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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Fügen eines Verbundbauteils umfassend mindestens zwei äußere Deckbleche und mindestens eine zwischen den Deckblechen angeordnete nichtmetallische Schicht, vorzugsweise eine Kunststoffschicht, mit einem weiteren Bauteil aus Metall unter Verwendung eines Zusatzfügeteils, wobei ein äußeres Deckblech des Verbundbauteils zumindest teilweise von dem weiteren Bauteil und das andere äußere Deckblech des Verbundbauteils zumindest teilweise von dem Zusatzfügeteil überlappt werden, das Verbundbauteil, das Zusatzfügeteil und das weitere Bauteil einander überlappend zwischen zwei Elektroden einer Widerstandsschweißeinheit gebracht werden, das Bauteil und das Zusatzfügeteil mit den beiden äußeren Deckblechen des Verbundbauteils im Überlappungsbereich durch Widerstandsschweißen gefügt werden, wobei wenigstens ein Strompfad zwischen den beiden Elektroden über das weitere Bauteil und das Zusatzfügeteil geschlossen wird. Daneben betrifft die Erfindung eine gemäß diesem Verfahren gefügte Blechkonstruktion.
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Verbundbauteile, welche in Form eines Sandwichsbleches zwei äußere Deckbleche aus Metall und mindestens eine dazwischen liegende nichtmetallische, beispielsweise aus Kunststoff bestehende, Schicht aufweisen, werden zunehmend als sogenannte Leichtbleche im Kraftfahrzeugbau verwendet.
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Ein Grund für ihre zunehmende Verwendung liegt darin, dass die Verbundbauteile Eigenschaften aufweisen können, welche sich bei Vollmaterial häufig gegenseitig ausschließen. Beispielsweise ermöglicht ein gattungsgemäßes Verbundbauteil trotz seines geringen Gewichts lokale Steifigkeiten und Festigkeiten und kann gute Schalldämpfung bereitstellen. Viele Anwendungen erfordern es aber, dass diese Verbundbauteile mit anderen Blechteilen oder Bauteilen gefügt werden müssen. Die häufig bei Blechen angewendeten Fügeverfahren, wie Schmelzschweißen und Löten, verursachen allerdings Probleme aufgrund ihres hohen Wärmeeintrags. Hierdurch können Schäden am Verbundbauteil entstehen, da die zwischen den metallischen Deckblechen angeordnete nichtmetallische Schicht bzw. Kunststoffschicht durch den Wärmeeintrag beschädigt werden kann. Das Schweißen und Löten von Verbundbauteilen mit anderen Bauteilen war bisher als kritisch eingestuft worden.
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Aus der
DE 10 2010 061 502 ist ein Verfahren zum Fügen von Verbundblechteilen mit einem weiteren Bauteil mittels Widerstandsschweißen bekannt, bei dem das weitere Bauteil die beiden äußeren Deckbleche des Verbundblechteils überlappt und das weitere Bauteil in Anlage mit zwei Elektroden gebracht wird. Dabei bilden sich zwei Strompfade aus, über die das Widerstandsschweißen durchgeführt werden kann. Ein erster Strompfad erstreckt sich von der ersten Elektrode über die beiden äußeren Deckblech des Verbundblechteils bis zur zweiten Elektrode, ein zweiter Strompfad erstreckt sich von der ersten Elektrode über den Überlappungsbereich des Bauteils über das Bauteil selbst bis zur zweiten Elektrode. Durch den beidseitigen Überlappungsbereich des Bauteils mit den beiden äußeren Deckblechen können beide äußeren Deckbleche zur Bereitstellung der Verbindung zwischen Bauteil und Verbundblechteil genutzt werden. Dies erhöht die Festigkeit der Verbindung und ermöglicht, dass im Wesentlichen die Deckbleche und nicht die zwischen den Deckblechen angeordnete nichtmetallische Schicht bei der Erzeugung der Verbindung involviert sind.
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Dieses Verfahren hat jedoch den Nachteil, dass im Bereich der Schweißzone trotz des verringerten Wärmeeintrags das nichtmetallische Material während des Fügens aufweichen und in die Randbereiche abfließen kann. In der Folge kann es zu einer Blasenbildung kommen, die zu einer Delamination der Deckbleche von der nichtmetallischen Schicht führen kann. Zudem kann es im Kontaktbereich der Deckbleche mit dem Bauteil zu einer Kontakterosion kommen. In der Folge weist das Verfahren eine verringerte Prozesssicherheit auf.
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Der vorliegenden Erfindung liegt ausgehend von diesem Stand der Technik die Aufgabe zugrunde ein eingangs genanntes Verfahren zum Fügen eines Verbundbauteils anzugeben, welches eine verbesserte Prozesssicherheit aufweist und zu verbesserten gefügten Blechkonstruktionen führt. Daneben ist es Aufgabe der Erfindung eine mit diesem Verfahren gefügte Blechkonstruktion zur Verfügung zu stellen.
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Gemäß einer ersten Lehre der Erfindung wird die zuvor genannte Aufgabe dadurch gelöst, dass durch mechanische Mittel und/oder durch Minimierung der Überlappungslänge und/oder durch Positionierung des Zusatzfügeteils möglichst nah zum freien Rand des Verbundbauteils, die Fließrichtung der nichtmetallischen Schicht des Verbundbauteils während des Fügens beeinflusst wird.
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Es wurde erkannt, dass das durch die erhöhte Temperatur aufgeweichte nichtmetallische Material eine Blasenbildung verursacht, wenn das Material beispielsweise in Richtung der Verbundbauteilmitte fließt bzw. verdrängt wird. Die Blasenbildung hat das Ablösen einer Deckschicht von der nichtmetallischen Schicht zur Folge. Dadurch, dass die Fließrichtung des aufgeweichten nichtmetallischen Materials während des Fügens beeinflusst werden kann, kann das Abfließen des Materials in die Mitte des Verbundbauteils vermieden werden, so dass in der Folge die Blasenbildung reduziert werden kann. Auf diese Weise kann eine erhöhte Prozesssicherheit während des Fügens des Verbundbauteils mit dem weiteren Bauteil erreicht werden. Bei der Minimierung der Überlappungslänge wird der Abstand zwischen der freien Kante des zu fügenden Verbundbauteils und der Schweißverbindung möglichst gering gehalten, so dass das nichtmetallische Material leicht zur freien Kante des Verbundbauteils verdrängt werden kann. Ein Fließen des Materials in Richtung Verbundbauteilmitte und damit eine mögliche Blasenbildung wird dadurch verhindert. Beim Minimieren der Überlappungslänge muss jedoch berücksichtigt werden, dass die Schweißverbindung noch eine ausreichende Festigkeit besitzt. Insofern ist ein ausreichender Abstand zur freien Kante des Verbundbauteils zu wählen. Die Schweißverbindung wird üblicherweise in der Mitte der Überlappungslänge gesetzt. Das Positionieren eines Zusatzfügeteils erfolgt nach dem gleichen Prinzip. Einerseits muss das Zusatzfügeteil möglichst nah an der freien Kante des Verbundbauteils positioniert werden, andererseits muss durch einen Abstand zur freien Kante des Verbundbauteils eine ausreichende Festigkeit der Schweißverbindung gewährleistet sein.
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Durch die Verwendung von lediglich einem Strompfad wird darüber hinaus eine unkontrollierte Erwärmung der nichtmetallischen Schicht und der Deckbleche vermieden, die beispielsweise dann auftritt, wenn mehrere Strompfade durch das Verbundbauteil vorhanden sind und diese unterschiedlich lange Wegstrecken aufweisen.
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Bei dem weiteren Bauteil kann es sich um ein gewöhnliches Blechbauteil handeln. Denkbar ist auch, dass das weitere Bauteil ein Verbundwerkstoff ist. Um die Verschweißbarkeit des Verbundbauteils mit dem weiteren Bauteil zu gewährleisten, weist das weitere Bauteil, wenn es nicht durchgängig metallisch aufgebaut ist, insbesondere wenigstens eine äußere metallische Schicht auf, die mit dem Verbundbauteil in Kontakt gebracht und verschweißt werden kann. Eine besonders gut mit dem Verbundbauteil schweißbare Verbindung kann dann bereitgestellt werden, wenn das Bauteil aus einem metallischen Vollmaterial besteht.
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Als Metalle kommen Stahl, Aluminium- oder Magnesiumlegierungen in Frage. Denkbar sind jedoch auch weitere geeignete Materialien.
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Das Zusatzfügeteil kann ebenfalls beispielsweise ein Blechbauteil oder ein Verbundwerkstoff sein, welches das gleiche oder ein von dem Bauteil verschiedenes metallisches Material aufweist. Vorzugsweise ist das Zusatzfügeteil mit dem Deckblech nach dem Fügen fest verbunden, denkbar ist aber auch, das Zusatzfügeteil anschließend von dem Verbundbauteil abzulösen.
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Besonders bevorzugt wird als mechanisches Mittel mindestens ein Niederhalter verwendet, welcher eine einseitige Druckbelastung im Überlappungsbereich auf das Bauteil und/oder das Zusatzfügeteil ausübt. So kann besonders einfach Einfluss auf die Fließrichtung der aufgeweichten nichtmetallischen Schicht genommen werden. Ein Abfließen der aufgeweichten nichtmetallischen Schicht in die Mitte des Verbundbauteils kann erfolgreich verhindert werden.
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Besonders bevorzugt ist es dabei, wenn die Fläche, auf der die Druckbelastung ausgeübt wird, die Elektrode zumindest teilweise umschließt. Denn dann kann die Druckbelastung in unmittelbarer Nähe der Schweißzone ausgeübt werden, so dass das Fließen des nichtmetallischen Materials in Richtung der Mitte des Verbundbauteils direkt unterbunden werden kann.
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Alternativ oder kumulativ zur Verwendung der mechanischen Mittel kann das Verbundbauteil außerhalb des Überlappungsbereichs mit dem Bauteil und dem Zusatzfügeteil mindestens eine Krümmung aufweisen. Das Vorhandensein einer Krümmung wirkt als Barriere für den aufgeweichten Kunststoff, wodurch das Fließen des aufgeweichten Kunststoffes in die Mitte des Verbundbauteils unterdrückt wird. Insofern bewirkt die Krümmung des Verbundbauteils ebenfalls eine Reduzierung der Blasenbildung, wodurch eine erhöhte Prozesssicherheit erzielt werden kann.
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Alternativ oder kumulativ zur Verwendung der mechanischen Mittel, welche die Fließrichtung der nichtmetallischen Schicht des Verbundbauteils während des Fügens beeinflussen, wird gemäß einer besonders bevorzugten Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens das Bauteil und/oder das Zusatzfügeteil im Überlappungsbereich zumindest bereichsweise über eine Klebeschicht mit mindestens einem Deckblech verbunden. Durch die Klebeschicht wird eine Kontakterosion, die insbesondere bei der Verwendung von unterschiedlichen Metallen auftritt, zwischen den zu verbindenden Teilen im Wesentlichen unterdrückt, da die Klebeschicht als Dichtung fungiert. Eine entsprechend gefügte Blechkonstruktion verfügt also über ein besseres Korrosionsverhalten. Darüber hinaus kann der Strom beim Widerstandsschweißen auf einfache Weise gehindert werden, durch die metallischen Deckbleche des Verbundblechteils zu fließen, so dass deren Erwärmung außerhalb des Zusatzfügeteils unterdrückt wird. Folglich wird durch die Verbindung des Bauteils und/oder des Zusatzfügeteil mit mindestens einem Deckblech über eine Klebeschicht ebenfalls die Prozesssicherheit des erfindungsgemäßen Verfahrens erhöht.
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Gemäß einer nächsten Ausführungsform wird alternativ oder kumulativ zur Verwendung der mechanischen Mittel, welche die Fließrichtung der nichtmetallischen Schicht des Verbundbauteils während des Fügens beeinflussen, ein Funktionselement mit dem Verbundbauteil als Zusatzfügeteil verschweißt. Als Funktionselement kann beispielsweise ein Schweißbolzen vorgesehen sein. Denkbar ist jedoch auch, abhängig von der jeweiligen Anwendung der gefügten Blechkonstruktion, die Verwendung weiterer geeigneter Funktionselemente als Zusatzfügeteile. Das Verschweißen mit einem Funktionselement kann auf diese Weise besonders einfach erfolgen. Zum einen ermöglicht das Aufschweißen des Funktionselementes eine lochlose Befestigung an dem Bauteil, zum anderen kann das Befestigen des Bolzens und das Fügen des Verbundbauteils mit dem Bauteil in einem Schritt erfolgen, wodurch die Korrosion im Bereich der Verbindung zwischen dem Funktionselement und dem Bauteil minimiert werden kann.
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In bevorzugter Weise wird der Strompfad zwischen den Schichten des Bauteils und des Zusatzfügeteils während des Fügens über mindestens eine, vorzugsweise flexible Überbrückung geschlossen. Auf diese Weise kann eine besonders hohe Flexibilität der Ausgestaltung des Bauteils und des Zusatzfügeteils gewährleistet werden. Zudem kann der Strompfad unter teilweiser oder vollständiger Umgehung des Verbundbauteils geschlossen werden. So kann ein das Verbundbauteil schonender Strompfad bereitgestellt werden. Insbesondere wird der Wärmeeintrag in die nichtmetallische Schicht im Bereich der Fügezone reduziert.
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In einer nächsten Ausführungsform wird ein Zusatzfügeteil verwendet, welches eine kleinere Überlappungsfläche mit dem Verbundbauteil als das Bauteil aufweist und das Zusatzfügeteil wird während des Fügens in einer elektrisch leitenden Aufnahme aufgenommen. Das Zusatzfügeteil kann dazu kreisförmig ausgestaltet sein, es kann aber auch grundsätzlich jede beliebige Form eines Patches aufweisen. Durch die Verwendung eines Zusatzfügeteils, das eine kleinere Überlappungsfläche mit dem Verbundbauteil als das Bauteil aufweist kann das für den Fügeprozess notwendige Material reduziert werden.
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Vorzugsweise ist die Aufnahme mit dem weiteren Bauteil elektrisch leitend verbunden. Die Verwendung einer elektrisch leitenden Aufnahme hat den Vorteil, dass das Zusatzfügeteil besonders einfach auf dem Deckblech in Anlage mit einer Elektrode positioniert werden kann. Besonders einfach ist es, eine gegenüber einer der Elektroden fixierte Aufnahme zu verwenden. So kann erreicht werden, dass eine vorbestimmte relative Positionierung von Elektrode und Zusatzfügeteil stets beibehalten wird. Fehlerhafte Positionierungen des Zusatzfügeteils können so vermieden werden.
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Darüber hinaus ist es auch denkbar, dass eine Mehrzahl von Zusatzfügeteilen vorgesehen ist, die beispielsweise nebeneinander auf einem Deckblech angeordnet werden. So kann das Verbundbauteil an mehreren Stellen gleichzeitig mit dem Bauteil und den Zusatzfügeteilen gefügt werden, was eine verbesserte Verbindung zwischen dem Bauteil bzw. den Zusatzfügeteilen und dem Verbundbauteil zur Folge hat.
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Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des Verfahrens ist das Zusatzfügeteil mit dem Bauteil elektrisch leitend verbunden, wobei beide gemeinsam eine y-förmige Aufnahme für das Verbundbauteil bilden und das Verbundbauteil in der y-förmigen Aufnahme gefügt wird. Diese Ausführungsform hat den Vorteil, dass auf eine zusätzliche Überbrückung zwischen dem Bauteil und dem Zusatzfügeteil verzichtet werden kann. Alternativ ist es auch denkbar, dass das weitere Bauteil y-förmig ausgestaltet ist und eine Bördelung aufweist, wobei das Verbundbauteil in der Bördelung gefügt werden kann. Gemäß dieser Ausgestaltung kann sogar auf das Zusatzfügeteil verzichtet werden, wodurch diese Ausgestaltung zum einen besonders einfach ist und zum anderen eine zusätzliche Materialersparnis zur Folge hat. Neben einer y-förmigen Ausgestaltung sind auch weitere Formen des Bauteils oder der Verbindung von dem Bauteil und dem Zusatzfügeteil denkbar, wie beispielsweise eine s-förmige oder eine x-förmige Ausgestaltung.
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Gemäß einer zweiten Lehre der Erfindung wird die eingangs genannte Aufgabe durch eine gefügte Blechkonstruktion gelöst, die mit einem der zuvor beschriebenen Verfahren hergestellt wird, aufweisend ein Verbundbauteil, welches mindestens zwei metallische Deckbleche und eine zwischen den Deckblechen angeordnete nichtmetallische Schicht, insbesondere eine Kunststoffschicht aufweist, ein mit dem Verbundbauteil gefügtes Bauteil und Zusatzfügeteil, wobei das Zusatzfügeteil und das Bauteil mit beiden äußeren Deckenblechen des Verbundbauteils gefügt ist.
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Bei der gefügten Blechkonstruktion überlappen das Bauteil und/oder das Zusatzfügeteil das Verbundbauteil zumindest teilweise. Im Überlappungsbereich des Bauteils und/oder des Zusatzfügeteils mit dem Verbundbauteil ist mindestens eine gefügte Verbindung, insbesondere eine Schweißverbindung zwischen den Deckblechen und dem Bauteil und/oder dem Zusatzfügeteil vorgesehen. Die erfindungsgemäße gefügte Blechkonstruktion zeichnet sich durch eine deutlich reduzierte Blasenbildung und damit durch eine besonders homogene Verbindung zwischen dem Bauteil bzw. dem Zusatzfügeteil mit dem Verbundbauteil aus, da eine Blasenbildung während des zuvor beschriebenen Verfahrens zum Fügen des Verbundbauteils mit einem weiteren Bauteil unter Verwendung mechanischer Mittel und/oder durch Verwendung eines Zusatzfügeteils durch Minimierung der Überlappungslänge des Zusatzfügeteils und/oder durch die Positionierung des Zusatzfügeteils zum freien Rand des Verbundbauteils kontrolliert unterdrückt wird. Bei der Minimierung der Überlappungslänge wird der Abstand zwischen der freien Kante des zu fügenden Verbundbauteils und der Schweißverbindung möglichst gering gehalten, so dass das nichtmetallische Material des Verbundbauteils während der Erzeugung der Schweißverbindung leicht zur freien Kante des Verbundbauteils verdrängt werden kann. Ein Fließen des Materials in Richtung Verbundbauteilmitte und damit eine mögliche Blasenbildung wird dadurch verhindert. Beim Minimieren der Überlappungslänge muss jedoch berücksichtigt werden, dass die Schweißverbindung noch eine ausreichende Festigkeit besitzt. Insofern ist ein ausreichender Abstand zur freien Kante des Verbundbauteils zu wählen. Die Schweißverbindung wird üblicherweise in der Mitte der Überlappungslänge gesetzt. Das Positionieren eines Zusatzfügeteils erfolgt nach dem gleichen Prinzip. Einerseits muss das Zusatzfügeteil möglichst nah an der freien Kante des Verbundbauteils positioniert werden, andererseits muss durch einen Abstand zur freien Kante des Verbundbauteils eine ausreichende Festigkeit der Schweißverbindung gewährleistet sein.
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Die erfindungsgemäße Blechkonstruktion kann aus Stahl, einer Aluminiumlegierung oder einer Magnesiumlegierung bestehen. Dabei können die Deckbleche des Verbundbauteils entweder dieselben oder unterschiedliche Materialien aufweisen. Darüber hinaus können auch das Bauteil und das Zusatzfügeteil entweder zu dem Verbundbauteil identische oder unterschiedliche Materialien aufweisen.
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Die üblichen Metallblechdicken, welche für die Verbundbauteile verwendet werden betragen zwischen 0,1 mm und 0,8 mm bei den Deckblechen, wobei insbesondere maximal 0,5 mm vorzugsweise maximal 0,3 mm dicke Deckbleche verwendet werden. Die nichtmetallische Zwischenschicht des Verbundbauteils weist üblicherweise eine Schichtdicke von 0,1 mm bis 1,5 mm auf.
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Besonders bevorzugt ist zwischen dem Bauteil und dem Deckblech und/oder zwischen dem Zusatzfügeteil und dem Deckblech eine Klebeschicht vorgesehen. In vorteilhafter Weise kann so eine Kontakterosion der miteinander verbundenen Materialien vermieden werden, die insbesondere dann auftritt, wenn die miteinander verbundenen Schichten unterschiedliche Materialien aufweisen.
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In bevorzugter Weise ist ein mit dem Bauteil ein gefügtes Funktionselement als Zusatzfügeteil vorgesehen. Dies kann beispielsweise ein Schweißbolzen sein. Darüber hinaus ist aber auch jedes andere Funktionselement als Zusatzfügeteil abhängig von der jeweiligen Anwendung der gefügten Blechkonstruktion denkbar.
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In einer nächsten Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Blechkonstruktion weist das Zusatzfügeteil eine kleinere Überlappungsfläche mit dem Verbundbauteil als das Bauteil und vorzugsweise die Form eines rechteckigen oder kreisförmigen Patches auf. Jede andere, auch komplexere Form eines Patches ist ebenfalls denkbar. Durch die Verwendung eines Zusatzfügeteils, das eine kleinere Überlappungsfläche mit dem Verbundbauteil als das Bauteil aufweist kann Material eingespart werden. Zudem kann das Zusatzfügeteil gezielt da eingesetzt werden, wo es benötigt wird, beispielsweise zwischen dem Deckblech und der Elektrode.
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Schließlich ist das Zusatzfügeteil bevorzugter Weise mit dem Bauteil elektrisch leitend verbunden, wobei beide gemeinsam eine y-förmige Aufnahme für das Verbundbauteil bilden und das Verbundbauteil in der y-förmigen Aufnahme gefügt ist. Diese Ausführungsform hat den Vorteil, dass sie besonders einfach hergestellt werden kann, da keine weiteren Elemente für das Fügen des Bauteils und/oder des Zusatzfügeteils mit dem Verbundbauteil notwendig sind. Daneben ist es auch denkbar, dass das weitere Bauteil y-förmig ausgestaltet ist und eine Bördelung aufweist, wobei das Verbundbauteil in der Bördelung gefügt ist. Gemäß dieser Ausgestaltung kann sogar auf das Zusatzfügeteil verzichtet werden, so dass in der Folge diese Ausgestaltung der Blechkonstruktion besonders einfach herzustellen ist. Neben einer y-förmigen Ausgestaltung sind auch weitere Formen des Bauteils oder der Verbindung von dem Bauteil und dem Zusatzfügeteil denkbar, wie beispielsweise eine s-förmige oder eine x-förmige Ausgestaltung.
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Nachfolgend soll die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen in Verbindung mit der Zeichnung näher erläutert werden. Die Zeichnung zeigt in
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1 ein Verfahren zum Fügen eines Verbundbauteils aus dem Stand der Technik in schematischer Ansicht,
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2 ein erstes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Verfahrens zum Fügen eines Verbundbauteils mit einem weiteren Bauteil unter Verwendung eines Zusatzfügeteils in schematischer Ansicht,
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3 ein zweites Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Verfahrens zum Fügen eines Verbundbauteils mit einem weiteren Bauteil unter Verwendung eines Zusatzfügeteils in schematischer Ansicht,
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4 ein drittes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Verfahrens zum Fügen eines Verbundbauteils mit einem weiteren Bauteil unter Verwendung eines Zusatzfügeteils in schematischer Ansicht,
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5 ein viertes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Verfahrens zum Fügen eines Verbundbauteils mit einem weiteren Bauteil unter Verwendung eines Zusatzfügeteils in schematischer Ansicht,
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6 ein fünftes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Verfahrens zum Fügen eines Verbundbauteils mit einem weiteren Bauteil unter Verwendung eines Zusatzfügeteils in schematischer Ansicht,
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7 in einem sechsten Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Verfahrens die Verwendung eines Schweißbolzens in schematischer Ansicht,
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8 in einem siebten Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Verfahrens die Verwendung eines Niederhalters in schematischer Ansicht,
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9 in einem achten Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Verfahrens eine alternative Verwendung eines Niederhalters in schematischer Ansicht,
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10 ein neuntes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Verfahrens in schematischer Ansicht, wobei das Verbundbauteil mindestens eine Krümmung aufweist,
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11 in einem zehnten Ausführungsbeispiel eines erfindungemäßen Verfahrens eine alternative Verwendung einer Elektrodenbrücke in schematischer Ansicht,
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12 in einem elften Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Verfahrens eine alternative Verwendung einer Elektrodenbandbrücke in schematischer Ansicht und
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13 in einem zwölften Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Verfahrens einen Schweißkopf zum Fügen von Zusatzfügeteilen gemäß 4 in schematischer Ansicht.
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1 zeigt ein Verfahren zum Fügen eines Verbundbauteils 2 umfassend zwei äußere Deckbleche 12, 12' und eine zwischen den Deckblechen 12, 12' angeordnete Kunststoffschicht 13 mit einem weiteren Bauteil 4 unter Verwendung eines Zusatzfügeteils 6 mittels Widerstandsschweißen aus dem Stand der Technik. Sowohl das Bauteil 4 als auch das Zusatzfügeteil 6 überlappen das Verbundbauteil 2 zumindest teilweise. Das Bauteil 4 und das Zusatzfügeteil 6 sind in Anlage mit zwei Elektroden 8, 8' gebracht. Eine Überbrückung 10, 10' verbindet das Bauteil 4 mit dem Zusatzfügeteil 6 bzw. die Deckbleche 12, 12' miteinander, so dass sich bei Anlegen einer Spannung an die Elektroden folgende zwei Strompfade 14, 16 ausbilden: Der erste Strompfad 14 erstreckt sich von der ersten Elektrode 8 über das Bauteil 4, die Überbrückung 10 und das Zusatzfügeteil 6 zur zweiten Elektrode 8', während der zweite Strompfad 16 von der ersten Elektrode 8 über das Deckblech 12, die Überbrückung 10' und das Deckblech 12' zur zweiten Elektrode verläuft. Dieses Verfahren hat den Nachteil, dass es zu einer Blasenbildung 18 zwischen der Kunststoffschicht 13 und den Deckschichten 12, 12' kommen kann, da die aufgeweichte Kunststoffschicht 13 ungehindert in die Mitte des Verbundbauteils 2 abfließen kann. Die Blasenbildung hat eine Delamination der Deckbleche von der Kunststoffschicht zur Folge. Darüber hinaus kann es in den Kontaktbereichen der Deckbleche 12, 12' mit dem Bauteil 4 bzw. dem Zusatzfügeteil 6 zu einer Kontakterosion kommen. Insofern weist dieses Verfahren eine verringerte Prozesssicherheit auf.
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2 zeigt nun ein erstes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Verfahrens zum Fügen eines Verbundbauteils 2 mit einem weiteren Bauteil 4 unter Verwendung eines Zusatzfügeteils 6. Sowohl das Bauteil 4 als auch das Zusatzfügeteil 6 überlappen die äußeren Deckbleche 12, 12' des Verbundbauteils 2. Das Bauteil 4 und das Zusatzfügeteil 6 sind über eine Überbrückung 10 elektrisch leitend miteinander verbunden. Zur Durchführung des Fügeprozesses sind das Bauteil 4 und das Zusatzfügeteil 6 in Anlage mit den Elektroden 8 und 8' gebracht, so dass sich ein Strompfad 14 von der ersten Elektrode 8 über das Bauteil 4, die Überbrückung 10, das Zusatzfügeteil 6 zur zweiten Elektrode 8' ausbilden kann. Optional kann die Überbrückung flexibel ausgestaltet sein. Zwischen den Deckblechen 12, 12' und dem Bauteil 4 bzw. dem Zusatzfügeteil 6 ist zumindest bereichsweise eine Klebeschicht 20, 20' vorgesehen. In vorteilhafter Weise wird so eine Kontakterosion zwischen den zu verbindenden Teilen im Wesentlichen unterdrückt, da die Klebeschicht 20, 20' als Dichtung fungiert. Optional kann auch eine zweite Überbrückung vorgesehen sein, die auch die beiden Deckbleche 12, 12' miteinander verbindet, so dass sich ein zweiter Strompfad zwischen den Elektroden 8, 8' über die Deckbleche 12, 12' ausbilden kann.
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3 zeigt ein zweites Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Verfahrens, wobei das Bauteil 4 und das Zusatzfügeteil 6 elektrisch leitend verbunden sind und beide gemeinsam eine y-förmige Aufnahme 22 für das Verbundbauteil 2 bilden. Das Verbundbauteil 2 kann in der y-förmigen Aufnahme 22 mit dem Bauteil 4 und dem Zusatzfügeteil 6 gefügt werden. Dieses Ausführungsbeispiel hat den Vorteil, dass für den Fügeprozess kein weiteres Element, wie beispielsweise eine Überbrückung, notwendig ist, so dass der Fügeprozess besonders einfach durchgeführt werden kann. Daneben weist auch dieses Ausführungsbeispiel Klebeschichten 20, 20' zwischen dem Bauteil 4 und dem Deckblech 12 bzw. zwischen dem Zusatzfügeteil 6 und dem Deckblech 12' auf. So kann eine Kontakterosion zwischen den zu verbindenden Materialien erfolgreich vermieden werden, wodurch die Prozesssicherheit des Fügeprozesses deutlich erhöht werden kann.
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Ein nächstes Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Verfahrens ist in 4 in schematischer Ansicht dargestellt. Gemäß diesem Ausführungsbeispiel weist das Zusatzfügeteil 6 eine kleinere Überlappungsfläche als das Bauteil 4 mit dem Verbundbauteil 2 auf. Zur besonders einfachen Kontaktierung und Positionierung wird das Zusatzfügeteil 6 von einer Aufnahme 24 aufgenommen, die elektrisch leitend über eine flexible Überbrückung 10'' mit dem Bauteil 4 verbunden ist. Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist das Zusatzfügeteil 6 kreisförmig ausgebildet. Denkbar ist aber auch jede andere Form der Ausgestaltung des Zusatzfügeteils, sofern es die Anwendung erfordert.
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5 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Verfahrens in schematischer Ansicht, wobei das Bauteil 4 aus einem Verbund aus zwei Schichten 4', 4'' besteht, die elektrisch leitend miteinander verbunden sind. Die Schichten 4' und 4'' können aus demselben Material gefertigt sein, sie können aber auch unterschiedliche Materialien aufweisen. Darüber hinaus ist das Bauteil 4 über die Überbrückung 10 mit dem Zusatzfügeteil 6 elektrisch leitend verbunden, so dass sich bei Anlegen einer Spannung an die Elektroden 8, 8' ein Strompfad zwischen den Elektroden 8, 8' über die Schichten 4'' und 4', die Überbrückung 10 und das Zusatzfügeteil 6 ausbilden kann. Schließlich weist auch dieses Ausführungsbeispiel Klebeschichten 20, 20' zwischen dem Bauteil 4 und dem Deckblech 12 und dem Zusatzfügeteil 6 und dem Deckblech 12' auf, die der Vermeidung von Kontakterosion der zu verbindenden Schichten dienen.
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6 zeigt ein fünftes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Verfahrens zum Fügen eines Verbundbauteils 2 mit einem weiteren Bauteil 4 unter Verwendung eines Zusatzfügeteil 6. Auch in diesem Ausführungsbeispiel ist das Bauteil 4 als Verbund aus zwei Schichten 4', 4'' ausgebildet, die elektrisch leitend über eine Überbrückung 10 verbunden sind, wobei die Schichten 4' und 4'' keinen direkten Kontakt zueinander aufweisen. Das Zusatzfügeteil 6 weist eine kleinere Überlappungsfläche mit dem Verbundbauteil 2 als das Bauteil 4 auf und ist in einer elektrisch leitenden Aufnahme 24 angeordnet. Diese Aufnahme 24 ist über die Überbrückung 10 flexibel mit dem Bauteil 4 elektrisch leitend verbunden, so dass sich zwischen den beiden Elektroden 8, 8' ein Strompfad ausbilden kann. In vorteilhafter Weise sind auch gemäß diesem Ausführungsbeispiel das Bauteil 4 bzw. die Schicht 4' und das Zusatzfügeteil 6 jeweils über eine Klebeschicht 20, 20' mit den Deckblechen 12, 12' verbunden. Im dargestellten Ausführungsbeispiel weist das Zusatzfügeteil 6 eine runde Querschnittsform auf und ist damit besonders einfach ausgestaltet. Denkbar ist jedoch auch jede andere Form der Ausgestaltung, sofern es die Anwendung erfordert.
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7 zeigt nun ein nächstes Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Verfahrens zum Fügen eines Verbundbauteils 2 mit einem weiteren Bauteil 4 unter Verwendung eines Zusatzfügeteils 6, das als Schweißbolzen 26 ausgebildet ist. Der Schweißbolzen 26 wird in einer entsprechenden Elektrode 8' aufgenommen. Der Schweißbolzen 26 kann auf diese Weise besonders einfach und prozesssicher mit dem Verbundbauteil 2 verbunden werden. Vorzugsweise ist hierzu der Kontaktbereich des Funktionselement bzw. des Schweißbolzens in Richtung Verbundbauteil 2 an das Schweißereignis derart angepasst, dass eine möglichst stabile stoffschlüssige Verbindung zwischen Verbundbauteil und Funktionselement entsteht. In der vergrößerten Ansicht sind zwei mögliche Kontaktbereiche des Schweißbolzens dargestellt, wobei der Kontaktbereich zum Verbundbauteil 2 hin unterschiedlich ausgewölbt ist.
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Das in 8 dargestellte siebte Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Verfahrens zeigt einen Niederhalter 28, der eine einseitige Druckbelastung auf das Hilfsbauteil 6 ausübt. Der Niederhalter 28 weist, wie in der vergrößerten Ansicht dargestellt ist, einen halbkreisförmigen Querschnitt auf und ist unmittelbar neben der Elektrode 8' angeordnet. Durch die Druckbelastung auf das Zusatzfügeteil 6 sowie durch die halbkreisförmige Ausgestaltung des Niederhaltes 28 kann optimal Einfluss auf die Fließrichtung des in der Fügezone 30 entstehenden aufgeweichten nichtmetallischen Materials genommen werden. So kann vorteilhafterweise vermieden werden, dass das aufgeweichte Material in die Mitte des Verbundbauteils 2 fließt und es dann zu einer Blasenbildung beispielsweise zwischen der Deckschicht 12' und der nichtmetallischen Schicht 13 kommen kann. Optional sind gemäß dem in 8 dargestellten Ausführungsbeispiel zwei Überbrückungen 10, 10' vorgesehen, so dass sich ein Strompfad von der ersten Elektrode 8 über das Bauteil 4 und das Hilfsbauteil 6 zur Elektrode 8' ausbilden kann und ein weiterer Strompfad 16 sich von der ersten Elektrode 8 über die Deckbleche 12, 12' zur zweiten Elektrode 8' erstreckt.
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9 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Verfahrens in schematischer Ansicht, wobei durch einen Niederhalter 28 eine einseitige Druckbelastung im Überlappungsbereich auf das Zusatzfügeteil 6 ausgeübt wird, Im Gegensatz zum zuvor beschriebenen Ausführungsbeispiel ist die Überlappungsfläche des Zusatzfügeteils 6 mit dem Verbundbauteil 2 kleiner als die Überlappungsfläche des Bauteils 4 mit dem Verbundbauteil 4. Zudem ist das Zusatzfügeteil 6 in einer Aufnahme 24 angeordnet, die elektrisch leitend mit dem Bauteil 4 verbunden ist. Die vergrößerte Ansicht zeigt den Querschnitt der Elektrode 8', der Aufnahme 24 und den Querschnitt des Niederhalters 28. Wie im zuvor beschriebenen Ausführungsbeispiel sieben, weist der Niederhalter 28 einen halbkreisförmigen Querschnitt auf. Der Niederhalter 28 ist in Anlage mit der Aufnahme angeordnet, so dass das in der Fügezone 30 aufgeweichte nichtmetallische Material nicht über den Angriffspunkt der Druckbelastung auf das Verbundbauteil 2 hinaus in die Mitte des Verbundbauteils 2 fließen kann, sondern in die entgegengesetzte Richtung 31, zum freien Rand hin, geleitet wird.
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Ferner zeigt 10 ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Verfahrens, bei dem alternativ zur Verwendung eines mechanischen Mittels zur Beeinflussung des Fließrichtung des aufgeweichten nichtmetallischen Materials das Verbundbauteil 2 außerhalb des Überlappungsbereichs mindestens eine Krümmung 32 aufweist. Die Krümmung des Verbundbauteils 2 stellt eine konstruktive Barriere für das in der Schweißzone 30 aufgeweichte nichtmetallische Material dar. Folglich kann auch durch das Vorhandensein einer Krümmung 32 die Fließrichtung 31 des aufgeweichten nichtmetallischen Materials beeinflusst werden kann. Insofern ist auch ein gekrümmtes Verbundbauteil 2 ein geeignetes Mittel um einer Blasenbildung im Randbereich vorzubeugen.
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11 zeigt eine alternative Variante eines erfindungsgemäßen Verfahrens, bei welcher zwei Stromkreise dargestellt sind. Der erste Stromkreis 29 wird über ein Stromkontaktierungsmittel 27 geleitet. Pfeile deuten hier den Stromfluss an. Die Stromkontaktierungsmittel sind unmittelbar mit der Stromversorgung 28 verbunden und stehen mit dem Zusatzfügeteil 6 in Kontakt. Über den Stromkreis 29 wird die Erwärmung der nichtmetallischen Schicht bewirkt. Gleichzeitig mit der Erwärmung der nichtmetallischen Schicht im Fügebereich, werden die Elektroden 8', 8 einseitig oder gegenseitig vorzugsweise stromlos zusammengefahren, so dass sich ihr Abstand zueinander verringert. Durch Ausübung dieses lokalen Drucks wird dann Material der nichtmetallischen Schicht aus diesem Bereich verdrängt. Dadurch gelangen die Deckbleche in Kontakt. Nach Kontaktierung der Deckbleche wird der erste Stromkreis 29 ausgeschalten und der Schweißstromkreis eingeschaltet. Die Elektrode 8' und die Kontaktierungsmittel 27 sind elektrisch zueinander isoliert. Im Kontaktierungsbereich der beiden Deckbleche sowie zwischen dem oberen Deckblech und dem Zusatzfügeteil 6 erfolgt eine stoffschlüssige Verbindung. Hierdurch kann ebenfalls auf das Fließverhalten der nichtmetallischen Schicht des Verbundbauteils beim Widerstandsschweißen positiv Einfluss genommen werden.
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In dem nächsten in 12 dargestellten Ausführungsbeispiel ist das Zusatzfügeteil 6 als Schweißband ausgebildet. Die an einer Schweißzange 33 befestigten Elektroden 8 und 8' dienen zum Aufbringen des mechanischen Druckes beim Verschweißen sowie zur Stromführung. Der Stromfluss wird, ähnlich wie im Ausführungsbeispiel von 11 geführt. Pfeile zeigen auch in 12 beide Strompfade an. Die Erwärmung des Verbundbauteils 2 erfolgt deshalb durch die lokale Wärmeentwicklung im Schweißband 6, welches kontinuierlich relativ zum Verbundbauteil 2 bewegt wird und nicht mit dem Verbundbauteil gefügt wird.
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Schließlich wird in 13 ein Ausführungsbeispiel eines Schweißkopfs 31 mit einer Elektrode zum Fügen von Zusatzfügeteilen 6 gemäß dem in 4 dargestellten Verfahren gezeigt. Das als Kreisscheibe ausgebildete Zusatzfügeteil 6 ist unterhalb einer Elektrode 8' in einer Aufnahme 24' angeordnet, die im Schweißkopf 31 integriert ist. Über elastische Mittel, vorliegend eine Feder 32, wird ein Abstand zwischen Zusatzfügeteil 6 und der Elektrode 8' eingehalten, so dass nur bei Überwindung der elastischen Kraft beispielsweise der Federkraft der Feder 32 ein Kontakt zwischen Elektrode 8' und Zusatzfügeteil 6 erfolgen kann. Hierdurch kann das Zusatzfügeteil 6 in der Aufnahme verbleiben und auf einfache Weise gezielt an der richtigen Position in elektrisch leitenden Kontakt mit der Elektrode 8' gebracht und mit dem Verbundbauteil, hier nicht dargestellt, gefügt werden.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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