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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zum Feststellen einer Leckage eines
Brennstoffzellensystems, mittels welchem in einem von einem Abschaltbetrieb verschiedenen
Normalbetriebszustand des Brennstoffzellensystems Energie für
ein Antriebsaggregat bereitstellbar ist, bei welchem ein einem Anodenzweig
des Brennstoffzellensystems herrschender Druck durch Betätigen
wenigstens eines Kontrollelements zum Einstellen eines Wasserstroms
eines dem Anodenzweig zugeführten Reduktionsmittels eingestellt
wird, und bei welchem der Druck als Funktion der Zeit erfasst wird.
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Die
US 2006/0166060 A1 beschreibt
ein Verfahren zum Feststellen eines Vorliegens einer Leckage in
einem Anodenraum eines Brennstoffzellensystems, bei welchem das
Brennstoffzellensystem und ein von dem Brennstoffzellensystem mit
Energie versorgtes Antriebsaggregat abgeschaltet werden. Daraufhin
wird ein den Anodenraum umfassender Anodenzweig des Brennstoffzellensystems
mit Wasserstoffgas als Reduktionsmittel beaufschlagt, wobei durch
Betätigen eines Ventils ein Druck des Wasserstoffgases
in dem Anodenzweig eingestellt wird, welcher höher ist
als der atmosphärische Druck. Anschließend werden
durch Betätigen von Absperrventilen eine Zufuhrleitung
zu einem Anodenraum des Anodenzweigs und eine von dem Anodenraum
weg führende Abfuhrleitung des Anodenzweigs geschlossen.
Mittels eines Druckmessgeräts wird dann der Druck in dem
Anodenraum als Funktion der Zeit erfasst. Ein sich in dem Anodenraum
einstellender Druckabfall des Wasserstoffgases wird mit einem vorgegebenen
Druckverlauf verglichen. Beschreibt der als Funktion der Zeit erfasste
Druck einen stärkeren Druckabfall als es dem vorgegebenen
Druckverlauf entspricht, so wird auf ein Vorliegen einer Leckage
in dem Anodenraum geschlossen.
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Als
nachteilig bei einem derartigen Verfahren zum Feststellen einer
Leckage eines Brennstoffzellensystems ist der Umstand anzusehen,
dass das Erfassen des Drucks als Funktion der Zeit zum Feststellen
der Leckage ein vergleichsweise langes Außer-Betrieb-Nehmen
des Brennstoffzellensystems voraussetzt, und so einen Startbetrieb
oder einen Abschaltbetrieb des Brennstoffzellensystems verlängert.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es daher, ein Verfahren zum Feststellen
einer Leckage eines Brennstoffzellensystems bzw. ein Brennstoffzellensystem
der eingangs genannten Art zu schaffen, welches ein verbessertes
Feststellen einer Leckage ermöglicht.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren
mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst. Gemäß einem
weiteren Aspekt der Erfindung mit dieser Aufgabe durch ein Brennstoffzellensystem
mit den Merkmalen des Patentanspruchs 15 gelöst. Vorteilhafte
Ausgestaltungen mit zweckmäßigen Weiterbildungen
der Erfindung sind in den abhängigen Patentansprüchen
angegeben.
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Bei
dem erfindungsgemäßen Verfahren zum Feststellen
einer Leckage eines Brennstoffzellensystems, mittels welchem in
einem von einem Abschaltbetrieb verschiedenen Normalbetriebszustand Energie
für ein Antriebsaggregat bereitstellbar ist, wird ein in
einem Anodenzweig des Brennstoffzellensystems herrschender Druck
durch Betätigen wenigstens eines Kontrollelements zum Einstellen
eines Massenstroms eines dem Anodenzweig zugeführten Reduktionsmittels
eingestellt. Daraufhin wird der Druck in dem Anodenzweig als Funktion
der Zeit erfasst. Hierbei ist vorgesehen, dass das Erfassen des
Drucks in dem Anodenzweig als Funktion der Zeit zum Feststellen
der Leckage in dem Normalbetriebszustand des Brennstoffzellensystems
gestartet wird, sofern seitens des Antriebsaggregats eine Nulllastanforderung
an das Brennstoffzellensystem vorliegt.
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Dadurch
ist es ermöglicht, das Feststellen der Leckage des Brennstoffzellensystems
vorzunehmen, während sich das Brennstoffzellensystem im Normalbetriebszustand
befindet. Das Feststellen der Leckage kann also unter besonders
realitätsnahen Betriebsbedingungen erfolgen. Eine Nulllastanforderung
des Antriebsaggregats liegt beispielsweise vor, wenn ein mittels
des Antriebsaggregats antreibbares Kraftfahrzeug sich in einem Leerlaufzustand
befindet, etwa beim Stillstand des Kraftfahrzeugs an einer Ampel.
Das Festellen, ob eine Leckage, insbesondere in dem Anodenzweig
des Brennstoffzellensystems, vorliegt, kann innerhalb eines besonders
kurzen Zeitraums von beispielsweise weniger als fünfzehn
Sekunden, insbesondere von fünf bis 10 Sekunden, erfolgen.
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Der
Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, dass beim Feststellen des
Vorliegens einer Leckage mittels des Erfassens des Drucks als Funktion
der Zeit in dem Startbetrieb des Brennstoffzellensystems zu einer
Verlängerung der für den Startbetrieb vorzusehenden
Zeitdauer führt. Dies bedeutet einerseits eine Komforteinbuße
beim Nutzen des Brennstoffzellensystems. Andererseits können,
insbesondere aufgrund unterschiedlicher Temperaturen des zu startenden Brennstoffzellensystems,
im Startbetrieb wenig reproduzierbare Bedingungen herrschen, wodurch
erhebliche Unterschiede beim Erfassen des Drucks als Funktion der
Zeit auftreten können. Im Normalbetriebszustand des Brennstoffzellensystems liegen
dagegen deutlich besser reproduzierbare Bedingungen vor.
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Des
Weiteren kann auf einen Einsatz von Sensoren zum Detektieren von
aus dem Anodenzweig austretendem Reduktionsmittel, etwa Wasserstoffgas-Sensoren,
verzichtet werden, welche einen großen gerätetechnischen
Aufwand mit sich bringen und zudem zeitverzögert reagieren.
Es ist somit ein zuverlässiges und verbessertes Feststellen
der Leckage ermöglicht.
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In
einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen,
dass während des Erfassens des Drucks als Funktion der
Zeit in dem Normalbetriebszustand wenigstens ein von dem Antriebsaggregat
verschiedener Verbraucher mittels des Brennstoffzellensystems mit
Energie versorgt wird. So kann beispielsweise ein Kompressor einer
Klimaanlage zum Klimatisieren eines Fahrgastraums des Kraftfahrzeugs
mittels der von dem Brennstoffzellensystem erzeugten Energie betrieben
werden, während der Druck als Funktion der Zeit zum Zwecke
des Feststellens einer eventuellen Leckage erfasst wird. Somit ist
ein komfortables Nutzen des Kraftfahrzeugs während einer
Testphase zum Feststellen der Leckage ermöglicht.
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Das
Brennstoffzellensystem kann also während des Erfassens
des Drucks als Funktion der Zeit zum Feststellen der Leckage einer
Niedriglastanforderung des wenigstens einen Verbrauchers durch Bereitstellen
von Energie entgegenkommen. Dies ist insbesondere dann möglich,
wenn der wenigstens eine Verbraucher eine weitgehend konstante Niedriglast
anfordert. Übersteigt die Lastanforderung des von dem Antriebsaggregat
verschiedenen Verbrauchers einen Schwellenwert, liegt also keine Niedriglastanforderung
vor, so kann das Erfassen des Drucks als Funktion der Zeit zum Feststellen
der Leckage abgebrochen oder von einem Starten des Erfassens abgesehen
werden.
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Hierbei
hat es sich als vorteilhaft gezeigt, wenn der wenigstens eine Verbraucher
zum Betrieben zumindest einer Komponente des Brennstoffzellensystems
herangezogen wird. Es können also insbesondere die einem
Eigenverbrauch des Brennstoffzellensystems zuordenbaren Komponenten
mit Energie versorgt werden. Zu diesen Komponenten kann ein Kompressor
und ein diesem zugeordneter Antriebsmotor zum Beaufschlagen eines
Kathodenzweigs des Brennstoffzellensystems mit einem Oxidationsmittel
zählen. Ebenso können ein etwa in dem Anodenzweig
angeordnetes Rezirkulationsgebläse, eine Kühlmittelpumpe
zum Beaufschlagen eines dem Brennstoffzellensystem zugeordneten
Kühlmittelkreislaufs mit Kühlmittel oder dergleichen
mit Energie versorgt werden. Im Normalbetriebszustand des Brennstoffzellensystems
können so insbesondere die Komponenten weiter betrieben
werden, welche eine weitgehend konstante Lastanforderung an das Brennstoffzellensystem
stellen, während zum Feststellen der Leckage des Anodenzweigs
der Druck als Funktion der Zeit erfasst wird. Dadurch sind besonders
betriebsrealitätsnahe Bedingungen beim Erfassen des Drucks
als Funktion der Zeit gegeben.
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Des
Weiteren hat es sich als vorteilhaft gezeigt, wenn der Druck als
Funktion der Zeit über eine vorgegebene Zeitspanne zum
Feststellen der Leckage erfasst und mit einem für diese
Zeitspanne vorgegebenen Druckverlauf verglichen wird. Der für
die Zeitspanne vorgegebene Druckverlauf, also ein zu erwartender
Druckabfall, kann hierbei auf bevorzugt vorab, insbesondere spezifisch
für das Brennstoffzellensystem, empirisch ermittelten Daten
beruhen. Alternativ kann der vorgegebene Druckverlauf modelliert
sein. Dadurch sind besonders gut reproduzierbare Testbedingungen
zum Feststellen der Leckage einstellbar.
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In
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung wird eine
während des Erfassens des Drucks als Funktion der Zeit
von dem Antriebsaggregat angeforderte Last zumindest teilweise mittels
Energie aus einem Energiespeicher gedeckt. Bei dem Energiespeicher
kann es sich um einen, insbesondere für Hybridfahrzeuge, üblichen
Akkumulator handeln. Durch das Decken der von dem Antriebsaggregat
angeforderten Last mittels Energie aus dem Energiespeicher ist ein
Antreiben des Kraftfahrzeugs auch dann ermöglicht, wenn
das Brennstoffzellensystem sich gerade in der Testphase befindet,
in welcher der Druck als Funktion der Zeit zum Feststellen der Leckage
erfasst wird.
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In
vorteilhafter Weise wird hierbei die von dem Antriebsaggregat angeforderte
Last zumindest teilweise mittels der Energie aus dem Energiespeicher
in Abhängigkeit von einem Fortschritt der vorgegebenen
Zeitspanne gedeckt, während welcher der Druck als Funktion
der Zeit erfasst wird. So kann vorgesehen sein, dass bei einem Fortschritt
von mindestens 50% der Zeitspanne, welche zum Erfassen des Drucks
vorgegeben ist, generell die von dem Antriebsaggregat angeforderte
Last mittels Energie aus dem Energiespeicher gedeckt wird. Hierbei
ist vorteilhaft, dass insbesondere bei einem vergleichsweise weiten Fortschritt
der Testphase, das Erfassen des Drucks als Funktion der Zeit nicht
abgebrochen werden muss.
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Selbstverständlich
kann alternativ nur dann ein Nutzen des Energiespeichers zum Decken
der von dem Antriebsaggregat angeforderten Last vorgesehen werden,
wenn ein noch weiter gehender Fortschritt der vorgegebenen Zeitspanne
gegeben ist, wenn also die Zeitspanne beispielsweise um 70%, 80%
oder 90% verstrichen ist.
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In
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung wird das
Decken der von dem Antriebsaggregat angeforderten Last mittel Energie
aus dem Energiespeicher in Abhängigkeit von einem Ladezustand
des Energiespeichers vorgenommen. Dadurch kann sichergestellt werden,
dass nur bei ausreichendem Ladezustand des Energiespeichers das
Antriebsaggregat mittels Energie aus dem Energiespeicher angetrieben
wird.
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Als
vorteilhaft hat es sich des Weiteren gezeigt, wenn in Abhängigkeit
von einer Zeitdauer des Vorliegens der Nulllastanforderung seitens
des Antriebsaggregats an das Brennstoffzellensystem in dem Normalbetriebszustand
das Erfassen des Drucks als Funktion der Zeit zum Feststellen der
Leckage unterbrochen oder abgebrochen wird. Das gestartete Erfassen
des Drucks als Funktion der Zeit zum Zwecke des Feststellens der
Leckage kann also unterbrochen oder abgebrochen werden, wenn die Nullastanforderung
seitens des Antriebsaggregats nicht ausreichend lange vorliegt.
Anders ausgedrückt kann bei einer während des
Erfassens des Drucks als Funktion der Zeit sich einstellenden, plötzlichen Lastanforderung
des Antriebsaggregats die Testphase unterbrochen oder abgebrochen
werden. Diese kann insbesondere dann vorgesehen sein, wenn eine
Steuereinheit zum Steuern einer Energieversorgung des Antriebsaggregats
von einer bevorstehenden, besonders hohen Lastanforderung des Antriebsaggregats
ausgeht. Dadurch ist der Energieversorgung des Antriebsaggregats
eine Priorität eingeräumt.
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In
der weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung wird das
Starten des Erfassens des Drucks als Funktion der Zeit zum Feststellen
der Leckage der Steuereinheit zum Steuern der Energieversorgung
des Antriebsaggregats kommuniziert. Dadurch kann die Steuereinheit
das Vorliegen der Testphase beim Steuern der Energieversorgung des Antriebsaggregats
berücksichtigen.
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In
vorteilhafter Weise wird zum Kommunizieren zwischen dem Brennstoffzellensystem
und der Steuereinheit ein Kommunikationsbus, insbesondere ein CAN-Bus,
herangezogen (Controller Area Network, Steuergeräte-Feld-Netzwerk).
Dadurch kann bei einer räumlichen Trennung der Steuereinheit
zum Steuern der Energieversorgung des Antriebsaggregats und der
Steuereinheit des Brennstoffzellensystems eine einheitliche, besonders
robuste und wenig fehleranfällige Kommunikation sichergestellt
werden.
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Als
weiter vorteilhaft hat es sich gezeigt, wenn das Vorliegen des Normalbetriebszustands
in Abhängigkeit von wenigstens einem, insbesondere einem
Druck und/oder eine Temperatur und/oder einen Strom umfassenden,
Betriebsparameter des Brennstoffzellensystems definiert wird. So
kann als Voraussetzung für das Starten des Erfassens des Drucks
als Funktion der Zeit zum Feststellen der Leckage eine Mindesttemperatur
des Brennstoffzellensystems vorgegeben sein, beispielsweise eine
Kühlmitteltemperatur des Brennstoffzellenstapels von mehr
als 35°C. Dadurch sind für den Normalbetriebszustand
besonders gut reproduzierbare Bedienungen vorgebbar, so dass eine
Streuung von beim Testen auf das Vorliegen einer Leckage zu beobachtenden
Druckabfällen vergleichsweise gering gehalten werden kann,
sofern keine Leckage vorliegt. Es kann der Betriebsparameter des
Brennstoffzellensystems einen geeigneten Bereitschaftszustand einer
Software zum Betreiben des Brennstoffzellensystems umfassen.
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Bei
einem eine Polymer-Elektrolyt-Membren (PEM) bzw. Protonenaustauschmembran
(PEM) aufweisenden Brennstoffzellensystem können als Systemvoraussetzungen
zum Starten des Erfassens des Drucks als Funktion der Zeit zum Feststellen
der Leckage ein Druck von 1 bar bis 3 bar und/oder eine Temperatur
von 35°C bis 90°C und/oder ein von dem Brennstoffzellenstapel
bereitgestellter Strom von weniger als 20 A vorgesehen sein.
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In
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung wird das
Starten des Erfassens des Drucks als Funktion der Zeit zum Zwecke
des Feststellens der Leckage bei einer die Nullastanforderung seitens
des Antriebsaggregats übersteigenden Lastanforderung an
das Brennstoffzellensystem unterbunden. Es wird also der Lastanforderung
seitens des Antriebsaggregats eine Hoheit über das Brennstoffzellensystem
eingeräumt, wodurch auf ein Decken der Lastanforderung
des Antriebsaggregats mittels des Energiespeichers verzichtet werden kann.
Es trägt zu einer Entlastung des Energiespeichers bei.
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In
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung wird in
Abhängigkeit von einer Zeitdauer und/oder Häufigkeit
des Vorliegens der Nulllastanforderung seitens des Antriebsaggregats
an das Brennstoffzellensystem das Erfassen des Drucks als Funktion
der Zeit im Abschaltbetrieb des Brennstoffzellensystems gestartet.
Es kann also vorgesehen sein, das Erfassen des Drucks dann im Abschaltbetrieb,
also beim Außer-Betrieb-Nehmen, des Brennstoffzellensystems
zu starten, wenn die Nulllastanforderung seitens des Antriebsaggregats
im Normalbetriebszustand des Brennstoffzellensystems nicht ausreichend
häufig ein Starten des Erfassens des Drucks als Funktion
der Zeit zum Feststellen der Leckage ermöglichte.
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Die
Häufigkeit des Startens des Erfassens des Drucks während
eines Betriebszyklus des Brennstoffzellensystems, welcher ein In-Betrieb-Nehmen,
den Normalbetriebszustand und den Abschaltbetrieb umfasst, kann
so vorgegeben werden, dass das Erfassen des Drucks als Funktion
der Zeit jedes Mal gestartet wird, wenn geeignete Voraussetzungen
vorliegen. Dadurch ist ein besonders kontinuierliches Feststellen
von Leckagen ermöglicht. Selbstverständlich kann
auch das Erfassen auch nur bei jedem n-ten Mal des Vorliegens geeigneter
Vorraussetzungen gestartet werden, wobei n eine Zahl größer
als zwei sein kann.
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Schließlich
hat es sich als vorteilhaft gezeigt, wenn das Erfassen des Drucks
als Funktion der Zeit im Abschaltbetrieb des Brennstoffzellensystems
gestartet wird, falls in dem Normalbetriebszustand eine zum Erfassen
des Drucks als Funktion der Zeit vorgegebene Zeitspanne kürzer
war als die Zeitdauer des Vorliegens der Nulllastanforderung. Wenn
also während des Betriebszyklus des Brennstoffzellensystems
im Normalbetriebszustand keine geeigneten Voraussetzungen zum Feststellen
der Leckage vorlagen, ist so sichergestellt, dass je Betriebszyklus
wenigstens einmal, nämlich spätestens im Abschaltbetrieb
das Verfahren zum Feststellen der Leckage durchgeführt
wird.
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Die
im Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen Verfahren
zum Feststellen einer Leckage des Brennstoffzellensystems beschriebenen
bevorzugten Ausführungsformen und Vorteile gelten auch für
das erfindungsgemäße Brennstoffzellensystem.
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Das,
insbesondere für mobile Anwendungen, bevorzugt in einem
Kraftfahrzeug, einsetzbare Brennstoffzellensystem umfasst hierbei
einen Brennstoffzellenstapel mit einer Vielzahl von einzelnen Brennstoffzellen.
Der Brennstoffzellenstapel weist einen Anodenraum und einen Kathodenraum
auf. Sowohl an dem Kathodenraum als auch in dem Anodenraum können
entsprechende Zufuhrleitungen und Abfuhrleitungen vorgesehen sein,
welche jeweils zum Zuführen eines Reduktionsmittels zu
dem Anodenraum und zum Abführen von Abgas aus dem Anodenraum
bzw. zum Zuführen eines Oxidationsmittels zu dem Kathodenraum
und zum Abführen von Abgas aus dem Kathodenraum vorgesehen
sind.
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Ebenso
kann, insbesondere in einem den Anodenraum umfassenden Anodenzweig
eine Rückführeinrichtung mit einem Gebläse
zum Rückführen von Abgas aus dem Anodenraum in
die Zufuhrleitung zu dem Anodenraum vorgesehen sein. Eine entsprechende,
insbesondere ein Gebläse aufweisende Rückführeinrichtung
kann auch einem den Kathodenraum umfassenden Kathodenzweig zugeordnet sein.
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Das
dem Anodenraum zugeführte Reduktionsmittel kann Wasserstoff
oder ein wasserstoffhaltiges Gas umfassen. Das dem Kathodenraum
zugeführte Oxidationsmittel kann Sauerstoff oder ein sauerstoffhaltiges
Gas, z. B. Luft umfassen. Zum Einstellen eines Drucks in dem Anodenzweig
und/oder in dem Anodenraum können einem Bevorratungsbehältnis
Kontrollelemente, etwa Druckregelorgane und/oder Ventile nachgeschaltet
sein. Mittels eines Drucksensors und einer Zeitmesseinrichtung kann
in dem Anodenzweig der Druck als Funktion der Zeit erfasst werden,
um ein Vorliegen einer Leckage in dem Anodenzweig festzustellen.
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Die
vorstehende Beschreibung von Komponenten des Brennstoffzellensystems
ist beispielhaft und nicht abschließend oder einschränkend
zu verstehen, und es kann eine Vielzahl weiterer, üblicher Komponenten
vorhanden sein.
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Weitere
Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus
der nachfolgenden Beschreibung eines bevorzugter Ausführungsbeispiele
sowie anhand der Zeichnung. Diese zeigt:
Ein Ablaufdiagramm
eines Verfahrens zum Feststellen einer Leckage eines Brennstoffzellensystems
für ein Kraftfahrzeug während eines Normalbetriebszustand
des Brennstoffzellensystems.
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Bei
dem Verfahren zum Festellen eines Vorliegens einer Leckage in einem
Anodenzweig eines Brennstoffzellensystems für ein Kraftfahrzeug
erfolgt nach einem Startschritt 10 ein Abfragen 12,
in welchem ermittelt wird, ob sich das Brennstoffzellensystem in
einem Normalbetriebszustand befindet.
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Der
Normalbetriebszustand ist bevorzugt dadurch gekennzeichnet, dass
eine Startbetrieb des Brennstoffzellensystems bereits erfolgt ist
und keine Warmlaufphase mehr vorliegt. Für das Abfragen 12, ob
ein Normalbetrieb des Normalbetriebszustands des Brennstoffzellensystems
vorliegt, werden in dem Brennstoffzellensystem herrschende Drücke,
eine Temperatur sowie der von dem Brennstoffzellensystem bereitgestellte
Strom gemessen.
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Ergibt
das Abfragen 12, dass kein Normalbetriebszustand des Brennstoffzellensystems
vorliegt, so erfolgt ein erneutes Ausführen des Startschritts 10 zu
einem späteren Zeitpunkt.
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Bei
Vorliegen des Normalbetriebszustands erfolgt im nächsten
Schritt ein Ermitteln 14 einer Lastanforderung eines Antriebsaggregats
an das Brennstoffzellensystem. Ergibt das Ermitteln 14, dass
eine Lastanforderung seitens des Antriebsaggregats an das Brennstoffzellensystem
vorliegt, welche größer ist als eine Nulllastanforderung,
so wird der Startschritt 10 zu einem späteren
Zeitpunkt erneut ausgeführt.
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Liegt
jedoch eine Nulllastanforderung seitens des Antriebsaggregats an
das Brennstoffzellensystem vor, befindet sich das Antriebsaggregat
also etwa im Leerlauf, beispielsweise bei einem Stillstand des Kraftfahrzeugs
an einer Ampel, so kann ein Leckagetest durchgeführt werden.
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Als
eine Voraussetzung für das Durchführen des Leckagetests
kann eine Temperatur des Brennstoffzellensystems von mehr als 35°C
vorgegeben sein.
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Während
des Leckagetests können von dem Antriebsaggregat verschiedene
Verbraucher mittels des Brennstoffzellensystems weiter mit Energie
versorgt werden. Insbesondere kann von dem Brennstoffzellensystem
eine Last von Komponenten gedeckt werden, welche einem Eigenverbrauch
des Brennstoffzellensystems zuzurechnen sind. Diese Komponenten
können einen Kompressor und einen Antriebsmotor zum Antreiben
des Kompressors umfassen, mittels welchem ein Kathodenzweig des Brennstoffzellensystems
mit einem Oxidationsmittel beaufschlagbar ist. Diese Komponenten
können des Weiteren ein Rehzirkulationsgebläse,
mittels welchem insbesondere anodenseitiges Abgas über
eine Rückführeinrichtung einer Zuleitung zu einem
Anodenraum des Anodenzweigs zuführbar ist und/oder eine
Kühlmittelpumpe zum Kühlen des Brennstoffzellensystems
umfassen.
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Auch
eine Klimaanlage zum Klimatisieren eines Fahrgastraums des Kraftfahrzeugs
kann während des Leckagetests mittels des Brennstoffzellensystems
mit Energie versorgt werden.
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Das
Starten des Leckagetests erfolgt bevorzugt, wenn seitens dieser
Verbraucher eine konstante, niedrige, insbesondere unterhalb eines
Schwellenwertes liegende, Lastanforderung an das Brennstoffzellensystem
vorliegt. Des Weiteren wird vor dem Starten des Leckagetests geprüft,
ob in dem vorliegend als eine Polymer-Elektrolyt-Membran aufweisenden
Brennstoffzellensystem ein Druck von 1° bar bis 3° bar,
eine Temperatur von 35°C bis 90°C vorliegt und
das Brennstoffzellensystem einen Strom von weniger als 20 A bereitstellt.
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Für
den Leckagetest erfolgt zunächst ein Einstellen 16 eines
in dem Anodenzweig des Brennstoffzellensystems herrschenden Drucks.
Hierbei werden Kontrollelemente, beispielsweise Ventile, betätigt,
welche in einer Zufuhrleitung und in einer Abfuhrleitung des Anodenzweigs
vorgesehen sind. Dadurch ist der Anodenzweig zu einer Umgebung abgesperrt,
und es kann in einem nächsten Schritt ein Erfassen 18 des
Drucks in dem Anodenzweig als Funktion der Zeit gestartet werden.
Beim Erfassen 18 des Drucks als Funktion der Zeit zum Feststellen
eines Vorliegens einer Leckage in dem Anodenzweig wird ein Druckabfall
in dem Anodenzweig beobachtet.
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Während
des Erfassens 18 erfolgt ein erneutes Überprüfen 20,
ob eine die Nulllastanforderung seitens des Antriebsaggregats übersteigende Lastanforderung
seitens des Antriebsaggregats an das Brennstoffzellensystem vorliegt.
Erfolgt während des Erfassens 18 keine, insbesondere
plötzliche, Lastanforderung seitens des Antriebsaggregats,
so erfolgt in einem nächsten Schritt ein Vergleichen 22 des
als Funktion der Zeit über eine vorgegebene Zeitspanne
erfassten Drucks in dem Anodenzweig mit einem für diese
Zeitspanne vorgegebenen Druckverlauf. Der für die Zeitspanne
vorgegebene Druckverlauf wurde vorab empirisch und spezifisch für
das Brennstoffzellensystem ermittelt.
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Weicht
der beim Erfassen 18 ermittelte Druckverlauf von dem vorgegebenen
Druckverlauf stärker ab, als es einem entsprechenden Toleranzintervall
entspricht, so kann darauf geschlossen werden, dass in dem Anodenzweig
eine Leckage vorliegt.
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Ergibt
das Überprüfen 20, dass eine die Nullastanforderung übersteigende
Lastanforderung seitens des Antriebsaggregats an das Brennstoffzellensystem
vorliegt, so kann ein Abbrechen 24 des Erfassens 18 ausgelöst
werden. Nach dem Abbrechen 24 wird der Startschritt 10 zu
einem späteren Zeitpunkt erneut durchgeführt.
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Alternativ
kann beim Vorliegen einer plötzlichen, insbesondere vergleichsweise
hohen, Lastanforderung seitens des Antriebsaggregats an das Brennstoffzellensystem
ein Ermitteln 26 eines Ladezustands eines Akkumulators
erfolgen, in welchen von dem Brennstoffzellensystem erzeugte Energie einspeisbar
ist. Ergibt das Ermitteln 26 des Ladezustands des als Energiespeicher
dienenden Akkumulators, dass der Ladezustand nicht zum Decken der Lastanforderung
seitens des Antriebsaggregats ausreicht, kann auf das Abbrechen 24 des
Leckagetests entschieden werden.
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Ergibt
das Ermitteln 26 des Ladezustands jedoch, dass der Akkumulator
ausreichend Energie gespeichert hat, um die Lastanforderung des
Antriebsaggregats zu decken, kann auf ein Decken 28 der Lastanforderung
des Antriebsaggregats mittels der Energie aus dem Akkumulator entschieden
werden.
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Anschließend
kann das Vergleichen 22 des als Funktion der Zeit über
die vorgegebene Zeitspanne erfassten Drucks mit dem für
diese Zeitspanne vorgegebenen Druckverlauf erfolgen. Nach erfolgtem Vergleichen 22 ist
der Leckagetest beendet, wie in der Figur durch einen Endschritt 30 veranschaulicht ist.
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- 10
- Startschritt
- 12
- Abfragen
- 14
- Ermitteln
- 16
- Einstellen
- 18
- Erfassen
- 20
- Überprüfen
- 22
- Vergleichen
- 24
- Abbrechen
- 26
- Ermitteln
- 28
- Decken
- 30
- Endschritt
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - US 2006/0166060
A1 [0002]