Die Erfindung bezieht sich auf einen mit mindestens einer Lackschicht versehenen Gegenstand, wobei die Lackschicht zumindest bis zu einer einen Oberflächenbereich des Gegenstandes begrenzenden Kante reicht.The invention relates to an article provided with at least one lacquer layer, wherein the lacquer layer extends at least to an edge delimiting a surface region of the article.
Bei der Lackierung von Gegenständen, z. B. Fahrzeugkomponenten, kommt es im Verlaufe der Lacktrocknung in der Nähe von Bauteilkanten häufig zur Ausbildung einer erhöhten Lackschichtdicke, die optisch und teilweise auch aus Passformgründen störend erscheint. Bei einer mehrschichtigen Lackierung von z. B. Fahrzeugkarosserien trägt in der Regel der Klarlack einen wesentlichen Teil zur Entstehung derartiger erhöhter Lackschichtdicken (auch „Fettkanten” genannt) bei.When painting objects, eg. As vehicle components, it often comes in the course of paint drying in the vicinity of component edges to form an increased paint film thickness, which appears visually and partially disturbing fit reasons. In a multi-layer coating of z. As vehicle bodies usually contributes the clearcoat a significant part of the formation of such increased paint layer thicknesses (also called "fat edges").
Auch beim Lackieren von Kunststoffinterieurteilen eines Fahrzeuges wird eine homogene Oberfläche gefordert, die äußerst schwierig zu erreichen ist, denn um beispielsweise eine gewisse Brillanz zu erreichen, ist eine bestimmte Lack-/Klarlackschichtdicke erforderlich. Ist die Lackschichtdicke aber relativ hoch, so kommt es insbesondere im Kantenbereich zur Ausbildung der besagten „Fettkante”. Reduziert man hingegen die Lackschichtdicke zu sehr, so kann der sogenannte „Orangenhaut”-Effekt entstehen, bei dem eine ungleichmäßige Lackoberfläche sichtbar wird. Die optimale Einstellung ist deshalb schwierig zu finden.Even when painting plastic interior parts of a vehicle a homogeneous surface is required, which is extremely difficult to achieve, because, for example, to achieve a certain brilliance, a certain paint / clearcoat thickness is required. However, if the lacquer layer thickness is relatively high, the formation of said "fat edge" occurs, in particular in the edge region. If, on the other hand, the lacquer layer thickness is reduced too much, the so-called "orange peel" effect can arise, in which an uneven lacquer surface becomes visible. The optimal setting is therefore difficult to find.
Bisher ist bekannt, dass die Ursachen in bestimmten Hauptfeldern zu liegen scheinen, nämlich Lackeigenschaften (d. h. Lackrezeptur) und Lackapplikation, Eigenschaften der Bauteiloberfläche und die Bauteilegeometrie (z. B. Kantenradien). Daneben kommen untergeordnet noch Trocknungsverlauf, Luftführung und ggf. weitere noch nicht ganz bekannte Einflüsse hinzu. Gegenmaßnahmen zur Vermeidung derartiger erhöhter Lackschichtdicken in der Nähe von Bauteilkanten sind derzeit lediglich empirischer Natur. Diese Maßnahmen sind nur begrenzt erfolgreich und aufgrund der Empirie sowie der Vielschichtigkeit der Anwendungsfälle mit hohem Zeit- und Material-/Kostenaufwand verbunden.It has hitherto been known that the causes appear to lie in certain main fields, namely paint properties (ie paint formulation) and paint application, properties of the component surface and the component geometry (eg edge radii). In addition, subordinated still drying course, air flow and possibly other not yet well-known influences added. Countermeasures to avoid such increased paint layer thicknesses in the vicinity of component edges are currently only of an empirical nature. These measures are only limited success and due to the empirical and the complexity of the use cases associated with high time and material / cost.
Auch in der Patentliteratur ist die Problematik bereits angesprochen worden. In der DE 31 30 730 C2 wird eine Vorrichtung zum Lackieren von technischen Gegenständen beschrieben, deren Zielsetzung es ist, eine Lackierhilfe in einer Vorrichtung einzusetzen, mit der es gegen Ende eines Lackiervorganges zu keiner Wulstbildung am aufgespritzten Lack im Bereich einer Kante zwischen Oberflächenbereichen kommt. In der DE 10 2006 017 939 A1 wird ein Verfahren zum Lochen von Werkstücken beschrieben, wobei unter anderem zur Vermeidung von „Lacknasen” an gestanzten Durchbrüchen vorgeschlagen wird, dass mit einem Schneidwerkzeug ein Durchbruch in ein Werkstück eingebracht wird und im Bereich einer Schnittkante des Durchbruchs nur durch Form- und Kraftschluss ein Prägen erfolgt. Die DE 102 39 453 B4 beschreibt schließlich ein Werkzeug zum Prägestanzen von Durchbrüchen in Kunststoffteilen sowie ein Verfahren zum Prägestanzen, wobei zwecks Herstellung wulstfreier (Lackwulstproblematik) Durchbrüche vorgesehen ist, dass ein Prägestempel konzentrisch einen Stanzstempel umgreift und beide Stempel unabhänging voneinander in Axialrichtung verschiebbar sind, wobei die Stanzkante des Stanzstempels und die Prägekante des Prägestempels aneinander gleitend ausgeführt sind.Also in the patent literature, the problem has already been addressed. In the DE 31 30 730 C2 a device for painting technical objects is described, the objective of which is to use a painting aid in a device with which there is no beading on the sprayed paint in the region of an edge between surface areas towards the end of a painting process. In the DE 10 2006 017 939 A1 is a method for punching of workpieces described, among other things, to avoid "paint noses" punched apertures is proposed that a breakthrough is introduced into a workpiece with a cutting tool and embossing in the region of a cutting edge of the breakthrough only by form and adhesion he follows. The DE 102 39 453 B4 Finally, a tool for embossing perforations in plastic parts and a method for stamping, wherein for the purpose of producing bead-free (Lackwulstproblematik) breakthroughs is provided that an embossing die concentrically surrounds a punch and both pistons are independent of each other in the axial direction displaceable, wherein the punching edge of the punch and the embossing edge of the embossing stamp are made to slide together.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen mit mindestens einer Lackschicht versehenen Gegenstand vorzuschlagen, der konstruktiv so ausgestaltet ist, dass ein Lackwulst an einer einen Oberflächenbereich des Gegenstandes begrenzenden Kante nicht entstehen kann.The object of the invention is to propose an article provided with at least one lacquer layer, which is constructed in such a way that a lacquer bead can not form on an edge delimiting a surface region of the article.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch den Patentanspruch 1 gelöst. Dadurch, dass zur Aufnahme überschüssiger Lackmengen im unmittelbaren Bereich der Kante eine sich entlang derselben erstreckende muldenartige Vertiefung vorhanden ist, wird ein Reservoir zur Aufnahme solcher überschüssiger Lackmengen geschaffen, so dass letztendlich eine für den Betrachter homogene Lackschichtoberfläche entsteht. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung sind mit den Unteransprüchen beansprucht.According to the invention this object is achieved by the patent claim 1. Due to the fact that there is a trough-like depression extending along the same in order to absorb excess quantities of lacquer in the immediate region of the edge, a reservoir for receiving such excess amounts of lacquer is created so that ultimately a lacquer layer surface which is homogeneous for the viewer is created. Advantageous embodiments and further developments of the invention are claimed with the subclaims.
Die Erfindung ist nachstehend anhand eines Ausführungsbeispieles beschrieben und in deren zugehörigen Zeichnung schematisch dargestellt. Dabei zeigt die einzige Fig. einen Gegenstand 1, der beispielsweise ein Bauteil eines Kraftfahrzeuges sein kann. Ein erster Oberflächenbereich 2 des Gegenstandes 1 geht über eine Kante 3 in einen zweiten Oberflächenbereich 4 über und ist mit einer bis zur Kante 3 reichenden, ein- oder mehrlagigen Lackschicht 5 bedeckt. Denkbar wäre natürlich auch, dass sich die Lackschicht 5, über die Kante 3 reichend, auch über den zweiten Oberflächenbereich 4 erstreckt. Im Bereich der Kante 3 ist der Gegenstand 1 nun so geformt, dass eine muldenförmige Vertiefung 6 vorhanden ist, die sich entlang der Kante 3 erstreckt. Diese Vertiefung 6 bildet ein Reservoir für einen eventuell sich bildenden Überschuss von Lack bei der Herstellung der Lackschicht 5 bzw. im Verlaufe des Lacktrocknungsprozesses, so dass eine „Fettkante” nicht entstehen kann. Je nach der vorhandenen Grundkontur des Gegenstandes 1 im Bereich der Kante 3 kann die muldenförmige Vertiefung 6 auf verschiedenerlei Weise hergestellt werden. Denkbar wäre das gezielte Einarbeiten der Vertiefung 6 über ein geeignetes Werkzeug, denkbar wäre aber auch, eine Art Auffangsteg 7 bzw. Grat im Kantenbereich an den Gegenstand 1 anzuformen.The invention is described below with reference to an embodiment and shown schematically in the accompanying drawings. The only Fig. Shows an object 1 which may be, for example, a component of a motor vehicle. A first surface area 2 of the object 1 goes over an edge 3 in a second surface area 4 over and is with one to the edge 3 reaching, single or multi-layer paint layer 5 covered. It would also be conceivable, of course, that the lacquer layer 5 , over the edge 3 reaching, even over the second surface area 4 extends. In the area of the edge 3 is the object 1 now shaped so that a trough-shaped depression 6 exists, extending along the edge 3 extends. This depression 6 Forms a reservoir for any forming excess of paint in the production of the paint layer 5 or in the course of the paint drying process, so that a "fat edge" can not arise. Depending on the existing basic contour of the object 1 in the area of the edge 3 can the trough-shaped depression 6 be made in various ways. It would be conceivable to purposefully incorporate the deepening 6 about a suitable tool, but also conceivable would be a kind of Auffangsteg 7 or burr in the edge area of the object 1 to mold.