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Die Erfindung betrifft einen AIS-Schiffstransceiver, der zum Einbau auf einem Schiff vorgesehen ist, um Schiffsdaten enthaltene AIS-Funksignale senden und empfangen zu können, mit einer AIS-Funksendeeinheit, die zum Senden von Schiffsdaten enthaltenen Funksignalen eines ersten AIS-Funksignaltyps ausgebildet ist, wobei die AIS-Funksignale des ersten AIS-Funksignaltyps zum Austausch von Schiffsdaten der Schiffe untereinander vorgesehen sind, und die zum Senden von Schiffsdaten enthaltenen AIS-Funksignalen eines zweiten AIS-Funksignaltyps ausgebildet ist, wobei die AIS-Funksignale des zweiten AIS-Funksignaltyps zum Empfang durch einen Satelliten und zum Übertragen der in den AIS-Funksignalen des zweiten AIS-Funksignaltyps enthaltene Schiffsdaten an eine Bodenstation mittels des Satelliten vorgesehen sind, und mit einer AIS-Funkempfangseinheit, die zum Empfangen von Schiffsdaten enthaltenen AIS-Funksignalen des ersten AIS-Funksignaltyps, die von AIS-Schiffstransceivern benachbarter Schiffe ausgesendet wurden, ausgebildet ist.
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Die Erfindung betrifft ebenso ein Verfahren zum Senden und Empfangen vom Schiffsdaten enthaltenden AIS-Funksignalen durch einen derartigen AIS-Schiffstransceiver hierzu.
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Die Überwachung des weltweit zunehmenden Schiffsverkehrs basiert heute überwiegend auf Radarüberwachung, Sprechfunk, sowie der Nutzung von AIS (Automatic Identification System). Seit dem Jahr 2000 ist das AIS von der Internationalen Schifffahrtsorganisation (IMO) als verbindlicher Standard festgelegt worden, um die Sicherheit des internationalen Schiffsverkehrs zu erhöhen. Dieses lokal begrenzte Funksystem dient zum Austausch von Navigations- und anderen Schiffsdaten, die es den Schiffen ermöglichen sollen, einen umfassenden Überblick über den benachbarten Schiffverkehr zu erhalten. Primäres Ziel ist dabei, Kollision zwischen Schiffen zu vermeiden.
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Mit Hilfe eines auf den Schiffen angeordneten AIS-Schiffstransceiver werden abwechselnd auf zwei Kanälen im UKW-Seefunkbereich, nämlich zum einen auf 161,975 MHz und zum anderen auf 162,025 MHz, AIS-Funksignale, welche die entsprechenden Schiffsdaten, wie beispielsweise Navigationsdaten, im Broadcastverfahren aussendet. Das Aussenden der einzelnen AIS-Funksignale erfolgt dabei in festen Zeitspalten deren Belegung selbstständig durch die betreffenden Teilnehmer einer AIS-Funkzelle abgestimmt wird, so genanntes (SOTDMA Self Organising Time Division Multiple Access). Somit stehen pro Minute lediglich 2.250 Zeitschlitze zur Übertragung von Daten den einzelnen Teilnehmern zur Verfügung.
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Mit Hilfe des an Bord verbauten AIS-Schiffstransceiver können die von den anderen Schiffen ausgesendeten Funksignale empfangen werden, wobei die in den AIS-Funksignalen enthaltenen Schiffsdaten dann extrahiert werden können. Durch den Empfang von den Schiffsdaten verschiedener Schiffe in der Umgebung eines Schiffes lässt sich somit ein Überblick über den benachbarten Schiffsverkehr bzw. der benachbarten Schiffe ableiten, so dass ein Schiff beispielsweise feststellen kann, in welche Richtung und mit welcher Geschwindigkeit benachbarte Schiffe, die beispielsweise aufgrund schlechter Sichtverhältnisse nicht direkt sichtbar sind, fahren. Somit lassen sich Kollisionen vermeiden und ein wesentlich verbessertes, wenn auch lokal begrenztes Lagebild erzeugen.
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Aufgrund des verwendeten UKW-Frequenzbandes entspricht die Funkreichweite von AIS von Schiff zu Schiff ca. 40 bis 60 km, was ein wenig mehr als der normalen Sichtweite auf Hoher See entspricht. Küstenstationen können durch ihre höhere Position einen Umkreis von bis zu 100 km abdecken. Aufgrund der beschränkten Reichweite sowie des verwendeten SOTDMA-Übertragungsprotokolls bilden Schiffe, die sich gegenseitig sehen und empfangen können, eine AIS-Funkzelle innerhalb derer die Teilnehmer kollisionsfrei senden und empfangen können.
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Damit stellt das AIS lediglich ein lokales Funksystem dar, das zwar für ein auf Hoher See befindliches Schiff ausreichend Zeitschlitzenkapazität zur Verfügung stellt, jedoch für eine weltweite, insbesondere satellitenbasierte Erhebung des Schiffsverkehrs nicht geeignet ist, da die Abdeckung eines Satelliten viele einzelne AIS-Funkzellen umfasst. Für Reedereien, die Schifffahrtsorganisationen oder Umweltministerien wäre jedoch eine zeitnahe Erhebung der weltweit anfallenden AIS-Schiffverkehrsdaten von großem Interesse, um insbesondere auch illegalen Machenschaften auf Hoher See entgegenzuwirken.
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So ist beispielsweise aus der nachveröffentlichten
DE 10 2011 113 152 A1 ein globales Schiffsüberwachungssystem bekannt, mit dem Schiffe eines Schiffverkehrs auf Hoher See zentral überwacht werden können. Hierzu weisen Verkehrsflugzeuge AIS-Empfangseinheiten auf, die auf ihrer Flugroute die von den Schiffen ausgesendeten AIS-Funksignale empfangen und zur weiteren Bearbeitung an eine Bodenstation übertragen. Hierdurch lässt sich insbesondere auf vielbefahrenen Routen eine nahezu lückenlose Abdeckung und Überwachung erreichen.
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In jüngster Vergangenheit wurden Versuche unternommen, AIS-Empfangsantennen auf Satelliten anzuordnen, um so die weltweit ausgesendeten AIS-Funksignale mit Hilfe eines Satellitensystems empfangen zu können. So ist beispielsweise aus der
US 2008/0086267 A1 ein satellitenbasiertes System bekannt, bei dem an den Satelliten eine AIS-Empfangseinheit angeordnet ist, um die von den Schiffen ausgesendeten AIS-Funksignale empfangen zu können. Die in den AIS-Funksignalen enthaltenen AIS-Informationen werden an eine Zentrale weitergeleitet, um so ein globales Monitoring des Schiffverkehrs zu erhalten. Mit einem solchen Satellitensystem kann somit auch in entlegenen Regionen eine lückenlose Überwachung erreicht werden.
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Insbesondere die westlichen Industrienationen fordern im Zuge ihrer Terrorbekämpfung die Einführung der Kontrolle des Seeverkehrs aus dem All. Allerdings haben derartige satellitenbasierte Überwachungssysteme im Hinblick auf die AIS-Funksignale in hoch frequentierten Seegebieten den erheblichen Nachteil, dass die Detektion von Schiffen nicht mehr hinreichend genau realisiert werden kann. Aufgrund der extremen Flughöhe eines Satelliten wird ein Empfangsbereich mit einem Durchmesser von ca. 5.000 bis 6.000 km erzeugt. Da sich das AIS als lokales Funksystem selbstständig in einzelne Funkzellen organisiert, die alle auf dem gleichen Frequenzband senden, kommt es bei einem derart großen Empfangsradius jedoch zum Empfang einer Vielzahl von Funkzellen mit identischen Sendefrequenz und Zeitschlitzen, so dass sich AIS-Funksignale verschiedener AIS-Funkzellen überlagern und eine normale Datenverarbeitung nicht mehr möglich ist. Gerade auf hoch frequentierten Schifffahrtsrouten oder in Hafen- und Küstennähe wird durch den Empfangsbereich des Satelliten eine derart große Anzahl von Schiffen abgedeckt, dass eine hinreichend sichere Überwachung aufgrund der Signalkollisionen nicht mehr möglich ist.
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Um diesem Problem zu begegnen, werden zukünftig neben den bereits existierenden AIS-Frequenzen (AIS1:161,975 MHz; AIS2:162,025 MHz) zwei zusätzliche UKW-Kanäle für eine satellitengestützte Überwachung mit Hilfe von AIS-Funksignalen zur Verfügung gestellt. Hierzu sollen für die Kommunikation speziell die Kanäle auf 156,775 MHz (AIS3) und 156,875 (AIS4) für den Empfang von AIS-Funksignalen aus dem Weltraum per Satellit zugeordnet werden. Hintergrund der Einführung der zusätzlichen Satelliten-AIS (SAT-AIS) Frequenzen ist es, ein möglichst vollständiges maritimes Lagebild mit Hilfe von SAT-AIS auf Hoher See entfernt von den Küstenregionen zu erhalten. Dies ist derzeit allein mit AIS1 und AIS2 aus den oben genannten Gründen (Interferenzen) nicht möglich.
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Nach der Definition der ITU (ITU-R-M-1371-4) werden AIS3 und AIS4 Funksignale schiffsseitig automatisch ausgeschaltet, wenn sich die Schiffe in dem Kommunikationsbereich von sogenannten AIS-Bodenstationen (AIS-Base-Stations) befinden, die in der Regel an der Küste installiert sind. Empfängt ein Schiff einen von einer AIS-Bodenstation ausgesendeten „Base Station Report“ (Message 4) mit der Aufforderung, SAT-AIS abzuschalten (Control-bit für „Transmission control for longrange broadcast message“), so deaktiviert der auf dem Schiff installierte AIS-Schiffstransceiver das Aussenden der AIS3/AIS4-Funksignale für die satellitengestützte Überwachung. Dadurch soll erreicht werden, dass in Küstenregionen, die in der Regel aufgrund der Konzentration des Schiffsverkehrs stark befahren sind, keine AIS3/AIS4-Funksignale ausgesendet werden sollen, um den Satellitenempfang aufgrund einer Vielzahl von Funksignale, die sich gegenseitig überlagern können, nicht zu stören. Die Überwachung erfolgt dann über die AIS-Bodenstationen. Befindet sich das Schiff außerhalb des Kommunikationsbereiches einer AIS-Bodenstation so wird schiffsseitig das Aussenden der AIS3/AIS4-Funksignale für die satellitengestützte Überwachung automatisch wieder eingeschaltet.
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Allerdings gibt es derzeit weltweit nur eine sehr geringe Anzahl von derartigen AIS-Bodenstationen, wobei meist nur reine AIS-Empfangsstationen im küstennahen Bereich betrieben werden, die zwar für ein küstennahes Schiffsmonitoring ausreichend sind, jedoch aufgrund der fehlenden Sendeeinheit keine AIS-Bodenstations-Nachricht aussenden können und somit der AIS-Schiffstransceiver auch in Küstennähe im Kommunikationsbereich von AIS-Bodenempfangseinheiten weiterhin AIS3/AIS4-Funksignale aussenden. Hierdurch ergibt sich jedoch in Küstennähe bei Fehlen einer AIS-Bodenstation das Problem, dass die Schiffe weiterhin auf den AIS3/AIS4-Frequenzen ihre AIS-Funksignale für die satellitengestützte Überwachung aussenden, wodurch es bei Satelliten, die diesen aufgrund der Vielzahl von Funksignalen zu Kollisionen kommt, so dass auch mit dem neu eingeführten Frequenzen eine hinreichende Überwachung des Schiffsverkehrs nicht mehr sichergestellt werden kann.
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Vor diesem Hintergrund ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen verbesserten AIS-Schiffstransceiver sowie ein Verfahren hierzu anzugeben, mit dem Signalkollisionen insbesondere in hoch frequentierten Schiffsverkehrsbereichen beim Aussenden von AIS3/AIS4-Funksignalen zur satellitengestützten Überwachung verringert oder vermieden werden können, um so die Qualität der satellitengestützten Überwachung mittels AIS3/AIS4-Funksignalen zu verbessern.
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Die Aufgabe wird mit den kennzeichnenden Merkmalen des Patentanspruches 1 sowie mit den kennzeichnenden Merkmalen des nebengeordneten Patentanspruches 7 erfindungsgemäß gelöst.
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Gemäß Anspruch 1 wird ein AIS-Schiffstransceiver der eingangs genannten Art vorgeschlagen, der erfindungsgemäß eine Steuereinheit aufweist, die eingerichtet ist,
- a) das Senden der AIS-Funksignale (AIS3/AIS4) des zweiten AIS-Funksignaltyps (SAT-AIS) durch die AIS-Funksendeeinheit in Abhängigkeit von einer durch eine Positionsermittlungseinheit ermittelten aktuellen Schiffposition zu deaktivieren und/oder zu aktivieren,
und/oder
- b) das Senden der AIS-Funksignale (AIS3/AIS4) des zweiten AIS-Funksignaltyps (SAT-AIS) durch die AIS-Funksendeeinheit in Abhängigkeit von einer Anzahl benachbarter Schiffe zu deaktivieren und/oder
zu aktivieren.
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Erfindungsgemäß soll gemäß dem ersten Aspekt der Erfindung (Punkt a)) das Senden der AIS-Funksignale (AIS3/AIS4) des zweiten AIS-Funksignaltyps in Abhängigkeit einer aktuellen Schiffposition aktiviert oder deaktiviert werden, um so das Aussenden von AIS-Funksignalen zu verhindern, wenn sich das Schiff an einer entsprechenden Position befindet und/oder das Aussenden der AIS-Funksignale für die satellitengestützte Kommunikation (AIS3/AIS4) zu aktiveren, wenn sich das Schiff beispielsweise auf Hoher See befindet, was durch die aktuelle Schiffsposition ermittelt durch eine Positionsermittlungseinheit feststellbar ist.
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Dadurch kann erreicht werden, dass Schiffe das Aussenden der AIS3/AIS4-Funksignale für die satellitengestützte Überwachung in Abhängigkeit ihrer Schiffsposition abschalten, um so beispielsweise in dicht befahrenen Gewässern oder Regionen das Risiko von Signalkollisionen bei der satellitengestützten Überwachung aufgrund der hohen Schiffsdichte zu verringern bzw. zu vermeiden. So lassen sich zwar die Schiffe, bei denen das Aussenden der satellitengestützten AIS-Funksignale ausgeschaltet wurde, nicht mehr über das Satellitenüberwachungssystem verfolgen. Da sich jedoch die dicht befahren Regionen meisten in Küstennähe und somit in Reichweite von Empfangsstationen befinden, kann ein entsprechendes Monitoring der Schiffe über Bodenstationen erfolgen, während das Monitoring bzw. Überwachen anderer Schiffe über das satellitengestützte Überwachungssystem der AIS3/AIS4-Funksignale erfolgen kann. Hierdurch wird ein Totalausfall der satellitengestützten Überwachung aufgrund einer zu hohen Schiffsdichte in einem bestimmten Gebiet im gesamten Empfangsbereich des Satelliten vermieden.
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Gemäß einem zweiten Aspekt der Erfindung (Punkt b)) kann die Steuereinheit des AIS-Schiffstransceivers alternativ oder zusätzlich zu Punkt a) so eingerichtet sein, dass das Senden der AIS-Funksignale (AIS3/AIS4) des zweiten AIS-Funksignaltyps (SAT-AIS) durch die AIS-Funksendeeinheit in Abhängigkeit von einer Anzahl benachbarter Schiffe deaktiviert und/oder aktiviert wird.
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Hierdurch kann erreicht werden, dass bei einer zufälligen Zunahme der Schiffsdichte in einem bestimmten Teil des Empfangsbereich des Satelliten das Aussenden der AIS-Funksignale für die satellitengestützte Überwachung bei einigen Schiffen abgeschaltet wird, so dass nicht im gesamten Empfangsbereich des Satelliten aufgrund von Signalkollisionen ein Empfang von AIS3/AIS4-Funksignalen unmöglich wird. Vielmehr kann hierdurch erreicht werden, dass in dem Teilbereich des Empfangsbereich des Satelliten, in dem eine zufällige Häufung und Zunahme der Schiffsdichte erfolgt ist, dass Aussenden ihrer AIS-Funksignale für die satellitengestützte Überwachung ausgeschaltet wird, so dass zumindest andere Schiffe des Empfangsbereiches des Satelliten weiterhin über die satellitengestützte Überwachung kontrolliert und überwacht werden können.
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Der übergeordnete Erfindungsgedanke besteht somit darin, dass Aussenden von AIS-Funksignalen (AIS3/AIS4) für die satellitengestützte Überwachung durch einen AIS-Schiffstransceiver zu unterdrücken, wenn die Gefahr zu befürchten ist, dass aufgrund einer starken Zunahme der Schiffsdichte in einem bestimmten Teil des Empfangsbereiches des Satelliten die daraus resultierenden Signalkollisionen beim Aussenden der AIS3/AIS4-Funksingale zu einem Empfangsblackout im gesamten Empfangsbereich des Satelliten führen würde. Denn dies hätte zur Folge, dass im gesamten Empfangsbereich des Satelliten ein sicherer Empfang der AIS3/AIS4-Funksingale nicht mehr möglich ist. Erfindungsgemäß wird dies zum einen über die Position des Schiffes (Punkt a)) und/oder über die tatsächliche Anzahl benachbarter Schiffe (Punkt b)) gelöst.
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Unter einem AIS-Schiffstransceiver im Sinne vorliegenden Erfindung wird eine Einrichtung verstanden, mit der AIS-Funksignale ausgesendet und AIS-Funksignale empfangen werden können. Über eine Schnittstelle sind derartige AIS-Schiffstransceiver nicht selten mit weiteren Geräten oder Einrichtungen verbunden, um entsprechende Schiffsdaten, die mit Hilfe der AIS-Funksignale an andere Schiffe ausgesendet werden sollen, zu ermitteln. So kann ein AIS-Schiffstransceiver beispielsweise mit einer Positionsermittlungseinheit verbunden sein, um die aktuelle Schiffsposition ermitteln zu können. Dies kann beispielsweise mit Hilfe eines GPS-Empfängers erfolgen. Denkbar ist aber auch, dass eine derartige Positionsermittlungseinheit integraler Bestandteil des AIS-Schiffstransceivers ist.
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Ein derartiger AIS-Schiffstransceiver ist dabei zum Einbau auf einem Schiff vorgesehen und ausgebildet und weist hierfür die entsprechenden Merkmale auf.
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Ein derartiger AIS-Schiffstransceiver weist in der Regel eine AIS-Funksendeeinheit und eine AIS-Funkempfangseinheit auf, wobei mit Hilfe der AIS-Funksendeeinheit AIS-Funksignale ausgesendet werden können und mit Hilfe der AIS-Funkempfangseinheit die entsprechend von anderen Schiffen ausgesendeten Funksignale empfangen werden können.
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Eine solche AIS-Funksendeeinheit ist dabei ausgebildet, mindestens zwei verschiedene AIS-Funksignaltypen auszusenden. Bei dem ersten AIS-Funksignaltyp (TER-AIS) handelt es sich um AIS-Funksignale (AIS1/AIS2), die zum Austausch von Schiffsdaten der Schiffe untereinander vorgesehen sind. Derartige AIS-Funksignale werden auf den Frequenzen 161,975 MHz und 162,025 MHz ausgesendet und entsprechen den bereits im Jahre 2000 beschlossenen Standards bezüglich AIS. Solche AIS-Funksignale des ersten AIS-Funksignaltyps werden demgemäß auch von den Empfangseinheiten anderer Schiffe empfangen und die in diesen AIS-Funksignalen enthaltenen Schiffsdaten entsprechend extrahiert und ausgewertet, um so das kooperative Lagebild im Schiffsverkehr auf den einzelnen Schiffen erzeugen zu können.
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In Abgrenzung hierzu können die AIS-Funksendeeinheiten des Weiteren AIS-Funksignale (AIS3/AIS4) eines zweiten AIS-Funksignaltyps (SAT-AIS) aussenden, wobei diese AIS-Funksignale dieses Funksignaltyps dazu vorgesehen sind, nicht durch andere Schiffe empfangen zu werden, sondern durch einen Satelliten.
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AIS-Funksignale dieses Funksignaltyps werden gemäß der vorgeschlagenen Empfehlung der ITU auf den UKW-Kanälen 156,775 MHz (AIS3) und 156,875 MHz (AIS4) durch die AIS-Funksendeeinheiten ausgesendet. Im Gegensatz zu den AIS-Funksignalen des ersten Funksignaltyps werden die Funksignale des zweiten Funksignaltyps nicht von den Empfangseinheiten der anderen Schiffe empfangen und dienen lediglich der satellitengestützten Überwachung.
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In einer vorteilhaften Ausführungsform ist die Steuereinheit mit einer Datenbank verbunden, in der die Positionen von Küstenlinien hinterlegt sind. Hierbei ist die Steuereinheit nun so eingerichtet, dass sie die Entfernung des Schiffes zur Küste mittels der aktuellen Position des Schiffes und der in der Datenbank hinterlegten Position der Küstenlinie ermitteln kann, so dass die Steuereinheit weiß, wie weit sich das Schiff an der aktuellen Schiffsposition von der nächstgelegenen Küste entfernt befindet. Anhand dieser Information deaktiviert und/oder aktiviert die Steuereinheit nun das Senden der AIS-Funksignale (AIS3/AIS4) des zweiten AIS-Funksignaltyps, um so beispielsweise in Küstennähe das Senden der AIS-Funksignale des zweiten AIS-Funksignaltyps für die satellitengestützte Überwachung zu deaktivieren und in Küstenferne entsprechend wieder zu aktivieren. Denn gerade in Küstennähe ist die Gefahr zu befürchten, dass aufgrund einer hohen Schiffsdichte der Empfang beim Satelliten aufgrund von Signalkollision gestört ist.
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Darüber hinaus wird in dieser Ausführungsform der Vorteil erreicht, dass sich das Schiff nicht zwangsläufig im Kommunikationsbereich einer der wenigen AIS-Bodenstationen befinden muss, damit das Aussenden der AIS-Funksignale des zweiten AIS-Funksignaltyps deaktiviert wird, so dass aufgrund der Küstennähe die Funksignale des ersten AIS-Funksignaltyps durch AIS-Empfangsstationen an der Küste, die wesentlich häufiger anzutreffen sind, erfolgen kann.
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So kann ein globales Schiffsmonitoring in Küstennähe mit Hilfe von AIS-Empfangsstationen sicher durchgeführt werden, obwohl das Aussenden der AIS-Funksignale der zweiten AIS-Funksignaltyps für die satellitengestützte Überwachung ausgeschaltet ist und obwohl sich das Schiff nicht in einem Kommunikationsbereich einer AIS-Bodenstation, die eine entsprechende AIS-Bodenstations-Nachricht zum Ausschalten des Aussendens des zweiten AIS-Funksignaltyps aussendet, befindet. Hierdurch können Signalkollisionen insbesondere in Küstennähe im Empfangsbereich des Satelliten verringert bzw. vermieden werden.
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Vorteilhafterweise wird das Aussenden des zweiten AIS-Funksignaltyps deaktiviert, wenn die Entfernung des Schiffes zur Küste eine bestimmte Referenzentfernung unterschreitet und/oder das Aussenden des zweiten AIS-Funksignaltyps wieder aktiviert, wenn die Entfernung des Schiffes zur Küste eine vorgegebene Referenzentfernung überschreitet.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform ist der AIS-Schiffstransceiver dazu eingerichtet, die Anzahl der benachbarten Schiffe in Abhängigkeit von empfangenen AIS-Funksignalen des ersten AIS-Funksignaltyps, die von benachbarten Schiffen ausgesendet wurden, zu ermitteln. Aufgrund der Tatsache, dass benachbarte Schiffe mit Hilfe des AIS und dem zugrunde gelegten selbstorganisierendem Protokoll eine einstellige Funkzelle bilden, in der kollisionsfrei senden können, kann der AIS-Schiffstransceiver die Anzahl der Schiffe feststellen, von denen er AIS-Funksignale kollisionsfrei empfangen kann. Hieraus lässt sich die Anzahl der benachbarten Schiffe zu dem empfangenen AIS-Schiffstransceiver ermitteln. Als Grundlage hierfür dienen dabei die AIS-Funksignale (AIS1/AIS2) des ersten AIS-Funksignaltyps (TER-AIS). Hierbei ist denkbar, dass der AIS-Schiffstransceiver selber die Anzahl ermittelt oder die Funktionalität in ein extra Modul, beispielsweise die Steuereinheit, auslagert.
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Hierbei ist es nun besonders vorteilhaft, wenn die Steuereinheit eingerichtet ist, bei Überschreiten einer bestimmten Anzahl benachbarter Schiffe über eine vorgegebene Referenzanzahl des Senden der AIS-Funksignale des zweiten AIS-Funksignaltyps zu deaktivieren um so die Gefahr einer Signalkollision im Empfangsbereich eines Satelliten zu verringern bzw. zu vermeiden. Zwar können diese Schiffe dann nicht mehr über das satellitengestützte Überwachungssystem überwacht und kontrolliert werden. Allerdings ist dieser Zustand meist nur temporär, da die zufällige Erhöhung der Schiffsdichte in einem bestimmten Empfangsbereich des Satelliten sich auch schnell wieder auflösen kann. Für diesen Zeitraum jedoch bleibt der Satellit in dem gesamten Empfangsbereich weiterhin empfangsbereit, so dass AIS-Funksignale des zweiten AIS-Funksignaltyps anderer Schiffe weiterhin empfangen werden können. Es kommt somit nicht zu einem vollständigen Empfangsblackout im gesamten Empfangsbereich nur weil in einem bestimmten Teil des Empfangsbereiches es zu einer ungewöhnlichen Häufung von Schiffen gekommen ist.
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Daher kann die Steuereinheit des weiteren zusätzlich oder alternativ eingerichtet sein, bei Unterschreiten der ermittelten Anzahl von benachbarten Schiffen unter die vorgegebene Referenzanzahl das Senden der AIS-Funksignale des zweiten AIS-Funksignaltyps wieder zu aktivieren, so dass bei Verringerung der Schiffsdichte das Senden der Funksignale des zweiten AIS-Funksignaltyps wieder aufgenommen werden kann und so die Schiffe wieder über das satellitengestützte Überwachungssystem kontrolliert werden können.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform ist die Steuereinheit mit einer Datenbank verbunden, in der Daten bezüglich gültiger AIS-Bodenstationen hinterlegt sind. AIS-Bodenstationen sind dabei jene in Küstennähe errichteten AIS-Sende- und Empfangsstationen, die neben einer Empfangseinheit auch eine Sendeeinheit aufweisen, um eine AIS-Bodenstations-Nachricht (Message 4) auszusenden. Die AIS-Bodenstations-Nachricht wird in der Regel im Broadcastverfahren ausgesendet und von den Schiffen dann empfangen, wenn die Schiffe sich im Empfangsbereich der AIS-Bodenstation befinden. Eine solche AIS-Bodenstations-Nachricht kann bspw. die Message 4 (Base station report) des AIS-Standards sein. In einer solchen AIS-Bodenstations-Nachricht finden sich meist Daten bezüglich der AIS-Bodenstation, bspw. eine ID, die Position, etc.
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Wird eine solche AIS-Bodenstations-Nachricht von einem Schiff empfangen, so wird das Aussenden der AIS-Funksignale des zweiten AIS-Funksignaltyps automatisch deaktiviert oder aktiviert. Bei einer Message 4 des AIS-Standards wird hierzu das „Transmission control for longrange broadcast message“ Bit auf „0“ gesetzt, um das Senden zu deaktivieren oder auf „1“ gesetzt, um das Senden zu aktivieren.
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Die Steuereinheit ist nun derart eingerichtet, dass die AIS-Bodenstation, die eine solche AIS-Bodenstations-Nachricht ausgesendet hat, anhand ihrer Daten in der Nachricht mit den Daten in der Datenbank validiert werden kann. In Abhängigkeit des Validierungsergebnisses wird dann das Aussenden der AIS-Funksignale des zweiten AIS-Funksignaltyps automatisch aktiviert und/oder deaktiviert. Führt bspw. das Validierungsergebnis zu einer nicht gültigen AIS-Bodenstation (fake), so wird die ausgesendete AIS-Bodenstations-Nachricht ignoriert und gegebenenfalls das Aussenden der AIS-Funksignale des zweiten AIS-Funksignaltyps automatisch aktiviert.
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Hierdurch kann der Vorteil erreicht werden, dass ein Missbrauch dieser Funktionalität eingeschränkt wird, beispielsweise dann, wenn mit Hilfe von „Fake-Bodenstationen“ Piraten versuchen, dass Aussenden der Funksignale des zweiten Funksignaltyps auf den Schiffen automatisch ausschalten zu lassen, damit die Position des Schiffes nicht mehr nachverfolgt werden kann. Mit Hilfe einer entsprechenden Validierung vor der automatischen Abschaltung kann dieser Missbrauch durch „Fake-Bodenstationen“ vermieden werden.
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Die Erfindung wird anhand der beigefügten Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
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1 – schematische Darstellung eines AIS-Schiffstransceivers;
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2 – schematische Darstellung des Verfahrens in Küstennähe;
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3 – schematische Darstellung des Verfahrens bei erhöhter Schiffsdichte.
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1 zeigt schematisch den erfindungsgemäßen AIS-Schiffstransceiver 1, der vorgesehen und eingerichtet ist, an Bord eines Schiffes verbaut zu werden. Der Schiffstransceiver 1 weist eine AIS-Funksendeeinheit 2 auf, mit der über eine Antenne 2a AIS-Funksignale ausgesendet werden können. Des Weiteren weist der AIS-Schiffstransceiver 1 eine AIS-Funkempfangseinheit 3 auf, die über eine Antenne 3a entsprechende AIS-Funksignale empfangen kann.
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Der AIS-Schiffstransceiver 1 weist des weiteren eine mit der AIS-Funksendeeinheit 2 und der AIS-Funkempfangseinheit 3 verbundenen Steuereinheit 4 auf, um das Aussenden der AIS-Funksignale des zweiten AIS-Funksignaltyps entsprechend zu deaktivieren oder zu aktivieren. Im Ausführungsbeispiel der 1 ist die Steuereinheit 4 über eine Schnittstelle 5 des AIS-Schiffstransceiver 1 mit einer Positionsermittlungseinheit 6 verbunden, die mit Hilfe eines GPS-Empfängers die aktuelle Schiffsposition des Schiffes, auf dem der AIS-Schiffstransceiver 1 verbaut ist, ermittelt und der Steuereinheit 4 zur Verfügung stellt.
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Denkbar ist aber auch, dass die Funktionalität der Positionsermittlung des Schiffes integraler Bestandteil des AIS-Schiffstransceivers 1 ist.
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Die Steuereinheit 4 des AIS-Schiffstransceivers 1 ist des weiteren mit einer Datenbank 7 verbunden, in der die Positionen der Küstenlinien zumindest für einen Teilbereich der Erdoberfläche hinterlegt sind. Die Steuereinheit 4 kann auf die Daten der Küsten-Datenbank 7 zugreifen.
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Des Weiteren ist die Steuereinheit 4 mit einer Datenbank 8 signaltechnisch verbunden, in der Daten bezüglich gültiger AIS-Bodenstationen hinterlegt sind. Auch auf diese Daten in dieser Datenbank 8 kann die Steuereinheit 4 entsprechend zugreifen.
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Die AIS-Funksendeeinheit 2 ist nun so ausgebildet, dass sie gemäß dem AIS-Standard AIS-Funksignale AIS1/AIS2 des ersten AIS-Funksignaltyps TER-AIS (Terrestrisches AIS) aussenden kann, wobei diese AIS-Funksignale AIS1/AIS2 Schiffsdaten des Schiffes, auf dem der AIS-Schiffstransceiver 1 verbaut ist, enthalten.
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Diese AIS-Funksignale AIS1/AIS2 werden im Broadcastverfahren ausgesendet und von in Empfangsreichweite befindlichen Schiffen empfangen, so dass die benachbarten Schiffe 10 Schiffsdaten des auszusenden Schiffe erhalten können.
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Befindet sich auf dem benachbarten Schiff 10 ein baugleicher oder ähnlicher AIS-Schiffstransceiver 1, so sendet das benachbarte Schiff 10 wiederum seine Schiffsdaten mit Hilfe von AIS-Funksignalen AIS1/AIS2 des ersten AIS-Funksignaltyps im Broadcastverfahren aus, die dann wiederum von dem AIS-Schiffstransceiver 1 mit Hilfe der Empfangseinheit 3 empfangen werden können.
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Gemäß dem neueren AIS-Standard ist die AIS-Funksendeeinheit 2 des weiteren ausgebildet, AIS-Funksignale AIS3/AIS4 eines zweiten AIS-Funksignaltyps auszusenden, die dann von einem Satelliten 11 empfangen werden können. Gemäß dem AIS-Standard dienen die Funksignale des zweiten AIS-Funksignaltyps ausschließlich dazu, ein satellitengestütztes Überwachungssystem insbesondere auf Hoher See zu etablieren, um so den Schiffsverkehr lückenlos zu überwachen.
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Des weiteren ist die AIS-Funkempfangseinheit 3 ausgebildet, Funksignale einer AIS-Bodenstation 12, insbesondere eine sogenannte Message 4 zu empfangen, wodurch der AIS-Schiffstransceiver 1 feststellen kann, dass er sich im Empfangsbereich einer AIS-Bodenstation befindet, wenn er eine solche Message 4 empfangen hat. In diesem Fall ist der AIS-Schiffstransceiver 1 ausgebildet, das Aussenden der AIS-Funksignale AIS3/AIS4 des zweiten AIS-Funksignaltyps zu deaktivieren, da im Kommunikationsbereich der AIS-Bodenstation 12 die AIS-Funksignale AIS1/AIS2 des ersten AIS-Funksignaltyps von der AIS-Bodenstation zur Überwachung des Schiffsverkehrs empfangen werden kann. Um Signalkollisionen im Empfangsbereich des Satelliten 11 zu vermeiden, wird dieser Kommunikationsweg zeitweise deaktiviert. Die Steuereinheit 4 ist nun eingerichtet, in Abhängigkeit der aktuellen Schiffsposition und/oder in Abhängigkeit der Anzahl benachbarter Schiffe 10 das Aussenden der AIS-Funksignale AIS3/AIS4 des zweiten AIS-Funksignaltyps zu aktivieren und/oder zu deaktivieren, um Signalkollisionen im Empfangsbereich des Satelliten 11 zu vermeiden.
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Die Steuereinheit 4 kann beispielsweise derart eingerichtet sein, dass sie in Abhängigkeit der aktuellen Schiffspositionen des Schiffes sowie der Positionen der Küstenlinie hinterlegt in der Datenbank 7 die Entfernung zur Küste ermittelt und in Abhängigkeit das Aussenden der Funksignale des zweiten Funksignaltyps aktiviert oder deaktiviert.
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Des weiteren ist im Ausführungsbeispiel der 1 die Steuereinheit so ausgebildet, dass sie anhand der in der Datenbank 8 hinterlegten Daten der gültigen AIS-Bodenstationen die Bodenstation 12 von der eine Message 4 empfangen wurde, validiert, um so festzustellen, ob es sich um eine gültige AIS-Bodenstation handelt und der satellitengestützte Überwachungskommunikationskanal ausgeschaltet werden kann.
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2 zeigt schematisch eine Küstenlinie, vor der sich mehrere Schiffe 21 bis 23 befinden. Alle Schiffe 21 bis 23 sind mit einem AIS-Schiffstransceiver 1 der 1 ausgerüstet und können insbesondere die Entfernung zur Küste ermitteln.
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Im Beispiel der 2 würde das Schiff 21 nunmehr feststellen, dass die Entfernung zur Küste K über einer Referenzentfernung ER liegt, so dass das Schiff 21 AIS-Funksignale AIS3/AIS4 des zweiten AIS-Funksignaltyps aussendet. Das Schiff 22 wiederum befindet sich in einer Entfernung zur Küste K, die innerhalb der Referenzentfernung liegt, so dass hier das Aussenden der Funksignale des zweiten AIS-Funksignaltyps ausgeschaltet ist. Im Beispiel des Schiffes 22 erfolgt die Kommunikation nunmehr über eine in der Nähe befindliche AIS-Bodenstation 12.
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Das Schiff 23 der 2 ist jedoch nicht im Empfangsbereich der AIS-Bodenstation 12, jedoch in einer Entfernung zur Küste, die unterhalb der Referenzentfernung ER liegt. Auch hier ist das Aussenden der Funksignale des zweiten AIS-Funksignaltyps ausgeschaltet, wobei die AIS-Funksignale des ersten AIS-Funksignaltyps durch eine AIS-Empfangsstation zur Überwachung empfangen werden kann.
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3 zeigt schematisch den Empfangsbereich 30 eines Satelliten. Aufgrund der sehr hohen Flughöhe eines Satelliten weist ein solcher Empfangsbereich 30 einen sehr großen Durchmesser auf, in der Regel ca. 5.000 bis 6.000 km. Daher deckt ein solcher Empfangsbereich 30 eines Satelliten eine Vielzahl von AIS-Funksignale aussendende Schiffe ab. Kommt es nun beispielsweise in einem bestimmten Teil 31 des Empfangsbereiches 30 zu einer Anhäufung von Schiffen unter Zunahme der Schiffsdichte so ist die Gefahr zu befürchten, dass aufgrund der hohen Schiffsdichte es zu Signalkollisionen bei den AIS-Funksignalen AIS3/AIS4 des zweiten AIS-Funksignaltyps kommt, so dass im gesamten Empfangsbereich 30 des Satelliten keine verwertbaren AIS-Funksignale mehr empfangen werden können.
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Sind die Schiffe des Teilbereiches 31 mit einem erfindungsgemäßen AIS-Schiffstransceiver 1 der 1 ausgestattet, so können sie selbstständig die Anzahl der benachbarten Schiffe ermitteln, woraufhin die Steuereinheit 4 der AIS-Schiffstransceiver 1 der AIS-Funksignale AIS3/AIS4 des zweiten Funksignaltyps deaktiviert, um so die Gefahr von Signalkollisionen im Empfangsbereich 30 des Satelliten zu reduzieren.
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Während der Deaktivierung des Sendens der AIS-Funksignale des zweiten Funksignaltyps sind jedoch Schiffe außerhalb dieses Teilbereiches 31 hiervon nicht betroffen, so dass die Schiffe 32, 33 auch weiterhin ihre AIS-Funksignale an den Satelliten aussenden können.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- AIS-Schiffstransceiver
- 2
- AIS-Funksendeeinheit
- 2a
- AIS-Sendeantenne
- 3
- AIS-Funkempfangseinheit
- 3a
- AIS-Empfangsantenne
- 4
- Steuereinheit
- 5
- GPS-Schnittstelle
- 6
- GPS-Empfänger
- 7
- Küsten-Datenbank
- 8
- GS-Datenbank
- 10
- benachbarte Schiffe
- 11
- Satellit
- 12
- AIS-Bodenstation
- 13
- AIS-Empfangsstation
- 21, 22, 23
- Schiffe mit AIS-Schiffstransceiver
- 30
- Empfangsbereich
- K
- Küstenlinie
- ER
- Referenzentfernung zur Küste
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102011113152 A1 [0008]
- US 2008/0086267 A1 [0009]