DE102009026488A1 - Mikrosystem zur Erkennung vorbestimmter Merkmale von Wertpapieren, Sicherheitsdokumenten oder sonstigen Produkten - Google Patents

Mikrosystem zur Erkennung vorbestimmter Merkmale von Wertpapieren, Sicherheitsdokumenten oder sonstigen Produkten Download PDF

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Martin Sprenger
Thomas Hennig
Olaf Brodersen
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Abstract

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Mikrosystem zur Erkennung vorbestimmter Merkmale von Wertpapieren, Sicherheitsdokumenten oder sonstigen Produkten, beispielsweise zur sicheren Erkennung von Sicherheitsmerkmalen auf Banknoten. Im Weiteren betrifft die Erfindung ein Prüfgerät zum Prüfen der Echtheit von Wertpapieren, Sicherheitsdokumenten oder Produkten. Das erfindungsgemäße Mikrosystem basiert auf einem Trägersubstrat (01), beispielsweise in Form eines Halbleiterchips. Auf dem Trägersubstrat (01) sind Sensoren in Form mindestens einer remissionsoptischen Komponente (02) und eines Kondensators (03) unmittelbar oder mittelbar über dazwischen liegende Schichten (25) angeordnet. Die remissionsoptische Komponente (02) dient zur Detektion optischer Eigenschaften von vorbestimmten Merkmalen, die auf oder in den zu erkennenden Wertpapieren, Sicherheitsdokumenten oder sonstigen Produkten angeordnet sind. Die remissionsoptische Komponente (02) umfasst mindestens eine Lichtquelle (04) und mindestens einen optischen Sensor (12). Die Lichtquelle (04) dient dazu, Licht auf die zu erkennenden vorbestimmten Merkmale auszustrahlen. Der optische Sensor (12) erfasst das von den Merkmalen remittierte Licht. Der Kondensator (03) ist durch Elektroden (21, 22, 23, 24) gebildet und dient zur Detektion dielektrischer Eigenschaften oder auch zur Messung anderer elektrischer Eigenschaften der zu erkennenden vorbestimmten Merkmale.

Description

  • Die vorliegende Erfindung betrifft ein Mikrosystem zur Erkennung vorbestimmter Merkmale von Wertpapieren, Sicherheitsdokumenten oder sonstigen Produkten, beispielsweise zur sicheren Erkennung von Sicherheitsmerkmalen auf Banknoten. Im Weiteren betrifft die Erfindung ein Prüfgerät zum Prüfen der Echtheit von Wertpapieren, Sicherheitsdokumenten oder sonstigen Produkten.
  • Aus dem Stand der Technik ist es bekannt, Banknoten, Briefmarken oder auch beliebige Produkte, die man von Plagiaten unterscheiden möchte, mit besonderen Merkmalen, insbesondere mit Sicherheitsmerkmalen zu versehen. Viele der bekannten Sicherheitsmerkmale können optisch erkannt werden, beispielsweise Hologramme, Wasserzeichen, Barcodes, Sicherheitsfäden, Mikroschrift, Aufdrucke mit Infrarotfarbe und fluoreszierende Aufdrucke mit up-conversion-Farben. Daneben sind auch Sicherheitsmerkmale bekannt, die aufgrund ihrer elektrischen Eigenschaften erkannt werden können. Auch gibt es magnetische Systeme, wie sie beispielsweise von Kreditkarten bekannt sind.
  • Die DE 10 2006 059 865 A1 zeigt ein Dokument mit einem Sicherheitsmerkmal und einem optischen Element, wobei das optische Element zwischen einem ersten nicht transparenten Zustand und einem zweiten transparenten Zustand schaltbar ist. Das optische Element ist so angeordnet, dass es in seinem ersten Zustand einen optischen Zugriff auf das Sicherheitsmerkmal verhindert. Das Sicherheitsmerkmal beinhaltet bevorzugt optisch auslesbare Informationen. Beispielsweise handelt es sich bei dem Sicherheitsmerkmal um ein digitales Wasserzeichen oder um einen ein- oder zweidimensionalen Barcode. Das Wasser zeichen bzw. der Barcode können auf das Dokument aufgedruckt sein. Ein Lesegerät, welches für die Überprüfung des genannten Dokumentes geeignet ist, weist Mittel zur Umschaltung des optischen Elements von dem ersten in den zweiten Zustand auf, um einen optischen Zugriff auf das Sicherheitsmerkmal zu ermöglichen. Vorzugsweise weist das Lesegerät auch einen optischen Sensor zur automatischen Erfassung des Sicherheitsmerkmals auf.
  • Die DE 101 13 268 A1 zeigt einen Sensor für die Echtheitserkennung von Sicherheitsmerkmalen auf Wert- und/oder Sicherheitsdokumenten. Mindestens ein Sicherheitselement ist in oder auf das Wert- bzw. Sicherheitsdokument ein- bzw. aufgebracht. Das Sicherheitselement wird mit Strahlung einer voreingestellten Anregungswellenlänge angeregt. Daraufhin emittiert das Sicherheitselement Strahlung, wobei die emittierte Strahlung von einer Erfassungseinheit erfasst und von einer Auswerteeinheit ausgewertet wird. Das Intensitätsprofil der emittierten Strahlung wird in einem vorgegebenen Wellenlängenbereich über einen vorgegebenen Messzeitraum nach der Anregung erfasst und analysiert. Bei dem Sicherheitsmerkmal handelt es sich bevorzugt um einen Anti-Stokes-Leuchtstoff, der in der Lage ist, vergleichsweise energiearme infrarote Anregungsstrahlung in energiereichere Strahlung umzuwandeln.
  • Die DE 198 26 800 A1 zeigt ein Verfahren zur Herstellung von Spezialpapier mit elektrisch leitenden Pigmenten als Sicherheitsmerkmal. Die Detektion dieses Sicherheitsmerkmales wird mithilfe kapazitiver Sensoren realisiert. Bei einer besonderen Ausführungsform wird Bariumsulfat als Merkmalsstoff verwendet, wodurch eine zusätzliche Codierung im optischen Bereich erzielt wird, da Bariumsulfat infrarotes Licht absorbiert. Die dafür erforderliche Sensoranordnung umfasst einen kapazitiven Sensor und einen optischen Scannersensor. Die mit diesem Merkmalsstoff erzielbare höhere Sicherheit weist den Nachteil auf, dass zur Prüfung eines solchen Sicherheitsmerkmales eine aufwändige Sensoranordnung erforderlich ist.
  • Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, eine Sensoranordnung bereitzustellen, mit der einerseits auch kombinierte Sicherheitsmerkmale von Wertpapieren, Sicherheitsdokumenten oder sonstigen Produkten geprüft werden können und die andererseits kostengünstig herstellbar sowie einfach und vielseitig verwendbar ist.
  • Die genannte Aufgabe wird durch ein Mikrosystem gemäß dem beigefügten Anspruch 1 sowie durch ein Prüfgerät gemäß dem beigefügten nebengeordneten Anspruch 12 gelöst.
  • Bei dem erfindungsgemäßen Mikrosystem handelt es sich um ein miniaturisiertes Gerät, wie es prinzipiell aus der Mikrosystemtechnik bekannt ist. Das erfindungsgemäße Mikrosystem basiert auf einem Trägersubstrat beispielsweise in Form eines Chips, welcher aus Silizium oder einem anderen Halbleiter besteht. Aber auch andere Stoffe, wie spezielle Kunststoffe können als Material für das Trägersubstrat verwendet werden. Auf dem Trägersubstrat sind Sensoren in Form mindestens einer remissionsoptischen Komponente und eines Kondensators unmittelbar oder mittelbar über dazwischen liegende Schichten angeordnet. Die remissionsoptische Komponente dient zur Detektion optischer Eigenschaften von vorbestimmten Merkmalen, die auf oder in den zu erkennenden Wertpapieren, Sicherheitsdokumenten oder sonstigen Produkten angeordnet sind. Die remissionsoptische Komponente umfasst mindestens eine Lichtquelle und mindestens einen optischen Sensor. Die Lichtquelle dient dazu, Licht auf die zu erkennenden vorbestimmten Merkmale auszu strahlen. Der optische Sensor erfasst das von den Merkmalen remittierte Licht. Der Kondensator ist beispielsweise in Form eines Streufeldkondensators durch Elektroden gebildet und dient zur Detektion dielektrischer Eigenschaften oder auch zur Messung anderer elektrischer Eigenschaften der zu erkennenden vorbestimmten Merkmale. Die dielektrischen Eigenschaften der zu erkennenden Merkmale beeinflussen die Kapazität des Kondensators, wodurch die Merkmale elektrisch detektiert werden können. Beispielsweise kann der charakteristische Schichtaufbau eines Wert- oder Sicherheitsdokumentes über die Variation der Eindringtiefe des elektrischen Feldes nachgewiesen werden. Auch kann der Kondensator zur Bestimmung der Impedanz eines Merkmales verwendet werden.
  • Mit dem erfindungsgemäßen Mikrosystem steht ein multifunktionelles miniaturisiertes Bauelement zur Verfügung, welches zur Prüfung der Echtheit von Wert- oder Sicherheitsdokumenten oder aber auch zum Auffinden von Plagiaten im Produktschutz angewendet werden kann. Das erfindungsgemäße Mikrosystem ist zur Erkennung der vorbestimmten Merkmale auf oder in den Wertpapieren, Sicherheitsdokumenten oder sonstigen Produkten geeignet, beispielsweise zur sicheren Erkennung von Sicherheitsmerkmalen auf Banknoten und Steuerbanderolen. Bei den zu erkennenden Merkmalen kann es sich um spezielle zusätzlich aufgebrachte Sicherheitsmerkmale oder aber um andere vorbestimmte Merkmale handeln, welche die Wertpapiere, Sicherheitsdokumente oder sonstigen Produkte aufgrund ihrer Struktur oder Gestaltung aufweisen. Die zu erkennenden Merkmale müssen nicht an der Oberfläche des Wertpapiers, Sicherheitsdokumentes oder sonstigen Produktes sichtbar sein. Das erfindungsgemäße Mikrosystem ist zur sicheren Erkennung von Merkmalen geeignet, die aufgrund ihrer optischen oder dielektrischen Eigenschaften detektiert werden können. Erfindungsgemäß ist das Mikrosystem auch zur Erkennung von vorbestimmten Merkmalen geeignet, die aufgrund ihrer optischen und ihrer dielektrischen Eigenschaften detektiert werden können. Somit ist das erfindungsgemäße Mikrosystem weitgehend universell zur Erkennung von vorbestimmten Merkmalen von Wertpapieren, Sicherheitsdokumenten oder sonstigen Produkten geeignet. Wegen der universellen Eignung kann es in hohen Stückzahlen und damit kostengünstig hergestellt werden. Bei dem erfindungsgemäßen Mikrosystem handelt es sich um ein miniaturisiertes Bauelement, welches Abmessungen von typisch weniger als 1 cm × 2 cm aufweist, wodurch es aufwandsarm in bestehende oder neue Systeme zur Dokumenten- bzw. Produktprüfung integrierbar ist. Es kann aufgrund seiner kleinen Abmessungen insbesondere auch in mobilen Systemen verwendet werden.
  • Die Lichtquelle des erfindungsgemäßen Mikrosystems ist bevorzugt durch mindestens eine LED (lichtemittierende Diode) gebildet, die in einer Vertiefung des Trägersubstrats angeordnet ist. LED können mit sehr kleinen Abmessungen realisiert werden und sind daher besonders für das erfindungsgemäße Mikrosystem geeignet. Die Anordnung der LED in einer Vertiefung des Trägersubstrates gewährleistet zum einen einen mechanischen Schutz der LED und zum anderen einen Mindestabstand zu dem zu erkennenden Merkmal. Für besondere Merkmale oder Anwendungen kann die Lichtquelle auch durch eine Glüh-, Glimm-, Leuchtstofflampe oder eine andere Lampenart gebildet sein.
  • Bei einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Mikrosystems ist die Lichtquelle durch mehrere LED oder durch mehrere Laser gebildet, die in unterschiedlich tiefen Vertiefungen des Trägersubstrates angeordnet sind. Diese Ausführungsform ist beispielsweise zur Erkennung von vorbestimmten Merkmalen geeignet, die im zu prüfenden Wertpapier, Sicherheitsdokument bzw. sonstigen Produkt eine unterschiedliche Tiefe aufweisen.
  • Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Mikrosystems ist die Lichtquelle durch mehrere LED gebildet, die Licht unterschiedlicher Wellenlänge emittieren. Diese Ausführungsform ist zur Erkennung von vorbestimmten Merkmalen geeignet, die durch Licht unterschiedlicher Wellenlänge anregbar sind. Entsprechend der oben genannten Ausführungsform können die LED, die Licht unterschiedlicher Wellenlänge emittieren, zudem in unterschiedlich tiefen Vertiefungen des Trägersubstrates angeordnet werden. Dies ist zur Erkennung von vorbestimmten Merkmalen geeignet, die durch Licht unterschiedlicher Wellenlänge anregbar sind und unterschiedlich tief im zu prüfenden Wertpapier, Sicherheitsdokument bzw. sonstigen Produkt angeordnet sind. Die unterschiedlichen Wellenlängen können mit unterschiedlichen LED oder durch unterschiedliche Spannungen, die an die LED angelegt werden, erzeugt werden.
  • Der optische Sensor des erfindungsgemäßen Mikrosystems ist bevorzugt durch mindestens eine Photodiode gebildet, die als Schicht auf dem Trägersubstrat ausgebildet ist. Mikrosysteme in Form eines Halbleiterchips sind besonders gut geeignet, um auf diesen ein elektronisches Bauelement, wie eine Silizum-Photodiode als Schicht aufzubringen. Der optische Sensor des erfindungsgemäßen Mikrosystems kann aber auch durch andere optische Sensoren, wie beispielsweise eine Fotozelle, einen Phototransistor oder ein CCD-Element gebildet sein.
  • Die die Photodiode bildende Schicht ist bevorzugt segmentiert, wobei die Segmentierung in Richtung einer der beiden Ausdehnungen oder in beide Richtungen der Ausdehnungen der Schicht ausgeführt sein kann. Durch eine großflächige segmentierte Ausführung der Photodiode lassen sich laterale Verteilungen des von den Merkmalen remittierten Lichtes erkennen und auswerten. Dies erlaubt Rückschlüsse auf die geometrische Anordnung der Merkmale und somit eine höhere Sicherheit bei der Erkennung der vorbestimmten Merkmale.
  • Die den Kondensator bildenden Elektroden sind bevorzugt ebenfalls durch eine Schicht auf dem Trägersubstrat bzw. auf einer Zwischenschicht gebildet. Hierbei handelt es sich um eine elektrisch leitfähige Schicht, die entsprechend den jeweiligen Anforderungen strukturiert ist. Beispielsweise können die Elektroden durch jeweils eine kammartige, spiralartige und/oder rotationssymmetrische Struktur gebildet sein. Die kammartigen Strukturen können ineinander ragend angeordnet sein. Der Kondensator ist bevorzugt als Streufeldkondensator ausgebildet, wobei über der die Elektroden bildenden Schicht eine Isolatorschicht angeordnet sein kann oder auch nicht.
  • Die die Elektroden bildende strukturierte Schicht ist besonders bevorzugt auf einer Zwischenschicht über der die Photodiode bildenden Schicht angeordnet. Bei der Zwischenschicht kann es sich beispielsweise um eine Glasschicht handeln, die auf dem Trägersubstrat angeordnet ist. Dieser schichtartige Aufbau des Kondensators und des optischen Sensors auf dem Trägersubstrat erlaubt eine Platz sparende Anordnung der Sensoren und somit sehr kleine Abmessungen des erfindungsgemäßen Mikrosystems. Die Messungen mithilfe des Kondensators und der Photodiode erfolgen am gleichen Ort und können auch gleichzeitig durchgeführt werden. Der Kondensator und die Photodiode werden immer gemeinsam ausgerichtet, wodurch die Ausrichtung schnell erfolgen kann.
  • Es müssen im Gegensatz zu den aus dem Stand der Technik bekannten Lösungen nicht umständlich zwei Detektoren zueinander ausgerichtet werden.
  • Das erfindungsgemäße Mikrosystem ist zu dessen mechanischen Schutz bevorzugt durch eine Kapselung verkapselt, wobei die Kapselung im Bereich der remissionsoptischen Komponente optisch transparent ist.
  • Die remissionsoptische Komponente kann so konfiguriert sein, dass sie zur Detektion vieler unterschiedlicher optischer Eigenschaften geeignet ist. Bei einer Konfiguration mit einigen wenigen LED und einer großflächigen segmentierten Photodiode lässt sich das erfindungsgemäße Mikrosystem für die Detektion vieler verschiedenartiger Merkmale einsetzen, beispielsweise zur Detektion materialspezifischer Absorptionseigenschaften von Substraten, Pigmenten, Binder u. ä. in unterschiedlichen Wellenlängenbereichen, up- und down-conversion-Effekte, das Vorhandensein von Aufhellern und vieles mehr.
  • Das erfindungsgemäße Mikrosystem ist zu dessen Betrieb elektrisch mit dem zu verwendenden System zur Dokumenten- bzw. Produktprüfung zu verbinden. Hierfür weist das Mikrosystem im einfachsten Fall elektrische Anschlüsse auf, über welche die remissionsoptische Komponente und der Kondensator unmittelbar anschließbar sind. Das erfindungsgemäße Mikrosystem kann aber auch mit einer Ansteuer- und Auswerteelektronik ausgeführt sein, über welche die remissionsoptische Komponente und der Kondensator elektrisch betrieben werden können. Die Ansteuer- und Auswerteelektronik ist auf dem Trägersubstrat ausgebildet, vorzugsweise als mikroelektronische Halbleiterschaltung. Die Ansteuer- und Auswerteelektronik kann so konfiguriert werden, dass vorbestimmte Merkmale eines zu prüfenden Wertpapiers, Sicherheitsdokumentes oder sonstigen Produktes sowohl hinsichtlich ihrer optischen als auch ihrer dielektrischen Eigenschaften geprüft werden und die Ansteuer- und Auswerteelektronik ein logisches Signal ausgibt, ob das geprüfte Wertpapier, Sicherheitsdokument bzw. sonstige Produkt echt ist oder nicht. Eine solche Ausführung des erfindungsgemäßen Mikrosystems ermöglicht sowohl eine hohe Sicherheit bei der Dokumenten- bzw. Produktprüfung durch die gleichzeitige Prüfung mehrerer Eigenschaften der vorbestimmten Merkmale als auch einfachste Integration in unterschiedliche Systeme zur Dokumenten- bzw. Produktprüfung.
  • Das erfindungsgemäße Mikrosystem kann auch weitere optische und elektrische Sensoren, aber auch mechanische und magnetische Sensoren umfassen. Hierdurch kann das Mikrosystem zur Erkennung von weiteren Merkmalen bzw. Sicherheitsmerkmalen angepasst werden.
  • Die oben genannte Aufgabe wird weiterhin durch ein Prüfgerät zum Prüfen der Echtheit von Wertpapieren, Sicherheitsdokumenten oder sonstigen Produkten gelöst, in welches ein erfindungsgemäßes Mikrosystem integriert ist. Das erfindungsgemäße Prüfgerät ist zur Prüfung von unterschiedlichen Wertpapieren, Sicherheitsdokumenten bzw. sonstigen Produkten geeignet und ist aufgrund der geringen Abmessungen des Mikrosystems auch mobil ausführbar.
  • Weitere Vorteile, Einzelheiten und Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen, unter Bezugnahme auf die Zeichnung. Es zeigen:
  • 1: eine bevorzugte Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Mikrosystems in einer perspektivischen Ansicht;
  • 2: eine Prinzipskizze einer weiteren Ausführungsform des erfindungsgemäßen Mikrosystems sowie eines zu erkennenden vorbestimmten Merkmales; und
  • 3: eine Prinzipskizze einer remissionsoptischen Komponente und eines zu erkennenden vorbestimmten Merkmals.
  • 1 zeigt eine perspektivische Ansicht einer bevorzugten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Mikrosystems, welches zum Erkennen unterschiedlicher vorbestimmter Merkmale auf oder in Wertpapieren, Sicherheitsdokumenten und sonstigen Produkten geeignet ist. Das Mikrosystem umfasst zunächst ein Trägersubstrat 01 aus Silizium in Form eines quaderartigen Chips. Das Trägersubstrat 01 bestimmt die Grundform des erfindungsgemäßen Mikrosystems und dient als Träger für eine remissionsoptische Komponente 02 und einen Streufeldkondensator 03. Die remissionsoptische Komponente 02 umfasst eine Lichtquelle 04, die aus drei LED 06, 07, 08 gebildet ist. Die drei LED 06, 07, 08 sind in einer Zeile angeordnet und befinden sich in einer Vertiefung 09 des Trägersubstrats 01. Die drei LED 06, 07, 08 emittieren Licht unterschiedlicher Wellenlänge, um unterschiedliche Merkmale von Wertpapieren, Sicherheitsdokumenten und sonstigen Produkten optisch anregen zu können. Alternativ können mehrere gleiche LED, beispielsweise drei weiß leuchtende LED verwendet werden, um die vorbestimmten Merkmale mit unterschiedlichen Lichtstärken anregen zu können. Die drei LED 06, 07, 08 verfügen jeweils über eigene Anschlussleitungen 11, sodass die LED 06, 07, 08 separat ansteuerbar sind. Das erfindungsgemäße Mikrosystem kann auch mit weiteren LED, beispiels weise in einer Matrix-Anordnung ausgeführt sein. Die LED können auch über mehrere Vertiefungen im Trägersubstrat 01 verteilt sein.
  • Die remissionsoptische Komponente 02 umfasst weiterhin eine Photodiode 12. Die Photodiode 12 ist großflächig ausgeführt und erstreckt sich nahezu über die gesamte Oberfläche des Trägersubstrats 01. Bei der Photodiode 12 handelt es sich um eine Silizium-Photodiode, die als Schicht auf das Trägersubstrat 01 aufgebracht ist. Das erfindungsgemäße Mikrosystem kann aber auch mit anderen optischen Sensoren oder Detektoren ausgeführt werden. Die Photodiode 12 ist segmentiert ausgeführt. Sie besteht aus vier Segmenten 13, 14, 16, 17, wodurch eine Auswertung von lateralen Verteilungen des von den vorbestimmten Merkmalen remittierten Lichtes ermöglicht ist. Hierfür besitzen die vier Segmente 13, 14, 16, 17 der Photodiode 12 eigene Zuleitungen 18. Zur Erkennung vorbestimmter optischer Merkmale von Wertpapieren, Sicherheitsdokumenten oder sonstigen Produkten werden die vorbestimmten Merkmale mit Hilfe der Lichtquelle 04 optisch angeregt. Je nach Art des optischen Merkmales wird das von der Lichtquelle 04 emittierte Licht in einer bestimmten Weise remittiert, d. h. reflektiert und ggf. hinsichtlich des Wellenlängenbereiches gewandelt. Ist das vorbestimmte Merkmal des Wertpapiers, Sicherheitsdokumentes bzw. sonstigen Produktes nicht vorhanden, wird das Licht der Lichtquelle 04 nicht oder mit einer anderen Charakteristik remittiert. Das von den vorbestimmten Merkmalen remittierte Licht wird mit Hilfe der Photodiode 12 gemessen. Über eine Ansteuer- und Auswerteelektronik (nicht dargestellt) lässt sich ermitteln, ob das betreffende Merkmal auf dem Wertpapier, Sicherheitsdokument bzw. sonstigen Produkt vorhanden ist oder nicht.
  • Der Streufeldkondensator 03 umfasst vier Elektroden 21, 22, 23, 24, die sich über die Oberfläche des Trägersubstrates 01 erstrecken. Die vier Elektroden 21, 22, 23, 24 sind als Leiterbahnen ausgeführt und befinden sich als Schicht auf einer Zwischenschicht 25 aus Glas über der die Photodiode 12 bildenden Schicht. Die vier Elektroden 21, 22, 23, 24 sind kammartig ausgeführt, wobei jeweils zwei der vier Elektroden 21, 22; 23, 24 miteinander verkämmt sind. Die paarigen Elektroden 21, 22; 23, 24 sind symmetrisch gegenüber der Lichtquelle 04 angeordnet. Die vier Elektroden 21, 22, 23, 24 verfügen über separate Anschlussleitungen (nicht dargestellt), sodass der gebildete Streufeldkondensator 03 unterschiedlich ansteuerbar ist. Dadurch ist die Detektion unterschiedlicher dielektrischer Merkmale der Wertpapiere, Sicherheitsdokumente oder Produkte ermöglicht. Beispielsweise ist der Streufeldkondensator 03 derart ansteuerbar, dass der für ein Wertpapier oder Sicherheitsdokument charakteristische Schichtaufbau über die Variation der Eindringtiefe des elektrischen Feldes des Streufeldkondensators 03 nachgewiesen werden kann. Der Streufeldkondensator 03 erlaubt eine berührungslose Detektion vorbestimmter dielektrischer Merkmale.
  • Das erfindungsgemäße Mikrosystem kann zur Detektion von optischen oder dielektrischen Merkmalen universell eingesetzt werden. Es lassen sich aber insbesondere auch Wertpapiere, Sicherheitsdokumente oder sonstige Produkte auf Echtheit prüfen, die sowohl optische als auch dielektrische Sicherheitsmerkmale aufweisen. Daher ist das erfindungsgemäße Mikrosystem für kostengünstige Systemlösungen verwendbar. Die Erkennungssicherheit lässt sich durch eine Kombination von unterschiedlich konfigurierten erfindungsgemäßen Mikrosystemen nochmals steigern, wodurch beispielsweise auch neue Arten von Fälschungen erkannt werden können.
  • 2 zeigt eine weitere Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Mikrosystems 31 sowie ein Sicherheitsmerkmal 32 eines zu prüfenden Objektes 33, beispielsweise eines Wertpapiers. Die Darstellung stellt das Prinzip in einem Querschnitt dar. In der Schnittdarstellung des Mikrosystems 31 sind insbesondere ein Trägersubstrat 36, eine Photodiode 37 und eine Lichtquelle 38 gezeigt. Die Lichtquelle 38 umfasst eine erste LED 39, eine zweite LED 41 und eine dritte LED 42. Die erste LED 39, die zweite LED 41 und die dritte LED 42 befinden sich in unterschiedlich tiefen Vertiefungen 43 im Trägersubstrat 36, sodass die drei LED 39, 41, 42 einen unterschiedlichen Abstand zu dem zu prüfenden Objekt 33 aufweisen. Zudem emittieren die drei LED 39, 41, 42 Licht unterschiedlicher Wellenlänge. Das von den drei LED 39, 41, 42 emittierte Licht wird in einer besonderen Weise vom Merkmal 32 remittiert und trifft auf die Photodiode 37. Das emittierte und remittierte Licht ist jeweils durch Strahlengänge 46 angedeutet. Die Charakteristika des von der Photodiode 37 gemessenen Lichtes lassen Rückschlüsse zu, ob dieses Licht von dem zu erkennenden Sicherheitsmerkmal 32 des zu prüfenden Objektes 33 remittiert wurde oder nicht.
  • In der Darstellung ist weiterhin eine transparente Platte 48 im Querschnitt angedeutet, welche sich zwischen dem Mikrosystem 31 und dem zu prüfenden Objekt 33 befindet. Die transparente Platte 48 kann beispielsweise durch ein Fenster eines Dokumentenprüfgerätes gebildet sein. Die Detektion von optischen und dielektrischen Eigenschaften des zu prüfenden Objektes 33 mit Hilfe des erfindungsgemäßen Mikrosystems 31 erfordert keinen unmittelbaren Kontakt des Mikrosystems 31 zu dem zu prüfenden Objekt 33.
  • 3 zeigt eine remissionsoptische Komponente 51 eines erfindungsgemäßen Mikrosystems sowie ein zu erkennendes optisches Merkmal 52 in einer Prinzipdarstellung im Querschnitt. Die remissionsoptische Komponente 51 umfasst eine Photodiode 53 und eine Lichtquelle 54, welche durch LED gebildet ist. Die Photodiode 53 und die Lichtquelle 54 befinden sich auf einem Trägersubstrat 56 des erfindungsgemäßen Mikrosystems. In der gezeigten Darstellung befindet sich das zu erkennende Merkmal 52 eines zu prüfenden Objektes 57 über dem erfindungsgemäßen Mikrosystem. Die Lichtquelle 54 emittiert Licht, welches durch einen Lichtkegel 58 angedeutet ist. Das Merkmal 52 remittiert das von der Lichtquelle 54 emittierte Licht. Die laterale Verteilung der Leuchtdichte des remittierten Lichtes ist durch einen Graphen 59 dargestellt. Die Leuchtdichte des remittierten Lichtes weist zwei Maxima 61 auf, die sich örtlich lateral neben dem Merkmal 52 befinden. Aufgrund des segmentierten Aufbaus der Photodiode 53 (im Detail gezeigt in 1) lässt sich der laterale Verlauf 59 des remittierten Lichtes aufnehmen. Somit kann im Vergleich zu einer singulären Photodiode nicht nur das gemittelte Maß der Leuchtdichte des remittierten Lichtes ermittelt werden, sondern es lässt sich auch ein für das Merkmal 52 charakteristischer lateraler Verlauf der Leuchtdichte des remittierten Lichtes detektieren. Dadurch kann mit einer hohen Sicherheit festgestellt werden, ob das zu prüfende Objekt 57 das Merkmal 52 enthält oder nicht.
  • 01
    Trägersubstrat
    02
    remissionsoptische Komponente
    03
    Streufeldkondensator
    04
    Lichtquelle
    05
    -
    06
    LED
    07
    LED
    08
    LED
    09
    Vertiefung
    10
    -
    11
    Anschlussleitungen
    12
    Photodiode
    13
    Segment der Photodiode
    14
    Segment der Photodiode
    15
    -
    16
    Segment der Photodiode
    17
    Segment der Photodiode
    18
    Zuleitungen
    19
    -
    21
    Elektrode
    22
    Elektrode
    23
    Elektrode
    24
    Elektrode
    25
    Zwischenschicht
    31
    Mikrosystem
    32
    Sicherheitsmerkmal
    33
    zu prüfendes Objekt
    36
    Trägersubstrat
    37
    Photodiode
    38
    Lichtquelle
    39
    erste LED
    41
    zweite LED
    42
    dritte LED
    43
    Vertiefung
    46
    Strahlengang
    48
    transparente Platte
    51
    remissionsoptische Komponente
    52
    optisches Merkmal
    53
    Photodiode
    54
    Lichtquelle
    56
    Trägersubstrat
    57
    zu prüfendes Objekt
    58
    Lichtkegel
    59
    Graph
    61
    Maximum
  • ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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  • Zitierte Patentliteratur
    • - DE 102006059865 A1 [0003]
    • - DE 10113268 A1 [0004]
    • - DE 19826800 A1 [0005]

Claims (12)

  1. Mikrosystem (31) zur Erkennung vorbestimmter Merkmale (32, 52) von Wertpapieren (33, 57), Sicherheitsdokumenten oder sonstigen Produkten, umfassend: – eine remissionsoptische Komponente (02, 51) zur Detektion optischer Eigenschaften der vorbestimmten Merkmale (32, 52), mit einer Lichtquelle (04, 38, 54) zur Emission von Licht auf die vorbestimmten Merkmale (32, 52) und einem optischen Sensor (12, 37, 53) zur Detektion des von den vorbestimmten Merkmalen (32, 52) remittierten Lichtes; – einen durch Elektroden (21, 22, 23, 24) gebildeten Kondensator (03) zur Detektion elektrischer Eigenschaften der vorbestimmten Merkmale (32, 52); – ein Trägersubstrat (01, 36, 56), auf welchem die remissionsoptische Komponente (02, 51) und der Kondensator (03) mittelbar oder unmittelbar angeordnet sind.
  2. Mikrosystem (31) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Lichtquelle (04, 38, 54) durch mindestens eine LED (06, 07, 08, 39, 41, 42) oder eine Laserlichtquelle gebildet ist, die in einer Vertiefung (09, 43) des Trägersubstrates (01, 36, 56) angeordnet ist.
  3. Mikrosystem (31) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Lichtquelle (38) durch mehrere LED (39, 41, 42) oder durch mehrere Laser gebildet ist, die in unterschiedlich tiefen Vertiefungen (43) des Trägersubstrates (36) angeordnet sind.
  4. Mikrosystem (31) nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Lichtquelle (04, 38) durch mehrere LED (06, 07, 08, 39, 41, 42) gebildet ist, die Licht unterschiedlicher Wellenlänge emittieren.
  5. Mikrosystem (31) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der optische Sensor durch mindestens eine Photodiode (12, 37, 53) gebildet ist, die als Schicht auf dem Trägersubstrat (01, 36, 56) ausgebildet ist.
  6. Mikrosystem nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Elektroden (21, 22, 23, 24) durch eine strukturierte Schicht gebildet sind.
  7. Mikrosystem nach dem auf Anspruch 5 rückbezogenen Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die die Elektroden (21, 22, 23, 24) bildende strukturierte Schicht auf einer Zwischenschicht (25) über der die Photodiode (12) bildenden Schicht angeordnet ist.
  8. Mikrosystem nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass die die Elektroden (21, 22, 23, 24) bildende strukturierte Schicht kammartige, spiralartige und/oder rotationssymmetrische Strukturen aufweist.
  9. Mikrosystem (31) nach Anspruch 5 oder einem auf diesen rückbezogenen Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass die die Photodiode (12, 37, 53) bildende Schicht segmentiert ist.
  10. Mikrosystem (31) nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass auf dem Trägersubstrat (01, 36, 56) weiterhin eine Ansteuer- und Auswertelektronik zum Betrieb der remissionsoptischen Komponente (02, 51) und des Kondensators (03) ausgebildet ist.
  11. Mikrosystem (31) nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass es durch eine Kapselung verkapselt ist, wobei die Kapselung im Bereich der remissionsoptischen Komponente (02, 51) optisch transparent ist.
  12. Prüfgerät zum Prüfen der Echtheit von Wertpapieren (33, 57), Sicherheitsdokumenten oder sonstigen Produkten, in welches ein Mikrosystem (31) nach einem der Ansprüche 1 bis 11 integriert ist.
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