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Die Erfindung betrifft ein Folienmaterial zur Herstellung einer flexiblen Verpackung, ein Verfahren zur Herstellung eines solchen Folienmaterials und eine aus einem solchen Folienmaterial hergestellte Verpackung gemäß den Oberbegriffen der Patentansprüche 1, 12 und 17.
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Folienmaterialien und Laminate zur Herstellung flexibler Verpackungen sind seit langem bekannt und werden üblicherweise zur Herstellung von Verpackungen für Produkte aus nahezu allen Lebensbereichen verwendet. Bisherige Folienmaterialien eignen sich zur diesem Zweck in aller Regel gut, zumindest solange das zu verpackende Gut nicht in irgendeiner Weise aggressive Eigenschaften aufweist, die geeignet sind, das bei der Herstellung der Verpackung verwendete Folienmaterial als Ganzes, oder bestimmte Bestandteile des Folienmaterials, d. h. beispielsweise bestimmte Schichten des Folienmaterials, anzugreifen und unter Umständen strukturell zu zerstören, so dass das Folienmaterial und in der Folge die daraus hergestellte Verpackung unbrauchbar wird und im schlimmsten Fall das verpackte Gut freigibt.
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Eine besondere Problematik stellen in diesem Zusammenhang zu verpackende Produkte, Füllstoffe oder sonstige Güter dar, die alkalische Eigenschaften aufweisen, da Farbstoffe, die zum Beschriften oder Färben, kurz zur Design-Gebung, an dem Folienmaterial verwendet werden, in aller Regel nicht alkaliresistent sind, mit der Folge, dass zumindest die farbliche Gestaltung der Verpackung aufgrund der Zerstörung der Farbe durch das verpackte alkalihaltige Produkt in dem Folienmaterial leidet oder vollständig zerstört, zumindest jedoch unansehnlich wird.
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Ein weiterer Nachteil bislang verwendeter Folienmaterialien, der sich aus der vorgenannten Problematik ergibt, liegt, insbesondere wenn diese über eine Gas-Sperrschicht verfügen und nicht durchsichtig sein sollen, in einem komplizierten und teuren Schichtaufbau begründet, der den Einsatz teurer Grundstoffe und Folien für den Schichtaufbau notwendig macht.
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So ist in 1 ein Folienaufbau gezeigt, wie er bislang bei Folien verwendet wurde, die beispielsweise beim Verpacken von Spülmaschinen-Reinigungstabletten, kurz als Tabs bezeichnet, Anwendung fanden.
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Ein solches Folienmaterial gemäß dem Stand der Technik weist hierbei eine Produktseite 20 sowie eine Folienmaterial-Außenseite 30 auf. Die Produktseite 20 wird hierbei von einem Klebstoff 80 gebildet, der vollflächig auf ein Copolymer 62 aufgebracht ist. Das Copolymer 62 ist hierbei Bestandteil einer symmetrisch aufgebauten Folie, die aus einer zentralen Homopolymerschicht 64 besteht, die beidseitig jeweils mit einer Copolymerschicht 62 verbunden, d. h. laminiert, respektive coextrudiert, ist. Auf der der Klebstoffschicht 80 gegenüberliegenden Seite der Folie aus Copolymer, Homopolymer und Copolymer ist eine Metallschicht 70 angeordnet, die an dem Copolymer 62 haftet. An diese Metallfolie 70 schließt sich eine Druckfolie 100 an, die mittels eines Haftvermittlers, d. h. eines Primers 101, mit der Metallfolie 70 verbunden ist. Die Druckfolie 100 wiederum kann in der Folge mit einer Bedruckung 40 versehen sein, die wiederum vollflächig mit einer Releaseschicht 50 bedeckt ist, welche auf die Druckfolie 100 sowie auf die Bedruckung 40 aufgebracht ist.
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Ein derartiges aus dem Stand der Technik bekanntes Folienmaterial weist, neben dem komplizierten und kostenintensiven Aufbau des Folienmaterials, ferner den Nachteil auf, dass die Druckfolie 100 zur Vermeidung von Reflexionen der Metallfolie eingefärbt werden muss. Hierzu ist der Zusatz von farbigen Additiven zu dem Druckfolienmaterial notwendig, so dass die Druckfolie undurchsichtig, beispielsweise weiß undurchsichtig wird. Sofern die Druckfolie 100 nicht eingefärbt verwendet wird, weist das bekannte Folienmaterial häufig eine nachteilige Optik auf, durch welche das Erscheinungsbild der Bedruckung nachteilig beeinflusst wird.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Folienmaterial zur Verfügung zu stellen, welches vorgenannte Nachteile vermeidet, kostengünstig und Material sparend herstellbar ist und darüber hinaus geeignet ist, Verpackungen herzustellen, die eine verbesserte und insbesondere hochglänzende Farbgestaltung mit einem optimierten Design aufweisen. Ferner liegt der Erfindung auch die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Herstellung eines solchen Folienmaterials bereit zu stellen.
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Diese Aufgabe wird durch ein Folienmaterial gemäß Patentanspruch 1, ein Verfahren zum Herstellen eines solchen Folienmaterials gemäß Patentanspruch 12 sowie durch eine aus einem solchen Folienmaterial hergestellte Verpackung gemäß Patentanspruch 17 gelöst.
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Insbesondere wird die Aufgabe durch ein Folienmaterial zur Herstellung einer flexiblen Verpackung, insbesondere einer non-food-, Sekundär- und/oder Multipack-Verpackung, für, beispielsweise alkalihaltige, Produkte, mit einer klebstoffhaltigen Produktseite, an welcher im Falle der fertigen Verpackung ein Produkt angrenzt, und einer Folienmaterial-Außenseite mit einer Bedruckung sowie gegebenenfalls einem Material mit Release-Eigenschaften gegenüber der klebstoffhaltigen Produktseite gelöst, wobei das Folienmaterial einen Zentralverbund aufweist, der einerseits unmittelbar mit einer Metallschicht verbunden und andererseits unmittelbar mit der Bedruckung versehen ist.
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Ein wesentlicher Punkt der Erfindung liegt darin, dass der Zentralverbund erfindungsgemäß einerseits unmittelbar mit der Metallschicht und andererseits unmittelbar mit der Bedruckung versehen ist und keine weiteren Haft- oder Hilfsschichten notwendig sind, um den Zentralverbund einerseits mit der Metallschicht und andererseits mit der Bedruckung zu versehen, wie dies in nachteiliger Weise beim Stand der Technik gemäß vorstehenden Ausführungen notwendig ist. So kann mittels des erfindungsgemäßen Folienmaterial-Aufbaus in vorteilhafter Weise auf den Einsatz eines teuren Primers sowie einer teuren separaten Druckfolie verzichtet werden, da erfindungsgemäß der Zentralverbund unmittelbar bedruckt ist.
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Erfindungsgemäß weist der Zentralverbund einerseits, insbesondere produktseitig, im Wesentlichen Copolymer und andererseits, insbesondere folienmaterialaußenseitig, im Wesentlichen Homopolymer auf. Aufgrund dieses erfindungsgemäßen Aufbaus des Zentralverbunds ist es somit einerseits möglich, produktseitig eine Metallschicht unmittelbar an das Copolymer des Zentralverbundes festhaftend anzubringen und andererseits, d. h. folienmaterialaußenseitig das dort im Wesentlichen vorhandene Homopolymer unmittelbar zu bedrucken, ohne dass zwischen Metallschicht und Zentralverbund bzw. zwischen Zentralverbund und Bedruckung zusätzliche Hilfs- oder Haftschichten notwendig wären.
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Der Zentralverbund kann erfindungsgemäß unterschiedlich aufgebaut sein, wobei ein wesentliches Merkmal des Zentralverbundes darin besteht, dass dieser auf einer Seite im Wesentlichen Copolymer und auf der anderen Seite im Wesentlichen Homopolymer aufweist. Unter einem Homopolymer wird hierbei ein Kunststoff auf Polyolefinbasis, bevorzugt Polypropylenbasis verstanden, wobei unter einem Copolymer ebenfalls ein solcher Kunststoff auf Polyolefinbasis, bevorzugt Polypropylenbasis, verstanden wird, der jedoch Additive, wie beispielsweise Polyethylen, aufweist.
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Der Zentralverbund kann somit eine Mischung aus Homopolymer und Copolymer sein, wobei das Homopolymer und das Copolymer zu im Wesentlichen gleichen Anteilen in der Mischung vorliegen. Ferner kann der Zentralverbund zweischichtig aufgebaut sein, wobei eine erste Zentralverbundschicht im Wesentlichen aus einem Copolymer und eine zweite Zentralverbundschicht im Wesentlichen aus einem Homopolymer besteht. Die jeweiligen Schichten sind miteinander verbunden, beispielsweise coextrudiert.
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Des Weiteren kann der Zentralverbund gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung dreischichtig aufgebaut sein, wobei dies eine bevorzugte Ausführungsform ist. Bei einem derartigen dreischichtigen Aufbau des Zentralverbunds ist eine innenliegende zweite Zentralverbundschicht, die im Wesentlichen aus einem Homopolymer besteht, einerseits mit der ersten Zentralverbundschicht, die im Wesentlichen aus einem Copolymer besteht, und andererseits mit einer dritten Zentralverbundschicht, die im Wesentlichen aus einem Homopolymer besteht, verbunden. Auch in diesem Fall können die drei Schichten des Zentralverbunds coextrudiert sein.
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Im Übrigen sei darauf hingewiesen, dass der Zentralverbund erfindungsgemäß auch mehrschichtig, d. h. aus mehr als drei Schichten aufgebaut sein kann, wobei der Zentralverbund einerseits, nämlich produktseitig, im Wesentlichen Copolymer und andererseits, d. h. folienmaterialaußenseitig, im Wesentlichen Homopolymer aufweist. Schichten innerhalb dieser beiden Außenschichten können aus Homopolymer oder anderen Kunststoffen bestehen, sofern dies gewünscht ist. In diesem Zusammenhang sei darauf hingewiesen, dass der Zentralverbund selbst weder Haftvermittler noch Klebstoff aufweist, sondern die Schichten des Zentralverbunds direkt und unmittelbar, vorzugsweise durch Coextrusion, miteinander verbunden sind, wobei gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ein dreischichtiges Standardfolienmaterial, das kostengünstig erzeugt werden kann oder im Handel erhältlich ist, verwendet wird. Ein derartiger dreischichtiger Zentralverbund ist wie vorerwähnt aus zwei Homopolymerschichten und einer Copolymerschicht aufgebaut.
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Somit besteht ein zentrales Merkmal der Erfindung darin, dass der erfindungsgemäße Zentralverbund hinsichtlich seiner Außenmaterialien asymmetrisch, hinsichtlich seiner Schichtdicken jedoch symmetrisch aufgebaut ist. Diesbezüglich sei erwähnt, dass die innen liegende zweite Zentralverbundschicht eine erste Dicke aufweist, während die einerseits, d. h. produktseitig mit der zweiten Zentralschicht verbundene erste Zentralverbundschicht aus im Wesentlichen einem Copolymer im Wesentlichen dieselbe Dicke aufweist, wie die andererseits, d. h. folienmaterialaußenseitig angebrachte dritte Zentralverbundschicht, die im Wesentlichen aus einem Homopolymer besteht. Die erste Zentralverbundschicht und die dritte Zentralverbundschicht weisen hierbei vorzugsweise eine Dicke auf, die im Wesentlichen einem Achtel bis einem Drittel der Schichtdicke der innen liegenden zweiten Zentralverbundschicht entspricht.
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Diesbezüglich sei ferner erwähnt, dass die Verwendung eines dreischichtig aufgebauten Zentralverbunds mit einer ersten Zentralverbundschicht und einer dritten Zentralverbundschicht, welche im Wesentlichen die gleiche Dicke aufweisen, erfindungsgemäß besonders bevorzugt ist, da sich das erfindungsgemäße Folienmaterial unter Zugrundelegung eines solchen dreischichtigen Zentralverbundes besonders leicht herstellen lässt, da ein derartiger Zentralverbund keine Rollneigung oder Wellenbildung aufweist.
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Alternativ kann auch ein zweischichtiger Zentralverbund verwendet werden, bei welchem die erste Zentralverbundschicht und die zweite Zentralverbundschicht eine im Wesentlichen gleiche Dicke aufweisen. Diese Ausführungsform ist jedoch im Wesentlichen dann bevorzugt, wenn die zweite Zentralverbundschicht sehr dünn ausgebildet ist.
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Gegenüber einem aus dem Stand der Technik bekannten Folienmaterial weist das erfindungsgemäße Folienmaterial im Hinblick auf den verwendeten Zentralverbund den wesentlichen Vorteil auf, dass dieser erfindungsgemäß keine beiderseits einer zentralen Homopolymerschicht angeordnete Copolymerschichten erfordert, was deutlich kostengünstiger ist, da erfindungsgemäß lediglich eine anstelle von zwei Copolymerschichten erforderlich ist. Eine diesbezügliche Kosteneinsparung beträgt somit mindestens 50%. Da erfindungsgemäß im Übrigen auch auf einem zweischichtigem statt einem dreischichtigem Zentralverbund-Aufbau zurückgegriffen werden kann, ist an dieser Stelle eine weitere Materialeinsparung und damit kostengünstigere Herstellung des erfindungsgemäßen Folienmaterials gegenüber einem solchen gemäß dem Stand der Technik möglich.
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An dieser Stelle sei ferner erwähnt, dass der Zentralverbund, insbesondere wenigstens eine Schicht des Zentralverbunds, vorzugsweise die zweite Zentralverbundschicht und/oder die dritte Zentralverbundschicht, mit einem Farbstoff, insbesondere Titandioxid, versehen, insbesondere durchsetzt, sein kann. Auf diese Weise ist es möglich, den Zentralverbund mit einer Basisfarbe, beispielsweise Weiß, einzufärben, so dass die produktseitig des Zentralverbunds verbundene Metallschicht nicht sichtbar ist. Als Farbstoffe eignen sich hierbei insbesondere Pigmentfarbstoffe, wobei, je nach Anwendungsgebiet, auch auf in dem Material der jeweiligen Zentralverbundschicht gelöste Farbstoffe zurückgegriffen werden kann. Durch den Einsatz einer derart gefärbten Zentralverbundschicht ist es erfindungsgemäß möglich, eine Basisfarbe für das erfindungsgemäße Folienmaterial einzustellen und auf diese Weise optimierte Gestaltungsmöglichkeiten, insbesondere hinsichtlich der Bedruckung des Folienmaterials zu erreichen.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist die Folienmaterial-Außenseite im Wesentlichen ausschließlich im Bereich der Bedruckung mit einem Releaselack, insbesondere mittels Registerdruck, beschichtet. Dies bedeutet, dass die Folienmaterial-Außenseite des Zentralverbunds im Wesentlichen nicht mit einem Releaselack versehen ist, sondern nur die Bedruckung selbst. Es sei an dieser Stelle erwähnt, dass der Releaselack entweder exakt über der Bedruckung angebracht ist, wobei eine linienartige Bedruckung exakt linienartig mit dem Relaselack überdruckt ist, so dass die Bedruckung durch den Releaselack abgedeckt ist.
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Alternativ zu dieser exakten deckungsgleichen Beschichtung der Bedruckung mit einem Releaselack, kann der Releaselack nach Wunsch auch etwas über die jeweiligen Druckkanten, respektiven Linienbegrenzungen einer Bedruckung hinaus ragen, so dass die jeweiligen seitlichen Flanken der Bedruckung ebenfalls mit einem Releaselack überdeckt sind.
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Der Releaselack weist hierbei Release-Eigenschaften gegenüber der klebstoffhaltigen Produktseite, respektive einem auf dieser klebstoffhaltigen Produktseite aufgebrachten Klebstoff auf.
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Ferner weist das Homopolymer des Zentralverbundes, welches erfindungsgemäß unmittelbar bedruckt wird, ebenfalls eine Release-Eigenschaft gegenüber der klebstoffhaltigen Produktseite und/oder einem an der klebstoffhaltigen Produktseite des Folienmaterials aufgebrachten Klebstoffauftrag auf. Durch diese erfindungsgemäße Ausführungsform ist es möglich, das erfindungsgemäße Folienmaterial auf eine Rolle zu wickeln, da aufgrund der Release-Eigenschaften des Homopolymers gegenüber dem auf der Produktseite vorhandenen Klebstoff sowie aufgrund des auf der Bedruckung angebrachten Releaselacks, der ebenfalls Release-Eigenschaften gegenüber dem auf der Produktseite aufgebrachten Klebstoff aufweist, ein Verblocken der Folienmaterial-Außenseite mit der Produktseite des Folienmaterials nicht zu befürchten ist.
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Aufgrund der Aufbringung eines kostenintensiven Releaselacks ausschließlich auf der Bedruckung sowie ggf. im unmittelbaren Randbereich der Bedruckung, ist eine erhebliche Kosteneinsparung möglich.
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Darüber hinaus ergibt sich durch den lediglich auf der Bedruckung, insbesondere bei einem Schriftbild, angebrachten Releaselack eine strukturierte Oberfläche des erfindungsgemäßen Folienmaterials, die nicht vollflächig, sondern lediglich mit ihren Profilspitzen mit einer aufgelagerten Folie in Berührung steht, so dass ein Abheben der aufgelagerten Folie, beispielsweise in einem Rollenwickel von der profilierten Folienmaterial-Außenseite leichter möglich ist. Auch die haptischen Eigenschaften des Folienmaterials können durch eine solche Profilierung positiv beeinflusst werden.
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Im Übrigen sei darauf hingewiesen, dass für die Bedruckung auch wenigstens eine Farbe mit Release-Eigenschaft oder ein gefärbter Releaselack verwendet werden kann, so dass eine notwendige Beschichtung der Bedruckung mit einem Releaselack, insbesondere mittels Registerdruck, erfindungsgemäß auch vermieden werden kann, wodurch die Herstellgeschwindigkeit, je nach verwendetem Druckmaterial, ggf. erhöht werden kann.
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Erfindungsgemäß ist der an der klebstoffhaltigen Produktseite vorgesehene Klebstoffauftrag ein Kaltkleber auf Latex- oder Acrylbasis ist, der vollflächig oder, vorzugsweise musterförmig, beispielsweise gitter-, netz-, linien-, kurven- und/oder punktförmig, und/oder im Wesentlichen nur in ausgewählten Bereichen, die vorzugsweise nicht mit dem Produkt in Kontakt kommen, auf die Metallschicht aufgebracht ist. Die jeweiligen Muster können hierbei miteinander kombiniert werden, wobei es bevorzugt ist, dass sich die Linien eines Musters so schneiden, dass bei einer Herstellung einer Verpackung aus dem erfindungsgemäßen Folienmaterial eine vollständige Abdichtung der jeweiligen Klebenähte ohne Leckstellen möglich ist. Zu diesem Zweck wird vorzugsweise ein Gitter- oder Netzmuster bevorzugt. Durch eine derartige musterförmige Aufbringung von Kaltkleber auf die Fläche der Metallschicht oder auf ausgewählte Bereiche der Fläche der Metallschicht, kann wiederum eine erhebliche Materialeinsparung erfolgen, aufgrund derer das erfindungsgemäße Folienmaterial nicht nur kostengünstiger herstellbar ist, sondern das erfindungsgemäße Folienmaterial auch gewichtsmäßig leichter und im Falle einer Entsorgung einer gebrauchten Verpackung umweltverträglicher entsorgbar ist.
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Im Übrigen sei darauf hingewiesen, dass der Zentralverbund erfindungsgemäß gereckt sein kann, wobei insbesondere eine biaxiale Reckung bevorzugt ist. Es sei diesbezüglich jedoch darauf hingewiesen, dass an dieser Stelle auch ein monoaxial gereckter Zentralverbund verwendet werden kann, beispielsweise dann, wenn das erfindungsgemäße Folienmaterial für eine Verpackung verwendet werden soll, die eine vorgegebene Aufreißrichtung hat.
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Im Übrigen weisen die Schichten des Folienmaterials nachfolgende Schichtdicken auf, die jeweils in der Einheit Mikrometer angegeben sind.
Schicht | Schichtdicke | bevorzugte Schichtdicke | besonders bevorzugte Schichtdicke |
Releaselack (50) | 0,2–2 | 0,5–1,5 | 0,8–1,2 |
Bedruckung (40) | 0,2–2 | 0,5–1,5 | 0,8–1,2 |
Zentralverbund (60) | 10–50 | 15–40 | 20–32 |
erste Zentralverbundschicht (601) | 1–12 | 2–10 | 4–8 |
zweite Zentralverbundschicht (602) | 8–38 | 11–30 | 12–24 |
dritte Zentralverbundschicht (603) | 1–10 | 2–8 | 4–8 |
Metallschicht (70) | 0,015–4 | 0,02–2 | 0,025–0,8 |
Klebstoffauftrag (80) | 0,2–2 | 0,5–1,5 | 0,8–1,2 |
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Des Weiteren wird die erfindungsgemäße Aufgabe auch durch ein Verfahren zum Herstellen von Folienmaterial gemäß vorstehenden Ausführungen gelöst, wobei das Verfahren die folgenden Schritte umfasst:
- a) Zurverfügungstellen eines Zentralverbundes (60) mit einer im Wesentlichen copolymerhaltigen Produktseite (20) und einer im Wesentlichen homopolymerhaltigen Folienmaterialaußenseite (30);
- b) Beschichten der Produktseite (20) mit einer Metallschicht (70);
- c) Beschichten der Metallschicht (70) mit einem Klebstoff (80);
- d) Bedrucken der Folienmaterialaußenseite (30) zur Erzeugung eines Druckmusters;
- e) Beschichten des Druckmusters mit einem Releaselack (50).
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Gemäß einer bevorzugten Verfahrensführung wird der Schritt c), nämlich das Beschichten der Metallschicht mit einem Klebstoff, in Form von zwei zeitlich versetzten Verfahrensschritten c1) und c2) durchgeführt, wobei der Schritt c1) ein primärer Beschichtungsschritt ist, der einem nachgelagerten sekundären Beschichtungsschritt c2) vorgelagert ist. Der Schritt c1) umfasst hierbei ein erstes Aufbringen von Kaltkleber und ein Trocknen des Kaltklebererstauftrags bei einer Temperatur im Bereich von 70°C bis 110°C, vorzugsweise im Bereich von 80°C bis 100°C, und besonders bevorzugt im Bereich von 95°C bis 100°C, zur Erzeugung einer Kaltklebertrockenschicht, währen Schritt c2) ein zweites Aufbringen von Kaltkleber auf die Kaltklebertrockenschicht und ein Trocknen des Kaltkleberzweitauftrags bei einer Temperatur im Bereich von ≤80°C zur Erzeugung einer Kaltkleberfeuchtschicht, umfasst.
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Der wesentliche Vorteil einer derartigen zweistufigen Kaltkleberaufbringung mittels eines vorgelagerten Schritts c1) und eines nachgelagerten Schritts c2) besteht erfindungsgemäß darin, dass der in Schritt c1) aufgebrachte Kaltkleber bei einer hohen Temperatur optimal getrocknet werden kann. Eine derartige trockene Kaltklebertrockenschicht haftet optimal an der Metallschicht, die produktseitig unmittelbar an dem Zentralverbund angebracht ist. Auf diese Kaltklebertrockenschicht kann sodann in einem zweiten Schritt c2) eine weitere Kaltkleberschicht aufgebracht werden, die bei einer geringeren Temperatur getrocknet wird und einen gewissen Feuchtegehalt behält. Diese Kaltkleberfeuchtschicht haftet einerseits optimal an der Kaltklebertrockenschicht und weist darüber hinaus eine optimale Klebefähigkeit auf, die bei der Herstellung einer erfindungsgemäßen Verpackung sehr vorteilhaft ist.
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An dieser Stelle sei darauf hingewiesen, dass der Schritt c2) nicht unmittelbar auf den Schritt c1) folgen muss, sondern auch nach einem Bedrucken der Folienmaterial-Außenseite ein Schritt d) oder erst nach einem Beschichten des Druckmusters mit einem Releaselack gemäß Schritt e) erfolgen kann.
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Eine solche Vorgehensweise hat den erfindungsgemäßen Vorteil, dass die auf der produktseitigen Copolymerschicht des Zentralverbunds aufgebrachte, erfindungsgemäß sehr dünne Metallschicht durch den in Schritt c1) aufgebrachten Klebstoffauftrag geschützt werden kann, so dass eine Beschädigung der Metallschicht im weiteren Fortgang, nämlich einem Bedrucken und Beschichten des Druckmusters, nicht zu befürchten ist. Da der Kaltklebererstauftrag in Schritt c1) bei einer hohen Temperatur vollständig oder nahezu vollständig unter Erzeugung einer Kaltklebertrockenschicht getrocknet wird, ist eine Klebrigkeit der Produktseite während nachfolgender Fertigungsschritte nicht zu befürchten. Aufgrund der fehlenden Klebrigkeit der Kaltklebertrockenschicht ist ferner nicht zu befürchten, dass die Kaltkleberschicht ggf. durch Staub oder andere Partikel verunreinigt wird, da diese nicht mit der Kaltklebertrockenschicht verkleben können.
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Erfindungsgemäß liegt ein Auftragsgewicht des Kaltklebererstauftrags gemäß Schritt c1) im Bereich von 40% bis 60%, vorzugsweise Bereich von 40% bis 50%, und besonders bevorzugt im Bereich von 40% bis 45%, bezogen auf das Gesamtauftragsgewicht des Kaltklebers in den Schritten c1) und c2).
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Ferner sei darauf hingewiesen, dass der Kaltkleber in Schritt c1) und/oder in Schritt c2) vollflächig oder, vorzugsweise musterförmig, beispielsweise gitter-, netz-, linien-, kurven- und/oder punktförmig, und/oder im Wesentlichen nur in ausgewählten Bereichen, die vorzugsweise nicht mit dem Produkt in Kontakt kommen, auf die Metallschicht aufgebracht wird, wobei der Kaltklebererstauftrag zum Schutz der Metallschicht vorzugsweise vollflächig aufgebracht wird, insbesondere dann, wenn eine sehr dünne Metallschicht, beispielsweise eine Aluminiumfolie oder eine Aluminiumbedampfung verwendet wird.
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Des Weiteren kann die Kaltkleberfeuchtschicht auf im Wesentlichen die gesamte Fläche der Kaltklebertrockenschicht oder alternativ nur auf ausgewählte Bereiche einer Fläche der Kaltklebertrockenschicht aufgebracht werden. Hierbei kommen insbesondere solche ausgewählte Bereiche in Frage, die zur Bildung einer späteren Verpackung aus dem erfindungsgemäßen Folienmaterial miteinander verklebt werden müssen.
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Somit kann die Kaltkleberfeuchtschicht auf der Kaltklebertrockenschicht entweder vollflächig oder nur in ausgewählten Bereichen aufgebracht sein, wobei sowohl bei einer vollflächigen als auch bei einer teilweisen Aufbringung eine jeweilige musterförmige Aufbringung möglich ist.
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Im Übrigen sei an dieser Stelle darauf hingewiesen, dass das erfindungsgemäße Folienmaterial, sofern gewünscht, weitere Barriereschichtmaterialien zur Ausbildung einer zusätzlichen Gas- und/oder Feuchtigkeitsbarriere aufweisen kann. Zur Ausbildung derartiger Schichten kommen insbesondere Ethylenvinylalkoholcopolymer (EVOH), Polyamid, insbesondere auch in Kombination mit EVOH, sowie Polyethylenterephthalat und weitere gängige Barriereschichtmaterialien in Frage. Eine derartige Barriereschicht kann entweder innerhalb des Zentralverbunds oder an anderer Stelle in das erfindungsgemäße Folienmaterial integriert sein.
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Das Gesamtauftragsgewicht des Klebstoffs liegt erfindungsgemäß vorzugsweise im Bereich von 4 g/m2 bis 5 g/m2 Trockengewicht, wobei in einem Kaltklebererstauftrag beispielsweise 2 g/m2 und in einem Kaltkleberzweitauftrag beispielsweise 2,5 g/m2 eingesetzt werden. Der Kaltklebererstauftrag wird hierbei bei einer Temperatur von 100°C und der Kaltkleberzweitauftrag bei einer Temperatur von 80°C getrocknet.
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Des Weiteren wird die erfindungsgemäße Aufgabe auch durch eine Verpackung gemäß Patentanspruch 17 gelöst, wobei die Verpackung aus einem Folienmaterial gemäß vorstehenden Ausführungen hergestellt ist.
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Weitere Ausführungsformen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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Nachfolgend wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels beschrieben, das anhand einer Abbildung näher erläutert wird. Hierbei zeigen:
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1 ein Folienmaterial gemäß dem Stand der Technik in schematischer Darstellung; und
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2 ein Folienmaterial gemäß einer ersten Ausführungsform der Erfindung in schematischer Darstellung.
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In der nachfolgenden Beschreibung werden für gleiche und gleich wirkende Teile dieselben Bezugsziffern verwendet.
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2 zeigt ein erfindungsgemäßes Folienmaterial 10 gemäß einer ersten Ausführungsform. Das Folienmaterial 10 weist eine Produktseite 20 sowie eine Folienmaterial-Außenseite 30 auf. An der Produktseite 20 ist schematisch ein Produkt 15 dargestellt. Angrenzend an das Produkt 15 befindet sich eine Klebstoffschicht 80, die eine Schichtdicke von 1 μm aufweist. Die Klebstoffschicht 80 ist auf eine Metallschicht 70 mit einer Schichtdicke von 0,025 μm aufgebracht, die unmittelbar mit einer ersten Zentralverbundschicht 601 eines Zentralverbunds 60 verbunden ist. Diese erste Zentralverbundschicht 601 weist eine Schichtdicke von 4 μm auf. Ferner weist der Zentralverbund 60 eine zweite Zentralverbundschicht 602 und eine dritte Zentralverbundschicht 603 auf, die in Richtung Folienmaterial-Außenseite mit der ersten Zentralverbundschicht 601 verbunden sind und zusammen mit der ersten Zentralverbundschicht 601 den Zentralverbund 60 bilden. Die ersten Zentralverbundschicht 601 besteht aus einem Copolymer, während die zweite und die dritte Zentralverbundschicht 602 und 603 jeweils aus einem Homopolymer bestehen. Die zweite Zentralverbundschicht 602 weist eine Schichtdicke von 12 μm auf, während die dritte Zentralverbundschicht 603 dieselbe Schichtdicke aufweist wie die erste Zentralverbundschicht 601, nämlich 4 um. Die dritte Zentralverbundschicht 603 aus einem Homopolymer weist ihrerseits eine Bedruckung 40 auf, die mit einem Releaselack 50 beschichtet ist. Sowohl die Bedruckung als auch die Releaseschicht selbst weisen jeweils eine Schichtdicke im Bereich von ca. 1 μm auf. Ein wesentlicher Aspekt ist ferner darin begründet, dass nicht die gesamte dritte Zentralverbundschicht 603 des Zentralverbundes 60 mit einer Releaseschicht, insbesondere mit einem Releaselack 40, überdeckt ist, sondern nur die jeweiligen Linien einer Bedruckung 40 (nicht gezeigt).
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An dieser Stelle sei darauf hingewiesen, dass alle oben beschriebenen Teile für sich alleine gesehen und in jeder Kombination, insbesondere die in den Zeichnungen dargestellten Details als erfindungswesentlich beansprucht werden. Abänderungen hiervon sind dem Fachmann geläufig.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Folienmaterial
- 15
- Produkt
- 20
- Produktseite
- 30
- Folienmaterial-Außenseite
- 40
- Bedruckung
- 50
- Material mit Release-Eigenschaften, Releaselack
- 60
- Zentralverbund
- 62
- Copolymer
- 64
- Homopolymer
- 70
- Metallschicht
- 80
- Klebstoffauftrag
- 100
- Druckfolie
- 101
- Primer
- 601
- erste Zentralverbundschicht
- 602
- zweite Zentralverbundschicht
- 603
- dritte Zentralverbundschicht