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Die Erfindung betrifft Betriebsgeräte für Leuchtmittel und Verfahren zum Unterdrücken von Glimmen eines Leuchtmittels. Die Erfindung betrifft insbesondere Betriebsgeräte und Verfahren, bei denen das Betriebsgerät ein Funkentstörelement aufweist.
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Energiesparende Leuchten können Leuchtdioden (LEDs) als Leuchtmittel verwenden. Derartige Leuchtmittel können auch durch kleine Ströme zum Leuchten angeregt werden. Bei Einsatz von Leuchten mit Leuchtdioden als Leuchtmittel kann der Effekt auftreten, dass die Leuchte auch in einem ausgeschalteten Zustand noch leuchtet. Dieser Effekt kann beispielsweise als so genanntes Geisterlicht nach dem Ausschalten der Leuchte auftreten. Allgemein wird das Leuchten des Leuchtmittels in einem ausgeschalteten Zustand hier als Glimmen bezeichnet. Eine Ursache für ein derartiges Glimmen kann beispielsweise in Leitungskapazitäten oder einer kapazitiven Kopplung innerhalb des Betriebsgerätes, aber auch in anderen kapazitiven oder induktiven Kopplungen liegen.
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Während ein Glimmen der ausgeschalteten Leuchte in manchen Anwendungen erwünscht sein kann, kann es häufig als unerwünscht empfunden werden.
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Aus der Druckschrift
DE 10 2006 046 729 A1 ist ein Betriebsgerät für ein Leuchtmittel bekannt, welches eine Funkentstörelement und eine damit gekoppelte Anti-Glimm-Einrichtung zum Unterdrücken von Glimmen des Leuchtmittels umfasst.
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Auch aus der Druckschrift
US 2003/0227278 A1 ist ein Betriebsgerät für ein Leuchtmittel bekannt, welches ein Funkentstörelement und eine damit gekoppelte Anti-Glimm-Einrichtung aufweist, wobei die Anti-Glimm-Einrichtung ein steuerbares Schaltmittel umfasst, das in Serie zu dem Funkentstörelement, vorzugsweise zwischen das Funkentstörelement und Masse, geschaltet ist.
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Aufgabe der Erfindung ist, ein Betriebsgerät für ein Leuchtmittel und ein Verfahren bereitzustellen, mit dem das Glimmen eines Leuchtmittels wirksam unterdrückt, d.h. reduziert, werden kann, wenn sich die Leuchte in einem ausgeschalteten Zustand befindet.
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Diese Aufgabe wird gelöst durch ein Betriebsgerät, ein Verfahren und ein Beleuchtungssystem mit den in den unabhängigen Ansprüchen angegebenen Merkmalen. Die abhängigen Patentansprüche definieren Weiterbildungen der Erfindung.
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Ein Betriebsgerät für ein Leuchtmittel nach einem Ausführungsbeispiel umfasst einen Transformator mit einer Primärseite und einer Sekundärseite, ein Funkentstörelement und eine Einrichtung zum Unterdrücken von Glimmen des Leuchtmittels, die mit dem Funkentstörelement gekoppelt ist. Die Einrichtung zum Unterdrücken von Glimmen, die das Glimmen reduzieren oder vollständig eliminieren kann, wird im Folgenden auch als Anti-Glimm-Einrichtung bezeichnet und ist derart ausgestaltet, dass sie das Funkenstörelement selektiv zwischen die Primärseite und die Sekundärseite des Transformators schaltet oder davon wegschaltet.
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Durch die Anti-Glimm-Einrichtung in dem Betriebsgerät kann Glimmen, das beispielsweise durch Kapazitäten des Funkentstörelements verursacht wird, verringert werden. Da die Anti-Glimm-Einrichtung in dem Betriebsgerät für das Leuchtmittel vorgesehen ist, ist die Verwendung einer separaten Einheit zur Restlichtunterdrückung, die beispielsweise zwischen Betriebsgerät und Leuchtmittel geschaltet ist, nicht mehr erforderlich. Entsprechend können auch die Verluste, die durch eine derartige separate Einheit zwischen Betriebsgerät und Leuchtmittel hervorgerufen werden können, vermieden werden. Die erfindungsgemäße Ausgestaltung erlaubt auch ein Dimmen, beispielsweise durch Pulsweitenmodulation.
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Die Anti-Glimm-Einrichtung kann eingerichtet sein, um einen Stromfluss zu oder von dem Funkentstörelement zu beeinflussen. Die Anti-Glimm-Einrichtung kann eingerichtet sein, um den Stromfluss zu oder von dem Funkentstörelement betriebszustandsabhängig zu beeinflussen. Die Anti-Glimm-Einrichtung kann eingerichtet sein, um einen Stromfluss zwischen dem Funkentstörelement und einer Masse zu verringern, wenn sich das Betriebsgerät in einem Standby-Modus befindet und/oder wenn die Leuchte ausgeschaltet ist.
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Die Anti-Glimm-Einrichtung kann ein steuerbares Schaltmittel umfassen, das zwischen das Funkentstörelement und eine Masse geschaltet sein. Die Anti-Glimm-Einrichtung kann in Serie zu dem Funkentstörelement geschaltet sein. Das Schaltmittel kann einen Transistor, beispielsweise einen Feldeffekttransistor (FET), umfassen.
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Das Betriebsgerät kann so eingerichtet sein, dass das steuerbare Schaltmittel betriebszustandsabhängig in einen Ein-Zustand und/oder einen Aus-Zustand geschaltet wird.
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Das Betriebsgerät kann so eingerichtet sein, dass das steuerbare Schaltmittel zwischen dem Funkentstörelement und der Masse in einen Aus-Zustand geschaltet wird, wenn die Leuchte ausgeschaltet ist und/oder sich das Betriebsgerät in einem Standby-Modus befindet. Das Betriebsgerät kann so eingerichtet sein, dass das steuerbare Schaltmittel zwischen dem Funkentstörelement und der Masse in einen Ein-Zustand geschaltet wird, wenn die Leuchte eingeschaltet ist.
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Das steuerbare Schaltmittel kann mit einem Mikrocontroller, einem Controller oder einem Prozessor oder einer anderen integrierten Halbleiterschaltung gekoppelt sein, der bzw. die an einer Sekundärseite des Betriebsgeräts vorgesehen ist. Das steuerbare Schaltmittel kann so verschaltet sein, dass es von dem Mikrocontroller, dem Controller, dem Prozessor oder der anderen integrierten Halbleiterschaltung selektiv in einen Ein-Zustand geschaltet wird. Dadurch kann sichergestellt werden, dass das Funkentstörelement weggeschaltet wird, wenn das Betriebsgerät in einem Standby-Modus ist und der Mikrocontroller auf der Sekundärseite nicht mit Energie versorgt wird. Alternativ oder zusätzlich kann das steuerbare Schaltmittel von einer Spannung einer Sekundärseite des Betriebsgeräts in einen Ein-Zustand geschaltet zu werden.
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Im Standby-Modus des Betriebsgeräts können Signale bei der Versorgungsspannungsfrequenz gesperrt werden, die zu einem unerwünschten Glimmen führen können.
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Das Funkentstörelement kann ein Funkentstörkondensator zwischen der Primärseite und der Sekundärseite des Transformators des Betriebsgeräts sein. In diesem Fall kann durch die Anti-Glimm-Einrichtung ein Stromkreis unterbrochen werden, der durch den Funkentstörkondensators gebildet wird. Beispielsweise kann ein derartiger Stromkreis dadurch entstehen, dass durch eine Koppelkapazität zwischen einem LED-Modul und einem geerdeten Leuchtengehäuse Ableitströme bei der Versorgungsspannungsfrequenz auftreten. Ein entsprechender Stromkreis kann gebildet werden durch die Spannung zwischen Phasenleiter und Masse an einer Primärseite des Betriebsgeräts, durch den Funkentstörkondensator und eine Koppelkapazität zwischen dem LED-Modul und Erde. Durch die Anti-Glimm-Einrichtung kann der Funkentstörkondensator selektiv weggeschaltet und dieser Stromkreis unterbrochen werden, um das Glimmen des Leuchtmittels zu verringern oder vollständig zu eliminieren.
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Die Anti-Glimm-Einrichtung kann auf der Sekundärseite des Betriebsgeräts angeordnet sein. Die Anti-Glimm-Einrichtung kann zwischen einem Funkentstörkondensator und einer Masse der Sekundärseite des Betriebsgeräts vorgesehen sein.
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Das Betriebsgerät kann als LED-Konverter ausgestaltet sein. Das Betriebsgerät kann als isolierter LED-Konverter ausgestaltet sein.
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Nach einem weiteren Ausführungsbeispiel wird ein Beleuchtungssystem angegeben. Das Beleuchtungssystem umfasst ein Betriebsgerät nach einem Ausführungsbeispiel der Erfindung. Das Beleuchtungssystem umfasst eine mit dem Betriebsgerät verbundene Versorgungsquelle sowie ein mit dem Betriebsgerät verbundenes Leuchtmittel.
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Nach einem weiteren Ausführungsbeispiel wird ein Verfahren zum Unterdrückung von Glimmen eines Leuchtmittels angegeben. Das Leuchtmittel ist mit einem Betriebsgerät gekoppelt, das einen Transformator mit einer Primärseite und einer Sekundärseite sowie ein Funkentstörelement aufweist. Das Verfahren umfasst ein Beeinflussen eines Stromflusses zu oder von dem Funkentstörelement abhängig von einem Betriebszustand des Betriebsgeräts und/oder abhängig von einer Signalfrequenz, indem das Funkentstörelement selektiv zwischen die Primärseite und die Sekundärseite des Transformators geschaltet oder davon weggeschaltet wird.
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Zusätzliche Merkmale des Verfahrens nach Ausführungsbeispielen und die damit jeweils erzielten Wirkungen entsprechen den zusätzlichen Merkmalen von Betriebsgeräten nach Ausführungsbeispielen.
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Bei dem Verfahren kann ein Schaltmittel an der Sekundärseite des Betriebsgeräts gesteuert werden, um einen Stromfluss zu und von dem Funkentstörelement abhängig von einem Betriebszustand zu unterdrücken. Das Schaltmittel kann zwischen dem Funkentstörelement und einer Masse angeordnet sein. Durch das Schaltmittel kann das Funkentstörelement selektiv dann zugeschaltet werden, wenn das Leuchtmittel von dem Betriebsgerät mit Energie versorgt werden soll. Das Funkentstörelement kann selektiv dann weggeschaltet werden, wenn das Leuchtmittel nicht mit Energie versorgt werden soll.
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Das Verfahren kann mit dem Betriebsgerät nach einem Ausführungsbeispiel ausgeführt werden. Insbesondere kann das Betriebsgerät ein LED-Konverter sein.
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Weitere Merkmale, Vorteile und Funktionen von Ausführungsbeispielen der Erfindung werden aus der nachfolgenden detaillierten Beschreibung anhand der beigefügten Zeichnungen ersichtlich, in denen gleiche oder ähnliche Bezugszeichen Einheiten mit gleicher oder ähnlicher Funktion bezeichnen.
- 1 zeigt ein Beleuchtungssystem mit einem Betriebsgerät für ein Leuchtmittel nach einem Ausführungsbeispiel der Erfindung.
- 2 ist eine Blockdarstellung eines Betriebsgeräts nach einem Ausführungsbeispiel.
- 3 ist ein Schaltbild einer Anti-Glimm-Einrichtung für ein Betriebsgerät nach einem Ausführungsbeispiel.
- 4 ist ein Schaltbild eines Betriebsgeräts mit einer Anti-Glimm-Einrichtung nach einem Ausführungsbeispiel.
- 5 ist ein Flussdiagramm eines Verfahrens nach einem Ausführungsbeispiel.
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1 veranschaulicht ein Beleuchtungssystem mit einem Betriebsgerät für ein Leuchtmittel nach einem Ausführungsbeispiel der Erfindung. Das Beleuchtungssystem umfasst eine Versorgungsquelle 10, beispielsweise eine Netzspannungsquelle, und eine Leuchte 40 oder mehrere Leuchten 40. Die Leuchte 40 weist ein Betriebsgerät 50 nach einem Ausführungsbeispiel und ein Leuchtmittel 42 auf. Das Leuchtmittel 42 kann eine oder mehrere Leuchtdioden (LEDs) umfassen. Entsprechend kann das Betriebsgerät 50 als LED-Konverter ausgestaltet sein. Das Leuchtmittel 42 kann auf verschiedene Weisen implementiert sein, beispielsweise durch eine oder mehrere anorganische LEDs, organische LEDs, andere Leuchtmittel oder eine Kombination der genannten Leuchtmittelarten. Über das Betriebsgerät 50 erfolgt ein geeigneter Betrieb des jeweiligen Leuchtmittels 42. Zu diesem Zweck kann das Betriebsgerät 50 beispielsweise ein Netzteil umfassen, welches aus einer der Leuchte 40 zugeführten Versorgungsspannung eine geeignete Spannung und/oder einen geeigneten Strom zum Betrieb des Leuchtmittels 42 erzeugt. Ein Gehäuse der Leuchte 40 kann geerdet sein.
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Wie unter Bezugnahme auf 2 bis 5 noch ausführlicher beschrieben wird, weist das Betriebsgerät 50 ein Funkentstörelement und eine Anti-Glimm-Einrichtung zum Unterdrücken von Glimmen auf. Mit der Anti-Glimm-Einrichtung kann durch betriebzustandsabhängiges und/oder frequenzabhängiges Leiten von Strom zu oder von dem Funkentstörelement ein Glimmen des Leuchtmittels 42 verringert oder vollständig eliminiert werden, wenn die Leuchte 40 ausgeschaltet ist und/oder wenn das Betriebsgerät 50 in einem Standby-Modus ist. Die Anti-Glimm-Einrichtung kann ein Schaltmittel umfassen. Das Schaltmittel kann so vorgesehen sein, dass es selektiv nur dann in einen Ein-Zustand geschaltet wird, um einen Funkentstörkondensator zuzuschalten, wenn die Leuchte 40 eingeschaltet ist. Das Schaltmittel kann mit einer Sekundärspule eines Wandlers des Betriebsgeräts gekoppelt sein.
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2 ist eine Blockdiagrammdarstellung eines Betriebsgeräts 50 nach einem Ausführungsbeispiel. Das Betriebsgerät 50 kann als Konstantstromquelle oder als Konstantspannungsquelle arbeiten. Das Betriebsgerät 50 kann ein LED-Konverter sein. Das Betriebsgerät 50 kann ein isolierter LED-Konverter sein.
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Das Betriebsgerät 50 weist eingangsseitig einen Gleichrichter 51 auf. Die gleichgerichtete Versorgungsspannung am Eingang des Betriebsgeräts kann von einer Glättungsschaltung 52 (auch als Leistungsfaktorkorrekturschaltung oder PFC-Schaltung bezeichnet) geglättet werden. Durch die Glättungsschaltung 52 kann eine Leistungsfaktorkorrektur derart erfolgen, dass die gesamte harmonische Verzerrung (THD) verringert und der Leistungsfaktor erhöht wird. Ein Gleichstrom-Gleichstrom-Wandler 53 kann von einer Steuereinrichtung, beispielsweise einem Mikrocontroller, Controller, Prozessor oder einer anderen integrierten Halbleiterschaltung auf einer Primärseite des Betriebsgeräts, gesteuert werden. Der Gleichstrom-Gleichstrom-Wandler kann einen LLC-Resonanzwandler, einen Sperrwandler oder eine andere Wandlertopologie aufweisen. Das Betriebsgerät umfasst einen Transformator mit einer primärseitigen Spule 54 und einer damit induktiv gekoppelten sekundärseitigen Spule 55. Die primärseitige Spule 54 ist an einer Primärseite 61 des Betriebsgeräts 50 angeordnet. Die sekundärseitige Spule 55 ist an einer Sekundärseite 62 des Betriebsgeräts 50 angeordnet. Der Transformator kann eine galvanische Trennung herstellen. Die Sekundärseite 62 kann eine SELV („safety extra-low voltage“)-Seite des Betriebsgeräts sein, die durch eine SELV-Barriere 60 oder andere galvanische Trennung von der Primärseite 61 getrennt ist. Ein Ausgangstreiber 56 kann mit der sekundärseitigen Spule 55 gekoppelt sein. Ausgänge des Betriebsgeräts 50 können elektrisch leitend mit dem Leuchtmittel 42, beispielsweise mit einem LED-Modul, verbunden sein. Das Betriebsgerät 50 kann beispielsweise auch nur einen Gleichstrom-Gleichstrom-Wandler 53 aufweisen. Der Gleichrichter 51, die Glättungsschaltung 52 sowie der Ausgangstreiber 56 sind optionale Elemente, deren Funktionen auch in den Gleichstrom-Gleichstrom-Wandler 53 integriert sein können.
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Das Betriebsgerät 50 weist ein Funkentstörelement auf. Bei der dargestellten Ausgestaltung ist das Funkentstörelement als Funkentstörkondensator 59 ausgestaltet. Der Funkentstörkondensator 59 ist zwischen die Primärseite 61 und die Sekundärseite 62 geschaltet. Durch den Funkentstörkondensator 59 können zumindest im Nutzbetrieb, wenn die Leuchte 40 eingeschaltet ist, hochfrequente Störsignale von den Netz- und Lampenleitungen abgeleitet werden. Dadurch können beispielsweise elektromagnetische Störungen verringert werden. Die hochfrequenten Störsignale können beispielsweise aus dem Betrieb eines oder mehrerer Schaltregler, beispielsweise des Gleichstrom-Gleichstrom-Wandlers 53 oder anderer Komponenten des Betriebsgeräts 50, verursacht werden.
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Das Betriebsgerät 50 weist eine Anti-Glimm-Einrichtung 70 auf. Die Anti-Glimm-Einrichtung 70 ist mit dem Funkentstörelement gekoppelt. Die Anti-Glimm-Einrichtung 70 kann eingerichtet sein, um Ströme zwischen dem Funkentstörelement und einem Massepotenzial P0 zu beeinflussen, beispielsweise selektiv zu sperren. Dies kann abhängig von einem Betriebszustand der Leuchte oder des Betriebsgeräts erfolgen. Alternativ oder zusätzlich kann der Stromfluss zwischen dem Funkentstörelement und einem Massepotenzial P0 frequenzabhängig gesperrt werden. Die Anti-Glimm-Einrichtung 70 kann so ausgestaltet sein, dass sie zumindest dann, wenn die Leuchte 40 ausgeschaltet und/oder sich das Betriebsgerät 50 in einem Standby-Modus befindet, Ströme bei einer Frequenz der Versorgungsspannung, die dem Betriebsgerät zugeführt wird, sperrt oder dämpft. Die Anti-Glimm-Einrichtung 70 kann so ausgestaltet sein, dass zumindest dann, wenn die Leuchte 40 eingeschaltet ist, Ströme bei einer Funkentstörfrequenz zwischen dem Funkentstörelement 59 und dem Massepotenzial PO fließen können.
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Unter Bezugnahme auf 3 bis 5 werden Ausgestaltungen der Anti-Glimm-Einrichtung 70 bei Betriebsgeräten nach Ausführungsbeispielen näher beschrieben.
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3 ist ein Schaltbild einer Anti-Glimm-Einrichtung 70 bei einem Betriebsgerät nach einem Ausführungsbeispiel. Die Anti-Glimm-Einrichtung 70 umfasst ein Schaltmittel 71. Das Schaltmittel 71 kann auf der Sekundärseite 62 des Betriebsgeräts angeordnet sein. Das Schaltmittel 71 kann einen Transistor, beispielsweise ein FET oder einen anderen Leistungsschalter, umfassen. Das Schaltmittel 71 kann den Funkentstörkondensator 59 leitend mit einem Massepotenzial P0 verbinden, wenn es in einen Ein-Zustand geschaltet ist.
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Das Schaltmittel 71 kann so gesteuert werden, dass ein Widerstand des Schaltmittels 71 abhängig von einem Betriebszustand gesteuert wird. Der Widerstand des Schaltmittels 71 kann selektiv dann verringert werden, wenn die Leuchte 40 eingeschaltet ist und/oder wenn sich das Betriebsgerät 50 nicht in einem Standby-Modus befindet und Energie an das Leuchtmittel bereitstellt. Dadurch wird der Funkenstörkondensator 59 zugeschaltet, um Störsignale gegen das Massepotenzial P0 abzuleiten. Der Widerstand des Schaltmittels 71 kann selektiv dann erhöht werden, wenn die Leuchte 40 ausgeschaltet ist und/oder wenn sich das Betriebsgerät 50 in einem Standby-Modus befindet. Dadurch kann das Schaltmittel 71 in einen Aus-Zustand geschaltet werden. Der Funkenstörkondensator 59 kann so weggeschaltet werden, um ein Glimmen des Leuchtmittels zu unterdrücken.
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Das Schaltmittel 71 kann so vorgesehen sein, dass es abhängig von einer Spannung oder einem Strom am Ausgang des Betriebsgeräts in den Ein-Zustand geschaltet wird. Dazu kann beispielsweise ein Gate des Schaltmittels 71 mit einer Betriebsspannung der Sekundärseite 62 gekoppelt sein.
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Das Schaltmittel 71 kann so vorgesehen sein, dass es von einem Mikrocontroller, einem Controller, einem Prozessor oder einer anderen integrierten Halbleiterschaltung gesteuert wird. Ein Gate des Schaltmittels 71 kann mit einem Mikrocontroller gekoppelt sein, der auf der Sekundärseite 62 des Betriebsgeräts 50 angeordnet ist. Der Mikrocontroller kann mit der sekundärseitigen Spule 55 gekoppelt sein, um von dieser mit Energie versorgt zu werden. Entsprechend steuert der Mikrocontroller das Schaltmittel 71 nur dann so, dass es in einen Ein-Zustand geschaltet wird, wenn auch der Mikrocontroller der Sekundärseite mit Energie versorgt wird. Dadurch kann sichergestellt werden, dass das Funkentstörelement selektiv dann weggeschaltet wird, wenn die Leuchte ausgeschaltet ist und/oder das Betriebsgerät in einem Standby-Modus ist.
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4 zeigt eine Schaltungsanordnung von Komponenten eines Betriebsgeräts 50 nach einem Ausführungsbeispiel. Dabei ist zur Veranschaulichung ein Wandler mit einer Sperrwandlertopologie dargestellt. Andere Wandlertypen können verwendet werden. Bei dem Wandler wird ein Schaltmittel 58 betätigt, um Energie in der primärseitigen Spule 54 zu speichern (d.h. die primärseitige Spule 54 zu laden) oder um Energie von der primärseitigen Spule 54 zur sekundärseitigen Spule 55 zu übertragen (d.h. die primärseitige Spule 54 zu entladen). Das Schaltmittel 58 kann von einem Mikrocontroller 69 auf der Primärseite des Betriebsgeräts 50 gesteuert werden. Anstelle eines Mikrocontrollers 69 kann auch ein Controller, ein Prozessor oder eine andere integrierte Halbleiterschaltung verwendet werden. Auf der Sekundärseite kann über eine Diode 65, die mit der sekundärseitigen Spule 55 verbunden ist, ein Ladekondensator 66 geladen werden. Über Ausgangsanschlüsse 67, 68 des Betriebsgeräts 50 kann Strom an das Leuchtmittel ausgegeben werden. Der Mikrocontroller 69 kann das Schaltmittel 58 so steuern, dass aus einer gleichgerichteten Versorgungsspannung an Eingängen 63, 64 des Wandlers ein Konstantstrom zur Versorgung von LEDs erzeugt wird.
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Ein weiterer Mikrocontroller 72 ist auf der Sekundärseite des Betriebsgeräts vorgesehen. Der weitere Mikrocontroller 72 kann von einer Betriebsspannung der Sekundärseite mit Energie versorgt werden. Der weitere Mikrocontroller 72 kann eingerichtet sein, um das Schaltmittel 71 von einem Aus-Zustand in einen Ein-Zustand zu schalten, wenn über die Ausgangsanschlüsse 67, 68 Energie für das Leuchtmittel bereitgestellt wird. Der weitere Mikrocontroller 72 kann so eingerichtet sein, dass das Schaltmittel 71 in einen Aus-Zustand geschaltet ist, wenn die Leuchte ausgeschaltet ist und/oder sich das Betriebsgerät in einem Standby-Modus befindet.
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Der weitere Mikrocontroller 72 ist von dem Mikrocontroller 69 der Primärseite getrennt und kann weitere Steuerfunktionen ausführen. Anstelle des Mikrocontrollers 72 kann auch ein Controller, ein Prozessor oder eine andere integrierte Halbleiterschaltung verwendet werden.
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5 ist ein Flussdiagramm eines Verfahrens 90 nach einem Ausführungsbeispiel. Das Verfahren 90 kann von dem Betriebsgerät 50 nach einem Ausführungsbeispiel automatisch ausgeführt werden. Bei dem Verfahren kann ein Glimmen eines Leuchtmittels abhängig von einem Betriebszustand unterdrückt werden.
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Bei Schritt 91 wird ermittelt, ob eine Lichtabgabe über LEDs erfolgt. Dazu kann ermittelt werden, ob die Leuchte eingeschaltet ist. Es kann eine Betriebsspannung an einer Sekundärseite des Betriebsgeräts überwacht werden. Andere Kriterien können überprüft werden um zu ermitteln, ob ein Glimmen der LEDs unterdrückt werden soll.
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Bei Schritt 92 kann ein Funkentstörelement, beispielsweise ein Funkentstörkondensator, weggeschaltet werden, wenn Glimmen unterdrückt werden soll. Dies kann dadurch erreicht werden, dass ein Leitungspfad zwischen dem Funkentstörelement und einem Massepotenzial zumindest für Signale bei der Versorgungsspannungsfrequenz hochohmig ist. Ein Schaltmittel zwischen dem Funkentstörelement und dem Massepotenzial kann in einen Aus-Zustand geschaltet werden. Das Schaltmittel kann so ausgestaltet sein, dass es automatisch in einen sperrenden Zustand übergeht, wenn kein Steuersignal an einem Gate des Schaltmittels anliegt. Das Schaltmittel kann dadurch in den Aus-Zustand geschaltet werden, dass kein Steuersignal zum Steuern des Schaltmittels ausgesteuert wird.
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Bei Schritt 93 kann das Funkentstörelement zugeschaltet werden, wenn das Glimmen des Leuchtmittels nicht unterdrückt werden muss, beispielsweise wenn die Leuchte eingeschaltet ist. Dies kann dadurch erreicht werden, dass ein Leitungspfad zwischen dem Funkentstörelement und einem Massepotenzial zumindest für Frequenzen in einem Funkentstörbereich niederohmig ist. Ein Schaltmittel zwischen dem Funkentstörelement und dem Massepotenzial kann in einen Ein-Zustand geschaltet werden.
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Während Betriebsgeräte und Verfahren nach Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die Figuren detailliert beschrieben wurden, können Abwandlungen bei weiteren Ausführungsbeispielen realisiert werden. Während beispielsweise Ausführungsbeispiele detailliert beschrieben wurden, bei denen das Funkentstörelement als Kondensator ausgestaltet ist, können auch andere Ausgestaltungen und/oder Anordnungen des Funkentstörelements verwendet werden.
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Betriebsgeräte und Verfahren nach Ausführungsbeispielen können insbesondere zum Betreiben von Leuchten, die LEDs umfassen, eingesetzt werden, ohne darauf beschränkt zu sein.