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TECHNISCHES GEBIET
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung
zum Diagnostizieren einer Motorsteuerungsschaltung an Bord eines
hybriden Elektrofahrzeugs, und insbesondere das Diagnostizieren
einer möglichen
elektrischen Hochspannungsstörungsbedingung
in einer Komponente derselben.
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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Bei
einem dreiphasigen Motor vom Permanentmagnet- und Induktionstyp
induziert ein Anlegen einer dreiphasigen Wechselspannung (AC-Spannung) an die
Statorwicklungen ein sich um den Rotor herum veränderndes Magnetfeld, wobei
die Kraft eines entgegenwirkenden Magnetfelds, sei es nun induziert
oder von einem Satz von Permanentmagneten erzeugt, bewirkt, dass
sich eine Rotorwelle dreht. Drehmoment, das von der Rotorwelle bereitgestellt wird,
kann dann nach Bedarf genutzt und eingesetzt werden, um in einem
System nützliche
mechanische Arbeit zu verrichten. Zum Beispiel kann die Rotorwelle
ein System mit einem riemengetriebenen Generatorstarter (BAS-System)
eines Mildhybrid-Elektrofahrzeugs
antreiben, um einen schnellen Neustart des HEV nach einem automatischen
Stoppereignis zu ermöglichen.
Auf die gleiche Weise kann die Rotorwelle bei einem Vollhybridkonzept
selektiv mit einer Getriebewelle verbunden werden, um das Fahrzeug
elektrisch anzutreiben.
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Um
die korrekte Funktion der verschiedenen Komponenten einer Motorsteuerungsschaltung
an Bord des HEV sicherzustellen, wie etwa der Elektromotor- oder
Motor/Generator-Einheit (MGU), eines Hilfsleistungsmoduls (APM)
und eines Gleichrichter/Wechselrichter-Moduls (PIM), wird gewöhnlich ein
Phasenstromsensor innerhalb der MGU positioniert, um jeden der drei
Phasenströme,
die von dem PIM an die MGU übertragen
werden, direkt zu messen. Eine elektronische Steuerungseinheit oder
ein Controller in Verbindung mit jedem der Sensoren der drei Phasenströme kann
einen Phasenstromfehler ermitteln, indem sie bzw. er die verschiedenen
Phasenströme
aufaddiert und eine Diagnoseausfallbedingung setzt, wenn die Summe
einen Nullwert oder einen nahe bei null kalibrierten Schwellenwert überschreitet.
Bei einigen Zwecken, welche die Verwendung von drei verschiedenen
Phasenstromsensoren in der Motorsteuerungsschaltung umfassen, können derartige
Verfahren suboptimal sein.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Entsprechend
wird ein Verfahren bereitgestellt, um eine elektrische Hochspannungs-Störungsbedingung
(HV-Störungsbedingung)
an Bord eines HEV zu ermitteln, das eine Motorsteuerungsschaltung
aufweist, die eine HV-Batterie, eine MGU, ein APM und ein PIM umfasst.
Eine derartige MGU kann beispielsweise als Teil eines riemengetriebenen
Generatorstartersystems (BAS-Systems) verwendet werden, um das HEV
nach einem automatischen Stoppereignis selektiv neu zu starten.
Im Umfang der Erfindung verwendet die Motorsteuerungsschaltung nur
ein Phasenstromsensorpaar in Verbindung mit einem DC-Stromsensorpaar,
wobei ein DC-Stromsensor
zum Messen des DC-Ausgangsstroms aus der HV-Batterie und ein weiterer
DC-Stromsensor zum Messen des DC-Eingangsstroms in das APM positioniert
ist. Der DC-Eingangsstrom in das PIM wird nicht direkt gemessen,
sondern stattdessen von einer elektronischen Steue rungseinheit oder
einem Controller berechnet, die bzw. der einen Algorithmus, welcher
zum Ausführen
des erfindungsgemäßen Verfahrens
geeignet ist, wie hier nachstehend im Detail offengelegt wird, enthält oder
Zugriff auf diesen hat.
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Insbesondere
verwendet das Verfahren oder der Algorithmus Phasenstrommesswerte,
die von dem Phasenstromsensorpaar bereitgestellt werden, um eine
Reihe von Berechnungen und Schwellenwertvergleichsschritten auszuführen. Zum
Beispiel wird der DC-Eingangsstrom in das APM und das PIM von dem
DC-Ausgangsstrom aus der HV-Batterie subtrahiert und das Resultat
wird mit einem kalibrierten Schwellenwert verglichen, um zu ermitteln,
ob an Bord des HEV eine vorbestimmte HV-Störungsbedingung
existiert. Die ausgefallene Komponente kann dann isoliert werden
und nach Bedarf kann in Abhängigkeit
von der Komponente, die als die Ursache der HV-Störungsbedingung
diagnostiziert wurde, eine geeignete Steuerungsmaßnahme oder
Korrekturmaßnahme
ausgeführt
werden.
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Das
heißt,
dass der Controller fortfahren kann, die Erzeugung von Antriebsdrehmoment
an Bord des HEV zuzulassen, wenn ermittelt wird, dass das APM die
Quelle oder Ursache der HV-Störungsbedingung
ist, und auf die gleiche Weise eine Drehmomenterzeugung deaktivieren
kann, wenn ermittelt wird, dass die HV-Batterie oder das PIM die
Quelle ist. Unabhängig
davon, welche Komponente als die wahrscheinliche Quelle diagnostiziert
wird, kann der Controller eine akustische/visuelle Einrichtung innerhalb
des HEV selektiv aktivieren und/oder einen oder mehrere Ausfallmerker
und/oder Diagnosecodes für die
ausgefallene Komponente setzen, oder er kann eine beliebige andere
geeignete Steuerungsmaßnahme
ergreifen.
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Die
vorstehenden Merkmale und Vorteile und andere Merkmale und Vorteile
der vorliegenden Erfindung ergeben sich leicht aus der folgenden
genauen Beschreibung der besten Arten zum Ausführen der Erfindung, wenn sie
in Verbindung mit den beiliegenden Zeichnungen gelesen wird.
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KURZBESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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1 ist
eine schematische Veranschaulichung eines hybriden Elektrofahrzeugs
oder HEV mit einer erfindungsgemäßen Motorsteuerungsschaltung;
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2 ist
ein graphisches Flussdiagramm, das ein Verfahren oder einen Algorithmus
zum Ausführen
einer Stromsensorplausibilitätsdiagnose
an Bord des HEV von 1 beschreibt;
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3 ist
ein graphisches Flussdiagramm, das beispielhafte Vorbedingungsprüfungen beschreibt,
die zur Verwendung mit dem Algorithmus von 2 geeignet
sind; und
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4 ist
ein graphisches Flussdiagramm, das einen beispielhaften Satz von
Schritten zum Isolieren einer ausgefallenen Komponente in der in 1 gezeigten
Motorsteuerungsschaltung beschreibt.
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BESCHREIBUNG DER BEVORZUGTEN
AUSFÜHRUNGSFORM
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Mit
Bezug auf die Zeichnungen, in denen gleiche Bezugszeichen in den
verschiedenen Ansichten gleiche oder ähnliche Komponenten bezeichnen, und
mit 1 beginnend, umfasst ein hybrides Elektrofahrzeug
oder HEV 10 eine Motorsteuerungsschaltung 20.
Die Motorsteuerungsschaltung 20 umfasst eine elektronische
Steuerungseinheit oder einen Controller (C) 50 mit einem
Algorithmus 100 zum Diagnostizieren einer elektrischen
Hochspannungsstörungsbedingung
(HV-Störungsbedingung)
an Bord des HEV 10 und zum Steuern des Leistungsflusses
an verschiedene Komponenten des HEV 10. Bei einer beispielhaften
Ausführungsform
ist das HEV 10 als ein Mildhybrid ausgestaltet und umfasst daher
eine Motor/Generatoreinheit oder MGU 90, die zur Verwendung
in einem riemengetriebenen Generatorstartersystem (BAS-System) geeignet
ist. Wie der Fachmann versteht, kann ein BAS-System eine MGU verwenden,
um einen (nicht gezeigten) Rippenkeilriemen der Maschine nach einem
automatischen Stoppereignis, z. B. einem temporären Status mit ausgeschalteter
Maschine, um Kraftstoff zu sparen, wenn das HEV 10 an einer
Kreuzung oder einer Parkbucht hält,
oder bei anderen temporären
Leerlaufbedingungen zu drehen, wodurch eine Fahrt des HEV 10 schnell
wieder aufgenommen wird.
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Die
Motorsteuerungsschaltung 20 umfasst ein HV-Energiespeichersystem
oder eine HV-Batterie 60, mit in etwa 60–300 Volt
(V) oder mehr, die eine DC-Stromversorgung an ein Hilfs- oder Zubehörleistungsmodul
(APM) 70 und einen Elektromotorinverter oder ein Gleichrichter/Wechselrichtermodul
(PIM) 80 und letztlich an die MGU 90 liefert.
Im Umfang der Erfindung kann das APM 70 als ein DC/DC-Leistungswandler
ausgestaltet sein, der zum Umsetzen einer DC-Leistungsversorgung
von einem relativ hohen Spannungsniveau der HV-Batterie 60 auf
ein niedrigeres Spannungsniveau ausgelegt ist, das zum Versorgen
einer oder mehrerer (nicht gezeigter) Zubehöreinrichtungen an Bord des
HEV 10 mit Leistung geeignet ist, z. B. ein Radio, ein
elektronisches Bremssystem, elektrische Sitze, Fenster, Türschlösser usw.,
und umgekehrt, wie von einer elektronischen Steuerungseinheit oder
einem Controller (C) 50 bestimmt wird. Das niedrigere oder
Hilfsspannungsniveau, üblicherweise
etwa 12–14
Volt, ist nach Bedarf zum Laden einer (nicht gezeigten) Hilfsbatterie
und/oder zum direkten Versorgen eines oder mehrerer (nicht gezeigter)
Hilfssysteme an Bord des HEV 10 mit Leistung geeignet.
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Der
Controller 50 kann als ein verteiltes oder zentrales Steuerungsmodul
ausgestaltet sein, das derartige Steuerungsmodule und Fähigkeiten
aufweist, wie sie notwendig sein können, um die gesamte benötigte Leistungsfluss-Steuerungsfunktionalität an Bord
des HEV 10 auf die gewünschte
Weise auszuführen.
Zudem kann der Controller 50 als ein universaler digitaler
Computer ausgestaltet sein, der allgemein einen Mikroprozessor oder
eine zentrale Verarbeitungseinheit, einen Festwertspeicher (ROM),
einen Speicher mit wahlfreiem Zugriff (RAM), einen elektrisch programmierbaren
Festwertspeicher (EPROM), einen Hochgeschwindigkeitstaktgeber, analog/digital-(A/D)
und digital/analog-(D/A) Schaltungen, und Eingabe/Ausgabeschaltungen
und Einrichtungen (E/A) sowie geeignete Signalaufbereitungs- und
Pufferschaltungen umfasst. Alle im Controller 50 vorhandenen
oder für
diesen zugänglichen Algorithmen,
welche einen erfindungsgemäßen Motorsteuerungsalgorithmus 100 wie
nachstehend beschrieben umfassen, können im ROM gespeichert sein
und ausgeführt
werden, um die jeweilige Funktionalität bereitzustellen.
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Immer
noch mit Bezug auf 1 ist der Controller 50 jeweils
mit der HV-Batterie 60,
dem APM 70, dem PIM 80 und der MGU 90 über eine
HV-Verbindung elektrisch
verbunden, welche nachstehend hier als der HV-Bus 15 bezeichnet wird. Ein
Satz DC-Stromsensoren (S) 30A, 30B ist innerhalb
der Motorsteuerungsschaltung 20 positioniert, um die Amplitude
eines bidirektionalen elektrischen DC-Stroms, der zwischen der HV-Batterie 60 und dem
APM 70 fließt,
zu erfassen, zu detektieren, zu messen oder anderweitig zu ermitteln.
Der von der HV-Batterie 60 gelieferte DC-Ausgangsstrom ist
in 1 durch die bidirektionalen Pfeile IBAT dargestellt und
wird durch den HV-Bus 15 an einen Knoten 14 der
Motorsteuerungsschaltung 20 geleitet oder übertragen.
Der DC-Strom (IBAT) teilt sich bei Knoten 14 auf,
wobei ein erster Teil als ein DC-Eingangsstrom (IAPM)
zum Erregen des APM 70 wirkt und ein zweiter Teil als ein
DC-Eingangsstrom (IPIM) wirkt, der das PIM 80 erregt.
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Wie
vorstehend kurz erörtert
wurde, umfasst die Motorsteuerungsschaltung 20 das DC-Stromsensorpaar
(S) 30A, 30B. Zusätzlich umfasst die Motorsteuerungsschaltung 20 ein
AC-Phasenstromsensorpaar 40A, 40B, welche wie
gezeigt innerhalb des PIM 80 positioniert oder eingebaut
sein können,
um Verdrahtungskosten zu verringern. Die Phasenstromsensoren 40A, 40B messen
nur zwei der drei bidirektionalen AC-Phasenströme, die an Statorwicklungen 45 eines
Statorabschnitts der MGU 90 geliefert werden, wobei die
zwei Phasenströme
in 1 durch die bidirektionalen Pfeile A und B dargestellt
sind. Ein in dem Stator der MGU 90 induziertes Magnetfeld
erregt schließlich
einen Satz von Rotorwicklungen 48 eines Rotorabschnitts 46 derselben,
wodurch der Rotorabschnitt 46 gedreht wird, wie durch den
Pfeil C angezeigt ist.
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Unter
Verwendung nur der zwei gemessenen Phasenströme (Pfeile A, B) von den Phasenstromsensoren 40A, 40B kann
ein DC-Eingangsstrom an das PIM 80 (IPIM)
von dem Algorithmus 100 des Controllers 50 berechnet
werden. Das heißt, dass
beide Stromsensoren 30A, 30B ihre jeweiligen Stromlesewerte über eine
hart verdrahtete oder drahtlose Verbindung oder einen Steuerungsweg 17 an
den Controller 50 zur Verwendung durch einen Algorithmus 100 liefern,
der in dem Controller 50 vorhanden ist oder andernfalls
für diesen
leicht zugänglich
ist. Der Controller 50 steht über einen weiteren Steuerungsweg 17 auch
in einer hart verdrahteten oder drahtlosen Verbindung mit dem Stromsensorpaar 30A, 30B,
sodass der Controller 50 jeden der erforderlichen bidirektionalen
elektrischen Stromwerte, d. h. IBAT, IAPM, IPIM und das
Paar von Phasenströmen,
das durch die Pfeile A und B dargestellt ist, direkt messen oder
schnell berechnen oder anderweitig ermitteln kann.
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Mit
Bezug auf 2 und mit spezieller Bezugnahme
auf die verschiedenen Komponenten des HEV 10 von 1 ist
der Controller 50 ausgelegt, um das erfindungsgemäße Verfahren über den
Algorithmus 100 auszuführen,
um eine Plausibilitätsdiagnoseprüfung der
elektrischen Stromsensoren für
das HEV 10 durchzuführen
oder auszuführen,
d. h. um eine HV-Störungsbedingung
an Bord des HEV 10 zu diagnostizieren. Eine derartige HV-Störungsbedingung
kann beispielsweise einen Ausfall eines beliebigen der Sensoren 30A, 30B, 40A, 40B,
einen elektrischen Kurzschluss zwischen dem HV-Bus 15 des HEV
und dem Fahrwerk des HEV 10, einen elektrischen Kurzschluss
zwischen einer Phasenwicklung der MGU 90, ausgefranste
Kabel usw. umfassen.
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Der
Algorithmus 100 beginnt bei Schritt 200, bei dem
der Controller 50 verifiziert, ob eine oder mehrere Vorbedingungen
zum Fortsetzen der Ausführung
des Algorithmus 100 erfüllt
sind. Ein beispielhafter Satz derartiger Vorbedingungen zum Fortsetzen
der Ausführung
des Algorithmus 100 umfasst eine Ermittlung, dass ein Fahrzeugschlüssel oder eine
Zündung
auf „laufen” gestellt
ist und ein Hochspannungsbatterieschütz geschlossen ist, wie nachstehend
später
mit Bezug auf 3 beschrieben ist. Wenn diese
oder andere gewünschte
Vorbedingungen nicht erfüllt
sind, dann ist der Algorithmus 100 beendet. Der Controller 50 kann
nach einer vorbestimmten Warteperiode von neuem mit Schritt 200 fortfahren,
wodurch der Schritt 200 effektiv danach in einer Schleife
wiederholt wird, bis die erforderlichen Vorbedingungen erfüllt sind.
Sobald der Controller 50 ermittelt, dass die Vorbedingungen
von Schritt 200 erfüllt
sind, geht der Controller 50 zu Schritt 300 weiter.
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Bei
Schritt 300 kann der Controller 50 einen Satz
von Werten für
eine Anzahl von vorzeichenlosen ganzzahligen Zählern und/oder zugehörigen Bestanden-,
Ausfall- und Abtastmerkern zurücksetzen.
Zum Beispiel kann der Controller 50 jeweils einen „Ausfallzähler”-Merker,
einen „Abtastzähler”-Merker
und einen „Stromsensorplausibilitätsausfallmerker (CRF-Merker)” zurück oder
auf null setzen. Sobald die erforderlichen Werte zurück oder
auf null gesetzt wurden, geht der Algorithmus 100 zu Schritt 400 weiter.
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Bei
Schritt 400 empfängt
oder extrahiert der Controller 50 Daten von den DC-Stromsensoren 30A, 30B,
um die Werte der gemessenen DC-Ausgangs-
und Eingangs-Ströme,
d. h. IBAT bzw. IAPM zu ermitteln.
Diese Werte können
im Speicher temporär gespeichert
oder aufgezeichnet werden. Der Controller 50 geht dann
zu Schritt 410 weiter.
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Bei
Schritt 410 berechnet der Algorithmus 100 den
Wert des DC-Eingangsstroms
für das
PIM 80 (IPIM) unter Verwendung
der gemessenen AC-Phasenströme
von den zwei Phasenstromsensoren 40A, 40B (Pfeile
A, B) und zeichnet diesen Wert im Speicher auf. Zum Beispiel kann
der DC-Strom für einen gegebenen
Impulsbreitenmodulationszyklus (PWM-Zyklus) unter Verwendung der drei Phasenströme berechnet
werden, wobei die zwei gemessenen Phasenströme verwendet werden, um den
dritten zu berechnen. Das heißt,
dass die Phasen A und B mit den Stromsensoren 30A, 30B gemessen
werden, wie in 1 gezeigt ist, während Phase
C, die keinen zugehörigen
Sensor aufweist, aus den Phasen A und B berechnet wird.
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Wie
der Fachmann versteht, kann man sich die zwei augenblicklichen Phasenstrommesswerte unter
der Voraussetzung einer Abtastrate, die hoch oder schnell genug
ist, als den nicht veränderlichen oder
konstanten Phasenstrom über
die Abtastperiode vorstellen. Zusammen mit einem bekannten Satz von
PWM-Tastverhältnissen,
der angelegt wird, um dreiphasige Bipolartransistoren mit isolierter
Gateelektrode oder IGBTs zu steuern, kann man den mittleren PIM-Eingangs-DC-Strom
(I_dc) über
diesen PWM-Zyklus unter Verwendung der Formel: I_dc = (Da – Dc)·Ia + (Db – Dc)·Ib berechnen,
wobei die Variablen Da, Db und Dc das gesteuerte Tastverhältnis für den dreiphasigen
IGBT sind und wobei die Variablen Ia und Ib die bei der Abtastung
gemessenen Ströme
der Phasen A und B sind. Man kann auch einen Mittelwert über eine
vorbestimmte Anzahl von Abtastungen aufnehmen, um einen DC-Strommittelwert
für eine
besser gefilterte Version der DC-Stromberechnung zu erhalten. Wie
auch immer der Wert des DC-Eingangsstroms (IPIM)
ermittelt wird, sobald er bekannt ist, geht der Algorithmus 100 zu
Schritt 420 weiter.
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Bei
Schritt 420 berechnet der Controller 50 einen
augenblicklichen Wert (X) unter Verwendung der folgenden Absolutwertgleichung:
X = |IBAT – IAPM – IINV|. Wenn dieser augenblickliche Wert (X) über eine kalibrierte
Periode hinweg größer als
ein Ausfallschwellenwert ist, dann kann der „Ausfallzähler” inkrementiert werden. Der
Controller 50 zeichnet auch auf oder vermerkt anderweitig
durch ein beliebiges geeignetes Mittel, wie etwa durch Inkrementieren
einer zugeordneten „Abtastzähler”-Variable, dass er Abtastwerte
aufgenommen hat oder eine Abtastoperation durchgeführt hat.
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Bei
einer beispielhaften Ausführungsform kann
der augenblickliche Wert (X) unter Verwendung einer Steuerungsschleife
von etwa 10 Millisekunden (ms) über
ein Intervall von etwa 200 ms hinweg berechnet werden, obwohl auch
andere Intervalle und/oder Steuerungsschleifen-Zykluszeiten verwendet
werden können,
ohne den beabsichtigten Umfang der Erfindung zu verlassen. Nach
Abschluss von Schritt 420 geht der Algorithmus 100 zu
Schritt 430 weiter.
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Bei
Schritt 430 kann der Wert eines Stromsensor-Plausibilitätsmerkers
(CRF-Merkers) unter Verwendung der folgenden Logik ermittelt werden: Wenn
der Wert des Ausfallzählers
größer als
eine vorkalibrierte Schwellenwertzahl ist, dann kann der CRF-Merker
auf „1”, „wahr”, „bestanden” oder einen beliebigen
anderen geeigneten Wert gesetzt werden. Andernfalls kann der CRF-Merker
auf „0”, „falsch”, „ausgefallen” oder einem
beliebigen anderen geeigneten Wert gesetzt werden.
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Bei
einer beispielhaften Ausführungsform kann
der Controller 50 programmiert sein, um etwa 25 Abtastwerte
aufzunehmen oder zu sammeln, wobei etwa 20 dieser Abtastwerte benötigt werden,
um über
den Ausfallschwellenwert zu gelangen. Alternativ kann ein „schnell
bestanden”-Kriterium im Umfang der
Erfindung bereitgestellt werden. Wenn als Beispiel bei Abtastwert
7 von 25 vom Algorithmus 100 noch kein Ausfallabtastwert
ermittelt wurde, ist es logisch unmöglich, innerhalb der beispielhaften
zugeordneten Abtastgröße von 25,
d. h. 25 – 7
= 18, 20 Ausfälle
zu erreichen. Stattdessen kann der Controller 50 das Abtastfenster
zurücksetzen
und von neuem mit dem Abtasten beginnen. Nach dem Ermitteln des
Werts des CRF-Merkers bei Schritt 430 geht der Algorithmus 100 zu
Schritt 440 weiter.
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Bei
Schritt 440 kann der Wert des CRF-Merkers verwendet werden,
um die nächste
Maßnahme zu
bestimmen. Das heißt,
dass der Controller 50 dann, wenn der CRF-Merker auf „falsch” gesetzt
ist, Schritt 400 wiederholen kann, da die aktuellen Werte plausibel
oder nicht ungewöhnlich
zu sein scheinen. Wenn der CRF-Merker auf „wahr” gesetzt ist, dann geht der
Controller 50 zu Schritt 500 weiter.
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Bei
Schritt 500, von dem eine Ausführungsform in 4 genauer
beschrieben ist, wie nachstehend erläutert wird, isoliert der Controller 50 die wahrscheinlich
ausgefallene Komponente oder Komponenten der Motorsteuerungsschaltung 20,
was zu der diagnostizierten Sensorirrationalität des Systems führt. Nach
dem Isolieren der ausgefallenen Komponente geht der Algorithmus 100 zu
Schritt 600 weiter.
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Bei
Schritt 600 führt
der Controller 50 eine oder mehrere geeignete Steuerungsmaßnahmen
in Ansprechen auf die ausgefallene Komponente aus. Die Steuerungsmaßnahme kann
in Abhängigkeit
von der speziellen Komponente variieren, die als die Ursache der
Sensorirrationalität
ermittelt wurde. Zum Beispiel kann ein vollständiges Abschalten des HEV 10 ausgeführt werden,
wenn ermittelt wird, dass die HV-Batterie 60 oder das PIM 80 die
Ursache des Ausfalls sind, wodurch die Erzeugung von Antriebsdrehmoment
an Bord des HEV 10 verhindert wird. Wenn ermittelt wird,
dass das APM 70 die Ursache ist, kann das Antriebsdrehmoment
aktiviert bleiben.
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In
jedem Fall kann der Controller 50 einen Komponentenausfallmerker
oder einen Diagnosecode setzen, um die Wartung oder Instandhaltung
zu erleichtern. Ein derartiger Code kann an einen entfernten Ort über ein
(nicht gezeigtes) Telematiksystem übertragen werden, wenn das
HEV 10 entsprechend ausgestattet ist. Gleichermaßen kann
ein Maschinenprüflicht
und/oder ein anderer akustischer/visueller Akustikalarm in der Fahrgastzelle
des HEV 10 selektiv aktiviert werden, um einen Fahrer vor
der potentiellen elektrischen HV-Störung zu warnen. Sobald eine
geeignete Steuerungsmaßnahme
ausgeführt
wurde, wird der Algorithmus 100 beendet.
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Mit
Bezug auf 3 beginnt ein beispielhafter
Satz von Vorbedingungen für
den Schritt 200 (siehe 2) des Algorithmus 100 mit
Schritt 204, bei dem der Controller 50 Werte empfängt, liest,
erfasst oder anderweitig ermittelt, die einem Satz von Fahrzeugschwellenwertbedingungen
entsprechen. Bei der Ausführungsform
von 3 umfassen die Daten, die zum Ermitteln des Vorhandenseins
oder des Fehlens von Vorbedingungen benötigt werden, die Position oder
den Status eines Zündschlüssels, Schalters,
Knopfs oder einer anderen Ein/Aus-Starteinrichtung des HEV 10 und/oder
einen Status eines HV-Relais oder Schützes 11 in der Motorsteuerungsschaltung 20,
das sich automatisch schließt,
wenn das HEV 10 gestartet wird. Sobald derartige Daten ermittelt
sind, geht der Algorithmus 100 zu Schritt 206 weiter.
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Bei
Schritt 206 ermittelt der Algorithmus 100, ob
die bei Schritt 204 ermittelten Daten einem vorbestimmten
Fahrzeugstatus entsprechen, wie vorstehend erläutert, d. h., ob die Zündung oder
der Fahrzeugschlüssel
auf „laufen” gestellt
ist. Wenn die Vorbedingung von Schritt 206 nicht erfüllt ist,
geht der Algorithmus 100 zu Schritt 212 weiter,
während
der Algorithmus 100 andernfalls zu Schritt 208 weitergeht.
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Wenn
die Schlüsselposition
auf laufen gestellt ist, dann kann der Controller 50 bei
Schritt 208 verifizieren, dass das HEV 10 läuft, indem
ein offener/geschlossener Status des Schützes 11 ermittelt wird.
Wenn das Schütz 11 geschlossen
ist, dann geht der Controller 50 zu Schritt 210 weiter,
wobei der Algorithmus 100 andernfalls zu Schritt 212 weitergeht.
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Bei
Schritt 212 ermittelt der Algorithmus 100, dass
die erforderlichen Vorbedingungen von Schritt 206 und 208 erfüllt sind.
In Ansprechen auf diese Ermittlung kann der Controller einen Merker
setzen oder eine beliebige andere geeignete Maßnahme ergreifen, welche eine
fortgesetzte Ausführung
des Algorithmus 100 ermöglicht.
Der Algorithmus 100 geht dann zu Schritt 300 weiter,
wie vorstehend mit Bezug auf 2 erläutert ist.
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Mit
Bezug auf 4 isoliert eine beispielhafte
Ausführungsform
des Schrittes 500 des Algorithmus 100, der vorstehend
mit Bezug auf 2 beschrieben ist, die ausgefallene
Komponente der Motorsteuerungsschaltung 20 von 1 auf
effektive Weise. Mit Schritt 510 beginnend schaltet der
Controller 50 das APM 70 aus oder fährt es herunter,
wodurch der DC-Strom (IAPM) von der Motorsteuerungsschaltung 20 effektiv
entfernt wird. Nachdem das APM 70 heruntergefahren wurde,
geht der Algorithmus 100 zu Schritt 530 weiter.
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Bei
Schritt 530 liest der Controller 50 den DC-Stromwert
vom DC-Stromsensor 30A,
ignoriert aber den DC-Stromwert vom Sensor 30B des APM 70.
Der Controller 50 liest oder empfängt auch die Phasenstromwerte
von dem Phasenstromsensorpaar 40A, 40B. Der Algorithmus 100 geht
dann zu Schritt 540 weiter.
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Bei
Schritt 540 führt
der Controller 50 eine Abtastung aus, indem er den DC-Strom
des PIM 80, d. h. IPIM, wie vorstehend
erläutert
berechnet. Nach dem Berechnen des Werts des DC-Stroms (IPIM) geht der Algorithmus 100 zu
Schritt 550 weiter.
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Bei
Schritt 550 berechnet oder ermittelt der Algorithmus 100 den
absoluten Wert von IBAT – IINV und
der Controller 50 geht zu Schritt 560 weiter,
wenn dieser absolute Wert eine vorgegebene Zeitperiode lang größer als null
oder als ein niedriger von null verschiedener Ausfallschwellenwert
ist. Andernfalls ist, wenn dieser absolute Wert null ist, der Schritt 500 des Algorithmus 100,
der in 4 gezeigt ist, beendet, wobei der Algorithmus 100 mit
Schritt 600 von 2 fortfährt.
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Bei
Schritt 560 leitet der Algorithmus 100 ab, dass
die Ursache des Ausfalls nicht das APM 70 ist, sondern
stattdessen die HV-Batterie 60 und/oder das PIM 80.
Ein Merker, der das Ergebnis darstellt, kann gesetzt werden, um
anzuzeigen, dass das APM 70 nicht die wahrscheinliche Ursache
des Ausfalls ist. Das bedeutet, dass bei Schritt 560, bei
dem das APM 70 von 1 getrennt
oder heruntergefahren ist, das Ergebnis der Schritte 530–550 eine
Ermittlung ist, dass das APM 70 die wahrscheinliche Quelle
oder Ursache des Ausfalls ist oder nicht, und in Ansprechen auf
diese Ermittlung kann ein entsprechender Merker, etwa ein APM-CRF-Merker oder ein Diagnosecode
oder eine andere geeignete Anzeige gesetzt werden, wie in 4 gezeigt
ist. Nach dem Setzen des Merkers oder des Diagnosecodes ist der
Schritt 500 des Algorithmus 100 beendet, wobei
der Gesamtalgorithmus 100 bei Schritt 600 von 2 fortfährt, wie
vorstehend beschrieben ist.
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Folglich
kann durch Verwenden des Verfahrens und der Vorrichtung der vorliegenden
Erfindung eine ausgefallene elektrische Hochspannungskomponente
an Bord des HEV 10 von 1 automatisch diagnostiziert
werden und eine geeignete Steuerungsmaßnahme kann ausgeführt werden,
die auf die spezielle Diagnose zugeschnitten ist. Zudem können Systemkosten
zumindest teilweise verringert werden, indem einer der von der AC-Seite
der Motorsteuerungsschaltung 20 benötigten Phasenstromsensoren,
d. h. der Ausgangsseite des PIM 80, beseitigt wird.
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Obwohl
die besten Arten zum Ausführen
der Erfindung im Detail beschrieben wurden, werden Fachleute auf
dem Gebiet, das diese Erfindung betrifft, verschiedene alternative
Entwürfe
und Ausführungsformen
zum Umsetzen der Erfindung in die Praxis im Umfang der beigefügten Ansprüche erkennen.