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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Datenkommunikation
in einem Telemetriesystem, ein derartiges Telemetriesystem sowie
eine Steuereinrichtung eines solchen Telemetriesystems.
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Ein
Telemetriesystem („Fernmessungs- bzw. Fernsteuersystem”)
umfasst eine Vielzahl von Messeinheiten, die im Zusammenhang mit
einer bestimmten Telemetrieanwendung – z. B. bei der Überwachung
einer Wohnung, eines Hauses, eines Bürogebäudes
oder einer technischen Anlage – Messwerte erzeugen und
zur Auswertung an eine koordinierende Zentraleinheit des Telemetriesystems
weiterleiten können, welche bei Auffälligkeiten
z. B. Bewohner, Sicherheitsdienste oder Angestellte automatisch alarmieren
kann. Ebenso können in einem solchen Telemetriesystem – z.
B. bei der Fernsteuerung von in Wohnungen, Büros oder Anlagen
befindlichen technischen Einrichtungen und Geräten – Steueranweisungen
von der Zentraleinheit an die Messeinheiten übertragen
werden.
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In
der Regel basiert ein derartiges Telemetriesystem mit vielen verteilten
Messeinheiten auf einer kabellosen Datenkommunikation zwischen der Zentraleinheit
und den einzelnen Messeinheiten, z. B. über ein GSM- oder
UMTS-Mobilfunknetz. Dabei sind die Messgeräte üblicherweise
mit Mobilfunkmodulen ausgestattet, zum Beispiel mit einem SIM-Modul,
das die Mobilfunkverbindung zu anderen Teilnehmern herstellt.
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Damit
die Messgeräte über ihre jeweiligen Mobilfunkmodule
von der Zentraleinheit oder von einer Bedieneinheit einer Bedienperson
individuell ansprechbar sind, umfasst das Mobilfunknetz ein zentrales
Adressregister, in dem Adress- und Identifikationsinformationen,
insbesondere Mobilfunkrufnummern, für alle ansprechbaren
Mobilfunkmodule eingetragen sind. Das zentrale HLR-Adressregister („Home
Location Register” bzw. Heimatregister) eines GSM- oder
UMTS-Mobilfunknetzes umfasst z. B. für jedes eingetragene
Mobilfunkmodul jeweils eine MSISDN-Mobilfunkrufnummer und eine IMSI-Teilnehmerkennung.
Da ein Telemetriesystem jedoch je nach Telemetrieanwendung mehrere
Tausend Messeinheiten und somit Mobilfunkmodule umfassen kann, kann
das mitunter enorme Datenvolumen des zentralen Adressregisters die
Effizienz des Telemetriesystems beeinträchtigen.
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Im
Zusammenhang mit der herkömmlichen Mobilfunkkommunikation
schlägt die
EP
0 669 774 A1 vor, ein reguläres Mobilfunkmodul
durch ein nachgebildetes, identisches Mobilfunkmodul zu ergänzen, wobei
das reguläre und das nachgebildete Mobilfunkmodul aufgrund übereinstimmender
Mobilfunkrufnummern nicht gleichzeitig in dem Mobilfunknetz ansprechbar
sind. Auch die
WO 98/24257 offenbart die
Vergabe einer Mobilfunkrufnummer für zwei Mobilfunkmodule,
wobei zur Kollisionsvermeidung jeweils nur ein Mobilfunkmodul aktiviert
werden kann. Ähnlich offenbart auch die
WO 94/08433 ein Mobilfunksystem,
bei dem jedem Teilnehmer eine Mobilfunkrufnummer und mehrere Mobilfunkmodule
zugeordnet werden können. Auch hier wird lediglich ein Mobilfunkmodul
aktiviert, während die anderen Mobilfunkmodule zumindest
für eingehende Mobilfunkverbindungen deaktiviert sind.
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Schließlich
offenbart die
WO
2005/017693 A2 die Zuordnung nur einer Mobilfunkrufnummer
an mehrere Mobilfunkmodule, wobei ein Teilnehmer, der die gemeinsame
Mobilfunkrufnummer wählt, an ein jeweils freies Mobilfunkmodul
weitergeleitet bzw. umgeleitet wird („Call Hunting”).
Die Mobilfunkmodule sind also auch hier nicht individuell ansprechbar,
sondern vervielfältigen lediglich die unter der Mobilfunkrufnummer
zu erreichenden Teilnehmer, z. B. im Zusammenhang mit einem Callcenter
oder dergleichen.
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Derartige
Mobilfunklösungen sind zur Anwendung im Zusammenhang mit
einem Telemetriesystem jedoch kaum geeignet, da sie einerseits dessen
reduzierte Effizienz gegenüber üblichen Mobilfunknetzen
nicht verbessern und andererseits die zentrale, nötigenfalls
individuelle Steuerung der Messeinheiten nicht mehr möglich
ist.
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Demzufolge
ist es die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Telemetriesystem
vorzuschlagen, das einerseits eine effiziente Datenkommunikation und
andererseits ein separates Ansprechen der Messeinheiten erlaubt.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren,
ein Telemetriesystem sowie eine Steuereinrichtung mit den Merkmalen
der unabhängigen Ansprüche gelöst. Die
davon abhängigen Ansprüche beschreiben vorteilhafte
Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung.
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Eine
kabellose Datenkommunikation in einem Telemetriesystem mit mehreren
Messeinheiten wird über ein Mobilfunknetz ermöglicht,
indem jede Messeinheit jeweils ein Mobilfunkmodul aufweist, welches
der betreffenden Messeinheit einen Zugang zu dem Mobilfunknetz bereitstellt,
wobei Bestandteil des Mobilfunknetzes ein zentrales Adressregister
ist, in dem zur Adressierung der Mobilfunkmodule durch weitere Teilnehmer,
z. B. durch eine Bedieneinheit eines Bedieners des Telemetriesystems,
Adressdaten der Mobilfunkmodule eingetragen sind. Für zumindest
einige der Mobilfunk module wird in das zentrale Adressregister des
Mobilfunknetzes als Adressdaten eine alleinige, gemeinsame Mobilfunkrufnummer
eingetragen. Diese Mobilfunkmodule mit gemeinsamer Mobilfunkrufnummer
werden dann über eine nicht in dem Adressregister eingetragene,
dem jeweiligen Mobilfunkmodul eindeutig zugeordnete Identifizierungsnummer
adressiert.
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Aufgrund
des Zuweisen einer gemeinsamen Mobilfunkrufnummer an eine Vielzahl
von Mobilfunkmodulen wird das bei Mobilfunkverbindungen zu durchsuchende
Datenvolumen des zentralen Adressregisters erheblich reduziert,
da die gemeinsame Mobilfunkrufnummer nur einmal in das Adressregister
eingetragen wird. Dadurch reduziert sich der Verwaltungsaufwand
für das Adressregister sowie der Aufwand beim Aufbauen
von Mobilfunkverbindungen in dem Telemetriesystem in einem Maße, dass
eine effiziente Datenkommunikation ermöglicht wird, die
den Anforderungen eines Telemetriesystems gerecht wird, bei dem
nahezu keine Sprachverbindungen aufgebaut werden, sondern vielfache gleichartige
oder standardisierte eher kurze Datenübertragungen stattfinden.
Zusätzlich wird über die Verwendung der nicht
im Adressregister eingetragenen Identifikationsnummer die Möglichkeit
geschaffen, ein einzelnes Mobilfunkmodul gezielt anzusprechen, z.
B. durch die Zentraleinheit des Telemetriesystems oder eine Bedieneinheit
eines Bedieners, ohne dazu das Adressregister konsultieren zu müssen.
Trotz der gemeinsamen Mobilfunkrufnummer und dem damit verbundenen
Effizienzgewinn bleiben die Mobilfunkmodule individuell ansprechbar.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren ist im Zusammenhang
mit Telemetriesystemen, die eine Telemetrieanwendung mit einem weitverzweigten
Netz von Messeinheiten umsetzen, besonders vorteilhaft einsetzbar,
z. B. bei einer großen technischen Anlage, wie z. B. einer
Raffinerie, einem Verkehrsleitsystem, einem Versorgungssystem oder
dergleichen, da die Mobilfunkmodule dort üblicherweise
wesentlich mehr von den Messeinheiten übergebene Messdaten über
das Mobilfunknetz aussenden, als sie Nachrichten (z. B. Steueranweisungen
umfassende Nutzdaten) von der Zentraleinheit oder einer Bedieneinheit
empfangen. Ohnehin ist das individuelle Ansprechen einzelner Mobilfunkmodule
(durch eindeutige Identifizierung) nahezu ausschließlich
beim Senden von Nachrichten an ein Mobilfunkmodul notwendig und
nicht beim Weiterleiten von Messdaten von den Messeinheiten an die
Zentraleinheit. Hinzu kommt, dass an die Mobilfunkmodule zu sendende
Steueranweisungen häufig unspezifisch an alle für
eine Telemetrieanwendung eingesetzte Mobilfunkmodule versendet werden,
z. B. beim Ein-/Ausschalten der Messeinheiten oder der Initialisierung
des Telemetriesystems.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren wird von einem Telemetriesystem
umgesetzt, das insbesondere eine Steuereinrichtung umfasst, die
in dem zentralen Adressregister eine alleinige, gemeinsame Mobilfunkrufnummer
für einige oder alle der Mobilfunkmodule einträgt,
die einer bestimmten Telemetrieanwendung zuzuordnen sind. Ferner
ermöglicht die Steuereinrichtung, dass jedes dieser Mobilfunkmodule über
eine nicht im Adressregister eingetragene Identifizierungsnummer
unter Umgehung des Adressregisters einzeln angesprochen werden kann. Diese
Steuereinheit kann als separate Einheit des Telemetriesystems oder
als Teil der koordinierenden Zentraleinheit realisiert sein. Ebenso
kann die Steuereinrichtung in das Mobilfunknetz integriert sein, welches
von dem Telemetriesystem genutzt wird.
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Vorzugsweise
wird als Identifizierungsnummer eines Mobilfunkmoduls eine unveränderliche, eindeutige
Seriennummer verwendet, die dem betreffenden Mobilfunkmodul z. B.
bereits in der Herstellungsphase zugewiesen wurde und die nicht
in dem zentralen Adressregister verzeichnet ist.
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Bei
dem zentralen Adressregister kann es sich beispielsweise um das
zentrale HLR-Adressregister eines GSM- oder UMTS-Mobilfunknetzes
handeln. Erfindungsgemäß wird dann für
mehrere SIM-Mobilfunkmodule eine gemeinsame MSISDN-Mobilfunkrufnummer
genau einmal in dem HLR-Adressregister eingetragen und die eindeutige Adressierung
eines dieser SIM-Mobilfunkmodule mit gemeinsamer MSISDN-Mobilfunkrufnummer
erfolgt dann über die ICCID-Seriennummer („Integrated
Circuit Card ID”), die lediglich in dem betreffenden SIM-Mobilfunkmodul
gespeichert ist, nicht aber in dem HLR-Adressregister.
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Die
eindeutige Adressierung eines bestimmten Mobilfunkmoduls über
dessen Identifizierungsnummer kann dadurch erfolgen, dass in einem
Datenkommunikationsprotokoll die Angabe einer oder mehrerer Identifizierungsnummern
vorgesehen ist, mit der/denen Mobilfunkmodule als Adressaten einer Nachricht
angegeben werden können. So kann beispielsweise bei einer
Nachricht, die neben den zu übertragenen Nutzdaten auch
als Verwaltungsdaten für die Nachrichtenübertragung
fungierende Protokolldaten umfasst, die Identifizierungsnummer des Adressaten
in den Protokolldaten angegeben werden. In dem Telemetriesystem
beziehungsweise in dem jeweils genutzten Mobilfunknetz nimmt dann dasjenige
Mobilfunkmodul die gesendete Nachricht und ihre Nutzdaten entgegen,
das seine individuell zugewiesene Identifizierungsnummer in den
Protokolldaten der Nachricht erkennt.
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Die
Nutzdaten können insbesondere Steueranweisungen umfassen,
die die Zentraleinheit des Telemetriesystems an ein bestimmtes Mobilfunkmodul
sendet. Das betreffende Mobilfunkmodul führt die Steueranweisungen
dann nach Erhalt unmittelbar aus. Bei Steueranweisungen kann es
sich z. B. um die Einrichtung einer vorgegebenen Konfiguration einer
Messeinheit durch das entsprechende Mobilfunkmodul handeln, beispielsweise
um eine veränderte Erhebung oder Versendung von Messdaten
oder dergleichen.
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Analog
zu den eindeutigen Identifizierungsnummern der einzelnen Mobilfunkmodule
ist es auch möglich, mehreren Mobilfunkmodulen eine gemeinsame
Pseudoidentifizierungsnummer zuzuordnen, um diese Mobilfunkmodule über
deren Pseudoidentifizierungsnummer in der gleichen Weise (im Wesentlichen
gleichzeitig) gemeinsam adressieren zu können, so wie auch
einzelne Mobilfunkmodule über deren jeweilige Identifizierungsnummern
einzeln adressierbar sind. Vorzugsweise werden die Pseudoidentifizierungsnummern
genau wie die Identifizierungsnummern nicht in dem Adressregister
eingetragen, damit der durch die gemeinsame Mobilfunkrufnummer erzielte
Effizienzgewinn erhalten bleibt. Vielmehr werden die Pseudoidentifizierungsnummern
auf den betreffenden Mobilfunkkarten dauerhaft hinterlegt, z. B.
durch eine frühzeitige Einrichtung auf dem Mobilfunkmodul,
z. B. im Rahmen einer Initialisierung oder Personalisierung, oder
durch ein nachträgliches Übertragen und Einrichten
der Pseudoidentifizierungsnummern auf den betreffenden Mobilfunkmodulen,
z. B. veranlasst durch die Steuereinrichtung.
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Eine
derartige gemeinsame Pseudoidentifizierungsnummer kann jeder beliebigen
Gruppe von Mobilfunkmodulen zugeordnet werden, unabhängig davon,
ob diese eine gemeinsame Mobilfunkrufnummer haben. Beispielsweise
kann einer Gruppe von Mobilfunkmodulen, der bestimmte Nutzdaten
ausschließlich zukommen sollen, eine gemeinsame Pseudoidentifizierungsnummer
zugewiesen werden, z. B. denjenigen Mobilfunkmodulen, deren Messeinheiten
nur in der Nacht Messwerte erheben oder einen bestimmten Anlagenteil überwachen
sollen oder dergleichen. Vorzugsweise wird eine Pseudoidentifizierungsnummer
allen Mobilfunkmodulen (mit gemeinsamer Mobilfunkrufnummer) zugeteilt,
deren Messeinheiten zur Umsetzung einer bestimmten Telemetrieanwendung
eingesetzt werden, so dass alle für eine Telemetrieanwendung
genutzten Messeinheiten gleichzeitig ein- oder ausgeschaltet werden können,
ohne dass Messeinheiten beeinflusst werden, die einer anderen Telemetrieanwendung
zugeordnet sind.
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In
einem erfindungsgemäßen Telemetriesystem werden
Nutzdaten nicht über herkömmliche SMS-Nachrichten
(„Short Message Service”), die in der Regel eindeutige
Mobilfunkrufnummern erfordern, an die einzelnen Mobilfunkmodule
gesendet, sondern vorzugsweise über Cell-Broadcast-Nachrichten,
deren Übertragungsprotokoll um die Möglichkeit
der Angabe von Identifizierungsnummern und/oder Pseudoidentifizierungsnummern
erweitert ist. Cell-Broadcast-Nachrichten, die herkömmlich Nachrichten
unspezifisch an alle in einer bestimmten Mobilfunkzelle befindlichen
Mobilfunkmodule senden, werden dadurch derart erweitert, dass eine Nachricht über
Identifizierungsnummern an einzelne Mobilfunkmodule oder über
entsprechend eingerichtete Pseudoidentifizierungsnummern an eine
bestimmte Gruppe von Mobilfunkmodulen gesendet werden können,
indem jedes Mobilfunkmodul, das die ihm zugeordnete Identifizierungsnummer
oder eine ihm zugeordnete Pseudoidentifizierungsnummer in den Protokolldaten
der Nachricht erkennt, die Nachricht entgegennimmt.
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Im
Rahmen der vorliegenden Erfindung ist es insbesondere möglich,
mehrere Mobilfunkmodule mit gemeinsamer Mobilfunkrufnummer gleichzeitig
in dem betreffenden Mobilfunknetz zu aktivieren oder anzumelden,
so dass diese insbesondere gleichzeitig Nachrichten empfangen und
senden können, zum Beispiel von (oder an) der Zentraleinheit
oder einer Bedieneinheit. Das individuelle (oder gruppenweise) Ansprechen
der Mobilfunkmodule ist über die (Pseudo-)Identifizierungsnummer
dennoch möglich, ohne dass eine Pri orisierung der Mobilfunkmodule
oder dergleichen vorgenommen werden muss.
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Weitere
Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der folgenden
Beschreibung von erfindungsgemäßen Ausführungsbeispielen
sowie weiteren Ausführungsalternativen im Zusammenhang
mit der einzigen Zeichnung, die ein erfindungsgemäßes
Telemetriesystem zeigt.
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Das
in 1 gezeigte Telemetriesystem umfasst vier Messeinheiten
A, B, C, D, die über darin jeweils eingesetzte SIM-Module 1, 2, 3, 4 mit
einem GSM-Mobilfunknetz 5 (symbolisiert durch den Sendemast 5)
verbunden sind. Das GSM-Mobilfunknetz 5 umfasst ein zentrales
HLR-Adressregister 6 (HLR; „Home Location Register”),
in dem für jedes SIM-Modul A, B, C, D eine Reihe von Adressdaten
geführt werden, unter anderem eine MSISDN-Mobilfunkrufnummer 7 („Mobile
Subscribe Integrated Service Digital Network Number”) sowie
eine eindeutige IMSI-Teilnehmerkennung („International
Mobile Subscriber Identity”).
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Des
Weiteren umfasst das in 1 gezeigte Telemetriesystem
eine Steuereinrichtung 19 und eine Zentraleinheit 18,
die eine bestimmte Telemetrieanwendung mit Hilfe der Messeinheiten
A, B, C realisiert und diese entsprechend koordiniert, beispielsweise
zur Überwachung einer Wohnung, eines Hauses, eines Firmengebäudes,
einer technischen Anlage oder dergleichen. Im Zusammenhang mit einer Wohnung
kann eine derartige Telemetrieanwendung beispielsweise die Überwachung
von in einem Haus vorhandenen technischen Geräten umfassen,
zum Beispiel des Heizungssystems, von Kühlschränken, Computer
oder dergleichen. Hierbei können einerseits von den Messeinheiten
A, B, C erhobene Messwerte M1, M2, M3 von den Mobilfunkmodulen 1, 2, 3 über
das Mobilfunknetz 5 an die Zentraleinheit 18 wei tergeleitet
werden und dort in einem Speicher 20 abgespeichert oder
mittels eines Prozessors 21 ausgewertet werden. Andererseits
ist es möglich, dass die Zentraleinheit 18 Nachrichten 16 mit
Nutzdaten 14 an die Messeinheiten A, B, C über
das Mobilfunknetz 5 und die jeweiligen SIM-Module 1, 2, 3 sendet, um
die Geräte der überwachten Wohnung zu konfigurieren,
beispielsweise beim rechtzeitigen Einschalten des Heizungssystems
oder dergleichen. Im letztgenannten Fall sind die Messeinheiten
in geeigneter Weise mit den überwachten Geräten
verbunden, z. B. in Form eines werksseitig in das Gerät
integrierten Mess-/Überwachungsmoduls, in welches das lediglich
eine Mobilfunkmodul 1, 2, 3 eingeschoben
werden muss, wenn das betreffende Gerät in die Überwachung
durch das Telemetriesystem aufgenommen werden soll.
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Das
Adressregister 6 des Mobilfunknetzes 5 umfasst
prinzipiell für jedes in dem Telemetriesystem angemeldete
SIM-Modul 1, 2, 3, 4 einer Messeinheit A,
B, C, D einen Adresseintrag 1a, 2a, 3a, 4a,
wobei jedoch die gemeinsame MSISDN-Rufnummer 7 (NR1) derjenigen
SIM-Module 1, 2, 3 übereinstimmt, deren
Messeinheiten A, B, C von der Zentraleinheit 18 für
eine bestimmte Telemetrieanwendung genutzt werden. SIM-Module 4 anderer
Messeinheiten D, die für keine Telemetrieanwendung benötigt
werden, haben eigene individuelle MSISDN-Rrufnummern 8 (NR2).
Das Datenvolumen dieses modifizierten HLR-Adressregisters 6 ist
aufgrund der gemeinsamen MSISDN-Rufnummer 7 für
die Messeinheiten A, B, C einer Telemetrieanwendung wesentlich geringer als
bei einem herkömmlichen Adressregister.
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Die
Pflege des Datenbestands des HLR-Adressregisters 6 und
die Vergabe der gemeinsamen MSISDN-Mobilfunkrufnummern 7 wird
von der Steuereinrichtung 19 durchgeführt, die
eine separate Einheit des Telemetriesystems oder ein Teil der koordinierenden
Zentraleinheit 18 (wie in 1 dargestellt)
oder einer Bedieneinheit (nicht dargestellt) einer Bedienperson
sein kann.
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Ebenso
kann die Steuereinrichtung 19 in das Mobilfunknetze 5 an
zentraler Stelle zur Verwaltung des HLR-Adressregisters 6 integriert
sein.
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Die
SIM-Module 1, 2, 3 sind über
die ICCID-Seriennummern 9, 10, 11 (ID-1,
ID-2, ID-3) der SIM-Module 1, 2, 3 individuell
ansprechbar – z. B. von der Zentraleinheit 18,
einer Bedieneinheit einer Bedienperson des Telemetriesystems oder
der Steuereinrichtung 19. Die ICCID-Seriennummer 9, 10, 11 ist
dem jeweiligen SIM-Modul 1, 2, 3 eindeutig
zugewiesen und wird von der Steuereinrichtung 19 nicht
in dem Adressregister 6 sondern anderweitig an zentraler
Stelle derart hinterlegt, dass eine Datenkommunikation mit einem
SIM-Modul 1, 2, 3 nicht mehr über das
HLR-Adressregister 6 laufen muss, z. B. auf der Zentraleinheit 18 oder
der Steuereinrichtung 19, die, wie in 1 dargestellt,
in die Zentraleinheit 18 integriert sein kann. Die Steuereinrichtung
stellt also eine Liste der ICCID-Seriennummern 9, 10, 11 der SIM-Module 1, 2, 3 bereit,
die bei einer Datenkommunikation mit einem SIM-Modul 1, 2, 3 zukünftig
anstelle des HLR-Adressregisters 6 zumindest hinsichtlich der
eindeutigen Adressierung der SIM-Module 1, 2, 3 konsultiert
wird.
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Die
eigentliche Datenkommunikation mit einem oder mehreren der SIM-Module 1, 2, 3 wird über Cell-Broadcasting-Nachrichten 16 betrieben,
die zunächst unspezifisch an alle SIM-Module 1, 2, 3, 4,
gesendet werden, die sich in der betreffenden Mobilfunkzelle befinden
(dargestellt durch die strichlinierte Ellipse 17). Die
in 1 von der Zentraleinheit 18 in das Mobilfunknetz 5 gesendete
Cell-Broadcasting-Nachricht 16 umfasst neben den eigentlich
zu übertragenden Nutzdaten 14 auch Protokolldaten 15, die
die eindeutige ICCID-Seriennummer 11 (ID-3) des adressierten
SIM-Moduls 3 umfassen. Bei der Weiterleitung der Cell-Broadcasting-Nachricht 16 an die
SIM-Module 1, 2, 3, 4 muss deshalb
auch nicht das HLR-Adressregister 6 abge fragt werden, denn die
eindeutige Adressierung 11 der Cell-Broadcasting-Nachricht 16 führt
diese bereits in den Protokolldaten 15 mit. Da bei dem
Cell-Broadcasting-Verfahren 17 sämtliche erreichbare
SIM-Module 1, 2, 3, 4 die betreffende
Cell-Broadcasting-Nachricht 16 erhalten, prüft
jedes einzelne SIM-Modul 1, 2, 3, 4 die in
der Nachricht 16 enthaltene ICCID-Seriennummer 11 auf Übereinstimmung
mit der eigenen ICCID-Seriennummer. Das SIM-Modul 3, an
das die Cell-Broadcasting-Nachricht 16 gerichtet ist, nimmt
dann die Nachricht 16 mit den Nutzdaten 14 entgegen
und führt, sofern es sich bei den Nutzdaten 14 um
Steueranweisungen handelt, diese Steueranweisungen aus.
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Das übliche
Ansprechen einzelner SIM-Module 1, 2, 3 in
dem Telemetriesystem durch SMS-Nachrichten, die prinzipiell auch
automatisch ausführbare Nutzdaten 14 bzw. Steueranweisungen für
ein SIM-Modul 1, 2, 3 enthalten können,
ist hierbei weder möglich noch notwendig, da eine SMS mit
Hilfe einer individuellen MSISDN-Rufnummer 8 adressiert
werden muss, was bei dem Telemetriesystem der 1 aufgrund
der Vergabe gemeinsamer MSISDN-Rufnummern 7 nicht möglich
ist.
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Neben
der einzelnen Adressierung von SIM-Modulen 1, 2, 3 durch
ICCID-Seriennummern 9, 10, 11 können
auch Pseudo-(ICCID)-Identifizierungsnummern 12, 13 eingeführt
werden, die mehreren SIM-Modulen 1, 2, 3 gleichzeitig
zur gemeinsamen Adressierung dieser SIM-Module 1, 2, 3 durch
eine Cell-Broadcasting-Nachricht 16 zugeordnet werden. So
ist in 1 beispielsweise die Pseudoidentifizierungsnummer 12 (PID-12)
den SIM-Modulen 1 und 2 zugeordnet und auf diesen
jeweils hinterlegt, während die Pseudoidentifizierungsnummer 13 (PID-123)
allen für die bearbeitete Telemetrieanwendung eingesetzten
SIM-Modulen 1, 2, 3 zugeordnet ist. Falls
also von der Steuereinrichtung 19 oder der Zentraleinheit 18 Steueranwei sungen
an alle SIM-Module 1, 2, 3 einer Telemetrieanwendung
gesendet werden sollen, kann die Steuereinrichtung 19 die
Pseudoidentifizierungsnummer 13 in die Protokolldaten 15 der
entsprechenden Cell-Broadcast-Nachricht 16 integrieren,
so dass die Nachricht 16 von allen SIM-Modulen 1, 2, 3 entgegengenommen
wird.
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Pseudoidentifizierungsnummern 12, 13 können
initial oder bedarfsweise durch die Steuereinrichtung 18 vergeben
und eingerichtet werden, z. B. indem eine geeignete Pseudoidentifizierungsnummer 12, 13 für
eine vorgegebene Gruppe von SIM-Modulen 1, 2; 1, 2, 3 bestimmt
wird und an jede einzelne Mobilfunkkarte 1, 2; 1, 2, 3 dieser
Gruppe per Cell-Broadcasting-Verfahren 17 übertragen
wird. Dieses Verfahren kann beispielsweise dazu genutzt werden,
Steueranweisungen an beliebige Gruppen oder Untermengen von SIM-Modulen 1, 2, 3 zu
senden, z. B. zum Aktivieren oder Deaktivieren einer Alarmanlage,
zum Einschalten einer Heizanlage, zum selektiven Anfragen von Messwerten
oder dergleichen.
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Zur
Realisierung des beschriebenen Cell-Broadcasting-Mechanismus, bei
dem eine ICCID-Seriennummer 9, 10, 11 oder
eine Pseudoidentifizierungsnummer 12, 13 in die
Protokolldaten 15 einer Cell-Broadcasting-Nachricht 16 eingetragen
wird, ist ein Datenübertragungsprotokoll im Rahmen des betreffenden
GSM-Mobilfunknetzes 5 entsprechend anzupassen.
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Die
SIM-Module 1, 2, 3 repräsentieren
prinzipiell herkömmliche SIM-Module, die mit geeigneten (kontaktbehafteten)
Schnittstellen zur Kontaktierung der Messeinheiten A, B, C sowie
einem Prozessor und zumindest einem Speicher ausgestattet sind.
Die SIM-Module 1, 2, 3 sind zur Realisierung
von Pseudoidentifizierungsnummern 12, 13 lediglich
derart angepasst, dass entsprechende Speicherpositionen bereitgestellt
werden und eine von einem Prozessor eines SIM-Moduls 1, 2, 3 ausführbare
Kommunikationsroutine eine in den Protokolldaten 15 einer Cell-Broadcasting-Nachricht 16 angegebene
Pseudoidentifizierungsnummer 12, 13 mit den jeweils
auf dem SIM-Modul 1, 2, 3 vorliegenden
Pseudoidentifizierungsnummern 12, 13 vergleicht
und gegebenenfalls die Nachricht 16 entgegennimmt.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - EP 0669774
A1 [0005]
- - WO 98/24257 [0005]
- - WO 94/08433 [0005]
- - WO 2005/017693 A2 [0006]