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TECHNISCHES GEBIET
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Die
vorliegende Erfindung betrifft einen unbemannten Flugkörper
mit zumindest einem Bordcomputer, auf dem eine operationelle Software
für den Einsatzbetrieb des Flugkörpers abläuft,
und einem damit verbundenen Programmspeicher, in dem die operationelle
Software gespeichert ist.
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STAND DER TECHNIK
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Unbemannte
Flugkörper müssen von Zeit zu Zeit auf ihre Funktionsfähigkeit
und Einsatzfähigkeit hin überprüft werden.
Dazu werden eine Vielzahl von Tests der einzelnen Komponenten des
Flugkörpers durchgeführt. Die für diese
Tests erforderliche Testsoftware wird zunächst zusammen
mit einem besonderen Prüf-Missionsplan in den Bordrechner
des unbemannten Flugkörpers geladen. Dieser Ladevorgang
dauert zirka 40 Minuten. Im Anschluss daran werden die Tests des
Flugkörpers sowie eine Analyse der beim Test erzielten
Ergebnisse und gegebenenfalls eine Fehlersuche durchgeführt.
Nach Ende des Tests muss wieder die operationelle Software in den
Bordrechner des unbemannten Flugkörpers geladen werden,
was wiederum etwa 20 Minuten dauert. Ein derartiger Test ist zusammen
mit einer dafür ausgebildeten multifunktionalen Service-
und Testeinrichtung in der nicht vorveröffentlichten
deutschen Patentanmeldung 10
2008 054 264.4 beschrieben.
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DARSTELLUNG DER ERFINDUNG
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es, einen gattungsgemäßen
Flugkörper anzugeben, der es ermöglicht, dass
er ohne größeren zeitlichen und apparativen Aufwand
einem aussagekräftigen Funktionstest unterzogen werden
kann.
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Diese
Aufgabe wird durch den im Patentanspruch 1 angegebenen unbemannten
Flugkörper gelöst.
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Dazu
ist im Programmspeicher des unbemannten Flugkörpers zusätzlich
zur operationellen Software auch eine Testsoftware zur Überprüfung der
Funktionsfähigkeit des Flugkörpers und/oder seiner
Komponenten gespeichert, die zum Ablauf auf dem Bordcomputer des
Flugkörpers ausgestaltet ist. Dadurch ist für
die Überprüfung der Funktionsfähigkeit
des Flugkörpers und/oder seiner Komponenten kein externer
Steuerungsrechner mehr erforderlich. Des Weiteren ist es nicht mehr
erforderlich, vor Beginn des einzelnen Tests zunächst eine
Testsoftware in den Bordrechner des Flugkörpers zu laden
und nach Ablauf des Tests wieder die operationelle Software in den
Bordrechner des Flugkörpers zurückzuladen. Die
im Stand der Technik vorgesehenen Ladezeiten können somit
beim erfindungsgemäßen Flugkörper entfallen.
Der erfindungsgemäße Flugkörper ist weiterhin
mit einem externen Service-Gerät verbindbar, das eine für
die Überprüfung erforderliche Testhardware aufweist
und das von der auf den Bordcomputer des Flugkörpers laufenden
Testsoftware steuerbar ist.
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Im
Gegensatz zum Stand der Technik muss der Flugkörper zur
Durchführung der Tests somit lediglich mit einer Testhardware
verbunden werden, die selbst aber von der bereits im Flugkörper
vorhandenen Testsoftware gesteuert wird. Der gesamte Testablauf
wird also vom Bordrechner des Flugkörpers selbst kontrolliert.
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VORTEILE
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Vorzugsweise
bilden die im Programmspeicher gespeicherte Testsoftware und die
im Programmspeicher gespeicherte operationelle Software eine fusionierte
Flugkörpersoftware. Diese fusionierte Software kann somit
integral auf dem Bordrechner ablaufen. Eine fusionierte Software
enthält sowohl einen operationellen Teil, als auch einen
Testteil. Diese fusionierte Software ist mit einem Ladevorgang in den
zugeordneten Computer ladbar und der Programmablauf verzweigt nach
dem Starten der Software entweder in den operationellen Teil der
Software oder in den Testteil der Software.
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Es
kann aber auch von Vorteil sein, die Testsoftware getrennt von der
operationellen Software im Programmspeicher des Bordrechners abzuspeichern.
In diesem Fall liegt nicht-fusionierte Software vor, nämlich
eine operationelle Software und eine Testsoftware. Die operationelle
Software und die Testsoftware werden in unterschiedliche Speicherbereiche
des Programmspeichers geladen und sind unabhängig voneinander
startbar. Das bringt den Vorteil mit sich, dass bei eventuellen Änderungen
an der Testsoftware die sicherheitskritische operationelle Software
nicht involviert ist und die operationelle Software nach Änderungen
an der Testsoftware nicht erneut einer Sicherheitsüberprüfung
unterzogen werden muss, was bei einer fusionierten Software erforderlich
wäre.
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Vorzugsweise
enthält die Testsoftware (beziehungsweise der Testteil
der fusionierten Software) einen Prüf-Missionsplan. Ist
der für den Test erforderliche Prüf-Missionsplan
bereits im Bordrechner gespeichert, so kann auch die für
das Laden des Prüf-Missionsplans vor Durchführung
eines jeden Tests ansonsten erforderliche Zeit beim erfindungsgemäßen
unbemannten Flugkörper eingespart werden.
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Weiter
vorteilhaft ist es, wenn von der im Bordcomputer des Flugkörpers
ablaufenden Testsoftware (beziehungsweise vom Testteil der fusionierten
Software) zumindest folgende Komponenten des Service-Geräts
ansteuerbar sind:
- – zumindest eine
Durchfluss-Messeinrichtung für zumindest ein zum Flugkörper
zuzuführendes Test-/Service-Fluid;
- – zumindest ein schaltbares Ventil für das Test-/Service-Fluid;
- – Schalt- und Regelungseinrichtungen für dem Flugkörper
zuzuführende elektrische Energie;
- – zumindest ein Trenntransformator zur Entkopplung
extern zugeführter elektrischer Energie vom Stromnetz des
Service-Geräts.
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Ein
besonderer Vorteil ergibt sich dann, wenn im Programmspeicher des
Flugkörpers zumindest eine Trainingssoftware zur Simulation
von Fehlern im Flugkörper vorgesehen ist, die zum Ablauf
auf dem Bordcomputer des Flugkörpers ausgestaltet ist. Vorzugsweise
ist die Trainingssoftware in die Testsoftware oder in die fusionierte
Flugkörpersoftware integriert. Diese Ausgestaltung besitzt
den Vorteil, dass die Ausbildung von Wartungspersonal an jedem mit
der Testsoftware beziehungsweise der fusionierten Software versehenen
unbemannten Flugkörper durchgeführt werden kann,
ohne dass zusätzliche Software in den Bordcomputer des
Flugkörpers eingespielt werden muss und ohne dass externe
Trainingscomputer vorgesehen sein müssen.
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Die
Erfindung betrifft weiterhin einen unbemannten Flugkörper
mit einer externen Service- und Testeinrichtung, die funktional
mit dem Flugkörper verbindbar ist. Dieses erfindungsgemäße
Kit aus Flugkörper und externer Service- und Testeinrichtung zeichnet
sich dadurch aus, dass der Flugkörper zumindest einen Bordcomputer,
auf dem eine operationelle Software abläuft, und einen
damit verbundenen Programmspeicher, in dem die operationelle Software
gespeichert ist, aufweist. Die Service- und Testeinrichtung weist
ein Service-Gerät auf, das eine Testhardware enthält.
Im Programmspeicher des Bordcomputers ist eine Testsoftware des
Flugkörpers gespeichert, die zum Ablauf auf dem Bordcomputer
des Flugkörpers ausgestaltet ist. Diese auf dem Bordcomputer
des Flugkörpers ablaufende Testsoftware steuert unter anderem
die externe Testhardware.
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Der
Vorteil besteht hierbei darin, dass die externe Testhardware keinen
eigenständigen Computer für den Ablauf der Testsoftware
mehr benötigt und somit kleiner und kostengünstiger
ausgebildet sein kann.
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Vorzugsweise
bilden die im Programmspeicher gespeicherte Testsoftware und die
im Programmspeicher gespeicherte operationelle Software eine fusionierte
Flugkörpersoftware. Aber auch hier können die
Testsoftware und die operationelle Software unabhängig
voneinander im Programmspeicher des Bordcomputers des Flugkörpers
gespeichert sein, wodurch Änderungen an der Testsoftware schneller
und einfacher durchgeführt werden können, da solche Änderungen
keine Auswirkungen auf die Zuverlässigkeit der operationellen
Software haben.
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Vorzugsweise
enthält die Testsoftware (beziehungsweise der Testteil
der fusionierten Software) einen Prüf-Missionsplan.
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In
einer bevorzugten Ausbildung dieses unbemannten Flugkörpers
weist das Service-Gerät zumindest die folgenden Hardware-Komponenten
auf:
- – zumindest eine Durchfluss-Messeinrichtung
für zumindest ein zum Flugkörper zuzuführendes Test-/Service-Fluid;
- – zumindest ein schaltbares Ventil für das Test-/Service-Fluid;
- – Schalt- und Regelungseinrichtungen für dem Flugkörper
zuzuführende elektrische Energie; und
- – zumindest einen Trenntransformator zur Entkopplung
extern zugeführter elektrischer Energie vom Stromnetz des
Service-Geräts.
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Vorzugsweise
ist im Servicegerät als weitere Hardware-Komponente zumindest
ein elektrischer Spannungswandler vorgesehen. Dies ermöglicht
es, das Servicegerät auch im Feld einzusetzen, wo nur eine
einzige elektrische Spannungsversorgung zur Verfügung steht.
Der elektrische Spannungswandler übernimmt dann die Konvertierung
dieser zur Verfügung stehenden elektrischen Spannung in
die für die Durchführung des Tests am Flugkörper
erforderlichen unterschiedlichen elektrischen Spannungen.
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Im
Service-Gerät kann als weitere Hardware-Komponente zumindest
ein Schnittstellen-Konverter zur Konvertierung mit dem Flugkörper
auszutauschenden Daten vorgesehen sein.
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Eine
andere bevorzugte Ausbildung dieses unbemannten Flugkörpers
zeichnet sich dadurch aus, dass im Programmspeicher des Flugkörpers
zumindest eine Trainingssoftware zur Simulation von Fehlern im Flugkörper
vorgesehen ist, die zum Ablauf auf dem Bordcomputer des Flugkörpers
ausgestaltet ist und die vorzugsweise in die Testsoftware oder in die
fusionierte Testsoftware integriert ist.
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Weiterhin
ist die Erfindung auf eine Flugkörpersoftware für
einen erfindungsgemäßen unbemannten Flugkörper
gerichtet, wobei die Flugkörpersoftware eine operationelle
Software und eine Testsoftware zum Testen des unbemannten Flugkörpers aufweist,
die zu einer integralen Flugkörpersoftware fusioniert sind.
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In
die fusionierte Flugkörpersoftware kann bevorzugterweise
eine Trainingssoftware zur Simulation von Fehlern im Flugkörper
integriert sein.
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Weiterhin
kann in einer bevorzugten Ausgestaltungsform die fusionierte Flugkörpersoftware
einen Prüf-Missionsplan enthalten.
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Bevorzugte
Ausführungsbeispiele der Erfindung mit zusätzlichen
Ausgestaltungsdetails und weiteren Vorteilen sind nachfolgend unter
Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen näher
beschrieben und erläutert.
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KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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Es
zeigt:
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1 einen
schematischen Testaufbau zum Prüfen eines erfindungsgemäßen
Flugkörpers mittels einer Service- und Testeinrichtung;
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2 zeigt
ein vereinfachtes Schaubild, das die Kommunikationsbeziehungen des
Bordcomputers wiedergibt.
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DARSTELLUNG VON BEVORZUGTEN
AUSFÜHRUNGSBEISPIELEN
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In 1 ist
ein schematischer Testaufbau zum Prüfen eines erfindungsgemäßen
Flugkörpers 1 mittels einer ein Servicegerät 2 aufweisenden
Service- und Testeinrichtung dargestellt.
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Der
Flugkörper 1 umfasst einen eine Nutzlast aufnehmenden
Rumpf 10, am Rumpf 10 angebrachte Tragflächen 12,
zumindest eine Antriebseinrichtung, von der nur der rechte seitlich
am Rumpf 10 vorgesehene Lufteinlass 14 der Antriebseinrichtung gezeigt
ist, sowie Steuerflächen 13, die mittels nicht gezeigter
Steuerflächenantriebe in bekannter Weise bewegbar am Rumpf 10 angebracht
sind.
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Der
Flugkörper 1 ist weiterhin mit einer Avionik 3 versehen,
die ebenfalls nur schematisch dargestellt ist und die sich im Inneren
des Rumpfs 10 befindet. Die Avionik 3 enthält
einen Bordcomputer 30, der neben wirksamen Verbindungen
zu Navigationseinrichtungen auch einen Missionsdatenspeicher 32,
einen Programmspeicher 33 sowie einen Steuerungsrechner 34 aufweist.
Im Programmspeicher ist eine operationelle Software OP-SW gespeichert,
die den Flugbetrieb des Flugkörpers 1 im Einsatz
steuert. Des Weiteren ist im Programmspeicher 33 des Flugkörpers 1 eine
Testsoftware T-SW zur Überprüfung der Funktionsfähigkeit
des Flugkörpers und/oder seiner Komponenten gespeichert.
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Der
Steuerungsrechner 34 wird nach dem Absetzen des Flugkörpers 1 von
einem Trägerluftfahrzeug vom Missionsdatenspeicher 32 mit
Daten eines vorgegebenen Flugwegs und eines anzufliegenden Ziels
versorgt und erhält weiterhin Navigationsdaten aus in herkömmlicher
Weise vorgesehenen Navigationseinrichtungen, wie einem Satellitennavigationssystem 36 und/oder
einem Trägheitsnavigationssystem. Aufgrund dieser Daten
erzeugt der Steuerungsrechner 34 Steuersignale, die an
die Steuerflächenantriebe geleitet werden, woraufhin diese
die Steuerflächen 13 zu Steuerung des Flugkörpers 1 verstellen.
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Der
Flugkörper ist an seinem vorderen Ende mit einer der Zielerkennung
dienenden Bilderfassungseinrichtung 16 versehen.
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Im
vorderen Rumpfbereich des Flugkörpers 1 ist im
Inneren des Rumpfs 10 ein Schnittstellengerät
(TLP) vorgesehen, das über eine hinter einer Rumpfklappe
befindliche TLP-Schnittstelle 18 mit dem Service-Gerät 2 verbindbar
ist.
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An
der Oberseite des Flugkörpers 1 ist eine weitere
Schnittstelle 19 vorgesehen, über welche der Flugkörper 1 im
Einsatz mit dem ihn tragenden Luftfahrzeug verbunden ist (Umbilical-Schnittstelle)
und die im Fall der Erfindung zum Datenaustausch mit dem Service-Gerät 2 genutzt
wird.
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Schließlich
ist der Flugkörper 1 mit einer Telemetrie-Schnittstelle 17 eines
Telemetrie-Panels der Bordelektronik des Flugkörpers 1 versehen,
die ebenfalls mit dem Service-Gerät 2 verbindbar
ist. Diese Schnittstelle dient zum Laden von Daten in den Bildverarbeitungsrechner
des Flugkörpers 1.
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In
dem in 1 schematisch gezeigten Testaufbau ist unterhalb
des vorderen Rumpfbereichs des Flugkörpers 1 eine
Verzögerungseinrichtung 15 für vom Flugkörper 1 ausgesandte
Signale eines Radar-Höhenmessers vorgesehen. Die Verzögerungseinrichtung 15 für
den Radarhöhenmesser besteht aus zwei Antennen, die über
eine Verzögerungsleitung (RALT delay line) von definierter
Länge (beispielsweise 31,6 m) miteinander verbunden sind.
Der Radarhöhenmesser des Flugkörpers 1 emittiert
in die erste Antenne, wobei die elektromagnetischen Impulse über
die Verzögerungsleitung zur zweiten Antenne geleitet werden,
die dann die Impulse an die Antenne des Radarhöhenmessers
wieder abgibt. Wenn die Verzögerungseinrichtung 15 für
den Radarhöhenmesser, wie in 1 gezeigt,
unter diesem positioniert ist, kann im Flugkörper 1 geprüft
werden, ob der Radarhöhenmesser die vorgegebene Verzögerungsleitung
(im Beispiel 31,6 m) als gemessene Höhe ermittelt. Auf
diese Weise kann mit der Verzögerungseinrichtung 15 für
den Radarhöhenmesser die Messfunktion des Radarhöhenmessers
getestet werden.
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Das
Service-Gerät 2 ist mit einem ersten Stromversorgungsanschluss 20A und
einem zweiten Stromversorgungsanschluss 20B versehen. Der
erste Stromversorgungsanschluss 20A ist dafür
vorgesehen, mit einem herkömmlichen Wechselstromnetz 21A von
220 V verbunden zu werden, um die Verbraucher des Service-Geräts
mit elektrischer Energie zu versorgen. Der zweite Stromversorgungsanschluss 20B ist
dafür vorgesehen, an eine für Luftfahrzeuge übliche
Stromversorgung 21B von 3 × 115 V 400 Hz angeschlossen
zu werden.
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Des
Weiteren weist das Service-Gerät 2 einen ersten
Datenanschluss 22A auf, der über ein Umbilical-Kabel 23A mit
der Umbilical-Schnittstelle 19 des Flugkörpers 1 elektrisch
verbunden ist. Ein am Service-Gerät 2 vorgesehner
zweiter Datenanschluss 22B ist über ein sogenanntes
TLP-Kabel 23B mit der Telemetrieschnittstelle 17 des
Flugkörpers 1 elektrisch verbunden. Über
das TLP-Kabel 23B wird neben der Übertragung von
Daten auch eine elektrische Spannung von üblicherweise
28 V für den Flugkörper bereitgestellt.
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Eine
dritte am Service-Gerät 2 vorgesehene Datenschnittstelle 22C ist über
ein TLP-Kabel 23C mit der TLP-Schnittstelle 18 des
Flugkörpers 1 elektrisch und mechanisch verbunden.
Dabei enthält sowohl die Schnittstelle 22C, als
auch die Schnittstelle 18, als auch das TLP-Kabel 23C nicht
nur elektrische Verbindungen, sondern auch eine Schlauchverbindung
als Kühlfluidleitung für die Zuführung
eines Kühlfluids vom Service-Gerät 2 zum
Flugkörper 1, wie nachstehend noch beschrieben
wird. Über die elektrischen Verbindungen des TLP-Kabels
wird eine Verbindung zwischen dem Bordcomputer 30 des Flugkörpers 1 und
dem Service-Gerät 2 hergestellt, über
die ein Datenaustausch zwischen dem Bordcomputer 30 und
dem Service-Gerät erfolgt. Die Kühlfluidleitung
im TLP-Kabel transportiert aus dem Kühlfluidbehälter 25B in
das Service-Gerät geführtes Kühlfluid
zu einer im Flugkörper 1 vorgesehenen Kühleinrichtung
für einen Infrarot-Zielsuchkopf der Bilderfassungseinrichtung 16,
um diesen während der Durchführung der Tests zu
kühlen.
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Mittels
der auf dem Bordcomputer 30 des Flugkörpers 1 laufenden
Service- und Testsoftware, die im Programmspeicher 33 gespeichert
ist, kann ein Missionsplan für eine vom Flugkörper
zu fliegende Mission über das Service-Gerät 2 und
die Datenleitungen im TLP-Kabel (ebenso wie über den Milbus des
Umbilical-Kabels) in den Bordrechner 30 des Flugkörpers 1 geladen
und dort im Missionsdatenspeicher 32 gespeichert werden.
Unter Missionsdaten sind Daten zu verstehen, die der Flugkörper
zur Erreichung seines Ziels benötigt, also Daten für
die Navigation, die Flugbahn, aber auch Daten über anzufliegende
Ziele, beispielsweise Bilder oder Modelle bestimmter Landmarken
oder Bilder oder eine Modell des anzufliegenden Ziels.
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Das
Service-Gerät 2 ist über ein Stromversorgungskabel 23D,
welches an einen Stromversorgungsanschluss 22D an das Service-Gerät 2 angeschlossen
ist, mit einer Suchermaske 40 verbunden. Die Suchermaske 40 ist
in dem in 1 gezeigten Testaufbau vor der
Optik der Bilderfassungseinrichtung 16 angeordnet und liefert
der Bilderfassungseinrichtung 16 ein entsprechendes Bild
eines Ziels.
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Die
Suchermaske 40 ist beispielsweise mit eingravierten Zielkonturen
versehen, die dem Zielbild beziehungsweise dem Zielmodell entsprechen,
welches in einem Zielspeicher des Bordrechners 30 abgespeichert
ist. Alternativ oder zusätzlich kann die Suchermaske 40 auch
Landmarken-Bilder aufweisen, die im Missionsdatenspeicher 32 abgespeicherten
Landmarken-Bildern entsprechen.
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An
einem GPS-Anschluss 24 des Service-Geräts 2 ist über
ein erstes GPS-Kabel 24A eine GPS-Antenne 24B angeschlossen.
Des Weiteren ist am GPS-Anschluss 24 ein weiteres GPS-Kabel 24C angeschlossen,
welches mit einer ein Satellitennavigationssignal (GPS-Signal) aussendenden
GPS-Abdeckung 24D wirksam verbunden ist, die über
dem Satellitennavigationssystem 36 des Flugkörpers
platziert ist. Das über die externe GPS-Antenne 24B gewonnene
GPS-Rohsignal wird auch in das Umbilical-Kabel 23A eingespeist
(zur Simulation des GPS-Signals vom Trägerflugzeug).
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Ein
Kühlfluidanschluss 25 des Service-Geräts
ist über eine Kühlfluidleitung 25A mit
einem Kühlfluidspeicher 25B derart verbunden,
dass Kühlfluid aus dem Kühlfluidspeicher 25B durch
die Kühlfluidleitung 25A und den Kühlfluidanschluss 25 in
ein entsprechendes im Service-Gerät 2 vorgesehenes
Leitungssystem 28C für das Kühlfluid
fließen kann. Das Service-Gerät 2 enthält
eine Durchfluss-Messeinrichtung 28A für das aus
dem Kühlfluidspeicher 25B durch die Kühlfluidleitung 25A und
den Kühlfluidanschluss 25 in das Service-Gerät 2 eingeleitete
Kühlfluid, welches ein Test-/Service-Fluid bildet. Des
Weiteren ist innerhalb des Serivce-Geräts 2 ein
schaltbares Ventil 28B für das Kühlfluid
in dem innerhalb des Service-Geräts 2 vorgesehenen
Leitungssystem 28C für das Kühlfluid
vorgesehen. Mittels des schaltbaren Ventils kann, gesteuert vom
der auf dem Bordcomputer 30 laufenden Testsoftware (oder
Service- und Testsoftware), der Kühlfluidstrom vom Vorratsbehälter 25B zum
Flugkörper 1 geöffnet oder geschlossen oder
entsprechend dosiert werden.
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Das
Service-Gerät 2 umfasst weiterhin elektrische
Schalt- und Regelungseinrichtungen 29, in die externe elektrische
Energie, welche durch die Anschlüsse 20A und/oder 20B zugeführt
wird, eingeleitet wird und in Abhängigkeit von dem auf
dem Bordcomputer 30 laufenden Testsoftware oder Service- und
Testsoftware mit der erforderlichen Spannung und gegebenenfalls
strombegrenzt an den Flugkörper 1 weitergeleitet
wird. Die Schalt- und Regelungseinrichtungen 29 umfassen
auch zumindest einen Trenntransformator 29A, 29B zur
Entkoppelung der extern zugeführten elektrischen Energie
vom Stromnetz des Service-Geräts.
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Das
Service-Gerät 2 benötigt zwar keinen
eigenständigen Computer für den Ablauf der Testsoftware
oder Service- und Testsoftware, kann aber einen internen Controller 27 aufweisen, über
den die Kommunikation des Service-Geräts 2 mit
der auf dem Bordrechner 30 des Flugkörpers 1 laufenden Software
abgewickelt wird. Der Controller 27 ist mit einem Schnittstellenkonverter 27A verbunden,
der den Controller an die standardisierten Schnittstellen des Flugkörpers 1 und
von dessen Bordcomputer 30 adaptiert.
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2 zeigt
ein vereinfachtes Schaubild, das die Kommunikationsbeziehungen des
Bordcomputers wiedergibt. Der Bordcomputer 30 ist mit dem Programmspeicher 33 und
dem Missionsdatenspeicher 32 verbunden. Im Programmspeicher 33 sind eine
operationelle Software OP-SW und eine Testsoftware T-SW gespeichert.
In der Testsoftware T-SW ist auch ein Prüf-Missionsplan
PMP enthalten. Die Testsoftware kann zudem Komponenten enthalten,
die einen Service des Flugkörpers unterstützen und
es beispielsweise ermöglichen, neue Missionspläne
in den Bordcomputer zu laden oder Bilddaten in einen Bildspeicher
des Computers zu laden oder aus diesem abzurufen. Die Testsoftware
wird dann zu einer Service- und Testsoftware.
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Der
Bordcomputer 30 enthält weiterhin einen Steuerungsrechner 34,
der zum Datenaustausch mit dem Programmspeicher 33, dem
Missionsdatenspeicher 32 und einem (nicht gezeigten) Bildspeicher
des Flugkörpers 1 ausgestaltet ist. Des Weiteren
steht der Steuerungsrechner 34 des Bordcomputers 30 über
entsprechende Datenverbindungen in Kommunikationsverbindung mit
dem Service-Gerät 2 sowie mit für den
Betrieb des Flugkörpers 1 erforderlichen Flugkörperkomponenten,
die hier zusammenfassend mit dem Bezugszeichen 1' bezeichnet
sind. Im Einsatz des Flugkörpers und während der
Einsatzbereitschaft ist die operationelle Software OP-SW aus dem Programmspeicher 33 in
den Steuerungsrechner 34 des Bordcomputer 30 geladen
und somit einsatzbereit.
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Wird
der Flugkörper jedoch einem Test oder einem Service unterzogen,
so wird der Betriebszustand des Flugkörpers 1 und
seines Bordcomputers 30 in einen Test- und Servicemode
umgeschaltet, was beispielsweise über das externe Service-Gerät 2 erfolgen
kann. Der Steuerungsrechner 34 lädt daraufhin
die Testsoftware T-SW aus dem Programmspeicher 33 und der
Test und/oder der Service des Flugkörpers 1 können
durchgeführt werden. Nach Ablauf der Test-/Service-Sequenz
wird der Betriebsmodus des Flugkörpers 1 und von
dessen Bordcomputer 30 wieder in den Status der Einsatzbereitschaft umgeschaltet,
woraufhin die operationelle Software wieder in den Steuerungsrechner 34 geladen
wird.
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Bezugszeichen
in den Ansprüchen, der Beschreibung und den Zeichnungen
dienen lediglich dem besseren Verständnis der Erfindung
und sollen den Schutzumfang nicht einschränken.
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- 1
- Flugkörper
- 2
- Service-
und Testeinrichtung/Service-Gerät
- 3
- Avionik
- 10
- Rumpf
- 12
- Tragflächen
- 13
- Steuerflächen
- 14
- Lufteinlass
- 15
- Verzögerungseinrichtung
- 16
- Bilderfassungseinrichtung
- 17
- Telemetrie-Schnittstelle
- 18
- TLP-Schnittstelle
- 19
- Umbilical-Schnittstelle
- 20A
- Stromversorgungsanschluss
- 20B
- Stromversorgungsanschluss
- 21A
- Wechselstromnetz
- 21B
- Stromversorgung
- 22A
- Datenanschluss
- 22B
- Datenanschluss
- 22C
- Datenschnittstelle
- 22D
- Stromversorgungsanschluss
- 23A
- Umbilical-Kabel
- 23B
- TLP-Kabel
- 23C
- TLP-Kabel
- 23D
- Stromversorgungskabel
- 24
- GPS-Anschluss
- 24A
- GPS-Kabel
- 24B
- GPS-Antenne
- 24C
- GPS-Kabel
- 24D
- GPS-Abdeckung
- 25
- Kühlfluidanschluss
- 25A
- Kühlfluidleitung
- 25B
- Kühlfluidspeicher
- 27
- Controller
- 27A
- Schnittstellenkonverter
- 28A
- Messeinrichtung
- 28B
- Schaltbares
Ventil
- 28C
- Kühlfluidleitung/Leitungssystem
- 29
- Regelungseinrichtungen
- 29A
- Trenntransformator
- 29B
- Trenntransformator
- 30
- Bordcomputer
- 32
- Missionsdatenspeicher
- 33
- Programmspeicher
- 34
- Steuerungsrechner
- 36
- Satellitennavigationssystem
- 40
- Suchermaske
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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