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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Bestimmung mindestens
eines Zustands eines Messmediums mittels mindestens eines Messsignals,
wobei während einer Lernphase Messsignale aufgezeichnet
werden, wobei anschließend eine Faktoranalyse durchgeführt
wird, welche Faktoranalyse Faktoren liefert, welche Faktoren die
Messsignale hinreichend beschreiben und welche Faktoren gespeichert
werden, wobei die Faktoren auf die zu den jeweiligen Messsignalen
zugehörigen Zuständen des Messmediums abgebildet
werden, wobei die Abbildungsfunktion gespeichert wird, wobei während
einer anschließenden Messphase mindestens ein Messsignal
mittels der gespeicherten Faktoren und der gespeicherten Abbildungsfunktion
einem Zustand des Messmediums zugeordnet wird
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Ein
derartiges Prinzip der Signalverarbeitung ist unter anderem in dem
Begleitartikel „Ultrasonic Measurement of Molar
Fraction in Gas Mixtures by Orthogonal Signal Correction" zum „2004
IEEE Ultrasonics Symposium" von J. E. Carlson und P.-E.
Martinsson diskutiert. Eine Hauptkomponentenanalyse zerlegt
die Messsignale in der Lernphase in ihre Hauptkomponenten. Anschließend
werden diese analytisch auf die Zustände des Messmediums
abgebildet.
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Der
Rechenaufwand für dieses Verfahren ist sehr hoch. Daher
ist dieses Verfahren langsam und sehr kostspielig.
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Die
Patentanmeldung
DE
102 54 053 A1 offenbart ein Verfahren für ein
Ultraschall-Durchflussmessgerät, wobei aktuell gemessene
Signale mit abgespeicherten Signalen verglichen werden und eine Meldung
ausgegeben wird, wenn eine Abweichung zwischen diesen Signalen auftritt.
Der Vergleich kann auch anhand von Signaturen der Signale durchgeführt
werden. Welcher Art diese Signaturen sind und wie dann ein Vergleich
dieser Signaturen aussehen kann, lässt dieses Dokument
jedoch offen.
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Die
Aufgabe der Erfindung besteht darin, ein Verfahren bereit zu stellen,
mit welchem der Rechenaufwand bei gleicher Genauigkeit im Vergleich
zum Stand der Technik reduziert ist.
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Die
Aufgabe wird gelöst durch ein Verfahren zur Bestimmung
mindestens eines Zustands eines Messmediums mittels mindestens eines
Messsignals, wobei während einer Lernphase Messsignale aufgezeichnet
werden, wobei anschließend jedes Messsignal mit sich selbst
korreliert wird und wobei mit den daraus entstehenden Signale eine
Faktoranalyse durchgeführt wird, wobei die Faktoranalyse Faktoren
liefert, welche Faktoren die Messsignale hinreichend beschreiben
und welche Faktoren gespeichert werden, wobei die Faktoren auf die
zu den jeweiligen Messsignalen zugehörigen Zuständen
des Messmediums abgebildet werden, wobei die Abbildungsfunktion
gespeichert wird, wobei während einer anschließenden
Messphase mindestens ein Messsignal mit sich selbst korreliert wird
und wobei das daraus entstehende Signal mittels der gespeicherten Faktoren
und der gespeicherten Abbildungsfunktion einem Zustand des Messmediums
zugeordnet wird.
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Das
Verfahren eignet sich z. B. zum Einsatz in der Prozessmesstechnik,
um Prozesszustände eines Messmediums zu ermitteln. Eine
Vielzahl von Signalen, oder ein Satz an Signalen, wir während
einer Lernphase erfasst und gespeichert. Dies kann gemäß einer
Weiterbildung der Erfindung auch durch Simulation der Signale erfolgen.
Die Messsignale werden dann während der Lernphase künstlich,
d. h. z. B. mittels einer Simulation erzeugt, und nicht durch eine
Messung. Anschließend wird eine Kreuzkorrelation der Signale
mit sich selbst, also eine Autokorrelation, durchgeführt.
Die Autokorrelierten werden mittels einer Faktoranalyse in Faktoren
zerlegt, welche die Signale ausreichend genau beschreiben. Dabei kommt
es zu einer Daten- bzw. Dimensionsreduktion.
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Anschließend
werden Faktoren den Zuständen des Messmediums zugeordnet.
Dabei werden nur einzelne, ausgewählte Faktoren mittels
einer Abbildungsvorschrift auf die Zustände abgebildet,
oder sämtliche Faktoren finden Berücksichtigung.
Eine Messphase schließt an die Lernphase an. Messsignale
werden während der Messphase aufgenommen und autokorreliert.
Jede Autokorrelierte wird mit den während der Lernphase
erzeugten bzw. ermittelten und gespeicherten Faktoren multipliziert.
Auch hier werden nur einzelne, ausgewählte Faktoren berücksichtigt.
Anschließend folgt die Abbildung des Ergebnisses auf einen
Zustand des Messmediums. Dabei wird ein Messsignal genau einem Prozesszustand zugeordnet.
Dies kann während der Messphase beliebig oft wiederholt
werden.
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Aus
dem Stand der Technik bereits bekannte Verfahren, sind hier dermaßen
verändert, dass vor der weiteren Verarbeitung der Messsignale
als erster Verfahrensschritt sowohl in der Lernphase, als auch in
der Messphase eine Kreuzkorrelation der Messsignale mit sich selbst
durchgeführt wird. Dadurch sind die anschließenden
Verfahrensschritten stark vereinfacht. Die Dimensionen der Komponenten
der Messsignale sind sehr einfach reduzierbar. Die Verfahren liefern
daher sehr schnell und dennoch genaue Ergebnisse.
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Die
Faktoranalyse ist eine Methode der multivariaten Statistik. Sie
beschreibt die Varianz von beobachteten Variablen mit wenigen Faktoren.
Die beobachteten Variablen werden dabei als Linearkombination aus
den Faktoren und Fehlerfaktoren dargestellt. Eine Hauptkomponentenanalyse
ergibt sich aus einer Faktoranalyse wenn die Varianz der Fehlerfaktoren
der Faktoranalyse gleich groß ist. Gemäß einer
Weiterbildung der erfindungsgemäßen Lösung wird
die Varianz aller Faktoren der Faktoranalyse gleich groß.
Eine Weiterbildung der Erfindung sieht daher vor, eine Hauptkomponentenanalyse
als spezielle Faktoranalyse einzusetzen.
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Eine
weitere Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens
schlägt vor, dass die Abbildung der Faktoren in der Lernphase
mit einer Moore-Penrose-Methode durchgeführt wird. Alternativ
zur Moore-Penrose-Methode sind weitere Abbildungsmethoden bekannt,
wie z. B. die Methode der kleinsten Fehlerquadrate.
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Eine
Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens
ist darin zu sehen, dass Messsignale während der Messphase
und/oder während der Lernphase mit einem Ultraschall-Durchflussmessgerät gemessen
werden. Es können dabei alle Messsignale mit einem Ultraschall-Durchflussmessgerät
gemessen werden oder nur einzelne.
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Ultraschall-Durchflussmessgeräte
werden vielfach in der Prozess- und Automatisierungstechnik eingesetzt.
Sie erlauben in einfacher Weise, den Volumendurchfluss und/oder
Massendurchfluss in einer Rohrleitung zu bestimmen. Die bekannten
Ultraschall-Durchflussmessgeräte arbeiten häufig
nach dem Doppler- oder nach dem Laufzeitdifferenz-Prinzip.
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Beim
Laufzeitdifferenz-Prinzip werden die unterschiedlichen Laufzeiten
von Ultraschallimpulsen relativ zur Strömungsrichtung der
Flüssigkeit ausgewertet. Hierzu werden Ultraschallimpulse
in einem bestimmten Winkel zur Rohrachse sowohl mit als auch entgegen
der Strömung gesendet. Aus der Laufzeitdifferenz lässt
sich die Fließgeschwindigkeit und damit bei bekanntem Durchmesser
des Rohrleitungsabschnitts der Volumendurchfluss bestimmen.
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Beim
Doppler-Prinzip werden Ultraschallwellen mit einer bestimmten Frequenz
in die Flüssigkeit eingekoppelt und die von der Flüssigkeit
reflektierten Ultraschallwellen ausgewertet. Aus der Frequenzverschiebung
zwischen den eingekoppelten und reflektierten Wellen lässt
sich ebenfalls die Fließgeschwindigkeit der Flüssigkeit
bestimmen. Reflexionen in der Flüssigkeit treten jedoch
nur auf, wenn Luftbläschen oder Verunreinigungen in dieser
vorhanden sind, so dass dieses Prinzip hauptsächlich bei
verunreinigten Flüssigkeiten Verwendung findet.
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Werden
hingegen die Messsignale mittels einer Simulation erzeugt, insbesondere
mittels einer numerischen Simulation, so erfolgt dies z. B. über eine
Iteration zwischen zwei Messpunkten. Realisiert wird dies beispielsweise
mit einer FEM, einer FDM, mittels Bootstrapping, mittels einer KLM
oder physikalisch analytisch. Diese Aufzählung erhebt keinen Anspruch
auf Vollständigkeit.
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Eine
Weiterbildung der erfindungsgemäßen Lösung
besteht darin, dass die Messsignale während der Messphase
mit einem Ultraschall-Durchfluss-Messgerät nach dem Laufzeitdifferenzprinzip gemessen
werden und wobei die Laufzeit des Messsignals über eine
Nullpunktkorrektur des autokorrelierten Messsignals ermittelt wird.
Ein Ultraschallsignal wird z. B. von einem ersten Ultraschallwandler
in das Messmedium gesendet und von einem zweiten Ultraschallwandler
empfangen. Erster und zweiter Ultraschallwandler können
dabei auch identisch sein. Das Ultraschall-Messsignal, welches vom
zweiten Ultraschallwandler empfangen wird, wird mit sich selbst
korreliert. Dadurch entsteht ein symmetrisches Signal. Werden nun
von diesem Signal die causal stabilen Polstellen extrahiert, also
die Polstellen außerhalb des Einheitskreises in einem Polstellenplot weggelassen,
entsteht ein neues Signal, welches, kreuzkorreliert mit der Autokorrelierten,
zu einer Phasendifferenz führt, aus welcher Phasendifferenz
die Laufzeit des ursprünglichen Messsignals abgeleitet werden
kann.
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Eine
weitere Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass die Messsignale
mittels Ultraschall-Durchflussmessgeräten zwischen zwei
Ultraschallwandlern bestimmt werden. Die Ultraschall-Durchflussmessgeräte
nehmen dabei die Ultraschall-Messsignale insbesondere nach dem Laufzeitdifferenzprinzip
auf.
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Des
Weiteren können in die Signalverarbeitung nach dem erfindungsgemäßen
Verfahren auch Signale anderer Sensoren einfließen, und
somit die Spektren „variabel” gestalten. Die Matrices
werden mit sekundären Messgrößen, wie
z. B. Temperatur, Druck, Dichte oder chemische Zusammensetzung des
Messmediums ergänzt. Ist z. B. Ziel der Messung in der
Messphase, die Gas-Komposition des Messmediums zu bestimmen, kann
die Temperatur über einen zusätzlichen Temperatursensor
erfasst werden, d. h. die Matrices ZI×K·QK×M können um die entsprechenden
gemessenen Größen erweitert werden.
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Vorstellbar
wäre fürderhin eine Gewichtung der Matrices anhand
der Verlässlichkeit der Messgrößen.
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Eine
Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens
zur Bestimmung mindestens eines Zustands eines Messmediums mittels
mindestens eines Messsignals, sieht vor, dass während einer
Lernphase mindestens zwei, jedoch höchstens N Zustände eines
Messmediums mittels wenigstens zwei, jedoch höchstens M
Zustandsparametern in einer Matrix RN×M beschrieben
werden, wobei zu den N Zuständen des Messmediums N zugehörige
Signale SN bestimmt werden, wobei die N
Signale SN anschließend mit sich
selbst korreliert werden und wobei die Autokorrelierten AN jeweils eine bestimme Anzahl diskreter
Werte F aufweisen, wobei die N Autokorrelierten AN der
Länge F eine Matrix XN×F bilden,
wobei eine Singularwertzerlegung der Matrix XN×F durchgeführt wird,
wobei gilt: XN×F = UN×K·WK×K·VT K×F, mit UN×K dem resultierenden
Spektrum, einer orthonormalen Matrix der Eigenvektoren von XXT, mit WK×K einer
diagonalen Matrix, wobei gilt: Λ = W2 K×K, mit Λ der Eigenwerte der
Matrices XTX und XXT und
mit VF×K der orthonormalen Matrix
der Eigenvektoren von XTX, wobei das Spektrum
UN×K mittels eines Moore-Penrose-Verfahrens
auf die Matrix RN×M abgebildet
wird, wobei gilt: RN×M = UN×K·QK×M,
mit QK×M der Moore-Penrose-Matrix,
wobei die Moore-Penrose-Matrix QK×M,
und die Matrices WK×K und VF×K oder das Produkt aus den Matrices
VF×K·WT K×K in einem Speicher gehalten werden,
wobei während einer anschließenden Messphase mindestens
ein Messsignal J1, jedoch höchstens
I Messsignale JI gemessen werden, wobei
die I Signale JI anschließend jeweils
mit sich selbst korreliert werden und wobei die Autokorrelierten
BI jeweils F diskrete Werte aufweisen, wobei
die I Autokorrelierten BI der Länge
F eine Matrix YI×F bilden, wobei
die Matrix YI×F anschließend
mit den gespeicherten Matrices WK×K und
VF×K multipliziert wird, wodurch
ein Spektrum Z des gemessenen Messsignals erhalten wird, wobei gilt:
YI×F·VF×K·WT K×K = ZI×K, wobei anschließend
dieses Spektrum ZI×K mit der gespeicherten Moore-Penrose
Matrix QK×M multipliziert wird,
wobei gilt: CI×M = ZI×K·QK×M, wobei CI×M die
Zustände des Messmediums während der Messphase
mittels der M Zustandsparameter angibt.
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Mit
dem Zustand eines Messmediums, insbesondere dem Prozesszustand,
werden physikalische und/oder chemische Eigenschaften des Messmediums
beschrieben, wie z. B. die chemische Zusammensetzung des Messmediums,
die Temperatur des Messmediums, der Druck, die Dichte oder die Viskosität.
Mindestens zwei, jedoch höchstens N Zustände des
Messmediums, welche voneinander verschieden sind, sind während
der Lernphase bekannt und beschreibbar. Die zu diesen N Zuständen
zugehörigen Signale SN werden bestimmt
durch Messung und/oder Simulation. Die Signale SN werden
anschließend mit sich selbst korreliert, also autokorreliert,
woraus sich die Autokorrelierten AN ergeben. Eine
Autokorrelation ist eine Kreuzkorrelation eines Signals mit sich
selbst. Ein Signal kann zu sich selbst auch phasenverschoben autokorreliert
werden. Hier ist in einem Ausführungsbeispiel die Phasen-
oder Zeitverschiebung zwischen zwei Signalen für die Autokorrelation
Null. Die Autokorrelierten AN sind selbst Signale.
AN ist das Ergebnis der Autokorrelation
von SN.
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Die
autokorrelierten Signale AN weisen eine bestimme
Anzahl diskreter Werte F auf bzw. im kontinuierlichen Fall weisen
sie eine bestimme Länge auf. Insbesondere weisen alle Signale
AN die gleiche Länge bzw. die gleiche
Anzahl an diskreten Werten auf. Liegt ein kontinuierliches Signal
SN vor, wird es gemäß einer
Ausgestaltung der Erfindung vor der Autokorrelation über
eine vorgegebene Fensterlänge, d. h. über eine
vorgegebene Zeit, digitalisiert.
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Die
Autokorrelierten Signale werden nun singularwertzerlegt. Eine Singularwertzerlegung
könnte auch beschrieben werden durch eine Hauptkomponentenanalyse
von der Matrix XN×F der Form XN×F = TN×K·PT K×F, mit
PF×K der Matrix der Eigenvektoren
der Varianz-Kovarianzmatrix XTX und TN×K der Matrix der transformierten
Variablen, welche das Maximum der verbleibenden Varianz beschreiben,
wobei anschließend eine Singularwertzerlegung der Matrix
XN×F durchgeführt wird,
wobei gilt: XN×F = UN×K·WK×K·VT K×F, mit UN×K dem
resultierenden Spektrum der Hauptkomponentenanalyse und damit den
resultierenden Koeffizienten der Hauptkomponentenanalyse, wobei UN×K eine orthonormale Matrix der
Eigenvektoren von XXT ist, mit WK×K einer diagonalen Matrix, wobei
gilt: Λ = W2 K×K,
mit Λ der Eigenwerte der Matrices XTX
und XXT und mit VF×K der
orthonormalen Matrix der Eigenvektoren von XTX,
und wobei gilt: UN×K·WK×K = TN×K und
VF×K = PF×K.
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Das
Spektrum ist in dieser Ausgestaltung mit den Eigenwerten gewichtet
UN×K·WK×K =
TN×K. Gemäß einer
anderen Ausgestaltung ist jedoch die Gewichtung der Eigenvektoren
WK×K·VT K×F. Das Produkt sind dann „entnormierte” Eigenvektoren,
die wiederum sofort das Spektrum ergeben.
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Das
Ziel der Hauptkomponentenanalyse bzw. der Singularwertzerlegung
ist die Reduktion der Hauptkomponenten um die weniger relevanten Hauptkomponenten,
welche ohne wesentlichen Verlaust an Information weggelassen werden
können, da diese meist nur ein Rauschen beschreiben. K
ist die Dimension der Matrix XTX und beschreibt
die Anzahl der signifikanten Hauptkomponenten. K hängt von
der Komplexität der Signaländerungen ab und beschreibt
die Dimensionsreduktion. Die Relevanz der Eigenwerte spiegelt sich
in deren Größe wieder. Je größer
der Eigenwert, einen desto wichtigeren Beitrag liefert er zum Signal.
Eine sinnvolle Bestimmung von K besteht darin, sich auf die Hauptkomponenten
zu beschränken, welche kumulativ mindestens 70% des Signals
beschreiben, insbesondere mindestens 80%, insbesondere mindestens
90%, insbesondere mindestens 92%, insbesondere mindestens 95%, in
Sonderfällen auch mal bis zu ca. 98%. Die verbleibenden
Komponenten liefern einen zu unsicheren und damit zu irrelevanten
Beitrag zum Signal und können vernachlässigt werden.
In der Lernphase kann bereits festgelegt werden, welche Hauptkomponenten
ausreichen. Dazu könnten beliebige Signale, also so genannter
Datenschrott, miteinbezogen werden, z. B. per Bootstrap-Verfahren,
um anschließend zu sehen, welche Hauptkomponenten ausreichend
sind.
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Die
Hauptkomponentenanalyse ist wiederum ein Spezialfall der Faktoranalyse,
wenn die Varianzen der Komponenten der Faktoranalyse, insbesondere
deren Fehlerfaktoren, gleich groß sind. Hier könnte
die Dimensionsreduktion z. B. erfolgen durch eine Betrachtung der
Fehler. Sind die Fehler nahezu unkorreliert, kann von einer adequaten
Beschreibung des Signals ausgegangen werden. Der verbleibende Signalrest
wird dem Rauschen zugeordnet.
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Statt
die Matrices VF×K und WT K×K separat
zu speichern, kann auch das Produkt aus den Matrices VF×K·WK×K gespeichert werden, um sie später
in der Messphase mit den entsprechenden Signalen zu multiplizieren.
Während der Messphase werden fortlaufen Messsignale JI gemessen. Insbesondere exakt ein aktuell
gemessenes Messsignal J1 wird autokorreliert,
wobei das Signal B1 das Ergebnis der Autokorrelation
von J1 ist und wobei dann das Signal B1 der Länge F eine „Matrix” Y1×F bildet. Das autokorrelierte
Signal, also die Matrix Y1×F, wird
mit allen zur Verfügung stehenden Eigenvektoren multipliziert
und mit den Eigenwerten gewichtet, bzw. wenn die Eigenvektoren bereits
mit den Eigenwerten gewichtet wurden, mit der orthogonalen Basis
multipliziert, Y1×F·VF×K·WT K×K = Z1×K.
Erhalten wird das Spektrum Z1×K,
welches mit der gespeicherten Moore-Penrose Matrix QK×M multipliziert
wird, wobei gilt: CI×M = ZI×K·QK×M,
wobei CI×M die Zustände
des Messmediums während der Messphase mittels der M Zustandsparameter
angibt.
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Weiterhin
wird die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe gelöst
durch ein Ultraschall-Durchflussmessgerät mit einem Speicher
und einer Signalverarbeitungseinheit, z. B. einem Messumformer, wobei
das Ultraschall-Durchflussmessgerät, insbesondere dessen
Signalverarbeitungseinheit, so ausgestaltet ist, dass Parameter
dem Ultraschall-Durchflussmessgerät zuführbar
und in dem Speicher speicherbar sind, welche Parameter Zustände
eines Messmediums beschreiben, die Kalibrierdaten sind also im Speicher
gehalten, und dass das Ultraschall-Durchflussmessgerät,
insbesondere dessen Signalverarbeitungseinheit so ausgestaltet ist,
dass die gängigen mathematischen Operationen und Autokorrelationen
von Messsignalen von der Signalverarbeitungseinheit durchführbar
sind und die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe wird weiterhin
gelöst durch ein Messsystem mit einem erfindungsgemäßen
Ultraschall-Durchflussmessgerät, welches weitere Sensoren
zur Erfassung physikalischer und/oder chemischer Eigenschaften eines
Messmediums aufweist. Während der Lernphase und/oder während
der Messphase sind dann Signale mittels anderer Messprinzipien bestimmbar.
So ist z. B. die Messmediumstemperatur über einen Temperatursensor
messbar. Die Sensoren mit den verschiedenen Messprinzipien liefern
die Signale für die oben genannten Matrices.
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Bei
dem erfindungsgemäßen Ultraschall-Durchflussmessgerät
kann es sich sowohl um ein Clamp-On Ultraschall-Durchflussmessgerät,
als auch um ein Inline-Messgerät handeln. Dabei weist es
mindestens einem Messpfad auf. Gemäß einer Ausgestaltung
des erfindungsgemäßen Ultraschall-Durchflussmessgeräts
weist dieses mehrere Messpfade auf.
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Die
Erfindung wird anhand der nachfolgenden Figuren näher erläutert.
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1 zeigt
ein Flussdiagramm eines erfindungsgemäßen Verfahrens,
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2 zeigt
ein Ultraschall-Messsignal von Methan bei 25°C,
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3 zeigt
ein Ultraschall-Messsignal von Methan bei 50°C.
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In 1 ist
ein Flussdiagramm eines erfindungsgemäßen Verfahrens
dargestellt. Während einer Lernphase werden die Messsignale
bzw. der Messsignalvektor mittels einer Faktoranalyse, hier einer
speziellen Form der Faktoranalyse, der Hauptkomponentenanalyse bzw.
mittels einer Singularwertzerlegung in ihr Spektrum, ihre Eigenwerte
und ihre Eigenvektoren zerlegt.
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Dazu
wird zunächst eine Matrix R aus N Prozesszuständen
gebildet, wobei M Parameter die jeweiligen Prozesszustände
genauer bestimmen. Die N × M Parameter sind bekannt. Anschließend
wird eine Matrix X aus N Signalen gebildet, wobei die N Signale
Autokorrelierte der zu den N Zuständen gehörigen
Signalen, insbesondere bei den N Zuständen des Messmediums
gemessenen Signalen, sind, welche bereits diskretisiert wurden und
damit eine bestimmte Länge bzw. eine bestimmte Anzahl F
diskreter Werte aufweisen.
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Mit
der Matrix X wird eine Faktoranalyse durchgeführt. Hier
in diesem Ausführungsbeispiel wird eine Singularwertzerlegung
durchgeführt. Eine Singularwertzerlegung ist über
die bekannte, oben genannte Vorschrift in eine Hauptkomponentenanalyse überführbar,
welche ihrerseits ein Spezialfall einer Faktoranalyse darstellt.
Das so genannte Spektrum U wird anschließend mittels eines
Moore-Penrose Verfahrens auf die Prozesszustände R abgebildet. Dies
erfolgt über eine Moore-Penrose Matrix Q. Die für
die weiteren Verfahrensschritte notwendigen Daten werden in einem
Speicher gehalten. Hiermit endet die Lernphase, welche sowohl im
Feld, also nach Einbau des Feldgeräts, also insbesondere
des erfindungsgemäßen Messsystems, durchgeführt
werden kann, als auch bereits vor der Auslieferung des Messsystems
an den Kunden in dem Labor bzw. der Kalibrieranlage des Herstellers
des Messsystems.
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Mit
Beginn der Messphase wird ein gemessenes Signal oder ein Signaldatensatz
mit den gespeicherten Matrizen multipliziert, wodurch ein Spektrum
Z errechnet wird. Dieses Spektrum der gemessenen Signale wird mittels
der Moore-Penrose-Matrix multipliziert, um die gemessenen Prozesszustände zu
bestimmen.
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2 und 3 zeigen
Ultraschall-Messsignale für das Messmedium Methan bei unterschiedlichen
Temperaturen. In 2 ist ein Ultraschall-Messsignal
gezeichnet, welches bei einer Messmediumstemperatur von 25°C
aufgezeichnet wurde. 3 zeigt ein Signal, aufgenommen
bei einer Messmediumstemperatur von 50°C. Alle weiteren
Messmediumsparameter sind identisch. Deutlich zu erkennen sind die
Unterschiede in beiden Signalen, welche zu unterschiedlichen Faktoren
bzw. Hauptkomponenten führen und anhand welcher auf den
Zustand des Messmediums geschlossen werden kann.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Diese Liste
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des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen
Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt
keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
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Zitierte Patentliteratur
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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- - „Ultrasonic
Measurement of Molar Fraction in Gas Mixtures by Orthogonal Signal
Correction” zum „2004 IEEE Ultrasonics Symposium” von
J. E. Carlson und P.-E. Martinsson [0002]