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Die
Erfindung betrifft eine Feder aus einem Faserverbundwerkstoff, die
zwei Endabschnitte und dazwischen angeordnete Windungsabschnitte
aufweist, sowie ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Herstellung
derselben.
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Federn
sind als Konstruktionselemente des Maschinenbaus allgemein bekannt.
So gibt es beispielsweise Blattfedern, Tellerfedern, Schraubenfedern
oder Spiralfedern, die im Hinblick auf die ihnen zugeteilte Aufgabe
in unterschiedlicher Geometrien, Abmessungen und Eigenschaften,
beispielsweise als Zugfeder, als Druckfeder oder als Drehfeder,
verwendet werden. Derartige Federn sind üblicherweise aus einem
Federstahl hergestellt, welcher der Feder eine je nach Auslegung
und Abmessung unterschiedliche Federkraft verleiht. Wenngleich derartige
Stahl-Federn eine Reihe von Vorteilen aufweisen, so sind diese für
einige Anwendungsfälle weniger gut geeignet. Insbesondere
bei vergleichsweise großen Federn macht sich deren Gewicht
nachteilig bemerkbar. So ist im modernen Fahrzeugbau der Bedarf
für Federn entstanden, welche die gleichen oder bessere
Eigenschaften als Stahl-Federn haben, aber dennoch leicht sind.
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Vor
diesem Hintergrund ist aus der
DE 30 00 520 A1 eine mit Kohlenstoff-Fasern
verstärkte, schraubenförmig gewickelte Feder sowie
ein Verfahren zu deren Herstellung bekannt geworden. Diese Faserverbundwerkstoff-Schraubenfeder
besteht aus geflochtenen Kohlenstoff-Fasern und einer Menge eines
als Einbettungsmaterial für die geflochtenen Fasern dienenden
Harzes, wobei die Kohlenstoff-Fasern in einem Winkel von etwas plus
oder minus 30° bis plus oder minus 60° zur Litzenachse
geflochten sind.
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Um
eine solche kohlenstofffaserverstärkte Schraubenfeder herzustellen
ist gemäß dem aus dieser Druckschrift bekannten
Verfahren vorgesehen, dass man eine aus Kohlenstoff-Fasern bestehende Litze,
in der Fasern in einem Winkel von etwas plus oder minus 30° bis
plus oder minus 60° zur Litzenachse geflochten sind, mit
einem als im wesentlichen geschlossenes, zusammenhängendes
Einbettungsmaterial dienenden nicht erstarrten Harz tränkt,
die so getränkte Litze in ein Nut wickelt, die sich schraubenförmig
längs der Oberfläche eines zylindrischen Dorns
erstreckt, und hierdurch dem mit Kohlenstoff-Fasern verstärkten
Schraubenfederverbundmaterial die Schraubenform verleiht, anschließend
das als Einbettungsmaterial der Schraubenfeder dienendes Harz zum
Erstarren bringt, und schließlich die feste Feder vom Dorn
abnimmt.
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Dieses
Herstellverfahren wird als wenig praxisgerecht beurteilt, da insbesondere
das Ausformen der erstarrten Feder von dem Dorn Schwierigkeiten bereitet.
Außerdem lässt sich mit dem bekannten Herstellverfahren
kein kontinuierlicher Herstellprozess verwirklichen, wodurch die
Herstellkosten bei einem solchen Herstellverfahren vergleichsweise
hoch sind.
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Vor
diesem Hintergrund liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein
Verfahren und eine Vorrichtung zur Herstellung einer Feder aus einem
Faserverbundwerkstoff vorzuschlagen, mit denen Federn aus einem
Faserverbundwerkstoff kontinuierlich und kostengünstig
herstellbar sind. Zudem soll eine solche Feder hinsichtlich ihres
Aufbaus beschrieben werden.
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Die
Lösung dieser Aufgaben ist in den unabhängigen
Ansprüchen 1, 15 und 24 beschrieben, während vorteilhafte
Ausgestaltungen und Weiterbildungen in den jeweils zugeordneten
Unteransprüchen definiert sind.
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Der
Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, dass sich eine Feder aus
einem Faserverbundmaterial durch ein mäanderförmiges
Falten bzw. Formen eines kontinuierlich einer Fertigungsvorrichtung
zugeführten Stranges aus Prepreg-Material herstellen lässt,
wobei das Prepreg-Material bekanntermaßen aus Kunstfasern
besteht, welche in einer nicht erstarrten Kunstharzmatrix eingebettet
sind. Eine darauf aufbauende Erkenntnis besteht darin, dass die ein zelnen,
durch das geschilderte Falten des Prepreg-Materials entstandenen
Windungsabschnitte einer solchen Feder jeweils sequentiell nacheinander Aushärten
müssen, bevor der nächste Windungsabschnitt durch
Falten hergestellt und ausgehärtet wird. Eine zentrale
Bohrung oder Öffnung in der fertig gestellten Feder lässt
sich gemäß einer weiteren Erkenntnis durch ein
Ablegen von mehreren Prepreg-Lagen vertikal übereinander
erzeugen, die wechselweise einem Sinus- bzw. Kosinus-Kurvenverlauf
folgen.
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Gemäß den
Merkmalen des Anspruchs 1 weist eine erfindungsgemäße
Feder aus einem Faserverbundwerkstoff daher zwei Endabschnitte und dazwischen
angeordnete Windungsabschnitte auf, wobei die Endabschnitte und
die Windungsabschnitte über Umlenkabschnitte einstückig
miteinander verbunden sind, und bei der alle genannten Abschnitte aus
wechselweise übereinander gelegten, geometrisch unterschiedlich
geformten und mäanderförmig gefalteten Lagen eines
Faserverbundwerkstoffes bestehen.
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Eine
solche Feder weist, grob betrachtet, in etwa die gleiche Form auf
wie ein entlang seiner Längserstreckung mäanderförmig
gefaltetes, rechteckiges Stück Papier, wobei die gefalteten
Abschnitte alle von einem zentralen Loch durchdrungen sind. Sie
weist dennoch alle wesentlichen Eigenschaften einer Feder, insbesondere
einer Druck- oder Zugfeder, auf.
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Gemäß einer
Weiterbildung der Erfindung ist der Faserverbundwerkstoff aus Prepreg-Lagen
gebildet, welche entlang ihrer Längserstreckung sinus- oder
kosinus-förmig verlaufen und wechselweise übereinander
gelegt sind. Vorzugsweise ist hierbei vorgesehen, dass mehrere Schichten
von sinus- oder kosinus-förmig verlaufenden Prepreg-Lagen vertikal
derart übereinander gelegt sind, und dass die jeweiligen
Prepreg-Lagen wechselweise dem Verlauf der gleichen Sinuskurve oder
dem Verlauf der gleichen Kosinus-Kurve folgen.
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Ein
solchermaßen gebildeter Strang eines noch nicht abgebundenen
Faserverbundmaterials weist in einer Draufsicht betrachtet entlang
seiner Längs erstreckung zwei Prepreg-Hauptstränge
auf, die jeweils dem Verlauf einer Sinus-Kurve bzw. einer Kosinus-Kurve
folgen. Dabei wechseln die beiden Prepreg-Hauptstränge
jeweils von rechts nach links und umgekehrt, wobei diese in den Überlagerungspunkten
wechselweise oben oder unten liegen. Hierauf wird noch detaillierter
im Zusammenhang mit einem Ausführungsbeispiel eingegangen.
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Bei
dieser Feder ist bevorzugt vorgesehen, dass dort, wo sich Lagen
des Faserverbundwerkstoffes kreuzen, die jeweiligen Umlenkabschnitte
der Feder gebildet sind.
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Sofern
die technischen Randbedingungen es erfordern, kann gemäß einer
Weiterbildung einer erfindungsgemäßen Feder vorgesehen
sein, dass deren Endabschnitte und Windungsabschnitte als Flächengebilde
mit weitgehend planen Oberflächen und die Umlenkabschnitte
gekrümmt ausgebildet sind. Durch eine solche gekrümmte,
und demnach nicht scharfkantig gefaltete Ausbildung der Umlenkabschnitte
werden vorteilhaft Spannungsspitzen in dem Material der fertigen
Feder vermieden.
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Um
geradflächige sowie horizontal ausgerichtete Lagerstellen
der Feder auszubilden ist bevorzugt vorgesehen, dass die Endabschnitte
der Feder entlang einer Querachse Ly rechtwinklig zur Längsachse
Lx der Feder ausgerichtet angeordnet sind.
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Abweichend
davon weisen die Windungsabschnitte einen Steigungswinkel in Richtung
der Längserstreckung der Feder auf, so dass diese Windungsabschnitte
entsprechend der Faltung unter einem Winkel α in Bezug
zu den Endabschnitten angeordnet sind, der größer
als 0° und kleiner als 45° ist.
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Wie
bereits kurz angedeutet weist eine erfindungsgemäß hergestellte
Feder zwei Endabschnitte auf, die zeitlich nacheinander ausgehärtet
sind. Ein weiteres Merkmal einer solchen erfindungsgemäß hergestellten
Feder besteht darin, dass die Endabschnitte und die Windungsabschnitte über
die Längserstreckung der Feder gesehen jeweils zeitlich nacheinander
ausgehärtet sind. In Weiterentwicklung dieses Merkmals
kann vorgesehen sein, dass zumindest ein Endabschnitt und ein genau
diesem Endabschnitt zugeordneter Umlenkabschnitt gleichzeitig ausgehärtet
sind. Außerdem kann ein strukturelles Merkmal einer erfindungsgemäß hergestellten Faserverbundmaterial-Feder
darin bestehen, dass die Windungsabschnitte jeweils mit einem zugeordneten
Umlenkabschnitt gleichzeitig ausgehärtet sind.
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Abweichend
hiervon kann in einer als schlechter eingeschätzten, weil
diskontinuierlich hergestellten Feder vorgesehen sein, dass bei
dieser Feder sowohl die Endabschnitte als auch die Umlenk- und Windungsabschnitte
gleichzeitig ausgehärtet sind. Dieses gleichzeitige Aushärten
kann beispielsweise nach einem Ablegen eines Abschnittes des Faserverbund-Materialstrangs
auf einer gefalteten Oberfläche einer Form sowie ein anschließendes Pressen
des Faserverbund-Materialstranges unter Wärmeeinwirkung
erfolgen.
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Als
weniger vorteilhaft wird die gerade beschriebene Feder sowie das
zugehörige Herstellverfahren deswegen beurteilt, weil bei
diesem diskontinuierlichen Herstellverfahren die Fasern des Faserverbund-Materialstranges
nicht unter einer Zugbelastung ausgehärtet werden können.
Hierdurch sind die Fasern des Faserverbund-Materialstranges der
Feder zu wenig gerichtet geordnet, so dass nicht optimale Eigenschaften
einer solchen Feder erwartet werden.
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Daher
ist bei einer nach einem bevorzugten Herstellverfahren produzierten
Faserverbundmaterial-Feder vorgesehen, dass deren einander zugeordneten
Abschnitte, nämlich jeweils Endabschnitt und Umlenkabschnitt
sowie Windungsabschnitt und Umlenkabschnitt, unter einer Zugbelastung
der Fasern des Faserverbundwerkstoffs ausgehärtet sind.
Diese Zugbelastung ist zur Erhaltung des Sinus- bzw. Kosinus-Verlaufs
der Prepreg-Lagen nicht sonderlich hoch, sie reicht aber aus, damit
die Fasern der Feder im Wesentlichen parallel zueinander ausgerichtet sind,
wodurch auch ein optimales Verhältnis von Faseranteil zu
Harzanteil in der fertigen Feder erzeugt ist. Dies liegt unter anderem
daran, dass sich das Kunstharz bei parallel zueinander ausgerichteten
Fasern besonders gut zwischen den Fasern verteilen sowie überschüssiges
Kunstharz leichter abfließen kann.
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Damit
eine erfindungsgemäß hergestellte Faserverbundmaterial-Feder
gewünschte mechanische Eigenschaften hat kann vorgesehen
sein, dass die Materialdicke der Umlenkabschnitte größer
als die Materialdicke der Endabschnitte und der Windungsabschnitte
ist.
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Noch
wichtiger ist die Einstellung des Faservolumenanteils in den jeweiligen
Federquerschnitten, also in den Endabschnitten, den Windungsabschnitten
und den Umlenkabschnitten der Feder, wodurch die dort vorliegenden
Federeigenschaften bestimmt sind. Der Faservolumenanteil ist dabei
der prozentuale Anteil der Fasern in einem jeweiligen Bauteilquerschnitt
des Faserverbundwerkstoffes. Beträgt beispielsweise der
Anteil des Kunstharzes in einem solchen Bauteilquerschnitt 34%,
so beträgt der Faservolumenanteil an dieser Stelle 66%.
Je höher der Faservolumenanteil in einem bestimmten Federabschnitt
ist, desto steifer ist die Faserverbundfeder an dieser Stelle. Andererseits
ist dieser Federabschnitt umso weicher eingestellt, je geringer
der Anteil der Fasern in dem betrachteten Bauteilquerschnitt ist.
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So
kann beispielsweise vorgesehen sein, dass der Faservolumenanteil
in den Umlenkabschnitten größer ist als in den
Endabschnitten und in den Windungsabschnitten, so dass in den dynamisch
besonders stark beanspruchten Umlenkabschnitten der Feder eine erhöhte
Steifigkeit realisiert ist.
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Bei
einer anderen Auslegung kann vorgesehen sein, dass der Faservolumenanteil
in den Umlenkabschnitten kleiner ist als in den Endabschnitten und
in den Windungsabschnitten, so dass in den Umlenkabschnitten der
Feder eine geringere Bauteilsteifigkeit vorliegt.
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Bei
einer weiteren Auslegung kann vorgesehen sein, dass der Faservolumenanteil
in den Umlenkabschnitten gleich ist wie in den Endabschnitten und in
den Windungsabschnitten, so dass überall in der Faserverbundfeder
die gleiche Bauteilsteifigkeit vorliegt.
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Schließlich
können die Umlenkabschnitte, die Endabschnitte und die
Windungsabschnitte der Feder mit jeweils unterschiedlichen Faservolumenanteilen
ausgebildet sein.
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Die
jeweilige Einstellung des Faservolumenanteils lässt sich
durch ein mehr oder weniger starkes Herauspressen von noch nicht
abgebundenem Kunstharz aus den Abschnitten der Faserverbundmaterial-Bahn
erreichen.
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Ein
weiteres Merkmal einer erfindungsgemäß hergestellten
Feder besteht darin, dass die Umfangskontur der Feder an jedem Endabschnitt
und Windungsabschnitt im Bereich der Umlenkabschnitte geradlinig
und in den dazwischen liegenden Bereichen der End- und Windungsabschnitte
kreisbogenförmig ausgebildet ist. Die Geradlinigkeit der
Umlenkabschnitte ist durch ein geradliniges Umlegen oder Falten
des Faserverbund-Materialstranges erzeugt, während die
kreisbogenförmige Geometrie der anderen Umfangsabschnitte
durch den sinus- bzw. kosinusförmigen Verlauf der Prepreg-Lagen
erzeugt wurde.
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Weiter
besteht ein weiteres vorteilhaftes Merkmal einer erfindungsgemäß ausgebildeten
Feder darin, dass diese aufgrund des gewählten Sinus- bzw.
Kosinus-Verlaufs und der gewählten Breite der Prepreg-Lagen
quer zu deren Längserstreckung nach ihrem Aushärten
eine zentrale Bohrung oder Ausnehmung aufweist, welche alle Endabschnitte und
Windungsabschnitte der Feder durchdringt.
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Als
Grundmaterialien für die Prepreg-Lagen kommen Fasern aus
Glas, Kohlenstoff oder beispielsweise Aramid in Frage. Zur Erzeugung
der Harzmat rix der Prepreg-Lagen werden vorzugsweise duroplastische
Harze verwendet, die mit Härtern und Beschleunigern gemischt
sind.
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Weiter
sieht die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung einer erfindungsgemäßen
Faserverbundmaterial-Feder vor, welcher folgende Verfahrensschritt
aufweist:
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S1:
Zuführen von wenigstens zwei Prepreg-Bahnen zu einer Transportvorrichtung.
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S2:
Wechselweises Ablegen der wenigstens zwei Prepreg-Bahnen auf der
Transportvorrichtung derart, dass eine Prepreg-Bahn einer Sinus-Kurve und
die andere Prepreg-Bahn einer Kosinus-Kurve folgt, die eine gemeinsame,
nicht ausgehärtete Faserverbundwerkstoff-Bahn bilden.
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S3:
Zuführen der nicht ausgehärteten Faserverbundwerkstoff-Bahn
zu einem Heizgerät und Einziehen der Faserverbundwerkstoff-Bahn
in einen Spalt zwischen zwei Heizwalzen, die in Förderrichtung
gesehen hinter dem Heizgerät angeordnet sind.
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S4:
Umlenken der Faserverbundwerkstoff-Bahn um eine der beiden Heizwalzen
um weniger als 181°.
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S5:
Stopp des Transports der Faserverbundwerkstoff-Bahn.
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S6:
Betätigen des Heizgerätes sowie der Heizung der
von der Faserverbundwerkstoff-Bahn teilweise umschlungenen Heizwalze.
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S7:
Aushärten eines Endabschnitts oder eines Windungsabschnitts
unter dem Heizgerät und gleichzeitiges Aushärten
eines Umlenkabschnitts auf der Heizwalze.
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S8:
Weitertransport des ausgehärteten Endabschnitts oder des
ausgehärteten Windungsabschnitts durch den Spalt der beiden
Heizwalzen und gleichzeitiger Weitertransport des ausgehärteten Umlenkabschnitts
durch Abheben des Umlenkabschnitts von der Heizwalze.
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S9:
Zuführen und Umlenken eines noch nicht ausgehärteten
Abschnitts der Faserverbundwerkstoff-Bahn um die gegenüberliegende
Heizwalze um weniger als 181°.
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S10:
Weiter mit Schritt S5 bis Schritt S9, solange, bis die gewünschte
Länge der Feder erreicht ist.
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S11:
Abtrennen der Feder bei Erreichen einer bestimmten Länge.
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S12:
Abtransport der Feder und weiter mit Schritt S6.
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Mit
diesem Herstellverfahren lassen sich erfindungsgemäß ausgebildete
Federn aus einem Faserverbundwerkstoff in einem kontinuierlichen
Herstellprozess sehr kostengünstig produzieren. Das Aushärten
der Faserverbundmaterial-Bahn unter dem Heizgerät und auf
den Heizwalzen erfolgt zur Erzielung kurzer Taktzeiten vorzugsweise
nur solange, bis diese Abschnitte der Feder ausreichend steif sind, um
ihre dann vorliegende geometrische Form beizubehalten. Die in diesen
Federabschnitten enthaltende Restwärme dient im weiteren
Verfahrensablauf zum vollständigen Aushärten derselben.
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Gemäß einer
Weiterbildung dieses Herstellverfahrens ist vorgesehen, dass unter
dem Heizgerät ein planer oder nur gering gekrümmter
Abschnitt der Faserverbundmaterial-Bahn zu einem Endabschnitt oder
zu einem Windungsabschnitt aushärtet wird. Wenngleich dieses
Herstellmerkmal bevorzugt wird, so ist es nicht ausgeschlossen,
die End- und Windungsabschnitte mehr oder weniger stark gekrümmt auszuhärten,
sofern die gewünschte Geometrie der herzustellenden Feder
dies erfordert.
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Um
zu Beginn der Produktion von erfindungsgemäßen
Federn einen Federabschnitt vorliegend zu haben, mit dem die zukünftige
Feder unter Zugspannung gehalten und mit einem noch nicht ausgehärteten
Abschnitt leicht um die jeweilige Heizwalze geschlungen wird, ist
gemäß einer weiteren Ausgestaltung vorgesehen,
dass zu Beginn der Herstellverfahrens ausschließlich unter
dem Heizgerät und vor den Heizwalzen ein planer oder nur
gering gekrümmter Abschnitt der Faserverbundmaterial-Bahn
zu einem Endabschnitt aushärtet wird.
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Außerdem
ist vorgesehen, dass das Umlenken und ein Anpressen der noch nicht
ausgehärteten Faserverbundmaterial-Bahn auf der jeweils
zugeordneten Heizwalze mit Hilfe wenigstens einer Anpress- und Umlenkwalze
erfolgt. Durch diesen Verfahrensschritt wird erreicht, dass die
Faserverbundmaterial-Bahn glatt und vollflächig auf der
jeweiligen Heizwalze aufliegt sowie unter dem Einfluss einer Zugspannung
unter dem Heizgerät und der auf der Heizwalze aushärten
kann.
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Um
eine Umfangsgeometrie der herzustellenden Feder erzeugen zu können,
die weitgehend der einer konventionellen Schraubenfeder aus einem Federstahl
entspricht und um einen gewünschten Faservolumenanteil
in bestimmten Querschnitten der Feder einzustellen, ist gemäß einer
weiteren Ausgestaltung vorgesehen, dass die Führung und
Formgebung der noch nicht ausgehärteten Faserverbundmaterial-Bahn
vor dem Heizgerät und/oder auf den Heizwalzen so erfolgt,
dass die Feder eine Umfangsgeometrie mit an den Umlenkabschnitten
geraden Verlauf und zwischen diesen Umlenkabschnitten einen kreisabschnittförmigen
Verlauf aufweist. Der sinus- bzw. kosinusförmige Verlauf
der Prepreg-Lagen bietet hierzu die besten Voraussetzungen.
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In
diesem Zusammenhang wird es daher als vorteilhaft betrachtet, wenn
das Herstellverfahren so betrieben wird, dass die Führung
und Formgebung sowie die Einstellung des Faservolumenanteils der noch
nicht ausgehärteten Faserverbundmaterial-Bahn vor dem Heizgerät
und/oder auf den Heizwalzen so erfolgt, dass die Materialdicke der Umlenkabschnitte
größer ist als die Materialdicke der Endabschnitte
sowie der Windungsabschnitte.
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In
Weiterbildung dieses zuletzt genannten Verfahrensschrittes ist bevorzugt
vorgesehen, dass die noch nicht ausgehärteten Faserverbundmaterial-Bahn
vor dem Heizgerät und/oder auf den Heizwalzen derartig
quer zu ihrer Längserstreckung zusammengedrückt
wird, dass die Materialdicke der Umlenkabschnitte größer
ist als die Materialdicke der Endabschnitte sowie der Windungsabschnitte.
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Die
Feder wird zur Einstellung der konkreten Federeigenschaften von
Abschnitten der Feder so hergestellt, dass der Faservolumenanteil
der jeweiligen Umlenkabschnitte, Endabschnitte und Windungsabschnitte
kleiner, gleich oder größer ist als der Faservolumenanteil
der jeweils benachbarten Umlenkabschnitte, Endabschnitte und Windungsabschnitte.
Die Einstellung des jeweiligen Faservolumenanteils wird vorzugsweise
durch ein abschnittweises Herauspressen von noch nicht abgebundenem
Kunstharz aus der zugeführten Faserverbundmaterial-Bahn
erreicht.
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Zur
Einstellung und Fixierung des Steigungswinkels α der Windungsabschnitte
der Feder kann gemäß einem weiteren Verfahrensschritt
vorgesehen sein, dass der Steigungswinkel α der Windungsabschnitte
durch ein Verschwenken der Heizwalzen um einen bestimmten Verschwenkweg über
oder unter diejenige Ebene erfolgt, in der die Faserverbundmaterial-Bahn
unter dem Heizgerät liegt.
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Um
das beschriebene Herstellverfahren durchführen zu können
ist eine Vorrichtung zur Herstellung einer Feder aus einem Faserverbundmaterial
notwenig, die nachfolgend kurz beschrieben wird. Diese Vorrichtung
ist gekennzeichnet durch folgende Vorrichtungsbestandteile:
- – eine Zuführzone zum Zuführen
von wenigstens zwei Prepreg-Bahnen zu einer Transportvorrichtung,
- – ein Ablege- und/oder Formwerkwerkzeug zum Ablegen
und Formen der wenigstens zwei Prepreg-Bahnen auf der Transportvorrichtung,
mit dem die Prepreg-Bahnen wechselweise dem Verlauf einer Sinus-Kurve
oder dem Verlauf einer Kosinus-Kurve folgend zur Bildung einer gemeinsamen,
nicht ausgehärteten Faserverbundwerkstoff-Bahn vertikal übereinander
abgelegt werden,
- – eine in Transportrichtung folgende und im Wesentlichen
geradflächige Heizzone mit einem Heizgerät zum
Formen und Aushärten von geradflächigen Endabschnitten
und Windungsabschnitten der Feder,
- – eine in Transportrichtung nach der Heizzone folgende
Umlenkzone zum Formen und Aushärten von gekrümmten
Umlenkabschnitten der Feder,
- – zwei in der Heizzone gegenüberliegend angeordnete
Heizwalzen, die einen Spalt zur Aufnahme der Faserverbundwerkstoff-Bahn
zwischen sich bilden,
- – ein Anpress- und Umlenkmittel zum wechselseitigen
Auflegen und Anpressen von noch nicht ausgehärteten Abschnitten
der Faserverbundwerkstoff-Bahn an eine der beiden Heizwalzen,
- – und eine Trennvorrichtung zum Abtrennen von Federn
vorbestimmter Länge von dem kontinuierlich hergestellten
Verlauf der Feder.
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Das
Anpress- und Umlenkmittel kann durch eine oder mehrere Walzen oder
Dorne bzw. Stäbe ausgebildet sein. Zudem kann gemäß einer
Abwandlung vorgesehen sein, dass unter dem Heizgerät gekrümmte
End- und Windungsabschnitte herstellbar sind. Da der Durchmesser
der Heizwalzen den Umlenkradius der Umlenkabschnitte der Faserverbund-Feder
bestimmt, sind diese vorzugsweise auswechselbar ausgebildet, um
so unterschiedliche Feder-Chargen herstellen zu können.
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Außerdem
wird es als sehr vorteilhaft beurteilt, wenn in dieser Herstellvorrichtung
eine Spannvorrichtung vorhanden ist, mit der im Zusammenwirken mit
der Vorschubkraft der beiden angetriebenen Heizwalzen eine Zugkraft
auf die Faserverbundwerkstoff-Bahn während deren Aushärten
erzeugbar ist.
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Weiter
ist bei dieser Herstellvorrichtung bevorzugt vorgesehen, dass im
Bereich der Zuführzone und/oder unmittelbar vor den beiden
Heizwalzen und/oder auf den beiden Heizwalzen Ablege- und/oder Formwerkzeugzeuge
an die noch nicht ausgehärtete Faserverbundwerkstoff-Bahn
ansetzbar sind, mit denen sich die Umfangsgeometrie und/oder der
Faservolumenanteil von Abschnitten der herzustellenden Feder formen
lässt.
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Hierzu
können die Oberflächen der beiden Heizwalzen selbst
als Formwerkzeuge zur Formung und/oder Einstellung des Faservolumenanteils
der noch nicht ausgehärteten Faserverbundwerkstoff-Bahn
ausgebildet sein, so dass sich unterschiedliche Umfangsgeometrien
und Federeigenschaften reproduzierbar herbeiführen lassen.
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So
können die Oberflächen der beiden Heizwalzen und/oder
die genannten Ablege- und/oder Formwerkzeugzeug im Bereich der Zuführzone
derartig ausgebildet sein, dass mit ihnen die Faserverbundwerkstoff-Bahn
im Bereich der späteren Umlenkabschnitte quer zu deren
Längserstreckung in ihrer Breite reduzierbar und in ihre
Materialdicke vergrößerbar ist, oder dass der
Faservolumenanteil in den Umlenkabschnitten gegenüber den
benachbarten Windungsabschnitten vergrößert ist.
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Schließlich
weist die Herstellvorrichtung bevorzugt eine Schwenkvorrichtung
auf, mit der die Heizwalzen über und unter diejenige Ebene
verschwenkbar sind, in der die Faserverbundmaterial-Bahn unter dem
Heizgerät liegt bzw. welche durch das Transportband der
Transportvorrichtung aufgespannt ist. Durch ein solches Verschwenken
der Heizwalzen lässt sich der Steigungswinkel α einstellen,
unter dem die Windungsabschnitte quer zur Längserstreckung
der Feder angestellt sind.
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Nachfolgend
werden eine erfindungsgemäß erzeugte Faserverbund-Feder,
eine Herstellvorrichtung dafür sowie die zur Herstellung
der Feder notwendigen Verfahrensschritte an Ausführungsbeispielen
mit Hilfe einer Zeichnung erläutert. In dieser zeigt
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1 eine
schematische Seitenansicht einer erfindungsgemäß ausgebildeten
und hergestellten Faserverbund-Feder,
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2 die
Feder der 1 in perspektivischen Sicht
A auf eine Stirnseite derselben,
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3 eine
schematische Darstellung einer Herstellvorrichtung zur Herstellung
der Feder gemäß 1 und 2,
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3a eine
schematisch Draufsicht auf zwei übereinander gelegte Prepreg-Lagen,
die dem Verlauf einer Sinus- bzw. Kosinus-Kurve folgen, und
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4 bis 11 schematische
Darstellungen von weiteren Produktionsschritten zur Herstellung
einer erfindungsgemäßen Feder.
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Die 1 und 2 zeigen
schematisch in einer Seitenansicht und in einer stirnseitigen Draufsicht
A eine Zug- oder Druckfeder 1, die aus einem Faserverbundmaterial
hergestellt ist. Die Feder 1 erstreckt sich entlang einer
Längsachse Lx sowie zwei senkrecht dazu ausgerichteten
Querachsen Ly und Lz, wobei die Querachse Lz in 1 senkrecht
auf der Papierebene der Zeichnung steht. Die Feder 1 weist
in der Seitenansicht gemäß 1 zwar die Form
einer Schraubenfeder auf, sie hat aber keinen von einem axialen
Ende bis zum anderen axialen Ende durchgehenden, eine Schraubenlinie
folgenden Verlauf. Die Feder 1 hat stattdessen etwa eine ähnliche
Geometrie, wie sie ein entlang seiner Längserstreckung
regelmäßig mäanderförmig gefaltetes
rechteckiges Blatt Papier aufweisen würde.
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Demnach
verfügt die Feder 1 an den jeweiligen axialen
Enden über einen oberen Endabschnitt 2 und einen
unteren Endabschnitt 6, die in dem dargestellten Ausführungsbeispiel
im wesentlichen mit nicht gekrümmten Oberflächen 12, 12' ausgebildet und
parallel zu einer durch die Querachsen Ly und Lz aufgespannten Ebene
ausgerichtet sind. Ausgehend von dem unteren Endabschnitt 6 folgt
ein in Richtung der Längsachse Lx gebogener Umlenkabschnitt 3, der
an seinem anderen Ende mit einem Windungsabschnitt 4 einstückig verbunden
ist. Daran schließt sich ebenfalls einstückig
ein weiterer, im Vergleich zum ersten Umlenkabschnitt entgegengesetzt
gebogener Umlenkabschnitt 3 an, welche im Folgenden mit
einem zweiten Windungsabschnitt 5 einstückig verbunden
ist. Auf diese Weise setzt sich die Feder 1 bis zu ihrem
oberen Endabschnitt 2 aus einer regelmäßigen
Abfolge von Umlenkabschnitten 3 und Windungsabschnitten 4, 5 zusammen.
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Um
im Bereich der Umlenkabschnitte 3 einen gewünschten
Faservolumenanteil einzustellen, der die mechanischen Eigenschaften
der Feder 1 beeinflusst, kann die Feder 1 an ihrem
Außenumfang im Bereich 3c der Endabschnitte 2, 6 und
der Windungsabschnitte 4, 5 derartig geformt sein,
dass die Umlenkabschnitte 3 im Wesentlichen geradlinig
(siehe Ansicht B) und in den dazwischen liegenden Bereichen 3a, 3b im
wesentlichen kreissegmentförmig ausgebildet sind.
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Sofern
der Faservolumenanteil im Vergleich zu den benachbarten Endabschnitten 2, 6 und
Windungsabschnitten 4, 5 gleich bleiben soll,
so führt die Überlagerung der Prepreg-Lagen 14, 15 in
ihren Kreuzungspunkten in den Umlenkabschnitten 3 zu einer
radial größeren Dicke D2 im Vergleich zu der Dicke
D1 der Windungsabschnitte 4, 5.
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Sofern
der Faservolumenanteil im Bereich der Umlenkabschnitte 3 erhöht
werden soll, so wird dies in dem Bereich der Umlenkabschnitte 3 durch ein
Herauspressen von noch nicht abgebundenem Kunstharz erreicht und
dadurch gleichzeitig die Dicke D2 der Umlenkabschnitt beispielsweise
gleich oder annähernd gleich wie die der benachbarten Federabschnitte
gehalten.
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Durch
das erfindungsgemäße Herstellverfahren und hierbei
insbesondere durch die wechselweise sich kreuzenden sinus- bzw.
kosinusförmigen Prepreg-Lagen 14, 15 wird
erreicht, dass automatisch eine zentrale Ausnehmung in der fertigen
Feder 1 ausgebildet ist, wie sie beispielsweise von herkömmlichen
Schraubenfedern bekannt ist.
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2 zeigt
in einer stirnseitigen Ansicht der Feder 1, dass diese
aus mehreren Prepreg-Lagen 14, 15 bzw. zwei Prepreg-Hauptsträngen
mit jeweils einer Vielzahl von Prepreg-Lagen besteht, die im Bereich
der Umlenkabschnitte 3 wechselweise übereinander
gelegt sind. Um dies zu weiter zu verdeutlichen, ist die eine Prepreg-Lage 14 mit
einer gepunkteten Stirnseite und die andere Prepreg-Lage 15 mit einer
nicht gepunkteten Stirnseite dargestellt. Die beiden gestrichelten
Linen markieren den Verlauf der einen Prepreg-Lage, die durch die
andere Pepreg-Lage überdeckt ist.
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In 3 ist
eine Produktionsanlage zur Herstellung einer erfindungsgemäßen
Feder 1 aus Faserverbundmaterial schematisch dargestellt.
Wie die rechte Zeichnungshälfte veranschaulicht, werden von
zwei Prepreg-Rollen 16 und 17 Prepreg-Bahnen 14 bzw. 15 abgerollt.
Zwischen zwei Prepreg-Lagen auf den Prepreg-Rollen 16, 17 befindliches
Trennmittel 26, 27 (wie beispielsweise Papier)
wird ebenfalls von den Rollen 16 und 17 abgenommen
und gesondert aufgerollt. Die beiden Prepreg-Bahnen 14 und 15 werden
anschließend von einer Spannrolle 25 beaufschlagt
und dann derartig zusammengeführt, dass die eine Prepreg-Bahn 14 einen
sinusförmigen und die andere Prepreg-Bahn 15 einen
kosinusförmigen Verlauf aufweist. Daher überlagern
sich beide Prepreg-Bahnen 14, 15 in Überlagerungspunkten
der so gebildeten Faserverbundwerkstoff-Bahn 8, die im späteren
Produktionsverlauf die Umlenkabschnitte 3 der Feder 1 bilden
(siehe auch 3a). Über die Spannrolle 25 wirkt
zumindest eine Gewichtskraft Fg und eine axiale Zugkraft Fx auf
die Faserverbundwerkstoff-Bahn 8, wodurch die Fasern der
Faserverbundwerkstoff-Bahn 8 parallel zueinander ausgerichtet
gehalten bleiben, ohne dass dabei die gerade beschriebene und in 3a dargestellte
Geometrie der Faserverbundwerkstoff-Bahn 8 beeinträchtigt
wird.
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Die
Faserverbundwerkstoff-Bahn 8 wird im mittleren Abschnitt
der 3 von einer Transportvorrichtung 19 in
Richtung zu einem Heizgerät 10 und zwei in Transportrichtung
gesehen hinter dem Heizgerät 10 angeordneten,
gegen über liegenden Heizwalzen W1 und W2 transportiert.
Die Transportvorrichtung 19 besteht aus einem wärmebeständigen Transportband 20,
welches auf Rollen 22 geführt und von diesen in
der Transportrichtung 21 angetrieben wird. Zwischen der
Faserverbundwerkstoff-Bahn 8 und dem Transportband 20 kann
wie im gezeigten Ausführungsbeispiel eine Trenn- und Isolationsbahn 18 angeordnet
sein, welche von einer Rolle 23 abgewickelt und nach dem
Verlassen des Transportbandes 20 auf der gleichen oder
einer anderen Rolle 24 aufgewickelt wird.
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Die
Transportvorrichtung 19 weist eine Zuführzone
Z und eine sich in Transportrichtung 21 daran anschließende
Heizzone H1 auf. In der Zuführzone Z ist ein Ablege- und/oder
Formwerkwerkzeug 28 angeordnet, welches auf das Transportband 20 bzw. auf
die Faserverbundwerkstoff-Bahn 8 absenkbar angeordnet ist.
Mit diesem Ablege- und/oder Formwerkwerkzeug 28 kann die
aus den beiden Prepreg-Bahnen 14 und 15 bestehende
Faserverbundwerkstoff-Bahn 8 so geformt werden, dass eine
gewünschte Geometrie der herzustellenden Faserverbundfeder 1 erzeugbar
ist bzw. auch unter der wirkenden Zugkraft Fx beibehalten wird.
Das Formen der Faserverbundwerkstoff-Bahn 8 kann beispielsweise
durch ein zumindest abschnittweises Einschnüren dieser
Bahn 8 erfolgen, wodurch sich in bestimmten Abschnitten
Materialanhäufungen bzw. Materialreduzierungen in der Faserverbundwerkstoff-Bahn 8 ergeben
bzw. erhalten bleiben. Ein solches oder ein anderes bzw. weiteres
Ablege- und/oder Formwerkwerkzeug 28 kann zur Erfüllung des
gleichen Zwecks auch im Bereich der beiden Heizwalzen W1, W2 angeordnet
und auf diese zwecks Formgebung absenkbar sein (nicht dargestellt).
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In
der Heizzone H1 ist wie schon erwähnt das Heizgerät 10 angeordnet,
welches beispielsweise elektrisch oder auf andere Weise gepunktet
gezeichnete Wärmestrahlung auf die Faserverbundwerkstoff-Bahn 8 abstrahlen
kann. Alternativ zu der dargestellten Vorrichtung kann das Heizgerät 10 auch
unterhalb des Transportbandes 20 angeordnet sein, und von
unten auf die Faserverbundwerkstoff-Bahn 8 zum zumindest
teilweisen Aushärten derselben ein wirken. Unabhängig
von der Anordnung des Heizgerätes 10 dient dieses
dazu, dass der im Bereich dieses Heizgerätes 10 befindliche
Abschnitt der Faserverbundwerkstoff-Bahn 8 soweit ausgehärtet
wird, dass er ein mechanisch steifes, also zumindest durch Einwirkung
der Erdanziehungskraft nicht dauerhaft verformbares Gebilde darstellt.
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Das
freie Ende 13 der Faserverbundwerkstoff-Bahn 8 ist
durch den von den beiden Heizwalzen W1 und W2 gebildeten Spalt 9 geführt
und ragt durch diesen fern vom Heizgerät 10 hindurch.
Die beiden Heizwalzen W1 und W2 werden mit einer Anpresskraft Fp
auf die Faserverbundwerkstoff-Bahn 8 gepresst, die so eingestellt
ist, dass einerseits eine gewünschte geometrische Form
der zukünftigen Feder 1 erzeugbar ist und andererseits
gegebenenfalls überschüssiges Harz aus der Faserverbundwerkstoff-Bahn 8 heraus
pressbar ist (4).
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In
einer Umlenkzone U, die den Standort der beiden Heizwalzen W1, W2
mit einschließt, sind zwei Anpress- und Umlenkwalzen W3
und W4 angeordnet, die wechselweise arbeiten und mit deren Hilfe
jeweils ein nicht ausgehärteter Abschnitt 11 der
Faserverbundwerkstoff-Bahn 8 auf die jeweilige Heizwalze W1
bzw. W2 zur Bildung der Umlenkabschnitt 3 ablegbar und
anpressbar ist.
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Die
beiden Heizwalzen W1 und W2 können ständig heizend
betrieben sein, während das Heizgerät 10 nur
während bestimmter Zeiträume Wärme auf die
Faserverbundwerkstoff-Bahn 8 abgibt. Durch diesen Aufbau
ist es möglich, dass in der Heizzone H1 im Bereich des
Heizgeräts 10 ein Endabschnitt 2, 6 oder
ein Windungsabschnitt 4, 5 der zukünftigen
Feder 1 ausgehärtet wird, während die
in der Zuführzone Z und in der Umlenkzone U befindlichen
Abschnitte 11 der Faserverbundwerkstoff-Bahn 8 zunächst nicht
ausgehärtet bleiben.
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Wenn
der unter dem Heizgerät 10 liegende Abschnitt
der Faserverbundwerkstoff-Bahn 8 ausgehärtet ist,
wird diese Faserverbundwerkstoff-Bahn 8 soweit in Richtung 21 durch
den Spalt 9 der beiden Heizwalzen W1, W2 transportiert,
das der zuvor im Zuführzone Z befindliche und noch nicht
ausgehärtete Abschnitt der Faserverbundwerkstoff-Bahn 8 im Umlenkabschnitt
U angeordnet ist. Hier wird dieser noch nicht ausgehärtete
Abschnitt der Bahn 8 durch eine der beiden Anpress- und
Umlenkwalzen W3 oder W4 auf die Oberfläche einer der beiden Heizwalzen
W1 oder W2 gedrückt und dieser Bahnabschnitt 11 dann
auf dieser Heizwalze W1 oder W2 ausgehärtet. Gleichzeitig
oder danach kann auch das Heizgerät 10 aktiv sein,
so dass auch der im Bereich dieses Heizgerätes 10 befindliche
Abschnitt der Faserverbundwerkstoff-Bahn 8 ausgehärtet
wird.
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Durch
das wechselweise Anlegen des noch nicht ausgehärteten Abschnitts
der Faserverbundwerkstoff-Bahn 8 auf der Heizwalze W1 oder
W2 erfolgt eine Faltung der Faserverbundwerkstoff-Bahn 8, in
deren Ergebnis ein kontinuierlicher Produktstrang entsteht, von
dem Federn 1, 1' vorbestimmter Länge abschneidbar
sind.
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Die
in 1 dargestellte Steigung α der Windungsabschnitte 4, 5 der
Feder 1 lässt sich bei der Herstellvorrichtung
gemäß 3 durch ein wechselweises Verschwenken
der beiden Heizwalzen W1 bzw. W2 einstellen, die um einen Schenkweg
V(α) über bzw. unter diejenige Ebene schwenkbar
angeordnet sind, in welcher die Faserverbundmaterial-Bahn 8 unter
dem Heizgerät 10 liegt bzw. welche durch das Transportband 20 der
Transportvorrichtung 19 aufgespannt ist.
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Die 3 bis 12 zeigen die Herstellung einer erfindungsgemäßen
Feder 1 in der Herstellvorrichtung gemäß 3 mit
den Herstellschritten S1 bis S12 im Detail. In 3 sind
die Produktionsschritte S1 bis S3 wie bereits erläutert
dargestellt.
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Zu
Beginn des Herstellprozesses werden zwei Prepreg-Bahnen 14, 15 von
Prepreg-Rollen 16, 17 abgerollt und unter Zugbelastung
durch die Spann rolle 25 zu einer in einem Zuführzone
Z angeordnete Transportvorrichtung 19 geführt.
Dann werden die beiden Prepreg-Bahnen 14, 15 auf
dem Transportband 20 der Transportvorrichtung 19 gemäß dem
Verlauf einer Sinus-Kurve bzw. dem Verlauf einer Kosinus-Kurve abgelegt,
wobei diese im Bereich der zukünftigen Umlenkabschnitte 3 der
fertigen Feder 1 wechselweise übereinander liegen
und eine noch nicht ausgehärtete Faserverbundmaterial-Bahn 8 bilden.
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Anschließend
wird die Faserverbundmaterial-Bahn 8 von der Transportvorrichtung 19 zu
dem Heizgerät 10 transportiert und sodann mit
ihrem freien Ende 13 durch den Spalt 9 der beiden
Heizwalzen W1 und W2 gesteckt. Beim Produktionsbeginn wird nur das
Heizgerät 10 aktiviert, so dass ein erster, gerader
Abschnitt der Faserverbundmaterial-Bahn 8 aushärtet
wird.
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Die
Einstellung des Faservolumenanteils von Abschnitten der Feder 1 kann
in allen Produktionsphasen erfolgen, die vor dem Aushärten
des Kunstharzes liegen.
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4 zeigt
den nächsten Produktionsschritt S4, bei dem der bereits
ausgehärtete Abschnitt der Faserverbundwerkstoff-Bahn 8 zusammen
mit einem noch nicht ausgehärteten Abschnitt 11 mit
Hilfe der Anpress- und Umlenkwalze W4 um die Heizwalze W2 umgelenkt
sind. Unter dem nicht aktiven Heizgerät 10 ist
ebenfalls ein noch nicht ausgehärteter Abschnitt der Faserverbundwerkstoff-Bahn 8 angeordnet.
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In 5 sind
die dann folgenden Verfahrensschritte S5, S6 und S7 dargestellt,
bei denen der Transport der Faserverbundwerkstoff-Bahn 8 gestoppt
und die Heizwalze W2 sowie das Heizgerät 10 heizen.
Dadurch werden der um die Heizwalze W2 geschlungene Abschnitt sowie
der unter dem Heizgerät 10 angeordnete Abschnitt
der Bahn 8 ausgehärtet. In 5 ist zudem
angedeutet, dass das anfänglich freie Ende 13 der
Faserverbundwerkstoff-Bahn 8 frühzeitig abgeschnitten
wird.
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Wie 6 entnehmbar
ist, wird nach dem Aushärten des um die Heizwalze W2 geschlungenen Abschnitts
und dem Aushärten des unter dem Heizgerät 10 angeordneten
Abschnitts der Faserverbundwerkstoff-Bahn 8 die Transportvorrichtung 19 erneut aktiviert,
so dass gemäß Produktionsschritt S8 der eine ausgehärtete
Bahnabschnitt 3 von der Heizwalze W2 abhebt und der andere
ausgehärtete Bahnabschnitt 4 durch den Spalt 9 der
beiden Heizwalzen W1, W2 hindurch geschoben wird. 6 verdeutlicht auch,
dass die geraden und bereits ausgehärteten Bahnabschnitte
den unteren Endabschnitt 6 sowie den ersten Windungsabschnitt 4 der
zukünftigen Feder 1 gemäß 1 bilden,
während der auf der Heizwalze W2 ausgehärtete
Abschnitt den Umlenkabschnitt 3 bildet.
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In 7 ist
der Produktionsschritt S9 dargestellt, bei dem erneut ein noch nicht
ausgehärteter Abschnitt der Faserverbundwerkstoff-Bahn 8 durch den
Spalt 9 der beiden Heizwalzen W1 und W2 hindurch transportiert
und anschließend mit Hilfe der Anpress- und Umlenkwalze
W3 auf der Heizwalze W1 abgelegt und aufgepresst wird. Das Heizgerät 10 ist dabei
ausgeschaltet.
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8 zeigt,
wie erneut gemäß den Produktionsschritten S5 bis
S7 die auf der Heizwalze W1 und unter dem Heizgerät 10 angeordneten
und noch nicht ausgehärteten Abschnitte der Faserverbundwerkstoff-Bahn 8 durch
Einwirkung von Wärmeenergie (gepunktete Linen) ausgehärtet
werden. Oberhalb der Heizwalze W1 sind bereits produzierte und daher schon
ausgehärtete Abschnitte der zukünftigen Feder 1 erkennbar.
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In 9 und 10 sind
die Produktionsschritte S8 und S9 dargestellt, bei denen im Schritt S8
der auf der Heizwalze W1 ausgehärtete Abschnitt der Faserverbundwerkstoff-Bahn 8 durch
Weitertransport derselben durch den Spalt 9 der beiden Heizwalzen
W1, W2 von der Heizwalze W1 abgehoben hat und der unter dem Heizgerät 10 ausgehärtete
Abschnitt durch diesen Spalt 9 hindurchgeführt wurde.
Im Schritt S9 wird ein weiterer zugeführter und noch nicht
ausgehärteter Abschnitt der Faserverbundwerkstoff-Bahn 8 mittels
der Anpress- und Umlenkwalze W4 auf die Heizwalze W2 aufgelegt und angepresst.
Das Heizgerät 10 ist dabei ausgeschaltet und beide
Heizwalzen W1, W2 können ebenfalls ausgeschaltet sein.
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In 11 ist
in einer Übersichtsdarstellung gezeigt, wie die Produktionsschritte
S6 und S7 gerade ablaufen, während bereits eine größere
Anzahl von Endabschnitten 2, 6, Umlenkungsabschnitten 3 und
Windungsabschnitten 4, 5 hergestellt ist. Da die Anzahl
dieser Abschnitte 2, 3, 4, 5, 6 für
die Herstellung einer Feder 1 mit der Länge L
bereits groß genug ist, wird in einem Produktionsschritt
S11 eine Trennvorrichtung 29 aktiviert, welche die Feder 1 von dem
Verlauf der nächsten, noch in der Herstellung befindlichen
Feder 1' abtrennt. Die fertige Feder 1 wird in
einem Produktionsschritt S12 abtransportiert und die Fertigungsvorrichtung
gemäß 3 kontinuierlich weiter betrieben.
-
- 1
- Feder
- 1'
- Feder
während ihrer Produktion
- 2
- Oberer
Endabschnitt der Feder
- 3
- Umlenkungsabschnitt
- 3a
- Umfangsabschnitt
der Feder
- 3b
- Umfangsabschnitt
der Feder
- 3c
- Umfangsabschnitt
der Feder
- 4
- Windungsabschnitt
- 5
- Windungsabschnitt
- 6
- Unterer
Endabschnitt der Feder
- 7
- Axialbohrung
in der Feder
- 8
- Faserverbundwerkstoff-Bahn
- 9
- Spalt
zwischen den zwei Heizwalzen
- 10
- Heizgerät
- 11
- Noch
nicht ausgehärteter Abschnitt der Bahn 8
- 12
- Oberfläche
des Endabschnitts 2
- 12'
- Oberfläche
des Endabschnitts 6
- 13
- Freies
Ende der Faserverbundwerkstoff-Bahn
- 14
- Prepreg-Bahn,
Prepreg-Lage
- 15
- Prepreg-Bahn,
Prepreg-Lage
- 16
- Prepreg-Rolle
- 17
- Prepreg-Rolle
- 18
- Trenn-
und Isolationsmittel-Bahn
- 19
- Transportvorrichtung
- 20
- Transportband
- 21
- Transportrichtung
- 22
- Rolle
der Transportvorrichtung
- 23
- Trenn-
und Isolationsmittel-Rolle
- 24
- Trenn-
und Isolationsmittel-Rolle
- 25
- Spannrolle
- 26
- Trennmittel
- 27
- Trennmittel
- 28
- Ablegewerkzeug,
Formwerkzeug
- 29
- Trennvorrichtung
- 30
- Bohrer
- 31
- Bewegungsrichtung
des Bohrers
- A
- Stirnseite
der Feder
- B
- Seitenansicht
der Feder
- Fg
- Gewichtskraft
der Spannrolle 25
- Fp
- Presskraft
der Heizrollen W1, W2
- Fx
- Zugkraft
auf die Faserverbundwerkstoff-Bahn 8
- H1
- Heizzone
unter dem Heizgerät
- L
- Länge
der Feder
- Lx
- Längsachse
der Feder
- Ly
- Querachse
der Feder
- U
- Umlenkzone
- S1–S12
- Verfahrenschritte
- V(a)
- Schwenkweg
der Heizwalzen W1, W2
- W1
- Heizwalze
- W2
- Heizwalze
- W3
- Anpress-
und Umlenkwalze, Anpress- und Umlenkmittel
- W4
- Anpress-
und Umlenkwalze, Anpress- und Umlenkmittel
- Z
- Zuführzone
- α
- Steigung
eines Windungsabschnitts 4, 5
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
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Zitierte Patentliteratur
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