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Die
Erfindung geht aus von einem Verfahren, einem System und einem Computerprogrammprodukt
zur dreidimensionalen Darstellung von Gebäuden auf einer grafischen Anzeigeneinrichtung
einer Navigationsvorrichtung. Hierzu wird in einer ersten Gruppe
von Verfahrensschritten aus einem detaillierten dreidimensionalen
Ursprungsgebäudemodell
und einem detaillierten dreidimensionalen Ursprungsgeländemodell
ein vereinfachtes Gebäudemodell
erzeugt und dieses in einer zweiten Gruppe von Verfahrensschritten
auf einer Anzeigeeinrichtung einer Navigationsvorrichtung dargestellt.
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In
vielen Gebieten der Technik werden dreidimensionale Gebäudemodelle,
insbesondere Städtemodelle,
visualisiert, wobei insbesondere im Bereich der mobilen Navigation
eine dreidimensionale Visualisierung einem Fahrzeugführer eine
verbesserte Orientierungsmöglichkeit
innerhalb einer Stadt ermöglicht,
da diese Darstellungsart seinem räumlichen Seheindruck entspricht
und somit kaum mentale Abstraktion beim Vergleich der Ansicht auf
einen Gebäudezug
und der Darstellung auf der Navigationsvorrichtung geleistet werden
muss. Neben der Darstellung eines Straßennetzes können weitere Daten, wie Gebäudestrukturen,
Höhen-
und Tiefenprofile eines Geländes,
Symbole zur Identifizierung von POIs (Points of Interest, wie Tankstellen,
Geldautomaten, Einkaufsmöglichkeiten
etc.), visualisiert werden, wobei die Höhenmodelle in einer virtuellen
dreidimensionalen Sichtweise dargestellt werden.
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Des
Weiteren visualisieren moderne Anwendungen, beispielsweise „Google
Earth” oder „Microsoft
Virtual Earth”,
eine Vielzahl von 3D Städtemodellen.
Die zugrunde liegenden Modelle können
von digitalen Kartenlieferanten in beliebig detaillierter Form bereitgestellt
werden. Verschiedene Anwendungen, insbesondere Navigationsanwendungen,
nutzen zur Verarbeitung und Darstellung solcher Modelle kompakte
Geräte,
wie Navigationsgeräte,
PDAs, Mobiltelefone oder Ähnliches,
die nur über
eine eingeschränkte
Speicher- und Rechenkapazität
verfügen und
meist nicht in der Lage sind, detailreiche Städtemodelle zu verarbeiten und
darzustellen. Aus diesem Grund wird die Komplexität detaillierter
dreidimensionaler Ursprungsgebäudemodelle
reduziert, wobei beispielsweise benachbarte Häuser oder Reihenhäuser in
einen gemeinsamen Gebäudekomplex
zusammengefasst werden (Aggregation).
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Die
aus dem Stand der Technik bekannten Verfahren zur Aggregation von
Gebäuden
funktionieren in einem flachen Gelände sehr gut, stoßen jedoch bei
unebenen, hügeligen
oder bergigen Geländeformen
auf zunehmende Schwierigkeiten, da die resultierenden vereinfachten
Gebäudemodelle
unrealistisch aussehende aggregierte Gebäude aufweisen, deren Gebäudehöhen oder
Grundrisse von den Originalmaßen
stark abweichen oder Teile von Gebäuden in die Luft zu ragen scheinen.
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Somit
liegt der Erfindung das Problem zugrunde, dass Ursprungsgebäudemodelle
in der Regel zu detailreich sind, um in Navigationsvorrichtungen
und anderen leistungsschwachen Rechensystemen dargestellt werden
zu können.
Aus diesem Grund müssen
Gebäudemodelle
vereinfacht werden, um eine ausreichende Darstellungsgeschwindigkeit, insbesondere
für eine
Online-Simulation eines Durchgangs durch ein Städtemodell, erreichen zu können. Die
hierzu bekannten Vereinfachungsverfahren fassen u. a. aneinandergrenzende
und nahe beieinander stehende Gebäude zusammen, wobei dieser
Vorgang als Aggregation bezeichnet wird. Die einfache Zusammenfassung
von Gebäuden
funktioniert auf flachen Geländeformen
sehr gut, berücksichtigt
jedoch nicht das Problem des Zusammenfassens von Gebäuden am
welligen und bergigen Terrain eines profilierten Geländemodells.
Gerade an steilen Hängen
verursachen die bekannten Aggregationstechniken große Darstellungsfehler,
so dass ein Benutzer einen unrealistischen Eindruck einer Gebäudedarstellung
erhält.
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Ziel
der Erfindung ist es daher, Gebäude
an steilen Terrainübergängen, wie
Hügel oder
Bergen eines welligen Geländemodells,
derart zusammenzufassen, dass kein unrealistischer Eindruck für einen Benutzer
entsteht und die Gebäude
möglichst
realistisch und unter Vermeidung großer Darstellungsfehler zusammengefasst
werden können,
um sie in kleinen Rechnervorrichtungen, wie beispielsweise einer Navigationsvorrichtung,
darzustellen. In diesem Zusammenhang zielt die Erfindung darauf,
dass die Aggregation von Ursprungsgebäuden zu zusammengefassten Gebäudedaten
ein Geländemodell
berücksichtigt,
wobei Fehlerkriterien angewendet werden, um Aggregations- und Darstellungsfehler
zu minimieren und den Komplexitätsgrad
des vereinfachten Gebäudemodells
zu steuern. Insbesondere ist es ein Ziel der Erfindung, die Umsetzung
eines detaillierten in ein vereinfachtes Gebäudemodell für verschiedenartigste Anwendungen
unter Verwendung leistungsschwacher Hardware zu ermöglichen.
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Das
vorgenannte Problem wird durch ein Verfahren, ein System und ein
Computerprogrammprodukt nach den unabhängigen Ansprüchen gelöst. Vorteilhafte
Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Erfindungsgemäß betrifft
das Verfahren die dreidimensionale Darstellung von Gebäuden auf
einer grafischen Anzeigeeinrichtung einer Navigationsvorrichtung.
Hierzu umfasst das Verfahren die folgenden Schritte:
- • S1:
Bereitstellung eines detaillierten dreidimensionalen Ursprungsgebäudemodells,
insbesondere Städtemodells,
und eines detaillierten dreidimensionalen Ursprungsgeländemodells
aus einer Ursprungsmodelldatenbank einer Gebäudemodellerzeugungsvorrichtung,
wobei das Ursprungsgebäudemodell
eine Menge einzelner Ursprungsgebäude umfasst;
- • S2:
Zuweisung zumindest einer Gebäudefehlervariablen
d des Werts d = 0 zu zumindest einem, insbesondere allen, Ursprungsgebäuden durch die
Gebäudemodellerzeugungsvorrichtung;
- • S3:
Erzeugung eines vereinfachten Gebäudemodells durch die Gebäudemodellerzeugungsvorrichtung
durch Bestimmung von Aggregationsclustern von unmittelbar in räumlicher
Nähe liegenden
Gebäuden
und Aggregationen von zumindest zwei Gebäuden eines Aggregationsclusters zur
Bildung eines aggregierten Gebäudes,
wobei ein Gebäudefehler
durch Vergleich von Gebäudedaten
der Ursprungsgebäude
mit Gebäudedaten der
aggregierten Gebäude
ermittelt und die Gebäudefehlervariable
d aktualisiert wird, so lange bis zumindest eine Gebäudefehlervariable
d des Gebäudes
zumindest einen vorbestimmbaren Gebäudefehlerschwellwert dmax überschreitet;
- • S4:
Ablage des vereinfachten Gebäudemodells der
Gebäudemodellerzeugungsvorrichtung
in einer Speichereinrichtung der Navigationsvorrichtung;
- • S5:
Darstellung des vereinfachten Gebäudemodells auf einer Anzeigeeinrichtung
der Navigationsvorrichtung.
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Mit
anderen Worten verwendet das Verfahren in einem ersten Block von
Verfahrensschritten S1–S3
eine Gebäudemodellerzeugungsvorrichtung, in
der ein detailliertes dreidimensionales Ursprungsgebäudemodell
und ein detailliertes dreidimensionales Ursprungsgeländemodell
gespeichert sind. Das Ursprungsgebäudemodell beschreibt die Anordnung von
Gebäuden
auf einem Gelände,
wobei das Ursprungsgeländemodell
das Höhenprofil
des Geländes
widerspiegelt. Jedem Ursprungsgebäude des Ursprungsgebäudemodells
wird eine Gebäudefehlervariable
d mit Wert d = 0 zugewiesen, wobei im Verlauf der Aggregation ein
entstehender Gebäudefehler
von Ursprungsgebäude
zu aggregiertem Gebäude
festgestellt werden kann und dieser dem Gebäudefehler des Ursprungsgebäudes zugeschlagen
werden kann. Anschließend
erfolgt eine Bestimmung von Aggregationsclustern, d. h. von Gebäudekandidaten,
die in unmittelbarer räumlicher
Nähe zueinander
liegen und bei denen eine Zusammenfassung zu einem aggregierten
Gebäude
sinnvoll erscheint. Nun werden die Gebäude des Aggregationsclusters,
insbesondere jeweils zwei Ursprungsgebäude, zu einem aggregierten
Gebäude
zusammengefasst und der entstehende Gebäudefehler der Aggregation den jeweiligen
Gebäudefehlervariablen
der Ursprungsgebäude
zugewiesen. Anschließend
wird überprüft, ob die
Gebäudefehlervariable
d eines Ursprungsgebäudes
einen vorbestimmbaren Gebäudefehlerschwellwert
dmax überschreitet.
Der Gebäudefehlerschwellwert
dmax kann individuell für jedes einzelne Ursprungsgebäude gewählt werden
oder für
eine Gruppe von Gebäuden,
beispielsweise für
Gebäude
höher als
eine gewisse Bauhöhe,
größer als
ein gewisses Flächen-
oder Volumenmaß,
etc., oder ein globaler Gebäudefehlerschwellwert
kann für
alle Gebäude angewendet
werden. Überschreitet
eine Gebäudefehlervariable
d eines Ursprungsgebäudes
innerhalb eines aggregierten Gebäudes
den für
ihn gültigen Gebäudefehlerschwellwert
dmax, so wird dieses aggregierte Gebäude nicht
weiter aggregiert, so dass eine wiederholte Aggregation nur so lange
stattfindet, bis ein vorbestimmbarer Gebäudefehler überschritten wird. Alternativ
zum Abbruch der Aggregation kann diese Aggregation auch rückgängig gemacht werden
oder nicht abgespeichert werden. Anschließend wird das resultierende
vereinfachte Gebäudemodell
in einer Speichereinrichtung einer Navigationsvorrichtung abgelegt
und kann zur Visualisierung des dreidimensionalen vereinfachten
Gebäudemodells
beispielsweise im Rahmen einer Navigationsführung bereitgestellt werden.
Nachdem in einer ersten Aggregationsphase die Ursprungsgebäude zu aggregierten
Gebäuden
einer ersten Stufe zusammengefasst worden sind, können die Gebäudefehlervariablen
d der Ursprungsgebäude
pro aggregiertem Gebäude
in eine neue Gebäudefehlervariable
d' des aggregierten
Gebäudes
umgerechnet werden, beispielsweise aufsummiert werden, oder ein
Maximalwert, Durchschnittswert oder Ähnliches der Ursprungsgebäudefehlervariablen
d kann herangezogen werden, wobei in einem zweiten Aggregationsschritt
die neuen Gebäudefehlervariablen
d' betrachtet werden,
usw. Ein solches Vorgehen bietet sich insbesondere im Rahmen einer
iterativen Aggregation an.
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Die
Aggregation von Gebäuden
ist in vielen Anwendungsfällen
sinnvoll, in denen Speicherplatz und Verarbeitungsgeschwindigkeit
der Daten begrenzt ist, beispielsweise bei komplexen Gebäudedarstellungen
auf Desktopcomputern oder auf mobilen Endgeräten, wie Navigationsvorrichtungen
oder Notebooks bzw. Netbooks. Herkömmliche Aggregationstechniken
führen
zu massiv fehlerhaften Darstellungen, wenn die aggregierten Gebäude auf
unebenem Terrain dargestellt werden. Durch die oben vorgeschlagene
bedingte Aggregation unter Berücksichtigung
eines Gebäudefehlers
werden solche Fehler vermieden, und eine realistische Darstellung
aggregierter Gebäude
wird erreicht. Durch einen stufenlosen Gebäudefehlerschwellwert d
max, der global, für einzelne Gruppen von Gebäuden oder
für jedes
einzelne Ursprungsgebäude
definierbar ist, kann ein Kompromiss zwischen dem Grad der Vereinfachung und
dem entstehenden Fehler eingestellt werden. Als Kern des erfinderischen
Gedankens kann die bedingte Aggregation der Ursprungsgebäude in aggregierte Gebäude unter
Berücksichtigung
eines maximalen Gebäudefehlerschwellwerts
d
max angesehen werden, wobei bei jeder weiteren
Aggregationsstufe eine Gebäudefehlervariable
d den zusätzlichen
Fehler von einer zur nächsten
Aggregationsstufe aufsummiert, bis der für diese Variable d zugeordnete
Gebäudefehlerschwellwert
d
max erreicht ist. Hierzu können beliebige
Aggregationsverfahren herangezogen werden, und Aggregationscluster
können
nach bekannten Verfahren aus dem Stand der Technik bestimmt werden.
So kann die Aggregation von Gebäuden
entweder sequentiell oder rekursiv, insbesondere iterativ erfolgen.
Die Reihenfolge der Aggregation kann Einfluss auf das Ergebnis haben,
insbesondere kann die Reihenfolge der Zusammenfassung von Ursprungsgebäuden zu
aggregierten Gebäuden
bzw. von aggregierten Gebäuden
einer Stufe zu aggregierten Gebäuden
einer weiteren Vereinfachungsstufe das Ergebnis des vereinfachten
Gebäudemodells
bestimmen. Ein naiver Ansatz zur Bestimmung einer optimalen Reihenfolge
der Aggregation ist jedoch sehr komplex und hat beispielsweise für n-Gebäude eine Ordnung
von
und sollte somit nur für sehr einfache
3D-Städtemodelle
bestimmt werden.
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Durch
Berücksichtigung
von Geländeinformationsdaten,
insbesondere Höhenprofilen
des Geländes,
kann die Aggregation von Gebäuden
an kritischen Stellen, insbesondere großen Steigungen, verhindert
werden. Hierdurch werden eine korrekte Visualisierung und ein realitätsnahes
Abbild eines vereinfachten Gebäudemodells
erreicht, wobei die Gesamtreduktionsrate bei der Gebäudeaggregation nur
geringfügig
verringert wird.
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Bei
Navigationsanwendungen ist ein Kompromiss zwischen Darstellungsqualität und Vereinfachungsrate
gesucht. Vorteilhaft kann dies durch Variation der Größe des Gebäudefehlerschwellwerts
dmax erreicht werden, wobei dieser beispielsweise
inhomogen über
einzelne Ursprungsgebäude
oder Ursprungsgebäudetypen
unterschiedlich gehandhabt werden kann, so dass beispielsweise kleine
Gebäude
oder Gebäude
geringer Bauhöhe
einem geringeren Gebäudefehlerschwellwert
dmax als große Gebäude mit großen Bauhöhen unterliegen. Durch die
Zusammenfassung von aneinandergrenzenden Gebäuden unter Berücksichtigung
eines Geländemodells wird
insbesondere bei kritischen Stellen, d. h. Stellen großer Steigungen,
vermieden, dass aneinandergrenzende Gebäude auf verschiedenen Höhenstufen zusammengefasst
werden, so dass ein realistisches Höhenprofil der Gebäudeerhebungen
sichergestellt wird.
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Befinden
sich Gebäude
auf der gleichen Höhenstufe,
können
sie problemlos zusammengefasst werden.
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Entsprechend
einer vorteilhaften Ausgestaltung des Verfahrens können die
vorgenannten Schritte S1 bis S3 zur Erzeugung eines vereinfachten Gebäudemodells
in einer externen Gebäudemodellerzeugungsvorrichtung
außerhalb
der Navigationsvorrichtung durchgeführt werden, und der Schritt S4
des Ablegens des vereinfachten Gebäudemodells in einem Gebäudemodellspeicher
der Speichereinrichtung einer Navigationsvorrichtung kann drahtlos oder
drahtgebunden durchgeführt
werden. Somit schlägt
dieses Ausführungsbeispiel
vor, dass die Vereinfachungsschritte von einem Ursprungsgebäude und
Geländemodell
hin zu einem vereinfachten Gebäudemodell
in einer externen Gebäudemodellerzeugungsvorrichtung,
beispielsweise einem zentralen Server eines Navigationsgeräteherstellers
oder eines Navigationsdienstleisters, oder auf einem stationären Rechner
des Benutzers durchgeführt
werden und das vereinfachte Gebäudemodell
beispielsweise drahtlos über
eine Funkverbindung, wie Bluetooth-Verbindung, WLAN-Verbindung,
WiMax-Verbindung, oder eine Mobilkommunikationsverbindung, wie UMTS,
GSM, GPRS, HSDPA etc., in einem Gebäudemodellspeicher der Speichereinrichtung
der Navigationsvorrichtung heruntergeladen werden kann. Denkbar
ist auch eine drahtgebundene Übertragung
des Gebäudemodells über USB-Schnittstelle, LAN-Verbindung
oder sonstige kabelgebundene Datenverbindung.
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Es
kann des Weiteren vorteilhaft sein, verschiedene vereinfachte Gebäudemodelle
verschiedener Komplexität,
d. h. verschiedener Detailstufen, mit einer unterschiedlichen Anzahl
von aggregierten Gebäuden
bereitzustellen, beispielsweise ein stark vereinfachtes und ein
weniger stark detailliertes Gebäudemodell,
oder mehrere Stufen von vereinfachten Gebäudemodellen in einem Gebäudemodellspeicher
einer Navigationsvorrichtung ablegen zu können. Hierdurch erhält die Navigationsvorrichtung
die Möglichkeit,
bei der Darstellung eines Städtemodells von
einer momentanen Position aus Gebäudedaten weiter entfernter
Gebäude
aus einem stark vereinfachten Gebäudemodell zu entnehmen und
Gebäudedaten
von in der Nähe
liegenden Gebäuden
aus einem weniger stark vereinfachten, d. h. detailreicheren, Gebäudemodell
zu entnehmen. Hierdurch kann ein sehr realistischer Eindruck der
naheliegenden Skyline von Gebäuden
erreicht werden, wobei weiter entfernte Gebäude schemenhafter dargestellt
werden können.
Dies verringert den Darstellungsaufwand der Navigationsvorrichtung.
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Nach
einem weiteren Ausführungsbeispiel ist
es denkbar, dass die Schritte S1 bis S3 von einer internen oder
externen Gebäudemodellerzeugungsvorrichtung
simultan zur Navigationsführung
der Navigationsvorrichtung für
einen von einer Fahrzeugposition und Fahrzeugausrichtung abhängigen Ansichtsbereich
des vereinfachten Gebäudemodells durchgeführt werden
können,
wobei im Fall einer externen Gebäudemodellerzeugungsvorrichtung
eine drahtlose Kommunikationsverbindung, insbesondere eine GSM-,
GPRS-, UMTS-, HSDPA-, WLAN-, WiMax- oder Bluetooth-Kommunikationsverbindung, zwischen
Navigationsvorrichtung und externer Gebäudemodellerzeugungsvorrichtung
zur Übertragung
zumindest eines Teils des vereinfachten Gebäudemodells genutzt werden kann.
Im Gegensatz zu dem zuvor genannten Ausführungsbeispiel, in dem ein
vollständiges
Gebäudemodell
eines Landes, einer Region oder einer Stadt vollständig vereinfacht wird,
schlägt
dieses Ausführungsbeispiel
vor, nur einen Bruchteil eines detaillierten Ursprungsgebäudemodells
zur vereinfachen, und zwar den Teil, der von der Fahrzeugposition
und Fahrzeugausrichtung momentan zu betrachten ist. Somit muss nur
ein kleiner Teil des Ursprungsgebäude- und Geländemodells vereinfacht
werden, wobei dies jedoch simultan zur Darstellung, beispielsweise
während
einer Navigationsführung,
geschient. Hierzu kann die Gebäudemodellerzeugungsvorrichtung
in der Navigationsvorrichtung selbst umfasst sein, wobei die Navigationsvorrichtung
eine genügend
hohe Rechenleistung und Speicherkapazität aufweisen muss. Alternativ
können
die Daten eines reduzierten Subgebäudemodells über eine drahtlose Kommunikationsverbindung
von einem zentralen Gebäudemodellerzeugungsserver bezogen
werden, wobei je nach Änderung
von Fahrzeugposition und Fahrzeugausrichtung Gebäudedaten aktualisiert werden
müssen.
Es ist durchaus denkbar, dass die Gebäudemodellerzeugungsvorrichtung
ein vollständig
oder in großen
Teilen vereinfachtes Gebäudemodell
vorhält,
jedoch nur Teilbereiche und eventuell angrenzende Teilbereiche an
die Navigationsvorrichtung übermittelt,
die für
die momentane Ansichtsdarstellung visualisiert werden müssen.
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Entsprechend
einem weiteren ausgezeichneten Ausführungsbeispiel kann der Gebäudefehler, der
auf die Gebäudefehlervariable
eines Ursprungsgebäudes
zugeschlagen wird, als ein absoluter oder relativer Gebäudefehlerwert
in Bezug auf eine Metrikdifferenz, insbesondere Höhedifferenz,
Oberflächendifferenz,
Volumendifferenz, verdeckte Volumendifferenz, sichtbare Volumendifferenz
oder Ähnliches,
zwischen Ursprungsgebäuden
oder Gebäuden vor
Aggregationen und Gebäuden
nach Aggregationen berechnet werden. Dabei kann der Gebäudefehler
als gewichteter Faktor aus zumindest zwei verschiedenen Metrikdifferenzen
berechnet werden. So kann beispielsweise der Gebäudefehler als Differenzfehler
der Höhe
eines Ursprungsgebäudes
zu der Höhe
des aggregierten Gebäudes
bestimmt werden. Diese Höhendifferenz,
die sich insbesondere als Differenz der Außenwandhöhe eines Ursprungsgebäudes gegenüber der
Außenwandhöhe des aggregierten
Gebäudes
bestimmen lässt,
ergibt ein einfaches eindimensionales Maß eines Gebäudefehlers, der auf die Gebäudefehlervariable
d des Ursprungsgebäudes
aufaddiert werden kann. Darüber
hinaus ist es denkbar, dass sich bei der Aggregation zweier Gebäude auf
unterschiedlichem Geländeniveau
ein Volumenfehler berechnen lässt,
der sich durch die Veränderung
des Volumens der beiden Ursprungsgebäude bzw. der beiden zuvor aggregierten
Gebäude
gegenüber
dem nun entstehenden aggregierten Gebäude berechnen lässt. Dieser
Volumenfehler kann insbesondere als relatives Maß dargestellt werden und kann
nach erfolgter Aggregation der jeweiligen Modellpolygone, d. h.
der Subpolygone, die das Ursprungsgebäudemodell modellie ren, in der
Gebäudefehlervariable
d gespeichert werden. Das Volumen eines prismatischen Gebäudes lässt sich
aus Grundfläche
und Höhe
berechnen: V = A·H.
Der Volumenfehler ergibt sich aus der Differenz der beiden Volumina
V1, V2 der Ausgangsgebäude
(Ursprungsgebäude
oder zuvor aggregierte Gebäude)
mit dem nach dem Aggregationsschritt entstehenden zusammengefassten
Gebäude
V
A. Der absolute Volumenfehler ist somit
F = |V
A – (V1 + V2)|. Dieser Fehler kann
relativ auf das Gesamtvolumen der beiden zuvor existierenden Gebäude V1 +
V2 bezogen werden, um ein relatives Fehlermaß zu erhalten. Alternativ kann
beispielsweise die Änderung
des verdeckten Volumens als Fehlermaß berücksichtigt werden. Das verdeckte
Volumen eines Gebäudes
ist derjenige Teil, der sich unterhalb der Geländeoberfläche befindet und unsichtbar
bleibt. Als Fehlermaß kann
entweder das absolute verdeckte Volumen der potentiellen Aggregation
verwendet werden oder ein relatives Fehlermaß durch die Differenz der verdeckten
Volumina der zu aggregierenden Gebäude gegenüber dem aus der Aggregation
entstandenen Gebäude, bezogen
auf die Ausgangsvolumina. Das verdeckte Volumen V
V ergibt
sich als Volumenintegral über
alle Dreiecksflächen
der jeweiligen Gebäudepolynome und
kann berechnet werden durch die Formel
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Zur
Speicherung des Volumendifferenzfehlers wird die Differenz FVVD berechnet, d. h. die Differenz des verdeckten
Volumens des aggregierten Gebäudes
gegenüber
der Summe der verdeckten Volumina der Ursprungsgebäude bzw.
zuvor aggregierten Gebäude,
und dieses wird als Fehlermaß in
die Gebäudefehlervariable
eingetragen.
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Analog
zur Betrachtung des verdeckten Volumens kann auch die Änderung
des sichtbaren Volumens von Ausgangsgebäude zu aggregiertem Gebäude betrachtet
werden, wobei dies einer ähnlichen Vorschrift
wie vorgenannt folgt. Schließlich
kann auch eine gesamte Änderung
des Gesamtvolumens von aggregiertem Gebäude zu Ausgangsgebäude betrachtet
werden. Der Gebäudefehler
kann gewichtet aus zwei oder mehreren Metrikdifferenzen zusammengesetzt
berechnet werden und somit verschiedene Fehlerquellen berücksichtigen.
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Ein
weiterer naiver Ansatz kann die Fortsetzung der Aggregation so lange,
bis ein Gebäudedach eines
Ursprungsgebäudes
in der Oberfläche
des Geländemodells
verschwindet, sein. Hierbei sind Aggregationen erlaubt, solange
mit den Ergebnissen keine Gebäudedächer vom
Höhenprofil
des Geländes überdeckt
werden. Dieses Fehlermaß berücksichtigt sowohl
das Terrain als auch die Gebäudehöhen und ist
ein absolutes Maß,
daher brauchen keine kumulierten Fehler gespeichert werden, und
die Gebäudefehlervariable
kann die jeweilige Höhe
des Ursprungsgebäudes
gegenüber
dem Terrain charakterisieren. Dieses Fehlermaß gibt an, wenn ein Punkt auf
dem Gebäudedach
p
d einer Stelle unterhalb einer Terrainhöhe t liegt.
In diesem Fall wird die Aggregation verworfen, ansonsten wird die
Aggregation erlaubt, somit ergibt sich folgende Aggregationsvorschrift:
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Entsprechend
einem ausgezeichneten Ausgangsbeispiel kann der Gebäudefehlerschwellwert dmax eines Ursprungsgebäudes derart bestimmt werden,
dass er weniger als 50%, insbesondere weniger als 30%, einer Abweichung
eines aggregierten Gebäudes
vom Ursprungsgebäude
entspricht, und/oder eine Mehrzahl von Gebäudefehlerschwellwerten dmax bestimmt werden, wobei insbesondere ein
Gebäudefehlerschwellwert
dmax für
jeden Aggregationscluster festlegt werden kann. Durch Festsetzung
des Gebäudefehlerschwellenwerts
von weniger als 50%, insbesondere weniger als 30%, wird eine maximale Abweichungsschranke
eines aggregierten Gebäudes gegenüber Metrikkoeffizienten
eines Ursprungsgebäudes
festgelegt, die verhindert, dass ein zu unrealistisches Bild eines
vereinfachten Gebäudes
erzeugt werden kann. Durch Zuweisung von mehreren Gebäudefehlerschwellwerten
dmax, insbesondere einem Gebäudefehlerschwellwert
pro Aggregationscluster oder einem Gebäudefehlerschwellwert für jeden
Ursprungsgebäudetyp,
insbesondere jeden volumenspezifischen und/oder höhenspezifischen
Typ, kann sichergestellt werden, dass bestimmte Gebäude eines
Städtemodells
realistischer als andere dargestellt werden, insbesondere dominierende,
bekannte oder repräsentative
Gebäude
nur gering vereinfacht und homogene Gebäudeverteilungen stark vereinfacht
dargestellt werden können.
Des Weiteren kann gesteuert werden, dass unscheinbare Gebäude einen
größeren Gebäudefehler
aufweisen können
als besonders ausgestaltete auffällige
Gebäude.
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Ausgehend
von einem vorgenannten Ausführungsbeispiel,
bei dem simultan ein Teil eines vereinfachten Gebäudemodells
in Abhängigkeit
von Fahrzeugposition und Fahrzeugausrichtung erstellt wird, und
unter Berücksichtigung
verschiedener Gebäudefehlerschwellwerte
dmax für
verschiedene Gebäude
kann es vorteilhaft sein, dass der Gebäudefehlerschwellwert dmax eines Aggregationsclusters mit zunehmender
Entfernung von einer Fahrzeugposition zunimmt. Dies kann dadurch
erreicht werden, dass vereinfachte Gebäudemodelle verschiedener Komplexität abgelegt
werden, und je nach Position bzw. Entfernung von der Position mit
zunehmender Entfernung Gebäude
aus vereinfachten Gebäudemodellen
zur Visualisierung herangezogen werden. Somit werden Gebäude im Vordergrund
detaillierter als Gebäude
im Hintergrund dargestellt, wobei sich zum einen eine realistische
Darstellungsmöglichkeit ergibt,
zum anderen die Navigationsvorrichtung bei der Visualisierung entlastet
wird.
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Nach
einem ausgezeichneten Ausführungsbeispiel
kann bei Erzeugung eines vereinfachten Gebäudemodells diesem Gebäudemodell
eine Komplexität
K zugewiesen werden, wobei bei Überschreitung
eines vorbestimmbaren Komplexitätsschwellwerts
Kmax zumindest der eine Gebäude fehlerschwellwert
dmax vergrößert wird und erneut ein vereinfachtes
Gebäudemodell
erzeugt wird. Der Komplexitätswert
K kann beispielsweise die Anzahl der Polygone eines Gebäudemodells
beschreiben oder die Speichergröße des Modells
bzw. die Anzahl von Gebäuden,
die von dem vereinfachten Gebäudemodell
umfasst werden. Wird nach einem iterativen oder einem sequentiellen
Verfahren ein vereinfachtes Gebäudemodell
erzeugt, so wird der Komplexitätswert
K dieses Modells mit einem vorbestimmbaren Komplexitätsschwellwert
Kmax verglichen, der sich an der Rechenleistung
oder Darstellungsgeschwindigkeit einer Navigationsvorrichtung orientieren
kann, wobei bei Überschreiten
des Komplexitätswerts
Kmax das zuvor erstellte vereinfachte Gebäudemodell
verworfen werden kann und ein neues vereinfachtes Gebäudemodell
mit geringerer Komplexität
berechnet werden kann. Um dies zu erreichen, ist es vorteilhaft,
den einen bzw. eine Vielzahl von Gebäudefehlerschwellwerten dmax zu erhöhen, insbesondere selektiv
Gebäudefehlerschwellwerte
dmax bestimmter Gebäudetypen bzw. lokal definierte
Gebäudefehlerschwellwerte
dmax zu erhöhen, um ein vereinfachtes Gebäudemodell
zu erzeugen, dessen Komplexität
unterhalb des Komplexitätsschwellwerts
Kmax liegt, so dass dieses Gebäudemodell
problemlos von der Navigationsvorrichtung verarbeitet werden kann.
Hierdurch lässt sich
ein effizientes und einfaches Steuerungsmittel schaffen, um ein
vereinfachtes Gebäudemodell
gewünschter
Komplexität
zu schaffen.
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Gemäß einem
vorteilhaften Ausführungsbeispiel
können
vor Erzeugung des vereinfachten Gebäudemodells zumindest einzelne
Ursprungsgebäude
des Ursprungsgebäudemodells
durch einen Upsampling-Vorgang in kleinere Ursprungsgebäude zur
Verfeinerung des Ursprungsgebäudemodells
unterteilt werden. Ein Upsampling-Vorgang, d. h. eine Unterteilung
eines Ursprungsgebäudes
in zwei oder mehrere Teilgebäude,
erhöht
zunächst
die Komplexität
des Ursprungsgebäudemodells
und ermöglicht
im nachfolgenden Verfahren eine Erzeugung eines vereinfachten Gebäudemodells
mit einer flexibleren Aufteilung einzelner Gebäude, wobei insbesondere große Ursprungsgebäude flexibler
in kleine Gebäude unterteilt
und dadurch besser an das Terrain angepasst werden können. Mithilfe
eines Upsamplingvorgangs können
verbesserte Endergebnisse des vereinfachten Gebäudemodells erzeugt werden,
da die Granularität
und damit der Freiheitsgrad bei der Erzeugung des vereinfachten
Gebäudemodells
erhöht wird.
Durch diesen Vorverarbeitungsschritt, in dem die Ursprungsgebäude in geeigneter
Weise verfeinert werden, kann eine optimale Anpassung der aggregierten
Gebäude
an das Gelände
erreicht werden. Hierbei kann die Geometriebeschreibung der Gebäude durch
zusätzliche
Verbindungspunkte angereichert (Upsampling) werden, die entweder
zufällig oder
orientiert an den Höhenwerten
des Gebäudes ermittelt
werden, oder die Gebäude
können
durch geometrische Operation in mehrere zusammenhängende Einzelteile
zerteilt werden. In einem anschließenden Schritt werden diese
Gebäude
wie zuvor beschrieben aggregiert. Dies gewährleistet auch bei sehr großflächigen Gebäuden, wie
beispielsweise Fabrikgebäuden,
eine gute Anpassung an das Geländemodell.
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Gemäß einem
weiteren vorteilhaften Ausführungsbeispiel
können
bei der Darstellung des vereinfachten Gebäudemodells die ursprünglichen
Wandhöhen
außen
liegender Ursprungsgebäude
eines aggregierten Gebäudes
im Wesentlichen unverändert dargestellt
werden, und Gebäudedächer können angepasst
an die unterschiedlichen Außenwandhöhen des
aggregierten Gebäudes
geneigt dargestellt werden. Somit werden nach der Erzeugung des
vereinfachten Gebäudemodells
zur Verbesserung der Visualisierung die Gebäudedächer schief geneigt dargestellt.
Hierbei werden nicht alle Wände
eines Gebäudes
auf derselben Ebene dargestellt, sondern einzelne Wände des
Gebäudes
werden senkrecht auf das Gelände
unter Beibehaltung ihrer Ursprungshöhen projiziert. Diese Variante
betrifft eine Visualisierungstechnik und ermöglicht, ursprüngliche
Gebäudehöhen beizubehalten
und die Gebäudeform
an den Geländeverlauf
anzupassen.
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Gemäß einem
vorteilhaften Ausführungsbeispiel
kann zur Bestimmung von Aggregationsclustern ein Vereinfachungsverfahren
angewendet werden, insbesondere ein Sortieren, Ordnen und Selektieren von
Gebäuden,
oder ein Clusterverfahren kann herangezogen werden, insbesondere
ein hierarchisches oder ein partitionierendes Clusterverfahren.
Aggregationscluster dienen dazu, räumlich benachbarte oder eng
nebeneinander stehende Gebäude
als Aggregationskandidaten zu definieren, die zusammengefasst werden
können.
Die Aggregation kann entweder sequentiell oder rekursiv erfolgen.
Um die Suche nach einer optimalen Aggregationsreihenfolge zu beschleunigen,
kann der Aktionsradius des Vereinfachungsverfahrens eingeschränkt werden,
indem beispielsweise die Menge an Gebäuden sortiert, geordnet oder
selektiert wird. Alternativ können
hierarchische Verfahren eingesetzt werden, um Ansammlungen von Gebäuden voneinander
zu trennen und die Menge der gemeinsamen zu betrachtenden Gebäude einzugrenzen.
Eine optimierte Reihenfolge der Aggregation ermöglicht im Ablauf des Aggregationsverfahrens
einen zeitlichen und rechnerischen Vorteil. Aggregationscluster
können
als hierarchische Cluster beispielsweise mittels einer Distanzfunktion räumlich benachbarte
Gebäude
auffinden, die als Aggregationskandidaten in Frage kommen. Der betrachtete
Abstand von Gebäuden
kann auf verschiedene Weise definiert werden und beispielsweise
den minimalen Abstand, einen durchschnittlichen Abstand oder einen
Mittelwertsabstand um einen Clustermittelpunkt darstellen. Als partitionierendes
Clusterverfahren kann beispielsweise ein k-Means-Algorithmus herangezogen
werden, der zufällig
k-Clusterzentren auswählt
und jedem Gebäude
das ihm am nächsten
liegende Clusterzentrum zuordnet, wobei dies mehrmals wiederholt
werden sollte, um ein optimales Clustermodell zu erzeugen. Des Weiteren
sind diverse andere Clusterverfahren, wie beispielsweise EM-Algorithmus,
Spectral-Clustering, Multiview-Clustering,
Self-Organizing-Maps, Fuzzy-Clustering oder graphentheoretische
Ansätze,
anwendbar, wobei ein Fachmann geeignet aus diesen Verfahren auswählen kann.
Insbesondere bei einer simultanen Erzeugung eines vereinfachten
Gebäudemodells
kann die Wahl eines optimierenden Aggregationsclusterverfahrens
eine deutliche Beschleunigung des Gesamtverfahrens bewirken.
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In
einem nebengeordneten Aspekt schlägt die Erfindung ein System
zur Durchführung
eines Darstellungsverfahrens nach einem der vorgenannten Ansprüche vor.
Hierzu umfasst das System zumindest eine Navigationsvorrichtung
in einem Fahrzeug, die eingerichtet ist, ein dreidimensionales Gebäudemodell
darzustellen und die zumindest eine Speichereinrichtung zur Speicherung
eines vereinfachten Gebäudemodells
umfasst. Des Weiteren umfasst das System eine Gebäudemodellerzeugungsvorrichtung,
die zumindest eine Ursprungsmodelldatenbank zur Speicherung eines
Ursprungsgeländemodells
und eines Ursprungsgebäudemodells
umfasst, wobei die Gebäudemodellerzeugungsvorrichtung
eingerichtet ist, ein Verfahren nach den Schritten S1 bis S3 durchzuführen, und
die Navigationsvorrichtung eingerichtet ist, ein Verfahren nach
den Schritten S4 und S5 des erfindungsgemäßen Verfahrens durchzuführen. Mit
anderen Worten umfasst das erfinderische System eine Gebäudemodellerzeugungsvorrichtung,
die ausgelegt ist, aus einem detaillierten Gebäudemodell und einem detaillierten
Geländemodell
eine vereinfachtes Gebäudemodell
zu erzeugen. Zum anderen umfasst das System eine Navigationsvorrichtung,
in der das vereinfachte Gebäudemodell
in einer Speichereinrichtung abgelegt werden kann und die dazu ausgelegt
ist, auf einer zweidimensionalen Anzeigeeinrichtung eine 3D bzw. 2½D-Ansicht auf das vereinfachte
Gebäudemodell darzustellen.
Es ist denkbar, dass die Gebäudemodellerzeugungsvorrichtung
und die Navigationsvorrichtung in einem einzigen Gehäuse integral
umfasst sind, jedoch auch naheliegend, dass die Gebäudemodellerzeugungsvorrichtung
als zentraler Server fernab von der Navigationsvorrichtung angeordnet ist,
und die Daten des vereinfachten Gebäudemodells entweder drahtgebunden,
beispielsweise bei einem Update von Navigationsdaten, wie den Satellitenpositionsdaten
oder Karteninformationen, übertragen
werden, oder online über
eine „Live”-Funkverbindung
beispielsweise durch Nutzung einer Mobil-Funk-Technologie oder einer
drahtlosen Internettechnologie übertragen
werden.
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Nach
einer vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Systems
ist die externe Gebäudemodellerzeugungsvorrichtung
außerhalb
der Navigationsvorrichtung angeordnet, und die Daten des vereinfachten
Gebäudemodells
werden über
eine drahtgebundene Kommunikationsverbindung, insbesondere eine
USB-Verbindung, LAN-Verbindung oder Ähnliches, oder drahtlos über eine
Funkkommunikationsverbindung insbesondere GSM, GPS, UMTS, HSDPA,
WLAN, WiMax, Bluetooth oder Ähnliches,
von der Gebäudemodellerzeugungsvorrichtung
zur Navigationsvorrichtung übertragen.
Hierdurch kann die Navigationsvorrichtung mit geringem Hardwareaufwand,
d. h. geringer Speicherausstattung und geringer Prozessorleistung,
ausgestattet werden, und die rechenintensive Erzeugung des vereinfachten
Gebäudemodells
erfolgt zentral, beispielsweise auf einem Server eines Navigationskartenherstellers,
eines Navigationsgeräteherstellers oder
eines Navigationsdienstleisters, und kann als Beispiel nach einer „MyRoute”-Technologie,
die zur Erfassung und Verteilung von Fahrgewohnheiten einer Vielzahl
von Navigationsgerätebenutzer
dient, vom Server auf die Navigationsvorrichtung heruntergeladen
werden.
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Nach
einem weiteren vorteilhaften Ausstattungsbeispiel des Systems kann
in den Fällen,
in denen abhängig
von Fahrzeugposition und Fahrzeugausrichtung lediglich ein Teil
eines vereinfachten Gebäudemodells
erzeugt werden muss, eine Gebäudemodellerzeugungsvorrichtung
von der Navigationsvorrichtung umfasst sein und insbesondere ausgelegt
sein, Daten zumindest eines Teils eines Ursprungsgebäudemodells
simultan zur Anzeige eines Gebäudemodells
zu erzeugen. Somit würde
das Ensemble aus Gebäudemodellerzeugungsvorrichtung und
Navigationsvorrichtung in einem internen Speicher ein detailliertes
Ursprungsgebäude- und -geländemodell
halten, und in Abhängigkeit
einer Benutzeransicht nur einen Teilbereich des Ursprungsgebäudemodells
als vereinfachtes Gebäudemodell
erzeugen und darstellen. Dies hat insbesondere den Vorteil, dass
ein sehr hoher Detaillierungsgrad des vereinfachten Gebäudemodells
bereitgestellt werden kann, wodurch beispielsweise eine Zoomfunktion
erweiterte Detaildarstellungen ermöglichen kann, da das jeweils
dargestellte vereinfachte Modell bei der simultanen Erstellung auf
die Ursprungsgebäudedaten
zurückgreifen
kann.
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Nach
einem weiteren nebengeordneten Aspekt der Erfindung wird ein Computerprogrammprodukt
zur dreidimensionalen Darstellung von Gebäuden auf einer grafischen Anzeigeeinrichtung
einer Navigationsvorrichtung vorgeschlagen, wobei das Computerprogrammprodukt
Computerprogrammanweisungen auf einem computerlesbaren Programmspeichermedium,
insbesondere einer Festplatte, CD-Rom, Diskette, einem Flash-Speicher
oder Ähnlichem,
umfasst, und die Computerprogrammanweisungen zumindest einen Computer
zur Ausführung eines
Verfahrens nach einem der vorgenannten Verfahrensansprüche veranlassen,
wenn die Anweisungen von einem Computer gelesen und ausgeführt werden.
Somit betrifft die Erfindung ein Computerprogrammprodukt als gespeicherte
Folge von Verfahrensanweisungen auf einem computerlesbaren Medium,
wie beispielsweise einer Festplatte, CD-Rom, Diskette, einem Flash-USB-Festspeicher,
oder als herunterladbares Softwaredatenprodukt aus einem Computernetz,
insbesondere Internet, und die Computerprogrammanweisungen setzen
einen Computer in die Lage, zum einem das Verfahren zur Erzeugung eines
vereinfachten Gebäudemodells
aus einem detaillierten Gebäude-
und Geländemodell
durchzuführen,
zum anderen eine Navigationsvorrichtung zur Anzeige des vereinfachten
Gebäudemodells
zu befähigen.
Insbesondere ist das Computerprogrammprodukt als zweiteiliges Computerprogrammprodukt ausgeführt, dessen
erster Teil eine Gebäudemodellerzeugung
innerhalb einer Gebäudemodellerzeugungsvorrichtung
betrifft und in dieser abläuft,
und dessen zweiter Teil die Ablage bzw. Download der vereinfachten
Gebäudemodelldaten
und die Darstellung der Gebäudemodelldaten
in Abhängigkeit von Fahrzeugposition
und Fahrtrichtung betrifft und in einer Navigationsvorrichtung abläuft.
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Weitere
Vorteile ergeben sich aus den folgenden Figurenbeschreibungen. In
den Figuren sind Ausführungsbeispiele
der Erfindung dargestellt. Die Figuren, die Beschreibung und die
Ansprüche
enthalten zahlreiche Merkmale in Kombination. Der Fachmann wird
die Merkmale zweckmäßigerweise
auch einzeln betrachten und zur sinnvollen weiteren Kombination
zusammenfassen. Es zeigen:
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1 eine
schematische Darstellung eines Ursprungsgebäudemodells, das auf ein Ursprungsgeländemodell
projiziert ist;
-
2 eine
schematische Darstellung eines vereinfachten Gebäudemodells nach dem Stand der Technik;
-
3 eine
schematische Darstellung eines weiteren vereinfachten Gebäudemodells
nach dem Stand der Technik;
-
4 eine
schematische Darstellung einer Problematik der Zusammenfassung von
Gebäuden auf
einem hügeligen
Geländemodell;
-
5 eine schematische Darstellung einer Bestimmung
eines Gebäudefehlers
bei der Zusammenfassung von Ursprungsgebäuden;
-
6 eine schematische Darstellung einer Aggregationsmethode
nach dem Stand der Technik und nach dem erfindungsgemäßen Verfahren;
-
7 eine
schematische Darstellung einer Verwendung eines volumenbasierten
Gebäudefehlers
zur Aggregation von Gebäuden;
-
8 ein
vereinfachtes Gebäudemodell nach
einem ersten Ausführungsbeispiel
des erfindungsgemäßen Verfahrens;
-
9 ein
vereinfachtes Gebäudemodell nach
einem weiteren Ausführungsbeispiel
des erfindungsgemäßen Verfahrens;
-
10 schematisch
die Erzeugung eines vereinfachten Gebäudemodells nach dem Stand der Technik;
-
11 schematisch
die Erzeugung eines vereinfachten Gebäudemodells nach einem Ausführungsbeispiel
der Erfindung;
-
12 schematisch
ein Ausführungsbeispiel
eines erfindungsgemäßen Systems;
-
13 einen
Ablaufplan eines Ausführungsbeispiels
eines erfindungsgemäßen Verfahrens;
-
14 bis 17 verschiedene
Ansichten einer Anzeigeeinrichtung einer Navigationsvorrichtung
nach dem Stand der Technik bzw. nach einem Ausführungsbeispiel der Erfindung.
-
In
den Figuren sind gleiche oder gleichartige Komponenten mit gleichen
Bezugszeichen beziffert.
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In
der 1 ist schematisch eine Ausgangssituation eines
detaillierten Ursprungsgebäudemodells 62,
das auf ein Ursprungsgeländemodell 60 projiziert
ist, dargestellt. Das Gebäudemodell 62 umfasst eine
Vielzahl von Ursprungsgebäuden 64.
Bereits in dieser Darstellung ist offensichtlich, dass jeweils eine Gruppe
von Ursprungsgebäuden 64 zu
einzelnen Aggregationsclustern zusammengefasst werden kann, insbesondere
die Gebäude 64,
die unmittelbar aneinandergrenzen, können zu einem Aggregationscluster
zusammengefasst werden, das durch den Abstand zu benachbarten Gebäuden 64 begrenzt
ist.
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2 zeigt
schematisch ein vereinfachtes Gebäudemodell 76, wie
es nach einem Verfahren des Stands der Technik erzeugt wird. Hierzu
werden ausgehend von einem Ursprungsgebäudemodell 62 der 1 die unmittelbar
benachbart liegenden Ursprungsgebäude 64 zu einem aggregierten
Gebäude 68 zusammengefasst
und auf Höhe
des jeweils mittleren Ursprungsgebäudes 64 dargestellt.
Hierbei ergeben sich massive Visualisierungsfehler. So scheinen
einzelne Gebäude 68 in
der Luft zu stehen, oder sind zu einem großen Teil in der Geländeoberfläche eingetaucht.
Die aggregierten Gebäude 68 bestehen jeweils
aus fünf
bis sechs Ursprungsgebäuden 64. Bei
den aus dem Stand der Technik bekannten Aggregationen wird nicht
auf die Geländedaten
geachtet, und somit werden Gebäude 64 an
kritischen Stellen zusammengefasst. Bei flachem Terrain stellt dies kein
Problem dar, allerdings können
bei der gleichzeitigen Visualisierung eines hügeligen Geländemodells 60 Darstellungsprobleme
entstehen, da einzelne aggregierte Gebäude 68 in das Gelände hinein-
oder daraus herausragen können.
-
In
der 3 ist eine Erweiterung des aus dem Stand der Technik
nach 2 dargestellten vereinfachten Gebäudemodells 76 dargestellt.
Hierbei werden zur Kaschierung der entstandenen Gebäudefehler
die Gebäudeseiten
bis zum Boden des Geländes 60 verlängert. Dieses
Vorgehen resultiert allerdings in sehr unrealistischen Gebäudehöhen, so dass
einzelne aggregierte Gebäude 68 extrem
hoch erscheinen. Die 1 bis 3 beschreiben
die Ausgangssituation und den Darstellungsfehler, der bei aus dem
Stand der Technik bekannten vereinfachten 3D-Gebäude- und Städtemodellen, die keine Rücksicht
auf kritische Stellen im Geländemodell nehmen,
auftreten kann.
-
4 stellt
die Möglichkeit
der Aggregation zweier Ursprungsgebäude 64 auf einem Geländemodell 60 dar.
In einem flachen linken Bereich des Geländes 60 können die
beiden Ursprungsgebäude 64 unter
Vermeidung eines Gebäudefehlers
zu einem zusammengefassten Gebäude 68 aggregiert
werden. Im rechten steil ansteigenden Geländeteil würde ein naives Zusammenfassen
der beiden Ursprungsgebäude 64 zu
einem aggregierten Gebäude 68 zu einem
Darstellungsfehler führen,
wobei das untere Gebäude
nach oben gezogen werden würde,
und somit ein Höhenfehler
in Form einer überhöhten Höhe 70 (Metrikfehler),
die der Gebäudefehlervariable
d zugeschlagen werden müsste,
auftreten würde.
Aus diesem Grund testet ein erfindungsgemäßes Verfahren, ob angrenzende
Gebäude 64 hinsichtlich
des Geländemodells 60 auf
verschiedenen Höhenstufen angeordnet
sind, wobei sie, wenn sie auf gleicher Höhe angeordnet sind, problemlos
nach einem aus dem Stand der Technik bekannten Verfahren zusammengefasst
werden können.
Befinden sich die Gebäude
allerdings auf verschiedenen Höhen,
so wird ein maximaler Gebäudefehlerschwellwert
dmax definiert, um die maximale Fehlerabweichung
vom Ursprungsgebäudemodell
zu steuern. Bei kleinen Höhenunterschieden
kann es hinnehmbar sein, dass die Gebäudeseiten bis zum Boden verlängert werden.
Jedoch wird bei der Darstellung bei großen Höhenunterschieden zwischen aggregierten
Gebäuden ein
unrealistischer Eindruck erreicht, da die Gebäude bei der Aggregation um
den Metrikfehler 70 wachsen würden. In diesem Fall orientiert
sich der Metrikfehler an einem Höhenunterschied,
es kann allerdings auch ein Flächenunterschied,
ein Volumenunterschied oder Ähnliches
sein.
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Eine
Lösung
des oben genannten Problems wird in 5 dargestellt. 5a zeigt
nochmals den Ausgangspunkt, wie er sich in 4 auf der
rechten Seite ergibt. Drei Ursprungsgebäude 64 sollen an einem
ansteigenden Geländestück 60 zusammengefasst
werden. Durch die Zusammenfassung der unteren beiden Ursprungsgebäude 64 ergibt
sich ein Metrikfehler 70 durch Erhöhung des zuunterst liegenden Gebäudes 64 auf
die Höhe
des mittleren Gebäudes 64.
Das erfindungsgemäße Verfahren
testet, ob die Höhendifferenz
derr des Gebäudefehlers einen Gebäudefehlerschwellwert
dmax überschreitet.
Ist dies nicht der Fall, kann das Verfahren iterativ oder sequentiell
die Aggregation des entstandenen größeren Gebäudes 68 mit dem Ursprungsgebäude 64,
das weiter oben liegt, ins Auge fassen. Auch hier ergibt sich ein
Metrikfehler 70, der, wenn er zu dem bisherigen Fehler
d 72 hinzugefügt
wird, zu einem vergrößerten Fehler
d 72 führt.
Liegt dieser Gesamtfehler d 72 immer noch unterhalb des
zugeordneten Gebäudefehlerschwellwerts
dmax, so kann auch diese Aggregation durchgeführt werden.
Das Verfahren kann wiederholt für
alle Gebäude
abgearbeitet werden.
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8 zeigt
das Ergebnis einer nach 5b durchgeführten Aggregation,
wobei ausgehend vom ursprünglichen
Gebäudemodell 62 nach 1 ein vereinfachtes
Modell 76 mit aggregierten Gebäuden 68 nach 8 erzeugt
wurde. Das vereinfachte Gebäudemodell
nach 8 hat eine erheblich geringere Komplexität K, d.
h. eine erheblich geringere Zahl von Einzelgebäuden als das detaillierte Modell 62 nach 1,
weist jedoch kaum Visualisierungsfehler auf und kann somit von einem
Betrachter als realistisch eingestuft werden.
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In
der 6a wird ein weiteres Aggregationsverfahren nach
dem Stand der Technik dargestellt. Hierzu sollen sechs Ursprungsgebäude 64,
die jeweils einen Höhenmetrikunterschied
(Metrikfehler) d 70 aufweisen, zusammengefasst werden.
Im Resultat sieht man im rechten Bereich der 6a einen großen Gebäudekörper als
aggregiertes Gebäude 68.
Gegenüber
dem niedrigstgelegenen Ursprungsgebäude 64 weist das aggregierte
Gebäude 68 einen beträchtlichen
Metrikfehler 70 auf.
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In 6b ist
eine Aggregation desselben Aggregationsclusters in der Anwendung
eines Ausführungsbeispiels
des erfindungsgemäßen Verfahrens
dargestellt. Hierbei werden die ersten drei unten liegenden Ursprungsgebäude 64 zusammengefasst, wobei
sich ein Metrikfehler d 70 von 0,2 ergibt. 0,2 liegt unterhalb
dem kritischen Gebäudefehlerschwellwert
dmax von 0,25. Eine weitere Zusammenfassung wird
allerdings abgebrochen, da dies zu einer Überschreitung des Gebäudefehlerschwellwerts
dmax führen
würde.
Des Weiteren werden die nächsten
beiden weiter oben liegenden Ursprungsgebäude 64 zusammengefasst,
deren Zusammenfassung einen Fehler d = 0,1 72 ergibt. Es
ist zu überlegen,
ob diese mit dem höchsten
Ursprungsgebäude 64 noch
zusammengefasst werden können.
Die vorgestellte Geometrik berücksichtigt
den Unterschied in der Höhenlage
der Gebäude.
Dadurch wird verhindert, dass zwei benachbarte Gebäude mit
wesentlichen Unterschieden in den Höhenlagen vereinigt werden.
Somit werden jeweils zwei Gebäude 64 vereinigt
oder nicht, wenn der Metrikfehler 70 einen gewissen Wert
dmax überschreitet.
Ein großer
Fehler, wie er aus dem Stand der Technik nach 6a auftritt,
wird vermieden, da immer mit dem kumulierten Fehler d gegenüber dem
Ursprungsgebäude
verglichen wird. Durch eine Optimierung der Reihenfolge der Aggregation, beispielsweise
als iterative Aggregation oder als sequentielle Aggregation, wobei
die Richtung der Aggregation eine Rolle spielen kann (von oben nach
unten, etc.), sowie durch vorheriges Upsampling der Ursprungsgebäude 64 oder
die Verwendung schiefer Gebäudedächer kann
ein erheblich verbessertes Darstellungsergebnis des vereinfachten
Gebäudemodells
erreicht werden.
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In
der 7 wird schematisch die Zusammenfassung dreier
Gebäude
an einem Höhenanstieg eines
Geländes 60 dargestellt.
Durch Zusammenfassung von zwei tiefer liegenden Ursprungsgebäuden 64 zu
einem Gesamtgebäude
wird das Gesamtvolumen VA des aggregierten
Gebäudes 68 größer als
die Summe der beiden Einzelvolumen V1, V2 der Ursprungsgebäude 64.
Die Abweichung des Volumens kann als Metrik zur Bestimmung einer
weiteren Aggregation verwendet werden. Hierzu wird ein Gebäudefehlerschwellwert
dmax definiert, der einen unzulässigen Volumenzuwachs
eines aggregierten Gebäudes 68 gegenüber der
Summe der Ursprungsgebäude 64 verhindern
kann, um sowohl ein übermäßiges Anwachsen
in die Höhe
als auch in die Breite und Tiefe zu beschränken.
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Die 9 zeigt
eine Visualisierungsverbesserung des in 8 dargestellten
vereinfachten Gebäudemodells,
in dem schiefe Dächer
verwendet werden, um die Gebäude 68 entlang
des Verlaufs des Geländemodells
anzuschmiegen. Hierzu werden die Außenwände der Ursprungsgebäude 64 eines aggregierten
Gebäude 68 beibehalten,
und ein schiefes Dach verbindet die Außenwände, so dass die Gesamthöhe des aggregierten
Gebäudes 68 parallel zum
Terrainverlauf verläuft
und sich somit harmonisch in den Verlauf des Geländes 60 schmiegt.
Dies ist lediglich eine Visualisierungstechnik und kann als Nachbearbeitungsschritt
dem Ver fahren nachgeschaltet werden, muss jedoch bei der Bestimmung der
Außenwandhöhen des
aggregierten Gebäudes 68 schon
während
der Vereinfachung des Gebäudemodells 62 berücksichtigt
werden.
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10 zeigt
schematisch den Ablauf eines aus dem Stand der Technik bekannten
Vereinfachungsverfahrens zur Reduktion der Komplexität eines
Gebäudemodells 62.
Ausgangspunkt ist ein detailliertes Gebäudemodell 62, wie
es beispielsweise durch Fotogrammetrie oder Satellitenradaraufnahmen
gewonnen werden kann. Dieses detaillierte Gebäudemodell 62 wird
durch eine Gebäudemodellerzeugungsvorrichtung 40 vereinfacht,
so dass sich das vereinfachte Gebäudemodell 76 ergibt.
Hierzu werden keinerlei Geländedaten
berücksichtigt,
wobei auch Gebäude 64 auf
verschiedenen Geländehöhen aggregiert
werden.
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11 zeigt
schematisch ein Ausführungsbeispiel
eines erfindungsgemäßen Verfahrens,
in dem ein detailliertes Ursprungsgebäudemodell 62 und ein
detailliertes Ursprungsgeländemodell 60 mittels
einer Gebäudemodellerzeugungsvorrichtung 40 so
miteinander kombiniert werden, dass unter Berücksichtigung von Gebäudefehlern
ein vereinfachtes Gebäudemodell 76 erzeugt
werden kann.
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Die 12 zeigt
schematisch ein System umfassend eine Navigationsvorrichtung 10 und
eine Gebäudemodellerzeugungsvorrichtung 40 entsprechend
einem Ausführungsbeispiel
der Erfindung. Die Gebäudemodellerzeugungsvorrichtung 40 umfasst eine
Gebäudemodellaggregationseinrichtung 50,
die ausgelegt ist, aus einem detaillierten Geländemodell 60 und einem
detaillierten Gebäudemodell 62 ein vereinfachtes
Gebäudemodell 76 zu
erzeugen. Die Daten des Gelände- 60 und
Gebäudemodells 62 werden
einer Ursprungsmodelldatenbank 42 entnommen, die einen
Ursprungsgeländemodellspeicher 44 und
einen Ursprungsgebäudemodellspeicher 46 umfasst.
Nach Vereinfachung des Ursprungsgebäudemodells 62 in ein
vereinfachtes Gebäudemodell 76 kann
dieses über
eine Kommunikationseinrichtung 48 zu einer Navigationsvorrichtung 10 übertragen werden.
Die Kommunikationsverbindung 32 kann eine draht gebundene
Verbindung sein, beispielsweise ein Netzwerkkabelanschluss an ein
LAN, ein serieller Anschluss über
USB oder dergleichen, um eine Verbindung zwischen Gebäudemodellerzeugungsvorrichtung 40 und
Navigationsvorrichtung 10 zu etablieren. Des Weiteren ist
es denkbar, dass die Kommunikationsverbindung 32 eine drahtlose,
insbesondere funkbasierte, Kommunikationsverbindung darstellt, wobei
insbesondere drahtlose Funknetztechnologien, wie Mobilfunk (GSM,
GPRS, UMTS, HSDPA), oder drahtlose Internet- oder Computerverbindungen,
wie WLAN, WiMax, Bluetooth etc., genutzt werden, um ein vereinfachtes
Gebäudemodell 76 von
der Gebäudemodellerzeugungsvorrichtung 40 in die
Navigationsvorrichtung 10 zu übertragen.
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Die
Navigationsvorrichtung 10 umfasst ebenfalls eine komplementäre Kommunikationseinrichtung 30,
die Daten des vereinfachten Gebäudemodells 76 empfängt und
in einem Gebäudemodellspeicher 16 einer
Speichereinrichtung 12 ablegen kann. Die Speichereinrichtung 12 umfasst
des Weiteren einen Kartenspeicher 14, der Strecken eines
Verkehrsnetzes speichert, mittels derer eine Routenberechnungseinrichtung 26 eine
Route zur Navigation von einer Startposition zu einer Zielposition
zusammenstellen kann. Des Weiteren umfasst die Navigationsvorrichtung 10 eine
Positionsermittlungseinrichtung 24, beispielsweise ein
GPS-Modul oder Ähnliches,
zur Feststellung einer aktuellen Position innerhalb des Geländemodells 60.
Darüber
hinaus umfasst die Navigationsvorrichtung 10 eine Eingabeeinrichtung 18,
die beispielsweise ein Touchscreenmittel 20 zur berührenden
Eingabe von Daten und ein TMC-Verkehrsinformationsempfangsmittel 22 zum Empfang
von Verkehrsinformationen beinhalten kann. Die Routenberechnungseinrichtung 26,
die grundsätzlich
eine Recheneinheit umfasst, ist mit einer Anzeigeeinrichtung 28 angeschlossen,
die eine 2½-D-
oder 3D-Darstellung eines Gebäudemodells ermöglicht sowie
Navigationsanweisungen visuell und akustisch ausgeben kann. Wird
nun ein Fahrzeug entlang einer Route geführt, so wird statt einer zweidimensionalen
Kartendarstellung eine 2½-D-Darstellung
unter Berücksichtigung
des vereinfachten Gebäude modells 76 auf
der Anzeigeeinrichtung 28 dargestellt. Hierzu können neben
den Daten des vereinfachten Gebäudemodells 76 weitere
verkehrsrelevante Daten, wie beispielsweise interessante Orte, Tankstellen,
Restaurants etc. und Straßenführungsmarkierungen,
in der Anzeigeeinrichtung 28 eingeblendet werden.
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13 zeigt
einen Programmablaufplan eines Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen Verfahrens.
In einem Schritt S1 werden ein detailliertes Ursprungsgeländemodell
und Ursprungsgebäudemodelle 60, 62 aus
einer Ursprungsmodelldatenbank 42 einer Gebäudemodellerzeugungsvorrichtung 40 geladen.
Jedem Ursprungsgebäude 64 des Ursprungsgebäudemodells 62 wird
in Schritt S2 eine Gebäudefehlervariable
d 72 mit dem Wert 0 zugewiesen. In einem weiteren Schritt
S3-1 werden Aggregationscluster d. h. räumlich benachbarte Ursprungsgebäude 64,
identifiziert, die als Aggregationskandidaten möglicherweise zusammengefasst
werden können,
wobei bei der Zusammenfassung Straßenverläufe berücksichtigt werden müssen, um
Gebäude nicht über Straßen hinweg
zu aggregieren. In einem nächsten
Schritt S3-2 werden diese Gebäude
zusammengefasst, und in S3-3 wird ein Gebäudefehler bestimmt, der zur
Gebäudefehlervariablen
d jedes Ursprungsgebäudes 64 zugeschlagen
wird. Daraufhin wird in S3-4 überprüft, ob die
Gebäudefehlervariable
d 72 größer als
ein Gebäudefehlerschwellwert dmax 74 ist. Ist dies nicht der Fall,
können
weitere Ursprungsgebäude 64 oder
bereits aggregierte Gebäude 68 des
Aggregationsclusters weiterhin aggregiert werden. überschreitet
der Gebäudefehler
d 72 den Gebäudefehlerschwellwert
dmax 74, so wird die Aggregation
abgebrochen, wobei mit dem nächsten
Aggregationscluster sequentiell fortgefahren wird bzw. iterativ
das Gesamtmodell weiter aggregiert werden kann. Schließlich wird
in Schritt S3-5 die Komplexität K
des vereinfachten Gebäudemodells 76 bestimmt, beispielsweise
durch Bestimmung der Anzahl von aggregierten Gebäuden 68, Bestimmung
der Speichergröße des Gebäudemodells
oder der Anzahl der Gebäudepolygone,
und mit einem Komplexitätsschwellwert
Kmax in S3-6 verglichen. Unterschreitet die
Komplexität
K des vereinfachten Gebäudemodells 76 den
Komplexitätsschwellwert
Kmax, so ist das vereinfachte Gebäudemodell 76 zur
Anwendung innerhalb einer Navigationsvorrichtung 10 geeignet. Überschreitet
allerdings die Komplexität
K des vereinfachten Gebäudemodells 76 den
Komplexitätsschwellwert
Kmax, so werden alle Gebäudefehlerschwellwerte dmax 74, die der einzelnen Aggregationscluster,
der einzelnen Ursprungsgebäude 64 oder der
globale Schwellwert des gesamten Gebäudemodells erhöht, das
vereinfachte Gebäudemodell 76 wird
verworfen und ein neues noch stärker
vereinfachtes Gebäudemodell 76 erzeugt.
Schließlich
wird das vereinfachte Gebäudemodell 76 in
Schritt S4 in einer Speichereinrichtung 12 einer Navigationsvorrichtung 10 abgespeichert
und bei einer Routenführung
entlang einer vorgeplanten Route einem Benutzer auf einer Anzeigeneinrichtung 28 dargestellt.
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Die 14, 15, 16 und 17 stellen
jeweils in Teilfiguren a die Anzeige einer Anzeigeeinrichtung 68 einer
Navigationsvorrichtung 10 dar, bei der ein vereinfachtes
Gebäudemodell 76 mittels
eines aus dem Stand der Technik bekannten Vereinfachungsverfahrens
erzeugt wurde. Die Teilfiguren b stellen das vereinfachte Gebäudemodell 76 nach
einem Ausführungsbeispiel
des erfindungsgemäßen Verfahrens vor.
Als Beispiel sind Straßeninformationen
sowie beliebige dreidimensionale Gelände- und Städtemodelle verwendet worden,
wobei die Navigationsvorrichtung 10 aufgrund der eingeschränkten Speicher-
und Rechenkapazität
die Ursprungsgebäude
und -geländedaten
nicht darstellen kann. Das 3D-Gelände- und Gebäudemodell
kann unabhängig
von Straßeninformationen
vereinfacht werden. Bei dem 3D-Gebäudemodell nach den Teilfiguren
b wurde beim Zusammenfassen von Gebäuden auf die Höheninformationen
des 3D-Geländemodells
geachtet, da die zusammengefassten Gebäude 68 an kritischen
Stellen sonst fehlerhaft dargestellt wären. So scheinen beispielsweise
in 14a aggregierte Gebäude 68 teilweise in
der Luft zu stehen. In der 14a werden Gebäude unabhängig von
dem Geländemodell
aggregiert, so dass zwei große
Gebäudeblöcke im Vordergrund
aus mehreren Teilgebäuden
zusammengefasst wurden und, aufgrund der Steigung im Terrain 60 und
ihrer Ausmaße,
die Gebäude
nicht mehr in das Gelände
eingepasst werden konnten, so dass diese horizontal auf einer ihrer
Kanten zu stehen scheinen. Durch das erfindungsgemäße Verfahren wird
die Zusammenfassung der Gebäude
an kritischen Stellen jedoch beschränkt, so dass keine Darstellungsfehler
auftreten, wie in 14b dargestellt. In der 14b ist somit eine realistische Visualisierung
der Gebäude 68 auf
dem dreidimensionalen Geländemodell 60 dargestellt.
An Stellen großer
Höhendifferenz
werden die Gebäude 64 nicht
zu einem großen
Gebäudeblock 68 zusammengefasst.
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Die 15 bis 17 zeigen
anlehnend an das Beispiel der 14 einmal
Gebäudedarstellungen ohne
(a) und (b) unter Anwendung eines Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen Verfahrens.