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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Ophthalmoskopie-System und ein
Ophthalmoskopie-Verfahren. Insbesondere betrifft die vorliegende
Erfindung ein Ophthalmoskopie-System, welches ein Mikroskopiesystem und
ein OCT-System bereitstellt, sowie ein Ophthalmoskopie-Verfahren,
welches eine mikroskopische Abbildung eines Objektes durchführt
sowie OCT-Daten des Objekts aufnimmt.
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Optische
Kohärenztomografie (OCT) ist ein optisches interferometrisches
Verfahren, um Strukturinformationen in einem Volumenbereich eines
untersuchten Objekts zu bestimmen. Insbesondere kommt OCT zur Untersuchung
eines menschlichen Auges zur Anwendung.
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Weiterhin
sind Mikroskopie-Systeme bekannt, welche eine vergrößernde
Abbildung eines Objekts ermöglichen. Ein Mikroskopiesystem
kann vorteilhaft während eines chirurgischen Eingriffs
eingesetzt werden.
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Weitere
Vorteile bietet eine Kombination eines Mikroskopiesystems mit einem
OCT-System. Ein solches System ist beispielsweise aus der
DE 10 2007 019 678 bekannt.
Dabei durchsetzt sowohl ein Mikroskopiestrahlengang als auch ein
OCT-Strahlengang ein gemeinsames Objektiv. Es hat sich jedoch gezeigt,
dass Kombinationssysteme aus einem Mikroskopiesystem und einem OCT-System
häufig unbefriedigende Abbildungseigenschaften aufweisen.
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Es
ist daher eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein System und
ein Verfahren bereitzustellen, welches ein Mikroskopiesystem und
ein OCT-System bereitstellt und die oben angesprochenen Nachteile
vermindert. Eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist
es, das Kombinationssystem derart auszugestalten, dass eine genügend
hohe laterale Auflösung des OCT-Systems erreicht ist, um
eine detaillierte Untersuchung eines menschlichen Auges durchführen
zu können. Es ist eine weitere Aufgabe der vorliegenden
Erfindung das Kombinationssystem derart auszugestalten, dass es
während einer Operation eingesetzt werden kann.
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Gemäß einer
Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist ein Ophthalmoskopie-System
bereitgestellt, welches ein Mikroskopiesystem zum Abbilden eines
Objektbereichs in einen Bildbereich entlang eines Mikroskopiestrahlenganges
und ein OCT-System bereitstellt. Dabei umfasst das Ophthalmoskopie-System eine
erste Linse; eine zweite Linse; eine Verlagerungsvorrichtung zum
Verlagern der ersten Linse relativ zu der zweiten Linse; und eine
Lichtquelle zum Erzeugen von OCT-Messlicht entlang eines OCT-Strahlenganges,
wobei in einer ersten Konfiguration sowohl der Mikroskopiestrahlengang
als auch der OCT-Strahlengang die erste Linse aber nicht die zweite
Linse durchsetzen, und wobei in einer zweiten Konfiguration sowohl
der Mikroskopiestrahlengang als auch der OCT-Strahlengang die erste
Linse und die zweite Linse durchsetzen. Weiterhin ist dabei eine
Brennweite der ersten Linse mindestens 1,6 mal so groß,
insbesondere mindestens 1,8 mal so groß, weiter insbesondere
mindestens doppelt so groß, wie eine Brennweite eines Systems
aus der ersten Linse und der zweiten Linse in der zweiten Konfiguration.
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Optische
Kohärenztomografie (OCT) wird in dieser Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung als optisches interferometrisches Verfahren,
um Strukturinformationen innerhalb eines Volumenbereichs eines Objekts
zu bestimmen. Dazu wird ein in dem Objektbereich angeordnetes Objekt
mit einem ersten Teil des von der Lichtquelle erzeugten OCT-Messlichts
beleuchtet. Der erste Teil des Messlichts wechselwirkt mit Materie innerhalb
eines Volumenbereichs des Objekts, wobei ein Teil des ersten Teils
des OCT-Messlichts von dem Objekt zurückkehrt. Der von
dem Objekt zurückgekehrte Teil des OCT-Messlichts wird
mit einem zweiten Teil des OCT-Messlichts interferometrisch überlagert
und von einem Detektor registriert. Verschiedene Implementierungen
von OCT unterscheiden sich in der Art und Weise, auf welche das
Objekt entlang einer Tiefenrichtung des Objekts abgetastet wird
und auch in der Art und Weise, wie das überlagerte Licht
registriert wird.
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Das
von der Lichtquelle erzeugte OCT-Messlicht kann zum Beispiel Wellenlängen
in einem Bereich von etwa 800 nm bis 1300 nm umfassen. Abhängig
von dem in dem untersuchten Objekt umfassten Material, einer Wellenlänge
des OCT-Messlichts und anderen physikalischen Eigenschaften nimmt
eine Intensität von OCT-Messlicht, welches in das Objekt
eindringt, exponentiell ab, was durch eine bestimmte Eindringtiefe
charakterisiert werden kann. Wird zum Beispiel ein menschliches
Auge untersucht, so kann die Eindringtiefe einer Gesamtlänge
des Auges entsprechen oder sogar größer sein.
Das in das Objekt eindringende OCT-Messlicht wechsel wirkt mit Material
innerhalb eines Volumenbereichs des Objekts, was beispielsweise
eine Reflexion des OCT-Messlichts umfasst. Insbesondere hängt
ein Grad einer Reflektivität innerhalb des Volumenbereichs des
Objekts von einem Brechungsindex und/oder einem Gradienten des Brechungsindexes
des Materials innerhalb dieses Volumenbereichs ab. Beispielsweise
kann das OCT-Messlicht an Grenzflächen anatomischer Strukturen,
wie etwa der Hornhaut, der vorderen Augenkammer, des Schlemm-Kanals
oder der hinteren Augenkammer, reflektiert werden.
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Insbesondere
kann das OCT-Messlicht, welches von der Lichtquelle erzeugt ist,
eine kleine Kohärenzlänge aufweisen, welche etwa
im Bereich einiger Mikrometer liegt. Die Kohärenzlänge
des OCT-Messlichts repräsentiert eine mittlere Länge
eines Wellenzuges, wobei verschiedene Abschnitte des Wellenzuges
in einer definierten Phasenbeziehung stehen. Der erste Teil des
OCT-Messlichts, welcher von dem Objekt zurückkehrt, ist
nur dann mit dem zweiten Teil des OCT-Messlichts interferenzfähig,
wenn eine Differenz der von den beiden Teilen des OCT-Messlichts
durchlaufenen optischen Wegen kleiner als die Kohärenzlänge
des OCT-Messlichts ist. Aufgrund dieses Prinzips kann das OCT-System
Strukturinformationen über das Objekt bei einer definierten
Tiefe innerhalb des Objekts erhalten.
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Ausführungsformen
der Erfindung stellen verschiedene Varianten eines OCT-Systems bereit,
welches in dem Ophthalmoskopie-System neben dem Mikroskopiesystem
bereitgestellt ist. Diese Varianten eines OCT-Systems unterscheiden
sich dahingehend, auf welche Weise verschiedene Tiefen innerhalb des
Objekts abgetastet werden und auf welche Weise das überlagerte
Licht detektiert wird.
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Bei
Time-Domain-OCT (TD-OCT) wird das Abtasten des Objektes in verschiedenen
Tiefen durch Verändern der optischen Weglänge
durchgeführt, welche von dem zweiten Teil des OCT-Messlichts
(auch Referenzlicht genannt) durchlaufen wird. Hierzu kann beispielsweise
eine reflektierende Fläche, wie etwa ein Spiegel, verschoben
werden, während gleichzeitig eine Intensität des überlagerten
Lichts detektiert wird. Nachteilig bei diesem Verfahren ist jedoch,
dass eine mechanische Verlagerung der reflektierenden Fläche
durchgeführt werden muss, was mit Ungenauigkeiten eines
Betrages der Verschiebung der reflektierenden Fläche als
auch mit Ungenauigkeiten hinsichtlich der korrekten Orientierung
der reflektierenden Fläche behaftet sein kann.
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Frequency-Domain-OCT
(FD-OCT) ist eine weitere Variante eines OCT-Systems, welches in
dem Ophthalmoskopie-System gemäß einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung bereitgestellt sein kann. Hierbei wird
ebenso der zweite Teil des OCT-Messlichts (Referenzlicht) an einer
reflektierenden Fläche reflektiert, diese reflektierende
Fläche muss jedoch nicht verschoben werden, um verschiedene
Tiefen innerhalb des Objekts zur Strukturbestimmung abzutasten.
Statt dessen werden Strukturinformationen über das Objekt
in verschiedenen Tiefen erhalten, indem Intensitäten des überlagerten
Lichts in Abhängigkeit einer Wellenlänge des überlagerten
Lichts detektiert werden.
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Gemäß Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung können verschiedene Ausgestaltungen
von Frequency-Domain-OCT als in dem Ophthalmoskopie-System umfasstes
OCT-System zum Einsatz kommen. Insbesondere können die
Ausgestaltungen von Frequency-Domain-OCT Spektral-Domain-OCT (SD-OCT), bisweilen
auch Fourier-Domain-OCT genannt, und Swept-Source-OCT (SS-OCT) verwendet
werden.
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Bei
Spektral-Domain-OCT wird das überlagerte Licht aus Referenzlicht
und dem von dem Objekt zurückkehrenden OCT-Messlicht unter
Verwendung eines Spektrometers spektral zerlegt, um mehrere Spektralteile
des überlagerten Lichts räumlich zu separieren.
Intensitäten dieser räumlich separierten mehreren Spektralteile
des überlagerten Lichts werden beispielsweise durch einen
ortsauflösenden Detektor, wie etwa eine CCD-Kamera, detektiert.
Hierbei kann der ortsauflösende Detektor mehrere Detektorsegmente
umfassen, wobei jedes dieser Detektorsegmente einen Spektralteil
des überlagerten Lichts empfängt. Der ortsauflösende
Detektor stellt dann elektrische Signale bereit, welche den Intensitäten
der mehreren Spektralteile entsprechen, welche ein Spektrum des überlagerten
Lichts repräsentieren. Durch Analyse des Spektrums, wie etwa
durch Fourier-Transformation, kann eine Verteilung von Reflektivitäten
innerhalb des Objekts entlang der Tiefenrichtung, d. h. einer axialen
Richtung, erhalten werden.
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Für
Time-Domain-OCT als auch für Spektral-Domain-OCT kann beispielsweise
als Lichtquelle zum Erzeugen des OCT-Messlichts eine Superlumineszenzdiode
verwendet werden. Diese Superlumineszenzdiode kann Licht aussenden,
welches durch sein Spektrum, d. h. Intensität in Abhängigkeit
einer Wellenlänge, charakterisiert werden kann. Das Spektrum
des OCT-Messlichts kann durch eine Spitzenwellenlänge und
eine spektrale Breite des OCT-Messlichts beschrieben werden. Die
Spitzenwellenlänge kann eine Wellenlänge repräsentieren,
an welcher das Spektrum ein Maximum aufweist. Die spektrale Breite
des OCT-Messlichts beschreibt einen Wellenlängenbereich,
innerhalb dessen das meiste, wie etwa 90%, des OCT-Messlichts umfasst
ist.
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Die
Lichtquelle zum Erzeugen von OCT-Messlicht kann OCT-Messlicht mit
einer Spitzenwellenlänge zwischen 800 nm und 1300 nm und
mit einer spektralen Breite zwischen 5 nm und 100 nm, insbesondere
zwischen 15 nm und 30 nm erzeugen. Eine Kohärenzlänge
des OCT-Messlichts ist umgekehrt proportional zu der spektralen
Breite des OCT-Messlichts. Im Falle von Spektral-Domain-OCT beeinflusst
die spektrale Breite des OCT-Messlichts, mit welchem das Objekt
beleuchtet wird, eine erreichbare axiale Auflösung, d.
h. eine Auflösung entlang der Tiefenrichtung.
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In
Spektral-Domain-OCT kann beispielsweise als Spektrometer zum räumlichen
Separieren der mehreren Spektralteile des überlagerten
Lichts ein Beugungsgitter oder eine Mehrzahl von Beugungsgittern
mit weiteren optischen Komponenten verwendet werden.
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Andere
Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung verwenden
eine andere Ausgestaltung von Frequency-Domain-OCT, nämlich
Swept-Source-OCT (SS-OCT) als in dem Ophthalmoskopie-System umfasstes
OCT-System. Hierbei wird das Objekt mit OCT-Messlicht beleuchtet,
welches eine sehr viel kleinere Spektralbreite aufweist, und somit
eine sehr viel größere Koheränzlänge
als in Time-Domain-OCT oder Spektral-Domain-OCT. Hierbei wird während
einer Messung die Spitzen wellenlänge des beleuchtenden
OCT-Messlichts über einen Bereich von Wellenlängen
von etwa 10 nm bis zu 200 nm oder mehr verändert. Dabei
kann wiederum die Spitzenwellenlänge in einem Bereich zwischen
800 nm und 1300 nm liegen. Während des Veränderns
(sweeping) der Spitzenwellenlänge des OCT-Messlichts wird
das von dem Objekt zurückkehrende OCT-Messlicht, welches
mit Referenzlicht überlagert ist, von einem Detektor, wie
etwa einer Fotodiode, detektiert. Somit kann ein Spektrum des überlagerten
Lichts durch zeitliches Ändern der Spitzenwellenlänge
des OCT-Messlichts und Detektieren des überlagerten Lichts
erhalten werden. Wie in dem Fall von Spektral-Domain-OCT kann Strukturinformation über
das Objekt durch Analyse des aufgenommenen Spektrums des überlagerten
Lichts, wie etwa durch Fourier-Transformation, erhalten werden.
Im Gegensatz zu Spektral-Domain-OCT ist hierbei jedoch kein Spektrometer
notwendig und auch kein ortsauflösender Detektor. Wenn
in Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung das OCT-System,
welches in dem Ophthalmoskopie-System umfasst ist, als Swept-Source-OCT
ausgestaltet ist, kann die Lichtquelle zum Erzeugen von OCT-Messlicht einen
halbleiteroptischen Verstärker (semiconductor optical amplifier)
umfassen, sowie mindestens einen spektralen Filter, wie etwa einen
spektralen Filter eines Fabry-Perot-Typs, welcher zwei reflektierende
Flächen umfasst, welche zum Verändern der Spitzenwellenlänge
relativ zueinander verschoben werden können.
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Das
Ophthalmoskopie-System umfasst eine erste Linse und eine zweite
Linse. Jede dieser Linsen kann als ein optisches System ausgebildet
sein, welches refraktive, diffraktive und/oder reflektive optische Komponenten
umfasst. Insbesondere können die erste Linse oder/und die
zweite Linse durch eine Mehrzahl von refraktiven optischen Komponenten
gebildet sein, welche in einer festen Anordnung relativ zueinander
gehaltert sind, wie etwa durch einen Rahmen.
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Die
Verlagerungsvorrichtung zum Verlagern der ersten Linse relativ zu
der zweiten Linse kann insbesondere dazu ausgebildet sein, die zweite
Linse derart relativ zu der ersten Linse zu verlagern, dass optische Achsen
der beiden Linsen aufeinanderfallen. Das Verlagern kann insbesondere
ein Verschwenken der beiden Linsen relativ zueinander umfassen.
Weiterhin kann das Ophthalmoskopie-System eine Vorrichtung vorsehen, um
die erste Linse und die zweite Linse gemeinsam zu verlagern, insbesondere
sie entlang des sie durchsetzenden Mikroskopiestrahlenganges zu
verschieben. Damit kann eine Fokussierung des Mikroskopiesystems auf
das Objekt erreicht werden.
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In
der ersten Konfiguration kann die erste Linse als ein Objektiv des
Mikroskopiesystems aufgefasst werden und in der zweiten Konfiguration
können die entlang ihrer optischen Achsen hintereinander
angeordneten beiden Linsen als das Objektiv des Mikroskopiesystems
aufgefasst werden. Die Brennweite des durch die erste Linse gebildeten
Objektivs ist mindestens 1,6 mal so groß, insbesondere
1,8 mal so groß, weiter insbesondere mindestens doppelt
so groß, wie eine Brennweite des durch die erste Linse
und die zweite Linse gebildeten Objektivs. Sowohl in der ersten
Konfiguration als auch in der zweiten Konfiguration durchsetzt der OCT-Strahlengang
das Objektiv der jeweiligen Konfiguration. Da die Brennweite des
Objektivs in der zweiten Konfiguration kleiner als 0,625 mal so
groß wie die Brennweite des Objektivs in der ersten Konfiguration
ist, ist eine objekt seitige Apertur des auf den Objektbereich auftreffenden
OCT-Messlichts in der zweiten Konfiguration entsprechend vergrößert.
Daher kann bei einer gleichen Querschnittsausdehnung des auf das
Objektiv auftreffenden OCT-Messlichts in der zweiten Konfiguration
ein entsprechend kleinerer Beleuchtungsfleck des OCT-Messlichts
gebildet werden als in der ersten Konfiguration. Eine Ausdehnung
des Beleuchtungsflecks des OCT-Messlichts in dem Objektbereich betrifft
eine laterale Auflösung des OCT-Systems. Somit kann durch das
Ophthalmoskopie-System gemäß einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung die laterale Auflösung des OCT-Systems
durch Einfügen der zweiten Linse in den Mikroskopiestrahlengang
als auch in den OCT-Strahlengang um einen Faktor von mindestens
1,6, insbesondere mindestens 1,8, weiter insbesondere mindestens
2, verbessert werden.
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Gemäß einer
Ausführungsform der vorliegenden Erfindung umfasst das
Ophthalmoskopie-System weiterhin eine Fokussierungseinrichtung zum
Verschieben der ersten Linse und der zweiten Linse entlang einer
Richtung des Mikroskopiestrahlenganges. Hierbei können
beispielsweise die erste Linse und die zweite Linse gemeinsam verschoben
werden. Insbesondere ist vorgesehen, die Verlagerungsvorrichtung
zum Verlagern der ersten Linse relativ zu der zweiten Linse verschiebbar
relativ zu einem Gehäuseteil des Ophthalmoskopiesystems
auszubilden, wobei beide Linsen an der Verlagerungsvorrichtung montiert
sind. Die erste Linse kann in einer festen Anordnung zu dem Gehäuseteil
des Ophthalmoskopiesystems sein, während die zweite Linse
durch die Verlagerungsvorrichtung verschwenkt werden kann.
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Die
Verschiebung der Verlagerungsvorrichtung relativ zu dem Gehäuseteil
des Ophthalmoskopiesystems dient zum Fokussieren der Abbildung des
Objektbereichs in den Bildbereich.
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Gemäß einer
Ausführungsform der vorliegenden Erfindung umfasst das
Ophthalmoskopie-System weiterhin eine Kollimatorlinse, welche in
dem OCT-Strahlengang zwischen der Lichtquelle zum Erzeugen von dem
OCT-Messlicht und der ersten Linse angeordnet ist, um aus dem OCT-Messlicht
einen OCT-Messlichtstrahl zu bilden. Hierbei kann beispielsweise
das von der Lichtquelle erzeugte OCT-Messlicht divergent aus einer
optischen Faser bei einem Austrittsende der optischen Faser austreten.
Die Kollimatorlinse ist dabei derart angeordnet, dass das Austrittsende
der optischen Faser in einer Brennebene der Kollimatorlinse angeordnet
ist. Somit wird bei Durchtreten der Kollimatorlinse das aus der
optischen Faser austretende OCT-Messlicht im Wesentlichen zu einem
parallelen OCT-Messlichtstrahl kollimiert, welcher eine Querschnittsausdehnung abhängig
von der Divergenz des aus der optischen Faser austretenden OCT-Messlichts
und der Brennweite der Kollimatorlinse aufweist. Zusammen mit den
Brennweiten der ersten Linse und der zweiten Linse bestimmt diese
Querschnittsausdehnung des OCT-Messlichtstrahls die erreichbare
laterale Auflösung des OCT-Systems.
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Gemäß einer
Ausführungsform der vorliegenden Erfindung umfasst das
Ophthalmoskopie-System weiterhin einen Aktuator zum Verschieben
der Kollimatorlinse in einer Richtung des OCT-Strahlenganges. Damit
ist ermöglicht, den OCT-Messlichtstrahl unabhängig
von einer Fokussierung des durch die erste Linse oder durch die
erste Linse und die zweite Linse gebildeten Objektivs auf den Objektbereich
zu fokussieren.
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Diese
unabhängige Fokussierungsmöglichkeit ist insbesondere
in der zweiten Konfiguration vorteilhaft, da diese Konfiguration
eine sehr viel geringere Tiefenschärfe bereitstellt als
die erste Konfiguration. Somit kann eine Genauigkeit der mit dem
OCT-System erhaltenen Volumendaten verbessert werden.
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Gemäß einer
Ausführungsform der vorliegenden Erfindung umfasst das
Ophthalmoskopie-System weiterhin einen Reflektor, welcher in dem
OCT-Strahlengang zwischen der Lichtquelle zum Erzeugen von dem OCT-Messlicht
und der ersten Linse angeordnet ist. Der Reflektor kann beispielsweise
als ein Spiegel oder als ein Reflexionsprisma ausgebildet sein.
Der Reflektor ermöglicht das Führen des OCT-Strahlenganges
durch das durch die erste Linse oder die erste Linse und die zweite
Linse gebildete Objektiv. Der Reflektor kann beispielsweise eine
metallische oder dichroitische reflektierende Fläche, wie
etwa einen Spiegel umfassen. Eine reflektierende Fläche
des Reflektors kann dabei gekippt zu einer optischen Achse der ersten
Linse orientiert sein, wie etwa um 45° gekippt. Ein Zentrum
des Reflektors kann etwa lateral bei einer optischen Achse der ersten
Linse angeordnet sein, oder seitlich versetzt von der optischen
Achse.
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Gemäß einer
Ausführungsform der vorliegenden Erfindung beträgt
eine lineare Ausdehnung m einer Projektion des Reflektors auf eine
Linsenebene senkrecht zu einer optischen Achse der ersten Linse
weniger als die Hälfte einer linearen Ausdehnung der ersten
Linse in der Linsenebene. Ein Vorsehen eines Reflektors mit einer
Ausdehnung, welche im Vergleich zu einer lateralen Ausdehnung der
ersten Linse klein ist, beschränkt bzw. verhindert eine
Vignettierung des Mikroskopiestrahlenganges, welche sich nachteilig
auf die Abbildungseigenschaften des Mikroskopiesystems auswirken
würde. Insbesondere ist in der ersten Konfiguration und
in der zweiten Konfiguration ein und derselbe Reflektor in dem OCT-Strahlengang
zwischen der Lichtquelle und der ersten Linse angeordnet. Statt
einen OCT-Messlichtstrahl mit vergrößerter Querschnittsfläche
an einem entsprechend vergrößerten Reflektor zu
reflektieren, um eine laterale Auflösung des OCT-Systems
zu verbessern, wird gemäß einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung sowohl in der ersten Konfiguration als
auch in der zweiten Konfiguration ein OCT-Messlichtstrahl mit gleicher
Querschnittsfläche erzeugt und an demselben Reflektor zum
Einkoppeln in den Mikroskopiestrahlengang reflektiert. Die Erhöhung
der lateralen Auflösung des OCT-Systems wird dabei durch
Einführen der zweiten Linse in den OCT-Strahlengang erreicht.
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Gemäß einer
Ausführungsform der vorliegenden Erfindung umfasst das
Ophthalmoskopie-System weiterhin mindestens einen zwischen der Lichtquelle
zum Erzeugen von dem OCT-Messlicht und dem Reflektor angeordneten
schwenkbaren Scan-Reflektor, um das OCT-Messlicht über
den Objektbereich zu führen (scannen). Damit ist ermöglicht,
Strukturinformationen aus einem Volumenbereich zu erhalten, welcher
lateral, d. h. in einer Ebene senkrecht zu dem auf den Objektbereich
auftreffenden OCT-Messlichtstrahl, ausgedehnt ist. Der Scan-Reflektor
kann um mindestens eine Achse schwenkbar sein. Es kann ein zweiter
Scan-Reflektor vorgesehen sein, welcher um eine Achse schwenkbar
ist, welche verschieden ist von der Achse, um welche der mindestens
eine schwenkbare Scan-Reflektor schwenkbar ist.
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Gemäß einer
Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist die erste
Linse und/oder die zweite Linse jeweils durch eine Mehrzahl von
Teillinsen gebildet. Die Teillinsen können refraktive optische
Elemente umfassen, welche optische Eigenschaften aufgrund von sie
begrenzenden Oberflächenformen und ihrer Fertigungsmaterialien
aufweisen. Die Teillinsen können in einer fixen Anordnung
relativ zueinander gehaltert sein und können etwa miteinander
verkittet sein, um ein oder mehrere Kittglieder zu bilden.
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Gemäß einer
Ausführungsform der vorliegenden Erfindung gleicht ein
Aufbau der zweiten Linse im Wesentlichen einem Aufbau der ersten
Linse, wobei die Linsen in der zweiten Konfiguration hintereinander
angeordnet sind, aber eine entgegengesetzte Orientierung aufweisen.
Damit ist ein besonders einfaches und kostengünstiges Ophthalmoskopie-System
bereitgestellt. Insbesondere weisen die erste Linse und die zweite Linse
gleiche Brennweiten auf. Die Brennweite des aus der ersten Linse
gebildeten Objektivs ist somit doppelt so groß wie die
Brennweite des aus der ersten Linse und der zweiten Linse gebildeten
Objektivs.
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Gemäß einer
Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist ein Ophthalmoskopie-Verfahren
bereitgestellt, welches Anordnen eines Objektes in einem Objektbereich
eines Ophthalmoskopie-Systems; in einem ersten Betriebsmodus: Abbilden
des Objekts in einen Bildbereich, wobei von dem Objekt ausgehendes
Licht entlang eines Mikroskopiestrahlenganges eine erste Linse durchsetzt;
Verlagern der ersten Linse relativ zu dem Objektbereich und Einführen
einer zweiten Linse in den Mikroskopiestrahlengang; und nachfolgend
in einem zweiten Betriebsmodus: Abbilden des Objekts in den Bild bereich,
wobei von dem Objekt ausgehendes Licht die erste Linse und die zweite
Linse durchsetzt; Beleuchten des Objekts mit OCT-Messlicht entlang
eines OCT-Strahlenganges, wobei das OCT-Messlicht die erste Linse
und die zweite Linse durchsetzt; und Detektieren von von dem Objekt
zurückkehrendem OCT-Messlicht umfasst, wobei ein Abstand
zwischen einer dem Objektbereich am nächsten angeordneten
optischen Fläche der ersten Linse und dem Objektbereich
in dem ersten Betriebsmodus mindestens 1,6 mal so groß,
insbesondere mindestens 1,8 mal so groß, weiter insbesondere
mindestens doppelt so groß, ist wie in dem zweiten Betriebsmodus.
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Verglichen
mit dem zweiten Betriebsmodus ist somit in dem ersten Betriebsmodus
ein Arbeitsabstand zwischen optischen Komponenten des Ophthalmoskopie-Systems
und dem Objekt etwa zweifach vergrößert. Somit
ist es möglich, insbesondere in dem ersten Betriebsmodus
das Ophthalmoskopie-Verfahren während einer Operation einzusetzen,
welche einen relativ großen freien Arbeitsbereich zum chirurgischen
Hantieren erfordert. Das Objekt kann hier ein menschliches Auge
sein, insbesondere die Vorderkammer und weiter insbesondere der
Schlemm-Kanal. Um zu behandelnde Details des Objekts zu identifizieren
und zu lokalisieren, kann der Operateur das durch das Mikroskopiesystem
bereitgestellte Bild des Objekts heranziehen. Das Abbilden des Objekts
in den Bildbereich kann dabei ein Abbilden des Objekts durch die
erste Linse und ein Okkularsystem auf die Retina des Operateurs
umfassen. Alternativ oder zusätzlich kann das Objekt auf
eine Kamera abgebildet werden, welche stromabwärts der
ersten Linse angeordnet ist. Das von der Kamera erfasste Bild kann
auf einem Monitor oder/und auf einer kopfgetrage nen Anzeigevorrichtung
(head mounted display) angezeigt werden.
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Sobald
ein Objektdetail aufgrund des mikroskopischen Bildes lokalisiert
worden ist, kann die zweite Linse in den Mikroskopiestrahlengang
eingeführt werden und die erste Linse und die zweite Linse
können entlang des Mikroskopiestrahlenganges zu dem Objekt
hin verschoben werden, um in den zweiten Betriebsmodus zu gelangen.
Das Objekt wird nunmehr unter Zuhilfenahme der ersten Linse und
der zweiten Linse in den Bildbereich abgebildet, was wiederum eine
mikroskopische Kontrolle durch den Operateur ermöglicht.
Weiterhin wird das Objekt in dem zweiten Betriebsmodus mit OCT-Messlicht
beleuchtet, welches die erste Linse und die zweite Linse durchsetzt,
wobei von dem Objekt zurückkehrendes OCT-Messlicht detektiert
wird. Durch Auswerten des detektierten von dem Objekt zurückkehrenden
OCT-Messlichts können Strukturinformationen in einem Volumenbereich
des Objekts, insbesondere entlang einer Tiefenrichtung, erhalten
werden.
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Aufgrund
des Einführens der zweiten Linse in den OCT-Strahlengang
während des zweiten Betriebsmodus' können Strukturdaten
einer hohen lateralen Auflösung erhalten werden. Strukturdaten
hoher lateraler Auflösung sind insbesondere notwendig,
um sehr feine Strukturen innerhalb des Objekts, wie etwa den Schlemm-Kanal
innerhalb eines vorderen Bereichs eines menschlichen Auges, zu untersuchen.
In dem zweiten Betriebsmodus sind optische Komponenten des Ophthalmoskopie-Systems,
insbesondere die erste Linse, sehr nahe an das Objekt herangefahren,
um das Objekt in einer Brennebene eines aus der ersten Linse und der
zweiten Linse gebildeten Systems anzuordnen. Daher kann nicht in
allen Fällen in dem zweiten Betriebsmodus aufgrund des
verminderten freien Arbeitsbereiches die chirurgische Behandlung
fortgesetzt werden. Die durch das Ophthalmoskopie-System bestimmten
Strukturdaten des Objekts können jedoch durch eine Speichereinheit
gespeichert werden, um sie zu einem späteren Zeitpunkt,
etwa in dem ersten Betriebsmodus, wiederum anzuzeigen.
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Gemäß einer
Ausführungsform der vorliegenden Erfindung durchsetzt das
OCT-Messlicht, bevor es die erste Linse durchsetzt, eine Kollimatorlinse,
um einen OCT-Messlichtstrahl zu bilden. Damit ist ermöglicht, aus
divergentem OCT-Messlicht bei geeigneter Anordnung der Kollimatorlinse
einen parallelen OCT-Messlichtstrahl mit einer gewünschten
Querschnittsausdehnung zu bilden. Die Querschnittsausdehnung des OCT-Messlichtstrahls
beeinflusst die erreichbare laterale Auflösung des in dem
Ophthalmoskopie-Systems umfassten OCT-Systems.
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Gemäß einer
Ausführungsform der vorliegenden Erfindung umfasst das
Verfahren weiterhin Betätigen eines Aktuators, welcher
dazu ausgebildet ist, die Kollimatorlinse entlang einer Richtung
des OCT-Strahlengangs zu verschieben. Damit kann der OCT-Messlichtstrahl
exakt auf das Objekt fokussiert werden, was insbesondere dann von
Vorteil ist, wenn in dem zweiten Betriebsmodus eine Tiefenschärfe
eines Systems aus der ersten Linse und der zweiten Linse sehr klein
ist.
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Gemäß einer
Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist ein von
dem OCT-Messlichtstrahl bei dem Objekt gebildeter Beleuchtungsfleck
in dem ersten Betriebsmodus mindestens doppelt so groß wie
in dem zweiten Betriebsmodus. Damit kann die laterale Auflösung
der durch das OCT-System gewonnenen Strukturdaten in dem zweiten
Betriebsmodus relativ zu dem ersten Betriebsmodus um einen Faktor
zwei verbessert werden.
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Gemäß einer
Ausführungsform der vorliegenden Erfindung umfasst das
Verfahren weiterhin Reflektieren des OCT-Messlichts von einem Reflektor,
bevor das OCT-Messlicht die erste Linse durchsetzt. Das Reflektieren
des OCT-Messlichts erlaubt ein einfaches Führen des OCT-Messlichts
durch die erste Linse in dem ersten Betriebsmodus und durch die
erste Linse und die zweite Linse in dem zweiten Betriebsmodus.
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Gemäß einer
Ausführungsform der vorliegenden Erfindung umfasst das
Verfahren weiterhin laterales Scannen des OCT-Messlichts über
das Objekt und Auswerten des detektierten von dem Objekt zurückkehrenden
OCT-Messlichts, um Volumendaten des Objekts zu erhalten. Damit kann
ein lateral ausgedehnter Volumenbereich des Objekts untersucht werden.
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Gemäß einer
Ausführungsform der vorliegenden Erfindung umfasst das
Verfahren weiterhin Darstellen der Volumendaten des Objekts, insbesondere
in Überlagerung mit durch das Abbilden des Objekts entlang des
Mikroskopiestrahlenganges erhaltenen Bilddaten. Dabei können
insbesondere in dem zweiten Betriebsmodus durch das OCT-System aufgenommene
Volumendaten in dem ersten Betriebsmodus den durch Abbilden des
Objekts entlang des Mikroskopiestrahlenganges erhaltenen Bilddaten überlagert
werden. Damit hat insbesondere der Operateur in dem ersten Betriebsmodus,
in welchem ein genügend großer freier Arbeitsbereich
zum Operieren bereit gestellt ist, die hochaufgelösten Volumendaten
des Objekts zur Verfügung, was einen Operationserfolg verbessern
kann.
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Gemäß einer
Ausführungsform der vorliegenden Erfindung umfasst das
Verfahren weiterhin in dem ersten Betriebsmodus Beleuchten des Objekts
mit OCT-Messlicht entlang des OCT-Strahlenganges, wobei das OCT-Messlicht
die erste Linse durchsetzt, und Detektieren von von dem Objekt zurückkehrendem OCT-Messlicht.
Gemäß dieser Ausführungsform ist somit
auch in dem ersten Betriebsmodus ein Aufnehmen von Volumendaten,
d. h. Strukturinformationen innerhalb eines Volumes, des Objekts
ermöglicht.
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Gemäß einer
Ausführungsform der vorliegenden Erfindung umfasst das
Verfahren nachfolgend weiterhin Verlagern der ersten Linse relativ
zu dem Objektbereich, Entfernen der zweiten Linse aus dem Mikroskopiestrahlengang
und Abbilden des Objekts in den Bildbereich, wobei von dem Objekt
ausgehendes Licht entlang des Mikroskopiestrahlenganges die erste
Linse durchsetzt. Durch Zurückkehren in den ersten Betriebsmodus
ist wiederum ein großer Arbeitsbereich zwischen optischen
Komponenten des Ophthalmoskopie-Systems und dem Objekt bereitgestellt,
was ein Wiederaufnehmen des chirurgischen Eingriffs ermöglicht. Zusätzlich
zu dem mikroskopischen Bild können dem Operateur dabei
die entweder in dem ersten Betriebsmodus oder in dem zweiten Betriebsmodus
unter Zuhilfenahme des OCT-Systems aufgenommenen Volumendaten des
Objekts angezeigt werden.
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Die
vorliegende Erfindung wird nun in Bezug auf die angehängten
Zeichnungen beschrieben. In den Zeichnungen beschreiben ähnliche
Bezugszeichen hinsichtlich ihrer Funk tion und/oder Konstruktion ähnliche Elemente.
Die Zeichnungen zeigen exemplarische Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung.
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1A illustriert
schematisch ein Ophthalmoskopie-System gemäß einer
Ausführungsform der vorliegenden Erfindung in einer ersten
Konfiguration;
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1B illustriert
schematisch das in 1A illustrierte Ophthalmoskopie-System
in einer zweiten Konfiguration;
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2 illustriert
eine Ausführungsform einer ersten Linse, welche in dem
in 1A und 1B illustrierten
Ophthalmoskopie-System in der ersten Konfiguration als Objektiv
verwendet werden kann;
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3A illustriert
eine Ausführungsform einer ersten Linse und einer zweite
Linse, welche in dem in 1A und 1B illustrierten
Ophthalmoskopie-System in der zweiten Konfiguration als Objektiv
benutzt werden können;
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3B illustriert
schematisch eine Ausführungsform einer ersten Linse und
ein weiteres Ausführungsbeispiel einer zweiten Linse, welche
in dem in 1A und 1B illustrierten
Ophthalmoskopie-System in der zweiten Konfiguration als Objektiv
verwendet werden können.
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1A illustriert
schematisch ein Ophthalmoskopie-System 1 in einer ersten
Konfiguration gemäß einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung. Ophthalmoskopie-System 1 stellt
ein Mikroskopiesystem 3 und ein OCT-System 5 bereit.
In dem illustrierten Beispiel wird Ophthalmoskopie-System 1 dazu
verwendet, ein menschliches Auge 7 zu untersuchen. Insbesondere
wird ein vorderer Teil des menschlichen Auges 7 untersucht.
Dazu ist der vordere Teil des Auges 7 innerhalb eines Objektbereichs 9 in
der Objektebene 11 des Ophthalmoskopie-Systems 1 angeordnet.
Der Objektbereich 9 stellt ein Sichtfeld sowohl des Mikroskopiesystems 3 als
auch des OCT-Systems 5 dar. Somit kann der in dem Objektbereich 9 angeordnete
vordere Teil des Auges 7 sowohl durch Mikroskopie im sichtbaren
Bereich als auch durch optische Kohärenztomografie hinsichtlich
seiner Volumenstruktur untersucht werden.
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Das
Ophthalmoskopie-System 1 umfasst ein Objektivsystem 121 , welches in der in 1A illustrierten ersten
Konfiguration durch eine erste Linse 131 gebildet
ist. In einer in 1B illustrierten zweiten Konfiguration
ist das Objektivsystem 122 durch
die erste Linse 131 und eine zweite
Linse 132 gebildet. Die vorliegende Erfindung
stellt verschiedene Ausgestaltungen der ersten Linse 131 bereit, wobei in 2 ein
Ausführungsbeispiel illustriert ist. Ebenso stellt die
vorliegende Erfindung verschiedene Ausgestaltungen der zweiten Linse
bereit, wobei in 3A und 3B zwei
Beispiele 132 und 13'2 schematisch illustriert sind. Andere
Ausbildungen der ersten Linse und der zweiten Linse sind in anderen
Ausführungsformen bereitgestellt.
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In
der ersten Konfiguration fallen die optische Achse 151 der ersten Linse 131 und
die optische Achse 152 der zweiten
Linse 132 auseinander, wie in 1A illustriert.
In der in 1B illustrierten zweiten Konfiguration
hingegen fallen die optische Achse 151 der
ersten Linse 131 und die optische
Achse 152 der zweiten Linse 132 zusammen, so dass ein Mikroskopiestrahlengang
beide Linsen durchsetzt. Um die beiden Linsen 131 und 132 entsprechend zu verlagern, ist eine
Schwenk- und Fokussiervorrichtung 17 vorgesehen, um die
zweite Linse 132 um eine Achse 18 zu
verschwenken. Sowohl die erste Linse als auch die zweite Linse sind
an Schwenk- und Fokussiervorrichtung 17 angebracht. Die
Schwenkvorrichtung 17 ist an einem Gehäuseteil 19 in
Richtungen des Doppelpfeils 21 verschiebbar gelagert. Somit
können die erste Linse 131 und
die zweite Linse 132 gemeinsam
relativ zu dem Gehäuseteil 19 des Ophthalmoskopie-Systems 1 in
einer vertikalen Richtung zum Fokussieren verschoben werden.
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Ophthalmoskopie-System 1 umfasst
weiterhin eine Steuereinheit 22, um verschiedene Komponenten des
Ophthalmoskopie-Systems 1 zu steuern. Beispielsweise steuert
die Steuereinheit 22 über eine Signalleitung 20 die
Schwenk- und Fokussierungsvorrichtung 17, um ein gemeinsames
vertikales Verschieben der ersten Linse 131 zusammen
mit der zweiten Linse 132 und auch
ein Verschwenken der zweiten Linse 132 um
die Achse 18 zu steuern. Die Verschiebung und/oder die
Verschwenkung kann alternativ manuell vorgenommen werden
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Das
Mikroskopiesystem 3 des Ophthalmoskopie-Systems 1 umfasst
ein Zoom-System 24 bestehend aus Zoom-Systemen 241 und 242 sowie
ein Okularsystem 26 bestehend aus Okular 261 und 262 für
einen rechten bzw. einen linken Mikroskopiestrahlengang des stereoskopischen
Mikroskopiesystems 3. Das Zoom-System 24 ist über
eine Signalleitung 25 mit der Steuereinheit 22 verbunden,
um eine Änderung einer Vergrößerung des
Mikroskopiesystems 3 zu steuern.
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Zur
stereoskopischen Abbildung des in dem Objektbereich 9 angeordneten
vorderen Teils des Auges 7 wird dieses durch eine nicht
illustrierte Beleuchtungseinrichtung mit Licht des sichtbaren Wellenlängenbereichs
beleuchtet. In der in 1A illustrierten ersten Konfiguration
des Ophthalmoskopie-Systems 1 durchsetzt das von dem Objektbereich 9 ausgehende
Licht 28 die erste Linse 131 .
Stromabwärts der ersten Linse 131 wird
ein Teil 281 des durch die erste
Linse 131 getretenen Lichts 28 durch
das Zoom-System 241 und danach
durch das Okularsystem 261 geführt,
um in das rechte Auge 301 eines
Betrachters zu treten. Ein anderer Teil 282 des
durch die erste Linse getretenen Lichts 28 wird durch das
Zoom-System 242 und danach durch das
Okularsystem 262 geführt,
um in das linke Auge 302 des Betrachters
einzutreten. Dadurch wird für den Betrachter ein stereoskopisches
Bild des in dem Objektbereich 9 angeordneten vorderen Teils
des Auges 7 erzeugt.
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Die
erste Linse 131 weist eine Brennweite
f1 auf. In der ersten Konfiguration, welche
in 1A illustriert ist, ist der in der Objektebene 11 liegende
Objektbereich 9 in einem Abstand f1 von
einer Hauptebene 141 der ersten
Linse 131 angeordnet. Somit entspricht
die Objektebene 11 einer Brennebene der ersten Linse 131 . Hierbei ist der Objektbereich 9 in
einem Abstand d1 von einer dem Objektbereich
am nächsten angeordneten optischen Fläche der
ersten Linse 131 angeordnet. Der
Abstand d1 wird auch als ein Arbeitsabstand
bezeichnet.
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In
der in 1B illustrierten zweiten Konfiguration
des Ophthalmoskopie-Systems 1 durchsetzt das von dem vorderen
Teil des Auges ausgehende Licht 28 zuerst die zweite Linse 132 und sodann die erste Linse 131 , bevor ein Teil davon das Zoom-System 241 und das Okularsystem 261 und ein anderer Teil davon das Zoom-System 242 und das Okularsystem 262 durchsetzt. Das System aus der ersten
Linse 131 und der zweiten Linse 132 in der zweiten Konfiguration weist
eine Brennweite f2 auf. In der zweiten Konfiguration
ist der Objektbereich 9 in einem Abstand f2 von
einer Hauptebene 142 des Systems
aus der ersten Linse 131 und der
zweiten Linse 132 angeordnet. Weiterhin
ist der Objektbereich 9, in welchem der vordere Teil des
Auges 7 angeordnet ist, in einem Arbeitsabstand d2 von einer dem Objektbereich am Nächsten
liegenden optischen Fläche der ersten Linse 131 angeordnet. Es ist ersichtlich, dass
die Brennweite f2 etwa halb so groß ist
wie die Brennweite f1 und dass der Arbeitsabstand
d2 in der zweiten Konfiguration etwa halb
so groß ist wie der Arbeitsabstand d1 in der
ersten Konfiguration.
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Neben
der Möglichkeit, ein stereoskopisches mikroskopisches Bild
des in dem Objektbereich 9 angeordneten vorderen Teils
des Auges 7 aufzunehmen, stellt das Ophthalmoskopie-System 1 ein
OCT-System 5 bereit, um Volumendaten der Struktur des vorderen
Teils des Auges aufzunehmen. Dazu umfasst das OCT-System 5 OCT-Komponenten 32,
welche eine Lichtquelle zum Erzeugen von OCT-Messlicht umfassen. Das
OCT-Messlicht wird in zwei Teile aufgeteilt, wobei ein Teil 34 des
OCT-Messlichts entlang einer optischen Faser 36 geführt
wird. An einem Austrittsende 38 der optischen Faser 36 tritt
das OCT-Messlicht 34 aus der optischen Faser 36 als
divergentes OCT-Messlicht 34 aus.
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Das
Austrittsende 38 der optischen Faser ist in der Brennebene
einer Kollimatorlinse 40 angeordnet. Die Kollimatorlinse 40 weist
eine Brennweite fc auf, wie in 1A und 1B illustriert.
Nach Durchsetzen der Kollimatorlinse 40 wird das divergente
OCT-Messlicht 34 in einem parallelen OCT-Messlichtstrahl 42 kollimiert. Der
parallele OCT-Messlichtstrahl 42 weist eine Querschnittsausdehnung 1 auf,
wie in 1A und 1B illustriert.
Die Kollimatorlinse kann mit Hilfe eines Aktuators 44 entlang
einer Richtung des OCT-Strahlenganges, gekennzeichnet durch Doppelpfeil 45,
verschoben werden, um den OCT-Messlichtstrahl 42 geeignet
auf das in dem Objektbereich 9 angeordnete Objekt zu fokussieren.
Dies kann manuell oder automatisch erfolgen. In der exemplarischen
Ausführungsform der 1A ist
der Aktuator 44 über Signalleitung 45' mit
der Steuereinheit 22 verbunden, welche den Aktuator geeignet
ansteuert.
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Der
parallele OCT-Messlichtstrahl 42 wird sodann an einem ersten
Scan-Spiegel 471 und einem zweiten
Scan-Spiegel 472 reflektiert. Die
Scan-Spiegel 471 und 472 , welche den Scanner 47 bilden,
sind um zueinander senkrechte Achsen schwenkbar, um den OCT-Messlichtstrahl 42 über
einen lateral ausgedehnten Bereich des untersuchten Objekts 7 zu
führen.
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Der
aus dem Scanner 47 austretende OCT-Messlichtstrahl 42 trifft
sodann auf einen Spiegel 49, dessen Spiegelfläche
in einem Winkel von 45° gegen die optische Achse 151 der ersten Linse 131 geneigt
ist und oberhalb der ersten Linse 131 angeordnet
ist. Der Spiegel 49 erlaubt ein Einkoppeln des OCT-Messlichtstrahls 42 in
das Objektiv 121 bzw. 122 welches in der ersten Konfiguration
durch die erste Linse 131 gebildet
ist und welches in der zweiten Konfiguration durch die erste Linse 131 und die zweite Linse 132 gebildet ist. Wie in den 1A und 1B illustriert,
ist der Spiegel 49 lateral zwischen den zwei stereoskopischen
Strahlengängen des Mikroskopiesystems 3 angeordnet.
Dadurch durchsetzt der von dem Spiegel 49 reflektierte
OCT-Messlichtstrahl 42 einen zentralen Bereich der ersten
Linse 131 , bzw. in der zweiten
Konfiguration auch einen zentralen Bereich der zweiten Linse 132 . In anderen Ausführungsformen
kann der Spiegel 49 an einer anderen lateralen Position
angeordnet sein, so dass der von dem Spiegel 49 reflektierte
OCT-Messlichtstrahl 42 einen nicht zentralen Bereich der
ersten Linse 131 bzw. der zweiten
Linse 132 durchsetzt.
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Der
von dem Spiegel 49 reflektierte parallele OCT-Messlichtstrahl 42 durchsetzt
in der ersten Konfiguration die erste Linse 131 und
wird in dem Objektbereich 9 auf den vorderen Teil des Auges 7 fokussiert.
Der nach Durchtreten der ersten Linse 131 konvergente
OCT-Messlichtstrahl 51 weist einen objektseitigen Öffnungswinkel α1 auf. Der Öffnungswinkel α1 hängt von der Querschnittsausdehnung 1 des
OCT-Messlichtstrahls 42 und von der Brennweite f1 der ersten Linse 131 ab.
Je größer die Querschnittsausdehnung 1 des OCT-Messlichtstrahls 42 und
je kleiner die Brennweite f1 der ersten
Linse 131 umso größer
ist der Öffnungswinkel α1 des
konvergenten OCT-Messlichtstrahls 51. Je größer
wiederum der Öffnungswinkel α1 umso
kleiner wird ein Beleuchtungsfleck 52, welcher durch den
konvergenten Messlichtstrahl 51 in dem Objektbereich gebildet
ist. Je kleiner wiederum eine Ausdehnung dieses Beleuchtungsflecks 52 ist,
umso höher ist eine erreichbare laterale Auflösung
von durch das OCT-System 5 aufnehmbaren Volumendaten des
Auges 7.
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Der
teilweise in das Objekt 7 eindringende OCT-Messlichtstrahl 51 wechselwirkt
mit Materie innerhalb der Eindringtiefe, was ein Reflektieren umfasst,
so dass OCT-Messlicht 53 von dem Objekt zurückkehrt. OCT-Messlicht 53 durchläuft
im Wesentlichen den gleichen Weg zurück, welcher durch
OCT-Messlichtstrahl 42 zum Objekt 7 hin durchlaufen
wurde, um durch die optische Faser 36 zu den OCT-Komponenten 32 geführt zu
werden. OCT-Komponenten 32 umfassen Vorrichtungen, um OCT-Messlicht 54 mit
einem zweiten Teil des ursprünglich erzeugten OCT-Messlichts,
d. h. Referenzlicht, zu überlagern und das überlagerte
Licht zu detektieren. In Abhängigkeit einer Ausgestaltung
des OCT-Systems 5, etwa als Time-Domain-OCT, Spektral-Domain-OCT
oder Swept-Source-OCT, erfolgt eine Analyse und eine Detektion des überlagerten
Lichts auf verschiedene Weise, wie oben erläutert.
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Über
Signalleitung 56 werden Intensitäten des detektierten überlagerten
Lichts an die Steuereinheit 22 ausgegeben. Steuereinheit 22 ist
mit einem Prozessierungssystem ausgestattet, welches dazu ausgebildet
ist, die Intensitätsdaten zu verarbeiten, um Volumendaten
des Objekts 7 zu erhalten, welche eine Struktur des Objekts 7 innerhalb
eines abgetasteten Volumenbereichs repräsentieren. Die
Volumendaten können auf einem Anzeigesystem 58 dargestellt
werden. Die Verarbeitung, die Darstellung der Daten, sowie weitere
Steuerprozesse können von einem Benutzer über
die Konsole 60 eingegeben bzw. gesteuert werden. Weiterhin
umfasst das Steuersystem 22 ein Datenspeichersystem zum
Speichern von Einstellungen des Ophthalmoskopie-Systems und von
ermittelten Daten.
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Die
in 1B illustrierte zweite Konfiguration des Ophthalmoskopie-Systems 1 ermöglicht
die Aufnahme von hochaufgelösten Volumendaten des Objekts 7 unter
Benutzung des OCT-Systems 5. Wie oben erwähnt,
ist in der zweiten Konfiguration das Objektiv 122 durch
die erste Linse 131 und die zweite
Linse 132 gebildet, indem die zweite
Linse 132 derart durch die Schwenk-
und Fokussiereinrichtung 17 verschwenkt wurde, dass die
optische Achse 152 der zweiten
Linse 132 koaxial mit der optischen
Achse 151 der ersten Linse 131 angeordnet ist. Somit durchsetzen
sowohl der Mikroskopiestrahlengang als auch der OCT-Strahlengang
die erste Linse 131 als auch die
zweite Linse 132 . Das aus dem Austrittsende 38 der
optischen Faser 36 austretende OCT-Messlicht 34 wird
wiederum durch die Kollimatorlinse 40 in einen parallelen
OCT-Messlichtstrahl 42 überführt. Der
OCT-Messlichtstrahl 42 hat eine Querschnittsausdehnung 1,
welche unverändert gegenüber der Querschnittsausdehnung 1 in
der ersten Konfiguration ist. In konventionellen Systemen wurde
hingegen zur Verbesserung der lateralen Auflösung eines
OCT-Systems häufig eine Querschnittsausdehnung des OCT-Messlichtstrahls
vergrößert. In diesen herkömmlichen Systemen
führte dies jedoch nachteilig dazu, dass auch ein entsprechend
vergrößerter Spiegel 49 vorgesehen werden
musste, um den OCT-Messlichtstrahl durch ein Objektiv des Mikroskopiesystems
zu führen. Die Vergrößerung des Spiegels 49 führte
in herkömmlichen Systemen zu einer Vignettierung des Mikroskopiestrahlenganges,
was sich nachteilig auf die Abbildungseigenschaften des Mikroskopiesystems
auswirkte.
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Gemäß der
in 1B dargestellten zweiten Konfiguration des Ophthalmoskopie-Systems
gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung wird auch zum Aufnehmen eines hochaufgelösten
OCT-Datensatzes ein unverändert kleiner Spiegel 49 verwendet,
welcher eine Vignettierung des Mikroskopiestrahlenganges vermindert.
Wie in den 1A und 1B illustriert,
ist eine lineare Ausdehnung m einer Projektion des Spiegels auf
eine Ebene senkrecht zu der optischen Achse 151 der
ersten Linse 131 sehr viel kleiner,
etwa um einen Faktor 2 bis 3, als eine lineare Ausdehnung L der
ersten Linse 131 in derselben Ebene.
Die lineare Ausdehnung der zweiten Linse 132 beträgt
ebenfalls L.
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In
der zweiten Konfiguration durchsetzt der von dem Spiegel 49 reflektierte
OCT-Messlichtstrahl 42 das Objektiv 122 ,
welches durch die erste Linse 131 und
die zweite Linse 132 gebildet ist,
um als konvergenter OCT-Messlichtstrahl 51 auf dem Objekt
in dem Objektbereich 9 fokussiert zu werden. Dabei beträgt
ein objektseitiger Öffnungswinkel des konvergenten OCT-Messlichtstrahls 51 α2. Aufgrund der stark verminderten Brennweite
f2 in der zweiten Konfiguration verglichen
mit der Brennweite f1 in der ersten Konfiguration
ist α2 etwa doppelt so groß wie α1. Damit wird in der zweiten Konfiguration
durch den OCT-Messlichtstrahl 51 ein Beleuchtungsfleck
in dem Objektbereich 9 gebildet, dessen laterale Ausdehnung
etwa halb so groß ist wie in der ersten Konfiguration.
Damit können etwa doppelt so hoch aufgelöste OCT-Volumendaten
in der zweiten Konfiguration aufgenommen werden als in der ersten
Konfiguration.
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2 zeigt
schematisch eine Ausführungsform der Linse
131 , welche in dem in
1A und
1B illustrierten
Ophthalmoskopie-System
1 verwendet werden kann. Weiterhin
ist in
2 ein OCT-Strahlengang eingezeichnet. Die erste
Linse
131 ist durch zwei Teillinsen
L
12 und L
23 gebildet,
die miteinander verkittet sind. Die Teillinse L
12 weist
die sie begrenzenden Oberflächen O
1 und
O
2 auf, die Linse L
23 weist
die sie begrenzenden Oberflächen O
2 und
O
3 auf. Die Krümmungsradien der
Oberflächen O
1, O
2 und
O
3, und die Dicken und das Material der
Teillinsen L
12 und L
23 sind
in der folgenden Tabelle 1 aufgeführt. Die Angaben zu dem
verwendeten Glas der Teillinsen sind Typenbezeichnungen, wie sie
von der Firma Schott AG, 55122 Mainz, Deutschland verwendet werden. Tabelle 1
Linse | Oberfläche | Teillinse | RADIUS/mm | DICKE/mm | GLAS |
131 | O1 | | 120.570 | | |
| L12 | | 10.50 | S
NPK52A |
O2 | | –79.4330 | | |
| L23 | | 5.100 | S
NBAF4 |
O3 | | –266.070 | | |
132 | O4 | | 266.070 | | |
| L45 | | 5.100 | S
NBAF4 |
O5 | | 79.4330 | | |
| 156 | | 10.50 | S
NPK52A |
O6 | | –120.570 | | |
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Illustriert
sind weiterhin OCT-Messlichtstrahlen 42a, 42b und 42c,
welche während einer Schwenkbewegung der Scan-Spiegel 471 und 472 unter
verschiedenen Winkeln auf die erste Linse 131 auftreffen.
Dabei hat jeweils der OCT-Messlichtstrahl 42a, 42b und 42c eine
Querschnittsausdehnung 1, welche sehr viel kleiner ist
als eine Ausdehnung L der ersten Linse 131 .
Nach Durchtritt des parallelen OCT-Messlichtstrahls 42a wird dieser
in einen konvergenten OCT-Messlichtstrahl 51a überführt,
um in einem Beleuchtungsfleck 52a innerhalb des Objektbereichs 9 in
der Objektebene 11 fokussiert zu werden. Entsprechend wird
der OCT-Messlichtstrahl 42b an dem Beleuchtungsfleck 52b und
der OCT-Messlichtstrahl 42c bei dem Beleuchtungsfleck 52c fokussiert.
Weiterhin ist eingezeichnet, dass die Objektebene 11, in
welcher das untersuchende Objekt angeordnet ist, in einem Abstand
der Brennweite f1 der ersten Linse 131 von der Hauptebene 141 der
ersten Linse 131 angeordnet ist.
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3A illustriert
schematisch eine Ausführungsform des Objektivs 122 des Ophthalmoskopie-Systems in der
zweiten Konfiguration, welches durch die erste Linse 131 und die zweite Linse 132 gebildet ist. Die 3A und 3B sind
etwa im gleichen Maßstab illustriert wie die 2,
um die Änderung der Brennweite in den beiden Konfigurationen
zu illustrieren.
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Die
Linse 131 ist die in 2 illustrierte
und in Tabelle 1 beschriebene Linse, welche eine Brennweite von
200 mm aufweist. Die zweite Linse 132 gleicht
in einem Aufbau der ersten Linse 131 ,
ist jedoch entgegengesetzt orientiert. Die zweite Linse 132 ist durch die Teillinsen L45 und L56 gebildet,
welche die Oberflächen O4, O5 und O6 aufweisen,
deren Daten ebenfalls in Tabelle 1 gegeben sind. OCT-Messlichtstrahlen 42a, 42b und 42c fallen
unter verschiedenen Winkeln auf das durch die erste Linse 131 und die zweite Linse 132 gebildete Objektiv, um konvergente
OCT-Messlichtstrahlen 51a, 51b bzw. 51c zu
bilden und bei den Beleuchtungsflecken 52a, 52b bzw. 52c in
der Objektebene 11 fokus siert zu werden. Das in 3A illustrierte
Objektiv 122 aus der ersten Linse 131 und der zweiten Linse 132 weist eine Brennweite f2 auf,
deren Kehrwert sich als die Summe der Kehrwerte der Brennweiten
der ersten Linse 131 und der zweiten
Linse 132 ergibt. Somit beträgt
die Brennweite f2 100 mm.
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3B zeigt
eine weitere Ausführungsform eines Objektivs
12'2 , welches in der zweiten Konfiguration des
Ophthalmoskopie-Systems
1 verwendet werden kann. Das Objektiv
12'2 ist durch die erste Linse
131 und eine zweite
13'2 gebildet.
Die erste Linse
131 gleicht wiederum
der in
2 dargestellten Linse, deren optische Daten in
Tabelle 1 gegeben sind. Die zweite Linse
13'2 umfasst
drei Teillinsen L
78, L
89 und
L
1011, welche die Oberflächen O
7, O
8, O
9,
O
10 und O
11 aufweisen.
Die Krümmungsradien dieser Oberflächen sowie die
Dicken und Materialien der Teillinsen sind in Tabelle 2 wiedergegeben.
Die Linse
13'2 weist eine Brennweite
von 100 mm auf. Damit ergibt sich eine Brennweite f
2 des
in
3B dargestellten Objektivs
12'2 aus
der ersten Linse
131 und der zweiten
Linse
13'2 von 200/3 mm, d. h.
etwa 67 mm. Somit kann bei Verwendung des Objektivs
12 aus
der ersten Linse
131 und der zweiten
Linse
13'2 in der zweiten Konfiguration
die laterale Auflösung des OCT-Systems theoretisch um einen
Faktor 3 verbessert werden. Tabelle 2
Linse | Oberfläche | Teillinse | RADIUS/mm | DICKE/mm | GLAS |
131 | O1 | | 120.570 | | |
| L12 | | 10.50 | S
NPK52A |
O2 | | –79.4330 | | |
| L23 | | 5.100 | S
NBAF4 |
O3 | | –266.070 | | |
13'2 | O7 | | 129.57 | | |
| L78 | | 7.7 | X
PSK3 |
O8 | | –77.179 | | |
| L89 | | 4.0 | S
SF10 |
O9 | | –771.79 | | |
O10 | | 74.989 | | |
| L1011 | | 6.0 | X
SK10 |
O11 | | 562.34 | | |
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Es
wurden experimentelle Untersuchungen hinsichtlich der lateralen
Auflösung des OCT-Systems durchgeführt. Zunächst
wurden Messungen unter Verwendung eines Time-Domain-Systems durchgeführt, welches
OCT-Messlicht einer Wellenlänge von 1300 nm verwendet.
Bei Verwendung der ersten Linse 131 als Objektiv 121 wurde dabei eine laterale Auflösung
von 33,6 μm erreicht. Wurde dagegen das in 3B dargestellte
Objektiv 12'2 mit den Linsen 131 und 13'2 verwendet,
so wurde eine Auflösung von 12,5 μm erreicht.
Somit ergab sich in der zweiten Konfiguration eine Verbesserung
der lateralen Auflösung fast um den theoretisch erwarteten
Faktor von 3.
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Weitere
experimentelle Daten hinsichtlich der lateralen Auflösung
des OCT-Systems wurden unter Verwendung eines Fourier-Domain-Systems
ermittelt, welches OCT-Messlicht einer Wellenlänge von
840 nm verwendet. Unter Verwendung des durch die Linse 131 gebildeten Objektivs 121 , welches eine Brennweite von 200 mm
hat, wurde eine laterale Auflösung von 20,5 μm
ermittelt. Wurde in der zweiten Konfiguration des Ophthalmoskopie-Systems 1 als
Objektiv 122 die in 3A illustrierte
Kombination der baugleichen Linsen 131 und 132 verwendet, so wurde eine laterale
Auflösung von 9 μm erreicht. Damit wurde die theoretisch
erwartete Verbesserung der lateralen Auflösung sogar überschritten.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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