DE102008051428A1 - Abgasrückführung bei Einsatz von Abgasnachbehandlungssystemen bei Saugmotoren - Google Patents

Abgasrückführung bei Einsatz von Abgasnachbehandlungssystemen bei Saugmotoren Download PDF

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Abstract

Die Erfindung betrifft eine selbstzündende Brennkraftmaschine mit einer Verbrennungsluft aus der Umgebung ansaugenden Frischgasleitung und einer Abgasleitung, wobei in die Abgasleitung ein Abgasnachbehandlungssystem eingeschaltet ist und wobei ein mechanischer Drehzahlregler für das Einspritzsystem der Brennkraftmaschine vorgesehen ist. Erfindungsgemäß wird eine derartige Brennkraftmaschine 1 derart weitergebildet, dass die Abgasemissionen zur Erfüllung neuerer gesetzlicher Vorschriften weiter verringert werden. Dies wird dadurch erreicht, dass eine die Frischgasleitung mit der Abgasleitung verbindende Abgasrückführleitung 10 vorgesehen ist, die von einem Abgasrückführventil 11 beherrscht ist und dass die Abgasentnahmestelle aus der Abgasleitung 7, 7a in einer Zone mit stabilen Druckverhältnissen angeordnet ist.

Description

  • Die Erfindung betrifft eine selbstzündende Brennkraftmaschine mit einer Verbrennungsluft aus der Umgebung ansaugenden Frischgasleitung und einer Abgasleitung, wobei in die Abgasleitung ein Abgasnachbehandlungssystem eingeschaltet ist und wobei ein mechanischer Drehzahlregler für das Einspritzsystem der Brennkraftmaschine vorgesehen ist.
  • Eine derartige Brennkraftmaschine ist aus der EP 1 321 640 B1 bekannt. Diese Brennkraftmaschine weist einen Abgassammler mit einem integrierten Abgasnachbehandlungssystem in Form eines Rußfilters und/oder Oxidationskatalysators auf, die in einem Gehäuse so zusammengefasst sind, dass die akustischen Eigenschaften des Abgassammlers und des Abgasnachbehandlungssystems ohne separaten Abgasschalldämpfer ausgenutzt und aufeinander abgestimmt sind.
  • Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine derartige Brennkraftmaschine derart weiterzubilden, dass die Abgasemissionen zur Erfüllung neuerer gesetzlicher Vorschriften weiter verringert werden.
  • Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, dass eine die Frischgasleitung mit der Abgasleitung verbindende Abgasrückführleitung vorgesehen ist, die von einem Abgasrückführventil beherrscht ist und dass die Abgasentnahmestelle aus der Abgasleitung in einer Zone mit stabilen Druckverhältnissen angeordnet ist. Dieser Ausgestaltung liegt die Erkenntnis zugrunde, dass die tatsächliche Abgasrückführrate genau festzulegen ist und sicherzustellen ist, dass diese festgelegte Abgasrückführrate beim Betrieb der Brenn kraftmaschine bei allen Betriebszuständen der Brennkraftmaschine, bei denen Abgas zurückgeführt wird, genau eingehalten wird. Andererseits ist es bei mechanisch geregelten Brennkraftmaschinen, die also ein Kraftstoffeinspritzsystem mit einer mechanischen Regelung aufweisen, mit einem vertretbaren Aufwand kaum möglich, eine betriebsabhängig geregelte Abgasrückführung darzustellen. Vielmehr wird bei solchen Brennkraftmaschinen eine ”schwarz-weiß”-Steuerung vorgesehen, die die Abgasrückführung entweder ein- oder ausschaltet. Ist nun eine solche Brennkraftmaschine zusätzlich mit einem Abgasnachbehandlungssystem, das insbesondere einen Partikelfilter aufweist, ausgestattet, ändert sich die Druckdifferenz über das Abgasnachbehandlungssystem in Abhängigkeit der Beladungsmenge des Partikelfilters mit Rußpartikeln. Ausgehend von dieser Konstellation und den hierzu gewonnenen Erkenntnissen wird eine Einhaltung von einer gleichbleibenden Abgasrückführrate dadurch erreicht, dass die Abgasentnahmestelle aus der Abgassammelleitung in einer Zone mit stabilen, also weitgehend gleichen Druckverhältnissen angeordnet ist.
  • In einer ersten Anordnung ist diese Entnahmestelle in Strömungsrichtung hinter dem Abgasnachbehandlungssystem in der Abgasleitung angeordnet. Diese Ausgestaltung ist vorteilhaft anwendbar bei einem motornah angeordneten Abgasnachbehandlungssystem, das also bevorzugt direkt an die Gasauslasskanäle des Zylinderkopfs anschließt. Besonders vorteilhaft ist die Abgasentnahme in Strömungsrichtung hinter dem Abgasnachbehandlungssystem, da dort bei unbeladenem und beladenem Partikelfilter genügend stabile, also gleiche Druckverhältnisse herrschen. Dabei erfolgt die Regelung bzw. Ein- und Ausschaltung der Abgasrückführung bevorzugt in Abhängigkeit von durch Regelstangenpositionsgebern erzeugten Schaltsignalen. Dazu sind bevorzugt an der Regelstange Schaltmagnete angebracht, die zusammenwirkend mit elektromagnetisch betätigten Schaltern die Abgasrückführung oberhalb einer bestimmten Einspritzmenge einschalten (und bei Unterschreiten des entsprechenden Grenzwertes wieder ausschalten). Zusätzlich kann in weiterer Ausgestaltung die Drehzahl der Brennkraftmaschine berücksichtigt werden. Ein Drehzahlsignal kann – sofern es nicht schon für andere Anwendungen vorhanden ist – durch einen Aufnehmer leicht aufgenommen werden und wird so eingesetzt, dass die Abgasrückführung oberhalb einer Mindestdrehzahl eingeschaltet wird und bei einer Höchstdrehzahl wieder abgeschaltet wird. Die Mindestdrehzahl entspricht dabei beispielsweise einer Leerlaufdrehzahl von 1.000 U/Min. und die Höchstdrehzahl beispielsweise einer Volllastdrehzahl von 2.800 U/Min.
  • Ist die Brennkraftmaschine aufgeladen, also insbesondere mit einem Abgasturbolader ausgestattet, kann die Abgasrückführung alternativ in Abhängigkeit des Ladeluftdrucks, der durch einen einfachen Drucksensor gemessen wird, gesteuert werden. Oberhalb eines vorgegebenen Ladeluftdrucks, beispielsweise 0,35 bar, wird die Abgasrückführung eingeschaltet. Zusätzlich kann bei dieser Ausgestaltung auch noch die Drehzahl der Brennkraftmaschine berücksichtigt werden. Die zuvor dargestellten Ausführungen zu der ersten Anordnung haben zudem den Vorteil, dass das gesamte System bei dem Brennkraftmaschinenhersteller komplett aufgebaut und eingestellt werden kann, da alle Teile brennkraftmaschinennah verbaut sind, und keine bei dem Einbaukunden der Brennkraftmaschine vorzunehmenden Anpassarbeiten erforderlich sind. Ein von dem Einbaukunden gerätespezifisch verbauter Abgasschalldämpfer hinter der Entnahmestelle stabilisiert die Druckverhältnisse weiter.
  • In einer zweiten Ausführung ist die Abgasentnahmestelle in Strömungsrichtung vor dem Abgasnachbehandlungssystem in der Abgasleitung angeordnet und es ist hinter dem Abgasnachbehandlungssystem ein Druckregelventil in der Abgasleitung vorgesehen. Diese Ausgestaltung bietet sich insbesondere für solche Lösungen an, bei denen das Abgasnachbehandlungssystem nicht brennkraftmaschinennah angeordnet ist beziehungsweise sein kann. In diesem Fall wird mit dem Druckregelventil ein genügend konstanter Druck an der Abgasentnahmestelle eingestellt. Dies kann in einer einfachsten Ausgestaltung derart erfolgen, dass das System so eingestellt ist, dass bei einem unbeladenen Partikelfilter, bei dem der Druck an der Abgasentnahmestelle gegenüber dem dort herrschenden Druck bei beladenem Partikelfilter erheblich geringer ist, das Druckregelventil um ein vorgegebenes Maß geschlossen wird, so dass an der Abgasentnahmestelle ein höherer Druck eingestellt wird. Ist der Partikelfilter teilbeladen, wird das Druckregelventil wieder geöffnet. Diese Steuerung des Druckregelventils kann in einer einfachen Ausgestaltung alleine von dem Differenzdruck über das Abgasnachbehandlungssystem gesteuert werden. Zusätzlich können aber für diese Steuerung auch noch die Drehzahl und die Regelstangenstellung berücksichtigt werden. Gegebenenfalls ist für diese Steuerung auch eine einfache elektronische Kennfeldsteuerung sinnvoll einsetzbar.
  • Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind der Zeichnungsbeschreibung zu entnehmen, in der zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung näher beschrieben sind.
  • Es zeigen:
  • 1 eine erste Ausführung mit einer Abgasentnahmestelle hinter dem Abgasnachbehandlungssystem und
  • 2 eine zweite Ausführung mit einer Abgasentnahmestelle vor dem Abgasnachbehandlungssystem.
  • 1 zeigt eine selbstzündende Brennkraftmaschine 1 mit schematisch dargestellten Zylindern Z1–Z4. Die Brennkraftmaschine 1 weist dabei einen üblichen Aufbau auf, bei dem eine Kurbelwelle in einem Kurbelgehäuse gelagert ist und an der Kurbelwelle jedem Zylinder zugeordnete Kolben über Pleuel angelenkt sind. Die Zylinder sind von einem Zylinderkopf abgedeckt, wobei in dem Zylinderkopf Gaswechseleinrichtungen und Einspritzeinrichtungen angeordnet sind. Die Einspritzeinrichtungen umfassen zumindest eine von einer Regelstange gesteuerte Hochdruckpumpe, die einer der Zylinderzahl entsprechenden Anzahl von Einspritzventilen Kraftstoff zuführt. Die Brennkraftmaschine 1 kann im Übrigen luftgekühlt, wassergekühlt oder ölgekühlt sein.
  • Die Gaswechseleinrichtungen weisen Gasauslasskanäle auf, die an einer Zylinderkopflängsseite 2 münden. An diese Gasauslasskanäle ist eine Abgassammelleitung 3 angeschlossen, die direkt mit einem Abgasnachbehandlungssystem 4 verschaltet ist. Die Abgassammelleitung 3 weist dabei im Grunde nur an der Zylinderkopflängsseite 2 befestigte Anschlussstutzen und eine Bypassleitung 5 zur Umgehung des Abgasnachbehandlungssystems 4 auf. Das Abgasnachbehandlungssystem 4 weist insbesondere einen Partikelfilter auf, wobei aber je nach Ausgestaltung zusätzlich auch noch zumindest ein Katalysator und/oder Brenner verbaut sein können. Die Bypassleitung 5 mit einem Bypassventil 6 wird nur benötigt, wenn der Partikelfilter im beladenen Zustand nicht regeneriert werden kann und zeitlich begrenzt zur Vermeidung einer Überladung umgangen werden muss. Die Bypassleitung 5 mündet hinter dem Bypassventil 6 in eine weiterführende Abgasleitung 7, an die mittels eines Befestigungsflansches 9 ein Abgasschalldämpfer 8 angebracht werden kann.
  • An die Abgasleitung 7 ist eine Abgasrückführleitung 10 angeschlossen, mittels der über ein Abgasrückführventil 11 gesteuert Abgas in eine Frischgasleitung als Bestandteil des Gaswechselsystems zurückgeführt wird. Das Abgasrückführventil 11 wird bevorzugt nach einer ”schwarz-weiß”–Regelung geöffnet oder geschlossen. Die diesbezügliche Steuerung erfolgt bevorzugt zumindest in Abhängigkeit der Stellung der Regelstange des Einspritzsystems.
  • Die 2 zeigt im Unterschied zu der Ausgestaltung in 1 eine Brennkraftmaschine, an der eine herkömmliche Abgassammelleitung 3a angeschlossen ist, und an die ”motorfern” ein Abgasnachbehandlungssystem 4a, gegebenenfalls mit einem vorgeschalteten Brenner 12, angeschlossen ist. Bei dieser Ausführung zweigt die Abgasrückführleitung 10 mit dem eingeschalteten Abgasrückführventil 11 von der Abgassammelleitung 3a ab, wobei zur Einstellung von stabilen Druckverhältnissen an der Entnahmestelle in der Abgassammelleitung 3a ein Druckregelventil 13 hinter dem Abgasnachbehandlungssystem 4a in die Abgasleitung 7a eingesetzt ist. Wiederum hinter dem Druckregelventil 13 ist über einen weiteren Befesti gungsflansch 9 ein Abgasschalldämpfer 8 (wie bei 1) angeschlossen. Mit dem Druckregelventil 13 wird unabhängig von dem Beladungszustand des Partikelfilters des Abgasnachbehandlungssystems 4a der Abgasdruck so eingestellt, dass an der Entnahmestelle für die Abgasrückführleitung 10 ein zumindest nahezu konstanter Druck eingestellt ist.
  • 1
    Brennkraftmaschine
    2
    Zylinderkopflängsseite
    3
    Abgassammelleitung
    4
    Abgasnachbehandlungssystem
    5
    Bypassleitung
    6
    Bypassventil
    7
    Abgasleitung
    8
    Abgasschalldämpfer
    9
    Befestigungsflansch
    10
    Abgasrückführleitung
    11
    Abgasrückführventil
    12
    Brenner
    13
    Druckregelventil
  • ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
  • Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
  • Zitierte Patentliteratur
    • - EP 1321640 B1 [0002]

Claims (7)

  1. Selbstzündende Brennkraftmaschine mit einer Verbrennungsluft aus der Umgebung ansaugenden Frischgasleitung und einer Abgasleitung, wobei in die Abgasleitung ein Abgasnachbehandlungssystem eingeschaltet ist und wobei ein mechanischer Drehzahlregler für das Einspritzsystem der Brennkraftmaschine vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet, dass eine die Frischgasleitung mit der Abgasleitung verbindende Abgasrückführleitung (10) vorgesehen ist, die von einem Abgasrückführventil (11) beherrscht ist und dass die Abgasentnahmestelle aus der Abgasleitung (7, 7a) in einer Zone mit stabilen Druckverhältnissen angeordnet ist.
  2. Selbstzündende Brennkraftmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Abgasentnahmestelle in Strömungsrichtung hinter dem Abgasnachbehandlungssystem (4) in der Abgasleitung (7) angeordnet ist.
  3. Selbstzündende Brennkraftmaschine nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Regelung der Abgasrückführrate in Abhängigkeit von durch Regelstangenpositionsgebern erzeugten Schaltsignalen erfolgt.
  4. Selbstzündende Brennkraftmaschine nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass für die Regelung der Abgasrückführrate zusätzlich die Drehzahl der Brennkraftmaschine berücksichtigt wird.
  5. Selbstzündende Brennkraftmaschine nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Regelung der Abgasrückführrate bei einer aufgeladenen Brennkraftmaschine in Abhängigkeit des Ladeluftdrucks erfolgt.
  6. Selbstzündende Brennkraftmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Abgasentnahmestelle in Strömungsrichtung vor dem Abgasnachbehandlungssystem (4a) in der Abgasleitung (7a) angeordnet ist und dass hinter dem Abgasnachbehandlungssystem (4a) ein Druckregelventil (13) in der Abgasleitung (7a) vorgesehen ist.
  7. Selbstzündende Brennkraftmaschine nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Druckregelventil (7a) in Abhängigkeit des Differenzdrucks über das Abgasnachbehandlungssystems (4a) gesteuert ist.
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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP1321640B1 (de) 2001-12-01 2005-02-16 DEUTZ Aktiengesellschaft Abgassammeldämpfer mit integriertem Abgasnachbehandlungssystem
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