DE102011003271A1 - Vorrichtung und Verfahren zur Erzeugung einer Rillenstruktur - Google Patents

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Abstract

Eine Vorrichtung (10) zur Erzeugung einer Rillenstruktur in einer zum Befahren oder/und Begehen vorgesehenen Oberfläche, insbesondere Fahrbahnoberfläche, umfasst eine in einer Arbeitsrichtung (A) verfahrbare Tragestruktur (12) und wenigstens eine Bearbeitungseinheit (20) zur Erzeugung einer in einer Rillenrichtung (D) verlaufenden, zur Arbeitsrichtung (A) parallelen oder nicht parallelen Rillenstruktur, wobei die wenigstens eine Bearbeitungseinheit (20) an der Tragestruktur (12) quer zur Arbeitsrichtung (A) verlagerbar ist.

Description

  • Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren zur Erzeugung einer Rillenstruktur in einer zum Befahren oder/und Begehen vorgesehenen Oberfläche, insbesondere Fahrbahnoberfläche.
  • Die Eigenschaften hinsichtlich Griffigkeit, Rollwiderstand oder Entstehung von Reifen-Fahrbahn-Geräuschen einer zum Befahren oder/und Begehen vorgesehenen Oberfläche werden im Wesentlichen von der geometrischen Feingestalt (Textur) einer derartigen Oberfläche bestimmt. Insbesondere die akustischen Eigenschaften eines Fahrbahnbelags reagieren sehr empfindlich auf Unterschiede in der Oberflächentextur, wobei hier vor allem Lufteinschlüsse zwischen Reifen und Fahrbahn sowie periodische Strukturen in der Fahrbahnoberfläche maßgebenden Anteil an der Entstehung von Reifen-Fahrbahn-Geräuschen haben.
  • In der DE 10 2008 019 883 A1 wird eine Fahrbahnoberflächenstruktur offenbart, mit welcher gute akustische Eigenschaften reproduzierbar erzielt werden können. Dabei ist unter anderem vorgesehen, die Fahrbahnoberfläche mit parallel zueinander verlaufenden Rillen einer ersten Gruppe und mit parallel zueinander verlaufenden, die Rillen der ersten Gruppe schneidenden Rillen einer zweiten Gruppe zu versehen, wobei jeweils zwei benachbarte Rillen der ersten Gruppe und jeweils zwei benachbarte Rillen der zweiten Gruppe ein im Wesentlichen parallelogrammförmiges Plateau bilden. Auf diese Weise wird die Entstehung von geräuscherzeugenden Lufteinschlüssen zwischen Reifen und Fahrbahnbelag verringert.
  • Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Vorrichtung und ein Verfahren zur Erzeugung einer derartigen Rillenstruktur in einer zum Befahren oder/und Begehen vorgesehenen Oberfläche in einfacher und reproduzierbarer Weise vorzusehen.
  • Gemäß einem ersten Aspekt der vorliegenden Erfindung wird diese Aufgabe gelöst durch eine Vorrichtung zur Erzeugung einer Rillenstruktur in einer zum Befahren oder/und Begehen vorgesehenen Oberfläche, insbesondere Fahrbahnoberfläche, umfassend eine in einer Arbeitsrichtung verfahrbare Tragestruktur und wenigstens eine Bearbeitungseinheit zur Erzeugung einer in einer Rillenrichtung verlaufenden, zur Arbeitsrichtung parallelen oder nicht parallelen Rillenstruktur, wobei die wenigstens eine Bearbeitungseinheit an der Tragestruktur quer zur Arbeitsrichtung verlagerbar ist.
  • Durch die Verlagerbarkeit der Bearbeitungseinheit quer zur Arbeitsrichtung ist mit der vorliegenden Erfindung die Erzeugung einer nahezu beliebigen Rillenstruktur möglich. Wird die Bearbeitungseinheit während der Bearbeitung der Oberfläche nicht verfahren, so kann eine Rillenstruktur mit zur Arbeitsrichtung parallelen Rillen erzeugt werden. Wird die Bearbeitungseinheit quer zur Arbeitsrichtung verlagert, kann die vorangehend beschriebene Rillenstruktur aus zwei sich gegenseitig schneidenden Rillenstrukturen mit jeweils zueinander parallelen Rillen erzeugt werden, wobei jeweils zwei benachbarte Rillen der ersten Gruppe und jeweils zwei benachbarte Rillen der zweiten Gruppe ein im Wesentlichen parallelogrammförmiges Plateau bilden. Darüber hinaus kann daran gedacht werden, durch entsprechende Steuerung der Bewegung der Bearbeitungseinheit quer zur Arbeitsrichtung ein Wellenmuster in der zu bearbeitenden Oberfläche zu erzeugen, wobei auch dieses Wellenmuster beispielsweise durch Änderung der Vorschubgeschwindigkeit der Bearbeitungseinheit oder/und Tragestruktur nahezu beliebig ausgestaltet sein kann, wobei beispielsweise Strukturen erzeugt werden können, die Plateaus enthalten, die allerdings keine Rechteck- oder Rautenform aufweisen, sondern hierdurch prinzipiell jede beliebige Form annehmen können.
  • Um während eines Arbeitsgangs einen breiten Oberflächenstreifen bearbeiten zu können, kann weiter vorgesehen sein, dass die wenigstens eine Bearbeitungseinheit ein im Wesentlichen quer zur Rillenrichtung sich erstreckendes Bearbeitungswerkzeug umfasst. Dabei kann es sich beispielsweise um ein kamm- oder rechenähnliches Bearbeitungswerkzeug handeln, wodurch durch entsprechendes Verfahren des Bearbeitungswerkzeugs mehrere zueinander parallele Rillen mit gleichen oder unterschiedlichen Rillenabständen, beispielsweise in einer noch verformbaren, nicht ausgehärteten Fahrbahnoberfläche erzeugt werden können.
  • In einer besonders vorteilhaften Ausgestaltungsform kann ferner vorgesehen sein, dass das Bearbeitungswerkzeug ein um eine erste Drehachse drehbare Schneidwalze umfasst, wobei die erste Drehachse im Wesentlichen orthogonal zur Rillenrichtung steht. Mit einer derartigen Schneidwalze können insbesondere auch harte, beispielsweise aus Beton, Asphalt oder Kunststoff bestehende Oberflächen bearbeitet werden. Dabei ist es bei Betonoberflächen vorteilhaft, die Rillen in den noch jungen, nicht vollständig erhärteten Beton zu schneiden, um dadurch den Verschleiß des Bearbeitungswerkzeugs zu reduzieren und Kosten zu senken. Darüber hinaus kann eine derartige Rillenstruktur mit der vorliegenden Rillenschneidevorrichtung auch in alte Fahrbahnbeläge geschnitten werden, um die Griffigkeit und Lärmminderungseigenschaften zu verbessern.
  • Bei der Bearbeitung harter Oberflächen ist es notwendig, aufgrund der dabei entstehenden hohen Wärmeentwicklung das Bearbeitungswerkzeug mit Wasser zu kühlen, was allerdings zur Bildung von Schleifschlamm aus Kühlwasser und Schleifstaub führt. Hierbei kann eine Absaugvorrichtung für den Schleifschlamm vorgesehen sein, wodurch ein Teil des Kühlwassers zur Wiederverwendung gewonnen werden kann. Eine derartige Absaugvorrichtung kann ebenfalls zum Absaugen des Schneidstaubs eingesetzt werden, wenn weiche Oberflächen bearbeitet werden und kein Wasser zur Kühlung benötigt wird.
  • Weiter kann vorgesehen sein, dass die Schneidwalze eine Mehrzahl von in Richtung der ersten Drehachse in vorzugsweise einstellbarem, gleichmäßigem oder variierendem gegenseitigen Abstand angeordneten Schneidmesserbereichen aufweist. Bei den Schneidmesserbereichen kann es sich beispielsweise um Diamantschneidscheiben handeln, die verschiedene Scheibenbreiten und Scheibenabstände aufweisen können, wodurch nahezu beliebige, gleichmäßige oder unterschiedliche Rillenbreiten und Rillenabstände erzeugt werden können. Dabei wird eine bei gleichen Rillenabständen im Wesentlichen periodische bzw. bei unterschiedlichen Rillenabständen im Wesentlichen nichtperiodische Oberflächenstruktur erzeugt.
  • Vorzugsweise kann weiter vorgesehen sein, dass wenigstens ein Schneidmesserbereich mit rechtwinkligem Schneidprofil oder/und sich wenigstens bereichsweise verjüngendem Schneidprofil oder/und gestuftem Schneidprofil ausgebildet ist. Auf diese Weise lässt sich das Rillenprofil definiert einstellen, wodurch in Abhängigkeit vom Oberflächenmaterial die Griffigkeit sowie die Lärmminderungseigenschaften gezielt beeinflusst werden können. Dabei besteht überdies die Möglichkeit, dass die Schneidmesserbereiche unterschiedliche Profile aufweisen. Ferner kann durch Verwendung großer Schneidmesserbereiche an den Schnittkanten Ausbrüche entstehen, welche sich hinsichtlich Lärmminderung oder/und Griffigkeit in Abhängigkeit von dem Material der zu bearbeitenden Oberfläche günstig auswirken können.
  • Um mit einer derartigen Schneidwalze eine Rillenstruktur mit einer beliebigen Rillenrichtung erzeugen zu können, kann weiter vorgesehen sein, dass die Lage der ersten Drehachse veränderbar ist, wobei ferner vorgesehen sein kann, dass die wenigstens eine Bearbeitungseinheit um eine zur Arbeitsrichtung im Wesentlichen orthogonale zweite Drehachse drehbar ist. Beispielsweise kann hierbei der Aufbau derart sein, dass durch Drehung der Bearbeitungseinheit um die zweite Drehachse die vorangehend beschriebene erste Drehachse einer Schneidwalze verändert werden kann. Hierdurch können durch kontinuierliche Drehung der Bearbeitungseinheit um die zweite Drehachse bei angepasster Vorschubgeschwindigkeit der Bearbeitungseinheit bzw. der Tragestruktur auch gekrümmte Rillen erzeugt werden, wobei durch diese Drehung die Schneidebene der Schneidmesserbereiche in Rillenrichtung verbleibt.
  • Ferner kann vorgesehen sein, dass die Tragestruktur in Zuordnung zu der wenigstens einen Bearbeitungseinheit einen Träger umfasst, wobei die wenigstens eine Bearbeitungseinheit zur Bewegung derselben im Wesentlichen. quer zur Arbeitsrichtung entlang des dieser zugeordneten Trägers verlagerbar ist. Mit einem derartigen Aufbau kann die Rillenstruktur besonders effektiv erzeugt werden. Dabei kann der Träger beispielsweise eine zu bearbeitende Fahrbahn vollständig in Breitenrichtung überspannen, so dass durch die quer zur Arbeitsrichtung des Trägers verlagerbare Bearbeitungseinheit die Fahrbahn in ihrer gesamten Breite bearbeitet werden kann.
  • Ferner kann der Aufbau derart sein, dass eine Mehrzahl von, vorzugsweise zwei, Bearbeitungseinheiten vorgesehen ist, wodurch mehrere sich schneidende Rillenstrukturen gleichzeitig in der zu bearbeitenden Oberfläche erzeugt werden können.
  • Um die gleichzeitige Erzeugung von sich schneidenden Rillen zu ermöglichen, kann der Aufbau ferner derart sein, dass in Zuordnung zu jeder Bearbeitungseinheit ein Träger vorgesehen ist, wobei in einer besonders bevorzugten Ausgestaltungsform weiter vorgesehen sein kann, dass die Träger in Arbeitsrichtung aufeinander folgend angeordnet sind. Hierdurch wird im Wesentlichen sichergestellt, dass die Bearbeitungseinheiten unabhängig voneinander quer zur Arbeitsrichtung verlagerbar sind.
  • Um ein besonders einfaches Verfahren der Tragestruktur zu ermöglichen, kann ferner vorgesehen sein, dass die Tragestruktur an ihren beiden quer zur Arbeitsrichtung in Abstand zueinander liegenden Seitenendbereichen jeweils wenigstens ein Fahrwerk, vorzugsweise Raupenkettenfahrwerk oder Rad, umfasst.
  • Gemäß einem weiteren Aspekt wird die eingangs genannte Aufgabe gelöst durch ein Verfahren zur Erzeugung einer Rillenstruktur in einer zum Befahren oder/und Begehen vorgesehenen Oberfläche, insbesondere Fahrbahnoberfläche, insbesondere vermittels einer Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, umfassend die Maßnahmen:
    • a) Positionieren wenigstens einer an einer Tragestruktur getragenen Bearbeitungseinheit bezüglich einer einer Arbeitsrichtung entsprechenden Fortbewegungsrichtung der Tragestruktur derart, dass die Bearbeitungseinheit zur Erzeugung einer Rillenstruktur mit zur Arbeitsrichtung paralleler oder nicht paralleler Rillenrichtung orientiert ist,
    • b) Bewegen der Tragestruktur in der Arbeitsrichtung,.
    • c) während der Maßnahme b), Verlagern der wenigstens einen Bearbeitungseinheit im Wesentlichen quer zur Arbeitsrichtung, wenn eine Rillenstruktur mit zur Arbeitsrichtung nicht paralleler Rillenrichtung zu erzeugen ist.
  • Um die Erzeugung von mehreren sich gegenseitig schneidenden Rillen in einem Arbeitstakt zu ermöglichen, wird vorgeschlagen, dass an der Tragestruktur zwei Bearbeitungseinheiten vorgesehen sind, dass bei Durchführung der Maßnahme a) die beiden Bearbeitungseinheiten derart positioniert werden, dass die dadurch zu erzeugenden Rillenstrukturen zueinander parallel oder nicht parallel verlaufen.
  • Um einen möglichst großen Oberflächenbereich in einem Arbeitstakt bearbeiten zu können, wird weiter vorgeschlagen, dass bei Durchführung der Maßnahme c) die beiden Bearbeitungseinheiten zueinander entgegengesetzt verlagert werden.
  • Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren kann für einen effizienten Bearbeitungsbetrieb vorgesehen sein, dass die Tragestruktur zur Durchführung eines Arbeitstaktes bei der Maßnahme b) in einer Ausgangs-Arbeitsrichtung voranbewegt wird und in der Maßnahme c) die wenigstens eine Bearbeitungseinheit im Wesentlichen quer zur Ausgangs-Arbeitsrichtung verlagert wird, dass in einem nachfolgenden Arbeitstakt in der Maßnahme b) die Tragestruktur in einer Gegen-Arbeitsrichtung entgegengesetzt zur Ausgangs-Arbeitsrichtung bewegt wird und die wenigstens eine Bearbeitungseinheit in der Maßnahme c) im Wesentlichen quer zur Gegen-Arbeitsrichtung verlagert wird, wobei zwischen jeweils zwei unmittelbar aufeinander folgenden Arbeitstakten die Tragestruktur bei nicht zum Erzeugen einer Rillenstruktur positionierter wenigstens einer Bearbeitungseinheit um eine Versatzlänge in der Ausgangs-Arbeitsrichtung oder der Gegen-Arbeitsrichtung versetzt wird.
  • Die vorliegende Erfindung wird nachfolgend mit Bezug auf die beiliegenden Zeichnungen detailliert beschrieben. Es zeigt:
  • 1 in Draufsicht eine Vorrichtung zur Erzeugung einer Rillenstruktur mit ihren wesentlichen Komponenten;
  • 2 eine Seitenansicht der in 1 gezeigten Vorrichtung;
  • 3 eine Bearbeitungseinheit einer erfindungsgemäßen Vorrichtung;
  • 4 die Bearbeitungseinheit der 3, betrachtet in Blickrichtung IV;
  • 5 den Bewegungsablauf der Bearbeitungseinheit zur Erzeugung einer ersten Rillenstruktur mit zueinander im Wesentlichen parallelen Rillen;
  • 6 den Bewegungsablauf der Bearbeitungseinheit zur Erzeugung einer zweiten Rillenstruktur mit zueinander im Wesentlichen parallelen Rillen, die die Rillen der ersten Rillenstruktur schneiden;
  • 7 in Draufsicht eine Vorrichtung zur Erzeugung einer Rillenstruktur mit zwei Bearbeitungseinheiten;
  • 8 eine Seitenansicht der in 7 gezeigten Vorrichtung;
  • 9a)–d) eine Auswahl von Grundformen möglicher Schneidprofile, e) ein aus den Grundformen b) und d) zusammengesetztes Schneidprofil.
  • In 1 bzw. 2 ist eine allgemein mit 10 bezeichnete erfindungsgemäße Vorrichtung dargestellt. Diese umfasst eine Tragestruktur 12, welche in einer durch den Pfeil A angedeuteten Arbeitsrichtung entlang einer zu bearbeitenden Oberfläche 14 mittels mehrerer Fahrwerke 16, beispielsweise Raupenkettenfahwerke oder Räder, verfahrbar ist. Die Vorrichtung 10 umfasst ferner einen im Wesentlichen orthogonal zur Arbeitsrichtung A angeordneten Träger 18, an welchem eine, wie durch den Doppelpfeil B angedeutet, entlang des Trägers 18 und somit quer zur Arbeitsrichtung A verlagerbare, eine Schneidwalze 30 umfassende Bearbeitungseinheit 20 montiert ist, mittels welcher eine Rillenstruktur in der zu bearbeitenden Oberfläche 14 erzeugt werden kann.
  • Die Schneidwalze 30 der Bearbeitungseinheit 20 ist dabei um eine erste Drehachse 22 drehbar, welche im Wesentlichen parallel zu der zu bearbeitenden Oberfläche angeordnet ist. Ferner ist die Bearbeitungseinheit 20 um eine zu der Arbeitsrichtung A im Wesentlichen orthogonale zweite Drehachse 24 drehbar (siehe Pfeil C), so dass hierdurch ein beliebiger Winkel zwischen erster Drehachse 22 und Arbeitsrichtung A eingestellt werden kann.
  • Im Betrieb wird zur Erzeugung geradliniger Rillen dieser Winkel in der hier gezeigten Ausführungsform nicht mehr verändert, so dass während der Bewegung der Tragestruktur 12 in Arbeitsrichtung A und gleichzeitiger Verlagerung der Bearbeitungseinheit 20 quer zur Arbeitsrichtung A eine erste Rillenstruktur mit zueinander im Wesentlichen parallelen Rillen erzeugt wird, wobei die Rillenrichtung D nicht parallel zur Arbeitsrichtung A verläuft, sondern mit dem Winkel bezüglich dieser schräg gestellt ist. Die dabei erzeugte erste Rillenstruktur weist eine Breite d auf, die im Wesentlichen der länglichen Erstreckung der Schneidwalze 30 entspricht. Das Außenprofil der Breite d einer derartigen ersten Rillenstruktur ist durch zwei benachbarte, gestrichelt dargestellte Linien 26 in 1 angedeutet.
  • Durch Einstellung eines entsprechenden Winkels zwischen erster Drehachse 22 und Arbeitsrichtung A kann auf diese Weise auch eine zweite Rillenstruktur mit zueinander im Wesentlichen parallelen Rillen erzeugt werden, wobei diese Rillen die Rillen der ersten Rillenstruktur schneiden. Das Außenprofil der Breite d einer derartigen zweiten Rillenstruktur ist durch zwei benachbarte, gestrichelt dargestellte Linien 28 in 1 angedeutet.
  • Bei einer derartigen Rillenstruktur bilden jeweils zwei benachbarte Rillen der ersten Rillenstruktur und jeweils zwei benachbarte Rillen der zweiten Rillenstruktur ein im Wesentlichen parallelogrammförmiges Plateau.
  • In 3 ist eine eine Schneidwalze 30 umfassende Bearbeitungseinheit 20 dargestellt. Die Schneidwalze 30 umfasst einen z. B. im Wesentlichen zylindrischen Walzenkörper 32, an dem eine Mehrzahl von Schneidmesserbereiche bereitstellenden Schneidscheiben 34 unter Zwischenlagerung von Distanzscheiben 35 angeordnet ist. Im Betrieb wird die Schneidwalze 30, wie in 4 angedeutet, um die erste Drehachse 22 rotiert, wodurch ein aus einer Mehrzahl von Rillen bestehendes Rillenprofil erzeugt wird. Durch Variation der Breite der Distanzscheiben 35 können die Abstände zwischen den Schneidscheiben 34 nahezu beliebig eingestellt werden, so dass hierdurch Rillenprofile mit nahezu beliebigen Rillenabständen, entweder äquidistant oder variierend, erzeugt werden können.
  • Darüber hinaus können die Schneidscheiben 34 unterschiedliche Schneidprofile aufweisen, wodurch unterschiedliche Oberflächen hinsichtlich Griffigkeit und Lärmminderung besser berücksichtigt werden können. Wie in 9 dargestellt, können diese Schneidprofile rechtwinklig a), sich verjüngend b)–c) oder gestuft sein d). Ferner können diese Schneidprofile auch kombiniert werden, um beispielsweise, wie in 9e) dargestellt, ein sich verjüngendes, gestuftes Schneidprofil zu erhalten.
  • Der Bewegungsablauf der Bearbeitungseinheit 20 zur Erzeugung einer nahtlosen Rillenstruktur in einer Oberfläche 14 ist in 5 dargestellt. Dieser Bewegungsablauf setzt sich aus einer Mehrzahl von Arbeitstakten zusammen, wobei in einem bestimmten Arbeitstakt i (i = 1, 2, ...) eine Rillenstruktur in einer Rillenrichtung Di der Breite d erzeugt wird. Dadurch, dass in zwei aufeinander folgenden Arbeitstakten sowohl die Bearbeitungseinheit 20 als auch die Tragestruktur 12 in entgegengesetzten Richtungen verlagert bzw. verfahren werden, werden die in den Rillenrichtungen Di bzw. Di + 1 zweier aufeinander folgender Arbeitstakte i bzw. i + 1 erzeugten Rillen in zueinander entgegengesetzter Richtung geschnitten.
  • Hierbei wird bei zwei aufeinander folgenden Arbeitstakten zunächst in einer Ausgangs-Arbeitsrichtung in oder gegen die Arbeitsrichtung A gearbeitet und darauf folgend in einer Gegen-Arbeitsrichtung. Dabei muss, um bei zwei aufeinander folgenden Arbeitstakten Rillen in der Oberfläche erzeugen zu können, zwischen diesen Arbeitstakten die Tragestruktur 12 um eine Versatzstrecke Vi in oder entgegengesetzt zur Ausgangs-Arbeitsrichtung verfahren werden, wobei hierbei die Bearbeitungseinheit 20 weder entlang des Träger 18 verlagert, noch um die zweite Achse 24 gedreht wird. Beim Verfahren der Tragestruktur 12 um die Versatzstrecke Vi kann die Bearbeitungseinheit 20 angehoben werden, um dadurch unbeabsichtigtes Bearbeiten der Oberfläche oder eine Beschädigung der Bearbeitungseinheit 20 zu vermeiden. Eine Versatzstrecke Vi entspricht dabei der Länge eines Schnitts in Arbeitsrichtung A durch eine während eines Arbeitstaktes erzeugte Rillenstruktur.
  • Auf diese Weise kann die Oberfläche 14 mit einer ersten Rillenstruktur bestehend aus im Wesentlichen zueinander parallelen Rillen versehen werden.
  • Wie in 6 dargestellt, kann nun nach Drehung der Bearbeitungseinheit um die zweite Drehachse 24 um einen entsprechenden Winkel eine zweite Rillenstruktur erzeugt werden, deren Rillen die Rillen der ersten Rillenstruktur schneiden, so dass jeweils zwei benachbarte Rillen der ersten Rillenstruktur mit jeweils zwei benachbarten Rillen der zweiten Rillenstruktur ein im Wesentlichen parallelogrammförmiges Plateau bilden. Die hierbei vorgesehenen Arbeitstakte entsprechen den Arbeitstakten bei der Erzeugung der ersten Rillenstruktur. Die Indizes der entsprechenden Bezugszeichen sind hier um 10 erhöht.
  • In 7 bzw. 8 ist eine allgemein mit 110 bezeichnete alternative Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Vorrichtung dargestellt. In dieser Ausführungsform sind zwei Bearbeitungseinheiten 120a, 120b vorgesehen, welche in ihrer Funktionalität und in ihrem Aufbau der Bearbeitungseinheit 20 der ersten Ausführungsform entsprechen.
  • Um ein simultanes Arbeiten beider Bearbeitungseinheiten 120a, 120b zu er möglichen, sind sie auf getrennten, in Arbeitsrichtung A beabstandet voneinander angeordneten Trägern 118a, 118b montiert, entlang welcher die jeweiligen Bearbeitungseinheiten 120a, 120b unabhängig voneinander im Wesentlichen quer zur Arbeitsrichtung A verlagerbar sind.
  • Mit einer derartigen Vorrichtung 110 können während eines Arbeitstaktes eine erste und eine zweite Rillenstruktur in einer zur Arbeitsrichtung A nicht parallelen Rillenrichtung D100a bzw. D100b gleichzeitig erzeugt werden, wobei sich die Rillenrichtungen D100a und D100b schneiden, so dass auch hier jeweils zwei benachbarte Rillen der ersten Rillenstruktur mit jeweils zwei benachbarten Rillen der zweiten Rillenstruktur ein im Wesentlichen parallelogrammförmiges Plateau bilden.
  • ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
  • Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
  • Zitierte Patentliteratur
    • DE 102008019883 A1 [0003]

Claims (16)

  1. Vorrichtung (10; 110) zur Erzeugung einer Rillenstruktur in einer zum Befahren oder/und Begehen vorgesehenen Oberfläche (14), insbesondere Fahrbahnoberfläche, umfassend: – eine in einer Arbeitsrichtung (A) verfahrbare Tragestruktur (12; 112), – wenigstens eine Bearbeitungseinheit (20; 120a, 120b) zur Erzeugung einer in einer Rillenrichtung (D; D100a, D100b) verlaufenden, zur Arbeitsrichtung (A) parallelen oder nicht parallelen Rillenstruktur, wobei die wenigstens eine Bearbeitungseinheit (20; 120a, 120b) an der Tragestruktur (12; 112) quer zur Arbeitsrichtung (A) verlagerbar ist.
  2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die wenigstens eine Bearbeitungseinheit (20; 120a, 120b) ein im Wesentlichen quer zur Rillenrichtung (D; D100a, D100b) sich erstreckendes Bearbeitungswerkzeug umfasst.
  3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Bearbeitungswerkzeug eine um eine erste Drehachse (22) drehbare Schneidwalze (30) umfasst, wobei die erste Drehachse (22) im Wesentlichen orthogonal zur Rillenrichtung (D; D100a, D100b) steht.
  4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Schneidwalze (30) eine Mehrzahl von in Richtung der ersten Drehachse (22) in vorzugsweise einstellbarem, gleichmäßigem oder variierendem gegenseitigen Abstand angeordneten Schneidmesserbereichen (34) aufweist.
  5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens ein Schneidmesserbereich (34) mit rechtwinkligem Schneidprofil oder/und sich wenigstens bereichsweise verjüngendem Schneidprofil oder/und gestuftem Schneidprofil ausgebildet ist.
  6. Vorrichtung nach Anspruch 3, 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Lage der ersten Drehachse (22) veränderbar ist.
  7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die wenigstens eine Bearbeitungseinheit (20; 120a, 120b) um eine zur Arbeitsrichtung (A) im Wesentlichen orthogonale zweite Drehachse (24) drehbar ist.
  8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Tragestruktur (12; 112) in Zuordnung zu der wenigstens einen Bearbeitungseinheit (20; 120a, 120b) einen Träger (18; 118a, 118b) umfasst, wobei die wenigstens eine Bearbeitungseinheit (20; 120a, 120b) zur Bewegung derselben im Wesentlichen quer zur Arbeitsrichtung (A) entlang des dieser zugeordneten Trägers (18; 118a, 118b) verlagerbar ist.
  9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass eine Mehrzahl von, vorzugsweise zwei, Bearbeitungseinheiten (120a, 120b) vorgesehen ist.
  10. Vorrichtung nach Anspruch 8 und Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass in Zuordnung zu jeder Bearbeitungseinheit (120a, 120b) ein Träger (118a, 118b) vorgesehen ist.
  11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Träger (118a, 118b) in Arbeitsrichtung (A) aufeinander folgend angeordnet sind.
  12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Tragestruktur (12; 112) an ihren beiden quer zur Arbeitsrichtung (A) in Abstand zueinander liegenden Seitenendbereichen jeweils wenigstens ein Fahrwerk (16), vorzugsweise Raupenkettenfahrwerk oder Rad, umfasst.
  13. Verfahren zur Erzeugung einer Rillenstruktur in einer zum Befahren oder/und Begehen vorgesehenen Oberfläche (14), insbesondere Fahrbahnoberfläche, insbesondere vermittels einer Vorrichtung (10; 110) nach einem der vorangehenden Ansprüche, umfassend die Maßnahmen: a) Positionieren wenigstens einer an einer Tragestruktur (12; 112) getragenen Bearbeitungseinheit (20; 120a, 120b) bezüglich einer einer Arbeitsrichtung (A) entsprechenden Fortbewegungsrichtung der Tragestruktur (12; 112) derart, dass die Bearbeitungseinheit (20; 120a, 120b) zur Erzeugung einer Rillenstruktur mit zur Arbeitsrichtung (A) paralleler oder nicht paralleler Rillenrichtung (D; D100a, D100b) orientiert ist, b) Bewegen der Tragestruktur (12; 112) in der Arbeitsrichtung (A), c) während der Maßnahme b), Verlagern der wenigstens einen Bearbeitungseinheit (20; 120a, 120b) im Wesentlichen quer zur Arbeitsrichtung (A), wenn eine Rillenstruktur mit zur Arbeitsrichtung (A) nicht paralleler Rillenrichtung (D; D100a, D100b) zu erzeugen ist.
  14. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass an der Tragestruktur (12; 112) zwei Bearbeitungseinheiten (120a, 120b) vorgesehen sind, dass bei Durchführung der Maßnahme a) die beiden Bearbeitungseinheiten (120a, 120b) derart positioniert werden, dass die dadurch zu erzeugenden Rillenstrukturen zueinander parallel oder nicht parallel verlaufen.
  15. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass bei Durchführung der Maßnahme c) die beiden Bearbeitungseinheiten (120a, 120b) zueinander entgegengesetzt verlagert werden.
  16. Verfahren nach einem der Ansprüche 13 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass die Tragestruktur (12; 112) zur Durchführung eines Arbeitstaktes bei der Maßnahme b) in einer Ausgangs-Arbeitsrichtung voranbewegt wird und in der Maßnahme c) die wenigstens eine Bearbeitungseinheit (20; 120a, 120b) im Wesentlichen quer zur Ausgangs-Arbeitsrichtung verlagert wird, dass in einem nachfolgenden Arbeitstakt in der Maßnahme b) die Tragestruktur (12; 112) in einer Gegen-Arbeitsrichtung entgegengesetzt zur Ausgangs-Arbeitsrichtung bewegt wird und die wenigstens eine Bearbeitungseinheit (20; 120a, 120b) in der Maßnahme c) im Wesentlichen quer zur Gegen-Arbeitsrichtung verlagert wird, wobei zwischen jeweils zwei unmittelbar aufeinander folgenden Arbeitstakten die Tragestruktur (12; 112) bei nicht zum Erzeugen einer Rillenstruktur positionierter wenigstens einer Bearbeitungseinheit (20; 120a, 120b) um eine Versatzlänge (V1–V4, V11–V14) in der Ausgangs-Arbeitsrichtung oder Gegen-Arbeitsrichtung versetzt wird.
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