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Die Erfindung bezieht sich auf eine Anordnung zum Schalten einer Versorgungsspannung zu einem elektrischen Verbraucher, insbesondere zu einer Infusionspumpe, mit zumindest einer Schaltvorrichtung und mit wenigstens einem Bedienteil zur Ansteuerung der Schaltvorrichtung. Des Weiteren bezieht sich die Erfindung auch auf ein Verfahren zur Inbetriebnahme einer Infusionspumpe mit einer Anordnung zum Schalten einer Versorgungsspannung, wobei die Infusionspumpe mit zumindest einer Schaltvorrichtung elektrisch leitend verbunden ist.
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Es sind Anordnungen zum Schalten einer Versorgungsspannung zu einem elektrischen Verbraucher bekannt, mit Hilfe denen der daran angeschlossene Verbraucher, wie zum Beispiel eine Waschmaschine, ein Fernsehgerät oder eine Beleuchtungseinrichtung, im Bedarfsfall eingeschaltet oder wieder ausgeschaltet werden kann. Solche Vorrichtungen können sowohl in privaten Haushalten als auch in öffentlichen Einrichtungen eingesetzt werden, um eine elektrische Ansteuerung von Verbrauchern zu ermöglichen, die aufgrund ihrer Anordnung gegebenenfalls nur schwer zugänglich sind.
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In der
DE 202 176 89 U1 ist beispielsweise eine Anordnung zum Schalten einer Versorgungsspannung zu einem elektrischen Verbraucher beschrieben, die einen Sender, einen Empfänger, einen Schaltverstärker, ein Impuls gesteuertes Relais und eine Schaltverzögerung umfasst. Das von einem beliebigen Sender auf den Empfänger drahtlos übertragende Signal wird zunächst zu einem Signalverstärker weitergeleitet. Das durch den Signalverstärker verstärkte Signal wird auf das Impuls gesteuerte Relais und parallel auf die Schaltverzögerung übertragen. Durch den eingehenden Impuls am Relais wird die Versorgungsspannung zum Verbraucher geschaltet. Der ebenfalls auf die Schaltverzögerung geleitete Impuls erzeugt gleichzeitig am Relais einen Haltepegel, der so lange gehalten wird, bis der Schaltvorgang beendet und damit das Relais dauerhaft in der jeweiligen Schaltstellung geschaltet bleibt.
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Speziell bei medizintechnischen Geräten, die mit Hilfe von Anordnungen vorbezeichneter Gattung geschaltet werden, sind häufig bestimmte Mindestanforderungen bei deren Inbetriebnahme zu erfüllen, um einen störungsfreien Betrieb während der Verwendung zu ermöglichen. Zudem ist mit derartigen Anordnungen ebenfalls eine stets sichere Spannungsversorgung des Verbrauchers zu gewährleisten.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Anordnung der vorbezeichneten Gattung zu schaffen, mittels der eine zuverlässige Inbetriebnahme einer angeschlossenen Infusionspumpe möglich ist. Der Erfindung liegt des Weiteren die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur sicheren Inbetriebnahme einer Infusionspumpe aufzuzeigen.
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Die Lösung der Aufgabe erfolgt erfindungsgemäß durch eine Anordnung mit den Merkmalen des Patentanspruches 1 und durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Patentanspruches 10. Vorteilhafte Weiterbildungen und Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Ansprüchen 2 bis 9 angegeben.
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Bei einer Anordnung zum Schalten einer Versorgungsspannung zu einem elektrischen Verbraucher, der eine Infusionspumpe ist, mit zumindest einer Schaltvorrichtung und mit wenigstens einem Bedienteil zur Ansteuerung der Schaltvorrichtung, ist nach der Erfindung vorgesehen, dass die Schaltvorrichtung eine Versorgerleitung für den Verbraucher mit wenigstens einem ansteuerbaren Schaltkontakt aufweist, wobei der Schaltkontakt eine Schließfunktion an der Versorgerleitung zum Einschalten des Verbrauchers umsetzt, und dass die Schaltvorrichtung zumindest datenübertragend mit dem Bedienteil gekoppelt ist, wobei das Bedienteil wenigstens ein Mittel zur Umsetzung einer Abfragefunktion für zumindest einen am Verbraucher ablaufenden Selbsttest umfasst und mittels dem der Schaltvorgang am Schaltkontakt zum Einschalten des Verbrauchers eingeleitet ist.
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Mit Hilfe einer derartig erfindungsgemäß ausgebildeten Anordnung aus zumindest einer Schaltvorrichtung und einem Bedienteil ist eine sichere Inbetriebnahme des an der Schaltvorrichtung angeschlossenen Verbrauchers gewährleistet. Durch die zur Inbetriebnahme des Verbrauchers am Bedienteil umgesetzte Abfragefunktion, über die zumindest ein Selbsttest am Verbraucher abgefragt wird, lassen sich frühzeitig mögliche Fehlfunktionen am Verbraucher erkennen bzw. ermitteln. Das Bedienteil tritt dabei insbesondere automatisch beim Einschalten der Schaltvorrichtung über sein Steuermodul mit dieser in Kontakt, wobei die Abfragefunktion bevorzugt selbsttätig am Bedienteil startet. Im Zusammenhang mit der über das Steuermodul am Bedienteil ablaufenden Abfragefunktion wird zumindest der Selbsttest am Verbraucher eingeleitet. Das Ergebnis des Selbsttests wird mittels der Abfragefunktion auf vorteilhafte Weise erfasst bzw. in dieser hinterlegt. Das Ergebnis wird insbesondere von einem Bediener in das Bedienteil eingegeben. Liegt bei der Funktionsprüfung des Verbrauchers wenigstens ein störungsfreier Selbsttest vor, erfolgt nunmehr über das Bedienteil, insbesondere sein Steuermodul, wenigstens die Freigabe des Verbrauchers bzw. es wird ein weiterer Einschaltvorgang über den Schaltkontakt eingeleitet. In Verbindung mit dem durchzuführenden Selbsttest ist der Verbraucher bereits wenigstens einmal einzuschalten. Bevorzugt wird über den Schaltkontakt der Verbraucher sowohl einals auch ausgeschaltet. Der in der Versorgerleitung angeordnete Schaltkontakt ist in seiner Grundstellung geöffnet und setzt im Wesentlichen die Funktion eines Schließers um. Neben dem Selbsttest des Verbrauchers können durch die Abfragefunktion weitere Zustandsdaten des Verbrauchers abgefragt und gegebenenfalls manuell am Bedienteil im Zuge der Abfrage eingegeben bzw. quittiert werden. Das verwendete Bedienteil kann ein beliebiges Handeingabegerät sein, wie zum Beispiel ein Tablet-PC, auf dem die Abfragefunktion in Form eines Programmes hinterlegt ist und der über beispielsweise ein Kabel mit der Schaltvorrichtung verbunden wird.
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Mit Vorteil ist nach einer Weiterbildung der Erfindung vorgesehen, dass in der Versorgerleitung mindestens ein weiterer, wenigstens eine Schließfunktion umsetzender Schaltkontakt und ein Abfragebauteil angeordnet ist, wobei die Schaltkontakte über einen Abschnitt der Versorgerleitung parallel geschaltet sind und das Abfragebauteil einen Abgriff ausbildet, und wobei die Schaltvorrichtung wenigstens eine Steuereinrichtung aufweist, die über eine Steuerschaltung mit jedem der Schaltkontakte und dem Abfragebauteil verknüpft ist. Durch die Verwendung eines weiteren Schaltkontaktes und eines Abfragebauteils ist eine vorteilhaft sichere Schaltfunktion innerhalb der Schaltvorrichtung gewährleistet, so dass jederzeit die Spannungsversorgung des Verbrauchers gewährleistet ist. Mit den parallel geschalteten Schaltkontakten, die eine Schließfunktion an der Versorgerleitung umsetzen, ist eine vorteilhafte Redundanz innerhalb der Schaltvorrichtung geschaffen. Mit Hilfe des Abfragebauteils ist ein Abgriff ausgebildet, der zwischen dem Phasenleiter und dem Nullleiter geschaltet ist. Über das Abfragebauteil wird erfasst, ob durch die Versorgerleitung ein Strom fließt oder nicht. In Verbindung mit den Schalterkontakten lässt sich sicherstellen, dass im Bedarfsfall mindestens einer der Schaltkontakte eine Spannung zur Versorgung des Verbrauchers durchschaltet. Schaltkontakte und Abfragebauteil sind zu diesem Zweck mit der Steuereinrichtung der Schaltvorrichtung verknüpft. Die Steuereinrichtung steuert bzw. regelt insbesondere in Abhängigkeit der jeweils vorliegenden Schaltvorgänge die Steuersignale der Bauteile. Sofern einer der parallel geschalteten Schaltkontakte geschaltet ist, jedoch am Abfragebauteil nicht das erwartete Spannungssignal anliegt, wird durch die Steuereinrichtung selbsttätig dann der zweite Schaltkontakt betätigt.
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In der Versorgerleitung ist zusätzlich ein weiterer, eine Öffnerfunktion aufweisender Schaltkontakt angeordnet, der in Reihe zu den die Schließfunktion umsetzenden Schaltkontakten geschaltet ist. Durch den dritten Schaltkontakt in der Versorgerleitung, der die Funktion eines Öffners hat, ist stets sichergestellt, dass die Versorgerleitung im Bedarfsfall zwangsgeöffnet und damit der Verbraucher spannungsfrei gesetzt werden kann. Der die Öffnerfunktion umsetzende Schaltkontakt ist in Reihe in der Versorgerleitung geschaltet und vorzugsweise zwischen den parallel zueinander geschalteten Schaltkontakten und dem in der Versorgerleitung angeordneten Abfragebauteil angeordnet.
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Jeder Schaltkontakt ist insbesondere als Relais ausgebildet, was eine konstruktiv vorteilhafte Möglichkeit zur Umsetzung eines Schaltkontaktes in der Versorgerleitung darstellt. Der Schaltvorgang des Relais wird relativ einfach durch eine an dessen Steuerstromkreis angelegte Steuerspannung geregelt, wodurch dann die Arbeitskontakte des Relais von einer Offenstellung in eine Schließstellung bzw. von einer Schließstellung in eine Offenstellung wechselt. Der Steuerstromkreis jedes Relais ist insbesondere mit der Steuereinrichtung der Schaltvorrichtung verbunden. Anstelle eines Relais kann möglicherweise auch ein Halbleiterelement, wie zum Beispiel ein Tansistor zum Schalten der Versorgerleitung eingesetzt werden.
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Eine Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass das Abfragebauteil ein Optokoppler ist. Mit dem Einsatz eines Optokopplers als Abfragebauteil ist ebenfalls eine vorteilhafte Möglichkeit für die Abfrage bzw. Überwachung der Spannung in der Versorgerleitung in Abhängigkeit von den Schaltzuständen möglich. Am Optokoppler tritt zudem kein mechanischer Verschleiß auf. Ein solches optoelektrisches Bauteil weist zwei voneinander getrennte Stromleiter sowie insbesondere einen optischen Sender für Lichtsignale und einen Lichtsignale empfindlichen Empfänger auf. Fließt ein Strom durch den Stromleiter mit dem Signalsender, gibt dieser ein optisches Signal ab, welches vom Empfänger aufgenommen und damit ein Stromfluss in dem mit dem Empfänger verknüpften Stromleiter freigegeben wird. Es ist selbstverständlich auch denkbar, anstelle eines Optokoppler ein Relais zur Abfrage bzw. Überwachung des Spannungssignals bzw. des Stromflusses in der Versorgerleitung vorzunehmen.
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Das Bedienteil weist insbesondere wenigstens eine Signal-Sende-Einheit und die Schaltvorrichtung mindestens eine Signal-Empfangseinheit für eine drahtlose Datenübertragung auf. Eine derartige Form der Datenübertragung zwischen dem Bedienteil und der Schaltvorrichtung stellt eine vorteilhafte Art der Kommunikation zwischen diesen beiden Komponenten dar. Darüber hinaus ist eine relativ flexible Bedienung der Schaltvorrichtung durch das in einem vorbestimmten Radius bzw. Bereich dazu bewegliche Bedienteil gegeben. Dabei werden Daten und Signal, welche vom Steuermodul des Bedienteiles an seine Sendeeinheit übermittelt werden, in Form von elektromagnetischen Wellen ausgesandt bzw. abgestrahlt werden. Diese elektromagnetischen Wellen werden von der Empfangseinheit der Schaltvorrichtung aufgenommen, dort in elektrische Signale transformiert und gegebenenfalls verstärkt, bevor diese an die Steuereinrichtung der Schaltvorrichtung geleitet werden. Bevorzugt sind das Bedienteil und die Schaltvorrichtung jeweils mit einer Signalsende- und Empfangseinheit ausgerüstet, wobei sichergestellt ist, dass die Schaltvorrichtung nur Signale von dem zugehörigen Bedienteil verarbeitet. Damit ist eine vorteilhafte Interaktion insbesondere in Verbindung mit der am Bedienteil ablaufenden Abfragefunktion zu den zu ermittelnden Zustandsdaten des an die Schaltvorrichtung angeschlossenen Verbrauchers möglich. Zur Datenübertragung werden insbesondere Funkwellen im ISM-Band zwischen 2,4 Gigahertz und 2,48 Gigahertz genutzt, auch als Bluetooth bekannt.
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Die Steuereinrichtung weist vorzugsweise einen Mikrokontroller auf, dessen Verwendung sich bei der Steuerung elektronischer Bauteile mit Vorteil bewährt hat. Ein Mikrokontroller lässt sich mit Hilfe einer Software auf relativ einfache Weise programmieren. Mit dem programmierbaren Mikrokontroller können dann die unterschiedlichsten Schaltprozesse oder -abläufe umgesetzt bzw. überwacht werden. Zudem kann die Schaltvorrichtung relativ einfach durch Umprogrammieren des Mikrokontrollers an sich ändernde Parameter, aufgrund möglicherweise verschiedener an der Schaltvorrichtung angeschlossener Verbraucher, relativ einfach angepasst werden. Eine aufwendige Veränderung der Steuereinrichtung oder gar ein Austausch derer ist damit vorteilhaft vermieden. Mit dem Mikrokontroller sind zumindest die Steuerstromkreise der Schaltkontakte verknüpft. Das Abfragebauteil ist hingegen mit seinem gesteuerten Stromkreis an den Mikrokontroller angeschlossen.
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Des Weiteren ist vorgesehen, dass die Schaltvorrichtung mit einem die Versorgerleitung elektrisch überbrückenden, von Hand betätigbaren Sicherheits-Einschalter ausgerüstet ist. Mit Hilfe des Sicherheits-Einschalters soll insbesondere in Notfällen gewährleistet werden, dass der an die Schaltvorrichtung angeschlossene Verbraucher ohne Verzögerung eingeschaltet werden kann. Bei z. B. einer Infusionspumpe, die ohne eine üblicherweise zuvor erfolgende Funktionsprüfung im Falle einer medizinischen Notversorgung eingesetzt werden soll, ist es durch den Sicherheits-Einschalter möglich die Infusionspumpe direkt mit Strom zu versorgen. Die sonst am Bedienteil selbsttätig ablaufende Abfragefunktion wird dadurch umgangen bzw. überbrückt. Damit kann der Verbraucher ohne Prüfung auf seinen jeweiligen Zustand, wie zum Beispiel mögliche Schäden am Gehäuse oder den elektrischen Anschlüssen, uneingeschränkt genutzt werden.
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Damit der Sicherheits-Einschalter nicht zur Umgehung der vorzunehmenden Funktionsprüfung des Verbrauchers eingesetzt wird, ist zu diesem Zweck nach einer anderen Weiterbildung der Erfindung vorgesehen, dass mit dem Sicherheits-Einschalter wenigstens ein Signalgeber gekoppelt ist, der bei Betätigung des Sicherheits-Einschalters optische und/oder akustische Signale ausgibt. Mit Hilfe der ausgegebenen Signale soll insbesondere bei sicherheitsrelevanten Verbrauchern durch eine bedienende Person, wie zum Beispiel medizinisches Personal, ein leichtfertiges Überbrücken der Versorgerleitung der Schaltvorrichtung verhindert werden. Die optischen und akustischen Signale, wie zum Beispiel das Blinken einer an der Schaltvorrichtung angeordneten LED bzw. ein sich in vorbestimmten Abständen wiederholender Signalton eines in der Schaltvorrichtung angeordneten Lautsprechers, soll dabei die Stärke haben, dass ein möglicher Missbrauch von Dritten leicht zu erkennen ist. In diesem Zusammenhang ist es denkbar, einen Datenspeicher innerhalb der Schaltvorrichtung einzusetzen, der sowohl die Betätigung des Sicherheits-Einschalters als auch alle weiteren Schaltsignale sowie mögliche Funktionsstörungen der in der Schaltvorrichtung verwendeten Bauteile aufzeichnet. Diese aufgezeichneten Daten können dann beispielsweise bei einer in regelmäßigen Zeitabständen durchzuführenden Wartung ausgelesen werden.
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Des Weiteren ist ein Verfahren zur Inbetriebnahme einer Infusionspumpe unter Verwendung einer erfindungsgemäßen Anordnung vorgesehen, wobei die Infusionspumpe mit zumindest einer separaten Schaltvorrichtung elektrisch leitend verbunden ist, für das selbstständiger Schutz beantragt wird, bei dem mittels eines Bedienteils zumindest eine Datenverbindung mit der Schaltvorrichtung hergestellt wird, über das Bedienteil der Infusionspumpentyp abgefragt und eine bezogen auf den Pumpentyp bestimmte Abfragefunktion zur Erfassung von wesentlichen Zustandsdaten der Infusionspumpe am Bedienteil gestartet wird, während der ablaufenden Abfragefunktion die Infusionspumpe über die Schaltvorrichtung zumindest zeitweise unter Spannung gesetzt und mindestens ein Selbsttest der Infusionspumpe eingeleitet wird, und nach der beendeten Abfragefunktion die Infusionspumpe durch die Schaltvorrichtung wenigstens zum Betrieb freigegeben wird.
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Mit Hilfe der erfindungsgemäßen Verfahrensschritte ist es auf vorteilhaft einfache Weise möglich, eine Infusionspumpe, welche an eine Schaltvorrichtung angeschlossen ist, einer standardisierten Funktionsprüfung vor dem Einschalten zu unterziehen. Fehlerhafte Zustände oder Schäden an der Infusionspumpe können so relativ einfach erkannt und über die Abfragefunktion dahingehend bewertet werden, ob die Infusionspumpe weiterhin noch einsatzfähig ist. Zu Beginn einer solchen Funktionsprüfung kann beispielsweise von einem separaten, gegebenenfalls mobilen Bedienteil wenigstens eine Datenverbindung zu der Schaltvorrichtung, an der die Infusionspumpe angeschlossen ist, hergestellt werden. Die Verbindung zwischen Bedienteil und Schaltvorrichtung kann beispielsweise mittels eines Kabels oder auch kabellos über entsprechende Sende- und Empfangseinheiten realisiert sein. Über das Bedienteil kann dann zunächst an der Schaltvorrichtung der daran angeschlossene Infusionspumpentyp abgefragt werden. In Abhängigkeit von dem jeweiligen Pumpentyp wird dann eine Abfragefunktion in Form eines Programmes am Bedienteil gestartet, mit der dann jedoch ausschließlich Zustandsdaten über die Funktionsfähigkeit der Infusionspumpe abgefragt werden. Ein Eingriff in die Funktion der Pumpe selbst, in das Pumpenprogramm oder gar ein Infusionsmonitoring wird nicht umgesetzt. Während der am Bedienteil durchlaufenden Abfragefunktion wird die Infusionspumpe über die Schaltvorrichtung für zumindest einen vorbestimmten Zeitabschnitt unter Spannung gesetzt, so dass die Infusionspumpe wenigstens einen Selbsttest durchführen kann. Das Ergebnis des Selbsttests wird in der Abfragefunktion vermerkt, insbesondere vom Bediener manuell eingegeben, und anschließend die Infusionspumpe durch die Schaltvorrichtung gegebenenfalls vorübergehend spannungslos gesetzt. Erst nach einer vollständig durchlaufenen Abfragefunktion, die keine Mängel beinhaltet, wird die Infusionspumpe durch die Schaltvorrichtung zum Betrieb freigegeben. Das kann beispielsweise durch ein nochmaliges Einschalten der Infusionspumpe erfolgen. Vorrangig sind die abgefragten Zustandsdaten der Infusionspumpe von Hand in die Abfragefunktion einzugeben oder an dieser zu quittieren. Es ist ebenfalls denkbar, dass bestimmte Zustandsdaten des Verbrauchers automatisch in die Abfragefunktion eingelesen werden. Im Zuge der Abfragefunktion ist es in der Regel notwendig, eine Sichtprüfung an der Infusionspumpe vorzunehmen, welche bereits vorrangig Hinweise über die Funktionsfähigkeit der Infusionspumpe liefert. Das Ergebnis der Prüfung ist in die Abfragefunktion einzugeben bzw. zu übertragen. Sollte die Infusionspumpe Funktionsmängel aufweisen, so wird durch die Abfragefunktion entschieden, ob die vorliegenden Mängel die Funktion der Infusionspumpe derart beeinträchtigen, dass keine Freigabe durch die Abfragefunktion am Bedienteil erfolgt. Im Falle eines möglichen Defekts an der Infusionspumpe ist es denkbar, dass mittels der Abfragefunktion bereits automatisch ein Wartungssignal an ein Netzwerk weitergeleitet wird. Die Störungsmeldung kann dann möglicherweise direkt bei einem mit der Wartung betrauten Reparaturdienst eingehen. Als Bedienteil wird vorzugsweise ein beliebiges Handeingabegerät verwendet, wie Tablet-PC oder dergleichen, auf dem ein Programm mit der Abfragefunktion gespeichert ist. Das Handeingabegerät kommuniziert insbesondere über Funk mit der Schaltvorrichtung.
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Ein mögliches Ausführungsbeispiel der Erfindung, aus dem sich weitere erfinderische Merkmale ergeben, sind in der Zeichnung dargestellt. Es zeigen:
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1: eine schematische Ansicht der Schaltvorrichtung als Blockschaltbild;
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2: ein Schaltbild der erfindungsgemäßen Schaltvorrichtung, und
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3: eine Ansicht eines mit der Steuereinrichtung an der erfindungsgemäßen Schaltvorrichtung umgesetzten Ablaufplans.
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Mit 1 ist eine Schaltvorrichtung bezeichnet, die in Verbindung mit einem nicht näher dargestellten Bedienteil eine Anordnung zum Schalten einer Versorgungsspannung zu einem elektrischen Verbraucher ausbildet. Als Bedienteil für die Schaltvorrichtung kann beispielsweise jedes beliebige Handeingabegerät, wie zum Beispiel ein Tablet-PC verwendet werden. Die Schaltvorrichtung 1 umfasst einen internen Spannungsversorger 2, mehrere Schaltkontakte 3, 4, 5, eine Steuerungseinrichtung 6 und wenigstens ein Abfragebauteil 7. Des Weiteren ist eine Signalsende- und Empfangseinheit 8 ein Sicherheits-Einschalter 9 und wenigstens ein Signalgeber 10 für akustische und optische Signale vorgesehen. Die Vorrichtungskomponenten 3 bis 10 sind jeweils direkt mit dem internen Spannungsversorger 2 elektrisch verbunden. Die durchgezogenen Linien symbolisieren die stromleitende Verbindung zu den Komponenten. Die Steuerungseinrichtung 6 ist ebenfalls mit den Schaltkontakten 3, 4, 5, mit dem Abfragebauteil 7, mit der Signalsende- und Empfangseinheit 8 mit dem Sicherheits-Einschalter 9 sowie dem Signalgeber 10 wenigstens datenübertragend gekoppelt bzw. steuerungstechnisch verknüpft. Die Strichlinien geben die informationstechnische Verbindung wieder, wobei die jeweils zugehörigen Pfeile darstellen, in welche Richtungen Daten übermittelt werden können. In Abhängigkeit von den an der Steuereinrichtung 6 ausgehenden Steuersignalen, wobei die Steuerungseinrichtung 6 wenigstens einen Mikrokontroller aufweist, nehmen die Schaltkontakte 3 bis 5 entsprechende Schaltstellungen ein. Das Abfragebauteil 7 liefert Steuersignale an die Steuereinrichtung 6. Vom Bedienteil werden über die Signalsende- und Empfangseinheiten Signale und Daten an die Steuereinrichtung 6 der Schaltvorrichtung 1 geleitet. Es können aber auch Daten und Informationen von der Steuereinrichtung 6 an die Signalsende- und Empfangseinheit 8 übermittelt und von dort aus an den Signalempfänger des Bedienteiles übertragen werden. Je nach Stellung des Sicherheits-Einschalters 9 sendet dieser Signale an den Mikrokontroller der Steuerungseinrichtung 6. Sobald der Sicherheits-Einschalter 9 betätigt ist, werden Signale an den Signalgeber 10 übermittelt.
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2 zeigt den Schaltplan der erfindungsgemäßen Schaltvorrichtung 1, welche eine Versorgerleitung 11 mit einem Phasenleiter 12, einem Neutralleiter 13 und einem nicht näher dargestellten Schutzleiter aufweist. Entlang eines Abschnittes der Versorgerleitung 11 sind die parallel zueinander geschalteten Schaltkontakte 3, 4 angeordnet, mit Hilfe denen jeweils unabhängig voneinander eine Schließfunktion umgesetzt bzw. jeder Schaltkontakt 3, 4 stromleitend geschlossen werden kann. in der Versorgerleitung 11 ist in Reihe zu den Schaltkontakten 3, 4 der Schaltkontakt 5 angeordnet, welcher im Bedarfsfall eine Öffnerfunktion umsetzt, und damit den Stromfluss in der Versorgerleitung 11 unterbricht. Die Schaltkontakte 3, 4, 5 sind bevorzugt als Relais ausgebildet. Ebenfalls ist ein Abfragebauteil 7 in der Versorgerleitung angeordnet, das einen Abgriff zwischen dem Phasenleiter 12 und dem Neutralleiter 13 ausbildet und damit jederzeit den Stromfluss in der Versorgerleitung 11 erfasst. Das Abfragebauteil kann sowohl ein Optokoppler als auch ein Relais sein. Die Schaltkontakte 3, 4, 5 und das Abfragebauteil 7 sind sämtlichst mit der Steuerungseinrichtung 6 gekoppelt, welche die verschiedenen Schaltzustände der Schaltkontakte steuert oder regelt bzw. den Abfragezustand des Abfragebauteils 7 aufnimmt. In Abhängigkeit von den erfassten Signalen werden über ein an der Steuereinrichtung 6 der Schaltvorrichtung 1 hinterlegtes Programm entsprechende Steuerungs-Maßnahmen eingeleitet.
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Parallel zu sämtlichen Schaltkontakten 3 bis 5 ist ein Sicherheits-Einschalter 9 geschaltet, mit Hilfe dem im Bedarfsfall die automatische Steuerung der Schaltvorrichtung 1 außer Kraft gesetzt werden kann und ein direkter Stromfluss vom Eingang 14 der Versorgerleitung 11 zu ihrem Ausgang 15 und die Spannungsversorgung des daran angeschlossenen Verbrauchers gewährleistet ist. Gleichzeitig mit dem Sicherheits-Einschalter 9 wird ein Steuerstromkreis 16 geschlossen, innerhalb dem ein optischer Signalgeber 10 und ein akustischer Signalgeber 10' angeordnet ist. Beide Signalgeber 10, 10' signalisieren die Betätigung der Schaltvorrichtung 1 über den Sicherheits-Einschalter 9, um das Umgehen der üblicherweise durchzuführenden Funktionskontrolle am angeschlossenen Verbraucher deutlich zu signalisieren. Des Weiteren ist die Signalsende- und Empfangseinheit 8 mit der Steuerungseinrichtung 6 verbunden, welche zum Datenaustausch zwischen zumindest einem mit der Schaltvorrichtung 1 kommunizierenden Bedienteil eingesetzt wird. Die Signalsende- und Empfangseinheit 8 bedient sich insbesondere der Übertragungsnorm Bluetooth. Für die interne Stromversorgung der Schaltvorrichtung 1 ist der Spannungsversorger 2 vorgesehen, mittels dem Wechselstrom in Gleichstrom zum Betrieb der Komponenten umgewandelt wird.
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In den 3a und 3b sind wesentliche Teile eines Programmablaufplanes des in der Steuerungseinrichtung 6 der erfindungsgemäßen Schaltvorrichtung hinterlegten Programms 20 abgebildet. Dieser Programmablaufplan beschreibt die zum sicheren Einschalten und/oder Unterbrechen der Spannungs- und Stromversorgung an der Versorgerleitung 11 durchzuführenden Abläufe. Die Programmschritte 21 und 22 beschreiben den Verbindungsaufbau zwischen mobilem Eingabeteil und der Schaltvorrichtung 1 und der Programmschritt 23 die Übermittlung eines Einschaltbefehls vom Eingabeteil an die Schaltvorrichtung 1. Die Programmschritte 24 bis 27 beschreiben die ständige Abfrage des Sicherheits-Einschalters 9 durch die Steuerungseinrichtung 6. Sollte dieser betätigt werden, so werden gleichzeitig die akustischen und opitschen Signalgeber 10, 10' aktiviert. Geht ein Einschaltsignal an der Steuerungseinrichtung 6 ein, so wird, wie die Programmschritte 28 bis 32 zeigen, der Schaltkontakt 3 geschlossen und es sollte eine Spannungsversorgung durch die Versorgerleitung 11 erfolgen. Gleichzeitig erfolgt eine Abfrage der anliegenden Spannung über das Abfragebauteil 7, beschrieben im Programmschritt 33. Liegt das Spannungssignal an, so ist der Einschaltvorgang mit dem Programmschritt 32 beendet. Wird kein Spannungssignal mit dem Abfragebauteil 7 erfasst, so wird durch die Steuereinrichtung der Schaltkontakt 4 geschlossen und damit die Stromversorgung über die Versorgerleitung 11 gewährleistet. Ergeht ein Ausschaltbefehl vom Bedienteil zur Schaltvorrichtung 1, wie Programmschritt 38 wiedergibt, so ergeht ein Signal an die Steuerungseinrichtung der Schaltvorrichtung, welche den Schaltkontakt 3 öffnet. Die Programmschritte 45 bis 47 beschreiben das Unterbrechen der Spannung und das Ende des Ausschaltvorgangs. Es wird wiederum das Abfragebauteil 7 überwacht, das nunmehr die fehlende Spannung in der Versorgerleitung 11 detektieren soll. Wird weiterhin ein Spannungssignal gemessen bzw. erfasst, so wird, wie die Programmschritte 48 bis 52 zeigen, ein Steuersignal auf den Schaltkontakt 5 gegeben. Der Schaltkontakt 5 öffnet und unterbricht damit die Spannungsversorgung in der Versorgerleitung 11, wodurch der Ausschaltvorgang beendet ist. Parallel wird dauerhaft die Schaltstellung des Sicherheits-Einschalters 9 überwacht, wie die Programmschritte 39 bis 42 darstellen.