenz-Luftfahrzeug (22) ermittelt und – die Wahrscheinlichkeit dafür ermittelt wird, dass sich das Referenz-Luftfahrzeug (22) in einer Entfernung zu dem ersten Luftfahrzeug (10) befindet, die zumindest gleich einer vorgebbaren Mindestentfernung ist, – wobei das Referenz-Luftfahrzeug (22) dann, wenn diese Wahrscheinlichkeit einen vorgebbaren Mindestwahrscheinlichkeitswert unterschreitet, seinen Abstand zum ersten Luftfahrzeug (10) vergrößert.

Description

  • Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Ermittlung der Position mindestens eines ersten Luftfahrzeuges relativ zu einem Referenz-Luftfahrzeug. Bei beiden Luftfahrzeugen handelt es sich insbesondere um Flugzeuge.
  • Anwendungsbeispiele für die Erfindung sind Abfangmissionen und Formationsflüge unter Instrumentenflug-Wetterbedingungen und die Einhaltung von Sicherheitszonen bei eben diesen Wetterbedingungen.
  • Die Bedrohung der Sicherheitslage durch Anschläge mit gegebenenfalls entführten Flugzeugen wird immer noch als wahrscheinlich angesehen. Mit großern Aufwand wird versucht, eine solche Gefahrensituation im Voraus zu verhindern. Sollte ein Luftfahrzeug dennoch beispielsweise entführt werden, in eine Flugverbotszone um eine sicherheitskritische Einrichtung eindringen oder anderweitig den Anschein erwecken, in eine gefährdende Situation eingebunden zu sein, ermächtigt das Luftsicherheitsgesetz die Bundeswehr, Abfangmissionen durchzuführen. In der Regel werden die Luftfahrzeuge mit Abfangjägern, die zur Ortung feindlicher Luftfahrzeuge ein (kurzreichweitiges) Primärradar mitführen, abgefangen. Eine derartige Abfangmission könnte auch von Militärflugzeugen eines anderen Typs unter wesentlicher Kostenersparnis durchgeführt werden. Jedoch reicht deren Ausrüstung in der Regel nicht aus, um in enger Formation mit dem abzufangenden Luftfahrzeug fliegen zu können.
  • Auch zur sicheren relativen Positionierung von Flugzeugen im Formationsflug wird bei der Einhaltung von Abständen hauptsächlich auf die Pilotensicht vertraut. Solche Formationsflüge können bei Instrumentenflug-Wetterbedingungen mit keiner oder beschränkter Sicht nicht durchgeführt werden. Wird ein Radarsystem zur Abstandshaltung benutzt, kann die starke Abstrahlung der Radiowellen eine Fremdortung der Luftfahrzeuge ermöglichen und dadurch deren Sicherheit gefährden.
  • Mit Ausnahme von Präzisionsradarsystemen existiert gegenwärtig keine Möglichkeit, Abfangmissionen und Formationsflüge unter Instrumentenflug-Wetterbedingungen (ohne Sicht nach außen, beispielsweise in Wolken und im Nebel) durchzuführen.
  • Aus US 2007/0198140 A1 und US 2011/0054790 A1 ist jeweils ein Satelliten gestütztes System für die Car-to-Car-Kommunikation bekannt, bei dem ein erstes Landfahrzeug von einem Navigationssatellitensystem Satellitennavigationssignale empfängt, die für eine Positionsermittlung dieses ersten Landfahrzeuges geeignet sind. Ferner empfängt ein Referenz-Landfahrzeug von dem Navigationssatellitensystem ebenfalls Navigationssignale, die für eine Positionsermittlung des Referenz-Landfahrzeuges geeignet sind. Das erste Landfahrzeug sendet die empfangenen Satellitennavigationssignale an das Referenz-Landfahrzeug, wobei dieses Referenz-Landfahrzeug anhand der von dem ersten Landfahrzeug empfangenen Satellitennavigationssignale und anhand seiner von dem Navigationssatellitensystem empfangenen Satellitennavigationssignale die Position des ersten Fahrzeugs relativ zum Referenz-Landfahrzeug ermittelt.
  • Je nach Anwendungsfall ist es auch der Luftfahrttechnik bekannt, die Integrität und Protection Levels (HPL, VPL) zu bestimmen, die ein Maß dafür angeben, dass sich ein Flugzeug innerhalb eines vorgegebenen Bereichs um die tatsächliche Position befindet, und zwar mit einer vorgebbaren Wahrscheinlichkeit. Ein hierzu ähnlicher Anwendungsfall ist in US 2009/03267 36 A1 im Zusammenhang mit einer relativen Navigation für eine Betankung eines unbemannten Luftfahrzeugs in der Luft beschrieben. Dabei werden die relativen Navigationslösungen mit einem Schwellwert, dem Protection Level, vergleichen. Ist die Sicherheit für die aktuellen Problemlösungen gegeben, dann wird das unbemannte Luftfahrzeug entsprechend an das Tankflugzeug navigiert. Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren zur Ermittlung der Position mindestens eines ersten Luftfahrzeuges, insbesondere Flugzeuges, relativ zu einem Referenz-Luftfahrzeug, insbesondere einem Referenz-Flugzeug, anzugeben, das unter Instrumentenflug-Wetterbedingungen eingesetzt werden kann und sicher ist, ohne dass die beteiligten Luftfahrzeuge über eine spezielle Ausrüstung verfügen müssen.
  • Zur Lösung dieser Aufgabe wird mit der Erfindung ein Verfahren zur Ermittlung der Position mindestens eines ersten Luftfahrzeuges, insbesondere Flugzeuges, relativ zu einem Referenz-Luftfahrzeug, insbesondere einem Referenz-Flugzeug, vorgeschlagen, wobei das Verfahren die Schritte gemäß Anspruch 1 umfasst. Einzelne Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren nutzt zur Relativ-Positionsbestimmung des Referenz-Luftfahrzeuges und des mindestens einen ersten Luftfahrzeuges Satellitennavigationsdaten, wie sie von einem Navigationssatellitensystem geliefert werden. Bei diesen Daten handelt es sich insbesondere um die Code- und Trägerphasen-Messdaten. Sowohl das Referenz-Luftfahrzeug als auch das mindestens eine erste Luftfahrzeug empfängt diese Daten bzw. ermittelt diese Daten aus den empfangenen Satellitennavigationssignalen, um beispielsweise seine jeweils aktuelle Position zu bestimmen. Zur Relativ-Positionsbestimmung sendet nun das mindestens eine erste Luftfahrzeug die empfangenen Satellitennavigationssignale (Rohdaten) an das Referenz-Luftfahrzeug, das nunmehr nicht nur ”seine” Satellitennavigationssignale sondern auch die vom mindestens einen ersten Luftfahrzeug empfangenen Satellitennavigationssignale erhält. Aus diesen Rohdaten kann nun beispielsweise im Referenz-Luftfahrzeug die Position des mindestens einen ersten Luftfahrzeuges relativ zum Referenz-Luftfahrzeug oder umgekehrt ermittelt werden. Ferner wird erfindungsgemäß ein Mindestabstand vorgegeben, den das Referenz-Luftfahrzeug gegenüber dem ersten Luftfahrzeug mit einer ebenfalls vorgebbaren Mindestwahrscheinlichkeit einhalten sollte. Erfindungsgemäß vergrößert das Referenz-Luftfahrzeug seinen Abstand zum ersten Luftfahrzeug dann, wenn nicht (mehr) garantiert werden kann, dass sich das Referenz-Luftfahrzeug mit einer ausreichend großen Wahrscheinlichkeit in der vorgebbaren Mindestentfernung zum ersten Luftfahrzeug befindet.
  • Mit anderen Worten wird also erfindungsgemäß die Zuverlässigkeit der Position des ersten Luftfahrzeuges relativ zum Referenz-Luftfahrzeug (und umgekehrt) mit einer vorgebbaren Wahrscheinlichkeit garantiert. Hierbei kann man sich den Mindestabstand als einen Sicherheitsbereich um das erste Luftfahrzeug herum, also als ein dreidimensionaler Raum vorstellen, außerhalb dessen eine Aufenthaltswahrscheinlichkeit des Referenz-Luftfahrzeuges mit einer hohen Wahrscheinlichkeit garantiert wird (bis zu 1:1 Milliarde). Auf eine bestimmte relative Position, d. h. bezüglich eines vorgebbaren, in jedem Fall einzuhaltenden Mindeststands, wird ein Sicherheitsbereich bestimmt. Mit Hilfe einer Fehlerverteilung kann die statistische Wahrscheinlichkeit des Auftretens eines Fehlers von einer bestimmten, vorgebbaren Größe beschrieben werden. Dieser Sicherheitsbereich wird durch Bestimmen der gegenwärtigen Satellitenposition und den auf den Messungen anliegenden Fehlerverteilungen ermittelt.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren eignet sich insbesondere zur Überwachung einer Sicherheitszone um ein Luftfahrzeug herum bzw. um das mindestens eine erste Luftfahrzeug (und gegebenenfalls das Referenz-Luftfahrzeug) herum. Beispiele hierfür sind ein Formationsflug oder aber Flugsituationen in der zivilen Luftfahrt zur Vermeidung von Kollisionen. Außerdem ist das erfindungsgemäße Verfahren bei zu militärischen oder zivilen Zwecken erfolgenden Abfangmissionen einsetzbar. Insbesondere ist das erfindungsgemäße Verfahren bei Instrumentenflug-Wetterbedingungen einsetzbar.
  • Mit der Erfindung wird also ein Verfahren zur sicheren relativen Positionierung von Luftfahrzeugen bei z. B. Abfangmissionen oder Formationsflügen in Instrumentenflugwetterbedingungen vorgeschlagen.
  • Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels und unter Bezugnahme auf die Zeichnung näher erläutert. Im Einzelnen zeigen dabei:
  • 1 schematisch ein Szenario, bei dem die Erfindung zum Einsatz kommen kann,
  • 2 die Codephasen-Lösung von Tag 350 im Jahr 2009 zwischen den Teststationen BR01 und BR02,
  • 3 die Codephasen-Fehler von Tag 350 im Jahr 2009 zwischen den Teststationen BR01 und BR02 und
  • 4 das Vertrauensintervall von 10–7 für den relativen Positionsvektor mit K = 5.32, σε = 0.5 m, σiono,res = 0.001 m und σtropo,res = 0.001 m.
  • Eine Situation, in der das erfindungsgemäße Verfahren Verwendung finden könnte, ist in 1 wiedergegeben. Ein ziviles (erstes) Luftfahrzeug 10 empfängt von Satelliten 12, 14, 16 und 18 eines Satellitennavigationssystems Satellitennavigationssignale und ermittelt daraus den Code und die Trägerphasen dieser Signale. Durch weitere Verarbeitung dieser Daten kann die Position (und bei Vorhandensein von mehreren Antennen) auch die Ausrichtung des ersten Luftfahrzeuges 10 im Raum ermittelt werden. Der Empfang der Satellitennavigationssignale erfolgt mit Hilfe eines vom ersten Luftfahrzeug 10 mitgeführten Empfängers mit Empfangsantenne 20.
  • Bei einer Abfangmission soll ein Referenz-(Abfang-)Luftfahrzeug 22 in enger Formation mit dem abzufangenden ersten Luftfahrzeug 10 fliegen. Auch das Referenz-Luftfahrzeug 22 empfängt von den Navigationssatelliten 12, 14, 16, 18 Satellitennavigationssignale bezüglich Code- und Trägerphasenmessung. Das abzufangende erste Luftfahrzeug 10 übermittelt nun ”seine” Satellitennavigations-Rohdaten an das Referenz-Luftfahrzeug 22, das neben einem Satellitennavigationsempfänger mit Empfangsantenne 24 auch einen eine Antenne 26 aufweisenden Empfänger für die vom ersten Luftfahrzeug 10 ausgesendeten Satellitennavigations-Rohdaten aufweist. Das erste Luftfahrzeug 10 sendet diese Rohdaten über eine Senderantenne 28 an das Referenz-Luftfahrzeug 22. In dem Referenz-Luftfahrzeug 22 werden nun sämtliche empfangenen Rohdaten verarbeitet, um die Relativposition beider Luftfahrzeuge zu bestimmen. Dabei ist von wesentlichem Vorteil, dass sich Fehler, die bei der Code- und Trägerphasenmessung auf Basis der empfangenen Satellitennavigationssignale einstellen könnten, gegenseitig kompensieren. Derartige Fehler entstehen insbesondere infolge unterschiedlicher Kanalbedingungen. Da aber die beiden Luftfahrzeuge 10, 22 relativ nah zusammenfliegen, kann davon ausgegangen werden, dass die Kanalbedingungen für beide Luftfahrzeuge im Wesentlichen gleich sind und dass auch beide Luftfahrzeuge Satellitennavigationssignale von denselben Navigationssatelliten empfangen.
  • Für die Kommunikation zwischen dem ersten Luftfahrzeug 10 und dem Referenz-Luftfahrzeug 22 kann beispielsweise das vom DIR entwickelte L-DACS1 Verfahren (Schnell, Michael; Franzen, Nico und Gligorevic, Snjezana (2010) L-DACS1 Laboratory Demonstrator Development and Compatibility Measurement Set-up. In: Conference Proceedings. Digital Avionics Systems Conference, 3.–7. Okt. 2010, Salt Lake City, USA) zur sicheren Air-to-Air-Kommunikation oder Erweiterungen der ADS-B-Nachricht oder mit Hilfe einer separaten VHF-Übertragung eingesetzt werden, wobei bei diesen Verfahren die von einem Satellitennavigatiansempfänger eines Luftfahrzeuges ermittelten Code- und Trägerphasenmessungen als Rohdaten des Satellitennavigationssystems von dem betreffenden Luftfahrzeug abgestrahlt und somit vom Referenz-Luftfahrzeug 22 empfangen werden können. Wie bereits oben erwähnt, wird dann beispielsweise an Board des in diesem Ausführungsbeispiel abfangenden Referenz-Luftfahrzeuges 22 durch Prozessierung der vom abzufangenden ersten Luftfahrzeug 10 empfangenen Daten zusammen mit den Daten zur Code- und Trägerphasenmessung des abfangenden Referenz-Luftfahrzeuges 22 eine genaue Position relativ zur eigenen Position ermittelt. Die Notwendigkeit eines relativ kostenintensiven Primärradars kann damit entfallen, um auch bei Instrumentenflug-Wetterbedingungen (Wolken, Nebel) in enger Formation fliegen zu können. Dabei kann die dabei geltende Sicherheitszone (in dem in 1 dargestellten Fall mit 30 gekennzeichnet) insoweit eingehalten werden, als die Annäherung eines Flugzeuges an die Sicherheitszone eines benachbarten Flugzeuges signalisiert werden kann. Die Erfindung wird im Folgenden nochmals im Detail beschrieben und erläutert.
  • Codemessungen
  • Die erfindungsgemäße differenzierte Codemessung ρ1,2(j) (Abstandsmessung) des ersten Luftfahrzeuges und des Referenz-Luftfahrzeuges zum Satelliten j setzt sich zusammen aus ρ1,2(j) = ρ(1, j) – ρ(2, j) = r1,2(j) + fδt1,2(j) + ε1,2(j) (1) wobei r der wahre Abstand zum Satelliten und δt relative Uhrenfehler zwischen Emfängeruhren darstellt. Über kurze Entfernungen sind differenzielle Ionosphärenfehler und Troposphärenfehler zu vernachlässigen. ε beschreibt das Messrauschen.
  • Nochmaliges Differenzieren der Messungen zwischen Satelliten eliminiert den relativen Empfängeruhrenfehler: Δρ j,k / 1,2 = ρ1,2(j) – ρ1,2(k) = r j,k / 1,2 + ε j,k / 1,2 (2)
  • Der Entfernungsterm mit r kann auch wie folgt geschrieben werden: r j,k / 1,2 = r j / 1 – r j / 2 – (r k / 1 – r k / 2) = (1 →j – 1 →k)·x →1,2 (3) wobei 1 →j der Einheitsvektor des ersten Luftfahrzeuges zum Satelliten j darstellt. x →1,2 ist der relative Positionsvektor zwischen den beiden Luftfahrzeugen. Sind M Satelliten sichtbar, ergibt sich folgendes Gleichungssystem mit Satellit 1 als Referenz:
    Figure DE102012207401B4_0002
  • Dieses Gleichungssystem kann mit der Methode der kleinsten quadratischen Fehler als BLUE (Best Linear Unbiased Estimator) gelöst werden. Für Messungen zweier Teststationen BR01 und BR02 ergibt sich die in den 2 und 3 gezeigte Lösung, wobei die Positionsdaten dieser Teststationen in der nachfolgenden Tabelle zusammengestellt sind.
    Name ECEF X [m] ECEF Y [m] ECEF Z [m]
    BR01 3840835.113
    714861.969 5024848.587
    BR02 3840619.039
    715604.228 5024909.863
    Differenz 216.0740 –742.2590 –61.2760
  • Integritätskonzept
  • Die ungewichtete Least-Squares Lösung lautet
    Figure DE102012207401B4_0003
    die mit der Matrix W gewichtete Least-Squares Lösung lautet
  • Figure DE102012207401B4_0004
  • Unter der Annahme, dass alle Pseudorangefehler Gaussisch verteilt sind, ergibt sich folgender Fehler-Overbound
    Figure DE102012207401B4_0005
    wobei durch die Differenzbildung der Pseudorangefehler ε vierfach eingeht. σiono,res und σtropo,res beschreiben den Fehler, der durch Vernachlässigung der Troposphären- und Ionosphären-Dekorrelation zwischen den beiden Luftfahrzeugen entsteht. Für ein Risiko von 10–7 ist K = 5.32. Mit σε = 0.5 m, σiono,res = 0.001 m, σtropo,res = 0.001 m ergeben sich für die Daten des 350. Tages des Jahres 2009 Unsicherheiten wie in 4.
  • Phasenmessungen
  • Die differenzierte Phasenmessung ϕ1,2(j) zum Satelliten j in Zyklen setzt sich zusammen aus ϕ1,2(j) = ϕ(1, j) – ϕ(2, j) = 1 / λr1,2(j) + fδt1,2(j) + N1,2(j) + ε1,2 (8) wobei λ und f die L1 Wellenläge und Frequenz, r der wahre Abstand zum Satelliten, N die Phasenmehrdeutigkeit und δt realtive Uhrenfehler zwischen Emfängeruhren darstellt. Über kurze Entfernungen sind differenzielle Ionosphärenfehler und Troposphärenfehler zu vernachlässigen. ε beschreibt das Messrauschen.
  • Nochmaliges Differenzieren der Messungen zwischen Satelliten eliminiert den relativen Empfängeruhrenfehler: Δϕ j,k / 1,2 = ϕ1,2(j) – ϕ1,2(k) = 1 / λr j,k / 1,2 + N j,k / 1,2 + ε j,k / 1,2 (9)
  • Der Entfernungsterm mit r kann auch wie folgt geschrieben werden: r j,k / 1,2 = r j / 1 – r k / 2 – (r k / 1 – r k / 2) = –(1 →j – 1 →k)·x →1,2 (10) wobei 1 →j der Einheitsvektor des ersten Luftfahrzeuges zum Satelliten j darstellt. Sind M Satelliten sichtbar, ergibt sich folgendes Gleichungssystem mit Satellit 1 als Referenz
    Figure DE102012207401B4_0006
  • Zeitliche Differenzierung zwischen Messungen eliminiert die Phasenmehrdeutigkeit, wenn keine Cycleslips auftreten.
  • Das Integritätskonzept folgt demjenigen für die Codephasen analog.

Claims (4)

  1. Verfahren zur Ermittlung der Position mindestens eines ersten Luftfahrzeuges relativ zu einem Referenz-Luftfahrzeug, bei dem – das mindestens eine erste Luftfahrzeug (10) von einem Navigationssatellitensystem (12, 14, 16, 18, 20, 24) Satellitennavigationssignale empfängt, die für eine Positionsermittlung des mindestens einen Luftfahrzeuges (10) geeignet sind, – das Referenz-Luftfahrzeug (22) von dem Navigationssatellitensystem (12, 14, 16, 18, 20, 24) ebenfalls Satellitennavigationssignale empfängt, die für eine Positionsermittlung des Referenz-Luftfahrzeuges (22) geeignet sind, – das mindestens eine erste Luftfahrzeug (10) die empfangenen Satellitennavigationssignale an das Referenz-Luftfahrzeug (22) sendet, – das Referenz-Luftfahrzeug (22) anhand der von dem mindestens einen ersten Luftfahrzeug (10) empfangenen Satellitennavigationssignale und anhand der von dem Navigationssatellitensystem (12, 14, 16, 18, 20, 24) empfangenen Satellitennavigationssignale die Position des mindestens einen ersten Luftfahrzeuges (10) bzw. mehrerer der oder jedes der ersten Luftfahrzeuge (10) relativ zum Referenz-Luftfahrzeug (22) ermittelt und – die Wahrscheinlichkeit dafür ermittelt wird, dass sich das Referenz-Luftfahrzeug (22) in einer Entfernung zu dem ersten Luftfahrzeug (10) befindet, die zumindest gleich einer vorgebbaren Mindestentfernung ist, – wobei das Referenz-Luftfahrzeug (22) dann, wenn diese Wahrscheinlichkeit einen vorgebbaren Mindestwahrscheinlichkeitswert unterschreitet, seinen Abstand zum ersten Luftfahrzeug (10) vergrößert.
  2. Verwendung des Verfahrens nach Anspruch 1 zur Überwachung einer Sicherheitszone zwischen dem mindestens einen ersten Luftfahrzeug (10) und dem Referenz-Luftfahrzeug (22).
  3. Verwendung des Verfahrens nach Anspruch 1 zur Verfolgung des mindestens einen ersten Luftfahrzeuges (10) durch das Referenz-Luftfahrzeug (22).
  4. Verwendung nach Anspruch 2 oder 3 bei Instrumentenflug-Wetterbedingungen.
DE102012207401.5A 2011-05-04 2012-05-04 Verfahren zur Ermittlung der Position mindestens eines ersten Luftfahrzeuges relativ zu einem Referenz-Luftfahrzeug Expired - Fee Related DE102012207401B4 (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE102012207401.5A DE102012207401B4 (de) 2011-05-04 2012-05-04 Verfahren zur Ermittlung der Position mindestens eines ersten Luftfahrzeuges relativ zu einem Referenz-Luftfahrzeug

Applications Claiming Priority (3)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE102011100408 2011-05-04
DE102011100408.8 2011-05-04
DE102012207401.5A DE102012207401B4 (de) 2011-05-04 2012-05-04 Verfahren zur Ermittlung der Position mindestens eines ersten Luftfahrzeuges relativ zu einem Referenz-Luftfahrzeug

Publications (2)

Publication Number Publication Date
DE102012207401A1 DE102012207401A1 (de) 2012-11-08
DE102012207401B4 true DE102012207401B4 (de) 2015-08-20

Family

ID=47019807

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE102012207401.5A Expired - Fee Related DE102012207401B4 (de) 2011-05-04 2012-05-04 Verfahren zur Ermittlung der Position mindestens eines ersten Luftfahrzeuges relativ zu einem Referenz-Luftfahrzeug

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE102012207401B4 (de)

Families Citing this family (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US9817129B2 (en) * 2014-10-06 2017-11-14 Sierra Nevada Corporation Monitor based ambiguity verification for enhanced guidance quality
FR3056305B1 (fr) * 2016-09-19 2019-07-26 Centre National D'etudes Spatiales Vol en formation de vehicules aerospatiaux

Citations (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US20070198140A1 (en) * 2006-02-21 2007-08-23 Mudalige Upali P Inter vehicular ad hoc routing protocol and communication system
US20090326736A1 (en) * 2006-05-15 2009-12-31 Honeywell International Inc. Relative navigation for aerial refueling of an unmanned aerial vehicle
US20110054790A1 (en) * 2008-04-25 2011-03-03 Toyota Jidosha Kabushiki Kaisha Inter-moving body interferometric positioning system, device and method thereof

Patent Citations (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US20070198140A1 (en) * 2006-02-21 2007-08-23 Mudalige Upali P Inter vehicular ad hoc routing protocol and communication system
US20090326736A1 (en) * 2006-05-15 2009-12-31 Honeywell International Inc. Relative navigation for aerial refueling of an unmanned aerial vehicle
US20110054790A1 (en) * 2008-04-25 2011-03-03 Toyota Jidosha Kabushiki Kaisha Inter-moving body interferometric positioning system, device and method thereof

Also Published As

Publication number Publication date
DE102012207401A1 (de) 2012-11-08

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE3152340C1 (de) Verfahren und Anordnung zum Bestimmen der Positionen von Fahrzeugen mittels Satelliten
DE69933099T2 (de) Verfahren und System zur Bestimmung der Position eines Kommunikationssatelliten mittels Zweiweg-Entfernungsbestimmung
EP2420856B1 (de) Vorrichtung und Verfahren zur dreidimensionalen Positionierung
EP2353029B1 (de) Vorrichtung zum empfang von sekundärradarsignalen mit quasi dynamischer oder dynamischer sektorisierung des zu überwachenden raumes und verfahren hierzu
DE112011101694T5 (de) GNSS-Referenzstation und -überwachung
DE3152340T5 (en) Satellite-based vehicle position determining system
DE102008010882A1 (de) Vorrichtung und Verfahren zur Richtungsschätzung und/oder Decodierung von Sekundärradarsignalen
EP0755522B1 (de) Satelliten-navigationsverfahren
Garcia et al. Aireon's initial on-orbit performance analysis of space-based ADS-B
WO2005088332A2 (de) Verfahren und vorrichtung zum verarbeiten von satellitensignalen
DE102012207401B4 (de) Verfahren zur Ermittlung der Position mindestens eines ersten Luftfahrzeuges relativ zu einem Referenz-Luftfahrzeug
DE102008004068A1 (de) Überwachungseinrichtung für ein augmentiertes satellitenbasiertes Positionsbestimmungsystem und augmentiertes satellitenbasiertes Positionsbestimmungssystem
DE102012012898B4 (de) System und Verfahren zur Positionsbestimmung einer Kommunikationsplattform
DE102010052474B4 (de) Flugführungssystem
DE102012007202B4 (de) Verfahren und Vorrichtung zum Erzeugen von Integritätsinformationen zum Erfüllen erhöhter Integritätsanforderungen bei einer GNSS-basierten Positionsbestimmung insbesondere für eine Flugnavigation
EP3330732A1 (de) Verfahren und verarbeitungseinheit einer anordnung zur flugsicherung und/oder flugleitung von luftfahrzeugen
EP2367026A1 (de) Vorrichtung und Verfahren zur Bestimmung von Position und/oder Geschwindigkeit eines Geräts in einem System zur Satellitennavigation
DE112012000410T5 (de) Konvergenzzone
DE102011015871B4 (de) Erfüllen erhöhter Integritätsanforderungen mit einem Erweiterungssystem eines Satellitennavigationssystems
DE102015200962A1 (de) Antennenmodul, Verfahren zum Ermitteln einer Orientierung und Satellitennavigationsmodul
Raghuvanshi et al. Characterization of airborne antenna group delay biases as a function of arrival angle for aircraft precision approach operations
DE102013107994B3 (de) Verfahren zur Bestimmung eines Ionosphärengradienten, Computerprogramm und Ionosphärengradientenmonitor
EP2643707B1 (de) Ortungssystem
DE102015203992B4 (de) Verfahren und System zur Bestimmung der Position eines Flugobjekts, insbesondere eines bemannten Luftfahrzeugs
Enge Satellite navigation: Present and future

Legal Events

Date Code Title Description
R012 Request for examination validly filed
R016 Response to examination communication
R018 Grant decision by examination section/examining division
R026 Opposition filed against patent
R031 Decision of examining division/federal patent court maintaining patent unamended now final
R119 Application deemed withdrawn, or ip right lapsed, due to non-payment of renewal fee