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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Erzeugung von Biogas nach dem
Oberbegriff des Anspruchs 1, eine Vorrichtung zur Erzeugung von
Biogas nach dem Oberbegriff des Anspruchs 17 sowie eine Hydrolyseeinrichtung
nach dem Oberbegriff des Anspruchs 22.
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In
Verbindung mit Biogasanlagen ist es allgemein bekannt, organische
Biomasse in einen Fermenter einer Biogasanlage einzubringen, in
dem die organische Biomasse, wie beispielsweise Gülle, Mais
oder Getreide, anaerob vergoren wird, um Biogas zu erzeugen. Die
Erzeugung von Biogas im Fermenterbehälter erfolgt in mehreren Teilschritten.
In einem ersten Schritt, der sogenannten Hydrolyse, werden die komplexen
Verbindungen des Ausgangsmaterials, wie z. B. Kohlenhydrate, Eiweiße und Fette,
in einfachere, organische Verbindungen, wie z. B. Aminosäuren, Zucker
oder Fettsäuren
zerlegt. Die daran beteiligten Bakterien setzen hierzu Enzyme frei,
die das Material auf biochemischem Weg zersetzen. Die gebildeten
Zwischenprodukte werden dann in der sogenannten Acidogenese oder
Versäuerungsphase
durch säurebildende
Bakterien weiter zu niederen Fettsäuren, wie z. B. Essig-, Propion-
und Buttersäure,
sowie Kohlendioxid und Wasserstoff abgebaut. Daneben werden aber
auch geringe Mengen an Milchsäure
und Alkohole gebildet. Diese Produkte werden anschließend im
Fermenter in der soge nannten Acetogenese, der Essigsäurebildung,
durch Bakterien zu Vorläufersubstanzen
des Biogases, nämlich Essigsäure, Wasserstoff
und Kohlendioxid, umgesetzt. Da ein zu hoher Wasserstoffgehalt für die Bakterien
der Essigsäurebildung
schädlich
ist, müssen die
Essigsäurebildner
mit den Bakterien der Methanogenese eine enge Lebensgemeinschaft
bilden. Diese verbrauchen bei der Bildung von Methan den Wasserstoff
und sorgen so für
akzeptable Lebensbedingungen für
die acetogenen Bakterien. In der anschließenden Methanogenese, dem letzten
Schritt der Biogasbildung im Fermenter, wird aus den Produkten der
Acetogenese das Methan gebildet.
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In
der Regel wird in den Biogasanlagen sämtliche organische Biomasse
dem Fermenter chargenweise zugeführt,
um eine kontinuierliche Anlagenführung
und Biogaserzeugung zu gewährleisten.
Moderne Biogasanlagen weisen dabei in der Regel noch einen Nachfermenter
auf, in dem die aus dem Fermenter ausgebrachte vergorene Biomasse nochmals
nachvergoren wird, um den Wirkungsgrad der Biogasanlage im Hinblick
auf die Biogaserzeugung zu erhöhen.
An diesen Nachfermenter schließt sich
dann regelmäßig noch
ein Endlager an, in dem das vergorene Substrat gesammelt wird. Im
Endlager findet regelmäßig keine
Fermentation und damit Biogaserzeugung mehr statt.
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Je
nach eingesetzter oder zur Verfügung
stehender organischer Biomasse ist die Fermentation mehr oder weniger
effektiv, was sich wiederum auf den Gesamtwirkungsgrad der Biogasanlage
auswirkt. Derzeitige Biogasanlagen weisen relativ großvolumige
Fermenterbehälter
auf, um möglichst
viel organische Biomasse in solchen großvolumigen Fermenterbehältern vergären zu können. Die
Baukosten für
derartige Fermenterbehälter
sind jedoch relativ hoch. Ein weiterer Nachteil derartiger großvolumiger Fermenterbehälter ist
darin zu sehen, dass diese z. B. hinsichtlich der Rührtechnik
mit wesentlich mehr Rühreinrichtungen
zu versehen sind, als dies bei kleinvolumigeren Fermenterbehältern der
Fall ist. Bezieht man diese Kosten in eine Gesamteffizienzbetrachung
einer Biogasanlage mit ein, so wird der Einsatz der umweltfreundlichen
Biogastechnologie zur Energieerzeugung insbesondere auch im Hinblick
auf steigende Preise auf dem Gebiet der nachwachenden Rohstoffe
unter bestimmten Bedingungen unwirtschaftlich.
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Es
ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren und
eine Vorrichtung zur Erzeugung von Biogas sowie eine Hydrolyseeinrichtung zur
Verfügung
zu stellen, mittels dem bzw. mittels der zum einen der Prozess der
Erzeugung von Biogas effektiver gestaltet werden kann und zum anderen auch
die Baukosten für
eine Biogasanlage deutlich reduziert werden können.
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Diese
Aufgabe wird bezüglich
des Verfahrens mit den Merkmalen des Anspruchs 1, bezüglich der
Vorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 17 und bezüglich der
Hydrolyseeinrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 22 gelöst.
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Gemäß Anspruch
1 ist dem wenigstens einen Fermenter eine separate Hydrolyseeinrichtung vorgeschaltet,
der ausschließlich
eine vorgegebene Menge einer schwer abbaubaren und damit hydrolysespezifischen
organischen Biomasse als Roh-Biomasse zugeführt wird, die in der Hydrolyseeinrichtung
bei einer vorgegebenen Temperatur für eine vorgegebene Verweilzeit
dergestalt hydrolysiert wird, dass ein im Vergleich zur Roh-Biomasse
im wenigstens einen Fermenter schneller abbaubares und/oder zu Biogas
umsetzbares Hydrolysesubstrat erzeugt wird. Eine vorgegebene Menge
dieses Hydrolysesubstrates kann dann zu vorgegebenen Zeiten unmittelbar
oder mittelbar dem wenigstens einen Fermenter zugeführt werden,
wie dies nachfolgend noch näher
erläutert
wird. Unter der hydrolysespezifischen organischen Biomasse wird
dabei insbesondere durch aus schwer abbaubaren, langkettigen Kohlenwasserstoffmolekülen zusammengesetzte
Biomasse verstanden, insbesondere cellulose- und/oder ligninhaltige
Biomasse-Feststoffe. Eine derartige durch langkettige Kohlenwasserstoffmoleküle gebildete
Biomasse, insbesondere Biomasse- Feststoffe,
kann im Rahmen der Fermentation durch die im Fermenterbehälter gebildeten
Methanbakterien nicht sofort umgesetzt werden, sondern muss zuerst
im Rahmen der Hydrolyse in kurzkettige, von den Methanbakterien sofort
umsetzbare Produkte aufgespalten werden. Diese Aufspaltung im Rahmen
der im Fermentationsprozess im Behälter ablaufenden Hydrolyse
ist umso effizienter, je saurer das Milieu im Fermenterbehälter ist.
Ein zu saures Milieu kann jedoch im Fermenterbehälter nicht eingestellt werden,
da dieses saure Milieu wiederum nachteilig für die Methanisierung der organischen
Biomasse im Rahmen der Methanogenese ist. Üblicher pH-Werte im Fermenter
einer herkömmlichen
Biogasanlage liegen deshalb im Bereich von 6 bis 8 optimaler Weise
bei 7. Die Biogasbildung und -erzeugung im Rahmen eines herkömmlichen Fermentationsprozesses
unterliegt daher verschiedenen Kompromissen, die die Effektivität der Biogaserzeugung
und damit den Wirkungsgrad der Biogasanlage insgesamt negativ beeinflussen.
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Hier
genau setzt die vorliegende Erfindungsidee gemäß einem wesentlichen Aspekt
derselben an, indem wenigstens einem der Fermenter einer Biogasanlage
eine separate Hydrolyseeinrichtung vorgeschaltet wird, der ausschließlich die
zuvor beschriebene schwer abbaubare bzw. schwer zersetzbare hydrolysespezifische
organische Biomasse zugeführt
wird, um im Rahmen der Hydrolyse ein Hydrolysesubstrat zu erzeugen,
das dann wiederum im wenigstens einen Fermenter der Biogasanlage
im Rahmen der dort stattfindenden Fermentation sofort und sehr schnell
umgesetzt und abgebaut werden kann. D. h., dass weiter dann dem
bzw. den Fermenter(n) ausschließlich
aufgespaltene, aus kurzkettigen Kohlenwasserstoffmolekülen zusammengesetzte
organische Biomasse zugeführt
wird. Dies erfolgt zum einen, wie eben beschrieben, durch Zudosierung
des Hydrolysesubstrates, kann zum anderen aber auch durch eine zusätzlich zum
Hydrolysesubstrat erfolgende Zudosierung einer vorgegebenen Menge
von aus kurzkettigen Kohlenwasserstoffmolekülen gebildeter anderer organischer
Biomasse, wie z. B. Getreide, CCM, Zuckerrüben, Kartoffeln etc. erfolgen.
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Ein
besonderer Vorteil dieser Verfahrensführung ist hierbei, dass in
der Hydrolyseeinrichtung ein relativ saures Milieu eingestellt werden
kann, z. B. bei einem pH-Wert von 1 bis 6, bevorzugt von 2 bis 4.
Bei einer derartigen Verfahrensführung,
bei der dem wenigstens einen Fermenter der Biogasanlage somit ausschließlich schnell
abbaubare Produkte zugeführt werden,
bilden sich im Fermenter genau diejenigen Bakterien bzw. Bakterienstämme, die
einen schnellen, optimierten Abbau der organischen Biomasse gewährleisten,
so dass im Fermenterbehälter
eine effektive und schnelle Biogaserzeugung erfolgt.
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Mit
einer derartigen erfindungsgemäßen Verfahrensführung ist
somit ein optimierter Prozessablauf geschaffen, der einen höheren Durchsatz
an organischer Biomasse durch eine Biogasanlage zur effektiven Biogaserzeugung
ermöglicht.
Durch diese Durchsatzsteigerung können die Fermenterbehälter insgesamt
auch kleiner ausgelegt werden, da ein gewünschter Wirkungsgrad bzw. eine
gewünschte
Effizienz aufgrund dieses höheren
Durchsatzes auch mit kleinerem Behältervolumen erzielt werden
kann. Dadurch können
wiederum die Herstellungskosten für die Fermenterbehälter sowie
auch die Ausstattungskosten derartiger Fermenterbehälter mit
zusätzlicher Technik,
wie z. B. Rührtechnik
oder dergleichen deutlich reduziert werden.
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Dieser
Hydrolyseeinrichtung ist bevorzugt eine Dosiereinrichtung vorgeschaltet,
aus der heraus der Hydrolyseeinrichtung zu vorgegebenen Zeiten eine
vorgegebene Menge einer hydrolysespezifischen organischen Biomasse
zugeführt
werden kann. Dies erfolgt vorteilhaft gesteuert mittels einer Steuereinrichtung,
bevorzugt einer zentralen Steuereinrichtung für die gesamte Verfahrensführung, wobei
der Begriff Steuereinrichtung hier nicht nur auf Steuerungsverfahren
als solche limitiert sein soll, sondern ausdrücklich auch die Möglichkeit
der Regelung umfassen soll. Sowohl die Steuerung als auch die Regelung
erfolgt dann auf der Vorgabe von bestimmten vorgegebenen Hydrolyse-
bzw. Fermentationsparametern.
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Weiter
kann der Wirkungsgrad der erfindungsgemäßen Verfahrensführung noch
dadurch gesteigert werden, dass die Biomasse in der Hydrolyseeinrichtung
bei einer Temperatur von 25°C
bis 75°C und/oder
mit einer Biomasse-Verweilzeit
in der Hydrolyseeinrichtung von 2 bis 4 Tagen hydrolysiert wird.
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Bevorzugt
wird zudem die hydrolysespezifische organische Biomasse in der Hydrolyseeinrichtung
nach der Zudosierung mittels einer Fördereinrichtung, insbesondere
mittels einer Schrauben- oder Schneckenfördereinrichtung, entlang einer
vorgegebenen Hydrolyse-Wegstrecke gefördert, an deren Ende das Hydrolysesubstrat
von der Hydrolyseeinrichtung zu vorgegebenen Zeiten in vorgegebenen Mengen
abgezogen wird. Auch dies kann wieder bevorzugt gesteuert bzw. geregelt
mit einer Steuereinrichtung in Abhängigkeit von vorgegebenen Hydrolyseparametern
durchgeführt
werden.
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Für eine besonders
einfache, funktionssichere und preiswerte, insbesondere lineare
Förderung der
Biomasse in der Hydrolyseeinrichtung ist erfindungsgemäß bevorzugt
eine Hydrolyseeinrichtung vorgesehen, die eine Hydrolyseschnecke
oder Hydrolyseschraube aufweist, mittels der die hydrolysespezifische
Biomasse in der Hydrolyseeinrichtung mit einer in Abhängigkeit
von definierten Hydrolyseparametern vorgegebenen Hydrolyse-Vorschubgeschwindigkeit
entlang einer vorgegebenen Hydrolyse-Wegstrecke gefördert wird.
Eine derartige eine Hydrolyseschnecke oder Hydrolyseschraube aufweisende
Hydrolyseeinrichtung wird separat mit den Merkmalen des Patentanspruchs
22 beansprucht, wobei nachfolgend, ebenso wie in den auf diesen
Patentanspruch 22 rückbezogenen
Unteransprüchen aus
Gründen
der Einfachheit stets von einer Hydrolyseschnecke gesprochen wird.
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Eine
derartige Hydrolyseeinrichtung weist bevorzugt ein Schneckengehäuse auf,
in dem die Hydrolyseschnecke aufgenommen ist. Dieses Gehäuse weist
bevorzugt eine einfach herzustellende zylindrische Form auf, wobei
sowohl eine kreiszylindrische Form als auch eine rechteckförmige bzw.
quadratische Zylinder-Grundform möglich sind. Weiter bevorzugt
ist eine Hydrolyseschnecke vorgesehen, die sich im Wesentlichen über die
gesamte Gehäuselänge erstreckt
und insbesondere an den in Gehäuselängsrichtung
gegenüberliegenden
Gehäuseenden drehbar
gelagert ist. Der Antrieb der Hydrolyseschnecke kann z. B. über einen
Elektromotor, einen Hydraulikmotor oder einen Pneumatikmotor oder dergleichen
erfolgen, der die Hydrolyseschnecke antreibt.
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Für eine besonders
vorteilhafte lineare Förderung
der Hydrolyseschnecke entsprechend der vorgegebenen Wegstrecke ist
zudem vorgesehen, dass die Hydrolyseschnecke wenigstens im geodätisch unteren
Bereich des Gehäuseinnenraums
einen vorgegebenen Spaltabstand zu einem einen zugeordneten Schneckenbereich
in Radialrichtung umfassenden Gehäuseinnenraumbereich aufweist.
Ein derartiger Gehäuseinnenraumbereich
kann z. B. einfach durch eine Betonschale, insbesondere eine Stahlbetonschale,
oder dergleichen gebildet sein. Besonders bevorzugt ist hierbei
für eine über die
gesamte Länge
gleichmäßige lineare
Förderung
vorgesehen, dass der Spaltabstand radial gesehen über die
Spaltlänge
in etwa gleich ausgebildet ist. In Axialrichtung ist ebenfalls ein
stets gleiches Spaltmaß über eine
vorgegebene Axiallänge
der Hydrolyseschnecke im Gehäuseinnenraum
vorgesehen.
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Weiter
kann diesbezüglich
vorgesehen sein, dass der den Schneckenbereich umfassende Gehäuseinnenraumbereich
vom geodätisch
tiefsten Schneckenpunkt ausgehend zu beiden Seiten um 20° bis 90° radial nach
oben geführt
ist, wobei der vom Schneckenmittelpunkt aus gemessene Winkel am
geodätisch
tiefsten Schneckenpunkt 0° betragen soll.
Insbesondere bei einer derartigen Ausgestaltung ist sichergestellt,
dass ein geodätisch
oberer Bereich des Ge häuses
einen Gasraum ausbildet, in dem sich das im Rahmen der Hydrolyse
erzeugte Gas ansammeln kann. Dieses Gas kann z. B. mittels einer
separaten Abzugseinrichtung gesteuert aus dem Gehäuseinnenraum
abgezogen werden.
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Am
in Förderrichtung
hinteren Gehäuseende ist
das Gehäuse
der Hydrolyseschnecke mit einem bevorzugt geodätisch tiefer liegenden Sammelbehälter gekoppelt,
in dem sich das hydrolysierte Hydrolysesubstrat sammelt, und zwar
insbesondere schwerkraftbedingt in diesen einfällt.
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Das
Gehäuse
kann grundsätzlich
aus unterschiedlichen Materialien gestaltet sein. Aufgrund des relativ
sauren Mediums eignen sich jedoch bevorzugt Edelstahl- und/oder
Betonkonstruktionen, insbesondere Stahlbetonkonstruktionen.
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Gemäß einer
weiteren besonders bevorzugten Ausgestaltung der Hydrolyseeinrichtung
kann vorgesehen sein, dass das Schneckengehäuse in Förderrichtung gesehen um einen
Winkel von 0° bis 10°, bevorzugt
von 1° bis
5° gegen
die Horizontale nach oben geneigt ist. Dadurch wird erreicht, dass die
Flüssigkeit
zurückläuft, so
dass weniger Separationsarbeit erforderlich ist.
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Die
Hydrolyse-Vorschubgeschwindigkeit beträgt in etwa 5 bis 10 m pro Tag,
insbesondere in etwa um die 7,50 m pro Tag. Erfinderseitige Versuche
haben gezeigt, dass sich mit einer derartigen Vorschubgeschwindigkeit
der zu hydrolysierenden organischen Biomasse bzw. des Hydrolysesubstrats
in der Hydrolyseeinrichtung hervorragende und zum schnellen Abbau
im Fermenter geeignete Hydrolysesubstrate erzeugen lassen.
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Gemäß einer
weiteren besonders bevorzugten Ausgestaltung der Hydrolyseschnecke
kann vorgesehen sein, dass der Abstand der einzelnen Schneckenwendelungen
voneinander in etwa zwischen 0,2 bis 0,8 m, bevorzugt in etwa 0,5
m beträgt. Ferner
kann die Schnecke so ausgelegt sein, dass die Um drehungszahl pro
Tag zwischen 10 bis 20 Umdrehungen, bevorzugt in etwa 15 Umdrehungen
beträgt.
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Wie
erfinderseitige Versuche weiter gezeigt haben, sollte der Außenumfang
der Schnecke in etwa zwischen 2,5 bis 15 m, insbesondere in etwa
7 m betragen, wobei die Drehgeschwindigkeit pro Stunde zwischen
0,4 bis 0,9 m pro Stunde, bevorzugt in etwa 0,6 m pro Stunde betragen
kann.
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Gemäß einer
weiteren besonders bevorzugten Ausgestaltung kann das Schneckengehäuse in einem
oberen Gehäusebereich
wenigstens bereichsweise offen ausgebildet sein, wobei dieser oben
offene Gehäusebereich
dann mittels eines Foliendaches, insbesondere eines doppelwandigen
Foliendaches abgedeckt ist. Ein derartiges Foliendach ist in gewissem
Umfang flexibel ausgebildet und erlaubt eine einfache und sichere
Aufnahme des Gasvolumens im Schneckengehäuse der Hydrolyseschnecke.
Die Ausbildung als doppelwandiges Foliendach, wobei in dem Bereich
zwischen den zwei Folien z. B. Luft eingeblasen bzw. Luft aufgenommen
wird, insbesondere zur Wärmedämmung, ist
hierbei besonders bevorzugt.
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Gemäß einer
weiteren besonders bevorzugten Verfahrensführung ist vorgesehen, dass
das Hydrolysesubstrat wenigstens teilweise in wenigstens einem der
Hydrolyseeinrichtung nachgeschalteten und dem wenigstens einen Fermenter
vorgeschalteten Hydrolysesubstrat-Sammelbehälter gesammelt wird, aus dem
heraus eine vorgegebene Menge eines Hydrolysesubstrates zu vorgegebenen
Zeiten dem wenigstens einen Fermenter zugeführt wird. Dies kann beispielsweise
besonders vorteilhaft mittels einer mit der Steuereinrichtung gekoppelten Sammelbehälter-Zudosiereinrichtung
gesteuert bzw. geregelt in Abhängigkeit
von vorgegebenen Zudosierparametern geregelt werden. Der Hydrolysesubstrat-Sammelbehälter ist
dabei bevorzugt der zuvor in Verbindung mit der Hydrolyseeinrichtung
beschriebene, mit dem Schneckengehäuse gekoppelte sowie bevorzugt
geodätisch
tiefer liegende Sammelbehälter.
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Gemäß einer
weiteren besonders bevorzugten Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung
ist zudem vorgesehen, der Hydrolyseeinrichtung einen Separator,
insbesondere einen Fest-Flüssig-Separator
nachzuschalten, dem eine mit der Steuereinrichtung gekoppelte Fermenter-Zudosiereinrichtung
zugeordnet ist und mittels dem dem Fermenter das Hydrolysesubstrat
bzw. das vom Separator kommende Hydrolyse-Feststoffsubstrat gesteuert
zudosiert werden kann. D. h., dass in dem Separator wenigstens ein
Teil des Hydrolysesubstrates separiert und in ein sogenanntes Hydrolyse-Feststoffsubstrat
und in eine Hydrolyseflüssigkeit
aufgeteilt wird.
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Während das
Hydrolyse-Feststoffsubstrat zu vorgegebenen Zeiten und in vorgegebener
Menge dem wenigstens einen Fermenter zudosiert wird, wird die Hydrolyseflüssigkeit
wenigstens teilweise als Rezirkulat wiederum zur Hydrolyseeinrichtung
zurückgeführt, um
dort z. B. eine saure Animpfung der Hydrolyse in der Hydrolyseeinrichtung
zu begünstigen.
Zur Rückführung des
Rezirkulats kann beispielsweise eine geeignete mittels der Steuereinrichtung
zu vorgegebenen Zeiten ansteuerbare Pumpe als Rezirkulatvorrichtung
vorgesehen sein.
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Besonders
bevorzugt ist eine Verfahrensführung,
bei der aus dem Sammelbehälter
heraus ein Teilstrom des Hydrolysesubstrates zum Separator und ein
weiterer Teilstrom des Hydrolysesubstrates zum Fermenter geleitet
wird. Wie erfinderseitige Versuche gezeigt haben, wird hierdurch
eine besonders effektive Verfahrensführung mit einem hohen Ausbeutegrad
an Biogas erzielt.
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Besonders
bevorzugt ist hierbei eine Verfahrensführung bzw. Ausgestaltung der
Biogasanlage, bei der anstelle des Nachfermenters oder zusätzlich zu
diesem wenigstens ein weiterer im Sinne der vorliegenden Erfindungsidee beschickbarer
Fermenter als Hauptfermenter vorgesehen ist. Auch bei der erfindungsgemäßen Biogasanlage
kann jedoch dem oder den Fermenter(n) ein Nachfermenter und/oder ein
Endlager nachgeschaltet sein, von dem oder denen aus eine vorgegebene
Menge eines Nachfermenter- und/oder Endlager-Rezirkulats wiederum in den wenigstens
einen Fermenter rückführbar ist. Auch
hier können
wieder entsprechend gesteuerte Dosiervorrichtungen bzw. Pumpvorrichtungen
vorgesehen sein.
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Weiter
kann einem einem Fermenter nachgeschalteten Nachfermenter zu vorgegebenen
Zeiten ebenfalls eine vorgegebene Menge an aus schnell abbaubaren
kurzkettigen Kohlenwasserstoffmolekülen gebildete Biomasse zudosiert
werden, wodurch sich eine besonders hohe Effizienz der Biogasausbeute
in Verbindung mit den Fermenterbehältern der Biogasanlage ergibt.
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Im
Hinblick auf eine effiziente Raumausnutzung können mit der erfindungsgemäßen Verfahrensführung ebenso
wie mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung
vorteilhafte Raumbelastungen eingestellt werden. Dies insbesondere
deshalb, weil durch den durch die erfindungsgemäße Verfahrensführung bedingten
höheren
Durchsatz an Biomasse eine gegenüber
der herkömmlichen
Biogastechnik wesentlich schnellere und effektivere Biogasausbeute
erzielt werden kann. So wird gemäß einer
besonders bevorzugten erfindungsgemäßen Verfahrensführung in
der Hydrolyseeinrichtung eine Raumbelastung von 5 bis 25% OTS/m3, insbesondere von 10 bis 20% OTS/m3 eingestellt. Die Abkürzung OTS steht hierbei für organische
Trockensubstanz.
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In
diesem Zusammenhang kann zusätzlich oder
alternativ in jedem der Fermenter oder aber auch bloß in einer
vorgegebenen Anzahl von mehreren Fermentern eine Raumbelastung von
bevorzugt 3 bis 10% OTS/m3, insbesondere
von 4 bis 7% OTS/m3 eingestellt werden.
Diese Raumbelastung hat sich gemäß einer
weiteren bevorzugten Ausgestaltung insbesondere in Verbindung mit
einer Fermentationstemperatur von 35°C bis 55°C als vorteilhaft erwiesen.
Die Raumbelastung in einem dem Fermenter nachgeschalteten Nachfermenter
beträgt
bevorzugt in etwa 3 bis 7% OTS/m3, insbesondere ebenfalls
in Verbindung mit einer Nachfermentationstemperatur von 35°C bis 55°C. In diesem
Zusammenhang soll ausdrücklich
auch darauf hingewiesen werden, dass es besonders bevorzugt ist,
in wenigstens einem der Fermenter und in einem Nachfermenter eine
in etwa gleiche Raumbelastung einzustellen.
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Mit
dem erfindungsgemäßen Verfahren,
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
und der erfindungsgemäßen Hydrolyseeinrichtung,
deren Merkmale untereinander beliebig kombiniert werden kann, kann somit
zusammenfassend gesehen ein hoher Durchsatz an Biomasse mit relativ
kleinem Behältervolumen
zur Verfügung
gestellt werden, was bisher stets nur mit demgegenüber wesentlich
größeren Behältervolumen
und damit auch teureren Biogasanlagen erzielt werden konnten.
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Die
Erfindung wird nachfolgend anhand einer Zeichnung näher erläutert.
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Es
zeigen:
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1 schematisch
eine erfindungsgemäße Verfahrensführung,
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2 schematisch
einen Längsquerschnitt durch
eine beispielhafte Ausführungsform
einer erfindungsgemäßen Hydrolyseeinrichtung
mit Hydrolyseschnecke,
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3 schematische
einen Querschnitt entlang der Linie A-A der 2, und
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4 schematisch
eine zur 1 alternative Vefahrensführung.
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In
der 1 ist beispielhaft und schematisch ein Beispiel
einer erfindungsgemäßen Verfahrensführung mitsamt
Aufbau einer Biogasanlage gezeigt. Konkret ist hier einem Fermenter 9 einer
Biogasanlage 1 eine Hydrolyseeinrichtung 3 vorgeschaltet,
die hier lediglich im Blockschaltbild dargestellt ist und nachfolgend
in Verbindung mit den 2 und 3 noch näher erläutert wird.
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Der
Hydrolyseeinrichtung 3 wird mittels einer, mit einer hier
nicht dargestellten Steuereinrichtung gekoppelten Zudosiervorrichtung 4 zu
vorgegebenen Zeiten eine vorgegebene Menge einer sogenannten hydrolysespezifischen
organischen Biomasse 2 zudosiert, die durch im Rahmen der
Biogasbildung durch die Methanogenese schwer abbaubare organische
Biomasse aus langkettigen Kohlenwasserstoffmolekülen gebildet ist, beispielsweise
aus schwer zersetzbaren organischen Substanzen wie Gräser, Sudangras,
Zuckerhirse, Weidelgras, Grünschnitte,
Mais, Festmist, Biotonnen-Abfälle
sowie allgemeiner gesehen aus insbesondere cellulose- oder ligninhaltige
Biomasse.
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In
der Hydrolyseeinrichtung 3 wird dann diese hydrolysespezifische
organische Biomasse 2 unter thermischem Einsatz bei einer
Temperatur von ca. 25°C
bis 75°C
hydrolysiert, wobei in der Hydrolyseeinrichtung 3 bevorzugt
eine sehr hohe Raumbelastung von insbesondere 12 bis 25% OTS/m3 eingestellt wird. Für die Hydrolyseeinrichtung 3 wird
eine Verweilzeit der zu hydrolysierenden organischen Biomasse von
zwischen 2 bis maximal 4 Tagen vorgegeben, und zwar in Abhängigkeit
vom Gleichgewicht zwischen der Temperatur und dem voreingestellten pH-Wert,
der vorzugsweise zwischen 2 bis 4 liegt. Sobald die schwer zersetzbare
organische Biomasse in der Hydrolyseeinrichtung 3 dann
breiig bzw. pastös vorliegt,
ist die Umsetzung bzw. Aufspaltung der langkettigen Kohlenwasserstoffmoleküle erfolgreich realisiert
worden, so dass nunmehr am Ende der Hydrolyse ein von den Methanbakterien
schnell und sofort umsetzbares, aus kurzkettigen Kohlenwasserstoffmolekülen bestehendes
Hydrolysesubstrat 12 vorliegt.
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Dieses
Hydrolysesubstrat 12 wird, wie dies der schematischen Darstellung
der 1 weiter zu entnehmen ist, in einen Sammelbehälter 5 eindosiert bzw.
eingebracht, aus dem heraus dann im Beispielfall der 1 ein
Teilstrom 6 mittels einer entsprechenden, hier nicht dargestellten
Zudosiervorrichtung gesteuert in einen Fest-Flüssig-Separator 7 eingebracht
wird, während
ein zweiter Teilstrom 8 des Hydrolysesubstrates 12 direkt
und unmittelbar in den Fermenter 9 einer Biogasanlage eingebracht
wird. Die Zudosierung in den Fermenter 9 bzw. in den Fest-Flüssig-Separator 7 erfolgt
in Abhängigkeit
von vorgegebenen Hydrolyse- und/oder Fermentationsparametern kontinuierlich
oder bevorzugt chargenweise.
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Im
Fest-Flüssig-Separator 7 wird
das Hydrolysesubstrat 12 in ein Hydrolyse-Feststoffsubstrat 10 und
in eine Hydrolyseflüssigkeit 11 separiert.
Das Hydrolyse-Feststoffsubstrat 10 wird dann wiederum bevorzugt
gesteuert in Abhängigkeit
von vorgegebenen Zudosierparametern in den Fermenter 9 zugegeben, während wenigstens
ein Teil der Hydrolyseflüssigkeit 11 als
Rezirkulat wieder der Hydrolyseeinrichtung 3 in vorgegebenen
Mengen zu vorgegebenen Zeiten gesteuert zugeführt wird, um die nur schwer
abbaubare, aus langkettigen Kohlenwasserstoffmolekülen bestehende
hydrolysespezifische organische Biomasse anzuimpfen.
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Das
dem Fermenter 9 zudosierte Hydrolysesubstrat 12 aus
dem Sammelbehälter 5 sowie
das Hydrolyse-Feststoffsubstrat 10 vom Fest-Flüssig-Separator 7 können aufgrund
deren Zusammensetzung aus im Wesentlichen kurzkettigen Kohlenwasserstoffmolekülen von
den im Fermenter 9 vorhandenen Methanbakterien sofort und
unmittelbar in Biogas umgesetzt werden, so dass im Fermenter 9 ein
hoher Durchsatz an Biomasse mit effektiver Gasausbeute erzielt wird.
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Besonders
vorteilhaft ist es hierbei, im Fermenter 9, der als üblicher
Fermenterbehälter
ausgebildet ist, eine Temperatur von ca. 35°C bis 55°C einzustellen, und zwar in
Verbindung mit einer Raumbelastung von bevorzugt 4 bis 7% OTS/m3.
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Wie
dies in der schematischen Darstellung der 1 durch
den Pfeil 13 weiter lediglich schematisch dargestellt ist,
kann dem Fermenter 9 zusätzlich zum Hydrolyse-Feststoffsubstrat 10 und
dem Hydrolysesubstrat 12 auch noch weitere, aus kurzkettigen Kohlenwasserstoffmolekülen bestehende
und damit von den Methanbakterien schnell abbaubare Biomasse, insbesondere
Biomasse-Feststoffe zudosiert werden, falls dies im Rahmen der konkreten
Prozessführung
erforderlich sein sollte. Als zuzudosierende, kurzkettige Kohlenwasserstoffmoleküle aufweisende organische
Biomasse eignet sich hier insbesondere Getreide, CCM, Zuckerrüben, Kartoffeln,
Pflanzenöle sowie
ganz allgemein Kohlenhydrate, Stärke,
Zucker, Proteine, Fette sowie auch Gülle.
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Wenigstens
ein Teil der im Fermenter 9 vergorenen organischen Biomasse 14 wird
dann anschließend
in einen Nachfermenter 15 gepumpt, der bevorzugt eine in
etwa gleiche Raumbelastung aufweist wie der Fermenter 9.
Das gleiche gilt für
die dort eingestellte Temperatur. Auch in diesen Nachfermenter 15 kann
wiederum, wie dies durch den Pfeil 16 dargestellt ist,
ggf. zusätzliche
organische Biomasse eingebracht werden, und zwar ebenso wie in den Fermenter 9 lediglich
eine solche organische Biomasse, die aus schnell abbaubaren und
von den Methanbakterien im Wesentlichen sofort umsetzbaren kurzkettigen
Kohlenwasserstoffmolekülen
besteht. Sowohl die Zudosierung dieser zusätzlichen aus kurzkettigen Kohlenwasserstoffmolekülen bestehenden
organischen Biomasse in den Nachfermenter 15 als auch in
den Fermenter 9 erfolgt in Abhängigkeit von vorgegebenen,
konkreten Fermentationsparametern, bevorzugt gesteuert oder geregelt
mittels einer entsprechenden Steuer- oder Regeleinrichtung.
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Wenigstens
ein Teil der im Nachfermenter 15 vergorenen Biomasse 17 wird
dann in ein unbeheiztes Endlager 18 gepumpt, in dem nahezu
kein Gärprozess
mehr stattfindet und das somit im Wesentlichen als reiner Speicherbehälter fungiert.
Aus dem Nachfermenter 15 und aus dem Endlager 18 kann ferner
ebenfalls ein Rezirkulat 34 zum Fermenter 9 vorgesehen
sein.
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In
der 2 ist nun die Hydrolyseeinrichtung 3 im
Längsschnitt
beispielhaft und schematisch dargestellt. Diese Hydrolyseeinrichtung 3 weist
ein Schneckengehäuse 19 auf,
das, wie dies in der 3 dargestellt ist, die einen
Schnitt entlang der Linie A-A der 2 zeigt,
einen im Wesentlichen quadratischen Querschnitt aufweist. In diesem
Schneckengehäuse 19 ist
an den gegenüberliegenden
Gehäusestirnseiten
jeweils ein Ende einer Hydrolyseschnecke 20 drehbar gelagert,
wobei in einem sogenannten vorderen Endbereich 21, in dem
der Hydrolyseeinrichtung 3 die schwer abbaubare, hydrolysespezifische
organische Biomasse 2 entsprechend vorgegebener Hydrolyseparameter
gesteuert bzw. geregelt zudosiert wird, ist ferner ein hier lediglich schematisch
dargestellter Antriebsmotor 23 dargestellt, mittels dem
die Hydrolyseschnecke 20 drehangetrieben wird.
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Wie
dies insbesondere in 3 dargestellt ist, weist die
Hydrolyseschnecke 20 in deren unterem Bereich lediglich
einen vorgegebenen Spaltabstand a zu einem entsprechend schalenartig
gestalteten Bodenbereich 24 des Gehäuseinnenraums 25 auf, wobei
der Spaltabstand a im Bereich der Schalenkonstruktion in Radialrichtung
gesehen sowie auch in Längserstreckungsrichtung
der Hydrolyseschnecke 20 gesehen stets in etwa gleich ist.
In der hier gewählten
beispielhaften Ausführung
ist der z. B. durch eine Betonschale, insbesondere eine Stahlbetonschale
gebildete Bodenbereich 24 so ausgebildet, dass sich dieser
schalenartige Bodenbereich 24, wie in der 3 dargestellt,
vom geodätisch
tiefsten Schneckenpunkt ausgehend zu beiden Seiten bis in etwa 70° nach radial
oben erstreckt, wobei der vom Schnecken mittelpunkt aus gemessene
Winkel am geodätisch
tiefsten Schneckenpunkt 0° beträgt.
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Bei
einer derartigen Konstruktion bildet der geodätisch obere Bereich des Gehäuses einen
Gasraum 26 aus, in dem sich Gas ansammeln kann. Wie dies
in der 2 lediglich strichliert und schematisch eingezeichnet
ist, kann eine obere Gehäusewand 27 des
Schneckengehäuses 19 wenigstens
bereichsweise oder teilweise entfernt oder von vorneherein nicht
vorgesehen sein, so dass das Schneckengehäuse 19 wenigstens
teilweise oder bereichsweise als nach oben offenes Gehäuse ausgebildet
ist, das dann von einem Foliendach 28, insbesondere in Form
eines doppelwandigen Foliendaches, abgedeckt ist, wodurch ein flexiblerer
Gasspeicher für
das Schneckengehäuse 19 ausgebildet
wird.
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Die
Hydrolyseschnecke 20 mitsamt ihren Schneckenwendeln 29 wird
mit einer solchen Drehzahl angetrieben, dass die im vorderen Endbereich zudosierte
hydrolysespezifische Biomasse 2 eine bestimmte, vorgegebene
Verweilzeit in der Hydrolyseeinrichtung 3 aufweist, wobei
diese hydrolysespezifische Biomasse 2 aufgrund der Schneckenumdrehung
im Gehäuseinnenraum 25 im
Wesentlichen linear in Gehäuselängsrichtung,
d. h. in Richtung zu einem hinteren Endbereich 31 gefördert wird,
und zwar im Wesentlichen im und entlang des Spaltabstandes a zwischen
den Schneckenwendelaußenumfang
und dem schalenartig gestalteten Bodenbereich 24. Am hinteren
Endbereich 31 ist eine Bodenauslassöffnung 32 vorgesehen, über die
dann die in diesem Bereich hydrolysierte, d. h. aus kurzkettigen Kohlenwasserstoffmolekülen bestehende
organische Biomasse als Hydrolysesubstrat entsprechend dem Pfeil 33 in
den Sammelbehälter 5 gefördert wird.
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Anstelle
der gezeigten Schnecke 20 kann grundsätzlich auch eine seelenlose
Schnecke verwendet werden.
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In
der 4 ist schließlich
eine alternative Verfahrensführung
und ein alternativer Aufbau einer Biogasanlage 1 gezeigt,
bei der der Nachfermenter 25 der 1 ebenfalls
zu einem Fermenter bzw. Hauptfermenter 9' umfunktioniert worden ist und dementsprechend
zu vorgegebenen Zeiten mit jeweils einer vorgegebenen Menge von
Hydrolysesubstrat 12 aus dem Sammelbehälter 5 bzw. Hydrolyse-Feststoffsubstrat 10 vom
Fest-Flüssig-Separator 7 beschickt
wird. D. h., dass bei dieser Verfahrensführung zwei Hauptfermenter 9, 9' vorgesehen
sind, die bevorzugt jeweils eine gleich hohe Raumbelastung von insbesondere
4 bis 7% OTS/m3 aufweisen. Im hier gezeigten
Beispielfall ist beiden Fermentern 9, 9' lediglich ein
Endlager 18 nachgeschaltet, in das die in den beiden Fermentern 9, 9' vergorene Biomasse 17 bzw. 17' gepumpt wird.
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Wie
dies in der 4 weiter schematisch und strichliert
eingezeichnet ist, kann der Fermenter 9' ggf. auch wieder zu einem Nachfermenter
umfunktioniert werden, indem z. B. dieser lediglich dem Fermenter 9 nachgeschaltet
wird und von diesem die vergorene organische Biomasse 14 erhält. Selbstverständlich ist
dies auch andersrum, d. h. vom Fermenter 9' in einen dann Nachfermenter 9 möglich. Weiter ist
es auch möglich,
diese Verbindung zwischen den beiden Fermentern 9, 9' auch zur vorgegebenen
Betriebszeiten der Biogasanlage 1 in Abhängigkeit
von vorgegebenen Betriebsparametern zu aktivieren und zwar in die
eine oder in die andere Richtung, wie durch den Doppelpfeil angezeigt.