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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Abgasreinigungseinrichtung für Fahrzeuge,
bei der zur Abgasreinigung ein fluides und insbesondere ein flüssiges Reduktionsmittel
verwendet wird.
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Bei
der thermischen Verwertung von festen, gasförmigen und flüssigen natürlichen
und fossilen Brennstoffen wie beispielsweise Kohle, Gas, Öl und Holz
kommt es in der Regel zur Bildung von Stickoxiden NOX.
Auch die Abgase von Verbrennungsmotoren für Kraftfahrzeuge und Nutzfahrzeuge
enthalten Stickoxide. Besonders hoch ist der Anteil an Stickoxiden
in Abgasen von dieselbetriebenen Verbrennungsmotoren.
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Stickoxide
und insbesondere Stickstoffdioxid NO2 stehen
im Verdacht, die menschlichen Atmungsorgane zu reizen oder zu schädigen. Außerdem werden
Stickoxide aufgrund der Bildung von Salpetersäure (HNO3)
durch Reaktion mit Wasser (H2O) (2NO2 + H2O → HNO3 + HNO2) oder durch
Aufnahme von N2O5 in
Aerosolpartikel und nachfolgender Bildung von NO3
– in
flüssiger
Phase mit für
die Entstehung des ”Sauren
Regens” in
Verbindung gebracht. Ferner gelten Stickoxide auch an der Bildung
von Smog und (unter Einfluss von UV-Strahlung) auch an der Bildung
von Ozon (O3) beteiligt.
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Es
werden daher verstärkt
Anstrengungen unternommen, den Gehalt von Stickoxiden im Abgas zu
reduzieren. Hierfür
wurde vorgeschlagen, ein ungiftiges fluides Reduktionsmittel aus
Wasser (H2O) und Harnstoff (CH4N2O) präzise
dosiert in den (noch heißen)
Abgasstrom einzuspritzen. Der dabei entstehende Ammoniak (NH3) reagiert mit den Stickoxiden des Abgases
in einem der Einspritzung entlang des Abgasstroms nachgeschalteten
SCR-Katalysator (SCR = Selective Catalytic Reduction, zu deutsch: Selektive
katalytische Reduktion) zu für
die Umwelt unschädlichem
Stickstoff und Wasser. Als flüssiges Reduktionsmittel
kann beispielsweise mit Wasser versetzter Harnstoff verwendet werden.
Eine 32,5%-ige wässrige
Harnstofflösung
ist zum Beispiel unter dem Markennamen AdBlue® im
Handel erhältlich.
Die Einspritzung des Reduktionsmittels kann dabei mit Druckluft
vermischt oder direkt in flüssiger Form
erfolgen. Prinzipiell wäre
es auch möglich
Ammoniak anstelle von Harnstoff als Reduktionsmittel zu verwenden,
aufgrund der ätzenden,
umweltgefährdenden
und giftigen Eigenschaft von Ammoniak ist dies jedoch problematisch.
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Die
Verwendung von fluiden und insbesondere von flüssigen Reduktionsmitteln zur
Reinigung von Abgasen einer Verbrennungsvorrichtung birgt abgesehen
von der Tatsache, dass zum Betrieb der jeweiligen Verbrennungsvorrichtung
zusätzlich
zum Brennstoff auch Reduktionsmittel bereitgestellt werden muss,
den Nachteil, dass sich das Reduktionsmittel bei tiefen Temperaturen
verfestigen kann, wobei die Volumenänderung des Reduktionsmittels beim
Einfrieren nicht nur zur Beeinträchtigung,
sondern auch zur Beschädigung
von mit ihm in Kontakt stehenden Komponenten führen kann.
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Der
Gefrierpunkt von AdBlue® liegt beispielsweise
bei –11°C, einer
Temperatur die auch in den Wintern der gemäßigten Zonen oftmals unterschritten
wird. Bei wässrigen
Reduktionsmitteln nimmt das von ihnen beim Einfrieren beanspruchte
Volumen zu. Bei AdBlue® beispielsweise um ca.
11% bezogen auf das Volumen im flüssigen Zustand. Steht für die Ausdehnung
des einfrierenden Reduktionsmittels kein entsprechender Raum zur
Verfügung,
so nimmt der Druck im Reduktionsmittel und damit verbunden auch
auf die mit ihm in Kontakt stehenden Komponenten zu.
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Zum
Einspritzen des Reduktionsmittels in den Abgasstrom wird eine als
Einspritzdüse
bzw. Injektor bezeichnete Vorrichtung verwendet, die in der Regel
bewegliche Komponenten zur Steuerung von Einspritzzeitpunkt und
Einspritzmenge des Reduktionsmittels aufweist. Die mit einem Einfrieren
von Reduktionsmittel in der Vorrichtung verbundene Volumen- bzw.
Druckänderung
kann zu Undichtigkeiten der Vorrichtung und zur Beschädigung dessen
eventuell vorhandener beweglicher Komponenten mit der Folge einer
Funktionsbeeinträchtigung
führen,
die sich bis zum Ausfall oder zur Zerstörung der Vorrichtung ausweiten
kann.
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Um
dies zu verhindern kann die Abgasreinigungseinrichtung mit einer
Fremdheizung für
die Vorrichtung (z. B. Einspritzdüse bzw. Injektor) oder auch weitere
Teile der Reduktionsmittelzuführung
versehen werden, welche die Temperatur des Reduktionsmittels immer
oberhalb dessen Gefrierpunkts hält. Der
Energiebedarf entsprechender Heizungen ist jedoch sehr hoch. Bei
mobilen Verbrennungsanlagen wird die zum Heizen benötigte Energie
meist über
separate Energiespeicher begrenzter Kapazität, beispielsweise durch Batterien
oder Akkumulatoren, bereitgestellt, so dass eine entsprechende Beheizung der
Reduktionsmittelzuführung
nur über
einen begrenzten Zeitraum aufrecht erhalten werden kann. Vor allem
für Kraft-
und Nutzfahrzeuge ergeben sich hierdurch nicht unwesentliche Einschränkungen
bezüglich
deren Funktionsbereitschaft. Außerdem
bedeutet eine Fremdheizung einen zusätzlichen technischen Aufwand,
der zu einer erheblichen Verteuerung der Abgasreinigungseinrichtung
sowie deren Unterhalts führt.
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Um
die Funktionsbereitschaft der Vorrichtung zum Einspritzen des Reduktionsmittels
bei kalten Umgebungstemperaturen auch ohne Beheizen zu verbessern,
ist es bekannt, die Vorrichtung bei Nichtbenutzung der Verbrennungsanlage
zu entleeren. Hierzu sind jedoch technische Einrichtungen erforderlich,
die nach dem Abschalten der Verbrennungsanlage weiterhin mit Strom
bzw. Energie versorgt werden müssen.
Außerdem
ist ein Großteil
der Kraftfahrzeughersteller nicht bereit den mit diesen Einrichtungen
verbundenen Kostenaufwand zu tragen.
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Ausgehend
von dem Geschilderten sind Ausführungsformen
der Erfindung darauf gerichtet, eine kostengünstige und zuverlässige Vorrichtung anzugeben,
die eine Funktionsbeeinträchtigung
oder eine Beschädigung
des Injektors durch gefrierendes Reduktionsmittel verhindert.
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Entsprechende
Ausführungsformen
sind Gegenstand der unabhängigen
Ansprüche.
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Eine
Ausführungsform
umfasst einen Injektor zur Injektion eines Reduktionsmittels in
den von einer Verbrennungsvorrichtung abgegebenen Abgasstrom, wobei
das zur Aufnahme des Reduktionsmittels ausgebildete Innenvolumen
des Injektors einen ersten Hohlraum konstanter Größe und einen
an den ersten Hohlraum angrenzenden zweiten Hohlraum aufweist, dessen
mit dem ersten Hohlraum verbundenes Volumen in Abhängigkeit
des im Innenvolumen vorherrschenden Drucks und/oder der darin vorherrschenden
Temperatur variiert.
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Durch
die Bereitstellung eines druck- bzw. temperaturabhängigen variablen
zweiten Volumens im zweiten Hohlraum kann ein Ausgleichsvolumen geschaffen
werden, das nur im Bedarfsfall verfügbar ist. In gefrorenem Zustand
und dem damit verbundenen hohen Druck nimmt das Reduktionsmittel
den ersten und zweiten Hohlraum und damit ein relativ großes Gesamtvolumen
ein. Beim Auftauen und damit bei niedrigen Drücken wird das Reduktionsmittel zur Gänze im Inneren
des Injektors aufgenommen und steht bei erneuter Inbetriebnahme
des Injektors wieder vollständig
für die
Einspritzung zur Verfügung.
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Eine
weitere Ausführungsform
betrifft eine Abgasreinigungseinrichtung mit einem derart ausgebildeten
Injektor, die ferner einen Behälter
zur Aufnahme eines fluiden Reduktionsmittels und eine Förderpumpe
aufweist, die in einer den Behälter
mit dem Injektor verbindenden Fluidverbindung angeordnet und zum
Pumpen des Reduktionsmittels aus dem Behälter in den Injektor ausgebildet
ist.
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In
diesem Zusammenhang wird darauf hingewiesen, dass die in dieser
Beschreibung und den Ansprüchen
zur Aufzählung
von Merkmalen verwendeten Begriffe ”umfassen”, ”aufweisen”, ”beinhalten”, ”enthalten” und ”mit”, sowie deren grammatikalische Abwandlungen,
generell als nichtabschließende
Aufzählung
von Merkmalen, wie z. B. Verfahrensschritten, Einrichtungen, Bereichen,
Größen und
dergleichen aufzufassen sind, und somit das Vorhandensein anderer
bzw. zusätzlicher
Merkmale oder das Vorhandensein von Gruppierungen anderer oder zusätzlicher
Merkmale weder ausschließen
noch erfordern.
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Weiterbildungen
der beschriebenen Ausführungsformen
sind jeweils Gegenstand der abhängigen
Ansprüche.
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In
einer Ausführungsform
weist der Injektor einen ersten Gehäusekörper auf, der den ersten Hohlraum
umfasst, und einen als Faltenbalg ausgeführten zweiten Gehäusekörper, der
den zweiten Hohlraum umfasst. Der Faltenbalg ist hierbei so angeordnet,
dass das Volumen des zweiten Hohlraums mit dem Volumen des ersten
Hohlraums in Verbindung steht. Der Faltenbalg kann dabei im Innenraum eines
dritten Gehäusekörpers angeordnet
sein, dessen Geometrie eine Längenänderung
des Faltenbalgs innerhalb des Innenraums ermöglicht.
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In
einer weiteren Ausführungsform
sind der erste Gehäusekörper und
der zweite Gehäusekörper im
Innenraum des dritten Gehäusekörpers angeordnet.
In einer Ausführungsform
beträgt
das vom dritten Gehäusekörper eingenommene
Volumen weniger als das dreifache und insbesondere weniger als das 2,5-fache
und weiter insbesondere weniger als das 1,5-fache des vom ersten
Gehäusekörper eingenommenen
Volumens.
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Bei
Ausführungen,
bei denen sich der zweite Gehäusekörper im
Inneren des dritten Gehäusekörpers befindet,
kann der Injektor eine Feder aufweisen, die den zweiten Gehäusekörper zusammengedrückt.
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In
einer weiteren Ausführungsform
ist der zweite Hohlraum an den ersten Hohlraum angrenzend angeordnet
und von diesem durch ein Verschlusselement abgetrennt, wobei das
Verschlusselement so ausgebildet ist, dass es sich abhängig von dem
im ersten Hohlraum vorherrschenden Druck und/oder der darin vorherrschenden
Temperatur so in den zweiten Hohlraum hineinbewegt, dass zumindest
ein Teil des Volumens des zweiten Hohlraums mit dem Volumen des
ersten Hohlraums in Verbindung steht. Das Verschlusselement kann
dabei von einem Bimetall gebildet, aber auch als federbelastete Klappe
ausgeführt
sein.
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Entsprechend
einer weiteren Ausführungsform
beträgt
das maximale Innenvolumen des zweiten Hohlraums weniger als das
0,8-fache und insbesondere weniger als das 0,5-fache und weiter
insbesondere weniger als das 0,2-fache des Innenvolumens des ersten
Hohlraums. Weiter beträgt
gemäß einer
Ausführungsform
das minimale Innenvolumen des zweiten Hohlraums mehr als das 0,05-fache
und insbesondere mehr als das 0,1-fache und weiter insbesondere
mehr als das 0,15-fache
des Innenvolumens des ersten Hohlraums. Somit kann das Innenvolumen
des zweiten Hohlraums beispielsweise zwischen dem 0,05-fachen und
dem 0,2-fachen des Innenvolumens des ersten Hohlraums betragen.
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Entsprechend
einer weiteren Ausführungsform
der Abgasreinigungseinrichtung enthält das Reduktionsmittel eine
wässrigen
Lösung
von Harnstoff und insbesondere eine 32,5%ige wässrige Harnstofflösung.
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Weitere
Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung
von Ausführungsbeispielen
in Verbindung mit den Ansprüchen sowie
den Figuren. Die einzelnen Merkmale können bei einer Ausführungsform
gemäß der Erfindung
je für
sich oder zu mehreren verwirklicht sein. Bei der nachfolgenden Erläuterung
einiger Ausführungsbeispiele
der Erfindung wird auf die beiliegenden Figuren Bezug genommen,
von denen
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1 eine
Verbrennungseinrichtung mit einer Abgasreinigungseinrichtung veranschaulicht,
die einen Injektor mit variablem Innenvolumen aufweist,
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2a eine schematische Darstellung eines ersten
Ausführungsbeispiels
für einen
Injektor mit einem variablen Innenvolumen in einer ersten Betriebsstellung
zeigt,
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2b eine schematische Darstellung des Ausführungsbeispiels
von 2a in einer zweiten Betriebsstellung
zeigt,
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3 ein
zweites Ausführungsbeispiel
für einen
Injektor mit einem variablen Innenvolumen in einer schematischen
Darstellung zeigt, und
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4 ein
drittes Ausführungsbeispiel
für einen
Injektor mit einem variablen Innenvolumen in einer schematischen
Darstellung zeigt.
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Gleiche
oder gleichwirkende Komponenten sind in den Figuren mit gleichen
oder ähnlichen
Bezugszeichen versehen.
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Die
in der 1 dargestellte Verbrennungseinrichtung weist eine
Verbrennungsvorrichtung 6, beispielsweise einen Verbrennungsmotor
eines Kraftfahrzeugs, und eine Abgasreinigungseinrichtung 100 auf.
Die Abgasreinigungseinrichtung 100 umfasst einen Abgasstrang 5,
in den die von der Verbrennungsvorrichtung 6 erzeugten
Abgase eingeleitet und in dem sie gereinigt werden, bevor sie über den
Auslass 52 an die Umgebung abgegeben werden. In den Abgasstrang 5 ist
ein Katalysator 51, beispielsweise ein wie oben beschriebener
SCR-Katalysator eingebunden. Die Abgasreinigungseinrichtung 100 umfasst
weiterhin eine Reduktionsmittelzuführung mit einer Einspritzdüse, die
im Folgenden als Injektor 4 bezeichnet wird. Der Injektor 4 ist
in dem zwischen der Verbrennungsvorrichtung 6 und dem Katalysator 51 angeordneten
Segment des Abgasstrangs 5 angebracht. Der Injektor 4 dient
dem Einspritzen von Reduktionsmittel 11 in den Abgasstrom 61 vor dem
Zuführen
zum Katalysator 51. Eine Förderpumpe 3 fördert das
Reduktionsmittel 11 über
die aus den Saugleitungsabschnitten 21 und 22 sowie
dem dazwischenliegenden Filter 2 gebildete Förderleitung aus
dem häufig
auch als Reduktionsmitteltank bezeichneten Reduktionsmittelbehälter 1 und
führt es über die
Zufuhrleitung 23 dem Injektor 4 zu. Der Filter 2 dient
dazu eventuell im Reduktionsmittel 11 enthaltene partikelförmige Verunreinigungen
zurückzuhalten,
die sonst zu einer Funktionsbeeinträchtigung des Injektors 4 oder
auch der Förderpumpe 3 führen könnten.
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Zum
dosierten Einspritzen des Reduktionsmittels 11 in den Abgasstrom 61 setzt
die Förderpumpe 3 das
in der Zufuhrleitung 23 und im Innenraum des Injektors 4 befindliche
Reduktionsmittel 11 unter Druck. Der Injektor 4 besitzt
im vorgestellten Fall ein elektromagnetisch betätigbares Ventil 42,
das den Innenraum 41 des Injektors 4 mit dessen
Düsenöffnung 43 verbindet.
Alternativ sind auch passive Ventile bekannt. Bei geöffnetem
Ventil 42 kann das Reduktionsmittel 11 somit über die
Düsenöffnung 43 in
den Abgasstrom 61 eingeleitet werden. Die Menge des in den
Abgasstrom 61 injizierten Reduktionsmittels wird über die
Dauer der Zeitintervalle gesteuert, während denen das Ventil 42 die
Düsenöffnung 43 freigibt.
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Der
Innenraum 41 des Injektors 4 weist einen ersten
Hohlraum 41a konstanten Volumens und einen an diesen angrenzenden
zweiten Hohlraum 41b auf, der ein an den ersten Hohlraum 41a angebundenes
variables zweites Volumen verfügbar
macht.
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In
der schematischen Darstellung von 2 ist ein
Beispiel für
einen Injektor 4 mit einem solcherart variabel gestalteten
Innenvolumen 41 in einer Querschnittsansicht veranschaulicht.
Im Hinblick auf eine übersichtliche
Darstellung sind in 2 nur die für das Verständnis wesentlichen Komponenten
in einer prinzipiellen Darstellung gezeigt, wobei die Gestaltung
der Komponenten von der Gezeigten insoweit abweichen kann, als die
unten beschriebenen Funktionen dadurch nicht beeinträchtigt werden.
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Die
in den Zeichnungen der 2 gezeigte Ausführungsform
des Injektors 4 weist ein Gehäuse 4a auf, das einen
Innenraum 41 umschließt,
der sich zur Düsenöffnung 43 hin verjüngen kann.
Die Düsenöffnung 43 verbindet
die in der Darstellung konisch ausgebildete Verjüngung des Innenraums 41 mit dem
Inneren des Abgasstrangs 5. Innerhalb des Innenraums 41 des
Gehäuses 4a ist
ein üblicherweise als
Düsennadel
bezeichnetes Element 42b angeordnet, das zum Verschließen und
Freigeben der Düsenöffnung 43 entlang
den durch den Doppelpfeil gekennzeichneten Richtungen verschoben
werden kann. Das zwischen dem verschiebbaren Element 42b und
der Gehäusewand 4a ausgebildete
Innenvolumen 41a ist im Betriebsfall mit Reduktionsmittel
gefüllt.
Bei geöffneter
bzw. freigegebener Düsenöffnung 43 kann
das im Innenvolumen 41a unter Druck stehende fluide Reduktionsmittel 11 zur
Abgasreinigung in den Abgasstrom 61 übertreten. Die in 2 im
Bereich des Injektorinnenraums 41 dargestellten Pfeile geben
die Flussrichtung des Reduktionsmittels 11 bei einem solchen
Einspritzvorgang an.
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Das
Verschieben der Düsennadel 42b erfolgt vorzugsweise über einen
(in der Figur lediglich schematisch angedeuteten) elektrischen Antrieb 42a,
beispielsweise eine Tauchspule, einen Linearmotor, einen Spindelmotor
oder vergleichbare Antriebe. Auch eine passive Betätigung z.
B. durch den Druck des Reduktionsmittels 11 ist möglich. Die
an die Gehäusegeometrie
angepasste, hier kugelsegmentförmige Form
der Düsennadelspitze
ermöglich
ein sicheres Verschließen
der Düsenöffnung 43.
Selbstverständlich
sind andere Geometrien der Düsennadelspitze und
des Düsengehäuses 4a,
vor allem im Bereich der Düsenöffnung 43,
möglich.
Um eine genaue Dosierung der Einspritzmenge des Reduktionsmittels 11 sicherzustellen,
müssen
die Geometrien von Düsennadelspitze
und Düsengehäusewand
im Kontaktbereich jedoch stets so aufeinander abgestimmt sein, dass
ein sicheres Verschließen
der Düsenöffnung 43 ermöglicht wird.
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Bei
Abstellen der Abgasreinigungseinrichtung 100 stellt die
Förderpumpe 3 die
Förderung
des Reduktionsmittels zum Injektor 4 ein, woraufhin die Zufuhrleitung 23 üblicherweise
mit der Rücklaufleitung 24 verbunden
wird. Selbstverständlich
kann die Verbindung der Zufuhrleitung 23 mit der Rücklaufleitung 24 auch
mittels eines getrennt von der Pumpe 3 angeordneten Ventils
realisiert werden. Durch das Verbinden der Rücklaufleitung 24 mit
der Zufuhrleitung 23 entspannt sich der Reduktionsmitteldruck
in der Zufuhrleitung 23 und damit auch im Innenvolumen 41a des
Injektors 4 auf den im Reduktionsmittelbehälter 1 vorherrschenden
Druck, der in der Regel dem Umgebungsdruck entspricht. Außer dem
zum Druckabbau erforderlichen Reduktionsmittelrücklauf findet jedoch keine
weitere Entleerung der Förderleitung 23 statt,
so dass das Innenvolumen 41a des Injektors 4 weiterhin
mit Reduktionsmittel 11 gefüllt ist, das sich beim Einfrieren
ausdehnt und hierdurch den Injektor 4 beschädigen kann.
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Um
dies zu verhindern weist das Injektorgehäuse 4a zusätzlich zum
konstanten (Standard-)Innenvolumen 41a ein Ausweichvolumen 41b auf,
das im Bedarfsfalle ganz oder teilweise mit dem (Standard-)Innenvolumen 41a verbunden
werden kann. Bei der in den Darstellungen a) und b) von 2 veranschaulichten
Ausführungsform
ist das Ausweichvolumen 41b als ringförmige Vertiefung in der Innenwand
des Injektorgehäuses 4a ausgebildet.
Selbstverständlich
kann das Ausweichvolumen auch als Kammer im Injektorgehäuse 4a realisiert
sein, oder als außerhalb
des Injektorgehäuses 4a angeordneter Hohlraum,
der mit dem (Standard-)Innenvolumen 41a über eine
die Wand des Injektorgehäuses 4a durchdringende Öffnung verbunden
ist.
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An
der Grenzfläche
zwischen (Standard-)Innenvolumen 41a und Ausweichvolumen 41b ist
ein Verschlusselement 49 angeordnet. Im regulären Betriebsfall
des Injektors 4, bei dem sich die Temperatur des Reduktionsmittels 11 oberhalb
dessen Gefrierpunkts befindet, trennt das Verschlusselement 49 das
Ausweichvolumen 41b vollständig vom (Standard-)Innenvolumen 41a ab,
so dass das Ausweichvolumen 41b nicht für ein Befüllen mit Reduktionsmittel 11 verfügbar ist.
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Im
in der 2 dargestellten Ausführungsbeispiel ist das Verschlusselement 49 als
Bimetallring ausgeführt,
dessen Lage und Form bei Temperaturen unterhalb des Gefrier-/Schmelzpunkts
des Reduktionsmittels 11 (Darstellung a) von 2)
das Ausweichvolumen 41b vollständig vom (Standard-)Innenvolumen 41a abtrennt,
wobei die Geometrie des Bimetallrings die Geometrie des (Standard-)Innenvolumens 41a im
Wesentlichen ohne Querschnittsveränderung fortsetzt.
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Das
Bimetall 49 ist ferner so ausgebildet, dass es sich bei
Temperaturen um und unterhalb des Gefrierpunkts des Reduktionsmittels 11 in
den für
das Ausweichvolumen 41b genutzten Hohlraum hinein verbiegt
und dem im Injektor 4 gefrierenden Reduktionsmittel 11 somit
mehr Volumen zur Verfügung stellt.
Die Auslenkung des Verschlusselements 49 kann dabei, wie
in Darstellung b von 2 gezeigt, auf einen maximalen
Bereich begrenzt sein.
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Um
sicherzustellen, dass kein Reduktionsmittel 11 auf die
dem (Standard-)Innenvolumen 41a abgewandte Seite des Verschlusselements 49 gelangt,
ist das sich bewegende freie Ende des Verschlusselements 49 vorzugsweise
mit einer (in der Darstellung nicht gezeigten) Dichtung versehen. Selbstverständlich kann
auch der von dem freien Ende des Verschlusselements 49 beim
Verbiegen überstrichene
Boden des für
das Ausweichvolumen 41b zur Verfügung stehenden Hohlraums mit
einem Material beschichtet sein, das zur Abdichtung stets in Berührung mit
dem freien Ende des Verschlusselements 49 steht und gute
Gleiteigenschaften aufweist.
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Sobald
sich die Temperatur des im Injektor 4
befindlichen Reduktionsmittels 11 dem
Schmelzpunkt nähert,
wodurch dessen Volumenbedarf abnimmt, bildet sich die Verbiegung
des Bimetalls 49 zurück,
und drängt
das sich nun verflüssigende
Reduktionsmittel zurück
in den Bereich des (Standard-)Innenvolumens 41a. Mithilfe
des als Ausweichvolumen ausgebildeten zweiten Hohlraums 41b und dem
als Bimetall ausgeführten
Verschlusselements 49 wird somit ein zweites Volumen an
das (Standard-)Innenvolumen 41a angebunden, dessen Größe mit der
im Injektorinneren vorherrschenden Temperatur und damit mit der
Temperatur des darin befindlichen Reduktionsmittels 11 variiert.
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Alternativ
kann das Verschlusselement auch als Metallring ausgeführt sein,
dessen eine Stirnseite wie in 2 gezeigt
in der Wand des Injektorgehäuses
gelagert ist, und der sich durch den Druck des sich verfestigenden
Reduktionsmittels elastisch so verformen kann, dass er ab einem
bestimmten Druck zunehmend in den Hohlraum des Ausweichvolumens 41b hineingedrückt wird.
Vorzugsweise ist das Verschlusselement hierfür aus Federstahl gefertigt.
Insbesondere bei Verwendung eines kammerförmigen Hohlraums kann das Verschlusselement
auch von einer Klappe gebildet werden, die z. B. mit einer Feder vorgespannt
das Ausweichvolumen 41b der Kammer gegenüber dem
(Standard-)Innenvolumen 41a abschließt. Die Feder ist dabei so
ausgelegt, dass die Klappe ab einem Druck, der oberhalb des Betriebsdrucks
beim Einspritzvorgang 11 liegt und unterhalb von Werten,
bei denen Beschädigungen
des Injektors 4 auftreten können, vom gefrierenden Reaktionsmittel
in das Ausweichvolumen gedrängt
wird.
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In
der gezeigten Ausführungsform
beträgt das
Ausweichvolumen 41b das 0,2-fache des (Standard-)Innenvolumens 41a.
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In
der 3 ist eine Ausführungsform eines Injektors 4 gezeigt,
bei dem ein konstantes (Standard-)Innenvolumen 41a an ein
variables Innenvolumen 41b angebunden ist. Auf die Darstellung
der Düsenöffnung 43 und
der Düsennadel
sowie des Antriebs 42a der Düsennadel 42b ist in
dieser Figur (wie auch in 4) aus Gründen einer übersichtlichen Darstellung
verzichtet worden. Dennoch sind diese Komponenten als vorhanden
angenommen. Das konstante, in seiner Größe invariable (Standard-)Innenvolumen 41a des
Injektors 4 ist in einem ersten Gehäusekörper 44 eingefasst,
dessen Form sich bei den auftretenden Reduktionsmitteldrücken nicht merkbar ändert. An
diesen ersten Gehäusekörper 44 schließt ein zweiter
Gehäusekörper 45 an,
dessen Form und verbunden hierüber
das von ihm umfasste Volumen sich mit dem in seinem Inneren vorhandenen
Reduktionsmitteldruck ändern.
In dem in 3 gezeigten Ausführungsbeispiel
ist dieser zweite Gehäusekörper 45 als
integral mit dem ersten Gehäusekörper 44 ausgeführter Faltenbalg
realisiert. Beim Gefrieren eines den Injektorinnenraum ausfüllenden Reduktionsmittels 11 kann
sich der zweite Gehäusekörper 45 so
entlang der durch die strichpunktierte Achslinie angedeutete Richtung
Ausdehnen. Verflüssigt
sich das gefrorene Reduktionsmittel 11 später wieder,
so bildet sich die Ausdehnung des zweiten Gehäusekörpers 45 durch die
dem Faltenbalg eigene Rückstellkraft
zurück.
Damit sich die Stellung der Düsennadel 42b relativ
zur Düsenöffnung 43 durch
die Ausdehnung des zweiten Gehäusekörpers 44 nicht verändern kann,
ist die Düsennadel 42b gegenüber dem
am zweiten Gehäusekörper 45 angeordneten Reduktionsmitteleinlass 47 über eine
Feder 46 abgestützt.
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In
der gezeigten Ausführungsform
beträgt das
variable Innenvolumen 41b das 0,4-fache des (Standard-)Innenvolumens 41a.
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In
der 4 ist eine Variante des Injektors von 3 dargestellt,
die sich insbesondere zur Verwendung mit Faltenbälgen 45 eignet, die
eine geringe Rückstellkraft
aufweisen. Neben den in Zusammenhang mit dem Injektor von 3 besprochenen ersten
und zweiten Gehäusekörpern 44 und 45 weist der
Injektor 4 gemäß 4 noch
einen dritten Gehäusekörper 48 auf,
in dessen Innenraum die beiden anderen Gehäusekörper 44 und 45 angeordnet
sind. Im dargestellten Beispiel ist ein Ende des verformbaren zweiten
Gehäusekörpers 45 mit
einer Innenwand des dritten Gehäusekörpers 48 dicht
verbunden. Bei einer Ausdehnung des im Injektorinneren gefrierenden
Reduktionsmittels 11 dehnt sich die als Faltenbalg ausgebildete
Wand des zweiten Gehäusekörpers 45 aus
und stellt somit ein größeres Volumen zur
Verfügung,
wodurch wiederum der Druck des gefrierenden Reduktionsmittels auf
für die
Funktionstüchtigkeit
des Injektors 4 gefahrlosem Niveau gehalten wird. Zwischen
drittem Gehäusekörper 48 und erstem
Gehäusekörper 44 ist
ferner ein Federelement 48a angeordnet, das der Ausdehnung
des zweiten Gehäusekörpers 45 entgegenwirkt
und dieses bei sich wieder verflüssigendem
Reduktionsmittel in den Ausgangszustand zurückführt.
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In
der gezeigten Ausführungsform
beträgt das
vom dritten Gehäusekörper 45 eingenommene Volumen
das 1,5-fache des vom ersten Gehäusekörper 44 eingenommenen
Volumens.
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In
einer weiteren, in den Figuren nicht dargestellten Ausführungsform
ist der zweite Gehäusekörper 45 von 4 als
Dichtring ausgebildet, der entweder am ersten Gehäusekörper 44 dichtend
befestigt und an der Innenwand des dritten Gehäusekörpers 48 abdichtend
entlang gleitet, oder an der Innenwand des dritten Gehäusekörpers 48 dichtend
befestigt ist und an der Außenwand
des ersten Gehäusekörpers 44 abdichtend
entlang gleitet. Bei zunehmendem Volumenbedarf des gefrierenden
Reduktionsmittels wird der erste Gehäusekörper 44 gegen den
Druck der Feder 48a innerhalb des dritten Gehäusekörpers 48 verschoben,
wobei der Dichtring 45 den für die Volumenerweiterung verwendeten
Anteil des Innenraums des dritten Gehäusekörpers 48 von dem nicht
benötigten
Anteil abgrenzt. Die Rückstellung
des zweiten Gehäusekörpers 44 bei
sich wieder verflüssigendem
Reduktionsmittel erfolgt wie zuvor über das Federelement 48a.
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Die
vorgestellten Injektoren bei denen ein konstantes Innenvolumen mit
einem variablen Innenvolumen kombiniert wird, ermöglichen
einen zuverlässigen,
passiven und kostengünstigen
Gefrierschutz, der verhindert, dass der mit dem Einfrieren von Reduktionsmittel 11 in
einem Injektor 4 für
eine Abgasreinigungseinrichtung 100 verbundene Druckanstieg
Werte erreicht, die zu einer Funktionsbeeinträchtigung oder Zerstörung des
Injektors führen
könnten.