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Die
Erfindung betrifft eine Photovoltaikanlage sowie ein Verfahren zum
Betreiben der Photovoltaikanlage.
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Photovoltaikanlagen
bestehen aus einer Vielzahl von Solarzelleneinheiten, die elektrisch
miteinander verbunden sind und Sonnenenergie in elektrische Energie
wandeln.
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Es
sind ortsfeste Photovoltaikanlagen bekannt, deren Solarzelleneinheiten
nach einem mittleren Sonnenstand ausgerichtet montiert sind, beispielsweise
auf nach Süden gerichteten Dächern von Gebäuden.
Derartige Photovoltaikanlagen weisen den Nachteil auf, dass sie
die eingestrahlte Sonnenenergie nicht optimal ausnutzen, weil die
Sonne sowohl tageszeitlich als auch jahreszeitlich eine unterschiedliche
Position einnimmt und daher nur für begrenzte Zeit unter
einem optimalen Winkel einstrahlt.
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Es
sind weiter ortsfeste Photovoltaikanlagen bekannt, deren Solarzelleneinheiten
so ausgebildet sind, dass sie die Solarzellen dem Sonnenstand nachführen.
Die Nachführung kann beispielsweise durch eine Regelung
erfolgen, die die Signale von Photosensoren oder den elektrischen
Ertrag der Solarzellen auswertet und sodann die Solarzellen in eine
optimale Lage verstellt.
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Es
sind weiter ortsfeste Photovoltaikanlagen bekannt, die eine Steuerung
vorsehen, die auf Sollwerten beruht, die für den Standort
der Photovoltaikanlage berechnet sind und den tageszeitlichen und jahreszeitlichen
Sonnenstand berücksichtigen.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es, eine besonders einfache und ausfallsichere
Photovoltaikanlage mit dem Sonnenstand nachgeführten Solarzellen
sowie ein Verfahren zum Betrieb der Photovoltaikanlage anzugeben.
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Diese
Aufgabe wird mit einer Photovoltaikanlage mit mindestens einer Solarzelleneinheit
gelöst, wobei die Solarzelleneinheit in zwei vorzugsweise senkrecht
aufeinander stehenden Achsen dem Sonnenstand nachführbar
ist und für jede der zwei Achsen einen programmgesteuerten
Antrieb aufweist, wobei vorgesehen ist, dass die Antriebe der mindestens
einen Solarzelleneinheit jeweils eine computergestützte
Steuerung aufweisen, die wenigstens aus Sollwertdaten Steuersignale
generiert und Messdaten sammelt und/oder verarbeitet, und
dass
einer der Antriebe der Solarzelleneinheit als ein Master-Antrieb
und der andere als ein Slave-Antrieb ausgebildet ist, wobei der
Masterantrieb so ausgebildet ist, dass er den Betrieb des Slave-Antriebs
koordiniert und mindestens Sollwertdaten und Messdaten für
den Slave-Antrieb bereitstellt, und dass in einem Gehäuse
sowohl elektrische und mechanische Komponenten als auch elektronische
Komponenten des Antriebs und/oder der Antriebe angeordnet sind.
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Die
Aufgabe wird weiter mit einem Verfahren zur Steuerung einer Photovoltaikanlage
mit mindestens einer Solarzelleneinheit gelöst, wobei die
Solarzelleneinheit in zwei vorzugsweise senkrecht aufeinander stehenden
Achsen dem Sonnenstand nachgeführt wird und für
jede der zwei Achsen von einen programmgesteuerten Antrieb angetrieben
wird, wobei vorgesehen ist, dass die Antriebe der mindestens einen
Solarzelleneinheit jeweils von einer computergestützten
Steuerung gesteuert werden, die wenigstens aus Sollwertdaten Steuersignale
generiert und Messdaten sammelt und/oder verarbeitet, dass einer der
Antriebe der Solarzelleneinheit als ein Master-Antrieb und der andere
als ein Slave-Antrieb betrieben wird, wobei der Master-Antrieb den
Betrieb der Antriebe koordiniert und mindestens Sollwertdaten und
Messdaten für den Slave-Antrieb bereitstellt, und dass
in einem Backup-Datenspeicher oder einem Backup-Datenspeicherbereich
sowohl des Master-Antriebs als auch des Slave-Antriebs alle für
den Betrieb notwendigen Daten des Master-Antriebs und des Slave-Antriebs
abgelegt werden.
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Vorteile,
die sich durch die integrierte Bauweise in Verbindung mit einem
Ausfall eines der Antriebe ergeben, liegen darin begründet,
dass es möglich ist, wie weiter unten beschrieben, die
Backup-Daten in den ausgewechselten Antrieb zu übertragen, um
einen voll funktionsfähigen Master- oder Slave-Antrieb
zu erhalten.
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Die
erfindungsgemäße Photovoltaikanlage zeichnet sich
dadurch aus, dass sie bei bevorzugten Ausführungen identische
Antriebe aufweist, die so ausgebildet sind, dass sie allein nach
Sollwertvorgaben die Solarzelleneinheiten dem Sonnenstand nachführen.
Da jedes der Module zwei identische Antriebe aufweist, sind Kostenvorteile
sowohl in der Produktion als auch im Service gegeben. Die Antriebe
zeichnen sich vorrichtungsmäßig dadurch aus, dass
in einem Gehäuse sowohl elektrische und mechanische Komponenten
als auch elektronische Komponenten angeordnet sind, so dass der
Antrieb eine kompakte Baugruppe bildet.
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Die
vorgeschlagene Photovoltaikanlage und das vorgeschlagene Steuerungsverfahren
zeichnen sich dadurch aus, dass durch die integrierte Bauweise der
Antriebe der Montageaufwand verringert ist und aufgrund der einfachen
Auswechselbarkeit eines ausgefallenen Antriebs die Verfügbarkeit
der Photovoltaikanlage ohne zusätzliche Maßnahmen und/oder
Bauelemente erhöht ist. Durch das vorgeschlagene Master-Slave-Prinzip
ist eine hohe Redundanz erreicht. Unter dem Master-Slave-Prinzip
ist hier verstanden, dass einer der Antriebe den Betrieb des anderen
Antriebs koordiniert und dass keine weitere Steuereinheit, insbesondere
keine externe Steuereinheit, zum Koordinieren benötigt
wird.
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Es
kann vorgesehen sein, dass der Master-Antrieb und der Slave-Antrieb
einen Backup-Datenspeicher oder einen Backup-Datenspeicherbereich
aufweisen, in dem alle für den Betrieb notwendigen Daten
abgelegt sind. Es kann beispielsweise vorgesehen sein, den Backup-Datenspeicher
als nichtflüchtigen Datenspeicher auszulegen, so dass keine
Stützbatterie oder dergleichen benötigt sind, um
die Backup-Daten zu konservieren.
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Es
kann weiter vorgesehen sein, dass jeder der Antriebe als Master-Antrieb
betreibbar ist.
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Weiter
kann vorgesehen sein, dass die Steuerung einen Buskoppler aufweist.
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Die
Master-Steuerung und die Slave-Steuerung können über
eine Datenbusleitung miteinander verbunden sein.
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Bei
dem Buskoppler handelt es sich um eine Baugruppe, die den Datenverkehr über
die Datenbusleitung ermöglicht. Solche Baugruppen sind
beispielsweise als Netzwerkkarten für Computer bekannt.
Bei der Datenbusleitung kann es sich um einen Datenbus vom Typ RS485
handeln.
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Es
kann vorgesehen sein, dass der Master-Antrieb und der Slave-Antrieb über
die Datenbusleitung Daten austauschen.
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In
einer vorteilhaften Ausbildung des Verfahrens zur Steuerung der
Photovoltaikanlage kann vorgesehen sein, dass alle für
den Betrieb notwendigen Daten in Istzeit abgelegt werden. Der Begriff „Istzeit” schließt
hier ein, dass der Datenabfrage ein Abfragetakt zugrunde liegt.
Der Abfragetakt kann beispielsweise eine Minute betragen, so dass
in einer Stunde 60 Wiederherstellungspunkte für
die Daten der Photovoltaikanlage zur Verfügung stehen.
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Es
kann vorgesehen sein, dass ältere Einträge nach
einer festgelegten Aufbewahrungszeit gelöscht werden, so
dass kein Überlauf des Backup-Datenspeichers eintritt.
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Weiter
kann vorgesehen sein, dass ein ausgefallener Master-Antrieb durch
einen Ersatz-Antrieb ersetzt wird, und dass die letzten vor dem
Ausfall gesicherten Backup-Daten aus dem Backup-Datenspeicher oder
dem Backup-Datenspeicherbereich des Slave-Antriebs in den Backup-Datenspeicher oder
den Backup-Datenspeicherbereich des Ersatz-Antriebs geschrieben
werden und dass sodann der Normalbetrieb der Photovoltaikanlage
wieder aufgenommen wird.
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Es
ist aber auch möglich, dass ein ausgefallener Slave-Antrieb
durch einen Ersatz-Antrieb ersetzt wird, und dass die letzten vor
dem Ausfall gesicherten Backup-Daten aus dem Backup-Datenspeicher
oder dem Backup-Datenspeicherbereich des Master-Antriebs in den
Backup-Datenspeicher oder den Backup-Datenspeicherbereich des Ersatz-Antriebs
geschrieben werden und dass sodann der Normalbetrieb der Photovoltaikanlage
wieder aufgenommen wird.
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Ein
terminierter Backup-Datensatz (ein Backup-Datensatz mit Zeitstempel)
kann als Wiederherstellungspunkt bezeichnet werden. Die fortwährend
gespeicherten Wiederherstellungspunkte sind auf einem Zeitstrahl
angeordnet und repräsentieren das Betriebsverhalten der
Photovoltaikanlage. Es kann auch vorgesehen sein, andere Wiederherstellungspunkte
zu wählen oder die Datenintegrität eines zur Wiederherstellung
vorgesehenen Wiederherstellungspunktes vor der Wiederherstellung
zu prüfen. Dieses Vorgehen kann zweckmäßig
sein, wenn der Ausfall des Antriebes nicht plötzlich, sondern
allmählich eintrat, und damit der letzte Wiederherstellungspunkt
oder die letzten Wiederherstellungspunkte bereits fehlerbehaftet
waren. Dadurch, dass sowohl im Backup-Datenspeicher des Master-Antriebs
als auch im Backup-Datenspeicher des Slave-Antriebs alls zum Betrieb
der Photovoltaikanlage benötigten relevanten Daten gespeichert
sind, ist eine hohe Ausfallsicherheit erreicht.
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Es
können weiter externe Schnittstellen zum Auslesen und Einschreiben
der Backup-Datenspeicher vorgesehen sein, so dass auch beide Antriebe gleichzeitig
austauschbar sind.
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Weiter
kann vorgesehen sein, dass der Master-Antrieb und/oder der Slave-Antrieb
aus Geo-Daten Sollwertdaten zum Betrieb des Master-Antriebs und
des Slave-Antriebs erzeugen bzw. erzeugt. Bei den Geo-Daten handelt
es sich um geographischen Positionsdaten (Längen- und Breitengrad
des Standorts), die vorteilhafterweise in einen Datenspeicher des
Master-Antriebs und/oder des Slave-Antriebs Sollwertdaten eingeschrieben
werden. Aus den Geo-Daten sind durch Hinzunahme von Datum und Uhrzeit
die Sonnenstands-Sollwerte berechenbar.
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Die
Steuerungen können weiter einen seriellen Anschluss aufweisen.
Vorteilhafterweise handelt es sich bei dem seriellen Anschluss um
einen USB-Anschluss (USB = Universal Serial Bus), der insbesondere
den Anschluss von Geräten im laufenden Betrieb ermöglicht.
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Es
kann vorteilhafterweise vorgesehen sein, dass dem Master-Antrieb
und/oder dem Slave-Antrieb eine Identifikationsadresse zugewiesen
wird. Bei der Identifikationsadresse kann es sich um eine beliebige
Kombination alphanumerischer Zeichen handeln. Es kann bevorzugt
sein, eine fortlaufende Identifikationsadresse zu vergeben. Weiter
kann bevorzugt sein, eine sogenannte IP-Adresse zu vergeben. Die
IP-Adresse ist die im Rahmen des Internet-Protokolls vergebene Identifikationsadresse,
unter ein in das Netz eingebundenes Gerät im Netz erreichbar
ist.
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Der
Master-Antrieb und/oder der Slave-Antrieb können hardwareseitige
und/oder softwareseitige Mittel aufweisen, die bei einer Störung
oder einem Ausfall des Master-Antriebs und/oder des Slave-Antriebs
ein Fehler-Signal auf die Datenbusleitung geben. Das Fehler-Signal
kann vorteilhafterweise ein durch die Identifikationsadresse gekennzeichnetes Fehler-Signal
sein. Ein hardwareseitiges Mittel kann beispielsweise ein Stromsensor
sein, der den Betriebsstrom eines Antriebsmotors überwacht.
Ein softwareseitiges Mittel kann beispielsweise eine Prüfroutine
sein, die die Differenz zwischen einem Sollwert und einem Istwert
nach Abschluss einer Einstellroutine ermittelt oder die den Inhalt
eines Datenspeichers auf Datenverlust überprüft.
Es ist weiter möglich, dass sich Master-Antrieb und Slave-Antrieb gegenseitig überwachen.
Es kann aber auch vorgesehen sein, dass nur einer der beiden Antriebe über die
Mittel verfügt, wenngleich in diesem Falle zwei unterschiedliche
Antriebe gefertigt und bereitgehalten werden müssen.
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Weiter
kann vorgesehen sein, dass der Master-Antrieb bei einer Störung
oder einem Ausfall eines Datenspeichers des Slave-Antriebs die Steuerdaten
für den Slave-Antrieb bereitstellt.
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Es
kann weiter vorgesehen sein, dass der Master-Antrieb eine gestörte
oder ausgefallene Solarzelleneinheit abschaltet. Eine wegen falscher
Ausrichtung abgeschattete oder eine sonst wie defekte Solarzelleneinheit
kann den Betrieb der gesamten Photovoltaikanlage in Frage stellen
und u. U. irreparable Schäden an den Solarzellen hervorrufen.
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Es
kann vorgesehen sein, dass die Steuerungen der Solarzelleneinheiten
der Photovoltaikanlage ein Netzwerk bilden, wobei die Steuerungen über
die weiter oben beschriebene Datenbusleitung miteinander verbunden
sind. Es kann auch vorgesehen sein, dass dieses Netzwerk mit dem
Internet verbunden ist.
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Weiter
kann vorgesehen sein, dass der Master-Antrieb ein Betriebsprotokoll
erstellt und es in seinem Datenspeicher sowie in dem Datenspeicher
des Slave-Antriebs ablegt. Vorteilhafterweise kann vorgesehen sein,
dass das Betriebsprotokoll mindestens die Fehlermeldungen und den
Zeitpunkt der Fehlermeldungen enthält.
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Die
Erfindung wird nun anhand von Ausführungsbeispielen näher
erläutert. Es zeigen
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1 ein
Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen
Photovoltaikanlage in perspektivischer Darstellung;
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2 eine
Solarzelleneinheit in 1 in perspektivischer Darstellung;
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3 einen
Master- bzw. Slave-Antrieb in 2 in schematischer
Schnittdarstellung;
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4 ein
Blockschaltbild, welches das Zusammenwirken des Master-Antriebs
mit dem Slave-Antrieb verdeutlicht.
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1 zeigt
eine Photovoltaikanlage 1, die aus gleichartig aufgebauten
Solarzelleneinheiten 2 gebildet ist. Die Photovoltaikanlage 1 kann beispielsweise
auf einem unbebauten Geländestück, an einer Gebäudewand
oder auf einem Gebäude errichtet sein.
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2 zeigt
den Aufbau der Solarzelleneinheit 2 im Einzelnen. Eine
Solarzellenträgerplatte 17 ist auf einer am oberen
Endabschnitt eines rohrförmigen Ständers 11 angeordneten
Gelenkeinrichtung, vorzugsweise eines Kugelgelenks 12,
um zwei Achsen schwenkbar montiert. Der untere Endabschnitt des
Ständers 11 ist als ein Ständerfuß ausgebildet, der
auf einem Untergrund beispielsweise durch Schraubverbindungen befestigt
ist.
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Ein
quadratischer Fachwerkrahmen weist diagonale Streben 13a und 13b auf,
die untereinander in ihrem Kreuzungspunkt sowie dort mit dem schwenkbaren
Abschnitt des Kugelgelenks 12 starr verbunden sind. Die
Streben 13a und 13b weisen Anlenkpunkte auf, die über
ein Drehgelenk mit den Abtriebsgliedern eines Master-Antriebs 14m bzw.
eines Slave-Antriebs 14s verbunden sind. Die Antriebe 14m und 14s arbeiten
nach dem Master-Slave-Prinzip. Unter Master-Slave-Prinzip ist hier
verstanden, dass der Master-Antrieb 14m den Betrieb des
Slave-Antriebs 14s koordiniert, so dass keine separate Steuereinheit
zum Koordinieren der Antriebe benötigt wird.
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Die
Antriebe 14m und 14s sind als lineare Antriebe
mit einem linear verfahrbaren Abtriebsglied ausgebildet, die sich
an ihrem dem Abtriebsglied abgewandten Endabschnitt an dem Ständer 11 gelenkig
abstützen. Die Antriebe 14m und 14s weisen
vorzugsweise eine computergestützte Steuerung mit einem
Datenspeicher auf, in den neben anderen Daten geographische Positionsdaten
des Standorts der Photovoltaikanlage 1 abgelegt sind. Die
geographischen Positionsdaten können beispielsweise mit
einem sog. GPS-Empfänger (GPS = Global Positioning System;
Globales Positionsbestimmungssystem) ermittelt sein und in einem
nichtflüchtigen Speicherbereich des Datenspeichers hinterlegt
sein.
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Aus
den geographischen Positionsdaten bestimmt die Steuerung durch Hinzunahme
von Datum und Uhrzeit den aktuellen Sonnenstand und unter Berücksichtigung
von Aufstellungsdaten und konstruktiven Daten der Solarzelleneinheit 1 Sollwertdaten
für die Verstellbewegungen des Abtriebs. Die Steuerung
steuert den Antrieb 14m, 14s so, dass der Abtrieb
jeweils eine Istlage einnimmt, die der berechneten datums- und tageszeitabhängigen
Solllage entspricht.
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Die
Antriebe 14m und 14s bilden zusammen mit den Streben 13a bzw. 13b eine
Kurbelkette. Dabei greift der Abtrieb des Master-Antriebs 14m an
der Strebe 13a an, die drehstarr mit der Strebe 13b verbunden
ist und schwenkt damit die Strebe 13b um ihre Längsachse.
In analoger Weise greift der Abtrieb des Slave-Antriebs 14s an
der Strebe 13b an und schwenkt die Strebe 13a um
ihre Längsachse. Die senkrecht aufeinander stehenden Streben 13a und 13b sind
so ausgerichtet, dass die Solarzellenträgerplatte 17 sowohl
horizontal als auch vertikal schwenkbar ist und damit sowohl dem
tageszeitlichen als auch dem jahreszeitlichen Sonnenstand nachführbar
ist.
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Auf
dem quadratischen Fachwerkrahmen sind zwei Längsträger 161 angeordnet,
auf denen Querträger 16q angeordnet sind, auf
denen sich die Solarzellenträgerplatte 17 in ihrem
Schwerpunkt abstützt. Auf der Oberseite der Solarzellenträgerplatte 17 sind
Solarzellen angeordnet, die elektrisch in geeigneter Weise miteinander
verbunden sind, beispielsweise Solarzellenmodule bilden. Die von
den Solarzellen bereitgestellte elektrische Energie wird einem Wechselrichter 15 zugeführt,
der mit einem lokalen oder öffentlichen Stromnetz verbunden
ist.
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Für
die Solarzelleneinheit 2 kann eine Ruheposition vorgesehen
sein, in der beispielsweise die Solarzellenträgerplatte 17 in
eine waagerechte Position gebracht ist. Es kann vorgesehen sein,
die Solarzelleneinheit 2 während der Nacht, bei
Sturmgefahr oder bei einem Ausfall in die Ruheposition zu bringen.
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3 zeigt
nun in einer schematischen Schnittdarstellung einen Antrieb 14,
der sowohl als Master-Antrieb 14m als auch als Slave-Antrieb 14s einsetzbar
ist. In einem Gehäuse 21 sind sowohl elektrische
und mechanische Komponenten als auch elektronische Komponenten angeordnet,
so dass der Antrieb 14 eine kompakte Baugruppe bildet.
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Die
elektrischen und mechanischen Komponenten bilden eine Motor-Getriebe-Baugruppe 142, Die
Motor-Getriebe-Baugruppe 142 umfasst einen elektrischen
Motor 22 mit einer rotierenden Abtriebsachse 23,
eine mit der Abtriebsachse 23 drehstarr verbundene Schnecke 24,
ein mit der Schnecke in Eingriff stehendes Schneckenrad 25 sowie
eine mit dem Schneckenrad 25 in Eingriff stehende Zahnstange 26.
Anstelle des mit der Zahnstange 26 kämmenden Schneckenrads 25 kann
eine Zahnradkombination aus dem Schneckenrad 25 und einem
mit der Zahnstange 26 kämmenden Stirnzahnrad vorgesehen
sein, um für den jeweiligen Zweck optimierte Zahnformen
verwenden zu können oder um eine weitere Drehzahlanpassung
zu ermöglichen. Das in 3 beispielhaft
dargestellte Getriebe ist ein selbsthemmendes Getriebe, so dass
keine elektrische Energie bereitgestellt werden muss, um die Solarzelleneinheit
in ihrer eingestellten Lageposition zu fixieren. Die Zahnstange 26 ist
mit einem stabförmigen Linearabtrieb 27 verbunden,
wobei Zahnstange 26 und Linearabtrieb 27 vorteilhafterweise
einstückig ausgebildet sein können.
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Der
Antriebe
14 ist als „intelligenter” Antrieb ausgebildet,
d. h. der Linearabtrieb
27 ist durch Eingabe von Sollwerten
eindeutig einstellbar. Es sind Mittel zur Lagebestimmung vorgesehen,
die in
3 nicht dargestellt sind. Ein „intelligenter” Antrieb
ist beispielsweise in der
DE 10 2005 036 332 B4 näher beschrieben.
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Auf
einer Steuerungsplatine 28 ist die Hardware einer computergestützten
Steuerung 141 angeordnet, wie weiter unten in 4 beschrieben.
Die Steuerungsplatine 28 kann vorteilhafterweise mindestens
einen Mikroprozessor, einen Schreib-/Lese-Datenspeicher, sowie Baugruppen
zum Anschluss von Sensoren und der Motor-Getriebe-Baugruppe 142,
insbesondere des Motors 22 aufweisen.
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4 zeigt
ein Blockschaltbild, welches das Zusammenwirken des Master-Antriebs 14m und
des Slave-Antriebs 14s der Solarzelleneinheit 2 verdeutlicht.
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Der
Master-Antrieb 14m weist eine Master-Steuerung 141m auf
und der Slave-Antrieb weist eine Slave-Steuerung 141s auf,
wobei beide Steuerungen gleichartig aufgebaut sind.
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Im
Folgenden wird nun der Aufbau der Steuerungen 141m und 141s im
Einzelnen beschrieben.
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Die
Steuerung 141m, 141s weist eine Zentraleinheit 31 auf,
die wenigstens einen Mikroprozessor und einen Datenspeicher umfasst.
In dem Datenspeicher der Steuerung 141m, 141s sind
neben Betriebsdaten Sollwertdaten, vorzugsweise geographischen Positionsdaten,
im Folgenden Geo-Daten genannt, des Standorts der Photovoltaikanlage 1 abgelegt.
Die Geo-Daten können beispielsweise mit einem sog. GPS-Empfänger
(GPS = Global Positioning System; Globales Positionsbestimmungssystem)
ermittelt sein und in einem nichtflüchtigen Speicherbereich
des Datenspeichers hinterlegt sein.
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Weiter
weist die Steuerung 141m, 141s einen Backup-Datenspeicher 31b auf,
in dem sämtliche systemrelevanten Daten sowohl des Master-Antriebs 14m als
auch des Slave-Antriebs 14s abgespeichert sind. Die systemrelevanten
Daten umfassen alle Daten, die zum Betrieb des Master-Antriebs und
des Slave-Antriebs notwendig sind, wobei es sich sowohl um Defaultwerte
als auch um Verlaufsdaten handelt. Der Backup-Datenspeicher 31b kann
in die Zentraleinheit 31 integriert sein, d. h. ein Bereich des
Datenspeichers der Zentraleinheit 31 sein. Es ist aber
auch möglich, dass der Backup-Datenspeicher 31b als
separate Baugruppe ausgebildet ist, was die Ausfallsicherheit erhöhen
kann.
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Geht
man davon aus, dass nicht beide Antriebe gleichzeitig ausfallen,
so ist es möglich, den ausgefallenen Antrieb durch einen
Ersatzantrieb zu ersetzen und sodann ein Datenwiederherstellungsprogramm
zu starten, dass die für den Betrieb des Ersatzantriebs
notwendigen Daten aus dem Backup-Datenspeicher des funktionsfähigen
Antriebs in den Datenspeicher des Ersatzantriebs einschreibt und
den Normalbetrieb der Photovoltaikanlage startet. Es kann vorgesehen
sein, die Daten gleichzeitig in den Backup-Datenspeicher des Ersatzantriebs einzuschreiben.
Es ist auch möglich, zunächst die Daten in den
Backup-Datenspeicher des Ersatzantriebs zu schreiben und danach
die Daten in den Datenspeicher des Ersatzantriebs zu übertragen.
So ist es also möglich, das Auswechseln eines ausgefallenen
Antriebs ohne Fachpersonal durchzuführen und den dafür
notwendigen Arbeitsaufwand deutlich zu reduzieren. Ein weiterer
Vorteil ist, dass die Photovoltaikanlage 1 beim Auswechseln
des defekten Antriebs nicht in eine Ausgangsposition gebracht werden
muss, sondern in der Lage verbleiben kann, die sie beim Ausfall
des Antriebs einnahm. Der ausgetauschte Antrieb kann durch Einschreiben
der Backup-Daten exakt soweit ausgefahren werden, dass er mit der
betreffenden Anschlussstelle der in der ursprünglichen
Lage belassenen Photovoltaikanlage 1 passgenau verbindbar
ist.
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Aus
den Geo-Daten bestimmt die Zentraleinheit 31 unter Berücksichtigung
von Datum und Uhrzeit den aktuellen Sonnenstand und unter Berücksichtigung
von Aufstellungsdaten und konstruktiven Daten der Solarzelleneinheit 2 Sollwertdaten
für die Verstellbewegungen des Motors 22. Die
Zentraleinheit 31 ist über eine Motorendstufe 22t mit
dem Motor 22 des Master-Antriebs 14m bzw. des
Slave-Antriebs 14s verbunden. Die Zentraleinheit 31 steuert
den Motor 22 so, dass der Linearabtrieb 27 jeweils
eine Istlage einnimmt, die der berechneten datums- und tageszeitabhängigen
Solllage entspricht.
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Die
Steuerung 141m, 141s weist weiter Messeingänge 33 auf,
die zum Anschluss von Sensoren bestimmt sind. Die Messeingänge 33 können
beispielsweise als Analog-Digital-Wandler ausgebildet sein. Es sind
jedoch lediglich die Messeingänge 33 der Master-Steuerung 141m mit
Sensoren verbunden. Die Messeingänge 33 der Slave-Steuerung 141s sind
nicht belegt. Die Messeingänge 33 der Master-Steuerung 33 sind
in dem in 4 dargestellten Ausführungsbeispiel
mit einem Windstärkesensor 33w, einem Sonnenstandssensor 331 und
einem Schneebedeckungssensor 33s verbunden. Bei den Sensoren
kann es sich sowohl um Sensoren handeln, die auf der Solarzelleneinheit
angeordnet sind, als auch um externe Sensoren handeln.
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Beispielsweise
können der Windstärkesensor 33w und der
Sonnenstandssensor 331 als externe Messeinrichtungen ausgebildet
sein, die mit allen Solarzelleneinheiten 2 der Photovoltaikanlage 1 verbunden
sind.
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Die
Steuerung 141m, 141s weist weiter einen oder mehrere
Buskoppler 34b und einen oder mehrere USB-Anschlüsse 34u auf
(USB = Universal Serial Bus). Der Buskoppler 34b ist mit
einer Datenbusleitung 341 verbunden, so dass die Master-Steuerung 141m Daten
mit der Slave-Steuerung 141s austauschen kann.
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Der
USB-Anschluss 34u kann zeitweilig mit einem tragbaren Computer 35 verbunden
sein, über den beispielsweise aktuelle Geo-Daten übertragen werden
und Datum und/oder Uhrzeit aktualisiert werden. Es kann auch vorgesehen
sein, Betriebsprotokolle der Steuerung 141m, 141s in
den Computer 35 zu übertragen oder das Steuerungsprogramm
zu aktualisieren.
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Über
die Datenbusleitung 341 steuert die Master-Steuerung 141m den
Betrieb der Slave-Steuerung 141s. Dabei synchronisiert
die Master-Steuerung 141m mindestens den Betrieb der beiden
Steuerungen 141m, 141s und stellt der Slave-Steuerung 141s Messwerte
und/oder aus den Messwerten erzeugte Steuerbefehle zur Verfügung.
Weiter kann vorgesehen sein, dass bei Datenverlust eines der beiden
Datenspeicher Daten zur Rekonstruktion verlorener Daten zwischen
den Steuerungen 141m und 141s ausgetauscht werden.
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Die
Datenbusleitung 341 kann mit einem Computer-Netzwerk verbunden
sein, das beispielsweise die Steuerungen aller Solarzelleneinheiten 2 der
Photovoltaikanlage 1 umfasst. Bei dem Computer-Netzwerk
kann es sich um ein LAN (Local Area Network), d. h. ein lokales
drahtgebundenes Netzwerk, ein WLAN (Wireless LAN), d. h. ein lokales drahtloses
Netzwerk, oder um das Internet handeln. Mit dem Computer-Netzwerk
kann ein stationäres Eingabe- und Kontrollgerät
verbunden sein, das beispielsweise zur Eingabe der Geo-Daten bestimmt
ist oder die Geo-Daten über eine Abfrage aus dem Internet
bereitstellt. Es kann weiter vorgesehen sein, die Photovoltaikanlage 1 über
das Internet zu überwachen und/oder zu steuern.
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Die
Steuereinheiten 141m und 141s sind über
Netzteile 22t mit einem Stromnetz 22 verbunden.
Es kann aber auch vorgesehen sein, die Steuereinheiten 141m, 141s wahlweise
aus alternativen Energiequellen zu betreiben, beispielsweise bei
ausreichender Beleuchtung mit Solarstrom oder mit Windstrom. Umschalter
zum Wechsel der Stromversorgung können im Gehäuse
des Wechselrichters 15 (siehe 2) angeordnet
sein.
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- 1
- Photovoltaikanlage
- 2
- Solarzelleneinheit
- 11
- Ständer
- 12
- Gelenkeinrichtung;
Kugelgelenk
- 13a
- Strebe
- 13b
- Strebe
- 14
- Antrieb
- 14m
- Master-Antrieb
- 14s
- Slave-Antrieb
- 15
- Wechselrichter
- 161
- Längsträger
- 16q
- Querträger
- 17
- Solarzellenträgerplatte
- 21
- Gehäuse
- 22
- Motor
- 22t
- Motorendstufe
- 23
- Abtriebsachse
- 24
- Schnecke
- 25
- Schneckenrad
- 26
- Zahnstange
- 27
- Linearabtrieb
- 28
- Steuerungsplatine
- 31
- Zentraleinheit
- 31b
- Backup-Datenspeicher
- 32
- Stromnetz
- 32n
- Netzteil
- 33
- Messeingänge
- 331
- Sonnenstandssensor
- 33s
- Schneebedeckungssensor
- 33w
- Windstärkesensor
- 34b
- Buskoppler
- 341
- Datenbusleitung
- 34u
- USB-Anschluss
- 35
- tragbarer
Computer
- 141m
- Master-Steuerung
- 141s
- Slave-Steuerung
- 142
- Motor-Getriebe-Baugruppe
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 102005036332
B4 [0047]