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Die
Erfindung betrifft eine Verriegelungsvorrichtung für eine
Schließeinheit einer Spritzgießmaschine.
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Verriegelungsvorrichtungen
für Spritzgießmaschinen sind in verschiedenen
Ausgestaltungen aus dem Stand der Technik bekannt. Zum Einen gibt es
die sogenannte Backenverriegelung, bei der zwei halbringförmige
und jeweils eine Verzahnung aufweisende Verriegelungsbacken in eine
entsprechende Verzahnung an einer Säule der Schließeinheit
durch Verfahrbewegungen senkrecht zur Längsachse der Säule
ein- und ausgefahren werden können, wobei die Verzahnung
an der Säule in der Regel von umlaufenden Ringnuten in
der Säule gebildet wird (
EP1343975B1 ). Desweiteren gibt es die sogenannte Drehverriegelung,
bei der die Säulen eine Verzahnung aufweisen, die über
den Umfang gesehen Unterbrechungen aufweist, wobei diese Unterbrechungen
in Längsrichtung der Säule auf einer Linie hintereinander
angeordnet sind und eine durchgehende Längsnut in der verzahnten
Säule bilden. Eine Verriegelungsmutter weist eine in gleicher
Weise ausgebildete Verzahnung auf. Durch Verdrehen der Verriegelungsmutter
kann deren Verzahnung zum Einen in eine Offenstellung gebracht werden,
in der sie sich in den Längsnuten der Säule befindet,
so dass eine freie Relativbewegung von Säule und Verriegelungsmutter
möglich ist. Zum anderen kann sie durch Verdrehen in eine
Schließ- bzw. Verriegelungsstellung gebracht werden, in
der die Verzahnung an der Verriegelungsmutter im Eingriff mit der
Verzahnung an der Säule steht (
EP0942821B1 ,
DE 10 2005 003 566 A1 ).
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Je
nach Ausgestaltung der Spritzgießmaschine bzw. deren Schließeinheit,
können Verriegelungsvorrichtungen an verschiedenen Stellen
der Schließeinheit angeordnet werden. Bei Schließeinheiten
mit einer feststehenden und einer beweglichen Formaufspannplatte
ist es üblich, die Verriegelungsvorrichtungen für
die Säulen der Schließeinheit an der beweglichen
Formaufspannplatte anzubringen, wie zum Beispiel in der o. g.
EP1343975B1 . Bei anderen
Bauarten von Spritzgießmaschinen, beispielsweise bei Spritzgießmaschinen
mit einer Schließeinheit mit zwei äußeren
Formaufspannplatten und einer Mittelplatte können die Verriegelungsvorrichtungen auch
an der Mittelplatte vorgesehen werden, wie dies beispielsweise aus
der o. g.
DE 10 2005
003 566 A1 bekannt ist.
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Ein
wesentlicher Nachteil der bekannten Verriegelungsvorrichtungen liegt
darin, dass die Verriegelungsvorrichtung und die zu verriegelnde
Säule jeweils erst eine Position einnehmen müssen,
in der die Verzahnungen der Verriegelungsvorrichtung mit den Verzahnungen
an der Säule derart zueinander positioniert sind, dass
sie ohne Schwierigkeiten, das heißt ohne Kollision, ineinander
gefahren werden können. Das Einfahren der Verriegelungselemente der
Verriegelungsvorrichtung erfolgt zwischen den Vorgängen „Werkzeug
schließen” und „Schließkraft aufbauen” und
das Ausfahren der Verriegelungselemente zwischen den Vorgängen „Schließkraft
abbauen” und „Werkzeug öffnen”.
Die Vorgänge des Verriegelns und des Entriegelns ergeben
somit bereits jeweils für sich genommen und erst recht
in der Summe eine unerwünschte Zeitverzögerung
im Betrieb der Spritzgießmaschine, welche als Totzeit für
die Produktion angesehen werden kann.
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Ausgehend
hiervon liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Verriegelungsvorrichtung anzugeben,
die keine derartige Totzeit in der Produktion ergibt.
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Die
Lösung dieser Aufgabe erfolgt durch eine Verriegelungsvorrichtung
mit den Merkmalen von Anspruch 1. Vorteilhafte Weiterentwicklungen
und Ausgestaltungen finden sich in den Unteransprüchen.
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Dadurch
dass bei der erfindungsgemäßen Verriegelungsvorrichtung
die Verriegelungselemente um eine senkrecht zur Längsachse
der Säule liegende Achse schwenkbar sind, wobei die Verriegelungselemente
in eine Verriegelungsstellung gebracht werden können, in
der die Verriegelungselemente sich in den Vertiefungen der Säule
befinden und wobei sie in eine Offenstellung gebracht werden können,
in der die Verriegelungselemente aus den Vertiefungen der Säule
ausgefahren, kann das Ein- und Ausfahren der Verriegelungselemente
in die Vertiefungen der Säule parallel zum Zu- und Auffahren
der Schließeinheit erfolgen. Damit ergibt sich eine Verkürzung
der Zykluszeit, da mit der Verriegelung nicht mehr abgewartet werden
muss, bis beim Zufahren die Schließeinheit ihre geschlossene
Position eingenommen hat.
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Vorzugsweise
sind mehrere Verriegelungselemente in einem Rahmen schwenkbar befestigt,
wobei die Schwenkachsen der Verriegelungselemente in einer Ebene
liegen. Somit kann die Schließkraft auf mehrere Verriegelungselemente
verteilt werden. In vorteilhafter Weise ist eine mechanische Kopplung der
Verriegelungselemente in einer Verriegelungsvorrichtung vorgesehen
und ein oder mehrere Antriebe sind zum Verfahren der mechanischen
Kopplung vorgesehen. Auf diese Weise können die Verriegelungselemente
einer Verriegelungsvorrichtung auf einfache Art und Weise synchron
in die Vertiefungen der Säule ein- und ausgefahren werden.
Zur Erzielung einer symmetrischen Krafteinleitung bzw. Kraftübertragung
kann vorzugsweise eine gerade Anzahl von Verriegelungselementen
vorgesehen sein, wobei die Verriegelungselemente in Umfangsrichtung
derart angeordnet sind, dass jeweils zwei Verriegelungselemente
einander gegenüberliegen. Grundsätzlich ist es
aber auch möglich, eine ungerade Anzahl von Verriegelungselementen
vorzusehen und diese äquidistant über den Umfang
verteilt um die Säule herum anzuordnen.
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Bei
einer Schließeinheit für eine Spritzgießmaschine
mit Säulen zur Zugübertragung zwischen zwei Formaufspannplatten
der Schließeinheit, wobei die Säulen senkrecht
zu ihrer Längsachse liegende Vertiefungen aufweisen, können
erfindungsgemäße Verriegelungsvorrichtungen vorgesehen
werden. Zur Erzeugung einer Schließkraft können
hierbei geeignete Druckkissen an einer der Formaufspannplatten angeordnet
werden.
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Die
Säulen der Schließeinheit weisen vorzugsweise
Vertiefungen auf und zwar mit jeweils einer senkrecht zur Längsachse
der Säulen liegenden Krafteinleitungsfläche und
die Verriegelungselemente weisen vorzugsweise jeweils eine Kontaktfläche auf,
die in Verriegelungsstellung parallel zu der Krafteinleitungsfläche
liegt. Beim Schließkraftaufbau liegt die Kontaktfläche
eines Verriegelungselements an einer zugehörigen Krafteinleitungsfläche
der Säule an.
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Die
Vertiefungen der Säulen können eine der Krafteinleitungsfläche
gegenüberliegende schräg verlaufende oder gekrümmte,
insbesondere radial geformte, Fläche aufweisen, die nachfolgend
auch als Säulen-Schwenkfläche bezeichnet wird.
Ebenso können die Verriegelungselemente eine schräg
verlaufende oder gekrümmte, insbesondere radial geformte
Fläche aufweisen, die in die Vertiefungen der Säulen
eingefahren werden kann und die nachfolgend auch Verriegelungselement-Schwenkfläche
bezeichnet wird. Die Verriegelungselemente können außerdem
Schließkraftübertragungsflächen aufweisen,
die für einen Schließkraftaufbau stehen. Die Schließkraftübertragungsfläche
kann dabei in Verriegelungsstellung vorzugsweise parallel zu der
Kontaktfläche des Verriegelungselementes liegen, um den
Kraftfluss zu optimieren. Die Schließkraftübertragungsfläche
kann mittels Druckkissen oder dergleichen mit einer Schließkraft
beaufschlagt werden.
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Desweiteren
ist eine Einrichtung zur Synchronisation der Schwenkbewegung der
Verriegelungselemente mit dem Zufahren der Schließeinheit vorgesehen,
wobei die Synchronisation so einstellbar ist, dass die Schwenkbewegung
der Verriegelungselemente gestartet wird, kurz bevor die Schließeinheit zugefahren
ist und dass die Schwenkbewegung beendet ist und die Verriegelungselemente
in Verriegelungsstellung sind, wenn die Schließeinheit
zugefahren ist. Auf diese Weise kann sichergestellt werden, dass
das Einfahren kollisionsfrei und möglichst schnell erfolgen
kann. In gleicher Weise kann das Auffahren synchronisiert erfolgen.
Insbesondere kann die Geschwindigkeit der Schwenkbewegung der Verriegelungselemente
einerseits und die Geschwindigkeit des Auf- und Zufahrens der Schließeinheit
andererseits derart aufeinander abgestimmt werden, dass die Schwenkbewegungen
beim Einfahren in die Vertiefungen der Säulen sowie beim
Ausfahren aus den Vertiefungen der Säulen kontaktfrei in Bezug
auf die Säulen erfolgen. Für die Synchronisation
kann eine Master-Slave-Synchronisation vorgesehen werden, bei der
eine Achse der Verfahrbewegung der Schließeinheit, insbesondere
der beweglichen Formaufspannplatte, der Master ist und die Antriebseinrichtung
der Verriegelungselemente der Slave.
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Nachfolgend
soll die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen und
unter Bezugnahme auf die 1 bis 15 näher
beschrieben werden.
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1 Längsschnitt
durch eine Säule mit einer erfindungsgemäßen
Verriegelungsvorrichtung;
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2 Schnitt
entlang der Linie Z-Z in der 1;
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3 perspektivische
Darstellung einer Verriegelungsvorrichtung mit einem Abschnitt einer
Säule in Offenstellung der Verriegelungselemente;
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4 perspektivische
Darstellung einer Verriegelungsvorrichtung mit einem Abschnitt einer
Säule während der Schwenkbewegung;
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5 perspektivische
Darstellung einer Verriegelungsvorrichtung mit einem Abschnitt einer
Säule in Verriegelungsstellung der Verriegelungselemente;
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6 vergrößerte
perspektivische Darstellung einer Verriegelungsvorrichtung (Blick
in Öffnungsrichtung);
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7 wie 6,
jedoch mit Blick in Schließrichtung der Schließeinheit;
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8 Seitenansicht
einer Zwei-Platten-Schließeinheit mit Druckkissen an der
feststehenden Formaufspannplatte;
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9 Seitenansicht
einer Zwei-Platten-Schließeinheit mit Druckkissen an der
beweglichen Formaufspannplatte;
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10 Schließeinheit
mit Verriegelungselementen in Offenstellung und in geöffneter
Stellung der Schließeinheit;
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11 Schließeinheit
mit Verriegelungselementen in Offenstellung während des
Zufahrens der Schließeinheit;
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12 Schließeinheit
kurz vor dem Ende des Zufahrens mit einschwenkenden Verriegelungselementen;
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13 Schließeinheit
in zugefahrenem Zustand mit Verriegelungselementen in Verriegelungsstellung;
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14 wie 13,
jedoch mit Schließkraftaufbau;
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15 Schließeinheit
mit mehreren Verriegelungsvorrichtungen.
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Die 1 zeigt
einen Abschnitt einer Säule 1 mit einer diese
umgreifenden erfindungsgemäßen Verriegelungsvorrichtung 2.
Die Verriegelungsvorrichtung 2 weist einen Rahmen 3 auf,
in dem Verriegelungselemente 4a, 4b, 4c und 4d schwenkbar
untergebracht sind. Die Schwenkachsen D der Verriegelungselemente
liegen in einer Ebene und senkrecht zur Längsachse A der
Säule 1. Die Verriegelungselemente besitzen eine
Kontaktfläche 5 und eine Verriegelungselement-Schwenkfläche 6.
Die Vertiefungen 7 in der Säule 1 weisen
jeweils eine Krafteinleitungsfläche 8 und eine
dieser gegenüberliegende und in die Krafteinleitungsfläche 8 mündende
Säulenschwenkfläche 9 auf. Beim Ein-
und Ausfahren der Verriegelungselemente 4a–4d in
die Vertiefungen 7 bewegen sich die Verriegelungselement-Schwenkflächen 6 mit einem
geringen Abstand an den Säulenschwenkfächen 9 vorbei.
Es kommt dabei nicht zu einem Kontakt der beiden vorgenannten Flächen,
sondern die Verriegelungselemente bewegen sich kontaktfrei in die
Vertiefungen 7 ein und aus. Im dargestellten Beispiel weist
die Säule 1 vier äquidistant über
den Umfang verteilte Bereiche mit Vertiefungen 7 auf. Jedem
der Verriegelungselemente 4a bis 4d ist ein Bereich
mit Vertiefungen 7 zugeordnet.
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In
den 3 bis 5 ist eine Verriegelungsvorrichtung
in verschiedenen Positionen in perspektivischer Sicht dargestellt,
wobei angenommen werden soll, dass diese Verriegelungsvorrichtung
an einer beweglichen Formaufspannplatte befestigt ist, die zum Zufahren
der Schließeinheit in Richtung des Pfeils in der 3 verfahren
wird. Während des Zufahrens der Schließeinheit
befinden sich die Verriegelungselemente in einer nach außen
geschwenkten Stellung, auch Offenstellung genannt, in der die Verriegelungsvorrichtungen
frei entlang der Säulen verfahren werden können,
d. h. die Säulen können sich ungehindert durch
die Verriegelungsvorrichtungen hindurchbewegen. Kurz vor dem Ende
des Zufahrens wird die Schwenkbewegung der Verriegelungselemente
gestartet (4), wobei die Geschwindigkeit
der Schwenkbewegung der Verriegelungselemente einerseits und die
Geschwindigkeit des Zufahrens der Schließeinheit andererseits
derart aufeinander abgestimmt sind, dass das Einfahren der Verriegelungselemente
in die Vertiefungen der Säulen kontaktfrei in Bezug auf
die Säulen erfolgt, d. h. es kommt während der
Schwenkbewegung nicht zu einer Kollision von Verriegelungselement
und Säule. Hierzu ist eine geeignete Synchronistion der
Verfahrbewegung der Schließeinheit mit der Schwenkbewegung
vorgesehen der Verriegelungselemente vorgesehen. Beispielsweise
könnte eine Master-Slave-Koppelung von zwei elektrischen
Achsen vorgesehen sein.
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Aus
den 6 und 7 sind weitere Einzelheiten
einer erfindungsgemäßen Verriegelungsvorrichtung
zu erkennen. Die Verriegelungselemente 4a–4d sind
in dem Rahmen 3 um die Achse D drehbar bzw. schwenkbar
befestigt. Die hier nicht dargestellte Säule kann durch
die zylindrische Öffnung 10 des Rahmens 3 hindurchgeführt
werden. Jedes der Verriegelungselemente weist eine Kontaktfläche 5 und
eine Verriegelungselement-Schwenkfläche 6 auf.
Wie aus den Figuren ersichtlich, ist die Verriegelungselement-Schwenkfläche 6 radial
gekrümmt, entsprechend in etwa einem Viertel eines Zylinders. Die
hier nicht dargetellte Säule weist neben der Krafteinleitungsfläche
eine passend radial geformte Säulenschwenkfläche
auf. Die Verriegelungselemente sind untereinander mechanisch gekoppelt
und zwar über einen Verbindungsrahmen 11 und Verbindungselemente 12.
In oder an dem Rahmen 2 sind ein oder mehrere Linearantriebseinrichtungen 13 vorgesehen,
mit denen der Verbindungsrahmen 11 in axialer Richtung
verfahren werden kann. Diese Verfahrbewegung wird über
die Verbindungselemente 12 in eine Schwenkbewegung der
Verriegelungselemente 4a–4d umgesetzt.
In den 6 und 7 befinden sich die Verriegelungselemente
in der Offenstellung. Durch eine Verfahrbewegung des Verbindungsrahmens 11 in
Richtung des Pfeils P werden die Verriegelungselemente 4a–4d nach
innen geschwenkt, wobei sie bei richtiger Synchronisation in die
passenden Vertiefungen der Säulen eintauchen und eine Stellung
einnehmen, in der ihre Kontaktflächen 5 parallel zu
den Krafteinleitungsflächen 8 an den Säulen 1 liegen.
Hierbei verbleibt zunächst ein kleiner Spalt zwischen den
beiden Flächen 5 und 8. Mit Aufbau der Schließkraft
werden diese Flächen aufeinander zubewegt und kommen in
Kontakt, so dass es schließlich zu einer Kraft- bzw. Zugübertragung
zwischen den Säulen und den Verriegelungselementen kommt.
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Anhand
der 8 bis 14 soll die Verwendung einer
erfindungsgemäßen Verriegelungsvorrichtung bei
einer Zwei-Platten-Schließeinheit 15 näher
beschrieben werden. Auf einem nicht näher dargestellten
Maschinenbett sind eine feststehende Formaufspannplatte 16 und
eine bewegliche Formaufspannplatte 17 abgestützt,
wobei die bewegliche Formaufspannplatte 17 mittels geeigneter
Verfahrantriebe, beispielsweise einer elektromotorisch angetriebenen
Spindel 18 oder eine elektromotorisch angetriebenen Zahnstange 19 gegenüber
der feststehenden Formaufspannplatte 16 verfahren werden kann.
Zwischen den Formaufspannplatten ist ein Formwerkzeug mit Formhälften 20a und 20b vorgesehen.
Die Säulen 1 sind in der feststehenden Formaufspannplatte 16 befestigt
und durchsetzen die bewegliche Formaufspannplatte 17 und
die daran angebrachten Verriegelungsvorrichtungen 2. Üblicherweise
sind vier Säulen 1 und vier Verriegelungsvorrichtungen 2 in
quadratischer oder rechteckförmiger Anordnung vorhanden.
Im Bedarfsfalle kann jedoch auch eine andere Anzahl und eine andere
Anordnung vorgesehen werden. An der Rückseite der feststehenden
Formaufspannplatte 16 befinden sich Druckkissen 21 zur
Erzeugung einer Schließkraft. Die Druckkissen 21 können
aber auch an der beweglichen Formaufspannplatte 17 angeordnet
sein, wie dies in der 9 zu sehen ist.
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Anhand
der 10 bis 14 soll
die Funktionsweise der erfindungsgemäßen Verriegelungsvorrichtung
bei einer Zwei-Plattenschließeinheit erläutert
werden. Die 10 zeigt die Situation bei geöffneter
Schließeinheit, bei der die Formhälften 20a und 20b auseinandergefahren
sind und sich die Verriegelungselemente 4a–4d in
der Offenstellung befinden. Der schwarze Punkt stellt die Drehachse
D dar, um die die jeweiligen Verriegelungselemente 4a–4d gedreht
bzw. geschwenkt werden. Die Druckkissen 21 sind entlastet.
Nunmehr kann die Schließeinheit zugefahren werden, indem
die entsprechenden Verfahrantriebe (zum Beispiel Spindel oder Zahnstange) aktiviert
werden, so dass die bewegliche Formaufspannplatte 17 nach
rechts verfahren wird, wie dies durch den Pfeil in der 11 angedeutet
ist. Dabei bewegen sich die Säulen 1 kontaktfrei
durch die Verriegelungsvorrichtungen 2 und die Druckkissen 21 hindurch.
Kurz bevor die Formhälften 20a und 20b zugefahren
sind, wird durch Aktivierung der Antriebsmittel für die
Verriegelungselemente 4a bis 4d die Schwenkbewegung
dieser Verriegelungselemente in die Vertiefungen 7 hinein
gestartet. 12 zeigt einen Zustand während
der Schwenkbewegung. Beim Einfahren der Verriegelungselemente 4a–4d in
die Vertiefungen 7 bewegen sich die Verriegelungselement-Schwenkflächen 6 mit
einem geringen Abstand an den Säulenschwenkflächen 9 vorbei,
d. h. es verbleibt ein Spalt zwischen diesen beiden Flächen.
Es kommt also nicht zu einem Kontakt der beiden vorgenannten Flächen,
sondern die Verriegelungelemente bewegen sich kontaktfrei in die
Vertiefungen 7 hinein. Die Synchronisierung der Schwenkbewegung
erfolgt in der Weise, dass die Schwenkbewegung als „Slave-Achse” der „Master-Achse” der
Fahrbewegung folgt und die Geschwindigkeiten der beiden Bewegungen
in der Weise aufeinander abgestimmt sind, dass die zuvor genannte
kontaktfreie Schwenkbewegung ausgeführt wird. Die 13 zeigt
den Zustand am Ende der Schwenkbewegung, das gleichzeitig auch das
Ende des Zufahrens der Schließeinheit ist. Die Formhälften 20a und 20b sind
zugefahren. In diesem Zustand liegt in der Regel noch ein geringfügiger Abstand
zwischen den Kontaktflächen 5 der Verriegelungselemente 4a–4d einerseits
und den Krafteinleitungsflächen 8 der Säulen 1 andererseits
vor. Nunmehr (siehe 14) kann das Druckkissen 21 mit
einem Druckmittel beaufschlagt werden, um die Verriegelungselemente 4a–4d mit
Schließkraft gegen die Kontaktflächen der Säulen 1 zu
drücken. Dieser Vorgang soll durch die beiden Pfeile in
der 14 symbolisiert werden. Die Verriegelung ist beendet
und Schließkraft ist aufgebaut.
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Für
das Auffahren der Schließeinheit ist in umgekehrter Reihenfolge
zu verfahren, d. h. Schließkraft abbauen (Druckkissen 21 entlasten),
bewegliche Formaufspannplatte 17 auffahren und synchronisiert
dazu die Verriegelungselemente 4a bis 4d aus den
Vertiefungen 7 der Säulen 1 ausschwenken
bis wieder der Zustand vorliegt, wie er in der 10 dargestellt
ist.
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Selbstverständlich
können an einer Säule auch mehrere Verriegelungsvorrichtungen
vorgesehen sein. Dabei können die Verriegelungselemente der
hintereinandergeschalteten Verriegelungsvorrichtungen mechanisch
gekoppelt und von einem gemeinsamen Antrieb betätigt werden,
so dass sie synchronisiert ihre Schwenkbewegungen ausführen können.
Mit diesem einzigen Antrieb können die Verriegelungselemente
hintereinandergeschalteter Verriegelungsvorrichtungen somit zeitgleich
in die Vertiefungen der Säule ein- und ausgefahren werden. 15 zeigt
examplarisch die Hintereinanderschaltung von zwei erfindungsgemäßen
Verriegelungsvorrichtungen. Für die Erzeugung der Schließkraft
kann jeder Verriegelungsvorrichtung ein eigenes Druckkissen zugeordnet
werden, wie dies in der 15 dargestellt
ist. Es ist aber auch möglich, an jeder Säule nur
ein Druckkissen für alle hintereinandergeschalteten Verriegelungselemente
vorzusehen, wobei sichergestellt sein sollte, dass die Kraftübertragungsflächen 14 an
den hintereinanderschalteten Verriegelungselementen 4a–4d gemeinsam
mit der Schließkraft beaufschlagt werden. Im Ergebnis ergibt
sich jedenfalls eine Aufteilung der Schließkraft auf mehrere hintereinanderliegende
bzw. hintereinandergeschaltete Verriegelungsvorrichtungen, was letztendlich
zu einer geringeren Belastung der Säule führt.
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- 1
- Säule
- 2
- Verriegelungsvorrichtung
- 3
- Rahmen
- 4a–4d
- Verriegelungselemente
- 5
- Verriegelungselement-Kontaktfläche
- 6
- Verriegelungselement-Schwenkfläche
- 7
- Vertiefungen
- 8
- Krafteinleitungsfläche
- 9
- Säulen-Schwenkfläche
- 10
- Öffnung
- 11
- Verbindungsrahmen
- 12
- Verbindungselement
- 13
- Linearantrieb
- 14
- Kraftübertragungsfläche
- 15
- Zwei-Plattenschließeinheit
- 16
- Feststehende
Formaufspannplatte
- 17
- Bewegliche
Formaufspannplatte
- 18
- Spindeltrieb
- 19
- Zahnstangentrieb
- 20a
- Bewegliche
Formhälfte
- 20b
- Feststehende
Formhälfte
- 21
- Druckkissen
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - EP 1343975
B1 [0002, 0003]
- - EP 0942821 B1 [0002]
- - DE 102005003566 A1 [0002, 0003]