DE102012110535A1 - Leuchtsystem für ein Kraftfahrzeug sowie Verfahren zur Justage einer Lichteinheit eines derartigen Leuchtsystems - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Leuchtsystem für ein Kraftfahrzeug, mit einer Steuereinheit (26), mit mindestens einer Bilderfassungseinheit (10), mit zumindest einer Lichteinheit (12), die mindestens eine Lichtquelle (14) aufweist, wobei die Lichteinheit (12) mittels mindestens eines Stellantriebes (28) einstellbar ist und wobei die Lichteinheit (12) im aktivierten Zustand eine Lichtverteilung mit Hell-Dunkel-Grenzen (16), kurz HDGs, erzeugt, derart, dass eine Justage der Lichteinheit (12) mittels der Steuereinheit (26) durchführbar ist, wobei mittels der Bilderfassungseinheit (10) mindestens zwei Punkte P1, P2 einer HDG (16) ermittelbar sind, wobei die Steuereinheit (26) derart mit dem Stellantrieb (28) steuerungstechnisch verbunden ist, dass eine Überlagerung der beiden Punkte P1, P2 durchführbar ist und in der Steuerungseinheit (26) auswertbar ist.
Description
- Die Erfindung betrifft ein Leuchtsystem für ein Kraftfahrzeug, mit einer Steuereinheit, mit mindestens einer Bilderfassungseinheit, mit mindestens einer Lichteinheit, die mindestens eine Lichtquelle aufweist, wobei die Lichteinheit mittels mindestens eines Stellantriebes einstellbar ist und wobei die Lichteinheit im aktivierten Zustand eine Lichtverteilung mit Hell-Dunkel-Grenzen, kurz HDGs, erzeugt, derart, dass eine Justage der Lichteinheit mittels der Steuereinheit durchführbar ist.
- Ein derartiges Leuchtsystem bzw. ein Verfahren zur Justage einer Lichteinheit eines derartigen Leuchtsystems ist beispielsweise aus der
DE 10 2010 046 517 A1 bekannt. Das bekannte Verfahren sieht hierbei vor, die Lichteinheit im fahrinaktiven Zustand hinsichtlich von Hell-Grenzen (HDGs) zu kalibrieren bzw. zu justieren. Hierzu wird das Fahrzeug in einem definierten Abstand vor einer Fläche aufgestellt, derart, dass die Lichteinheit ein Bild auf die Fläche projizieren kann und die Bilderfassungseinheit Hell-Dunkel-Grenzen erfassen und auswerten kann. Auf diese Weise soll eine optimale Ausleuchtung der vor- und seitlich neben dem Fahrzeug befindlichen Umgebung während des fahraktiven Zustandes gewährleistet sein. Des Weiteren kann während des fahraktiven Zustandes eine Feineinstellung hinsichtlich der Lichtverteilung innerhalb der HDGs vorgenommen werden. Zur grundsätzlichen Justage ist ein Stillstand des Fahrzeuges und eine definierte Fläche, auf der die Hell-Dunkel-Grenzen projiziert werden können, vorzusehen. Dann wird ein aufwendiges Kalibrier-/Justageverfahren durchgeführt. Ein schnelles Anpassen, beispielsweise an eine besondere Beladesituation, ist hiermit nicht möglich. - Somit stellt sich die Aufgabe, ein Leuchtsystem bzw. ein Verfahren zur Justage einer Lichteinheit eines derartigen Leuchtsystems bereitzustellen, wodurch der oben genannte Nachteil vermieden wird.
- Diese Aufgabe wird durch ein Leuchtsystem für ein Kraftfahrzeug dadurch gelöst, dass mittels der Bilderfassungseinheit mindestens zwei Punkte P1, P2 einer HDG ermittelbar sind, wobei die Steuereinheit derart mit dem Stellantrieb steuerungstechnisch verbunden ist, dass eine Überlagerung der beiden Punkte P1, P2 durchführbar ist und in der Steuerungseinheit auswertbar ist. Auf diese Weise ist es möglich, eine Justage der Lichteinheit im Nutzbetrieb des Kraftfahrzeuges bei Stillstand, beispielsweise vor einer Ampel oder im Stau, automatisch oder manuell durchführen zu lassen. Das Leuchtsystem kann somit den besonderen Randbedingungen des jeweiligen Nutzbetriebes individuell angepasst werden. Diese individuelle Anpassung erfolgt hierbei lediglich durch die Erfassung von mindestens zwei Punkten, einer HDG, sowie durch die besondere Ausführung der Steuereinheit, wodurch keine aufwendige Sensorik zur Umwelterfassung notwendig ist.
- Als Bilderfassungseinheit kann in vorteilhafter Weise Kamera, wobei sowohl eine Monokamera als auch eine Stereokamera, eine 2D-3D-PMD-Kamera eingesetzt werden.
-
- Des Weiteren wird die Aufgabe durch ein Verfahren zur Justage einer Lichteinheit eines Leuchtsystems nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in einem ersten Schritt die HDGs auf einer Fläche abgebildet werden, dass in einem zweiten Schritt mindestens ein erster Punkt P1 und ein mindestens ein zweiter Punkt P2 der HDG ermittelt werden, dass in einem dritten Schritt diese Bilddaten von P1 und P2 an die Steuereinheit übermittelt werden, dass in einem vierten Schritt der Stellantrieb mittels eines Referenzlaufes den Punkt P1 in Überlagerung mit dem Punkt P2 bringt, dass in einem fünften Schritt die Referenzlaufdaten an die Steuereinheit übermittelt werden, dass in einem sechsten Schritt in der Steuereinheit die Referenzlaufdaten mit den hinterlegten Solllaufdaten verglichen werden und dass bei Abweichung in einem siebten Schritt die Lichteinheit mittels des Stellantriebes justiert wird. Hierbei ist es besonders vorteilhaft, wenn im sechsten Schritt der Vergleich der Referenzlaufdaten mit den hinterlegten Solllaufdaten durch eine Drehmatrixmultiplikation durchgeführt wird. Prinzipiell ist festzuhalten, dass für eine Nachjustierung mehrere Werte ermittelt werden können, aus welchen dann ein Mittelwert bestimmt wird. Einzelne stark abweichende Messwerte können so ausgeglichen werden. Der Vergleich an sich ist im Wesentlichen eine Erfassung von Werten der Abweichung, wobei hier die Minimalwerte wesentlich für die Nachführung sind.
- Die Erfindung wird nachfolgend anhand einer Zeichnung näher erläutert, hierbei zeigen:
-
1 eine schematische Ansicht eines Fahrzeuges im Nutzbetrieb, bei der eine Justage einer Lichteinheit eines Leuchtsystems vorgenommen wird, -
2a ,2b eine schematische Darstellung der Funktionsweise der Drehmatrixmultiplikation, und -
3 ein Blockschaltbild zur Justage einer Lichteinheit des Leuchtsystems. -
1 zeigt ein Fahrzeug2 im Nutzbetrieb, jedoch im Stillstand, beispielsweise an einer Ampel oder im Stau, oder geparkt an einer Garagenfront4 . Das Fahrzeug2 weist ein Leuchtsystem6 auf, das im vorliegenden Ausführungsbeispiel eine in3 schematisch dargestellte Steuereinheit26 , eine im Frontbereich angeordnete Bilderfassungseinheit10 , sowie zwei Lichteinheiten12 , die jeweils an sich bekannte Scheinwerfer14 als Lichtquelle aufweisen. Die Bilderfassungseinheit10 ist im Ausführungsbeispiel im Fahrzeugbug8 angeordnet. Eine Anordnung im Bereich des Innen-Rück-Spiegels, beispielsweise im Spiegelfuß ist ebenfalls möglich. Es sollte deutlich sein, dass hier im vorliegenden Ausführungsbeispiel der Einfachheit halber lediglich von einer Lichtquelle mit einem Scheinwerfer ausgegangen wird. Des Weiteren betrifft die nachfolgende Beschreibung auch lediglich die Justage einer Lichteinheit12 . - Durch eine schwere Beladung des Kraftfahrzeuges
2 ergibt sich bei eingeschalteten Scheinwerfern14 an der Projektionsfläche4 die in durchgezogenen Linien dargestellte Hell-Dunkel-Grenze16 . Diese Hell-Dunkel-Grenze weist insbesondere die Punkte P1 und P2 auf. In gestrichelter Linie ist eine weitere Hell-Dunkel-Grenze18 gezeigt, die die in der Steuereinheit26 hinterlegte Soll-Hell-Dunkel-Grenze mit den Punkten P1Soll und P2Soll beschreibt. Für die Punkte P1Soll, P2Soll der Soll-HDG sind in der Steuereinheit26 entsprechende Richtungsvektoren rasoll und resoll hinterlegt. Die Bilderfassungseinheit10 erfasste die Punkte P1 und P2, wobei diese Bilddatenerfassung ausreicht, um das nachfolgend beschriebene Verfahren zur Justage der Lichteinheit12 durchzuführen. - Zunächst wird nachfolgend jedoch noch die Rechenoperation (Drehmatrixmultiplikation) anhand der
2a und2b dargestellt. Hier soll ein Referenzlauf am Beispiel der Überführung eines Punktes a in den Punkt e gezeigt werden. Zunächst erfolgt eine Drehung um den Winkel φ1 zum Punkt b und eine Drehung um den Winkel ψ1 zum Punkt c. Dann erfolgt eine Drehung um den Winkel ψ2 zum Punkt d und schließlich eine Drehung φ2 zum Punkt e. Der Startvektor zum Punkt a wird mit und der Zielvektor zum Punkt e mit bezeichnet. Der Zielvektor ist also Mit Hilfe der Drehmatrixmultiplikation kann also auf besonders einfache Art und Weise eine Verstellung der Lichteinheit erfasst werden und mittels eines nicht weiter dargestellten Stellantriebes ausgeglichen bzw. justiert werden. - Anhand des in
3 dargestellten Blockschaltbildes unter Zuhilfenahme von1 soll nun das Verfahren zur Justage der Lichteinheit12 näher erläutert werden. In einem ersten Schritt werden die HDGs16 auf einer Projektionsfläche4 , die sich im Verkehrsraum19 befindet, abgebildet. Dies erfolgt durch Aktivierung der Scheinwerfer14 , dargestellt durch den Pfeil20 . In einem zweiten Schritt wird ein erster Punkt P1 und ein zweiter Punkt P2 der HDG16 durch die Bilderfassungseinheit10 ermittelt, dargestellt durch den Pfeil22 . Mit Pfeil24 ist die Übermittlung dieser Bilddaten von P1 und P2 in einem dritten Schritt an die Steuereinheit26 dargestellt. Die Steuereinheit26 ist ebenfalls mit dem Stellantrieb28 verbunden, der in einem vierten Schritt mittels eines Referenzlaufes den ermittelten Punkt P1 in Überlagerung mit dem Punkt P2 bringt (Pfeil29 ). Diese Referenzlaufdaten werden in einem fünften Schritt an die Steuereinheit26 übermittelt, wobei zur Darstellung die Vektorform genutzt wird. In einem sechsten Schritt wird dann in der Steuereinheit26 ein Vergleich der Referenzlaufdaten (Minimalwertanalyse auf Basis der Vektorgleichungen) mit den hinterlegten Solllaufdaten durch eine Drehmatrixmultiplikation durchgeführt. Auf diese Weise ergibt sich die Fehlstellung der Scheinwerfer14 , die durch den Stellantrieb28 wieder justiert werden können, dargestellt durch den Pfeil30 . Sei es durch Verwendung des Abblendlichtes der Scheinwerfer14 oder durch besondere Funktionen, wie Nachführung, Ausblendung oder Markierung, dargestellt durch den Block32 und Pfeil34 ist nun eine optimale Lichtverteilung gewährleistet. Es sollte deutlich sein, dass die Einstellung der Scheinwerfer nicht dauerhaft erfolgen muss. Fehlstellungen bei einer bestimmten vorgenommenen Einstellung können gespeichert und bei zukünftigen Einstellungen in das Justageverfahren integriert werden. - Darüber hinaus sollte deutlich sein, dass bei der erfolgten Darstellung die Drehmatrixmultiplikation bezüglich des Scheinwerfermittelpunktes definiert wird. Weicht, wie im Normalfall üblich, die Bilderfassungseinheit vom Scheinwerfermittelpunkt ab, so sind die erfassten Bilddaten mittels der geeigneten Rechenoperationen auf den einzustellenden Scheinwerfermittelpunkt zu skalieren.
- ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
- Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
- Zitierte Patentliteratur
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- DE 102010046517 A1 [0002]
Claims (6)
- Leuchtsystem für ein Kraftfahrzeug, mit einer Steuereinheit (
26 ), mit mindestens einer Bilderfassungseinheit (10 ), mit zumindest einer Lichteinheit (12 ), die mindestens eine Lichtquelle (14 ) aufweist, wobei die Lichteinheit (12 ) mittels mindestens eines Stellantriebes (28 ) einstellbar ist und wobei die Lichteinheit (12 ) im aktivierten Zustand eine Lichtverteilung mit Hell-Dunkel-Grenzen (16 ), kurz HDGs, erzeugt, derart, dass eine Justage der Lichteinheit (12 ) mittels der Steuereinheit (26 ) durchführbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass mittels der Bilderfassungseinheit (10 ) mindestens zwei Punkte P1, P2 einer HDG (16 ) ermittelbar sind, wobei die Steuereinheit (26 ) derart mit dem Stellantrieb (28 ) steuerungstechnisch verbunden ist, dass eine Überlagerung der beiden Punkte P1, P2 durchführbar ist und in der Steuerungseinheit (26 ) auswertbar ist. - Leuchtsystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass als Bilderfassungseinheit (
10 ) eine Stereokamera, eine 2D-3D-PMD-Kamera oder eine Monokamera einsetzbar ist. - Verfahren zur Justage einer Lichteinheit (
14 ) eines Leuchtsystems (12 ) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in einem ersten Schritt die HDGs (16 ) auf einer Fläche (4 ) abgebildet werden, dass in einem zweiten Schritt mindestens ein erster Punkt P1 und ein mindestens ein zweiter Punkt P2 der HDG (16 ) ermittelt werden, dass in einem dritten Schritt diese Bilddaten von P1 und P2 an die Steuereinheit (26 ) übermittelt werden, dass in einem vierten Schritt der Stellantrieb (28 ) mittels eines Referenzlaufes den Punkt P1 in Überlagerung mit dem Punkt P2 bringt, dass in einem fünften Schritt die Referenzlaufdaten an die Steuereinheit (26 ) übermittelt werden, dass in einem sechsten Schritt in der Steuereinheit (26 ) die Referenzlaufdaten mit hinterlegten Solllaufdaten auf Grundlage eine Minimalwertanalyse verglichen werden und dass bei Abweichung in einem siebten Schritt die Lichteinheit (14 ) mittels des Stellantriebes justiert wird. - Verfahren zur Justage einer Lichteinheit eines Leuchtsystems nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass im sechsten Schritt der Vergleich der Referenzlaufdaten mit den hinterlegten Solllaufdaten durch eine Drehmatrixmultiplikation durchgeführt wird.
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