DE102012023085A1 - Zweiteiliger Transversalverbinder zum sicheren und beweglichen Fügen einer geteilten prothetischen Versorgung des Oberkiefers - Google Patents
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- A61—MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
- A61C—DENTISTRY; APPARATUS OR METHODS FOR ORAL OR DENTAL HYGIENE
- A61C7/00—Orthodontics, i.e. obtaining or maintaining the desired position of teeth, e.g. by straightening, evening, regulating, separating, or by correcting malocclusions
- A61C7/10—Devices having means to apply outwardly directed force, e.g. expanders
Abstract
Der zweiteilige Transversalverbinder ist ein zahntechnisches Bauelement, welches es gestattet einen starr die Kieferhälften des Oberkiefers umfassenden Zahnersatz zu teilen und dadurch den paarigen Knochenanteilen ihre natürliche Beweglichkeit zurückzugeben. Eine Blockade dieser Beweglichkeit durch Zahnersatz ist die Ursache von Schmerzen und Fehlfunktionen im gesamten Bewegungsapparat des Menschen, dies löst erheblichen kostenintensiven Therapieaufwand aus und belastet somit das Solidarsystem. Das den Gaumen überspannende Bauelement prothetischer Versorgungen ist dadurch gekennzeichnet, dass eine mittig angeordnete zungenförmige Patrize in eine Matrize greift und so beide Teile des Transversalverbinder sicher zusammenfügt. Die steuerbaren Freiheitsgrade in dieser Verbindung geben den paarigen Anteilen des Oberkiefers ihre Eigenbeweglichkeit zurück. Dieses Bauelement dient bei Patienten mit bekannter medizinischer Problematik der Nachrüstung des vorhandenen Oberkiefer-Zahnersatzes oder findet bereits in Neuplanungen Berücksichtigung.
Description
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- – Zahntechnisches Bauelement für herausnehmbaren Zahnersatz im Oberkiefer
- – Stand der Technik ist entweder die den Gaumen überspannende oder die hufeisenförmig dem Kieferkamm folgende starre Verbindung durch Zahnersatz.
- – Das der Erfindung zugrunde liegende Problem und damit der Mangel der bisherigen Ausführungen ist dabei die starre Verbindung, welche die Eigenbeweglichkeit der Kieferknochen des Oberkiefers behindert und dadurch in bestimmten Fällen erhebliche Schmerzen mit weit reichenden therapeutischen Konsequenzen verursacht.
- – Aufgabenstellung war, ein sicherndes Verbindungselement zu schaffen, welches die Teilung eines die Mittellinie überschreitenden, den Kiefer umspannenden Zahnersatzes gestattet. Dadurch sollte die Blockierung der Beweglichkeit der Kieferknochen aufgehoben werden.
- – Der neu entwickelte zweiteilige Transversalverbinder bewirkt die Fügung der prothetischen Teile mit Freiheitsgraden und gestattet somit die Eigenbeweglichkeit der Oberkieferknochen. Schmerzen durch Blockaden werden somit verhindert.
- – Das zahntechnische Bauelement dient bei Patienten mit bekannter medizinischer Problematik der Nachrüstung des vorhandenen Oberkiefer-Zahnersatzes oder findet bereits in Neuplanungen Berücksichtigung.
- Erläuterung
- Zur Patentanmeldung wird ein, in Nut-und-Feder-Bauweise konstruierter, zweiteiliger Transversalverbinder für abnehmbare prothetische Versorgungen des Oberkiefers vorgelegt. Die Steckverbindung ist als sicherndes Verbindungselement mit Freiheitsgraden konzipiert. Die Anwendung erfolgt in den Fällen, in welchen vom osteopathisch tätigen Mediziner eine Blockade der paarig angelegten Knochen des Oberkiefers diagnostiziert wird. Ein in diesen Fällen vorhandener, die Mittellinie überquerender Zahnersatz, behindert durch seine Starrheit die natürliche Beweglichkeit der Oberkieferknochen in der verbindenden mittleren Gaumennaht. Ein so gestalteter Zahnersatz muss zur Entlastung in der Mittellinie geteilt und durch das zum Patent angemeldete Bauelement modifiziert werden.
- In Höhe der großen Backenzähne muss als sicherndes Element der zweiteilige Transversalverbinder aus Kobalt-Chrom-Stahl eingebaut werden. Er überquert den Gaumen und fügt beide Teile des getrennten Zahnersatzes beweglich zusammen. Der zweiteilige Transversalverbinder und damit der gesamte Zahnersatz sind konstruktionsbedingt ausschließlich außerhalb des Mundes trennbar und ergeben erst durch das Zusammenfügen vor dem Einsetzen in die Mundhöhle eine funktionsfähige Einheit. Ein ungewolltes Trennen im Mund ist nicht möglich, da die Länge der Steckverbindung und die seitliche Begrenzung durch den natürlichen Zahnbestand ein Auseinandergleiten verhindert. Ein Verschlucken oder Verlegen der Atemwege ist somit nicht möglich.
- Mit diesem Element sind vorhandene prothetische Versorgungen des Oberkiefers nachrüstbar, können aber auch bereits bei Neuplanungen berücksichtigt werden, sollte die medizinische Indikation bekannt sein.
- Zum Grundverständnis der Wirkungsweise des zweiteiligen Transversalverbinder und der beigefügten Abbildungen, sollen an Hand des Oberkiefers die Bewegungsmuster der Schädelknochen kurz erläutert werden:
Der Oberkiefer ist ein paarig angelegter Knochen, verbunden über die mittlere Gaumennaht und steht dabei in Interaktion mit weiteren knöchernen Strukturen des Schädels, welche sich rhythmisch mit etwa zehn Zyklen pro Minute bewegen. Dadurch kommt es im Wechsel zur Außen- und Innenrotation, sowie zu einem Anheben und Senken beider Anteile des Oberkiefers. Man spricht hierbei von der Ausbildung eines romanischen oder gotischen Bogens im Bereich des Gaumens. Eine freie Beweglichkeit der knöchernen Anteile ist Grundvoraussetzung eines unbehinderten Ablaufs dieses Vorganges. Ist dieser gestört, zum Beispiel durch einen starren Prothesenkörper, werden diese Störungen in alle Bereiche des Körpers weitergeleitet, Schmerzen und Funktionseinschränkungen resultieren. - Bildbeschreibung Fig. 1
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1 zeigt den Oberkiefer mit Blick auf den Gaumen und den Zahnersatz mit dem in der Mittellinie geteilten Transversalverbinder. Zur besseren Sichtbarmachung der relevanten Knochennähte ist die Gaumenschleimhaut nicht dargestellt. - Die Beweglichkeit in der mittleren Gaumennaht wird möglich durch die zungenförmige Verbindung beider Bauteile in Spielpassung. Die hochsensible Lagebeziehung dieses Verbindungselements zur mittleren Gaumennaht wird in der Ausschnittsvergrößerung der
3 und4 noch detailliert beschrieben. Zur besseren Darstellungen des Sachverhaltes wurden die Schnitte A:B und C:D gewählt. - Bildbeschreibung Fig. 2
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2 zeigt den Frontalschnitt A:B durch Ober- und Unterkiefer in Höhe der ersten großen Backenzähne. Der hochsensible und stressbehaftete Bereich zwischen der mittleren Gaumennaht und der Fügestelle des zweiteiligen Transversalverbinder ist in Bildmitte sichtbar. Die Pfeile deuten die natürliche Bewegungsfähigkeit der knöchernen Anteile des Oberkiefers an. Eine Blockierung dieser Bewegungen durch einen starren Zahnersatz kann schmerzhafte Störungen im gesamten Bewegungsapparat des Menschen bewirken. Die weißen Pfeile deuten die Phase der Außenrotation mit Absenkung des Gaumens und Auswärtsbewegung der Zahnreihen an. Die schraffierten Pfeile kennzeichnen die Rotation in der Horizontalebene. Die zusätzliche Bewegung in der Scheitelebene ist nicht dargestellt. Die resultierende Gesamtbewegung ist dabei als Summe aller Kraftvektoren zu verstehen. Der Einfluss auf das Pflugscharbein und damit das Innere des Schädels ist angedeutet, da sich über diese Verbindung die Auswirkungen auf den gesamten Bewegungsapparat ergeben. - Die Schmerzsituation der Patienten erfordert es, entsprechend der osteopathischen Therapiegrundsätze, die mittlere Gaumennaht des Oberkiefers zu entlasten, um hier eine Mobilisation der Anteile des Gesichtsschädels zu ermöglichen. Dies wird durch den zweiteiligen Transversalverbinder erreicht.
- Bildbeschreibung Fig. 3
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3 zeigt die Ausschnittsvergrößerung des Schnittbildes A:B in der therapierelevanten Gaumenmitte. - Dargestellt ist die direkte Lagebeziehung der Teilungsstelle des zweiteiligen Transversalverbinder zur mittleren Gaumennaht. Der Bewegungsausgleichsraum gestattet die Beweglichkeit der Patrize innerhalb der Matrize und schafft Freiheitsgrade für die natürliche Bewegung beider Gaumenfortsätze und des angrenzenden Pflugscharbeins. Zum Schutz der Gaumenschleimhaut und der Berücksichtigung intrusiver Kräfte an den Zähnen wurde ein Distanzraum bei der Konstruktion eingeplant.
- Bildbeschreibung Fig. 4
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4 zeigt den zweiteiligen Transversalverbinder in der Ausschnittsvergrößerung in Aufsicht und Schnittbild. Auf detaillierte Angaben von Dimensionen wurde bewusst verzichtet, da diese Werte in Abhängigkeit der anatomischen Gegebenheiten des jeweiligen Patienten variieren. - Die zungenähnliche Gestaltung der Patrize wurde gewählt, um ein Verkanten und Verkeilen zu vermeiden und gleichzeitig im Spaltraum möglichst viele Freiheitsgrade zu gestatten. Beide Teile, Matrize und Patrize, sind an dieser Stelle außerhalb des Mundes vollständig trennbar und können andererseits auch nur eingesetzt werden nach dem kompletten Zusammenfügen, so dass ein unkontrolliertes und risikobehaftetes Auseinanderfallen innerhalb der Mundhöhle unmöglich wird.
- Bezugszeichenliste
-
- 10
- MITTLERE GAUMENNAHT
- 11
- ZWISCHENKIEFERNAHT
- 12
- GAUMENFORTSATZ
- 13
- ZWISCHENKIEFERKNOCHEN
- 14
- QUERLAUFENDE GAUMENNAHT
- 15
- GAUMENBEIN
- 16
- JOCHBEINFORTSATZ
- 17
- NERVEN-DURCHTRITTSFENSTER
- 20
- PFLUGSCHARBEIN
- 21
- NASENHÖHLE
- 22
- KIEFERHÖHLE
- 23
- ZUNGE
- 24
- ZAHNTRAGENDER TEIL DES OBERKIEFERS
- 25
- UNTERKIEFER
- 30
- NASENSCHLEIMHAUT
- 31
- MUNDHÖHLE
- 32
- GAUMENSCHLEIMHAUT
- 40
- PATRIZE MIT SPIELPASSUNG
- 41
- MATRIZE
- 42
- DISTANZRAUM
- 43
- SPÜLTRICHTER
- 44
- BEWEGUNGS-AUSGLEICHSRAUM
- 50
- GAUMENSEITE
- 51
- ZUNGENSEITE
Claims (1)
- Das den Gaumen überspannende Bauelement prothetischer Versorgungen ist dadurch gekennzeichnet, dass eine mittig angeordnete zungenförmige Patrize in eine Matrize greift und so beide Teile des Transversalverbinder sicher zusammenfügt. Die steuerbaren Freiheitsgrade in dieser Verbindung geben den paarigen Anteilen des Oberkiefers ihre Eigenbeweglichkeit zurück.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE201210023085 DE102012023085A1 (de) | 2012-11-27 | 2012-11-27 | Zweiteiliger Transversalverbinder zum sicheren und beweglichen Fügen einer geteilten prothetischen Versorgung des Oberkiefers |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE201210023085 DE102012023085A1 (de) | 2012-11-27 | 2012-11-27 | Zweiteiliger Transversalverbinder zum sicheren und beweglichen Fügen einer geteilten prothetischen Versorgung des Oberkiefers |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE102012023085A1 true DE102012023085A1 (de) | 2014-05-28 |
Family
ID=50678772
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE201210023085 Withdrawn DE102012023085A1 (de) | 2012-11-27 | 2012-11-27 | Zweiteiliger Transversalverbinder zum sicheren und beweglichen Fügen einer geteilten prothetischen Versorgung des Oberkiefers |
Country Status (1)
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---|---|
DE (1) | DE102012023085A1 (de) |
Cited By (1)
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-
2012
- 2012-11-27 DE DE201210023085 patent/DE102012023085A1/de not_active Withdrawn
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