DE102010050977A1 - Verfahren und Vorrichtung zum Entladen einer stromdurchflossenen Spule - Google Patents
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Abstract
Die Zeit zum Entregen einer stromdurchflossenen Spule soll insbesondere bei der Verwendung in einem Kraftfahrzeug reduziert werden. Daher wird ein Verfahren zum Entregen einer stromdurchflossenen Spule (1) bereitgestellt, bei dem zunächst eine Spannungsquelle (3, 4) von der Spule (1) getrennt wird. Anschließend wird nach dem Trennen der Spannungsquelle ein Kondensator (7) parallel zu der Spule (1) geschaltet. Damit kann die Energie des Spule (1) rasch auf den Kondensator (7) übertragen werden.
Description
- Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Entladen einer stromdurchflossenen Spule durch Trennen einer Spannungsquelle von der Spule. Darüber hinaus betrifft die vorliegende Erfindung eine Schaltungsvorrichtung mit einer Spule, einer Spannungsquelle und einem ersten Schalter, über den die Spannungsquelle an die Spule geschaltet ist. Insbesondere betrifft die vorliegende Erfindung ein Kraftfahrzeug mit einer derartigen Schaltungsvorrichtung.
- Es gibt Situationen, in denen der Strom durch eine Spule so schnell wie möglich abgebaut werden soll. Beispielsweise soll ein Antrieb eines Kraftfahrzeugs möglichst rasch abgebremst werden können. Dann ist es wünschenswert, den Strom durch die Spulen des Motors umgehend abzubauen.
- Bei großen Induktivitäten und hohen Strömen kann ein rascher Abbau des Stroms nicht durch ein Öffnen des Stromkreises erfolgen. Zu hoch wäre die Gefahr eines Überschlags aufgrund der induzierten Spannung der Spule.
- Bislang wurde der Abbau der magnetischen Energie der Spule über einen Entladewiderstand erreicht. Der dabei erzielte Abbau des Spulenstroms über den parallel geschalteten Widerstand ist jedoch langwierig.
- Aus der Druckschrift
US 4,561,036 A ist ein Ladesteuergerät bekannt. Das Steuergerät für einen Ladegenerator beinhaltet eine Schutzschaltung gegen übermäßigen Stromfluss bei einem Kurzschluss. Die Schutzschaltung beinhaltet einen Detektionstransistor, der leitend gemacht wird, wenn Strom von einer Batterie in eine Feldspule des Ladegenerators einen vorbestimmten Wert überschreitet. In diesem Fall wird Strom von der Batterie durch einen Schalter zu einem mit einer Entladeschleife verbundenen Kondensator geführt. - Des Weiteren beschreibt die Druckschrift
US 7,336,059 B2 ein System und ein Verfahren zum Laden und Entladen einer supraleitenden Spule. Das System umfasst einen Hochsetzsteller, der zwischen einen Niederspannungsbus und einen Hochspannungsbus geschaltet ist, sowie einen Tiefsetzsteller, der zwischen den Hochvoltbus und die Spule geschaltet ist. Das System ist in der Lage, die Spule zu laden und zu entladen, ohne den Strom umzukehren, auch wenn die Polarität umgekehrt wird. Das System besitzt außerdem Mittel, um überflüssige Energie während des Entladens abzubauen. - Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, den Strom durch eine Spule möglichst rasch reduzieren zu können.
- Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe gelöst durch ein Verfahren zum Entregen einer stromdurchflossenen Spule durch Trennen einer Spannungsquelle von der Spule, und Schalten eines Kondensators parallel zu der Spule nach dem Trennen der Spannungsquelle von der Spule.
- Darüber hinaus wird erfindungsgemäß bereitgestellt eine Schaltungsvorrichtung mit einer Spule, einer Spannungsquelle und einem ersten Schalter, über den die Spannungsquelle an die Spule geschaltet ist, sowie umfassend einen ersten Kondensator und einen zweiten Schalter, der mit dem ersten Kondensator eine Reihenschaltung bildet, die parallel zu der Spule geschaltet ist, so dass mit einem Öffnen des ersten Schalters und einem Schließen des zweiten Schalters ein Entladen der Spule in den ersten Kondensator bewirkbar ist.
- In vorteilhafter Weise kann somit der in die Spule eingeprägte Strom verhältnismäßig rasch in den parallel geschalteten Kondensator fließen, wodurch die Spule in kürzester Zeit vollkommen entregt ist. Die dann im Kondensator gespeicherte Energie kann anderweitig genutzt werden.
- Vorzugsweise ist in die Reihenschaltung des zweiten Schalters mit dem ersten Kondensator eine erste Diode geschaltet. Darüber hinaus kann parallel zu der Spule ein dritter Schalter in Reihe mit einer zweiten Diode geschaltet sein. Ferner ist es vorteilhaft, wenn im Anschluss an das Parallelschalten des Kondensators zur Spule ein parallel zur Spule befindlicher Schalter in Reihe mit einer Diode geöffnet wird.
- Besonders vorteilhaft lässt sich das erfindungsgemäße Verfahren bzw. die erfindungsgemäße Schaltvorrichtung in einem Kraftfahrzeug einsetzen. Das Kraftfahrzeug besitzt beispielsweise einen Antriebsmotor, dessen Bestandteil die Spule ist.
- Die vorliegende Erfindung wird nun anhand der beigefügten Zeichnung näher erläutert, die einen Prinzipschaltplan einer erfindungsgemäßen Schaltungsvorrichtung wiedergibt.
- Die nachfolgend näher geschilderten Ausführungsbeispiele stellen bevorzugte Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung dar.
- Eine Spule
1 wird über einen Schalter2 von einer Batterie3 bestromt. Der Schalter2 ist hier als elektronischer Schalter realisiert. Er wird im vorliegenden Dokument auch als „erster Schalter” bezeichnet. Konkret liegt in diesem Beispiel der positive Pol der Batterie3 über den Schalter2 an einem Anschluss der Spule1 . Der andere Anschluss der Spule1 ist mit dem Minus-Pol der Batterie3 verbunden. - Parallel zu der Batterie
3 liegt ein Stützkondensator4 . Dieser hat den üblichen Zweck, bei hoher Last die Batterie3 zu unterstützen. - Parallel zu der Spule
1 befindet sich eine Reihenschaltung eines zweiten Schalters5 , einer Umladediode6 und eines Umladekondensators7 . - Darüber hinaus befindet sich parallel zu der Spule
1 sowie parallel zu der eben beschriebenen Reihenschaltung eine weitere Reihenschaltung, bestehend aus einer zweiten Diode8 und einem dritten Schalter9 . - Der Ausgangszustand besteht darin, dass der dritte Schalter
9 geschlossen ist und der zweite Schalter5 offen ist. Der Umladekondensator7 ist damit wirkungslos. Durch ein Schließen des ersten Schalters2 wird in der Spule1 ein Strom eingeprägt, der von der Batterie3 bzw. dem Stützkondensator4 stammt. Da die Kathode der zweiten Diode8 zum Plus-Pol der Batterie zeigt, fließt durch den Parallelzweig mit der zweiten Diode8 und dem geschlossenen Schalter9 kein Strom. - Ziel ist es nun, die stromdurchflossene Spule möglichst rasch zu entladen bzw. zu entregen. Um dies zu erreichen, müssen die Schalter
2 ,5 und9 in der in der Figur dargestellten Reihenfolge geschaltet werden. Dies bedeutet, dass zunächst der erste Schalter2 zu öffnen ist. Dann ist die Spannungsquelle (Batterie3 und Stützkondensator4 ) von der Spule1 getrennt. Es ist somit ein Entladen der Spule1 möglich. - Sodann ist der zweite Schalter
5 zu schließen, sodass die Umladekapazität7 parallel zur Spule1 geschaltet wird. Die magnetisch gespeicherte Energie der Spule (z. B. Rotorwicklung eines Fahrzeugantriebs) wird nun durch den entstandenen LC-Schwingkreis auf den Kondensator7 umgeladen. Die Umladediode6 verhindert ein Abfließen der elektrisch gespeicherten Energie des Kondensators7 zurück in die Spule1 . Dies bedeutet, dass hierdurch weitere Schwingungsvorgänge vermieden werden. - Nach dem Schließen des zweiten Schalters
5 ist der dritte Schalter9 zu öffnen. Dadurch wird sichergestellt, dass die gesamte Energie der Spule1 in den Kondensator7 fließt. - Durch das oben dargestellte Verfahren erfolgt also ein Abbau der magnetischen Energie in der Spule durch einen Umladevorgang in den Kondensator
7 . Dies bedeutet, es findet eine Umwandlung der magnetischen Energie in elektrische Energie statt. - Neben dem Vorteil der schnellen Umladung wird zudem die induktive Überspannung der Spule
1 im Vergleich zum Abbau des Spulenstroms über einen Widerstand deutlich reduziert. Die elektrisch gespeicherte Energie im Kondensator7 kann anschließend weiter verwendet werden. Gegebenenfalls kann sie auch über das Zuschalten eines Entladewiderstands abgebaut werden. - Der zur Entregung bzw. Entladung vorgesehene Kondensator
7 ist gegenüber der Spule1 in geeigneter Weise zu dimensionieren. Es gilt der Energiesatz: ½LI2 = ½CU2. Daraus ergibt sich eine Beziehung zwischen der maximalen Spannung U am Kondensator und dem maximalen Strom I der Spule. Aus der Resonanzfrequenzlässt sich die Stromabbauzeit ermitteln. Sie beträgt ¼ der Periodendauer. - Bezugszeichenliste
-
- 1
- Spule
- 2
- Schalter
- 3
- Batterie
- 4
- Stützkondensator
- 5
- Schalter
- 6
- Umladediode
- 7
- Umladekondensator
- 8
- Diode
- 9
- Schalter
- ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
- Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
- Zitierte Patentliteratur
-
- US 4561036 A [0005]
- US 7336059 B2 [0006]
Claims (6)
- Verfahren zum Entregen einer stromdurchflossenen Spule (
1 ) durch – Trennen einer Spannungsquelle (3 ,4 ) von der Spule (1 ), gekennzeichnet durch – Schalten eines Kondensators (7 ) parallel zu der Spule (1 ) nach dem Trennen der Spannungsquelle (3 ,4 ) von der Spule (1 ). - Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass im Anschluss an das Parallelschalten des Kondensators (
7 ) zur Spule (1 ) ein parallel zur Spule (1 ) befindlicher Schalter (9 ) in Reihe mit einer Diode (8 ) geöffnet wird. - Schaltungsvorrichtung mit – einer Spule (
1 ), – einer Spannungsquelle (3 ,4 ) und – einem ersten Schalter (2 ), über den die Spannungsquelle (3 ,4 ) an die Spule (1 ) geschaltet ist, gekennzeichnet durch – einen Kondensator (7 ) und – einen zweiten Schalter (5 ), der mit dem Kondensator (7 ) eine Reihenschaltung bildet, die parallel zu der Spule (1 ) geschaltet ist, so dass – mit einem Öffnen des ersten Schalters (2 ) und einem Schließen des zweiten Schalters (5 ) ein Entladen der Spule (1 ) in den Kondensator (7 ) bewirkbar ist. - Schaltungsvorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass in die Reihenschaltung des zweiten Schalters (
5 ) mit dem Kondensator (7 ) eine erste Diode (6 ) geschaltet ist. - Schaltungsvorrichtung nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass parallel zu der Spule (
1 ) ein dritter Schalter (9 ) in Reihe mit einer zweiten Diode (8 ) geschaltet ist. - Kraftfahrzeug mit einer Schaltungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 5 und einem Motor, dessen Bestandteil die Spule (
1 ) ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE102010050977A DE102010050977A1 (de) | 2010-11-10 | 2010-11-10 | Verfahren und Vorrichtung zum Entladen einer stromdurchflossenen Spule |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE102010050977A DE102010050977A1 (de) | 2010-11-10 | 2010-11-10 | Verfahren und Vorrichtung zum Entladen einer stromdurchflossenen Spule |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE102010050977A1 true DE102010050977A1 (de) | 2011-07-28 |
Family
ID=44315637
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE102010050977A Withdrawn DE102010050977A1 (de) | 2010-11-10 | 2010-11-10 | Verfahren und Vorrichtung zum Entladen einer stromdurchflossenen Spule |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE102010050977A1 (de) |
Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US4561036A (en) | 1983-05-26 | 1985-12-24 | Mitsubishi Denki Kabushiki Kaisha | Charging generator controlling device |
US7336059B2 (en) | 2005-11-15 | 2008-02-26 | General Electric Company | System and method for charging and discharging a superconducting coil |
-
2010
- 2010-11-10 DE DE102010050977A patent/DE102010050977A1/de not_active Withdrawn
Patent Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US4561036A (en) | 1983-05-26 | 1985-12-24 | Mitsubishi Denki Kabushiki Kaisha | Charging generator controlling device |
US7336059B2 (en) | 2005-11-15 | 2008-02-26 | General Electric Company | System and method for charging and discharging a superconducting coil |
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