DE102009044284A1 - Verfahren und Vorrichtung zur Fahrspurerkennung - Google Patents

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    • G06V20/00Scenes; Scene-specific elements
    • G06V20/50Context or environment of the image
    • G06V20/56Context or environment of the image exterior to a vehicle by using sensors mounted on the vehicle
    • G06V20/588Recognition of the road, e.g. of lane markings; Recognition of the vehicle driving pattern in relation to the road

Abstract

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Fahrspurerkennung, bei dem mindestens ein Bild einer Sequenz von digitalisierten Bildern einer Fahrbahn mit den folgenden Schritten verarbeitet wird: - Ermittekennen einer Fahrspur auf Basis der ermittelten multiplen Bildeigenschaften (S12).

Description

  • Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Fahrspurerkennung gemäß Anspruch 1 bzw. 8.
  • Systeme, die auf maschinellem Sehen basieren und in modernen Fahrerassistenzsystemen für die Erkennung von (Fahr-)Spurmarkierungen zum Einsatz kommen, konzentrieren sich bei der Bildverarbeitung in der Regel auf die Erkennung von Hell-Dunkel Übergängen, die insbesondere bei hellen Spurmarkierungen und dunklen Straßenbelägen auftreten. Diese Systeme können natürlich nur dann gut funktionieren, wenn Spurmarkierungen auf einer Straße sichtbar sind und Hell-Dunkel-Übergänge in den mit einer Kamera erfassten Bildern der Straße auftreten.
  • Es gibt jedoch auch Fälle, bei denen keine oder keine für ein maschinelles Sehen erkennbare Spurmarkierung vorhanden ist, aber eine Unterstützung eines Fahrers durch ein Fahrerassistenzsystem trotzdem erwünscht ist. Beispiele solcher Fälle sind Fahrten in Autobahnbaustellen, Fahrten neben einer Begrenzungsmauer und Fahrten auf kleinen Landstraßen. Insbesondere bei solchen Fällen versagen häufig die auf die Erkennung von Hell-Dunkel-Übergängen ausgelegten Bildverarbeitungsalgorithmen, da entweder zu wenige oder gar keine für eine zufriedenstellende Spurerkennung erforderliche Hell-Dunkel-Übergänge in den mit einer Kamera erfassten Bildfolgen auftreten. Darüber hinaus können mehrer erkannte Spurmarkierungen zu einem nicht eindeutig interpretierbaren Fahrspurverlauf führen. Ein Beispiel sind hiefür parallel auftretende gelbe und weiße Spurmarkierungen in Baustellen.
  • Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es nun, ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Fahrspurerkennung vorzuschlagen, die auch für Fälle ohne ausreichende Fahrspurmarkierungen eingesetzt werden können.
  • Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren zur Fahrspurerkennung mit den Merkmalen nach Anspruch 1 und eine entsprechende Vorrichtung mit den Merkmalen nach Anspruch 8 gelöst. Weitere Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen.
  • Ein wesentlicher Gedanke der Erfindung besteht darin, eine Fahrspurerkennung nicht nur auf Basis von einzelnen Bildeigenschaften wie Spurmarkierungen und den entsprechenden Hell-Dunkel-Übergängen, sondern auf Grundlage von multiplen Bildeigenschaften durchzuführen, um auch bei den eingangs geschilderten Situationen eine Fahrspurerkennung zu ermöglichen. Die multiplen Bildeigenschaften sind insbesondere besonders auffällige Eigenschaften in Bildern einer Fahrspur, die in der Regel nicht auf herkömmliche Fahrspurmarkierungen zurückzuführen sind, aber trotzdem für eine Fahrspurerkennung bedeutsame Informationen liefern können. Insbesondere die im Folgenden aufgelisteten Eigenschaften fallen unter die Kategorie „multiple Bildeigenschaften” im Sinne der vorliegenden Erfindung:
    • • Kontrastsprünge: Eine Fahrbahn weist häufig aufgrund ihrer Regelmäßigkeit kaum Kontrast auf. Dies gilt jedoch nicht für den Bereich neben der Fahrbahn.
    • • Sprünge in der Anzahl von Features: Features sind markante Bildpunkte (z. B. Ecken) mit hoher Gradienteninformation. Sie können leicht in Folgebildern wiedergefunden werden und eigenen sich damit zur Berechnung des optischen Flusses mit Monokameras oder zur Stereovision. Mit Feature basierten Verfahren kann eine deutliche Rechenzeitreduktion erreicht werden. Auf einer Straßenoberfläche lassen sich aufgrund der Regelmäßigkeit kaum Features finden. Dies gilt nicht für den Straßenrand. Im Gras können z. B. beliebig viele Features gewonnen werden.
    • • Sprünge in der Standartabweichung der Helligkeit nebeneinander liegender Pixel: Auch hier kommt zum tragen, dass Pixel, die einen Teil der Fahrbahnoberfläche darstellen meist genauso hell sind wie ihre Nachbarpixel. Auch dies gilt nicht für Fahrbahnränder. Neben der Asphaltierten Strecke springen die Helligkeitswerte deutlich stärker.
    • • Regelmäßige Muster: Wird ein Muster, das im Bild neben dem Fahrschlauch gefunden wurde im weiteren Verlauf immer wieder gefunden, kann davon ausgegangen werden, dass es sich um eine Fahrbahnbegrenzung, wie z. B. eine Baustellenleitwand oder eine Leitplanke handelt. Vorraussetzung dafür ist, dass das Muster genügend verwertbare Eigenschaften wie Hell-Dunkel Übergänge oder das Vorhandensein von Features besitzt. Des Weiteren muss ein recht großer Bereich aus dem Bild ausgeschnitten werden. Wird nur ein Teil davon wieder im Bild gefunden, muss der Ausschnitt entsprechend verkleinert werden. Ein Besonderes Merkmal hierbei sind parallel verlaufende Linien in variierendem Abstand.
  • Die vorliegende Erfindung betrifft nun gemäß einer Ausführungsform ein Verfahren zur Fahrspurerkennung, bei dem mindestens ein Bild einer Sequenz von digitalisierten Bildern mit den folgenden Schritten verarbeitet wird:
    • – Ermitteln von multiplen Bildeigenschaften, und
    • – Erkennen einer Fahrspur auf Basis der ermittelten multiplen Bildeigenschaften.
  • Das Verfahren kann als Algorithmus in einem Programm implementiert werden, das beispielsweise in einem Fahrerassistenzsystem von einem Prozessor ausgeführt wird und zur Analyse von Bildern einer Videokamera dient. Abhängig von der Analyse kann das Fahrerassistenzsystem Signale ausgeben, die entweder zur Warnung eines Fahrers oder auch zur aktiven Unterstützung eines Fahrers durch Eingriff in die Fahrzeugsteuerung vorgesehen sein können. Insbesondere kann das Fahrerassistenzsystem einen Fahrer in Situationen unterstützen, in denen keine Fahrspurmarkierungen vorhanden sind, und insbesondere die Fahrspur schwer zu erkennen ist.
  • Insbesondere können mit dem Verfahren folgende multiple Bildeigenschaften ermittelt werden:
    Kontrastsprünge;
    Sprünge in der Anzahl von Features in einer Sequenz von Bildern;
    Sprünge in der Standardabweichung der Helligkeit nebeneinander liegender Pixel;
    ein regelmäßiges Muster neben einem Fahrschlauch in einer Sequenz von Bildern.
  • Die oben erwähnten multiplen Bildeigenschaften können trotz fehlender Fahrspurmarkierungen zumindest eine Erkennung eines Fahrspurrandbereichs oder -Begrenzungsbereichs ermöglichen.
  • Das Erkennen einer Fahrspur kann einen oder mehrere der folgenden Schritte aufweisen:
    Erkennen eines Bereichs neben der Fahrspur anhand von ermittelten Kontrastsprüngen;
    Erkennen eines Bereichs neben der Fahrspur anhand von ermittelten Sprüngen in der Anzahl von Features;
    Erkennen eines Bereichs neben der Fahrspur anhand von ermittelten Sprüngen in der Standardabweichung der Helligkeit nebeneinander liegender Pixel;
    Erkennen eines Bereichs zur Begrenzung der Fahrspur anhand von einem in einer Sequenz von Bildern ermittelten regelmäßigen Muster.
  • Insbesondere kann das Erkennen eines Bereichs neben der Fahrspur anhand von ermittelten Kontrastsprüngen folgende Schritte aufweisen:
    • – Ermitteln von Kontrastsprüngen in jedem Bild der Sequenz von digitalisierten Bildern und
    • – Klassifizieren von Bereichen mit ermittelten Kontrastsprüngen als Bereiche neben der Fahrspur.
  • Insbesondere kann das Erkennen eines Bereichs neben der Fahrspur anhand von ermittelten Sprüngen in der Anzahl von Features folgende Schritte aufweisen:
    • – Ermitteln der Anzahl von Features in jedem Bild der Sequenz von digitalisierten Bildern,
    • – Ermitteln von Sprüngen in den ermittelten Anzahlen der Features in aufeinanderfolgenden Bildern und
    • – Klassifizieren von Bereichen mit ermittelten Sprüngen in den Anzahlen der Features in aufeinanderfolgenden Bildern als Bereiche neben der Fahrspur.
  • Insbesondere kann das Erkennen eines Bereichs neben der Fahrspur anhand von ermittelten Sprüngen in der Standardabweichung der Helligkeit nebeneinander liegender Pixel folgende Schritte aufweisen:
    • – Ermitteln der Standardabweichung der Helligkeit nebeneinander liegender Pixel in jedem Bild der Sequenz von digitalisierten Bildern,
    • – Ermitteln von Sprüngen in den Standardabweichungen der Helligkeit nebeneinander liegender Pixel in aufeinanderfolgenden Bildern und
    • – Klassifizieren von Bereichen mit ermittelten Sprüngen in den Standardabweichungen der Helligkeit nebeneinander liegender Pixel als Bereiche neben der Fahrspur.
  • Insbesondere kann das Erkennen eines Bereichs zur Begrenzung einer Fahrspur anhand von einem in einer Sequenz von Bildern ermittelten regelmäßigen Muster folgende Schritte aufweisen:
    • – Festlegen von mindestens einem Bereich in Bildern der Sequenz von digitalisierten Bildern
    • – Suchen nach etwa parallel verlaufenden Linien in einem festgelegten Bereich,
    • – Klassifizieren eines Bereichs als Begrenzung einer Fahrspur, wenn sich im Bereich etwa parallel verlaufende Linien befinden.
  • Eine weitere Ausführungsform der Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Fahrspurerkennung, die zum Verarbeiten von mindestens einem Bild einer Sequenz von digitalisierten Bildern ausgebildet ist und folgendes aufweist:
    • – Mittel zum Ermitteln von multiplen Bildeigenschaften, und
    • – Mittel zum Erkennen einer Fahrspur auf Basis der ermittelten multiplen Bildeigenschaften.
  • Die Vorrichtung kann insbesondere zum Durchführen eines Verfahrens nach der Erfindung und wie oben beschrieben ausgebildet sein.
  • Eine weitere Ausführungsform der Erfindung betrifft ferner ein Fahrerassistenzsystem für ein Fahrzeug mit einer Vorrichtung nach der Erfindung und wie vorstehend beschrieben.
  • Weitere Vorteile und Anwendungsmöglichkeiten der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung in Verbindung mit dem/den in der/den Zeichnung(en) dargestellten Ausführungsbeispiel(en).
  • In der Beschreibung, in den Ansprüchen, in der Zusammenfassung und in der/den Zeichnung(en) werden die in der hinten angeführten Liste der Bezugszeichen verwendeten Begriffe und zugeordneten Bezugszeichen verwendet.
  • Die Zeichnung(en) zeigt/zeigen in
  • 1 eine vereinfachte Darstellung eines Bildes einer Szene mit einer Fahrspur, wobei das Bild multiple Bildeigenschaften aufweist, die erfindungsgemäß zur Fahrspurerkennung ausgewertet werden;
  • 2 ein Flussdiagramm einer Ausführungsform des Verfahrens zur Fahrspurerkennung gemäß der Erfindung; und
  • 3 ein Blockschaltbild eines Ausführungsbeispielsweise einer Vorrichtung zur Fahrspurerkennung gemäß der Erfindung.
  • Im Folgenden können gleiche und/oder funktional gleiche Elemente mit den gleichen Bezugszeichen versehen sein. Die im Folgenden angegebenen absoluten Werte und Maßangaben sind nur beispielhafte Werte und stellen keine Einschränkung der Erfindung auf derartige Dimensionen dar.
  • 1 zeigt ein Bild einer schematisch dargestellten Szene, das von einer Videokamera eines Fahrerassistenzsystems zur Fahrspurerkennung erfasst wurde, die in einem Fahrzeug beispielsweise hinter dem Rückspiegel angebracht ist. Das Fahrerassistenzsystem kann dazu ausgebildet und vorgesehen sein, einen Fahrer beim Spurhalten zu unterstützen, indem es ihm eine erkannte Fahrspur auf einer Anzeige anzeigt, oder ihn akustisch, optisch oder haptisch beim Verlassen einer erkannten Fahrspur warnt, oder aktiv in die Fahrzeugsteuerung, insbesondere die Lenkung eingreift, um ein Verlassen der Fahrspur zu vermeiden.
  • Die im Bild schematisch gezeigte Szene stellt eine Situation dar, bei der sich das Fahrzeug auf einer Fahrspur bewegt, die keine typischen Fahrspurmarkierungen aufweist, die ansonsten zur automatischen Fahrspurerkennung von Fahrerassistenzsystemen ausgewertet werden. Wie eingangs erläutert wurde, haben derartige Fahrerassistenzsysteme bei solchen Situationen aufgrund der fehlenden Markierungen häufig Probleme, eine Fahrspur zuverlässig zu erkennen. Die Fahrbahn ist im Bild durch den rechten und linken Fahrbahnrand 20 bzw. 22 begrenzt. Die Fahrbahnränder 20 und 22 können insbesondere unbefestigte Ränder einer Baustelle oder Landstraße sein.
  • Um eine Fahrspur auch bei einer derartigen Fahrbahn erkennen zu können, werden nach der Erfindung multiple Bildeigenschaften in den von der Videokamera des Fahrerassistenzsystems erfassten Bildern ausgewertet. Als multiple Bildeigenschaften werden insbesondere Kontrastsprünge, Sprünge in der Anzahl von Features, Sprünge in der Standardabweichung der Helligkeit nebeneinander liegender Pixel sowie regelmäßige Muster ermittelt. Wie bereits oben erwähnt werden als Features insbesondere markante Bildeigenschaften ausgewertet, die leicht in Folgebildern wiedergefunden werden können.
  • Kontrastsprünge treten bei Landstraßen oder Baustellen häufig im Fahrbahnrandbereich oder neben der Fahrspur bzw. Fahrbahn auf. In 1 sind die Fahrbahnränder 20 und 22 bzw. Fahrbahnrandbereiche sehr unregelmäßig und weisen daher deutliche Kontrastsprünge auf, die für eine Fahrspurerkennung detektiert werden können. Weiterhin lassen sich in 1 Features detektieren. In 1 sind Features durch die rechteckigen gestrichelten Boxen gekennzeichnet. Als Features sind an den Fahrbahnrändern im Bild Grasbüschel 10, markante Fahrbahnausbuchtungen 12 und Grasflecken 14 identifiziert und markiert. Diese Bildeigenschaften können in aufeinanderfolgenden Bildern einer Sequenz von Bildern algorithmisch leicht wiedergefunden und als Erkennungspunkte für die automatische Fahrspurerkennung markiert werden. Weiterhin können für diese Features auch Sprünge in der Standardabweichung der Helligkeit nebeneinander liegender Pixel detektiert werden, da in aufeinander folgenden Bildern die Helligkeitswerte stark springen, insbesondere an den unregelmäßigen Fahrbahnrändern 20 und 22, aber auch in den mit gestrichelten Boxen markierten Bereichen.
  • Weiterhin können zur Fahrspurerkennung regelmäßige Muster ausgewertet werden, wie die in 1 gezeigten Baustellenabsperrpoller 18 oder Leitplanken. Hierzu werden Bereiche wie der Bereich 16 aus dem Bild ausgeschnitten und auf regelmäßig wiederkehrende Muster in aufeinanderfolgenden Bildern einer Sequenz von Bildern untersucht. Als besonderes Merkmal können insbesondere nahezu parallel verlaufende Linien in variierendem Abstand detektiert werden. Es soll nach Fahrspurbegrenzungen, wie Leitplanken und oder Barrieren gesucht werden. Da bietet es sich an, nach den eindeutigsten Eigenschaften zu suchen. Dies sind z. B. bei einer Leitplanke, die obere Kannte, die obere Wulst, die mittlere Vertiefung. Dadurch entstehen mehrere ”Kannten” im Bild, die parallel verlaufen. Die Erkennung eines regelmäßigen Musters am Beispiel einer Leitplanke kann hierbei wie folgt durchgeführt werden: im Fall einer Leitplanke in einem Bild ist klar, dass die Teile der Leitplanke, die weiter weg vom eigenen Fahrzeug sind, im Bild kleiner sind. Wird nun ein Bildbereich an der Seite des Bildes ausgeschnitten, so muss der Bereich, den wiedergefunden werden soll, kleiner sein als der Ursprüngliche, da er weiter weg ist. Wird ein Bereich gefunden, der ähnlich aussieht, aber größer ist, so kann dieser verworfen werden.
  • 2 zeigt ein Flussdiagramm eines Algorithmus zur Fahrspurerkennung gemäß der Erfindung, der beispielsweise als Programmmodul in ein Fahrerassistenzsystem implementiert sein kann, das zur automatischen Fahrspurerkennung ausgebildet ist. Im Wesentlichen weist der Algorithmus zwei Schritte auf: in Schritt S10 werden in Bildersequenzen multiple Bildeigenschaften erfasst und im darauffolgenden Schritt S12 werden die erfassten multiplen Bildeigenschaften für eine Fahrspurerkennung ausgewertet. Schritt S10 umfasst mehrere Unterschritte: im Schritt S100 werden Kontrastsprünge in Bildern ermittelt; im Schritt S102 werden Sprünge in der Anzahl von Features in Bildern ermittelt; im Schritt S104 werden Sprünge in der Standardabweichung der Helligkeit nebeneinander liegender Pixel ermittelt; und im Schritt S106 werden regelmäßige Muster in Bildern ermittelt. Die so ermittelten multiplen Bildeigenschaften werden in den Bildern markiert und im Schritt S12 für die Fahrspurerkennung ausgewertet. Ein Teilschritt S120 der Auswertung dient hierbei zur Erkennung eines Bereichs neben der Fahrspur und ein weiterer Teilschritt S122 zur Erkennung einer Fahrspurbegrenzungsbereichs. In den Teilschritten S120 und S122 werden die markierten Bereich klassifiziert als Bereiche neben der Fahrspur (in 1 z. B. 10, 12 und 14) oder als Fahrspurbegrenzungsbereiche (in 1 z. B. 16). Die mit diesen Teilschritten klassifizierten Bereiche werden dann ggf. mit weiteren algorithmisch erkannten und klassifizierten Bereichen in den Bildern zum Erkennen eines Fahrschlauches 24 (1) und von dessen Begrenzungen 26 und 28 verwendet.
  • 3 zeigt schließlich eine erfindungsgemäße Vorrichtung 100 zur Fahrspurerkennung, die beispielsweise als Hardwaremodul implementiert sein kann. Der Vorrichtung werden digitale Videodaten mit einer Sequenz digitaler Bilder 102 einer Videokamera zugeführt. Die Videodaten umfassen für die Fahrspurerkennung auszuwertende Bilder. Erkennungsmittel 104, beispielsweise in Form eines speziellen Videochips oder ASIC (Application Specific Integrated Circuit), ermitteln multiple Bildeigenschaften in den empfangen Bildern. Die ermittelten multiplen Bildeigenschaften werden an Fahrspurerkennungsmittel 106, die beispielsweise durch einen entsprechend programmierten Prozessor oder ASIC implementiert sein können, weitergegeben, die anhand der erhaltenen Bildeigenschaften eine Fahrspurerkennung durchführen und eine erkannte Fahrspur als Fahrspurdaten 108 zur weiteren Verarbeitung insbesondere durch ein Fahrerassistenzsystem ausgeben.
  • 10
    Grasbüschel
    12
    Fahrbahnausbuchtung
    14
    Grasfleck
    16
    regelmäßige Muster
    18
    Baustellenabsperrpoller
    20
    rechter Fahrbahnrand
    22
    linker Fahrbahnrand
    24
    erkannter Fahrschlauch
    26
    linke Fahrschlauchbegrenzung
    28
    rechte Fahrschlauchbegrenzung
    100
    Fahrspurerkennungsvorrichtung
    102
    digitale Videodaten mit einer Sequenz digitaler Bilder
    104
    Erkennungsmittel für multiple Bildeigenschaften
    106
    Fahrspurerkennungsmittel
    108
    Fahrspurdaten
    S10-S12, S100-S106, S120-S122
    Verfahrensschritte

Claims (10)

  1. Verfahren zur Fahrspurerkennung, bei dem mindestens ein Bild einer Sequenz von digitalisierten Bildern mit den folgenden Schritten verarbeitet wird: – Ermitteln von multiplen Bildeigenschaften (S10), und – Erkennen einer Fahrspur auf Basis der ermittelten multiplen Bildeigenschaften (S12).
  2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass folgende multiple Bildeigenschaften ermittelt werden: Kontrastsprünge (S100); Sprünge in der Anzahl von Features in einer Sequenz von Bildern (S102); Sprünge in der Standardabweichung der Helligkeit nebeneinander liegender Pixel (S104); ein regelmäßiges Muster neben einem Fahrschlauch in einer Sequenz von Bildern (S106).
  3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Erkennen einer Fahrspur (S12) einen oder mehrere der folgenden Schritte aufweist: Erkennen eines Bereichs neben der Fahrspur anhand von ermittelten Kontrastsprüngen (S120); Erkennen eines Bereichs neben der Fahrspur anhand von ermittelten Sprüngen in der Anzahl von Features (S120); Erkennen eines Bereichs neben der Fahrspur anhand von ermittelten Sprüngen in der Standardabweichung der Helligkeit nebeneinander liegender Pixel (S120); Erkennen eines Bereichs zur Begrenzung der Fahrspur anhand von einem in einer Sequenz von Bildern ermittelten regelmäßigen Muster (S122).
  4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Erkennen eines Bereichs neben der Fahrspur anhand von ermittelten Kontrastsprüngen folgende Schritte aufweist: – Ermitteln von Kontrastsprüngen in jedem Bild der Sequenz von digitalisierten Bildern und – Klassifizieren von Bereichen mit ermittelten Kontrastsprüngen als Bereiche neben der Fahrspur.
  5. Verfahren nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Erkennen eines Bereichs neben der Fahrspur anhand von ermittelten Sprüngen in der Anzahl von Features folgende Schritte aufweist: – Ermitteln der Anzahl von Features in jedem Bild der Sequenz von digitalisierten Bildern, – Ermitteln von Sprüngen in den ermittelten Anzahlen der Features in aufeinanderfolgenden Bildern und – Klassifizieren von Bereichen mit ermittelten Sprüngen in den Anzahlen der Features in aufeinanderfolgenden Bildern als Bereiche neben der Fahrspur.
  6. Verfahren nach Anspruch 3, 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Erkennen eines Bereichs neben der Fahrspur anhand von ermittelten Sprüngen in der Standardabweichung der Helligkeit nebeneinander liegender Pixel folgende Schritte aufweist: – Ermitteln der Standardabweichung der Helligkeit nebeneinander liegender Pixel in jedem Bild der Sequenz von digitalisierten Bildern, – Ermitteln von Sprüngen in den Standartabweichungen der Helligkeit nebeneinander liegender Pixel in aufeinanderfolgenden Bildern und – Klassifizieren von Bereichen mit ermittelten Sprüngen in den Standardabweichungen der Helligkeit nebeneinander liegender Pixel als Bereiche neben der Fahrspur.
  7. Verfahren nach Anspruch 3, 4, 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Erkennen eines Bereichs zur Begrenzung einer Fahrspur anhand von einem in einer Sequenz von Bildern ermittelten regelmäßigen Muster (S126) folgende Schritte aufweist: – Festlegen von mindestens einem Bereich in Bildern der Sequenz von digitalisierten Bildern – Suchen nach etwa parallel verlaufenden Linien in einem festgelegten Bereich, – Klassifizieren eines Bereichs als Begrenzung einer Fahrspur, wenn sich im Bereich etwa parallel verlaufende Linien befinden.
  8. Vorrichtung (100) zur Fahrspurerkennung, die zum Verarbeiten von mindestens einem Bild einer Sequenz von digitalisierten Bildern (102) ausgebildet ist und folgendes aufweist: – Mittel (104) zum Ermitteln von multiplen Bildeigenschaften, und – Mittel (106) zum Erkennen einer Fahrspur auf Basis der ermittelten multiplen Bildeigenschaften.
  9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass sie zum Durchführen eines Verfahrens nach einem der Ansprüche 2 bis 7 ausgebildet ist.
  10. Fahrerassistenzsystem für ein Fahrzeug mit einer Vorrichtung nach Anspruch 8 oder 9.
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