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Gebiet der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung beinhaltet ein System und ein Verfahren zum
Modifizieren der auf einen Rotor ausgeübten axialen Druckkraft. Insbesondere
liefert die vorliegende Erfindung ein Prozessnebenproduktgas in
Rotorhohlräume,
um eine axiale Druckkraft auf den Rotor einer Gasturbine zu erzeugen.
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Hintergrund der Erfindung
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Gasturbinen
werden in großem
Umfang im kommerziellen Betrieb zur Energieerzeugung eingesetzt. 1 stellt
eine im Fachgebiet bekannte typische Gasturbine 10 dar.
Gemäß Darstellung
in 1 enthält
die Gasturbine 10 im Wesentlichen einen Verdichter 12 im
vorderen Bereich, eine oder mehrere Brennkammern 14 im
mittleren Bereich und eine Turbine 16 im hinteren Bereich.
Der Verdichter 12 und die Turbine 16 nutzen typischerweise
einen gemeinsamen Rotor 18.
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Der
Verdichter 12 enthält
mehrere Stufen von an dem Rotor 18 befestigten Verdichterschaufeln 20.
Umgebungsluft tritt in einen Einlass des Verdichters 12 ein
und die Rotation der Verdichterschaufeln 20 verleiht dem
Arbeitsfluid (Luft) kinetische Energie, um sie in einen Zustand
hoher Energie zu bringen. Das Arbeitsfluid verlässt den Verdichter 12 und strömt in Brennkammern 14.
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Das
Arbeitsfluid vermischt sich mit Brennstoff in den Brennkammern 14,
und das Gemisch entzündet
sich, um Verbrennungsgase mit hoher Temperatur, Druck und Geschwindigkeit
zu erzeugen. Die Verbrennungsgase verlassen die Brennkammern 14 und
strömen
zu der Turbine 16, wo sie unter Erzeugung von Arbeit expandieren.
Die Verdichtung der Umgebungsluft in dem Verdichter 12 erzeugt
eine Axialkraft auf den Rotor 18 in einer Vorwärtsrichtung zu
dem Verdichtereinlass 22 hin. Die Ausdehnung der Verbrennungsgase
in der Turbine 16 erzeugt eine axiale Kraft auf den Rotor 18 in
einer Rückwärtsrichtung
zu dem Turbinenauslass 24 hin. Ein Drucklager 26 an
der Vorderseite der Gasturbine 10 hält den Rotor 18 in
seiner Lage und verhindert eine axiale Bewegung des Rotors 18.
Um die Netto Axialkraft auf den Rotor 18 und somit die
Größe und damit
verbundenen Kosten des Drucklagers 26 zu verringern, wird die
Gasturbine 10 typischerweise so ausgelegt, dass die von
dem Verdichter 12 und der Turbine 16 erzeugten
axialen Kräfte
von vergleichbarer Größe sind.
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1 stellt
eine Konstruktion zur Steuerung der Netto-Axialrotorkraft dar. Luftentnahmeleitungen 28 verbinden
den Verdichter 12 mit der Turbine 16. Die Luftentnahmeleitungen 28 stellen
einen Weg für das
Arbeitsfluid zum Umgehen der Brennkammern 14 bereit und
verlaufen direkt zu der Turbine 16. Getrennte Luftentnahmeleitungen 28 verbinden
frühere Stufen
des Verdichters 12 mit späteren Stufen der Turbine 16.
Durch diese Anordnung hat das entnommene Arbeitsfluid einen größeren Druck
als die Verbrennungsgase an der injizierten Turbinenstufe und stellt
somit sicher, dass sich das entnommene Arbeitsfluid in derselben
Richtung wie die Verbrennungsgase bewegt. Das entnommene Arbeitsfluid tritt
in die Turbine 16 ein und verbindet sich mit dem Strom
der Verbrennungsgase durch die Turbine 16, und erhöht somit
die Axialkraft auf den Rotor 18 in einer Rückwärtsrichtung
zu dem Turbinenauslass 24 hin.
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Die
in 1 dargestellte Konstruktion hat mehrere Nachteile.
Beispielsweise umgeht das entnommene Arbeitsfluid die Brennkammern 14 und verringert
somit das Volumen der Verbrennungsgase und den Gesamtwirkungsgrad
und die Ausgangsleistung der Gasturbine 10.
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Zusätzlich ist,
da der Verdichter 12 zur Rotation mit der Turbine 16 über den
Rotor 18 gekoppelt ist, die Menge und der Druck des entnommenen
verfügbaren
Arbeitsfluids direkt von dem Betriebsniveau der Gasturbine 10 abhängig. Obwohl
sie während stabiler
Betriebszustände
akzeptabel ist, ist diese Konstruktion während Teillastbetriebszuständen oder Übergangszuständen weniger
ideal, wenn sich das Betriebsniveau des Verdichters 12 und
somit die axiale Druckkraft des Verdichters erheblich von dem Betriebsniveau
der Turbine 16 unterscheiden kann, was ein Ungleichgewicht
in den Axialkräften
des Drucklagers 26 erzeugt, das zu Schwingungen und Instabilitäten führen kann.
Demzufolge muss das Drucklager 26 größer sein, um eine größere Varianz
der Netto-Axialrotorkraft während Übergangszuständen oder
bei verschiedenen Betriebsniveaus aufzunehmen. Ferner muss, wenn
die Menge und der Druck des entnommenen Arbeitsfluids direkt in
Abhängigkeit
von dem Betriebsniveau der Gasturbine variieren, die Auslegungsgeometrie
des Turbinenrotors nicht zwangsläufig
eine gewünschte
axiale Druckkraft bei jedem vorgegebenen Betriebsniveau zu erzeugen.
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Daher
besteht ein Bedarf nach einem System und Verfahren zum Steuern der
axialen Rotorkräfte
unabhängig
von dem Betriebsniveau entweder des Verdichters oder der Turbine.
Idealerweise minimiert das System und Verfahren die Netto-Axialdruckkraft
auf das Drucklager sowohl während
eines stabilen Zustands als auch während vorübergehender Betriebsniveaus,
verringert nicht den Gesamtwirkungsgrad der Gasturbine und führen zu
einer optimalen Rotorgeometrie, um Teile, Gewicht und Kosten zu
reduzieren.
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Kurzbeschreibung der Erfindung
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Aspekte
und Vorteile der Erfindung werden nachstehend in der Beschreibung
dargestellt oder können
aus der Beschreibung ersichtlich sein oder sind aus der praktischen
Umsetzung der Erfindung erkennbar.
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Eine
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist eine Gasturbine, die einen Verdichter
und eine Turbine stromabwärts
von dem Verdichter aufweist, die mehrere Statoren und einen mit
dem Verdichter der Turbine verbundenen Rotor enthält. Der Rotor
enthält
mehrere Rotorhohlräume.
Die Gasturbine enthält
ferner einen ein Prozessnebenproduktgas enthaltenden Zuführungssammelraum.
Der Zuführungssammelraum
enthält
ein Steuerventil und ist mit wenigstens einem der Rotorhohlräume verbunden,
um das Prozessnebenproduktgas wenigstens einem der Rotorhohlräume zuzuführen.
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In
einer weiteren Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung enthält
eine Gasturbine einen Verdichter und eine Turbine stromabwärts von
dem Verdichter, die mehrere Statoren und einen mit dem Verdichter
der Turbine verbundenen Rotor enthält. Der Rotor enthält mehrere
Rotorhohlräume.
Die Gasturbine enthält
ferner einen ein Prozessnebenproduktgas enthaltenden Zuführungssammelraum.
Der Zuführungssammelraum
ist mit wenigstens einem der Rotorhohlräume verbunden, um das Prozessnebenproduktgas
wenigstens einem der Rotorhohlräume
zuzuführen.
Eine Steuereinrichtung regelt den Strom des Prozessnebenproduktgases
zu wenigstens einem von den Rotorhohlräumen.
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Eine
weitere Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zum Betreiben einer Gasturbine
mit einem Verdichter und einer Turbine. Das Verfahren beinhaltet
die Verbindung des Verdichters mit der Turbine über einen Rotor, das Erzeugen
mehrerer Hohlräume
in dem Rotor und das Injizieren eines Prozessnebenproduktgases in
wenigstens einen von den mehreren Hohlräumen. Das Verfahren beinhaltet
ferner die Regelung des Stroms des Prozessnebenproduktgases in wenigstens
einer der mehreren Hohlräume
gemäß einem
vorbestimmten Parameter.
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Der
Fachmann wird die Merkmale und Aspekte derartiger Ausführungsformen
und weiterer nach Betrachtung der Beschreibung besser erkennen.
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Kurzbeschreibung der Zeichnungen
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Eine
vollständige
und grundlegende Offenlegung der vorliegenden Erfindung einschließlich ihrer besten
Ausführungsart
für den
Fachmann wird nachstehend in dem Rest der Beschreibung unter Bezugnahme
auf die beigefügten
Zeichnungen beschrieben, in welchen:
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1 eine
herkömmliche
Konstruktion zum Steuern der Netto-Axialrotorkraft darstellt;
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2 eine
Systemdarstellung einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist;
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3 ein
vereinfachter Querschnitt der in 2 dargestellten
Gasturbine ist;
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4 ein
vereinfachter Querschnitt der in 3 dargestellten
Gasturbine gemäß einer
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist; und
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5 ein
vereinfachter Querschnitt der in 3 dargestellten
Gasturbine gemäß einer
alternativen Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist.
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Detaillierte Beschreibung
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Es
wird nun im Detail Bezug auf die vorliegenden Ausführungsformen
der Erfindung genommen, wovon ein oder mehrere Beispiele in den
beigefügten
Zeichnungen dargestellt sind.
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Jedes
Beispiel wird im Rahmen einer Erläuterung der Erfindung und nicht
einer Einschränkung der
Erfindung bereitgestellt. Tatsächlich
wird es für den
Fachmann auf diesem Gebiet ersichtlich sein, dass Modifikationen
und Variationen in der vorliegenden Erfindung ausgeführt werden
können,
ohne von deren Schutzumfang oder Erfindungsgedanken abzuweichen.
Beispielsweise können
als Teil einer Ausführungsform
dargestellte und beschriebene Merkmale bei einer weiteren Ausführungsform
genutzt werden, um noch eine weitere Ausführungsform zu ergeben. Somit
soll die vorliegende Erfindung derartige Modifikationen und Varianten
abdecken, soweit sie in den Schutzumfang der beigefügten Ansprüche und
deren Äquivalente
fallen.
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2 zeigt
eine Blockdarstellung einer Gasturbine 30 gemäß einer
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung. Gemäß Darstellung
in 2 enthält
die Gasturbine 30 im Wesentlichen einen Verdichter 32 in
dem vorderen Bereich, eine oder mehrere Brennkammern 34 in
dem mittigen Bereich und eine Turbine 36 in dem hinteren
Bereich. Der Verdichter 32 und die Turbine 36 nutzen
einen gemeinsamen Rotor 38.
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Die
Gasturbine 30 enthält
ferner einen Zuführungssammelraum 40,
der ein Prozessnebenproduktgas 42 enthält. Der Zuführungssammelraum 40 kann
eines oder mehrere Steuerventile 44 enthalten und ist mit
Hohlräumen
des Rotors 38 verbunden, um das Prozessnebenproduktgas
zu wenigstens einem von den Rotorhohlräumen zu liefern. Das Prozessnebenproduktgas 42 kann
jedes von einem kommerziellen System erzeugte Abgas mit Ausnahme des
von dem Verdichter 32 erzeugten Gases oder Arbeitsfluid sein.
Beispielsweise enthält
eine Kombinationszyklusanlage mit integrierter Vergasung (IGCCC)
eine Luftzerlegungseinheit für
die Erzeugung von Sauerstoff aus Luft. Die Luftzerlegung erzeugt
große
Volumina an als ein Prozessnebenproduktgas anfallendem Stickstoff.
Stickstoff ist ein geeignetes Prozessnebenproduktgas zur Verwendung
in der vorliegenden Verbindung, da es ein ähnliches Molekulargewicht wie
das Arbeitsfluid besitzt. Jedoch können weitere anfallende Prozessnebenproduktgase
verwendet werden und fallen in den Schutzumfang der vorliegenden
Erfindung.
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3 stellt
einen vereinfachten Querschnitt der in 2 dargestellten
Gasturbine 30 bereit. Der Verdichter 32 enthält mehrere
Stufen mit an dem Rotor 38 angebrachten Verdichterschaufeln 46.
Umgebungsluft tritt in einen Einlass 48 des Verdichters 32 ein
und die Rotation der Verdichterschaufeln 46 verleiht dem
Arbeitsfluid (Luft) kinetische Energie, um dieses in einen Zustand
hoher Energie zu bringen. Das Arbeitsfluid verlässt den Verdichter 32 und strömt zu den
Brennkammern 34.
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Das
Arbeitsfluid vermischt sich mit Brennstoff in den Brennkammern 34,
und das Gemisch entzündet
sich, um Verbrennungsgase mit hoher Temperatur, Druck und Geschwindigkeit
zu erzeugen. Die Verbrennungsgase verlassen die Brennkammern 34 und
strömen
zu der Turbine 36, wo sie unter Erzeugung von Arbeit expandieren.
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Die
Verdichtung der Umgebungsluft in dem Verdichter 32 erzeugt
eine axiale Kraft auf dem Rotor 38 in einer Vorwärtsrichtung
zu dem Verdichtereinlass 48 hin. Die Expansion der Verbrennungsgase
in der Turbine 36 erzeugt eine axiale Kraft auf dem Rotor 38 in
einer Rückwärtsrichtung
zu dem Turbinenauslass 50 hin. Ein Drucklager 52 in
dem vorderen Bereich der Gasturbine 30 hält den Rotor 38 in
seiner Lage und verhindert eine axiale Bewegung des Rotors 38.
Obwohl 3 das Drucklager 52 in dem vorderen Bereich
der Gasturbine 30 darstellt, kann das Drucklager 52 an
jeder beliebigen Position entlang dem Rotor 38 angeordnet
sein. Um die Netto-Axialkraft auf dem Rotor 38 und somit
die Größe und die damit
verbundenen Kosten des Drucklagers 52 zu verringern, wird
die Gasturbine 30 idealerweise so ausgelegt, dass die von
dem Verdichter 32 und der Turbine 36 erzeugten
axialen Kräfte
angenähert gleich
aber entgegengesetzt sind.
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Ein
Drucklagersensor 54 kann zum Messen des Betrags und der
Richtung der durch den Rotor 38 auf das Drucklager 52 ausgeübten Druckkraft
verwendet werden. Der Sensor 54 kann eine piezoelektrische
Brücke
sein, die dafür
konfiguriert ist, die Richtung und die auf das Drucklager 52 aufgebrachte Kraft
zu messen.
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4 stellt
einen vereinfachten Querschnitt der in 3 dargestellten
Turbine 36 gemäß einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung bereit. Ein Turbinengehäuse 56 umgibt
abwechselnde Reihen von rotierenden Schaufelblättern 58, rotierenden Abstandshaltern 60 und
stationären
Statoren oder Statoren 62. Die Schaufelblätter 58 sind
an Scheiben 64 befestigt, und eine Schraube 66 verbindet
die Scheiben 64 und die rotierenden Abstandshalter 60 mit
dem Rotor 38. Die Statoren 62 sind an dem Gehäuse 56 befestigt.
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Verbrennungsgase
aus den Brennkammern 34 strömen zu der Turbine 36.
Während
die Verbrennungsgase über
die Schaufelblätter 58 streichen, dehnen
sich die Verbrennungsgase aus, was eine Drehung der Schaufelblätter 58,
Scheiben 64, Abstandshalter 60 und des Rotors 38 bewirkt.
Die Verbrennungsgase strömen
dann zu den Statoren 62, welche die Verbrennungsgase auf
die nächste
Reihe von rotierenden Schaufelblättern 58 umlenken
und wo sich der Vorgang für
die nachfolgenden Stufen wiederholt.
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Der
Rotor 38 enthält
verschiedene als Rotor/Rotor-Hohlräume 68 und Rotor/Stator-Hohlräume 70 bezeichnete
Hohlräume.
Eine Trennwanddichtung 72 zwischen den Statoren 62 und
den rotierenden Abstandshaltern 60 erzeugt eine Begrenzung
für die Rotor/Stator-Hohlräume 70 und
verhindert oder begrenzt einen Strom zwischen benachbarten Rotor/Stator-Hohlräumen 70.
Ebenso verhindert oder begrenzt eine Barriere 74 an dem
Innenbereich der Scheiben 64 einen Strom zwischen benachbarten Rotor/Rotor-Hohlräumen 68 in
den Rotor 38. Demzufolge können benachbarte Rotor/Rotor-Hohlräume 68 unterschiedliche
Innendrücke
haben, und dadurch eine axiale Kraft auf dem Rotor 38 erzeugen.
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Gemäß Darstellung
in 4 kann der das Prozessnebenproduktgas 42 enthaltende
Zuführungssammelraum 40,
mit jeder Seite des Rotors 38 verbunden sein. Eine Steuereinrichtung 76 steuert die
Positionierung der Steuerventile 44 in jedem Sammelraum 40,
um den Strom des Prozessnebenproduktgases 42 zu den Rotor/Rotor-Hohlräumen 68 zu
regeln. Das Prozessnebenproduktgas 42 erhöht den Druck
in den Rotor/Rotor-Hohlräumen 68,
um eine Druckdifferenz zwischen den Rotor/Rotor-Hohlräumen 68 zu
erzeugen und um eine axiale Druckkraft auf den Rotor 38 in
jeder Richtung in Abhängigkeit
von der Richtung der Steuereinrichtung 76 zu erzeugen.
Zusätzlich
spült das
Prozessnebenproduktgas 42 alle heißen Verbrennungsgase aus den
Rotor/Rotor-Hohlräumen 68 und
senkt damit die Temperatur in den Rotor/Rotor-Hohlräumen 68.
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Die
Steuereinrichtung 76 kann Signale aus einer beliebigen
von mehreren Quellen empfangen, um die geeigneten Positionen der
Steuerventile 44 zum Erzielen der gewünschten Druckdifferenz zwischen
den Rotor/Rotor-Hohlräumen 68 zu
bestimmen. Beispielsweise kann der (in 3 dargestellte) Drucklagersensor 54 ein
Signal an die Steuereinrichtung 76 senden, das die Richtung
und den Betrag der auf das Drucklager 52 ausgeübten Netto-Axialkraft widerspiegelt,
und die Steuereinrichtung 76 kann dann die Position der
Steuerventile 44 anpassen, um eine gewünschte Netto-Axialkraft auf
dem Drucklager 52 zu erzielen. In alternativen Ausführungsformen
kann der Rotor 38 Sensoren 78 in den Rotor/Rotor-Hohlräumen 68 enthalten.
Die Sensoren 78 können
ein Signal an die Steuereinrichtung 76 senden, das den
Druck oder die Temperatur in den Rotor/Rotor-Hohlräumen 68 widerspiegelt,
und die Steuereinrichtung 76 kann dann die Position der
Steuerventile 44 anpassen, um eine gewünschte Druckdifferenz zwischen
den Rotor/Rotor-Hohlräumen 68 oder
Temperatur in den Rotor/Rotor-Hohlräumen 68 zu erzielen.
In noch weiteren Ausführungsformen
kann die Steuereinrichtung 76 ein Signal empfangen, das
das Betriebsniveau des Verdichters 52, der Brennkammer 34 oder
der Turbine 36 widerspiegelt und die Steuerventile 44 gemäß einem
vorprogrammierten Plan anpassen, um die gewünschte axiale Druckkraft auf
dem Rotor für
ein gegebenes Leistungsniveau zu erzielen.
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5 ist
ein vereinfachter Querschnitt der in 3 dargestellten
Turbine gemäß einer
alternativen Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung. Die Komponenten der Turbine 36 sind
wie unter Bezugnahme auf 4 beschrieben. In dieser Ausführungsform
verläuft
der das Prozessnebenproduktgas 42 enthaltende Zuführungssammelraum 40 durch das
Gehäuse 56 und
die Statoren 62, um das Prozessnebenproduktgas an die Rotor/Stator-Hohlräume 70 zu
liefern. Die Steuereinrichtung 76 gibt wiederum die Positionierung
der Steuerventile 44 in jedem Zuführungssammelraum 40 vor,
um den Strom des Prozessnebenproduktgases 42 an die Rotor/Stator-Hohlräume 70 zu
regeln. Das Prozessnebenproduktgas 42 erhöht den Druck
in den Rotor/Stator-Hohlräumen 70,
um eine axiale Druckkraft auf den Abstandshaltern 60 und
somit dem Rotor 38 in jeder Richtung gemäß der Richtung
der Steuereinrichtung 76 zu erzeugen. Zusätzlich spült das Prozessnebenproduktgas 42 alle
Hochtemperatur-Verbrennungsgase aus den Rotor/Stator-Hohlräumen 68 und
verhindert, dass irgendwelche Hochtemperatur-Verbrennungsgase in
die Rotor/Stator-Hohlräume während Betriebszuständen eintreten,
um somit zu verhindern, dass die Hochtemperatur-Verbrennungsgase
die Temperatur des Rotors 38 erhöhen.
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Wie
vorstehend unter Bezugnahme auf die in 4 dargestellte
Ausführungsform
diskutiert, kann die Steuereinrichtung 76 Signale aus beliebigen
von mehreren Quellen, wie z. B. dem (in 3 dargestellten)
Drucklagersensor 54, aus Temperatur- oder Drucksensoren 78, oder
das Betriebsniveau des Verdichters 32, der Brennkammern 34 oder
der Turbine 36 empfangen, um die geeigneten Positionen
der Steuerventile 44 zum Erzielen der gewünschten Druckdifferenz
zwischen den Rotor/Stator-Hohlräumen 70 für die Erzeugung
der gewünschten
axialen Druckkraft zu bestimmen.
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Die
vorliegende Erfindung beinhaltet ferner ein Verfahren zum Betreiben
einer Gasturbine gemäß einer
der vorstehend beschriebenen Ausführungsformen. Gemäß den 3, 4 und 5 verbindet
das Verfahren beispielsweise den Verdichter 32 mit der
Turbine 36 durch den Rotor 38. Das Verfahren beinhaltet
ferner die Erzeugung mehrerer Hohlräume 68, 70 in
dem Rotor 38 und die Injizierung von Prozessnebenproduktgas 42 in
wenigstens einen von den Hohlräumen 68, 70.
Das Prozessnebenproduktgas 42 kann direkt durch den Rotor 38 hindurch
gemäß Darstellung
in 4 oder durch die Statoren 62 gemäß Darstellung
in 5 eingespritzt werden. Das Verfahren steuert den
Strom des Prozessnebenproduktgases 42 in wenigstens einen
von den mehreren Hohlräumen 68, 70 gemäß einem
vorprogrammierten Parameter. Der vorprogrammierte Parameter kann
beispielsweise eine gewünschte
axiale Druckkraft auf den Rotor 38 oder eine gewünschte Temperatur
oder Druck in den Rotorhohlräumen 68, 70 beinhalten.
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Es
dürfte
für den
Fachmann erkennbar sein, dass Modifikationen und Variationen an
den Ausführungsformen
der Erfindung vorgenommen werden können, ohne von dem Schutzumfang
und dem Erfindungsgedanken gemäß Beschreibung
in den beigefügten
Ansprüchen
und deren Äquivalenten
abzuweichen.
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Eine
Turbine 36 enthält
Statoren 36 und einen Rotor 38, und der Rotor 38 enthält Rotorhohlräume 68, 70.
Ein ein Prozessnebenproduktgas 42 und ein Steuerventil 44 enthaltender
Zuführungssammelraum 40 ist
mit wenigstens einem von den Rotorhohlräumen 68, 70 verbunden,
um das Prozessnebenproduktgas 42 zu wenigstens einem von
den Rotorhohlräumen
zu liefern. Ein Verfahren zum Betreiben einer Gasturbine 36 beinhaltet
das Verbinden der Turbine 36 mit einem Rotor 38,
das Erzeugen von Hohlräumen 68, 70 in
dem Rotor 38 und das Injizieren eines Prozessnebenproduktgases 42 in
wenigstens einen von den Hohlräumen 68, 70.
Das Verfahren beinhaltet ferner die Regelung des Stroms des Prozessnebenproduktgases 42 in
wenigstens einen von den Hohlräumen 68, 70 gemäß einem
vorprogrammierten Parameter.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Gasturbine
- 12
- Verdichter
- 14
- Brennkammern
- 16
- Turbine
- 18
- Rotor
- 20
- Verdichterschaufeln
- 22
- Verdichtereinlass
- 24
- Turbinenauslass
- 26
- Drucklager
- 28
- Entnahmeleitungen
- 30
- Gasturbinensystem
- 32
- Verdichter
- 34
- Brennkammern
- 36
- Turbine
- 38
- Rotor
- 40
- Zuführungssammelraum
- 42
- Nebenproduktgas
- 44
- Steuerventile
- 46
- Verdichterschaufeln
- 48
- Verdichtereinlass
- 50
- Turbinenauslass
- 52
- Drucklager
- 54
- Drucklagersensor
- 56
- Turbinengehäuse
- 58
- Schaufelblätter
- 60
- Rotierende
Abstandshalter
- 62
- Statoren
- 64
- Scheiben
- 66
- Schraube
- 68
- Rotor/Rotor-Hohlräume
- 70
- Rotor/Stator-Hohlräume
- 72
- Trennwanddichtung
- 74
- Barriere
- 76
- Steuereinrichtung
- 78
- Sensor