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Die Erfindung betrifft ein Brennstoffzellensystem mit wenigstens einer Brennstoffzelle nach der im Oberbegriff von Anspruch 1 näher definierten Art.
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Brennstoffzellensysteme sind aus dem allgemeinen Stand der Technik hinlänglich bekannt. Typischerweise wird einer Brennstoffzelle dabei Wasserstoffgas auf ihrer Anodenseite und Luft oder Sauerstoffgas auf ihrer Kathodenseite zugeführt. Inder Brennstoffzelle entsteht dann elektrische Leistung, Wasser und ein entsprechender Abgasstrom, welcher außerdem das in der Brennstoffzelle entstehende Produktwasser mit sich führt.
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Um die gesamte zur Verfügung stehende aktive Fläche der Elektrodenräume einer Brennstoffzelle zu nutzen und diese sicher und zuverlässig mit dem entsprechenden Eduktgas zu versorgen, ist es dabei häufig, insbesondere auf der Seite des Anodenraums vorgesehen, die Produkte in einer Kreislaufführung vom Ausgang des Elektrodenraums zurück zum Eingang des Elektrodenraums zu führen, um so das zurückgeführte Abgas mit frischem Eduktgas vermischt dem Elektrodenraum erneut zuzuführen. Um Druckverluste auszugleichen ist dabei typischerweise eine geeignete Fördereinrichtung für das rückgeführte Abgas, beispielsweise eine Gasstrahlpumpe und/oder ein Gebläse vorgesehen. Nun ergibt sich aus der Anordnung mit einer Kreislaufführung um die Elektrodenräume notwendigerweise auch die Tatsache, dass sich die zugeführten Edukte mit den aus den Elektrodenräumen abströmenden Produkten vermischen. Dies kann sich in bestimmten Betriebsphasen als nachteilig herausstellen. Insbesondere das anfallende Produktwasser, das während des Betriebs der Brennstoffzelle des Brennstoffzellensystems entsteht, kann die Reaktandenversorgungen mit den Edukten negativ beeinflussen. Das Produktwasser entsteht zwar nur an der Kathode der Brennstoffzelle, es kann aber unter bestimmten Bedingungen auch durch den Elektrolyt, der insbesondere als PEM-Brennstoffzelle ausgebildeten Brennstoffzelle, auf die Seite der Anode diffundieren. Das Produktwasser kann somit auch in dem Anodenkreislauf auftreten. In ungünstigen Betriebsphasen kann dieses Produktwasser die gleichmäßige Versorgung der elektrochemisch aktiven Fläche der Anode mit Wasserstoff stören oder in bestimmten Regionen auch punktuell verhindern. Dies kann zu einer irreversiblen Schädigung der Brennstoffzelle führen.
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Aus dem allgemeinen Stand der Technik, wie ihn beispielsweise die
DE 10 2009 039 445 A1 zeigt, ist es insbesondere in Anodenkreisläufen um die Brennstoffzelle eines Brennstoffzellensystems daher bekannt und üblich, Flüssigkeitsabscheider beziehungsweise Wasserabscheider vorzusehen, welche flüssiges Produktwasser aus den Gasströmen fluidmechanisch abtrennen, indem in den Abscheidern die Strömungsgeschwindigkeit des Zweiphasengemischs abgesenkt wird, sodass das flüssige Produktwasser ausfallen kann. Alternativ dazu kennt der allgemeine Stand der Technik bei Brennstoffzellensystemen außerdem Zyklonabscheider, welche anstelle einer Verringerung der Strömungsgeschwindigkeit auf die Fliehkraft zum Trennen der beiden Phasen der Zweiphasenströmung des Produktgasstroms setzen. Bei beiden Systemen ist es so, dass das abgeschiedene Wasser in einer Art Vorratsbehälter gespeichert werden muss. Bei kontinuierlichem Betrieb muss dieses Wasser dann von Zeit zu Zeit abgelassen werden. Die Drainage erfolgt üblicherweise mit Hilfe von mechanischen oder elektromechanischen Ventilen. Wäre die Drainage permanent geöffnet, so könnte es zu einem unerwünschten Austritt von Gasen kommen, was insbesondere auf der Anodenseite mit einem Energieverlust einerseits und gegebenenfalls einem Sicherheitsrisiko andererseits einhergehen würde. Eine weitere Problematik besteht darin, dass das Produktwasser sehr rein ist und damit bei Temperaturen um 0°C unmittelbar gefriert. Dies kann zu erheblichen Funktionsbeeinträchtigungen des Brennstoffzellensystems führen.
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Aus dem weiteren allgemeinen Stand der Technik in Form der
US 2009/0047557 A1 ist ferner eine Vorrichtung mit einer für Wasserstoff selektiv durchlässigen Membran bekannt, welche eingesetzt werden kann, um Wasserstoff in einem Anodenkreislauf bei einem System mit einer On-Board-Erzeugung von Wasserstoff aus einem kohlenwasserstoffhaltigen Flüssigbrennstoff zurückzuführen. Über die für die Wasserstoff selektiv durchlässige Membran wird der Stoffstrom in Wasserstoff und einen Restgasstrom aufgeteilt, welcher dann verbrannt wird, um Wärme für die On-Board-Reformierung des Flüssigbrennstoffs zu liefern.
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Die Aufgabe der hier vorliegenden Erfindung besteht nun darin, ein Brennstoffzellensystem anzugeben, welches eine verbesserte Vorrichtung zum Abscheiden von flüssigem Wasser aus dem Anodenabgas des Brennstoffzellensystems aufweist.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die Merkmale im kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen und Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Brennstoffzellensystems ergeben sich aus den restlichen hiervon abhängigen Unteransprüchen.
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Das erfindungsgemäße Brennstoffzellensystem weist eine Vorrichtung mit einer für Wasserstoff selektiv durchlässigen Membran auf. Die Vorrichtung ist dabei so angeordnet, dass die eine Seite der Membran mit dem Ausgang des Anodenraums verbunden ist und die andere Seite der Membran über eine Rezirkulationsleitung mit dem Eingang des Anodenraums verbunden ist. Durch die für Wasserstoff selektiv durchlässige Membran, welche insbesondere aus Palladium ausgebildet sein kann oder auf der Basis von palladiumhaltigen Legierungen realisiert sein kann, wird der Wasserstoff aus dem Abgasstrom des Anodenraums abgetrennt. Der durch die Membran hindurch gelangende Wasserstoff kann über die Rezirkulationsleitung, in welcher insbesondere eine Rezirkulationsfördereinrichtung angeordnet ist, wieder dem Eingang des Anodenraums zugeführt werden, sodass kein Wasserstoff vergeudet wird, auch wenn ein entsprechend hoher Überschuss an Wasserstoff zur Versorgung des Anodenraums bereitgestellt wird. Die nicht durch die für Wasserstoff selektiv durchlässige Membran gelangenden Stoffe, und dies sind insbesondere flüssiges Wasser, Wasserdampf sowie inerte Gase, wie insbesondere Stickstoff, welcher durch die Membranen der Brennstoffzelle vom Kathodenraum zum Anodenraum diffundiert ist, werden dementsprechend nicht über die Rezirkulationsleitung zurückgeführt. Diese Reststoffe, welche gegebenenfalls auch noch eine minimale Restmenge an Wasserstoff enthalten können, gelangen vielmehr über ein Leitungselement unmittelbar in einen Zuluftstrom zum Kathodenraum der Brennstoffzelle. Damit wird insbesondere das dampfförmige und flüssige Wasser dem Zuluftstrom zugeführt, sodass dieser durch den Aufbau gemäß der Erfindung sehr gut befeuchtet werden kann. Ein eventueller optionaler Befeuchter, welcher vorzugsweise in Strömungsrichtung des Zuluftstroms nach der Verbindung des Zuluftstroms mit dem Leitungselement angeordnet ist, kann dementsprechend kleiner ausfallen und benötigt damit weniger Bauraum innerhalb des Brennstoffzellensystems. Er verursacht außerdem weniger Druckverluste und reduziert die Herstellungskosten des Brennstoffzellensystems gegenüber einem größer ausgeführten Befeuchter.
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Die inerten Gase spielen für die Funktionalität der Brennstoffzelle bei Zufuhr in den Kathodenraum zusammen mit einer entsprechenden Menge an Frischluft, welche einen ausreichenden Gehalt an Sauerstoff aufweist, keine oder eine untergeordnete Rolle. Eventueller Restwasserstoff, welcher die für Wasserstoff selektiv durchlässige Membran nicht passiert hat, ist in der Zuluft zu dem Kathodenraum der Brennstoffzelle ebenfalls unschädlich, da dieser an den Elektrokatalysatoren des Kathodenraums der Brennstoffzelle mit dem Sauerstoff der Luft abreagiert und dadurch unschädlich gemacht wird. Wasserstoffemissionen an die Umgebung können dadurch sicher und zuverlässig verhindert werden.
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Anders als bei den Aufbauten gemäß dem Stand der Technik geht bei dem erfindungsgemäßen Aufbau kein oder allenfalls eine minimale Menge an Wasserstoff verloren, da dieser durch die selektiv für Wasserstoff durchlässige Membran aus dem Abgas abgetrennt und zurückgeführt wird. Das ansonsten übliche Ablassen von inerten Gasen aus dem Anodenkreislauf, das sogenannte Purgen, kann damit entfallen. Hierdurch wird der Verlust an Wasserstoff gegenüber den Aufbauten gemäß dem Stand der Technik reduziert, wodurch sich die Ausnutzung des Wasserstoffs und der Wirkungsgrad des Brennstoffzellensystems steigern lassen.
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Dabei ist es vorgesehen, dass Wasserstoff zur Zufuhr in den Anodenraum als Wasserstoffgas mit hoher Reinheit in einem Druckgasspeicher bevorratet ist. Das erfindungsgemäße Brennstoffzellensystem ist also anders als die Brennstoffzellensysteme in denen bisher für Wasserstoff durchlässige Membranen eingesetzt worden sind nicht als Brennstoffzellensystem mit einer On-Board-Reformierung ausgebildet, sondern nutzt reinen Wasserstoff, welcher typischerweise mit Reinheiten von mehr als 99% in gasförmiger Form vorliegt und in einem Druckgasspeicher gespeichert wird. Den Erfindern hat sich dabei gezeigt, dass die aus dem Bereich der Gaserzeugungssysteme bekannte Vorrichtung, welche bei einem reinen Wasserstoffsystem eigentlich keinen Sinn macht, da der Wasserstoff hier bereits rein vorliegt und nicht aus einem wasserstoffhaltigen Reformat abgetrennt werden muss, dennoch sehr gut eingesetzt werden kann, um im Wesentlichen flüssiges Wasser aus dem Abgasstrom des Anodenraums abzuscheiden. Der Aufbau ist dabei besonders einfach und effizient, da er neben dem Abscheiden des flüssigen Wassers auch inerte Gase mit abscheidet und damit ein kontinuierliches Abführen von Wasser, Wasserdampf und inerten Gasen aus dem Anodenkreislauf gewährleistet, ohne dass aus dem Volumen des Anodenkreislaufs große Teile von Zeit zu Zeit abgelassen werden müssen, was unweigerlich immer mit Druckverlusten und Verlusten an Wasserstoff einhergehen würde, so wie es bei Anodenkreisläufen gemäß dem Stand der Technik immer der Fall ist.
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In einer sehr günstigen Weiterbildung des erfindungsgemäßen Brennstoffzellensystems ist es ferner vorgesehen, dass die Verbindung des Leitungselements zwischen der Vorrichtung und dem Zuluftstrom in Strömungsrichtung des Zuluftstroms nach einer Luftfördereinrichtung in den Zuluftstrom mündet. Eine derartige Luftfördereinrichtung für den Zuluftstrom ist allgemein bekannt und üblich. Es kann sich dabei insbesondere um einen Verdichter, ein Rootsgebläse, einen Strömungsverdichter oder dergleichen handeln. Die verdichtete und geförderte Zuluft wird in einer solchen Luftfördereinrichtung typischerweise erwärmt, sodass nach der Luftfördereinrichtung ein besonders warmer bzw. heißer und trockener Luftstrom zur Verfügung steht. Wird in diesem Luftstrom das an Wasserstoff abgereicherte bzw. von Wasserstoff befreite Abgas des Anodenraums eingeführt, so kann das flüssige Wasser in diesem heißen und trockenen Zuluftstrom größtenteils verdampfen, was einerseits für eine Abkühlung des Zuluftstroms sorgt und andererseits diesen entsprechend befeuchtet. Ein weiterer Vorteil entsteht dadurch, dass der. größte Teil des zugeführten Wassers verdampft und somit der Eintrag von flüssigem Wasser in den Kathodenraum verhindert wird, sodass die Gefahr, dass flüssiges Wasser Gasführungskanäle in dem Kathodenraum verstopft, minimiert werden kann.
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Weitere bevorzugte Ausgestaltungen und Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Brennstoffzellensystems ergeben sich aus den restlichen abhängigen Unteransprüchen und werden anhand der Ausführungsbeispiele deutlich, welche nachfolgend unter Bezugnahme auf die Figuren näher beschrieben sind.
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Dabei zeigen:
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1 einen Ausschnitt aus einer ersten Ausführungsform eines Brennstoffzellensystems gemäß der Erfindung; und
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2 einen Ausschnitt aus einer zweiten Ausführungsform eines Brennstoffzellensystems gemäß der Erfindung.
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In der Darstellung der 1 ist ein für die Erfindung relevanter Ausschnitt aus einer ersten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Brennstoffzellensystems 1 in einer stark schematischen Darstellung zu erkennen. Den Kern des Brennstoffzellensystems 1 bildet dabei eine Brennstoffzelle 2, welche als Stapel aus einzelnen PEM-Brennstoffzellen als sogenannter Brennstoffzellenstack aufgebaut ist. In der symbolischen Darstellung ist dabei lediglich eine dieser Brennstoffzellen des Brennstoffzellenstacks exemplarisch angedeutet. Die Brennstoffzelle 2 bzw. jede ihrer Einzelzellen weist einen Kathodenraum 3 und einen Anodenraum 4 auf. Der Kathodenraum 3 ist durch eine protonenleitende Membran 5, welche den Elektrolyt der Brennstoffzelle 2 bildet und deshalb auch als Elektrolyt-Membran bezeichnet wird, von dem Anodenraum 5 getrennt. Im Betrieb des Brennstoffzellensystems 1 wird dem Kathodenraum 3 Luft als Sauerstofflieferant über eine Luftfördereinrichtung 6 zugeführt. Nicht verbrauchte Abluft gelangt in dem hier dargestellten Ausführungsbeispiel unmittelbar wieder aus dem Brennstoffzellensystem 1. Dies ist rein beispielhaft zu verstehen. Genau so gut könnte die Abluft über weitere Komponenten wie beispielsweise Befeuchter, Brenner, eine Turbine zur Rückgewinnung von Energie und/oder dergleichen strömen.
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Dem Anodenraum 4 der Brennstoffzelle 2 wird Wasserstoff als Edukt aus einem Druckgasspeicher 16 zugeführt. Zur Regelung und Dosierung des Wasserstoffstroms ist dabei eine Ventileinrichtung 7 exemplarisch angedeutet. Der Wasserstoff wird dem Anodenraum 4 der Brennstoffzelle 2 dabei mit einem gewissen Überschuss zugeführt, sodass die gesamte elektrochemisch aktive Fläche der Protonenaustauschmembran 5 ideal ausgenutzt wird. Überschüssiger Restwasserstoff gelangt aus dem Anodenraum 4 über eine später noch näher beschriebene Vorrichtung 8 zum Abscheiden von Flüssigkeit, eine Rezirkulationsleitung 9 und eine Rezirkulationsfördereinrichtung 10 zurück zum Eingang des Anodenraums 4 und wird diesem vermischt mit frischem Wasserstoff erneut zugeführt. Dieser Aufbau wird im allgemeinen Stand der Technik auch als Anodenrezirkulation, Anodenkreislauf oder Anodenloop bezeichnet.
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Bei rein theoretischer Betrachtung der Brennstoffzelle 2 wäre es nun so, dass der Produktgasstrom aus dem Anodenraum 4 lediglich unverbrauchten Restwasserstoff enthalten würde. In der Praxis kommt es jedoch in zahlreichen Betriebssituationen dazu, dass Produktwasser der Brennstoffzelle 2, welches normalerweise im Kathodenraum 3 entsteht, durch die Protonenaustauschmembran 4 hindurchdiffundiert und sich im Anodenraum 4 bzw. in dem aus dem Anodenraum 4 ausgetragenen Produktgasstrom sowohl in flüssiger als auch in gasförmiger Form sammelt. Außerdem diffundieren inerte Gase, insbesondere Stickstoff, aus der dem Kathodenraum 3 zugeführten Luft durch die Protonenaustauschmembran 5 in den Anodenraum 4. Diese gesamten Vorgänge sind in der Darstellung der 1 durch Pfeile, welche durch die Protonenaustauschmembran 5 hindurch vom Kathodenraum 3 in den Anodenraum 4 eingezeichnet sind, symbolisiert.
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Nun ist es so, dass das Wasser sich bei den herkömmlichen Systemen mit der Zeit in dem Anodenkreislauf anreichert, ebenso wie die inerten Gase. Dies führt zu einigen negativen Auswirkungen. Zuerst einmal sinkt die Wasserstoffkonzentration in dem Anodenkreislauf ab, da dessen Volumen konstant ist und bei einem vergleichsweise großen vorhandenen Volumen an Wasser und inerten Gasen zwangsläufig das für den Wasserstoff zur Verfügung stehende Volumen sinkt. Eine weitere Problematik rührt insbesondere von dem flüssigen Wasser in dem Anodenkreislauf her, da dieses Teile des Anodenraums 4, und hier insbesondere Teile einer in dem Anodenraum 4 zur Verteilung des Wasserstoffs auf die Membran 5 angeordneten Gasverteilungseinrichtung blockieren kann. Diese Gasverteilungseinrichtung, welche auch als Flowfield bezeichnet wird, umfasst eine Vielzahl von Kanälen, welche bei zu hohem Anteil an Wasser in dem Gemisch aus Wasserstoff und Produktgas blockiert werden können. Hierdurch kommt es zu einer punktuellen Unterversorgung der Membran 5 mit Wasserstoff, was diese bzw. die in ihrem Bereich vorhandenen Katalysatoren nachhaltig schädigen kann. Um dieser Problematik entgegenzuwirken, ist in dem Anodenkreislauf die Vorrichtung 8 zum Abscheiden von flüssigem Wasser aus dem Produktgasstrom vorgesehen. Diese Vorrichtung 8 besteht im Wesentlichen aus einer für Wasserstoff selektiv durchlässigen Membran 11. Eine solche für Wasserstoff selektiv durchlässige Membran 11 ist im Prinzip aus dem Stand der Technik bekannt. Sie wird meist als Palladiummembran oder auf der Basis von Palladiumlegierungen ausgebildet. Unter bestimmten Druck- und Temperaturbedingungen lässt eine solche Membran 11 Wasserstoff passieren und hält andere Stoffe zurück.
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Bei der hier vorliegenden Ausführungsform des erfindungsgemäßen Brennstoffzellensystems 1 macht man sich diesen Effekt nun zunutze, indem die Vorrichtung 8 auf der einen Seite der für Wasserstoff selektiv durchlässigen Membran 11 mit dem Ausgang des Anodenraums 4 verbunden wird, und indem die gegenüberliegende Seite der für Wasserstoff selektiv durchlässigen Membran 11 in der Vorrichtung 8 über die Rezirkulationsleitung 9 und die Rezirkulationsfördereinrichtung 10, welche beispielsweise als Gebläse, als Gasstrahlpumpe oder als Kombination hiervon ausgebildet sein kann, mit dem Eingang des Anodenraums 4 der Brennstoffzelle 2 verbunden wird. Der gemäß den Pfeilen durch die für Wasserstoff selektiv durchlässige Membran 11 strömende Wasserstoff wird so über die Rezirkulationsleitung 9 und die Rezirkulationsfördereinrichtung 10 zurückgeführt und zusammen mit frischem Wasserstoff nach der Ventileinrichtung 7 dem Anodenraum 4 erneut zugeführt Da aufgrund der für Wasserstoff selektiv durchlässigen Membran 11 anders als beim Stand der Technik lediglich Wasserstoff über die Rezirkulationsleitung 9 zurückströmt, liegt in diesem Bereich ausschließlich Wasserstoff vor, sodass Beeinträchtigungen durch unerwünschte Stoffe wie Inertgase oder Wasser vollständig unterbleiben und eine Minderung der Wasserstoffkonzentration in diesem Bereich des Rezirkulationskreislaufs effizient verhindert wird. Dadurch ist ein Ablassen von inerten Gasen nicht mehr notwendig.
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Das in dem Abgas aus dem Anodenraum 4 unweigerlich vorliegende inerte Gas wird zusammen mit flüssigen und dampfförmigen Wasser in der Vorrichtung 8 gesammelt, da es die für Wasserstoff selektiv durchlässige Membran 11 nicht passieren kann. Es sammelt sich in einem in der Darstellung der 1 mit 12 bezeichneten Sammelbereich in Richtung der Schwerkraft unterhalb der für Wasserstoff selektiv durchlässige Membran 11 in der Vorrichtung 8. Das Wasser ist dabei im Sammelbereich 12 in schwarz dargestellt, wobei ein Dreieck seine Oberfläche in der üblichen Art und Weise kennzeichnet. Über ein Leitungselement 13 ist der Sammelbereich 12 dabei mit einer Leitung 15 für den Zuluftstrom von der Luftfördereinrichtung 6 zu dem Kathodenraum 3 der Brennstoffzelle 2 verbunden. Über das Leitungselement 13 strömt dabei kontinuierlich vom tiefsten Punkt der Vorrichtung 8 flüssiges Wasser, dampfförmiges Wasser und inertes Gas in den Bereich der Zuleitung 15 für den Zuluftstrom zum Kathodenraum 3. In der nach der Luftfördereinrichtung 6 typischerweise heißen und trockenen Luft kann dabei das Wasser annähernd vollständig verdampfen und kühlt dabei die heiße und trockene Zuluft entsprechend ab und befeuchtet diese, sodass die Membranen 5 der Brennstoffzelle 2 vor Austrocknung geschützt werden.
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Die Vorrichtung 8 dient also im Wesentlichen zum Ascheiden von Wasser und scheidet aufgrund der besonderen Eigenschaft ihrer für Wasserstoff selektiv durchlässigen Membran 11 zusätzlich inerte Gase und dergleichen ab, sodass diese Stoffe gemeinsam in den Bereich der Zuluftleitung 15 gelangen.
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In der Darstellung der 2 ist eine alternative Ausführungsform des Brennstoffzellensystems 1 zu erkennen. Insoweit wie der in 2 dargestellte Aufbau dem in 1 bereits erläuterten Aufbau entspricht, wird auf diesen nicht nochmals eingegangen. Dieselben Bauteile sind jeweils mit denselben Bezugszeichen versehen und haben, soweit nachfolgend nichts anderes beschrieben wird, dieselbe Funktionalität. In der Darstellung der 2 weist das Leitungselement 13 eine optionale Ventileinrichtung 14 auf, welche bei Bedarf eine Steuerung des Volumenstroms bzw. des Ablassens oder Nichtablassens ermöglicht. Der weitere Unterschied in dem in 2 gezeigten Aufbau des Brennstoffzellensystems 1 besteht darin, dass ein zusätzlicher Gas/Gas-Befeuchter 17 vorgesehen ist, welcher in der üblichen Art und Weise von der Zuluft in der Zuluftleitung 15 auf der einen Seite und von der Abluft aus dem Kathodenraum 3 auf der anderen Seite durchströmt wird. Ein solcher Gas/Gas-Befeuchter 17 weist dabei typischerweise für Wasserdampf selektiv durchlässige Membranen auf, sodass das in dem Abluftstrom des Kathodenraums 3 vorliegende feuchte Produktgas die trockene Zuluft zu dem Kathodenraum 3 entsprechend befeuchtet. Bei dem hier beschriebenen Aufbau des Brennstoffzellensystems 1, bei dem aus dem Anodenkreislauf abgeschiedene Wasser zusammen mit den abgeschiedenen Inertgasen in die Zuluftleitung 15 gelangt, kann dieser Befeuchter 17 entsprechend kleiner ausfallen, sodass dieser einfacher, kostengünstiger und kompakter realisiert werden kann. Dennoch kann er gegebenenfalls sinnvoll sein, da in bestimmten Situationen die aus dem Anodenkreislauf abgeschiedene Feuchtigkeit nicht ausreichen könnte, um die Zuluft zu dem Kathodenraum 3 der Brennstoffzelle 2 ausreichend zu befeuchten.
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Der bevorzugte Einsatzzweck eines derartigen Brennstoffzellensystems, welches entsprechend einfach und kompakt aufgebaut werden kann, liegt dabei in der Anwendung in einem Fahrzeug, in dem es zur Bereitstellung von elektrischer Leistung, insbesondere elektrischer Antriebsleistung, vorgesehen werden kann.