DE102011121572A1 - Stellvorrichtung für einen Stabilisator fürRadaufhängungen - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine Stellvorrichtung für einen Stabilisator für Radaufhängungen von Kraftfahrzeugen, die in den zumindest zweiteiligen Querstab des Stabilisators integriert ist und durch gegensinnige Verstellung eine Wankstabilisierung des Kraftfahrzeugs ermöglicht, wobei die Stellvorrichtung einen Elektromotor und ein Stellgetriebe aufweist, die in einem Gehäuse angeordnet sind. Zur Erzielung einer bauraumgünstigen Konstruktion wird vorgeschlagen, dass der Elektromotor (22) und das Stellgetriebe (24) in voneinander räumlich getrennten Gehäusen (22a, 24a) angeordnet sind, die mittels eines im Durchmesser kleineren Rohres (26) fest miteinander verbunden sind und dass innerhalb des Rohres (26) eine den Rotor (32) des Elektromotors (22) mit dem Stellgetriebe (24) verbindende Welle (46) vorgesehen ist.
Description
- Die vorliegende Erfindung betrifft eine Stellvorrichtung für einen Stabilisator für Radaufhängungen von Kraftfahrzeugen gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
- Eine derartige Stellvorrichtung zur Wankstabilisierung der Karosserien von Kraftfahrzeugen beschreibt beispielsweise die
DE 10 2005 031 036 A1 , bei der in einem einheitlichen Gehäuse ein Elektromotor und ein hoch übersetzendes Stellgetriebe angeordnet sind, die auf die abtreibenden Stabilisatorhälften wirken. Das Stellgetriebe ist durch einen Schwenkmotor mit zwei Gewindespindeln und mit diesen zusammenwirkenden Spindelmuttern gebildet; vorgeschlagen wurden jedoch auch schon Planetengetriebe oder Harmonic drive Getriebe. Aufgrund von baulichen Gegebenheiten wie zum Beispiel der Anordnung von Antriebsaggregaten, etc. können sich Einbauprobleme für derartige Stellvorrichtungen ergeben. - Aufgabe der Erfindung ist es, eine Stellvorrichtung der gattungsgemäßen Art vorzuschlagen, die ohne Funktionsbeeinträchtigungen auch bei gedrängten Bauraumverhältnissen in Kraftfahrzeugen verbaubar ist.
- Die Lösung dieser Aufgabe ist in den kennzeichnenden Merkmalen des Patentanspruchs 1 angeführt. Vorteilhafte und besonders zweckmäßige Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
- Erfindungsgemäß wird vorgeschlagen, dass der Elektromotor und das Stellgetriebe in voneinander räumlich getrennten Gehäusen angeordnet sind, die mittels eines im Durchmesser kleineren Rohres fest miteinander verbunden sind und dass innerhalb des Rohres eine den Rotor des Elektromotors mit dem Stellgetriebe verbindende Welle vorgesehen ist. Durch diese Maßnahme gelingt es, die getrennt ausgeführtes Gehäuse der Stellvorrichtung nahezu beliebig in Querrichtung in Unterbodenbereiche der Karosserie des Kraftfahrzeugs zu verschieben, in denen keine Einbauzwänge vorliegen. Insbesondere können die beiden Gehäuse aus der mittleren, Bauraum kritischen Zone heraus verlegt werden, wodurch u. a. deren Auslegung und bauliche Ausführung freier gestaltbar ist.
- Bevorzugt kann dabei das Gehäuse des Elektromotors den einen Stabilisatorabtrieb und das Ausgangselement des Stellgetriebes den anderen Stabilisatorabtrieb bilden, wobei diese Abtriebe gegebenenfalls direkt mit Stabilisatorarmen verbunden sein können.
- Insbesondere können die Gehäuse beiderseits einer senkrechten Fahrzeuglängsmittelebene und bevorzugt symmetrisch dazu angeordnet sein, um zum Beispiel den Freigang einer Ölwanne einer Brennkraftmaschine oder eines Lenkaggregats nicht zu behindern.
- Besonders bevorzugt kann das die Gehäuse verbindende Rohr ca. 2/3 der Länge des Querstabs des Stabilisators betragen, wobei die ortsfeste Lagerung des Stabilisators (am Unterboden oder an einem Hilfsrahmen) außerhalb der beiden Gehäuse und des verbindenden Rohres in Nähe der abtreibenden Stabilisatorarme positioniert ist.
- In vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung kann das die beiden Gehäuse verbindende Rohr als Torsionsfeder ausgeführt und somit in die Funktion des Stabilisators unmittelbar eingebunden sein bzw. dessen Federrate mit bestimmen.
- Die den Rotor des Elektromotors mit dem Stellgetriebe verbindende Welle kann beidseitig drehbar gelagert sein, um Verspannungen im Übertragungsbereich und innerhalb des verbindenden Rohres zu vermeiden. Dabei kann baulich günstig die Lagerung der Welle einerseits unmittelbar über ein den Rotor lagerndes Wälzlager gebildet sein.
- Des Weiteren kann das Stellgetriebe ein Planetengetriebe mit einem antreibenden Sonnenrad sein, wobei die Welle in dem Sonnenrad des Planetengetriebes in Umfangsrichtung formschlüssig abgestützt ist. Dementsprechend kann die getriebeseitige Lagerung der Welle unmittelbar über das Sonnenrad des Planetengetriebes erfolgen. Das Sonnenrad kann dabei fertigungstechnisch günstig unmittelbar auf der Welle ausgebildet sein.
- Schließlich kann das als Planetengetriebe ausgeführte Stellgetriebe ein gehäusefestes Hohlrad und einen mit dem Sonnenrad und dem Hohlrad über mehrere Planetenräder in Eingriff befindlichen Steg aufweisen, wobei der Steg in dem Gehäuse drehbar gelagert und mit dem einen Stabilisatorabtrieb trieblich verbunden ist. Mit einem derartigen, baulich unkomplizierten Planetengetriebe lässt sich eine hohe Übersetzung des Stellgetriebes von zum Beispiel > 100 einstellen, so dass das Antriebsmoment des Elektromotors niedrig gehalten sein kann und andererseits eine ausreichende Selbsthemmung des Stellgetriebes im Rücktrieb gegeben ist.
- Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist im Folgenden anhand der beigefügten, schematischen Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
-
1 in skizzenhafter Darstellung eine Draufsicht auf eine Stellvorrichtung für einen Stabilisator für eine Radaufhängung von Kraftfahrzeugen, mit zwei Gehäusen und einem verbindenden Rohr; und -
2 einen Längsschnitt durch die Stellvorrichtung des Stabilisators nach1 , mit einem Elektromotor, einem Planetengetriebe und einer diese trieblich verbindenden Welle. - Die
1 zeigt einen in der Draufsicht U-förmigen Stabilisator10 , der sich funktionell aus einem Querstab12 und zwei etwa in Fahrzeuglängsrichtung abragenden Stabilisatorarmen14 ,16 zusammensetzt. Der Querstab12 ist beidseitig in Nähe der Stabilisatorarme14 ,16 am Unterboden der Karosserie des Kraftfahrzeugs oder an einem Hilfsrahmen (nicht dargestellt) über Lagerstellen18 drehbar gelagert. Die Stabilisatorarme14 ,16 sind in bekannter Weise an nicht dargestellten Radaufhängungselementen des Kraftfahrzeugs angelenkt. - In den Stabilisator
10 bzw. dessen Querstab12 ist eine Stellvorrichtung20 (2 ) integriert, die sich aus einem Elektromotor22 , einem Stellgetriebe24 und einem diese verbindenden Rohr26 zusammensetzt. - Dabei weist der Elektromotor
22 ein erstes Gehäuse22a auf, in dem eine Statorwicklung28 und ein über Wälzlager30 drehbar gelagerter Rotor32 angeordnet ist. An das Gehäuse22a ist der eine Stabilisatorabtrieb12a des Querstabs12 fest angeschlossen (zum Beispiel an einen Flansch des Gehäuses22a angeschweißt). - Das Stellgetriebe
24 weist ein zweites, räumlich entferntes Gehäuse24a auf, das sich aus einem Planetengetriebe mit einem Sonnenrad34 , einem gehäusefesten Hohlrad36 und einem mehrere Planetenräder38 tragenden Steg40 zusammensetzt. Der Steg40 ist über zumindest ein Wälzlager42 in dem Gehäuse24a drehbar gelagert und mit dem zweiten Stabilisatorabtrieb12b des Querstabs12 trieblich fest verbunden. - Die beiden Gehäuse
22a ,24a (vergleiche1 ) sind räumlich voneinander entfernt und aus der senkrechten Fahrzeugmittellängsebene44 jeweils nach außen versetzt angeordnet und mittels des als Torsionsfeder ausgeführten, im Durchmesser wesentlich kleiner ausgeführten Rohres26 fest miteinander verbunden. - Die Länge des Rohres
26 beträgt ca. 2/3 der Gesamtlänge des Querstabs12 , die sich aus dem mittleren Rohr26 und den Stabilisatorabtrieben12a ,12b zusammensetzt. Die Lagerstellen18 für den Querstab12 liegen, wie ersichtlich ist, jeweils zwischen den Gehäusen22a ,24a und den Stabilisatorarmen14 ,16 . - Die triebliche Verbindung zwischen dem Rotor
32 des Elektromotors22 und dem Stellgetriebe24 erfolgt mittels einer innerhalb des Rohres26 verlaufenden Welle46 , die an dem Rotor32 befestigt ist und die an ihrem anderen Ende unmittelbar das Sonnenrad34 aufweist. Die Welle46 kann aber auch über eine Steckverbindung mit dem dann separaten Sonnenrad34 verbunden sein. - Die Welle
46 ist somit einerseits über das Wälzlager30 des Rotors32 und andererseits über das Sonnenrad34 drehgelagert, wobei das Sonnenrad über die zum Beispiel drei umfangsverteilten Planetenräder38 und das Hohlrad36 gehäusefest, jedoch drehbar abgestützt ist. - Im regulären Fahrbetrieb wirkt der Stabilisator
10 bzw. der Querstab12 mit den äußeren Abtriebsabschnitten12a ,12b und dem mittleren, als Torsionsfeder ausgeführten Rohr26 in üblicher Weise, wobei bei Federbewegungen der Radaufhängung über die Stabilisatorarme14 ,16 der Querstab12 mit den Abschnitten12a ,12b und dem Rohr26 mit definierter Federrate tordiert wird (vergleiche die strichpunktierte Kraftwirkungslinie1 in2 ). - Im Falle einer Wankstabilisierung wird der Elektromotor
22 über ein entsprechendes, elektronisches Fahrstabilitätsprogramm angesteuert und übt in der einen oder anderen Drehrichtung ein überlagertes Stellmoment (vergleiche die strichpunktierte Kraftwirkungslinie11 ) über den Rotor32 , die Welle46 und das Stellgetriebe24 auf die Stabilisatorabtriebe12a ,12b aus, welches die Wankstabilisierung ermöglicht. - ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
- Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
- Zitierte Patentliteratur
-
- DE 102005031036 A1 [0002]
Claims (10)
- Stellvorrichtung für einen Stabilisator für Radaufhängungen von Kraftfahrzeugen, die in den zumindest zweiteiligen Querstab des Stabilisators integriert ist und durch gegensinnige Verstellung eine Wankstabilisierung des Kraftfahrzeugs ermöglicht, wobei die Stellvorrichtung einen Elektromotor und ein Stellgetriebe aufweist, die in einem Gehäuse angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, dass der Elektromotor (
22 ) und das Stellgetriebe (24 ) in voneinander räumlich getrennten Gehäusen (22a ,24a ) angeordnet sind, die mittels eines im Durchmesser kleineren Rohres (26 ) fest miteinander verbunden sind und dass innerhalb des Rohres (26 ) eine den Rotor (32 ) des Elektromotors (22 ) mit dem Stellgetriebe (24 ) verbindende Welle (46 ) vorgesehen ist. - Stellvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Gehäuse (
22a ) des Elektromotors (22 ) den einen Stabilisatorabtrieb (12a ) und das Ausgangselement (40 ) des Stellgetriebes (24 ) den anderen Stabilisatorabtrieb (12b ) bildet. - Stellvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Gehäuse (
22a ,24a ) beiderseits einer senkrechten Fahrzeuglängsmittelebene (44 ) angeordnet sind. - Stellvorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das die Gehäuse (
22a ,24a ) verbindende Rohr (26 ) ca. 2/3 der Länge des Querstabs (12 ) des Stabilisators (10 ) beträgt und dass die ortsfeste Lagerung (18 ) des Stabilisators (10 ) außerhalb der beiden Gehäuse (22a ,24a ) und des verbindenden Rohres (26 ) in Nähe der abtreibenden Stabilisatorarme (14 ,16 ) positioniert sind. - Stellvorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das die beiden Gehäuse (
22a ,24a ) verbindende Rohr (26 ) als Torsionsfeder ausgeführt ist. - Stellvorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die den Rotor (
32 ) des Elektromotors (22 ) mit dem Stellgetriebe (24 ) verbindende Welle (46 ) beidseitig drehbar gelagert ist. - Stellvorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Lagerung der Welle (
46 ) einerseits unmittelbar über ein den Rotor (32 ) lagerndes Wälzlager (30 ) gebildet ist. - Stellvorrichtung nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Stellgetriebe (
24 ) ein Planetengetriebe mit einem antreibenden Sonnenrad (34 ) ist und dass die Welle (46 ) in dem Sonnenrad (34 ) des Planetengetriebes in Umfangsrichtung formschlüssig abgestützt ist. - Stellvorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Sonnenrad (
34 ) unmittelbar auf der Welle (46 ) ausgebildet ist. - Stellvorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das als Planetengetriebe ausgeführte Stellgetriebe (
24 ) ein gehäusefestes Hohlrad (36 ) und einen mit dem Sonnenrad (34 ) und dem Hohlrad (36 ) über mehrere Planetenräder (38 ) in Eingriff befindlichen Steg (40 ) aufweist, wobei der Steg (40 ) in dem Gehäuse (24a ) drehbar gelagert und mit dem einen Stabilisatorabtrieb (12b ) trieblich verbunden ist.
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