-
Stand der Technik
-
Die Erfindung betrifft ein Fahndungsvideosystem zur Detektion eines Suchfahrzeuges mit einer Mehrzahl von Videokameras, welche an mindestens zwei unterschiedlichen Überwachungsbereichen positioniert und/oder positionierbar sind, wobei die Überwachungsbereiche mögliche Aufenthaltsorte von Fahrzeugen sind und wobei die Videokameras zur Ausgabe von Überwachungsbildern ausgebildet sind, wobei die Fahrzeuge und das Suchfahrzeug als Merkmale neben dem Nummernschild weitere Erscheinungsmerkmale aufweisen, mit mindestens einem Auswertemodul, welches ausgebildet ist, aus den Überwachungsbildern mindestens ein Merkmal von Fahrzeugen zu extrahieren und ein Merkmalssatz mit dem mindestens einen Merkmal für das detektierte Fahrzeug bilden, und mit einer Datenbank zur Abspeicherung der Merkmalssätze der detektierten Fahrzeuge.
-
Bei schweren Verbrechen und anschließender Flucht mit einem Kraftfahrzeug sind Polizeikräfte bisher angewiesen, eine manuelle Fahndung nach dem Kraftfahrzeug z.B. mit Straßensperren, Helikoptereinsätzen und großem Personalaufwand durchzuführen. Dieser Art der Fahndung ist zum einen kostenintensiv und zum anderen zeitintensiv, da bis zur Positionierung der Einsatzkräfte, Straßensperren etc. wertvolle Fahndungszeit verrinnt.
-
Aus der Druckschrift
WO 2009/018647 ist ein System zur Aufnahme von Nummernschildern bekannt, welches in aufwendiger Weise mit Videokameras mit Zusatzbeleuchtung sicherstellt, dass ein Nummernschild eines Fahrzeugs auch bei schlechten Lichtverhältnissen aufgenommen und das Fahrzeug korrekt identifiziert werden kann.
-
Offenbarung der Erfindung
-
Die Erfindung betrifft ein Fahndungsvideosystem mit den Merkmalen des Anspruches 1, ein Verfahren zur Detektion eines Suchfahrzeuges mit den Merkmalen des Anspruchs 9 sowie ein Computerprogramm mit den Merkmalen des Anspruches 10.
-
Bevorzugte oder vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen, der nachfolgenden Beschreibung sowie den beigefügten Figuren.
-
Im Rahmen der Erfindung wird somit ein Fahndungsvideosystem offenbart, welches zur Detektion eines Suchfahrzeugs während einer Fahndung geeignet und/oder ausgebildet ist. Das Suchfahrzeug ist im Betrieb als das mit der Fahndung aufzufindende Fahrzeug ausgebildet und kann beispielsweise ein Motorrad, ein Fahrrad, ein Trike, ein Quad, ein PKW, ein LKW oder ein Bus sein.
-
Das Fahndungsvideosystem umfasst eine Mehrzahl von Videokameras, welche an mindestens zwei unterschiedlichen Überwachungsbereichen positioniert oder positionierbar sind. Besonders bevorzugt sind die Videokameras als Überwachungskameras ausgebildet, welche besonders bevorzugt die Überwachungsbereiche passiv, also z.B. ohne zugeordnete Beleuchtungsvorrichtung überwachen. Die mit den Videokameras überwachten Überwachungsbereiche stellen mögliche Aufenthaltsorte von Fahrzeugen, wie zum Beispiel Kreuzungen, Straßen, Parkhäuser etc. dar. Die Videokameras sind zur Ausgabe von Überwachungsbildern ausgebildet, wobei die Überwachungsbilder als Einzelbilder, Bildersequenzen, Stream, Monobilder oder Stereobilder etc. vorliegen können.
-
Die Fahrzeuge oder das Suchfahrzeug weisen Merkmale auf, wobei die Merkmale neben dem Nummernschild, insbesondere dem Kennzeichen, weitere Erscheinungsmerkmale aufweisen. Bei den weiteren Erscheinungsmerkmalen handelt es sich insbesondere um körperliche, z.B. geometrische Merkmale des Fahrzeugs.
-
Das Fahndungsvideosystem umfasst mindestens ein Auswertmodul, welches aus den Überwachungsbildern mindestens ein Merkmal der Fahrzeuge extrahiert und einen Merkmalsatz mit dem mindestens einen Merkmal für das detektierte Fahrzeug bildet. Optional kann der Merkmalssatz auch mehrere Merkmale für das detektierte Fahrzeug umfassen. Insbesondere ist jedem detektierten Fahrzeug ein eigener Merkmalssatz zur Fahrzeugbeschreibung zugeordnet.
-
Zudem umfasst das Fahndungsvideosystem eine Datenbank, welche zur Abspeicherung der Merkmalsätze der detektierten Fahrzeuge, insbesondere aller detektierten Fahrzeuge oder einer Teilmenge davon, geeignet und/oder ausgebildet ist.
-
Im Rahmen der Erfindung wird vorgeschlagen, dass das Fahndungsvideosystem ein Detektionsmodul umfasst, welches ausgebildet ist, das Suchfahrzeug durch Vergleich eines Suchmerkmalsatzes mit mindestens einem Erscheinungsmerkmal des Suchfahrzeuges mit den Merkmalssätzen insbesondere in der Datenbank zu detektieren.
-
Bei dem Fahndungsvideosystem wird gezielt darauf abgestellt, dass eine Fahndung auch ohne Erfassung oder Kenntnis des Nummernschildes, insbesondere des Kennzeichens, erfolgen kann. Zwar verspricht prinzipiell eine Fahndung anhand des Kraftfahrzeugkennzeichens einen großen Erfolg, allerdings könnte dieses bei dem Suchfahrzeug (illegal) geändert worden oder unglücklicherweise stets verdeckt sein, so dass es von den Videokameras nicht erfasst werden kann. Um auch in solchen Situationen das Suchfahrzeug detektieren zu können, werden unabhängig von dem Nummernschild oder ergänzend hierzu die weiteren Erscheinungsmerkmale ausgewertet. Die Nutzung von Erscheinungsmerkmalen zur Detektion des Suchfahrzeuges schließt somit nicht zwingend die Benutzung des Nummernschilds als Merkmal zur Detektion aus.
-
Bei einer möglichen konstruktiven Ausgestaltung der Erfindung umfasst der Merkmalssatz und/oder der Suchmerkmalssatz eine beliebige Auswahl der nachfolgenden Erscheinungsmerkmale, die sowohl das Fahrzeug als auch das Suchfahrzeug definieren können:
- – Geometrische Maße, insbesondere Länge, Breite und/oder Höhe.
- – Fahrzeugart, wie zum Beispiel die Ausbildung als Motorrad, Fahrrad, Trike, Quad, Auto, LKW.
- – Fahrzeugtyp, wie zum Beispiel Limousine, Pick-Up, Kombi, Sportwagen, SUV, Limousine etc.
- – Fahrzeugmodell, insbesondere das herstellerbezogene Fahrzeugmodell oder die Modellreihe und Daten über den Hersteller.
- – Farbe des Fahrzeuges
- – Sonderausstattungen, wie zum Beispiel Schiebedach, Antennen, Spoiler, Anhängerkupplung, Aufkleber, Sonnenabdeckung, Felgenabdeckungen etc.
-
Bei einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung umfasst das Fahndungsvideosystem eine Eingabevorrichtung, welche zur insbesondere manuellen Eingabe der Erscheinungsmerkmale des Suchmerkmalsatzes ausgebildet ist. Diese Eingabevorrichtung kann als eine Eingabemaske ausgebildet sein, wobei z.B. in mehreren Spalten Eingabefelder für die Erscheinungsmerkmale vorgesehen sind. Hierbei ist es eine Überlegung der Erfindung , dass bei der Fahndung von Fahrzeugen oftmals auf Zeugenaussagen zurückgegriffen werden muss, welche das Fahrzeug gegebenenfalls unvollständig durch Erscheinungsmerkmale charakterisieren. Diese von Zeugen bereitgestellte Informationen können dann über die Eingabevorrichtung zur Definition des Suchmerkmalsatzes eingegeben werden.
-
Im Betrieb wird oftmals davon auszugehen sein, dass weder die Merkmalssätze noch die Suchmerkmalssätze vollständig vorliegen, d.h. dass nicht alle möglichen Merkmale, insbesondere Erscheinungsmerkmale mit Inhalt belegt sind. Vielmehr werden sowohl bei den Merkmalssätzen als auch bei den Suchmerkmalssätzen manche Merkmale nicht definiert sein. Das Detektionsmodul kann daher ausgebildet sein, mögliche Kandidaten des Suchfahrzeugs bei unvollständig vorliegenden Merkmalssätzen oder bei Eingabe von unvollständigen Suchmerkmalsätzen auszugeben. Die möglichen Kandidaten bilden damit eine Schnittmenge der Fahrzeuge, welche zumindest einen Teil der Erscheinungsmerkmale des Suchmerkmalsatzes aufweisen. Beispielsweise kann vorgesehen sein, dass bei einem Suchmerkmalssatz: SMS (M1 (Farbe = blau); M2 (Fahrzeugtyp = Limousine)) auch andere Fahrzeuge als Limousinen ausgegeben werden, soweit in den Merkmalssätzen der Fahrzeugtyp nicht definiert ist, also z.B. MS (M1 (Farbe = blau); M2 (Fahrzeugtyp = leer); M3 (Sonderausstattung = Schiebedach)).
-
Bei einer möglichen Weiterbildung oder Alternative der Erfindung kann das Detektionsmodul auch so ausgebildet sein, dass ähnliche Fahrzeuge zu dem Suchfahrzeug ausgegeben werden, wobei die ähnlichen Fahrzeuge sich in mindestens einem Merkmal oder Erscheinungsmerkmal von den Merkmalen des Suchfahrzeuges unterscheiden. Bei diesen Unterscheidungsmerkmalen wird davon ausgegangen, dass sowohl im Merkmalssatz als auch im Suchmerkmalssatz das Merkmal mit einem Inhalt belegt ist. Z.B. wird bei dem Suchmerkmalsatz SMS (M1 (Farbe = blau); M2 (Fahrzeugtyp = leer); M3 (Sonderausstattung = Schiebedach)) auch der Merkmalssatz MS (M1 (Farbe = schwarz); M2 (Fahrzeugtyp = leer); M3 (Sonderausstattung = Schiebedach)) als ähnliches Fahrzeug ausgegeben.
-
Dieser Weiterbildung der Erfindung liegt die Überlegung zugrunde, dass gerade bei Zeugenaussagen Fehler auftreten können, so dass möglicher Weise davon auszugehen ist, dass in jedem Suchmerkmalsatz mindestens ein Merkmal falsch definiert ist. Durch die Ausgabe der ähnlichen Fahrzeuge werden derartige Fehler kompensiert.
-
Prinzipiell kann vorgesehen sein, dass das Auswertemodul zentral, zum Beispiel in einer Auswerteeinrichtung, insbesondere Überwachungszentrale, angeordnet ist. Diese Ausführungsform hat insbesondere dann Vorteile, wenn das Fahndungsvideosystem an ein bereits vorhandenes Videoüberwachungssystem angeschlossen wird und bereits vorhandenen Überwachungskameras benutzt werden, so dass das Fahndungsüberwachungssystem in einfacher Weise integriert werden kann. Bei einer alternativen Ausführungsform kann vorgesehen sein, dass die Auswertemodule zumindest teilweise in den Videokameras integriert oder zumindest diesen zugeordnet sind, so dass die Extraktion der Erscheinungsmerkmale dezentral durchgeführt wird. In dieser Ausgestaltung werden in den Überwachungsbereichen "intelligente Videokameras" positioniert, welche nicht mehr die Überwachungsbilder, sondern die Merkmalssätze datentechnisch übertragen.
-
Bei einer möglichen Implementierung der Erfindung weist das Fahndungsvideosystem ein Filtermodul auf, welches ausgebildet ist, Merkmalssätze von Fahrzeugen, die weder dem Suchfahrzeug noch den möglichen Kandidaten noch den ähnlichen Fahrzeugen zuzuordnen sind, von der Speicherung in der Datenbank auszuschließen oder diese aus der Datenbank zu löschen. Das Filtermodul hat zum einen den Vorteil, dass die Datenmengen in der Datenbank intelligent reduziert werden. Auf der anderen Seite wird dadurch die Speicherung von nicht benötigten Daten vermieden, was aus datenschutzrechtlichen Gründen zur Vermeidung einer widerrechtlich eingestuften Datenvorratsspeicherung dienen kann.
-
Bei einer möglichen Weiterbildung der Erfindung können die Merkmalssätze der Fahrzeuge mit einer Fahrzeughalterbank abgeglichen werden, in der beispielsweise die Daten von der Zulassungsstelle für Fahrzeuge abgespeichert sind. Bei Abweichungen der Merkmalssätze von den in der Fahrzeughalterdatenbank abgespeicherten Daten kann das Fahrzeug als potentielles Suchfahrzeug ausgegeben werden. Diese Ausgestaltung hat Vorteile, wenn bei dem Suchfahrzeug (illegal) das Kennzeichen verändert wurde. Ergibt ein Abgleich mit der Fahrzeughalterdatenbank, dass ein detektiertes Fahrzeug mit seinen Erscheinungsmerkmalen nicht zu dem Kennzeichen passt, so wird dieses Fahrzeug als potentielles Suchfahrzeug ausgegeben. In einem nächsten Schritt kann das potentielle Suchfahrzeug wiederum mit dem Suchmerkmalssatz abgeglichen werden und bereits bei geringen Übereinstimmungen als dringend verdächtig eingestuft werden.
-
Ein weiterer Gegenstand der Erfindung betrifft ein Verfahren zur Detektion eines Suchfahrzeuges bei einer Fahndung, insbesondere unter Verwendung des Fahndungsvideosystems, wie es zuvor beschrieben wurde bzw. nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei bei der Fahndung Merkmalssätze mit mindestens einem Merkmal von Fahrzeugen durch Auswertung von Überwachungsbilder von Videokameras gebildet werden und die Merkmalssätze mit einem Suchmerkmalssatz mit mindestens einem Erscheinungsmerkmal des Suchfahrzeuges vergleichen werden, um das Suchfahrzeug bei der Fahndung zu detektieren.
-
Ein weiterer Gegenstand der Erfindung betrifft ein Computerprogramm mit den Merkmalen des Anspruches 10.
-
Weitere Merkmale, Vorteile und Wirkungen der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele der Erfindung sowie der beigefügten Figuren. Dabei zeigen:
-
1 eine schematische Blockdarstellung eines Fahndungsvideosystems als ein Ausführungsbeispiel der Erfindung;
-
2 ein Flussdiagramm zur Illustration des Fahndungsvideosystems in der 1 als ein Ausführungsbeispiel der Erfindung;
-
3 in gleicher Darstellung wie die 2 ein alternatives Ausführungsbeispiel.
-
Die 1 zeigt in einer schematischen Blockdarstellung ein Fahndungsvideosystem 1 als ein Ausführungsbeispiel der Erfindung. Das Fahndungsvideosystem 1 dient dazu, bei einer Fahndung nach einem Fahrzeug dieses mit Hilfe von insbesondere digitaler Bildverarbeitung zu detektieren.
-
Das Fahndungsvideosystem 1 umfasst eine Mehrzahl von Videokameras 2, welche auf Überwachungsbereiche gerichtet sind, in denen sich Fahrzeuge aufhalten können. Beispielsweise können die Überwachungsbereiche Straßen, Parkhäuser, Parkplätze etc. sein. Die Videokameras 2 sind beispielsweise als normale Schwarz-Weiß-Kameras ausgebildet, bei Ergänzungen oder alternativen Ausführungsbeispielen können auch Sonderformen, wie zum Beispiel 360°-Kameras etc. verwendet werden. Insbesondere können die Videokameras 2 auch zu einem anderen Überwachungssystem gehören und nur zum Zweck der Fahndung in das Fahndungsvideosystem 1 integriert werden.
-
Ausgehend von den Videokameras 2 werden Überwachungsbilder der unterschiedlichen Überwachungsbereiche über eine kabellose oder kabelgebundene Datenverbindung 3 an eine Auswerteeinrichtung 4 übertragen. In der Auswerteeinrichtung 4 werden die Überwachungsbilder zunächst in ein Auswertemodul 5 übergeben, in welchem die Überwachungsbilder mittels digitaler Bildverarbeitung analysiert werden, um eine Videodatenanalyse durchzuführen.
-
Bei der Videodatenanalyse werden für jedes detektierte Fahrzeug ein Merkmalssatz MS mit einer Mehrzahl von Einzelmerkmalen M1 ... MX erzeugt, welcher beispielhaft als MS(M1; ... MX) dargestellt werden kann. Bei der Videodatenanalyse kann beispielsweise zunächst eine sogenannte Background-Subtraktion durchgeführt werden, wobei von aktuellen Überwachungsbildern ein statischer oder quasi statischer Hintergrund abgezogen wird, so dass nur bewegte Objekte verbleiben. In einem nachfolgenden Schritt werden die detektierten, bewegten Objekte segmentiert und können dann analysiert werden. Ergebnisse der Analyse können zum Beispiel die Abmessungen (Breite, Höhe, Länge) oder die Form (Motorrad, Kombi, Limousine, ...) der Fahrzeuge sein. Weiterhin kann z.B. die Farbe des Fahrzeuges zum Beispiel als Histogramm extrahiert werden. Die Merkmalssätze MS der detektierten Fahrzeuge werden nachfolgend in einer Datenbank 6 abgelegt.
-
Ein Detektionsmodul 7 ist ausgebildet, Suchanfragen bezüglich eines Suchfahrzeuges, also dem Fahrzeug, nach dem gefahndet wird, in Form eines Suchmerkmalsatzes SMS (M1 ... MX) an die Datenbank 6 zu richten. Als Antwort erhält das Detektionsmodul 7 Merkmalssätze MS von detektierten Fahrzeugen, die dem Suchmerkmalssatz entsprechen.
-
Zur Definition des Suchmerkmalssatzes SMS kann eine Eingabeeinrichtung 8 vorgesehen sein, welche eine manuelle Eingabe durch einen Benutzer erlaubt. Die Eingabeeinrichtung 8 kann beispielsweise als eine Computermaske aufgebaut sein, in der ein Benutzer die jeweiligen Suchmerkmale eingeben kann.
-
Bei der Abfrage der Datenbank 6 können verschiedene Fälle auftreten:
Bei einer Identität des Suchmerkmalsatzes mit dem Merkmalsatz von detektierten Fahrzeugen werden die entsprechende Fahrzeuge als Suchfahrzeuge ausgegeben. Hierbei wird davon ausgegangen, dass die Merkmalssätze MS alle Merkmale M1 ... MX des Suchmerkmalsatzes mit den gleichen Einträgen aufweisen.
-
Allerdings kann es auch sein, dass ein Teil der in der Datenbank 6 vorhandenen Merkmalsätze MS weniger Merkmale als der Suchmerkmalsatz oder der Suchmerkmalsatz SMS weniger Merkmale als die vorhandenen Merkmalsätze MS aufweist. Diese Fälle können beispielsweise eintreten, wenn bei der Detektion eines Fahrzeuges nicht alle Merkmale erfasst werden können, weil das Fahrzeug zum Beispiel optisch verdeckt ist. Hinsichtlich des Suchmerkmalsatzes können Merkmale nicht eingetragen sein, wenn der Suchmerkmalsatz auf Basis von Zeugenaussagen erstellt wurde und diese sich an manche Details (= Merkmale) nicht erinnern können. In diesen Fällen kann vorgesehen sein, dass das Detektionsmodul 7 mögliche Kandidaten des Suchfahrzeuges abfragt, wobei sich die tatsächlich vorhandenen (eingetragenen) Merkmale entsprechen. Alternativ oder ergänzend kann das Detektionsmodul 6 auch ausgebildet sein, dass es ähnliche Fahrzeuge ausgibt, welche sich neben einer vorgebbaren anzahl oder Auswahl von übereinstimmenden Merkmalen in mindestens einem Merkmal oder Erscheinungsmerkmal von den Merkmalen des Suchfahrzeuges unterscheiden. Die Ausgabe der ähnlichen Fahrzeuge berücksichtigt den Fall, dass sich Zeugen bei der Wahrnehmung auch irren können.
-
Bei einer möglichen Alternative des Fahndungsvideosystems 1 in der 1 kann statt einem zentralen Auswertemodul 5 in der Auswerteeinrichtung 4 auch in jeder Videokamera ein entsprechendes Auswertemodul 5’ vorgesehen sein, so dass über die Datenverbindung 3 nicht die Überwachungsbilder, sondern die Merkmalsätze der detektierten Fahrzeuge übertragen werden.
-
Um Speicherplatz in der Datenbank 6 zu sparen, kann auch vorgesehen sein, dass mittels eines Filtermoduls 9 nur die Merkmalsätze MS an die Datenbank 6 übergeben werden, welche eine gewisse Relevanz im Hinblick auf den Suchmerkmalsatz SMS aufweisen. Je nach Ausbildung kann vorgesehen sein, dass nur Merkmalsätze MS übertragen werden, welche in mindestens einem, zwei, drei oder vier Merkmalen mit dem Suchmerkmalsatz SMS übereinstimmen.
-
Optional ergänzend kann ein Abgleich zwischen den Merkmalsätzen MS der detektierten Fahrzeuge und einer Fahrzeughalterdatenbank 10 erfolgen. Sollte der Merkmalsatz eines Fahrzeugs mit einem Kfz-Kennzeichen als ein mögliches Merkmal nicht mit den in dieser Datenbank hinterlegten Informationen über die Erscheinungsmerkmale, wie zum Beispiel die Farbe, zum angemeldeten Fahrzeug passen, so wird dies in dem Detektionsmodul 7 dargestellt. Bei der Abfrage der Fahrzeughalterdatenbank 10 kann zum einen vorgesehen sein, dass sämtliche Merkmalsätze MS aller detektierten Fahrzeuge gemäß dem Signalweg I abgefragt werden, alternativ werden nur die Merkmalsätze der detektierten Fahrzeuge nach dem Filtermodul 9 gemäß dem Signalweg II geprüft oder es werden nur gemäß Signalweg III die Merkmalsätze MS der detektierten Fahrzeuge geprüft, welche von der Datenbank 6 an das Detektionsmodul 7 übergeben werden.
-
Die 2 zeigt ein Flussdiagramm zu dem Fahndungsvideosystem 1 in der 2. Ausgehend von den durch die Videokameras 2 erfassten Videodaten eines Fahrzeuges 100 werden diese in dem Auswertemodul 5 in einem Schritt 200 analysiert und eine Fahrzeugbeschreibung in Form eines Merkmalsatzes MS (M1 ... MX) im Schritt 300 erstellt. Die Fahrzeugbeschreibungen bzw. die entsprechenden Merkmalsätze MS werden dann in einem Schritt 400 in der Datenbank 6 gespeichert.
-
Ausgehend von einer Benutzerschnittstelle in der Eingabeeinrichtung 8 wird in einem Schritt 500 eine Suchanfrage mit einem Suchmerkmalsatz SMS gestellt, und von der Datenbank 6 werden Suchergebnisse in Form von Merkmalssätzen MS in einem Schritt 600 an die Benutzerschnittstelle zurück gegeben und dort in einem Schritt 700 ausgegeben.
-
Optional ergänzend können die Merkmalssätze MS der Fahrzeugbeschreibungen in einem Schritt 800 mit der Fahrzeughalterdatenbank 10 abgeglichen werden, wobei nur negative Ergebnisse, also Datensätze, bei denen die Merkmalsätze der detektierten Fahrzeuge nicht mit den Merkmalsätzen in der Fahrzeughalterdatenbank 10 mit dem gleichen Nummernschild bzw. Kennzeichen übereinstimmen, an der Benutzerschnittstelle ausgegeben werden.
-
In der 3 ist ein abweichendes Ausführungsbeispiel dargestellt. Ebenso wie in der 2 werden zunächst Merkmalssätze MS bis zu dem Schritt 300 erstellt, so dass auf die obige Beschreibung verwiesen wird. Von der 2 abweichend werden jedoch im Schritt 900 zunächst die Merkmalssätze MS mit dem Filtermodul 9 gefiltert, wobei ausschließlich Merkmalssätze MS weitergegeben werden, die dem Suchmerkmalssatz SMS entsprechen, welcher gemäß dem Schritt 500 über die Eingabeeinrichtung 8 erstellt wurde. Die anderen Merkmalssätze MS werden verworfen. In einem nachfolgenden Schritt 600 werden die derart gefilterten Merkmalssätze MS an die Datenbank 6 übergeben, aus der sie in einem Schritt 700 von dem Detektionsmodul 7 ausgelesen und über die Benutzerschnittstelle ausgegeben werden können.
-
Auch bei dem Ausführungsbeispiel in der 3 können die Merkmalssätze MS der detektierten Fahrzeuge mit der Fahrzeughalterdatenbank 10 abgeglichen werden, wie dies zu der 2 beschrieben ist.
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-