DE102008053200A1 - Vorrichtung zur Überwachung der Lagerung und des Transports von durch Umwelteinflüsse sich ändernden Gütern - Google Patents

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Abstract

Es wird eine Vorrichtung zur Überwachung der Lagerung und des Transports von durch Umwelteinflüsse sich ändernden Gütern vorgeschlagen, die eine digitale Logik mit Datenspeicher, mehrere Sensoren zur Messung unterschiedlicher Lager- und Transportbedingungen, eine Sende- und Empfangseinrichtung für die Nahfeldkommunikation mit mindestens einer als Spule ausgebildeten Antenne und nachgeschaltetem Schaltkreis zum Senden und Empfangen und einen aufladbaren Energiespeicher sowie einer bistabilen Anzeige aufweist, wobei alle Bauelemente zur Bildung einer flachen Einheit auf einem Schaltungsträger angeordnet sind und wobei die digitale Logik abhängig von den Sensorsignalen eine den Zustand der Güter betreffende Auswertung vornimmt, deren Ergebnis an die bistabile Anzeige lieferbar ist.

Description

  • Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Überwachung der Lagerung und des Transports von durch Umwelteinflüsse sich ändernden Gütern sowie ein System aus mehreren solcher Vorrichtungen zur Bildung eine Netzwerks.
  • Haltbarkeit von Lebensmitteln, aber auch von medizinischen und chemischen Produkten sowie verschiedener Gefahrgüter wird durch die Umweltbedingungen beeinflusst. Das auf Lebensmitteln angegebene Mindesthaltbarkeitsdatum gilt beispielsweise nur bei Einhalten einer bestimmten Temperatur, die nicht durchgehend überwacht wird. Die Vorgeschichte eines Produkts hat somit signifikanten Einfluss auf dessen Resthaltbarkeit, steht aber in der Regel nicht direkt zur Verfügung.
  • Die Aufzeichnung von Klimadaten ist inzwischen europaweit beim Transport von Lebensmitteln gesetzlich vorgeschrieben, jedoch wird sie überwiegend mit einem fest im Transporter, beispielsweise einem Kühltransporter, installierten Klimaschreiber realisiert. Diese Klimaschreiber erfassen die Klimadaten an einem Punkt im Raum, so dass verschiedene Verpackungseinheiten aufgrund von Strömungsverhältnissen und Abschattung tatsächlich unterschiedlich starke Umwelteinflüsse erfahren, die durch die Messung mit einem örtlich gebundenen Klimaschreiber ungenügend erfasst werden.
  • Zur Indikation der ”Frische” von Lebensmitteln sind Zeittemperaturindikatoren (Time Temperature Indicator, TTI) auf der Basis temperaturabhängiger chemischer Reaktionen ( WO 2006/015961 ) bekannt. Solche Indikatoren geben aber jeweils nur den aktuellen Zustand an.
  • Aus der Veröffentlichung R. Jedermann et al. "UHF-RFID in the Food Chain – from Identification to Smart Labels" werden verschiedene Vorschläge zur Aufzeichnung von Temperatur und Feuchtigkeitsdaten angegeben. Beispielsweise wird auf RFID-Datenlogger hingewiesen, die zusätzlich zu einer RFID-Schnittstelle Temperatursensoren, Batterien und Speicher zum Aufzeichnen einer Mehrzahl von Temperaturwerten umfassen. Weiterhin werden Versuche mit RFID-Temperaturetiketten offenbart, die einen Mikrocontroller umfassen, auf denen die Resthaltbarkeit von Lebensmitteln abgeschätzt wird. Die Versuche beziehen sich im Wesentlichen auf den Energieverbrauch eines solchen Etiketts über die Haltbarkeitsdauer. Schließlich sind aus dieser genannten Veröffentlichung netzwerkbetriebene Tempera tursensoren bekannt, die in Transportcontainern an unterschiedlichen Stellen angeordnet sein können und mit Basisstationen kommunizieren können. Diese aktiven, energieautarken Temperatursensoren können zu Adhoc-Netzwerken zusammengefasst und zur Messung und Überwachung räumlicher Temperaturverteilungen beim Transport temperatursensibler Güter verwendet werden. Solche Netzwerke können über ein Gateway den weltweiten In-Situ-Zugriff auf den Transportzustand erlauben, wobei die Sensoren auch eine Relaisfunktion erfüllen können.
  • RFID-Etiketten werden an unterschiedlichsten Gütern, beispielsweise in der Bekleidungsindustrie, aber wie schon erwähnt, auch in der Transportindustrie verwendet, die auch visuelle Informationen permanent ohne eigene Energieversorgung darstellen. So ist beispielsweise in der EP 1 779 312 A2 ein Etikett zum Kennzeichnen von Transportbehältern für Postsendungen als Ersatz von Papieretiketten offenbart, das ein bistabiles Display in Form eines monostabilen Flüssigkristalldisplays oder auf der Basis von elektronischer Tinte verwendet. Mit Hilfe eines Lese/Schreibgeräts lassen sich drahtlos die dargestellten Informationen verändern. Diese bekannten Etiketten gestatten jedoch nicht die Aufzeichnung von Lager- und Transportbedingungen.
  • Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zur Überwachung der Lagerung und des Transports von durch Umwelteinflüsse sich ändernden Gütern zu schaffen, die eine Aufzeichnung der wesentlichen Umweltbedingungen über die Lebensdauer des Gutes gestattet, Informationen über den aktuellen Zustand des jeweiligen Gutes auch in menschen- und/oder maschinenlesbarer Weise zur Verfügung stellt, die kompakt ist und lebensmittelhygienische Anforderungen erfüllt und eine etikettenähnliche Form aufweist sowie eine Nahfeldkommunikation gestattet, wobei ein geringer Energieverbrauch und eine hohe Energieeffizienz gewährleistet werden soll.
  • Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Hauptanspruchs gelöst.
  • Durch die in den Unteransprüchen angegebenen Merkmale sind vorteilhafte Weiterbildungen und Verbesserungen möglich.
  • Dadurch, dass eine digitale Logik, z. B. ein Mikrocomputer mit Datenspeicher, mehrere Sensoren zur Messung unterschiedlicher Lager- und Transportbedingungen, eine Sende- und Empfangseinrichtung z. B. ein Transponder für die Nahfeldkommunikation mit mindestens einer als Spule ausgebildeten Antenne und nachgeschaltetem Schaltkreis zum Senden und Empfangen, ein aufladbarer Energiespeicher sowie eine bistabile Anzeige vorgesehen sind, die alle auf einem Schaltungsträger angeordnet und wobei der Mikrocomputer abhängig von den Sensorsignalen eine den Zustand der Güter betreffende Auswertung vornimmt, deren Ergebnis and die bistabile Anzeige lieferbar ist, wird ein ”intelligentes Etikett” zur Verfügung gestellt, das wichtige Informationen, wie Identifikationsnummer, Produktart, Zustand des Produkts und Alarmnachrichten ständig anzeigen kann, und dies in menschenlesbarer Weise, wobei jederzeit ein Abrufen der gesamten Zustandshistorie über den Transponder, der als RFID-Transponder ausgebildet sein kann, möglich ist. Aufgrund der bistabilen Anzeige wird eine gute Energieeffizienz zur Verfügung gestellt.
  • Durch die Möglichkeit des Nachladens des Energiespeichers, z. B. über die RFID-Schnittstelle wird der wiederholte Einsatz kleinerer Energiespeicher ermöglicht, wobei sie abhängig von ihrer Kapazität entlang der Logistikkette, z. B. von einem Warentransport weder aufgeladen werden müssen.
  • Durch eine vollständige Verkapselung werden die lebensmittelhygienischen Anforderungen erfüllt und die erfindungsgemäße Vorrichtung kann somit als Etikett an Transportbehältern angebracht oder in diese integriert werden. Ein derartiges Etikett ist wiederverwendbar und es entsteht keine Entsorgungsproblematik aufgrund dieser Wiederverwendbarkeit und folglich können auch die Kosten geringer gehalten werden.
  • Dadurch, dass die Antenne des Transponders oder eine weitere als Antenne ausgebildete Spule mit einer Laderegelungsvorrichtung zur Aufladung des Energiespeichers verbunden ist, kann jederzeit eine Aufladung vorgenommen werden. Gegebenenfalls können Doppelschichtkapazitäten bei kürzeren Mindestbetriebslaufzeiten eingesetzt werden, die kürzere Ladezeiten erlauben, da sie höhere Ladestromdichten unterstützen, jedoch auch eine höhere Selbstentladung aufweisen. Um die erwünschte vollständige Verkapselung der Vorrichtung zu gestatten, erfolgt das Wiederaufladen des Energiespeichers über induktive Kopplung im Nahfeld eines Lese-/Schreibgeräts oder eines anderen Wechselfelds. Dazu werden die Spule und die Laderegelungseinrichtung mit Spannungsanpassung verwendet. Die Ladung bei induktiver Kopplung kann aber auch über getrennte Spulen durchgeführt werden.
  • Vorteilhafterweise können mehrere Energiespeichertechnologien verwendet werden, die unterschiedliche Temperaturverhalten aufweisen und abhängig von der gemessenen Temperatur umschaltbar sind, um jeweils einen Energiespeicher zu verwenden, der seinen optimalen Wirkungsgrad in dem gemessenen Temperaturbereich aufweist.
  • Vorzugsweise weist die Vorrichtung eine weitere Antenne und einen weiteren nachgeschalteten Schaltkreis zum Senden und Empfangen für die Fernfeldkommunikation auf, d. h. es können größere Distanzen überbrückt werden und die als Funkfrontend ausgebildete Kommunikationsanordnung arbeitet vorzugsweise im weltweit freigegebenen ISM-Band. Es können somit aus mehreren erfindungsgemäßen Vorrichtungen ein Ad-hoc-Netzwerk gebildet werden, wobei die dabei beteiligten erfindungsgemäßen Vorrichtungen nicht zwingend mit der gleichen Sensorik ausgestattet sein müssen. Durch die Bildung des drahtlosen Netzwerks können die jeweils anderen Vorrichtungen als Relaisstation benutzt werden, um eine größere Distanz abdecken zu können. Ein optionales Gateway in diesem Netzwerk nutzt Infrastrukturen zur Fernkommunikation (z. B. AIS, GSM, UMTS, WLAN), um die gemessenen und berechneten Informationen zur weltweiten In-Situ-Monitoring des Güterzustandes bereitzustellen. In das Netzwerk kann auch ein positionsbestimmender Netzwerkteilnehmer eingebunden werden, z. B. ein Navigationssystem eines Fahrzeugs. Über das Netzwerk werden die aktuellen Positionsinformationen an die jeweiligen erfindungsgemäßen Vorrichtungen geliefert, um den Verlauf der Transportwege in der erfindungsgemäßen Vorrichtung zur späteren Auswertung zu speichern, ohne in jede Vorrichtung einen positionsbestimmenden Empfänger, z. B. GPS oder Galileo integrieren zu müssen.
  • Vorzugsweise ist der Schaltungsträger mit Bauelemen ten und Verkapselung derart aufgebaut, dass die gesamte Vorrichtung scheckkartenartig, d. h. in Bezug auf Länge und Breite flach, d. h. mit geringer Höhe ausgebildet ist.
  • Als Sensoren können solche zur Messung von Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Intensität der Strahlung, Wellenlänge der Strahlung, Beschleunigung, Erschütterung oder dergleichen verwendet werden.
  • In vorteilhafter Weise wird die Datenerfassung durch den Mikrocomputer und/oder die Darstellung auf der digitalen Anzeige zeitgesteuert und/oder ereignisgesteuert durchgeführt, wobei ein Zeitgeber und/oder Komparatoren mit Schwellenwertvorgabe vorgesehen sein können. Durch diese Möglichkeiten kann der Energiebedarf optimal an die Gegebenheiten angepasst werden.
  • Ausführungsbeispiele der Erfindung sind der in der Zeichnung dargestellt und werden in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es zeigen
  • 1 ein Blockschaltbild der erfindungsgemäßen Vorrichtung,
  • 2 einen beispielhaften Aufbau der erfindungsgemäßen Vorrichtung in schematischer Darstellung,
  • 3 eine Darstellung eines Ad-hoc-Netzwerks als Teilinfrastruktur mit mehreren erfindungsgemäßen Vorrichtungen und
  • 4 eine Darstellung einer Standardtransportkiste mit Integration der erfindungsgemäßen Vorrichtung und maschinenlesbarer Anzeige.
  • Die erfindungsgemäße Vorrichtung umfasst nach 1 einen Mikrocomputer 1 mit zugeordnetem Datenspeicher 2 und mehrere Sensoren 3, 4, 5, beispielsweise einen Feuchtigkeitssensor 3 und einen Temperatursensor 4 und weitere Sensoren 5, die über einen A/D-Wandler 6 mit dem Mikrocomputer 1 verbunden sind. Weiterhin ist ein bistabiles Display 7 vorgesehen, das über einen Displaytreiber 8 ebenfalls an den Mikrocomputer 1 angeschlossen ist. Ein Zeitgeber 9 für eine zeitgebundene Steuerung kann gleichfalls mit dem Mikrocomputer verbunden sein.
  • Für eine Nahfeldkommunikation ist ein RFID-Transponder vorgesehen, der eine Antenne oder Spule 10 zur induktiven Kopplung mit einem externen Schreib-/Lesegerät und eine mit ihr über einen Hochpass 11 verbundene Sende-/Empfangsschaltung 12 umfasst. Die Sende-/Empfangsschaltung 12 ist an den Mikrocomputer 1 angeschlossen. Die Vorrichtung verfügt weiterhin über eine Fernfeld-Kommunikationseinrichtung, die eine Antenne 13 und eine Fernfeld-Sende-/Empfangsschaltung 14 aufweist, wobei letztere zur Erstellung oder Verarbeitung der Sende-/Empfangssignale mit dem Mikrocomputer 1 verbunden ist. Die Vorrichtung verfügt über eine Sekundärbatterie 15, die über eine induktive Kopplung im Nahfeld eines Lese-/Schreibgeräts oder eines anderen Wechselfeldes aufladbar ist. Dazu wird, wie in 1 dargestellt, die Spule 10 verwendet, die über einen Tiefpass 16, eine Gleichrichterschaltung 17 und eine Ladereglerschaltung 18 mit dem Energiespeicher 15 verbunden ist. Die Fernfeldkommunikationseinrichtung wird durch einen integrierten Energiespeicher versorgt, während die Nahfeldkommunikationseinrichtung bzw. die Sende-/Empfangsschaltung 12 durch induktive Kopplung aus dem Wechselfeld des Le segeräts mit Energie versorgt wird. Überschüssige Energie kann dabei an das interne Versorgungsnetz 19 abgegeben werden. Auch der Energiespeicher 15 ist mit dem Versorgungsnetz 19 verbunden.
  • Der erfindungsgemäßen Vorrichtung 1 ist eine eindeutige Identifikation zugeordnet, die in einem Speicher 20 abgelegt ist.
  • In 2 ist schematisch der Aufbau einer Vorrichtung nach 1 dargestellt, wobei hier die einzelnen Elektronikbauteile nicht dargestellt sind. Die Vorrichtung weist einen Schaltungsträger 21 auf, der die in 1 dargestellten Bauelemente trägt und entsprechend verdrahtet ist. Auf dem Schaltungsträger 21 ist beispielsweise eine bistabile Flüssigkristallanzeige 22 angeordnet, die ihren Anzeigezustand bei unterbrochener Energieversorgung beibehält, so dass die Informationen auch lesbar sind, wenn keine Spannung anliegt. Die Anzeige 22 kann in Form von Buchstaben oder Zahlen als menschenlesbare Anzeige vorgesehen sein, sie kann jedoch auch zusätzlich eine maschinenlesbare Anzeige umfassen, beispielsweise einen Bar- oder Mustercode. Schematisch ist eine Batterie 23 als Energiespeicher dargestellt, die unterhalb der Anzeige bzw. auf der der Anzeige entgegengesetzten Seite des Schaltungsträgers 21 liegt. Auf den Schaltungsträger 21 aufgedruckt oder in anderer Weise aufgebracht ist eine Antenne 24 zur drahtlosen Fernfeldkommunikation sowie eine Antenne oder Spule 25 zur Nahfeldkommunikation und zum induktiven Energieeintrag. Die gesamte Anordnung nach 2 ist mit einer Verkapselung versehen, die als Gehäuse unter Freilassung der Anzeige 22 oder auch durch eine Kunststoffummantelung oder -beschichtung realisiert sein kann.
  • In dem Mikrocomputer 1 ist ein Programm zur Bestimmung des Zustands des Produkts vorgesehen, das beispielsweise für Lebensmittel auf dem Arhenius-Modell beruht und das beispielsweise die Resthaltbarkeit von Lebensmitteln abhängig von Umweltparametern, die durch die Sensoren 3 bis 5 erfasst werden, bestimmt. Beispielsweise wird die quantitative Abhängigkeit der Reaktionsgeschwindigkeitskonstanten von der Temperatur beschrieben. Weiterhin sind in dem Mikrocomputer 1 Informationen und Programme enthalten, die die Kommunikation über die Sende-/Empfangsschaltungen 12, 14 sowie alle anderen Abläufe, wie Datenspeicherung, steuern. Dazu sind alle gängigen Kommunikationsprotokolle vorgesehen.
  • Wie ausgeführt, verfügt die erfindungsgemäße Vorrichtung über die Sensoren 3 bis 5 zur Messung verschiedener Lager- und Transportbedingungen, wobei im Falle des Transports von Lebensmitteln, der Mikrocomputer 1 als Verarbeitungseinheit in Abhängigkeit von dem gespeicherten Programm die Resthaltbarkeit des Produkts oder die Dauer zu anderen zukünftigen Ereignissen, wie z. B. die vollständige Reifung mit den implementierten Modellen anhand der Historie abschätzt.
  • Üblicherweise wird nur der Zustand der Waren, wenn durch eine Leseeinheit angefragt, übertragen, um die zur Prozesssteuerung notwendige Datenmenge gering zu halten, wobei die zeitlich aufgelöste Historie abgerufen werden kann, wenn ein Anlass dazu besteht. Beispielsweise können basierend auf der ersten kurzen Zustandsabfrageinformation Stücke aussortiert werden. Da die zu übertragende Information kurz ist, genügt auch eine kurze Verweildauer im Feld der Leseeinheit, z. B. entlang eines sich schnell bewegenden Fließbandes. Es genügt, das komplette Messwertprotokoll auf Verdacht nach dem Aussortieren auszulesen. Ein Verdacht besteht, wenn die Vorrichtung die Verletzungen zulässiger Bereiche von Sensorwerten signalisiert oder basierende auf den Sensordaten einen kritischen Produktzustand prognostiziert hat. Die abgeschätzte Resthaltbarkeit wird neben produktidentifizierenden und für die Warenlogistik notwendigen Informationen auf der Anzeige 7 dargestellt. Mit der genannten Information kann der Verbrauch der Waren nach Resthaltbarkeit geplant werden und die Menge der entsprechend dem Stand der Technik unter Berücksichtigung des aufgedruckten statistischen Mindesthaltbarkeitsdatums auf Verdacht weggeworfenen Waren reduziert werden.
  • Um für die Langzeitdarstellung von Informationen keine Energie zu verbrauchen und damit die Größe des mitzuführenden Energiespeichers 15 klein zu halten, wird das bistabile Display 7 eingesetzt, wobei der Wechsel der Anzeige, die auch mehr Informationen enthalten kann als oben angegeben, so beispielsweise Bezeichnung, Herkunft und Ziel des Produktes, aktuelle und vergangene Verletzungen von Grenzwerten, Zustand der Energieversorgung. Ebenso kann die gesamte Ablaufsteuerung der Datenerfassung und -verarbeitung zeitgesteuert und/oder ereignisgesteuert erfolgen. Die Zeitsteuerung erfordert das periodische Aufwecken des Systems durch den permanent betriebenen Zeitgeber 9 aus einem Energiesparmodus, um zu definierten Zeiten die Umgebungsbedingungen über den Sensoren 3 bis 5 abzufragen. Die ereignisgesteuerte Variante führt zum Wecken des Systems bei Eintreten eines bestimmten Ereignisses, z. B. bei einer Verletzung von Grenzwerten. Anstelle des permanent aktiven Zeitgebers werden dafür energiesparende Fensterkomparatorschaltungen eingesetzt. Programmierbare Widerstände ermöglichen das Variieren der Schwellenwerte der Komparatoren. Es ist jedoch eine kombinierte Ablaufsteuerung denkbar, die zwischen beiden Möglichkeiten umschaltet und zwar abhängig davon, ob der vorhandene Energiespeicher 15 Möglichkeiten hat, aufgeladen zu werden, in diesem Fall kann die Zeitsteuerung verwendet werden, oder ob keine Aufladequelle vorhanden ist, wie tatsächlich beim Transport. Falls bei einer ereignisgesteuerten Ablaufsteuerung in einem speziellen Anwendungsfall der Zeitpunkt der Verletzung protokolliert werden soll, so kann über die Fernfeld-Kommunikationseinrichtung 13, 14 ein entsprechendes Zeitsignal angefordert werden.
  • In 3 ist ein Netzwerk dargestellt, das aus mehreren schematisch dargestellten Vorrichtungen 26 entsprechend 1 besteht und das ad hoc zusammengestellt werden kann. Dabei kann, aber muss nicht, ein Gateway 27 eingesetzt sein, das, wie dargestellt, Infrastrukturen zur Fernkommunikation, z. B. AIS, GSM, UMTS, WLAN nutzt, um im vorliegenden Fall mit mobilen Telefonen 28 mit PCs 29 oder Datenbankservern 30 in Verbindung zu treten und die gemessenen und berechneten Informationen zur weltweiten In-Situ-Überwachung des Güterzustands bereitzustellen. In das Netz kann auch ein positionsbestimmender Netzwerkteilnehmer eingebunden werden, z. B. das Navigationssystem eines Fahrzeugs, um über das Netzwerk die Verteilung der aktuellen Positionsinformationen an die verschiedenen Vorrichtungen 26 zu geben, wodurch der Verlauf der Transportwege in dem jeweiligen Datenspeicher zur späteren Auswertung gespeichert wird. Eine Aktivierung und Deaktivierung der Ad-hoc-Netzwerkfunktionalität kann bei Bedarf über die Nahfeld-Kommunikationseinrichtung 10, 11, 12 durchgeführt werden.
  • Trotz der im Lebensmittelbereich erwünschten voll ständigen Verkapselung des Systems ist der Austausch von Informationen sowie das Wiederaufladen des integrierten Energiespeichers über die induktive Kopplung durch Modulation des Nahfeldes möglich, sobald sich die Vorrichtung im Feld eines Lesegeräts befindet. Gegenüber der oben beschriebenen Funkkommunikation können die gewünschten Informationen augenblicklich ausgelesen werden. Dabei erlaubt der Einsatz von im RFID-Fachgebiet bekannten Antikollisionsmechanismen das Lesen und Beschreiben mehrerer Vorrichtungen nach 1 im selben Feld. Dabei kann das Aufwecken der Vorrichtung, wenn sie sich im Energiesparmodus befindet, durch Energieeintrag über induktive Kopplung ausgelöst werden.
  • Um während des Transports und einer Lagerung den Energiespeicher 15 autark nachzuladen und damit die Dauer zwischen zwei induktiven Ladevorgängen zu vergrößern, können Generatoren vorgesehen werden, beispielsweise Solarzellen auf der Oberfläche der Vorrichtung nach 1 oder integrierte Piezoschwinger, die durch Vibrationen beim Transport aktiviert werden.
  • Entsprechend 4, die eine Transportkiste 31 zeigt, kann die erfindungsgemäße Vorrichtung fest mit dem Behälter 31 verbunden sein, z. B. durch Einbettung in die Seitenwand. Im vorliegenden Fall ist die Anzeige bzw. das Display 22 zu erkennen, über die bzw. das unterschiedliche Informationen, wie die Identifikationsnummer, die Art des Produkts, Resthaltbarkeit, Warninformationen usw. angezeigt werden können.
  • ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
  • Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
  • Zitierte Patentliteratur
    • - WO 2006/015961 [0004]
    • - EP 1779312 A2 [0006]
  • Zitierte Nicht-Patentliteratur
    • - R. Jedermann et al. ”UHF-RFID in the Food Chain – from Identification to Smart Labels” [0005]

Claims (13)

  1. Vorrichtung zur Überwachung der Lagerung und des Transports von durch Umwelteinflüsse sich ändernden Gütern mit einer digitalen Logik (1) mit Datenspeicher (2), mehreren Sensoren (35) zur Messung unterschiedlicher Lager- und Transportbedingungen, einer Sende- und Empfangseinrichtung für die Nahfeldkommunikation mit mindestens einer als Spule (10) ausgebildeten Antenne und nachgeschaltetem Schaltkreis (12) zum Senden und Empfangen und einem aufladbaren Energiespeicher (15) sowie einer bistabilen Anzeige (7), wobei alle Bauelemente zur Bildung einer flachen Einheit auf einem Schaltungsträger angeordnet sind und wobei die digitale Logik (1) abhängig von den Sensorsignalen eine den Zustand der Güter betreffende Auswertung vornimmt, deren Ergebnis an die bistabile Anzeige (7) lieferbar ist.
  2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Schaltungsträger (21) mit Bauelementen mit einer Verkapselung versehen sind.
  3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die als Spule (10) ausgebildete Antenne oder eine weitere Spule mit einer Laderegelungseinrichtung (18) verbunden ist, die zur Aufladung des Energiespeichers (15) an diesen angeschlossen ist.
  4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass auf dem Schaltungsträger (21) eine weitere Antenne (13, 24) und ein weiterer nachgeschalteter Schaltkreis (14) zum Senden und Empfangen für die Fernfeldkommunikation vorgesehen sind.
  5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass Schaltungsträger (21) mit Bauelementen und Verkapselung scheckkartenartig ausgebildet sind.
  6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Sensoren (35) solche zur Messung von Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Lichtintensität, Erschütterung oder dergleichen sind.
  7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Datenerfassung und -verarbeitung durch den Mikrocomputer (1) und/oder die Darstellung auf der bistabilen Anzeige (7) zeitgesteuert und/oder ereignisgesteuert durchführbar sind.
  8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass ein Zeitgeber (9) für die Zeitsteuerung und/oder Komparatoren mit Schwellenwertvorgabe für die Ereignissteuerung vorgesehen sind.
  9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere umschaltbare Energiespeicher (15) mit jeweils optimalem Wirkungsgrad in unterschiedlichen Temperaturbereichen vorgesehen sind.
  10. System bestehend aus mehreren Vorrichtungen (26) nach einem der Ansprüche 1 bis 9 für eine Bildung von Netzwerken zum Austausch von Informationen.
  11. System nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass dem Netzwerk ein Gateway zugeordnet ist.
  12. System nach Anspruch 10 oder Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass zusätzlich zu den Vorrichtungen mindestens ein positionsbestimmender Netzwerkteilnehmer vorgesehen ist, wobei über das jeweilige Netzwerk empfangene Positionsdaten in den Vorrichtungen speicherbar sind.
  13. Transportbehälter zum Transportieren und Lagern von durch Umwelteinflüsse sich ändernden Gütern, in dem mindestens eine Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9 fest integriert ist.
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