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Die
Erfindung betrifft eine Versiegelungsschicht für Dekorschichten
auf Glas- oder Glaskeramik-Artikeln, die starken thermischen und/oder
chemischen und/oder mechanischen Belastungen ausgesetzt sind sowie
ein Verfahren zur Herstellung dieser Versiegelungsschicht.
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Glas-
und insbesondere Glaskeramik-Artikel werden häufig in heißen
Umgebungen, z. B. als Bestandteil von Kochfeldern, verwendet. Für
die verwendeten dekorativen Beschichtungen, umfassend eine Dekor-
und eine Versiegelungsschicht, ergeben sich daraus hohe Anforderungen
an die Temperaturbeständigkeit der Materialien. Gleichzeitig
müssen aber auch andere Faktoren wie beispielsweise die Haft-
und Kratzfestigkeit, sowie die Dichtigkeit gegen den Durchtritt
von Fluiden und Gasen, die beim Gebrauch des Artikels auftreten
können, als auch gegen solche, die System-bedingt auftreten,
berücksichtigt werden.
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Gerätehersteller
stellen besondere Anforderungen an die Klebefestigkeit des Systems
Kleber/Kochfeld, die auch mit einer dekorativen Unterseitenbeschichtung,
umfassend Dekor- und Versiegelungsschicht, der Kochfelder erfüllt
sein müssen; insbesondere darf es nicht zu einem Abreißen
der Unterseitenbeschichtung vom Substrat kommen.
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Gerätekomponenten
der eingebauten Elektronik eines Kochfeldes können an der
Unterseite der Glaskeramik, also bei unterseitenbeschichteten Kochflächen
direkt an der Versiegelungsschicht, schaben oder kratzen.
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Darüber
hinaus muß die erzeugte Beschichtung dicht gegenüber
flüssigen und ölhaltigen Substanzen, wie sie beispielsweise
in Lebensmitteln vorkommen, sein. Es können aber auch System-bedingt bestimmte
Stoffe auftreten, die keine nachteilige Wirkung auf den beschichteten
Glas- oder Glaskeramik-Artikel haben dürfen. Hierbei ist
beispielsweise an gasbeheizte Glaskeramik-Kochfelder gedacht, bei denen
sich Schwefeloxide, die zusammen mit Wasser bei der Gasverbrennung
entstehen, zu einer Säure umsetzten, die sowohl das Substrat
als auch Dekor- und Versiegelungsschicht angreifen kann.
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Dekorative
Beschichtungen auf Glas und Glaskeramik, z. B. für den
Einsatz als Unterseitenbeschichtung, mit und ohne Versiegelungsschicht
sind bekannt. Im Allgemeinen wird eine erste farbgebende Schicht
direkt auf den transparenten, nicht volumengefärbten Glas-/Glaskeramik-Artikel
aufgebracht. Diese erste Schicht weist in der Regel eine gewisse
Haft- und Kratzfestigkeit auf. Insbesondere die Dichtigkeit gegen
Durchtritt flüssiger oder gasförmiger Medien ist
jedoch bezogen auf die hohen Anforderungen im Bereich unterseitenbeschichteter Kochfelder
meist nicht ausreichend. Deshalb wird häufig ein Zweischichtaufbau
gewählt, indem die dekorative Beschichtung noch mit einer
Versiegelungsschicht versehen wird.
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Aus
der
EP 0729442 ist ein
Verfahren zur Herstellung von funktionellen glasartigen, vorzugsweise
farbigen oder kolloidgefärbten Schichten auf Substraten
bekannt. Die funktionellen glasartigen Schichten werden durch Hydrolyse
und Kondensation, z. B. auf der Basis eines Sol-Gel-Prozesses, aus hydrolisierbaren
Silanen, Organosilanen und optionalen Verbindungen glasbildender
Elemente, sowie molekulardispersen oder nanoskaligen Funktionsträgern hergestellt.
Als farbgebende Elemente werden temperaturbeständige Farbstoffe
und Pigmente, Metall- oder Nichtmetalloxide, färbenden
Metallionen, Metall- oder Metallverbindungs-Kolloide und Metallionen,
die unter Reduktionsbedingungen zu Metall-Kolloiden reagieren, genannt.
Der Überzug aus einer Mischung dieser Komponenten wird
auf ein Substrat aufgebracht und thermisch zu einer glasartigen
Schicht verdichtet. Die Menge der jeweils zugegebenen Funktionsträger
richtet sich dabei nach den gewünschten funktionellen Eigenschaften
der zu erzeugenden Beschichtung, z. B. der gewünschten Farbintensität
oder Opazität. Mit diesem Verfahren lassen sich rißfreie
Beschichtungen mit hoher thermischer, mechanischer und chemischer
Stabilität auf Metall-, Glas- und Keramikoberflächen
erzeugen.
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Es
werden keine spezifischen Angaben zu Haftfestigkeit, Kratzfestigkeit
und insbesondere der Dichtigkeit der erzeugten glasartigen Schichten
gemacht, außer der nicht näher ausgeführten
Aussage: ”Die Möglichkeit der thermischen Verdichtung
bei relativ hohen Temperaturen erlaubt die Herstellung von rißfreien
Beschichtungen mit hoher thermischer, mechanischer und chemischer
Stabilität auf Metall-, Glas- und Keramikoberflächen” (Sp.
2, Z. 25–29). Die Dichtigkeit der Dekorschicht bzw. der
Versiegelungsschicht ist, z. B. bei einer Verwendung als Unterseitenbeschichtung
für Glaskeramik-Kochfelder, ein wichtiges Kriterium für
die Hersteller dieser Artikel, da mangelnde Dichtigkeit im Gebrauch
optische Veränderungen bis hin zu Schäden am Glas-
oder Glaskeramik-Substrat verursachen kann.
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Die
EP 1218202 beschreibt ein
Verfahren zur Herstellung von bedruckten Substraten, bei dem eine Druckpaste
bildmäßig auf ein Substrat aufgebracht und durch
Wärmebehandlung (bevorzugt zwischen 400 und 800°C)
verdichtet wird. Dieses Verfahren eignet sich für die Herstellung
von leitfähigen Druckpasten, insbesondere leitfähigen
Siebdruckpasten zum Bedrucken von Substraten mit leitfähigen
Komponenten wie z. B. Leiterbahnen. Die Druckpaste umfasst ein nach
dem Sol-Gel-Verfahren erhaltenes matrixbildendes Kondensat auf Basis
von Polyorganosiloxanen und ein oder mehrere färbende,
luminiszierende, leitfähige und/oder katalytisch wirksame
Füllstoffe. Als Substrate können beliebige wärmebeständige
Materialien, bevorzugt Keramik, Glaskeramik oder Glas, eingesetzt
werden.
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Die
Forderung nach wärmebeständigen Materialien ist
der Wärmebehandlung im Verlauf des Verfahrens geschuldet.
Es werden keine Angaben gemacht, wie sich die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
hergestellten Schichten bei dauerhaft hoher Temperaturbelastung,
wie sie beispielsweise bei Unterseitenbeschichtungen von Kochfeldern
auftritt, verhalten.
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Die
Menge des färbenden, lumineszierenden und/oder katalytisch
wirksamen Füllstoffs richtet sich nach den gewünschten
funktionellen Eigenschaften der Beschichtung, z. B. der gewünschten
Farbintensität; nicht genannt werden Kriterien der Haftfestigkeit,
Kratzfestigkeit und insbesondere der Dichtigkeit. Die Dekorschicht
ist nicht mit einer versiegelnden Schicht versehen.
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Die
Patentschrift
DE 103 55 160 bezieht
sich auf eine transparente, nicht eingefärbte Glas/Glaskeramikplatte,
die betrieblich hohen thermischen Belastungen ausgesetzt ist und
die ganzflächig oder partiell eine blickdichte farbige,
hochtemperaturstabile Beschichtung in Form einer mit farbgebenden
Pigmenten versehenen organischen/anorganischen Netzwerkstruktur
aufweist. Dabei wird die anorganische Netzwerkstruktur vorzugsweise
durch eine Sol-Gel-Schicht gebildet, in die Farbpigmente und Füllstoffpartikel
in einem vorgegebenen Mengenverhältnis eingebracht werden.
Das Mischverhältnis Pigment/Sol ist üblicherweise
1:1 bezogen auf das Gewicht; bei gut deckenden Pigmenten kann der
Anteil auf 20 Gew.-% reduziert werden.
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In
den Ausführungsbeispielen werden als mögliche
Pigmente spinellbasierte Pigmente, oxidische Pigmente und zirkonbasierte
Pigmente, aber auch Glitzerpigmente genannt. Die erhaltene Mischung
wird als farbige Beschichtung auf die Glas/Glaskeramikplatte aufgetragen
und bei thermischen Bedingungen, die zu keiner Anschmelz-Reaktion
zwischen der farbigen Schicht und der beschichteten Oberfläche
führen, d. h. bei vergleichsweise niedrigen Temperaturen,
eingebrannt. Auf die Oberfläche der erzeugten Dekorschicht
wird vorzugsweise noch eine fett- und wasserundurchlässige, äußere Versiegelungsschicht
aufgetragen.
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Die
nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten
Schichten sollen auch bei Temperaturen, die beim Dauerbetrieb einer
Kochfläche auftreten (z. B. 700°C für
10 h) noch eine ausreichende Haftfestigkeit der Schicht auf dem
Substrat aufweisen. Überraschender Weise hat sich gezeigt,
dass insbesondere die Dichtigkeit des Zweischichtaufbaus aus Dekorschicht
und Versiegelungsschicht maßgeblich von der genauen Zusammensetzung
der Versiegelungsschicht abhängig ist.
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Die
DE 103 55 160 berücksichtigt
den Zusammenhang zwischen der genauen Zusammensetzung der Versiegelungsschicht
und der ”Dichtigkeit” des Schichtpakets, umfassend
die Dekorschicht und die Versiegelungsschicht, nicht. Es wird nur
grundsätzlich erklärt, dass eine fett- und wasserundurchlässige
Versiegelungsschicht aufgebracht werden kann.
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Wie
der aufgeführte Stand der Technik zeigt, ist bei der Herstellung
von pigmentierten Schichten auf Sol-Gel-Basis grundsätzlich
die Verwirklichung eines großen Farbortspektrums möglich,
welches nur durch die zur Verfügung stehenden hochtemperaturstabilen
Pigmente begrenzt zu sein scheint. Bei der praktischen Umsetzung
hat sich jedoch schon in früheren Versuchen gezeigt, dass
die Schichteigenschaften in dramatischer Weise von der verwendeten Pigmentierung
abhängen. Dabei hat sich überraschender Weise
ergeben, dass eine qualitativ hochwertige Beschichtung insbesondere
von Glaskeramik-Artikeln nicht trivial ist. Wird von einer ”optimalen” Pigmentzusammensetzung
sowohl der Dekor- als auch der Versiegelungsschicht abgewichen, kommt
es zu einer überproportionalen Verschlechterung der Schichteigenschaften
besonders in Bezug auf die Haftfestigkeit und die Dichtigkeit.
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Der
Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde eine Versiegelungsschicht
für Dekorschichten auf Glas- oder Glaskeramik-Substraten
bereitzustellen, die gute Eigenschaften in Bezug auf die Haftfestigkeit,
einerseits zwischen Dekorschicht und Substrat und andererseits zwischen
Dekor- und Versiegelungsschicht, sowie eine gute Dichtigkeit gegenüber
dem Durchtritt von Fluiden und Gasen aufweist. Darüber
hinaus soll eine Versiegelungsschicht erzeugt werden, die in Bereichen,
in denen die dekorative Schicht ausgespart werden soll, die Dekorwirkung
dieser Schicht übernehmen kann.
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Diese
Aufgabe wird bereits in einfacher Weise durch den Gegenstand der
unabhängigen Ansprüche gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen
und Weiterbildungen sind in den Unteransprüchen ausgeführt.
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Die
erfindungsgemäßen Versiegelungsschichten für
Dekorschichten auf Glas- oder Glaskeramik-Substraten werden mittels
eines Sol-Gel-Verfahrens erzeugt, wobei zumindest anorganische Pigmente
und/oder Füllstoffe und anorganischer Festschmierstoff
mit dem Sol-Gel vermischt werden. Das Sol-Gel-Bindemittel mit den
Pigmenten und/oder den Füllstoffen und dem Festschmierstoff
für die Dekorschicht wird auf mindestens eine Seite des
Glas- oder Glaskeramik-Substrats aufgebracht, getrocknet und anschließend
eingebrannt. Das Sol-Gel-Bindemittel für die Versiegelungsschicht
wird in einem zweiten Schritt mit den anorganischen Pigmenten und/oder
den Füllstoffen und dem anorganischen Festschierstoff vermischt
und auf das Substrat mit der ausgehärtete Dekorschicht
aufgetragen und anschließend bei erhöhten Temperaturen
ausgehärtet. Die hergestellte Versiegelungsschicht kann
dabei transluzent, teiltransparent oder opak, beziehungsweise deckend
sein.
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Die
für die Versiegelungsschicht verwendeten anorganischen
Pigmente umfassen nicht-plättchenförmige Pigmentpartikel,
insbesondere bevorzugt anorganische Absorptionspigmente. Darüber
hinaus werden anorganische, vorzugsweise nicht-oxidische Festschmierstoffe,
die in einem Verhältnis der Gewichtsprozente (Gew.-% nicht-plättchenförmige Pigmente:
Gew.-% Festschmierstoff-Partikel) im Bereich von 10:1 bis 1:1, vorzugsweise
5:1 bis 1:1 und besonders bevorzugt 3:1 bis 1,5:1 zugegeben. Die Verwendung
eines Festschmierstoffs, insbesondere im vorstehend angegebenen
Gewichtsprozent-Verhältnis hat sich als sehr vorteilhaft
hinsichtlich der Dichtigkeit der Versiegelungsschicht gegenüber öligen
und wässrigen Fluiden herausgestellt.
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Von
diesem Verhältnis abweichende Zusammensetzungsverhältnisse
führen zu deutlich schlechteren Schichteigenschaften, nicht
nur in Bezug auf die Dichtigkeit der Versiegelungsschicht, sondern insbesondere
auch in Bezug auf die Haftfestigkeit, die einen wesentlichen Faktor
bei Beschichtungen der beschriebenen Art darstellt.
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Ein
nach dem vorbeschriebenen Verfahren hergestellter Glas- oder Glaskeramik-Artikel
umfasst demgemäß ein Glas- oder Glaskeramik-Substrat, das
mindestens auf einer Seite mit einer dekorativen Beschichtung versehen
ist, wobei eine Dekorschicht durch eine Versiegelungsschicht teil-
oder vollflächig überdeckt wird. Sowohl die Dekor-
als auch die Versiegelungsschicht weisen ein ausgehärtetes Sol-Gel-Bindemittel
auf, das im Wesentlichen aus einem Metalloxid-Netzwerk besteht.
Dieses Metalloxid-Netzwerk ist bevorzugt ein SiO2-Netzwerk,
besonders bevorzugt ein glasiges Metalloxid-Netzwerk. Vorteilhafter
Weise enthält die dekorative Beschichtung, insbesondere
im Fall der bei niedrigeren Temperaturen ausgehärteten
Versiegelungsschicht, organische Reste, die an das Metalloxid-Netzwerk
gebunden sind. Diese organischen Reste führen zu wesentlich
verbesserten Wasser- und fettabweisenden Eigenschaften der erzeugten
Schichten. Die Versiegelungsschicht enthält gemäß einer
bevorzugten Weiterbildung der Erfindung mindestens 5% mehr organische
Reste, bezogen auf die Anzahl der organischen Reste, als die Dekorschicht.
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In
früheren Versuchen hat sich gezeigt, dass die Art der Pigmentierung
sowohl der Dekorschicht als auch der Versiegelungsschicht ausschlaggebenden
Einfluss insbesondere auf die Haftfestigkeit und die Dichtigkeit
der hergestellten dekorativen Beschichtung hat. Erfindungsgemäß wird
unter einer Schicht mit ”guter Haftfestigkeit” verstanden,
dass bei einem Klebebandtest in Anlehnung an DIN 58196-6 keine
Ablösung der Schicht erfolgt. Es werden dabei unterschiedlich
vorkonditionierte Testproben eingesetzt (z. B. nach Einbrennen,
nach Wasserdampfbelastung, Abschrecken, o. ä.). Alternativ
wird ein Crockmetertest in Anlehnung an DIN 58196-5 durchgeführt,
wobei es wiederum zu keiner Ablösung der Schicht kommen
darf. Eine leichte Polierwirkung durch lokale Glättung
der Schicht ist jedoch zulässig. Eine ”gute Dichtigkeit” wird,
entsprechend der einwirkenden Stoffe, anhand der folgenden Tests
definiert und bezieht sich auf ein Schichtpaket, das eine Dekorschicht
und eine Versiegelungsschicht umfasst.
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Die
Dichtigkeit der Beschichtung gegenüber wäßrigen
und öligen Medien sowie Reinigungsmitteln wird mittels
eines Tropfen-Tests definiert. Ein Tropfen der zu testenden Flüssigkeit
wird auf die Unterseitenbeschichtung aufgebracht und Mediums-spezifisch
unterschiedlich lange einwirken gelassen. Wassertropfen werden nach
30 Sekunden, Öltropfen nach 24 Stunden und Reinigungsmitteltropfen
nach einigen Minuten abgewischt. Anschließend wird der
Glas-/Glaskeramik-Artikel von oben durch das Substrat begutachtet.
Der Tropfen bzw. der Schatten des Tropfens darf nicht sichtbar sein.
Eine Durchdringung der Schicht mit dem aufgebrachten Medium ist
unzulässig. Der Wassertropfen-Test wird darüber
hinaus an Proben mit unterschiedlicher Vorkonditionierung durchgeführt:
im Anlieferungszustand, nach Temperung, nach Abschrecken, nach Wasserdampfbelastung,
etc.
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Bei
einem weiteren Test bezüglich der Dichtigkeit gegenüber öligen
Medien wird eine Schnittkante der Beschichtung in Öl gestellt,
wobei die Einwirkzeit zwischen einer und fünf Minuten variiert. Öl darf
nicht in der Schicht nach oben kriechen.
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Die
Dichtigkeit gegenüber Kleber wird bestimmt, indem eine
Klebewulst auf die Beschichtung aufgebracht und dort ausgehärtet
wird. Gegebenenfalls werden verschiedene Temperungen der so präparierten
Proben durchgeführt. Anschließend wird der Glas-/Glaskeramik-Artikel
von oben durch das Substrat hindurch begutachtet. Die Klebewulst
bzw. ihr Schatten darf nicht sichtbar sein. Die Dichtigkeit gegenüber
Dichtmaterialien wird analog ausgeführt, jedoch ohne den
Schritt der Aushärtung. Die Dichtmaterialien bzw. ein Schatten,
der aus der Ausgasung der Dichtmaterialien resultiert, darf nicht
sichtbar sein.
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In
früheren Versuchen hat sich gezeigt, dass die Kombination
von plättchenförmigen Pigmenten und anorganischem
Festschmierstoff in bestimmten Gewichtsverhältnissen zu
außerordentlich guten Haftfestigkeiten der Dekorschicht
führt. Eine gute Dichtigkeit der Versiegelungsschicht,
verbunden mit einer guten Haftfestigkeit zwischen Dekor- und Versiegelungsschicht,
wurde zum einen erreicht indem für die Versiegelungsschicht
die gleiche Pigmentierung wie für die Dekorschicht verwendet
wird. Es wurde nun gefunden, dass sich vergleichbare Schichteigenschaften
auch dann erzielen lassen, wenn anstelle der plättchenförmigen
Pigmente anorganische, nicht plättchenförmige,
insbesondere körnige und/oder stäbchenförmige
Pigmente verwendet werden. Plättchenförmige Pigmente
können dabei mit nicht-plättchenförmigen
Pigmenten in ihren Volumen- oder Gewichtsverhältnissen
auch frei gemischt werden.
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Die
dekorative Beschichtung, umfassend eine Dekor- und Versiegelungsschicht,
kann sowohl auf der Unter- als auch auf der Oberseite des Glas- oder
Glaskeramik-Substrats aufgebracht werden; wahlweise auch auf beiden
Seiten des Substrats. Sowohl Dekor- als auch Versiegelungsschicht
können vollflächig aufgetragen werden.
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In
vorteilhafter Weise können aber auch unterschiedliche Bereiche
des Substrats mit unterschiedlichen Dekorschichten versehen werden,
so dass z. B. die Funktionsflächen der Kochfelder einer Kochplatte
von den nicht beheizten Bereichen optisch unterschieden werden können.
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Optional
ist es auch möglich, Felder ohne Dekorschicht vorzusehen,
die beispielsweise für Anzeigen oder als Sensor-Felder
verwendet werden können. Auch hier besteht die Möglichkeit,
Dekorschicht-freie Bereiche als optisches Unterscheidungsmerkmal
zwischen Funktionsbereichen und Nicht-Funktionsbereichen zu verwenden.
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Die
erfindungsgemäßen Versiegelungsschichten können
sowohl opak, beziehungsweise blickdicht, als auch teiltransparent
oder transluzent ausgebildet sein. So können Bereiche,
die nicht mit einer Dekorschicht versehen werden sollen, trotzdem versiegelt
werden, auch ohne opak zu sein.
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Darüber
hinaus kann die Versiegelungsschicht, etwa um Kosten zu sparen,
auch nur in Teilbereichen aufgebracht werden, falls eine vollflächige Versiegelung
nicht erforderlich ist.
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Opake
erfindungsgemäße Versiegelungsschichten eignen
sich auch zur Verblendung, z. B. eines Unterbaus, der für
den Endverbraucher nicht sichtbar sein soll.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform werden nicht-plättchenförmige
Pigmente verwendet, deren Aspektverhältnis kleiner 3:1,
bevorzugt kleiner 2:1 und besonders bevorzugt kleiner 1,5:1 ist. Nicht-plättchenförmige
Pigmente, die diese Vorgaben erfüllen sind z. B. körnige,
prismatische oder auch stäbchenförmige Pigmente.
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Darüber
hinaus werden gemäß einer Weiterbildung der Erfindung
nicht-plättchenförmige Pigmente mit Korngrößen,
oder im Falle agglomerierter Pigmentpartikel Agglomeratgrößen < 3 μm,
bevorzugt < 2 μm
und insbesondere bevorzugt < 1 μm
verwendet.
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Bei
den Pigmentpartikeln ist es weiterhin generell, sowohl für
die Dekor-, als auch für die Versiegelungsschicht günstig,
solche Pigmente zu verwenden, die besonders gut dispergierbar sind,
um eine feine und gleichmäßige Verteilung in der
Schicht zu bewirken. Dies macht die Herstellung der Beschichtungszusammensetzung
einfacher und erhöht aufgrund der besseren Dispergierbarkeit
die Farbtiefe, beziehungsweise Farbstärke. Um die Dispergierbarkeit
zu verbessern, können die Pigmente dazu vorteilhaft mit
einer anorganischen Beschichtung versehen sein. Gut geeignet sind
besonders oxidische Beschichtungen.
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Besonders
bevorzugt werden Pigmente, welche zur verbesserten Dispergierbarkeit
mit einer dünnen anorganischen Beschichtung aus SiO2 oder Al2O3 versehen sind.
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So
können, gemäß einer besonders bevorzugten
Weiterbildung der Erfindung, als anorganische, nicht-plättchenförmige
Pigmente, die eine tiefschwarze Färbung der Versiegelungsschicht
erzeugen, (Fe, Mn)2O3 und/oder
(Fe, Mn)(Fe, Mn)O4 und/oder CuCr2O4 und/oder (Ni,
Fe)(Cr, Fe)2O4 und/oder
(Cr, Fe)(Ni, Mn)-Spinell zugegeben werden.
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Um
farbige Versiegelungen zu realisieren, können auch CoAl,
CoCrAl, CoCrMgTiZnAl, CoNiZnTi, NiSbTi, CrSbTi, FeAlTi basierte
Pigmente eingesetzt werden. Erfindungsgemäß ist
auch die Zugabe von plättchenförmigen Pigmenten
möglich. Diese sollten jedoch, wenn eine optimale Schwarzfärbung der
Versiegelungsschicht erreicht werden soll, nicht mehr als 15 Gew.-%
der zugegebenen anorganischen Pigmente ausmachen. Werden mehr als
15 Gew.-% plättchenförmige Effektpigmente zugegeben,
wird der Farbton der Versiegelungsschicht zu stark aufgehellt.
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Zur
Erzeugung eines Grau- oder Schwarztons der Versiegelungsschicht
eignet sich anorganisches Schwarzpigment, vorzugsweise CuCr-Spinell als
nicht-plättchenförmiges Pigment und Graphit als Festschmierstoff
und gegebenenfalls zusätzlich anorganisches plättchenförmiges
Pigment, wobei die Menge der anorganischen Pigmente einschließlich des
gegebenenfalls vorhandenen plättchenförmigen Pigments
so abgemessen wird, dass der in der Versiegelungsschicht erzeugte
Grau- oder Schwarzton im CIELAB-Farbsystem in einem die Werte L
= 28 bis 38, a = –0,15 bis 1,5, b = 0,3 bis 1,5 umfassenden
Bereich liegt.
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Unter
anorganischen Festschmierstoffen, vorzugsweise nicht-oxidischen
Festschmierstoffen, werden im Sinne der Erfindung Materialien verstanden,
die eine sehr geringe Oberflächenenergie aufweisen, die
vorzugsweise der des Graphits ähnlich ist oder geringer
als diese ist. Vorzugsweise kommen Nicht-Oxide zum Einsatz, deren Oberflächenenergie höchstens
20% oberhalb der Oberflächenenergie von Graphit liegt.
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Insbesondere
hat sich eine Schichtgitterstruktur, beispielsweise eine Graphit-ähnliche
Struktur als vorteilhaft herausgestellt, d. h. ein schichtartiger
Aufbau der Pigmente, wobei einzelne Schichten untereinander nur
mit geringen Bindungskräften verbunden sind, was zur Folge
hat, dass solche Pigmente ein gutes Schmierverhalten zeigen.
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Neben
Graphit zeigen u. a. Bornitrid und viele Sulfide, insbesondere auch
Molybdändisulfid diese Eigenschaften und können
alternativ eingesetzt werden.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform wird hochkristalliner
Graphit als anorganischer Festschmierstoff eingesetzt. Der als Festschmierstoff
eingesetzte Graphit sollte dabei eine Korngröße,
beziehungsweise im Falle agglomerierter Partikel eine Agglomeratgrösse
zwischen 2 und 50 μm und bevorzugt zwischen 6 und 30 μm
aufweisen.
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In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform werden für
die Versiegelungsschicht die gleichen Edukte wie für die
Dekorschicht verwendet. Vorteilhafter Weise kann für diese
Ausführungsform ein einziges Sol-Gel-Bindemittel mit anorganischen, nicht-plättchenförmigen
Pigmenten und/oder Füllstoffen und Festschmierstoff hergestellt
werden, das dann sowohl für die Herstellung der Dekorschicht
als auch für die Herstellung der Versiegelungsschicht verwendet
werden kann.
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Graphit
kann auch durch einen anderen Festschmierstoff zumindest teilweise
ersetzt werden, beispielsweise, wenn helle Farbtöne erzeugt
werden sollen. Gedacht ist unter anderem an Bornitrid oder Sulfide
mit Schichtgitterstruktur, wie MoS2. Wird
Bornitrid zusätzlich oder anstelle von Graphit als Festschmierstoff
verwendet, ist es besonders vorteilhaft, wenn die Partikelgrößen
zwischen 1 und 100 μm, vorzugsweise zwischen 3 und 20 μm
liegen, da ebenso wie beim Graphit die Partikelgröße
des zugegebenen Bornitrids großen Einfluß auf
die Haftfestigkeit und Dichtigkeit der Versiegelungsschicht in dem
fertigen Glas- oder Glaskeramik-Artikel hat. Zu große Partikel
haben dabei schlechte Haftfestigkeiten zur Folge und können
sich auch nachteilig auf die Dichtigkeit, insbesondere gegenüber
polaren Flüssigkeiten auswirken.
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Gute
Eigenschaften hinsichtlich Dichtigkeit und Haftfestigkeit der Versiegelungsschicht
können aber auch mit anderen Pigmentierungen erhalten werden.
Der Graphit-Anteil der Pigmentierung kann z. B. deutlich reduziert
werden oder sogar ganz weggelassen werden. Eine solche Pigmentierung
bietet sich beispielsweise an, wenn die Leitfähigkeit der
Beschichtung möglichst gering sein soll, z. B. um eine ausreichende
Schaltsicherheit mit kapazitiven Berührungsschaltern zu
erzielen. In diesem Fall kann auch ein anderer anorganischer, vorzugsweise
nicht-oxidischer Festschmierstoff, oder auch eine Mischung aus verschiedenen
anorganischen nicht-oxidischen Festschmierstoffen, wie beispielsweise
Bornitrid oder Molybdänsulfid verwendet werden. Bornitrid
hat den Vorteil, dass es nur eine sehr geringe elektrische Leitfähigkeit
aufweist und damit als Festschmierstoff für Schichten,
die in Verbindung mit kapazitiven Berührungsschaltern verwendet
werden sollen, besonders geeignet ist.
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Sowohl
die Dekorschicht als auch die Versiegelungsschicht basieren auf
einem ausgehärteten Sol-Gel-Bindemittel, das durch Hydrolyse
und anschließende Kondensation aus wenigstens einer metallorganischen
Verbindung, bevorzugt einem Silizium-Alkoholat, hergestellt wird.
Die Verwendung metallorganischer Verbindungen hat den Vorteil, dass das
Sol-Gel-Bindemittel zu einem Metalloxid-Netzwerk, bevorzugt zu einem
SiO2-Netzwerk, aushärtet, an das
organische Bestandteile gebunden sind. Die organischen Reste oder
Bestandteile verbessern dabei in vorteilhafter Weise beispielsweise
die wasserabweisenden und insbesondere die fettabweisenden Eigenschaften
der Versiegelungsschicht. Besonders gute Erfahrungen wurden mit
sogenannten ”Tri-Solen” gemacht, die sauer hydrolysierte
Silanvorstufen umfassen. Die Methylgruppen des Methyltriethoxysilans
erzeugen dabei eine hydrophobe Matrix. Sie sind nicht hydrolysierbar
und bis 500°C kurzzeitig beständig. Die SiO2-Partikel dienen als Füllstoffe,
die das Schrumpfen der Schicht durch die Aushärtung minimieren
sollen. Es hat sich gezeigt, dass sich mit den erfindungsgemäßen
Versiegelungsschichten hochgradig hydrophobe Oberflächen
erzeugen lassen, die einen Randwinkel gegenüber Wasser
von größer 100° aufweisen. Die Versiegelungsschicht weist
auch aufgrund der deutlich niedrigeren Porosität eine hohe
Sperrwirkung und gegenüber der Dekorschicht einen höheren
Randwinkel für Wasser auf.
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Abgesehen
von den beschriebenen grundlegenden Stoffen werden dem Sol-Gel-Bindemittel
Pigmente und/oder Füllstoffe und/oder Lösungsmittel und/oder
Additive zugesetzt.
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Als
Füllstoffe können kugelförmige Partikel zugegeben
werden, bevorzugt kolloiddisperse SiO2-Partikel.
Insbesondere sind die Füllstoffe nicht-plättchenförmig.
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In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist der Gewichtsanteil
von anorganischem Pigment und/oder Füllstoffen in der Dekor-
und/oder der Versiegelungsschicht höher als der Gewichtsanteil
des verfestigten und ausgehärteten Sol-Gel-Bindemittels.
Bevorzugt beträgt der Anteil von Sol-Gel-Bindemittel in
der erzeugten Dekor- und/oder Versiegelungsschicht höchstens
40 Gew.-%, vorzugsweise höchstens 30 Gew.-%. Diese Mischungsverhältnisse
wirken sich positiv auf die Porosität und das Gefüge
der Dekor- und/oder der Versiegelungsschicht aus. Es hat sich gezeigt,
dass die Schichten elastischer werden und so unterschiedliche Temperaturausdehnungskoeffizienten
von Substrat und Dekorschicht bzw. Dekor- und Versiegelungsschicht
ausgeglichen werden können. In der Folge werden das Abplatzen
der Dekorschicht und/oder die Entstehung von festigkeitsmindernden Mikrorissen
in Dekorschicht oder Substrat vermieden.
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Ist
das Sol mit den angegebenen Pigmenten und/oder Füllstoffen
und Festschmierstoffen versehen worden, wird das gelförmige
Sol-Gel-Bindemittel unter zumindest teilweiser Verflüchtigung
von zugesetztem und/oder bei der Reaktion entstandenem Lösungsmittel
erzeugt. Es kann insbesondere den bei der Hydrolyse entstehenden
Alkohol und/oder zugesetzten Alkohol als Lösungsmittel
enthalten. Die Verflüchtigung des/der Lösungsmittel
sollte zumindest teilweise nach dem Aufbringen auf das Substrat
erfolgen. Soll das Sol-Gel mittels Siebdruck auf ein Substrat aufgebracht
werden, ist es vorteilhaft, wenn höhersiedende Lösungsmittel
zugesetzt werden. Diese führen zu geringeren Abdampfraten
und vergrößern so das Zeitfenster für
die Verarbeitung des Sol-Gels.
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Generell
wird ist es möglich, die Mischung, mindestens umfassend
das Sol, Pigmente und/oder Füllstoffe und Festschmierstoffe,
durch Bepinseln, Besprühen oder Tauchen auf das Substrat
aufzubringen. In einer besonders bevorzugten Weiterbildung der Erfindung
hat das Gemisch eine pastenförmige Konsistenz, so dass
es als Siebdruckpaste verwendet werden kann. Dabei besteht die Möglichkeit,
die Dekorschicht sowohl vollflächig als auch teilflächig bzw.
lateral strukturiert aufzubringen. Das teilflächige bzw.
lateral strukturierte Aufbringen hat den Vorteil, dass mehrere Dekorschichten
mit unterschiedlicher Zusammensetzung und/oder Anmutung und/oder Farbe
kombiniert werden können, um auf unterschiedlichen Bereichen
des Substrats unterschiedliche optische Eindrücke hervorzurufen,
beispielsweise um die mindestens eine Kochfläche von ihrer
Umgebung optisch abzuheben. Eine weitere Ausführungsform
der Erfindung beinhaltet Bereiche, wie etwa Fenster für
Sensoren oder Displays, die nicht mit einer Dekorschicht versehen
werden.
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Nach
dem Auftrag der Dekorschicht auf das Substrat wird vorteilhafter
Weise die Kondensationsreaktion des Sol-Gels durch Trocknen bei
bevorzugt 100 bis 250°C beschleunigt. Es bildet sich ein
Gel mit einem Metalloxid-Netzwerk. Beim Einbrennen bei Temperaturen > 350°C, spaltet
sich Wasser und/oder Alkohol vom gelförmigen Sol-Gel-Bindemittel
unter Bildung des festen Metalloxid-Gerüsts, insbesondere des
SiO2- oder organisch modifizierten SiO2-Gerüsts, ab. In einer besonders
bevorzugten Ausführungsform werden die beiden Verfahrensschritte „Trocknen” und „Einbrennen” in
einem Prozess kombiniert, z. B. unter Verwendung eines Rollenofens.
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Erfindungsgemäß wird
die so erzeugte Dekorschicht mit einer versiegelnden Schicht abgedeckt,
um die Schichteigenschaften, insbesondere hinsichtlich der Dichtigkeit
gegen flüssige und gasförmige Stoffe, zu optimieren.
Bevorzugt wird die aufgetragene Versiegelungsschicht bei Temperaturen
von < 300°C
und bevorzugt < 250°C
getrocknet, um einerseits eine Aushärtung der Sol-Gel-Matrix
zu erreichen, aber andererseits die an die Sol-Gel-Matrix gebundenen
organischen Reste nicht vollständig auszubrennen. Diese
organischen Reste sorgen für die gute Versiegelungswirkung
dieser Schicht, da sie Wasser- und fettabweisend wirken.
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Eine
derartige Barriere- oder Versiegelungsschicht ist besonders vorteilhaft,
wenn der hergestellte Glas- oder Glaskeramik-Artikel verbrennungsbeheizt
wird. Beispielsweise ist dies der Fall bei gasbeheizten Glaskeramik-Kochfeldern.
Hier ergibt sich das Problem, dass bei der Verbrennung auch Schwefeloxide
gebildet werden können. Diese setzen sich zusammen mit
Wasser, welches ebenfalls bei der Verbrennung entsteht, zu Säure
um, die wiederum die Glaskeramik angreifen kann. Die erfindungsgemäße
Versiegelungsschicht schützt sowohl das Substrat als auch
die Dekorschicht gegen diesen Säureangriff.
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Mit
der Dekorschicht in Verbindung mit der Versiegelung kann aber erfindungsgemäß nicht
nur eine optisch ansprechende Erscheinung, sondern darüber
hinaus auch ein Artikel mit erhöhter Haltbarkeit geschaffen
werden.
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Die
versiegelnde Schicht kann vorteilhafter Weise sowohl bezüglich
der Sol-Gel-Matrix als auch der anorganischen Pigmente und/oder
Füllstoffe und Festschmierstoffe die gleiche Zusammensetzung
wie die Dekorschicht aufweisen.
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Durch
eine solche Ausgestaltung lassen sich die Prozesse vereinfachen,
da die Schritte zur Herstellung des Sol-Gels für die Versiegelungsschicht eingespart
werden können. Es kann das gleiche Sol-Gel wie für
die Dekorschicht verwendet werden. Dies hat vorteilhafter Weise
eine Zeit- und Kostenersparnis zur Folge.
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Eine
weitere bevorzugte Ausführungsform sieht vor, dass Dekor-
und Versiegelungsschicht unterschiedliche Zusammensetzungen aufweisen,
insbesondere kann es günstig sein, den Graphitgehalt bzw.
Schmierstoffgehalt der Versiegelungsschicht höher zu wählen
als den Graphitgehalt bzw. Schmierstoffgehalt der Dekorschicht.
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Die
geringere oder fehlende Leitfähigkeit von Versiegelungsschichten
mit weniger oder ohne Graphit ermöglicht den Einsatz eines
solchen Glas- oder Glaskeramik-Artikels im Bereich der kapazitiven
Touches oder Berührungsschaltern, beispielsweise als Oberfläche
eines Touchscreens.
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Ein
erfindungsgemäßer Glaskeramik-Artikel kann beispielsweise
ein Glaskeramik-Kochfeld sein. Um eine glatte, robuste Oberfläche
zu erhalten und die dekorative Beschichtung vor Abnutzung zu schützen,
wird bei einem Glaskeramik-Kochfeld die dekorative Beschichtung
vorzugsweise auf der Unterseite angeordnet. Es hat sich überraschend
gezeigt, dass die dekorative Beschichtung sogar eine Heizzone des
Kochfelds bedecken kann, da sie hinreichend wärmeleitfähig
und temperaturbeständig ist.
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Die
erfindungsgemäß herstellbaren, bei gegenüber
der Dekorschicht geringeren Temperaturen ausgehärteten
Sol-Gel-basierten pigmentierten Versiegelungsschichten zeichnen
sich gegenüber gleichartig pigmentierten Sol-Gel-basierten Dekorschichten
durch eine niedrigere Porosität aus. Sowohl Dekor- als
auch Versiegelungsschicht sind im allgemeinen mikroporös
mit mittleren Porendurchmessern ermittelt nach der BJH-Methode anhand
der Absorption kleiner 2 nm, insbesondere kleiner 1,5 nm.
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Wird
die innere Oberfläche nach Multi-point-BET-Auswertung mit
Stickstoff-Sorption bestimmt, können für die Versiegelungsschicht
allgemein Werte von kleiner 50 m2/g gemessen
werden. Typische Werte sehr guter Versiegelungsschichten liegen
bei 1–30 m2/g. Demgegenüber
zeigen gleichartige Dekorschichten typischerweise Werte von 200–300
m2/g. Diese Unterschiede sind besonders durch
die unterschiedliche Temperaturbehandlung der Dekor- und Versiegelungsschicht
bedingt. Es hat sich gezeigt, dass die Bildung von Poren beim Aushärten
besonders in einem Temperaturintervall zwischen 300°C und
350°C stattfindet.
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Das
kumulative adsorptive Porenvolumen, gemessen mit der BJH-Methode,
liegt für die erfindungsgemäßen Versiegelungsschichten
typischerweise bei unter 0,08 cm3/g. So
wurde beispielsweise an einer Versiegelungsschicht mit sehr guten
Versiegelungseigenschaften ein Wert von 0,048 cm3/g
gemessen. Demgegenüber liegt das kumulative adsorptive
Porenvolumen einer gleichartigen Dekorschicht typischerweise bei über
0,1 cm3/g. So wurde an einer gut haftenden
Dekorschicht mit einer Pigmentierung, wie sie auch die erfindungsgemäßen Versiegelungsschichten
aufweisen, ein kumulatives Porenvolumen von 0,18 cm3/g
gemessen.
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Im
Folgenden wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen
und unter Bezugnahme auf die Zeichnungen näher erläutert.
Gleiche und ähnliche Elemente sind mit den gleichen Bezugszeichen versehen;
die Merkmale verschiedener Ausführungsbeispiele können
miteinander kombiniert werden.
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Es
zeigen:
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1 einen
schematischen Querschnitt durch ein Glas- oder Glaskeramik-Substrat
mit einer Dekorschicht und einer erfindungsgemäßen
Versiegelungsschicht, wobei Dekor- und Versiegelungsschicht die
gleiche Zusammensetzung aufweisen,
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2 einen
schematischen Querschnitt durch eine Variante des in 1 gezeigten
Beispiels, und
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3 eine
Aufsicht auf ein Glaskeramik-Kochfeld, das mit einer erfindungsgemäßen
Versiegelungsschicht und einer Dekorschicht versehen ist.
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In 1 ist
ein schematischer Querschnitt durch einen erfindungsgemäßen
Glas- oder Glaskeramik-Artikel 1 mit einer Dekor- und einer
Versiegelungsschicht dargestellt. Der Glas- oder Glaskeramik-Artikel 1 umfasst
in diesem Beispiel ein Glas- oder Glaskeramik-Substrat 2 mit
einer Unterseite 3 und einer Oberseite 4. Der
Artikel 1 kann insbesondere ein Glaskeramik-Kochfeld sein.
Auf einer der Seiten 3 oder 4 ist eine Dekorschicht 5,
die eine erfindungsgemäße Zusammensetzung aufweist,
aufgebracht. Handelt es sich bei dem Artikel 1 um ein Glaskeramik-Kochfeld,
so wird die Dekorschicht 5 besonders bevorzugt auf der
Unterseite 4 des Kochfelds aufgebracht, um eine Abnutzung
der Schicht durch den Gebrauch zu verhindern. Die erfindungsgemäße Versiegelungsschicht 11 weist
die gleiche Zusammensetzung wie die Dekorschicht 5 auf.
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Zur
Herstellung der Dekorschicht 5 werden anorganische Pigment-Partikel 6 und/oder
Füllstoffe 8 und Schmierstoffe 7 mit
einem Sol vermischt und das resultierende gelförmige Sol-Gel-Bindemittel
auf dem Glas- oder Glaskeramik-Substrat 2 durch Einbrennen
ausgehärtet. Dabei bildet sich eine Dekorschicht 5 mit
einem mikroporösen Komposit-Gefüge großer
innerer Oberfläche.
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Die
verwendeten anorganischen Feststoff-Partikel umfassen erfindungsgemäß nicht-plättchenförmige
Pigmente 6 und Graphit 7, die in einem Gewichtsverhältnis
im Bereich von 10:1 (10 Teile nicht-plättchenförmige
Pigmentpartikel zu 1 Teil Festschmierstoff) bis 1:1 enthalten sind.
Als nicht-plättchenförmige Pigmente werden bevorzugt
(Fe, Mn)2O3- und/oder
(Fe, Mn)(Fe, Mn)O4- und/oder CuCr2O4- und/oder (Ni,
Fe)(Cr, Fe)2O4-Pigmente oder
ein (Cr, Fe)(Ni, Mn)-Spinell zugesetzt. Der D90-Wert des Graphits
liegt bevorzugt im Bereich von 6 bis 20 μm.
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Neben
den anorganischen Pigmenten 6 und dem Festschmierstoff 7 sind
in der Schicht 5 auch noch Füllstoff-Partikel 8 enthalten.
Die Füllstoff-Partikel 8, die Pigment-Partikel 6 und
der Festschmierstoff 7 werden durch ein ausgehärtetes
Sol-Gel-Bindemittel 9 zu einer festen Schicht verbunden,
wobei der Gewichtsanteil von Pigment-Partikeln 6, Festschmierstoff 7 und
Füllstoff-Partikeln 8 höher als der Gewichtsanteil
des verfestigten und ausgehärteten Sol-Gel-Bindemittels 9 ist.
Bevorzugt beträgt bei einer wie in 1 gezeigten
Dekorschicht 5 dabei der Anteil von Sol-Gel-Bindemittel 9 höchstens
40 Gew.-%, oder sogar nur höchstens 30 Gew.-% der Gesamtmasse
der Schicht 5. Durch den hohen Feststoff-Anteil bzw. durch
den geringen Anteil von Sol-Gel-Bindemittel 9 bleiben Poren 10 bestehen. Die
insgesamt poröse Schicht ist vergleichsweise flexibel,
so dass Unterschiede der Temperaturausdehnungskoeffizienten zwischen
Substrat 2 und Dekorschicht 5 oder zwischen Dekorschicht 5 und
Versiegelungsschicht 11 ausgeglichen werden können.
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Ein
gelförmiges Sol-Gel-Bindemittel, dem die weiter unten beschriebenen
unterschiedlichen Pigmentmischungen zugesetzt sind, kann wie folgt
dargestellt werden:
Es wird ein Mischung aus Tetraethoxyorthosilan (TEOS)
und Triethoxymethylsilan (TEMS) hergestellt, wobei Alkohol als Lösungsmittel
zugegeben werden kann. Eine wäßrige Metalloxid-Dispersion, insbesondere
eine SiO2-Dispersion in Form kolloiddisperser
SiO2-Partikel, wird mit Säure,
vorzugsweise Salzsäure oder einer anderen Mineralsäure
wie Schwefelsäure gemischt. Die beiden getrennt hergestellten
Mischungen können für eine verbesserte Homogenisierung
gerührt werden. Anschließend werden die beiden
Mischungen zusammengegeben und vermischt.
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Vorteilhafterweise
läßt man diese Mischung, vorzugsweise unter ständigem
Rühren, für beispielsweise eine Stunde reifen.
Parallel zum Ansatz dieser Mischung können die Pigmente 6 und/oder
Füllstoffe 8 und der Festschmierstoff 7,
bevorzugt pyrogene Kieselsäure, abgewogen, der reifenden
Mischung zugegeben und dispergiert werden. Die pyrogene Kieselsäure
und/oder die kolloiddale SiO2-Dispersion liefern
die kugelförmigen Füllstoffpartikel 8 für
die fertige Dekorschicht 5.
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In
Abhängigkeit von der vorgesehenen Art des Auftragens auf
das Substrat können unterschiedliche Lösungsmittel,
Rheologieadditive und andere Zusatzstoffe der Mischung zugegeben
werden.
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Das
Sol wandelt sich durch Verflüchtigung des Alkohols und
durch Polykondensation des hydrolysierten TEOS und TEMS in ein Metalloxid-Gel
um. Dieser Prozess wird nach dem Auftrag der Mischung auf das Substrat 2 durch
Trocknen bei Temperaturen zwischen 100 und 250°C beschleunigt,
so dass sich die aufgetragene Schicht unter Ausbildung des Gels verfestigt.
Werden beispielsweise TEOS und/oder TEMS als Edukte verwendet, entsteht
ein SiO2-Netzwerk, insbesondere auch ein
zumindest teilweise methylsubstituiertes SiO2-Netzwerk.
Das sich anschließende Einbrennen der getrockneten Schicht bei
Temperaturen von vorzugsweise. > 350°C schließt
die Reaktion zum SiO2-Netzwerk ab und führt
zu einer Verdichtung der so erzeugten Dekorschicht 5.
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Bei
dem in 1 dargestellten Ausführungsbeispiel ist
die Dekorschicht 5 außerdem mit einer erfindungsgemäßen
Versiegelungsschicht 11 abgedeckt. Die Versiegelungsschicht 11 hat
im einfachsten Fall die gleiche Zusammensetzung wie die Dekorschicht 5 und
kann damit auch mit einem gleichartigen Verfahren hergestellt werden.
Dadurch ergeben sich Kosten- und Zeitersparnisse. Anders als bei
der Dekorschicht 5 wird die Versiegelungsschicht 11 bei geringeren
Temperaturen, nämlich < 350°C
und besonders bevorzugt sogar < 250°C,
ausgehärtet. Durch die geringeren Endtemperaturen bleiben
in der erfindungsgemäßen Versiegelungsschicht
organische Reste bestehen, die die Versiegelungswirkung der Schicht
verbessern.
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Im
Folgenden werden Zusammensetzungen für anorganische Feststoff-Partikel 6, 7, 8 beschrieben,
die besonders gute Schichteigenschaften bezüglich der erzeugten
Versiegelungsschicht 11 ermöglichen. Gemäß einer
bevorzugten Weiterbildung der Erfindung ist die Zusammensetzung
der Versiegelungsschicht 11 gleich der Zusammensetzung
der Dekorschicht 5.
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Eine
besonders bevorzugte Pigmentierung für eine schwarze Versiegelungsschicht 11 hat
folgende Zusammensetzung:
- – Effektpigment,
z. B. Glimmer oder Glasflakes (vorzugsweise Glasflakes oder plättchenförmiger Glimmer
welche beispielsweise mit SiO2/TiO2 oder SiO2/TiO2/SnO2 oder SiO2/TiO2/Fe2O3 vergütet
sind, Korngrösse 1 μm – 200 μm):
0–15 Gewichtsprozent
- – anorganische, nicht-plättchenförmige,
temperaturstabile Pigmente mit Agglomeratgrößen < 10 μm
(z. B. (Cr, Fe)(Ni, Mn)-Spinell (Black 30) oder (Fe, Mn)2O3 (Black 33) oder
(Fe, Mn)(Fe, Mn)O4 (Black 26)): 50–80
Gewichtsprozent
- – Graphit (6–30 μm):
20–40
Gewichtsprozent
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Als
temperaturstabile Pigmente werden in vorstehender Rezeptur dabei
solche Pigmente verstanden, welche nach einer Aufheizung auf 500°C keine
meßbare Farbortverschiebung aufweisen.
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Die
Gewichtsprozent-Angaben beziehen sich auf das Gesamtgewicht der
eingesetzten Feststoff-Partikel.
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Zuerst
werden die Sol-Gel-Matrix und die anorganischen Pigment-Partikel 6 und
der Festschmierstoff 7 abgewogen. Die Feststoffpartikel
werden in die Sol-Gel-Matrix eingerührt. Die Lösung
wird zuerst mit einem Rührer, beispielsweise einem RW20.n
(Hersteller IKA-Werke), auf höchster Stufe gerührt.
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Ist
die Beschichtungslösung zu dünnflüssig, kann
die Lösung durch Zugabe von pyrogener Kieselsäure,
beispielsweise der unter dem Handelsnamen „Aerosil 300” vertriebenen
Kieselsäure, eingedickt werden.
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Die
eingedickte Beschichtungslösung wird anschließend
mittels eines leistungsstarken Rührers homogenisiert, um
schwer dispergierbare Partikel 6, 7, 8 besser
in der Lösung zu dispergieren.
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Die
Dekorschicht 5 wird auf Glaskeramiksubstraten 2 mittels
Siebdruck gedruckt, wobei das Substrat 2 zuvor gereinigt
wird.
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Die
Hinterdruckung der Dekorschicht 5 mit der Versiegelungsschicht 11 kann
mit dem gleichen, allerdings zuvor gereinigten Sieb und den gleichen Parametereinstellungen
für die zuvor aufgebrachte Dekorschicht 5 erfolgen.
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Als
Dekorschicht 5 kann eine effektpigmentbasierte Sol-Gel-Unterseitenbeschichtung
aufgebracht werden, welche zunächst bei 200°C
für 45 Minuten in einem Umluftofen getrocknet und dann
bei 400°C für eine Stunde, ebenfalls in einem
Umluftofen, eingebrannt wird.
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Die
schwarze erfindungsgemäße Versiegelungsschicht 11 wird
bei 200°C in einem Umluftofen für 45 Minuten getrocknet.
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Im
Gegensatz dazu sind folgende Pigment-Kombinationen nicht vorteilhaft:
Hochtemperaturstabiler
Ruß (Printex 95 und Printex 60) in Kombination mit Graphit
ergibt Versiegelungsschichten mit guten Gebrauchseigenschaften,
die sich aber bei Temperaturen von ≥ 500°C entfärben. Darüber
hinaus ist die Versiegelungsschicht nicht touchfähig.
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Eine
Versiegelungsschicht, die plättchenförmige Pigmente
und schwarze Spinell-Pigmente aber keinen Festschmierstoff enthält
weist sowohl eine schlechte Dichtigkeit als auch eine schlechte
Haftfestigkeit auf.
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Mithilfe
von schwarzem Muskovit, z. B. Black Mica 600, könnte eine
Vertiefung des Schwarztons erreicht werden. Allerdings ist Black
Mica 600 nicht temperaturstabil. Temperaturen von 400°C
und darüber führen zu einer Rotverfärbung,
weshalb dieses Pigment für die erfindungsgemäßen
Versiegelungsschichten nicht verwendet werden sollte.
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Die 2 zeigt
einen schematischen Querschnitt durch einen erfindungsgemäßen
Glas- oder Glaskeramik-Artikel 1, umfassend ein Glas- oder Glaskeramik-Substrat 2 mit
einer Dekorschicht 5 und einer erfindungsgemäßen
Versiegelungsschicht 11. Dekor- und Versiegelungsschicht 5, 11 sind
analog zu dem für 1 geschilderten
Verfahren hergestellt, weisen jedoch unterschiedliche Zusammensetzungen
auf. Die Versiegelungsschicht 11 enthält zusätzlich
zu einer erfindungsgemäßen Zusammensetzung der
anorganischen Feststoff-Partikel 6, 7, 8 noch plättchenförmige
Pigmente 12, die jedoch die Maximalmenge von 15 Gew.-%
der Gesamtpigmente nicht überschreiten. Bevorzugt umfasst
eine erfindungsgemäße eingedickte Beschichtungslösung oder
Paste für die Herstellung einer solchen Versiegelungsschicht 11 22–30%
anorganische Feststoff-Partikel, die folgendermaßen aufgeteilt
sein können:
40–20% Feststoffschmirmittel 7 (optimal
27–32%)
0–15% Glimmer bzw. Effektpigmente 12
50–80%
anorganische, nicht-plättchenförmige, temperaturstabile
Pigment-Partikel mit Partikelgrößen < 10 μm.
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Die
Prozentangaben sind dabei die Angaben der Gewichtsprozente relativ
zur Gesamtmasse an Feststoff-Partikeln (Festschmierstoff, Effektpigment, nicht
plättchenförmige Pigmente).
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3 zeigt
eine Aufsicht auf einen erfindungsgemäß beschichteten
Glaskeramik-Artikel 1 in Form eines Glaskeramik-Kochfelds.
Die mit einer Versiegelungsschicht 11 versehene Dekorschicht 5 befindet
sich auf der Unterseite 3 des Glaskeramik-Kochfelds 2.
Das Kochfeld 2 weist mehrere Heizzonen oder Heissbereiche 20 auf,
unter denen die Heizelemente (nicht dargestellt) angeordnet sind.
Die Heizzonen 20 können beispielsweise durch Dekorschichten 5 unterschiedlicher
Graufärbung und/oder Anmutung und/oder Zusammensetzung
von der nicht beheizbaren Umgebung 14 abgegrenzt sein.
Dies kann eine ästhetische Funktion oder auch eine die Heizzonen 20 kennzeichnende
Funktion haben. Vorteilhafter Weise können auch Bereiche
ohne Dekorschicht 15 ausgespart sein, die aber mit einer
Versiegelungsschicht 16 abgedeckt sind, so dass diese Bereiche
beispielsweise als Sensorfelder und/oder auch für eine
Anzeige verwendet werden können.
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Es
ist dem Fachmann ersichtlich, dass die Erfindung nicht auf die vorstehend
beschriebenen beispielhaften Ausführungsformen beschränkt
ist, sondern vielmehr in vielfältiger Weise variiert werden kann.
Insbesondere können die Merkmale der einzelnen Ausführungsbeispiele
auch miteinander kombiniert werden.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
-
- - EP 0729442 [0007]
- - EP 1218202 [0009]
- - DE 10355160 [0012, 0015]
-
Zitierte Nicht-Patentliteratur
-
- - DIN 58196-6 [0023]
- - DIN 58196-5 [0023]