DE102008044879A1 - Verfahren zur Bestimmung der Überschussladungsträgerlebensdauer in einer Halbleiterschicht - Google Patents

Verfahren zur Bestimmung der Überschussladungsträgerlebensdauer in einer Halbleiterschicht Download PDF

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DE102008044879A1
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Philipp Rosenits
Thomas Roth
Stefan Dr. Glunz
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Albert Ludwigs Universitaet Freiburg
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    • GPHYSICS
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    • G01R31/26Testing of individual semiconductor devices
    • G01R31/2648Characterising semiconductor materials

Abstract

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Bestimmung der Überschussladungsträgerlebensdauer in einer Halbleiterschicht, folgende Verfahrensschritte umfassend: A Beaufschlagen der Halbleiterschicht mit Anregungsstrahlung zum Erzeugen von Lumineszenzstrahlung in der Halbleiterschicht und B Messen der Intensität der Lumineszenzstrahlung der Halbleiterschicht mittels eines Detektors. Wesentlich ist, dass die Verfahrensschritte A und B an einer ersten Messprobe, umfassend eine erste Halbleiterschicht mit einer ersten Schichtdicke D1 zur Messung einer ersten Lumineszenzintensität IM, 1 und zusätzlich mindestens an einer zweiten Messprobe, umfassend eine zweite Halbleiterschicht mit einer zweiten Schichtdicke D2 zur Messung einer zweiten Lumineszenzintensität IM, 2 durchgeführt werden, wobei die Schichtdicken D1 und D2 unterschiedlich sind, die erste und die zweite Halbleiterschicht im Wesentlichen gleiche Überschussladungsträgerlebensdauern und die gleichen Rekombinationseigenschaften an den jeweiligen Oberflächen der Halbleiterschichten aufweisen und die Überschussladungsträgerlebensdauer der Halbeiterschichten durch Vergleich des Verhältnisses der gemessenen Lumineszenzintensitäten mit einem theoretischen Modell bestimmt wird.

Description

  • Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Bestimmung der Überschussladungsträgerlebensdauer in einer Halbleiterschicht gemäß Oberbegriff des Anspruchs 1.
  • Zur Analyse und Charakterisierung von Halbleitermaterialien und -bauelementen spielt stets die Ladungsträgerlebensdauer eine zentrale Rolle. Dies ist insbesondere der Fall im Gebiet der Photovoltaik, bei der Analyse und Charakterisierung von Solarzellen oder von Vorstufenbauelementen im Herstellungsprozess einer Solarzelle. Hierbei ist eine möglichst große Überschussladungsträgerlebensdauer im Materialvolumen eine notwendige Bedingung für einen guten Wirkungsgrad der Solarzelle.
  • Der Ausdruck „Überschussladungsträgerlebensdauer” bezieht sich hierbei und im Folgenden durchweg auf die durchschnittliche, charakteristische Zeitdauer zwischen Generation und Rekombination der Überschussladungsträger. Im Niederinjektionsbereich, das heißt für den Fall, dass die Konzentration der (generierten) Überschussladungsträger kleiner als die durch die Dotierkonzentration vorgegebene Gleichgewichtladungsträgerkonzentration ist, entspricht die Überschussladungsträgerlebensdauer der Minoritätsladungsträgerlebensdauer.
  • Zur Bestimmung der Überschussladungsträgerlebensdauer in dem Halbleitermaterial sind verschiedene Apparaturen und Methoden bekannt, beispielsweise durch Messung des mikrowellendetektierten Photoleitfähigkeitsabklingen (MWPCD), welches in US 5,406,214 beschreiben ist, oder mittels der quasista tischen Photoleitfähigkeitsmethode (QSSPC), welche in R. A. Sinton, A. Cuevas und M. Stuckings in „Quasi-steady-state photoconductance, a new method for solar cell material and device characterization" in Proceedings for the 25th IEE Photovoltaic Specialists Conference, Washington DC, USA (1996) beschrieben ist. Ein weiteres Beispiel einer bekannten Methode zur Lebensdauerbestimmung in Halbleitermaterialien ist die „Surface Photovoltage Method”, welche in ("Measurement of Minority Carrier Lifetimes with the Surface Photovoltage" von E. O. Johnson, Journal of Applied Physics, Volume 28, Number 11, S. 1349–53) beschrieben ist.
  • Ebenso ist es bekannt, bei Halbleiterstrukturen, die auf einem indirekten Halbleiter wie beispielsweise Silizium basieren, anhand einer in der Halbleiterstruktur erzeugten Lumineszenzstrahlung einen Zusammenhang der Materialqualität der Halbleiterstruktur und der Oberflächeneigenschaften der Halbleiterstruktur zu bestimmen. Bei bekannten Oberflächeneigenschaften wie beispielsweise den Rekombinationsgeschwindigkeiten an den Oberflächen ist es somit möglich, durch Messen der Lumineszenzstrahlung die Lebensdauer der Überschussladungsträger zu bestimmen. Typischerweise wird bei der vorbekannten Methode mittels Messung der Lumineszenzstrahlung der Zusammenhang der Lebensdauer der Überschussladungsträger und der Oberflächenrekombinationsgeschwindigkeit der Vorder- und/oder Rückseite des Halbleiters anhand von zwei Auswertungen der gemessenen Intensität zur Lumineszenzstrahlung bestimmt. Der Begriff „Zusammenhang” bedeutet hierbei und im Folgenden, dass bei einer vorgegebenen Größe die andere Größe aufgrund des Zusammenhangs bestimmt werden kann. Die beiden Auswertungen unterscheiden sich in der spektralen Gewichtung bezüglich der bei der jeweiligen Auswertung berücksichtigten Lumineszenzstrahlung.
  • Typischerweise wird mittels optischer Filter wie beispielsweise Bandkantenfilter den Auswertungen jeweils eine Grenzwellenlänge zugeordnet, so dass bei einer Auswertung im Wesentlichen nur Lumineszenzstrahlung bis zu der Grenzwellenlänge gemessen und entsprechend ausgewertet wird. Die spektrale Gewichtung erfolgt somit durch Festlegung der Grenzwellenlänge.
  • Die Grenzwellenlängen für die beiden Auswertungen werden verschieden gewählt, so dass durch einen Vergleich der beiden Auswertungen wie beispielsweise einer Quotientenbildung der jeweils gemessenen Lumineszenzintensitäten der Zusammenhang zwischen Lebensdauer der Überschussladungsträger und der Oberflächenrekombinationsgeschwindigkeit bestimmt werden kann, so dass bei Vorgabe einer der beiden Größen die andere Größe bestimmbar ist.
  • Ein solches Verfahren ist beispielsweise in Würfel, P. et al, „Diffusions lengths of silicon solar cells from luminescence images", Journal of Applied Physics, 2007. 101 (123110); S. 1–10 beschrieben. Weiterhin ist solch ein Verfahren in WO 2008/014537 A1 offenbart.
  • Weiterhin ist in Trupke, T. et al, „Effective carrier lifetimes exceeding 100 milliseconds in float zone silicon determined from photoluminescence", 19th EPVSC, 2004; die Bestimmung der Überschussladungsträgerdichte abhängig von der Intensität gemessener Lumineszenzstrahlung und hieraus die Bestimmung einer Lebensdauer der Überschussladungsträger beschrieben (Abschnitte 2.1 und 3). In dieser Veröffentlichung wird die Bestimmung der „effektiven” Lebensdauer beschrieben, welche sowohl die Rekombinationseigenschaften des Halbleitermaterials als auch der Oberflächen des Halbleitermaterials umfasst. Ist eine dieser Größen bekannt, so kann aus der effektiven Lebensdauer die andere Größe bestimmt werden. Insbesondere kann bei bekannter Oberflächenrekombinationsgeschwindigkeit des Halbleitermaterials aus der effektiven Lebensdauer der Überschussladungsträger die Lebensdauer der Überschussladungsträger des Halbleitermaterials bestimmt werden.
  • Hiervon ausgehend liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, das bekannte Messverfahren, durch Auswertung der Lumineszenzstrahlung die Überschussladungsträgerlebensdauer zu bestimmen, zu vereinfachen und den Anwendungsbereich zu vergrößern.
  • Gelöst ist diese Aufgabe durch ein Verfahren zur Bestimmung der Überschussladungsträgerlebensdauer in einer Halbleiterschicht gemäß Anspruch 1. Vorteilhafte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Verfahrens finden sich in Ansprüchen 2 bis 8.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren zur Bestimmung der Überschussladungsträgerlebensdauer in einer Halbleiterschicht umfasst somit folgende Verfahrensschritte:
    In einem Verfahrensschritt A wird die Halbleiterschicht mit einer Anregungsstrahlung zum Erzeugen von Lumineszenzstrahlung in der Halbleiterschicht beaufschlagt. Bei der Lumineszenzstrahlung handelt es sich somit um so genannte Photolumineszenzstrahlung.
  • In einem Verfahrensschritt B wird die Intensität der Lumineszenzstrahlung der Halbleiterschicht mittels eines Detektors gemessen.
  • Auch bei dem erfindungsgemäßen Verfahren werden mindestens zwei Auswertungen mit unterschiedlichen Messbedingungen vorgenommen, sodass anhand der beiden Auswertungen die Überschussladungsträgerlebensdauer, wie im Stand der Technik bekannt, bestimmt werden kann.
  • Wesentlich ist, dass im Gegensatz zum Stand der Technik die unterschiedlichen Messbedingungen nicht durch Vorgabe zweier Spektralbereiche bei der Auswertung der Lumineszenzstrahlung sondern auf folgende Weise realisiert werden:
    Die Verfahrensschritte A und B werden an einer ersten Messprobe, umfassend eine erste Halbleiterschicht mit einer ersten Schichtdicke D1 zur Messung einer ersten Lumineszenzintensität IM1 und zusätzlich mindestens an einer zweiten Messprobe, umfassend eine zweite Halbleiterschicht mit einer zweiten Schichtdicke D2 zur Messung einer zweiten Lumineszenzintensität IM2 durchgeführt.
  • Die Schichtdicken D1 und D2 sind unterschiedlich, die erste und die zweite Halbleiterschicht weisen jedoch im Wesentlichen gleiche Überschussladungsträgerlebensdauern und die gleichen Rebkombinationseigenschaften an den jeweiligen Oberflächen der Halbleiterschichten auf.
  • Die erste Messprobe und die zweite Messprobe sind somit hinsichtlich ihrer bei der Messung der Lumineszenzstrahlung entscheidenden elektrischen Eigenschaften gleich, lediglich die Schichtdicken der jeweiligen Halbleiterschichten unterscheiden sich zwischen erster und zweiter Messprobe.
  • Anschließend wird aufgrund der an der ersten Messprobe und an der zweiten Messprobe gemessenen Intensitäten der Lumineszenzstrahlung die Überschussladungsträgerlebensdauer der Halbleiterschichten bestimmt.
  • Das erfindungsgemäßen Verfahren verwendet zwar wie auch die vorbekannten Vorgehensweise der Lumineszenz-Methode zwei Messungen der Lumineszenzintensität unter verschiedenen Messbedingungen, es unterscheidet sich jedoch grundsätzlich dadurch von diesem Verfahren, dass die unterschiedlichen spektralen Gewichtungen durch Verwendung zweier Messproben mit Halbleiterschichten mit unterschiedlichen Dicken ersetzt sind.
  • Es liegt jedoch auch im Rahmen der Erfindung, zusätzlich zu der Variation der Schichtdicken bei den beiden Messproben auch die spektrale Gewichtung der Anregungsstrahlung bei der Messung der ersten Messprobe unterschiedlich zu der Messung der zweiten Messprobe zu wählen. In diesem Fall muss bei dem Vergleich mit dem theoretischen Modell die für die jeweilige Schichtdicke verwendete spektrale Gewichtung der Anregungsstrahlung berücksichtigt werden.
  • Hieraus ergibt sich auch eine weitere Abweichung bei der Auswertung der gemessenen Lumineszenzstrahlung zu dem vorbekannten Verfahren:
    Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird ein theoretisches Modell für die erste und für die zweite Messprobe bestimmt, zur Berechnung der Lumineszenzintensität der in der ersten und in der zweiten Messprobe erzeugten Lumineszenzstrahlung.
  • Durch ein Vergleich des theoretischen Modells mit den gemessenen Lumineszenzintensitäten wird bei Vorgabe weiterer physikalischer Parameter, wie beispielsweise der Schichtdicken D1 und D2 sowie der Rekombinationseigenschaf ten an den jeweiligen Oberflächen der Halbleiterschichten die Überschussladungsträgerlebensdauer der Halbleiterschichten bestimmt.
  • Hierbei ist anzumerken, dass bei dem erfindungsgemäßen Verfahren die Halbleiterschichten beider Messproben gleiche Überschussladungsträgerlebensdauern aufweisen. Im Folgenden wird daher der Einfachheit halber der Begriff „Überschussladungsträgerlebensdauer der Halbleiterschicht” für beide Halbleiterschichten verwendet.
  • Vorteilhafterweise umfasst die Bestimmung der Überschussladungsträgerlebensdauer der Halbleiterschicht folgende Verfahrensschritte:
    In einem Verfahrensschritt I. wird ein Quotient QM = IM,1/IM,2 der beiden gemessenen Lumineszenzintensitäten bestimmt.
  • In einem Verfahrensschritt II. wird wie zuvor beschrieben ein erstes theoretisches Modell für die Lumineszenzintensität der ersten und der zweiten Halbleiterschicht erstellt, abhängig von vorgegebenen physikalischen Parametern, welche die Dotierungsart und Dotierungsdichte der Halbleiterschichten, die Rekombinationseigenschaften der Oberflächen der Halbleiterschichten sowie die Intensität und das Spektrum der Anregungsstrahlung umfassen.
  • In einem Verfahrensschritt III. wird ein Quotient QT = IT,1/IT,2 der mittels des theoretischen Modells berechneten Intensität IT,1 der Lumineszenzstrahlung ersten Halbleiterschicht der Dicke D1 und der Intensität IT,2 der Lumineszenzstrahlung der zweiten Halbleiterschicht der Dicke D2 berechnet. Der Wert des Quotienten QT hängt somit wesentlich von der für das theoretische Modell vorgegebenen Überschussladungsträgerlebensdauer ab. Es ist somit möglich, durch Variation der Überschussladungsträgerlebensdauer bei dem theoretischen Modell den Quotienten QT an den aus den Messungen ermittelten Quotienten QM anzugleichen und hierdurch die Überschussladungsträgerlebensdauer der Halbleiterschichten der beiden Messproben zu bestimmen.
  • Bei Angleichen der Quotienten QT und QM sind übliche Verfahren anwendbar. So liegt es beispielsweise im Rahmen der Erfindung, mittels des theoretischen Modells eine Eichkurve zu bestimmen, welche den Quotienten QT in Abhängigkeit der Überschussladungsträgerlebensdauer der Halbleiterschichten wiedergibt. Der aus den Messergebnissen resultierende Quotient QM kann somit mittels der Eichkurve direkt einer Überschussladungsträgerlebensdauer zugeordnet werden.
  • Ebenso liegen andere Vorgehensweisen im Rahmen der Erfindung, wie beispielsweise iterative Verfahren unter Variation der Überschussladungsträgerlebensdauer zur Angleichung des Quotienten QT an die Zielgröße QM.
  • Theoretische Modelle zur Berechnung der Lumineszenzstrahlung bei vorgegebenen physikalischen Parametern der Halbleiterstruktur sowie Intensität und Spektrum der Anregungsstrahlung sind bekannt und beispielsweise in WO 2008/014537 A1 , Seite 20, Zeile 21 bis Seite 29, Zeile 28 beschrieben. Diese Textpassage wird explizit per Referenz in diese Beschreibung eingebunden.
  • Ebenso liegt es im Rahmen der Erfindung, numerische oder teilweise numerische theoretische Modelle zu verwenden. Zur Simulation der physikalischen Eigenschaften von Solarzellen ist es beispielsweise bekannt, eine eindimensionale Simulation mittels des Simulationsprogramms PC1D (D. A. Clugston and P. A. Basore, PC1D version 5: 32-bit solar cell modeling an personal computers, Proceedings of the 26th IEEE Photovoltaic Specialists Conference, Anaheim, California, USA, 207–10(1997)) vorzunehmen. Hier können Dotierung, Dotierart, Oberflächenrekombinationseigenschaften sowie Art der Generation, d. h. Spektrum und Intensität der Anregungsstrahlung sowie optische Eigenschaften der mit der Anregungsstrahlung beaufschlagten Seiten der Halbleiterstruktur vorgegeben werden und aus dem Simulationsprogramm kann die Größe der strahlenden Rekombination und damit auch die Intensität der Lumineszenzstrahlung extrahiert werden. Die Verwendung eines solchen Simulationsprogramms eignet sich insbesondere zur Erstellung einer Eichkurve wie vorhergehend beschrieben.
  • Wesentlich bei den erfindungsgemäßen Verfahren ist, dass die erste und die zweite Messprobe hinsichtlich der für die Intensität der abgestrahlten Lumines zenzstrahlung relevanten physikalischen Parameter gleich sind und sich lediglich hinsichtlich der Dicke der jeweiligen Halbleiterschicht unterscheiden.
  • Hierzu ist es möglich, zwei separate Proben möglichst unter gleichen Prozessbedingungen herzustellen. Ebenso liegt es im Rahmen der Erfindung, lediglich eine Messprobe zu verwenden und nach einer ersten Messung einen Teil der Halbleiterschicht abzutragen und hierdurch die Schichtdicke zu verringern. In diesem Fall wird somit die zweite Messung an der Halbleiterschicht mit Schichtdicke D2 vor der ersten Messung an der Halbleiterschichtendicke D1 ausgeführt.
  • Vorteilhafterweise ist die Dicke D2 mindestens um einen Faktor 1,5, vorzugsweise um einen Faktor 2 größer als die Dicke D1.
  • Untersuchungen der Anmelderin haben ergeben, dass insbesondere zur Charakterisierung von Dünnschichtsolarzellen auf Siliziumbasis es vorteilhaft ist, dass die Dicke D1 in etwa 20 μm beträgt und die Dicke D2 in etwa 50 μm.
  • In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform ist die Anregungsstrahlung monochromatisch, vorzugsweise durch einen Laser erzeugt. Insbesondere ist es vorteilhaft, wenn die Wellenlänge etwa 810 nm beträgt, da Untersuchungen der Anmelderin ergeben haben, dass für diese Wellenlänge eine für Silizium bei dieser Messart vorteilhafte Eindringtiefe der Anregungsstrahlung in die Halbleiterschicht erzielt wird.
  • Eine Erhöhung der Genauigkeit des erfindungsgemäßen Verfahrens wird durch Verwendung von Messungen an mehr als zwei Schichtdicken erzielt:
    Vorteilhafterweise werden die Verfahrensschritte A und B mit zusätzlich mindestens an einer dritten Messprobe, umfassend eine dritte Halbleiterschicht mit einer dritten Schichtdicke D3 zur Messung einer dritten Lumineszenzintensität IM,3 durchgeführt. Die Schichtdicke D3 ist zu den Schichtdicken D1 und D2 unterschiedlich und die erste, zweite und dritte Halbleiterschicht weisen im wesentlichen gleiche Überschussladungsträgerlebensdauern und die gleichen Re kombinationseigenschaften an den jeweiligen Oberflächen der Halbleiterschichten auf.
  • Die Überschussladungsträgerlebensdauer der Halbleiterschichten wird durch Mittelung auf den Auswertungen der drei gemessenen Lumineszenzintensitäten IM,1, IM,2 und IM,3 bestimmt.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren ist wie auch das bekannte Lumineszenz-Messverfahren zur Bestimmung der Überschussladungsträgerlebensdauer in einem Ein-Schicht-System verwendbar, beispielsweise zur Bestimmung der Überschussladungsträgerlebensdauer in einem Siliziumwafer zur Herstellung einer Solarzelle.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren weist jedoch insbesondere den Vorteil auf, dass es auch bei Mehrschichtsystemen zur Bestimmung der Überschussladungsträgerlebensdauer einer Halbleiterschicht verwendbar ist, selbst dann, wenn das Mehrschichtsystem mehrere Halbleiterschichten umfasst. Wesentlich ist, dass die Messungen wie zuvor vorgenommen werden, wobei lediglich die Dicke derjenigen Halbleiterschicht, deren Überschussladungsträgerlebensdauer bestimmt werden soll, zwischen den beiden Messproben variiert. Bei solchen Mehrschichtsystemen ist beispielsweise die vorbekannte Lumineszenz-Methode nicht anwendbar.
  • Vorteilhafterweise ist die Halbleiterschicht daher Teil eines Mehrschichtsystems, welches zusätzlich zu der Halbleiterschicht mindestens eine Trägerschicht umfasst, wobei die Halbleiterschichten der ersten Messprobe und der zweiten Messprobe im wesentlichen gleiche Überschussladungsträgerlebensdauern und gleiche Oberflächenrekombinationseigenschaften an den jeweiligen Oberflächen aufweisen. Die Trägerschichten der ersten und der zweiten Messprobe weisen ebenfalls in etwa gleiche Überschussladungsträgerlebensdauern und gleiche Oberflächenrekombinationseigenschaften an den jeweiligen Oberflächen auf.
  • Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren ist es somit erstmals möglich, mittels Messung der abgestrahlten Photolumineszenzstrahlung die Überschussla dungsträgerlebensdauer einer Schicht in einem Mehrschichtsystem zu bestimmen.
  • Zur Erhöhung der Messgenauigkeit ist es vorteilhaft, dass die Trägerschichten der ersten und zweiten Messprobe jeweils hochdotiert sind, insbesondere eine Dotierkonzentration größer gleich 2 × 1018 cm–3 aufweisen. Hierdurch ist der Anteil der Trägerschicht an der Gesamtlumineszenzstrahlung gering, so dass eine genaue Bestimmung der Überschussladungsträgerlebensdauer möglich ist.
  • Weitere Merkmale und vorteilhafte Ausgestaltungen werden im Folgenden anhand eines Ausführungsbeispiels und der Figur beschrieben. Dabei zeigt:
  • 1 eine schematische Darstellung eines Messaufbaus zur Durchführung eines Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäße Verfahrens:
    Dargestellt ist eine erste Messprobe 1, welche eine als Siliziumsubstrat 2 ausgeführte Trägerschicht und eine aus Silizium bestehende epitaktische Schicht 3, welche die Halbleiterschicht darstellt, umfasst.
  • Die Messprobe 1 stellt somit ein Mehrschichtsystem dar. Beide Schichten sind p-dotiert, wobei das Siliziumsubstrat 2 eine Dotierung von 2 × 1018 cm–3 und die epitaktische Schicht 3 eine Dotierung von 2 × 1016 cm–3 aufweist. Über der ersten Messprobe ist eine Strahlungsquelle angeordnet, welche als Laser 4 ausgeführt ist. Ebenso ist die Verwendung anderer Strahlungsquellen, wie beispielsweise LED-Strahlungsquellen möglich.
  • Der Laser 4 erzeugt eine monochromatische Strahlung mit einer Wellenlänge von 810 nm und weist ein (nicht dargestelltes) Linsensystem auf, mittels dessen die vom Laser 4 erzeugte Anregungsstrahlung ganzflächig und im wesentlichen homogen auf die in 1 oben dargestellte, senkrecht zur Zeichenebene stehende Vorderseite der epitaktischen Schicht abgebildet wird. Es wird somit sowohl die epitaktische Schicht 3 als auch das Siliziumsubstrat 2 mit der Anregungsstrahlung des Lasers 4 beaufschlagt (Verfahrensschritt A).
  • Unterhalb der Messprobe 1 ist ein Detektor angeordnet, welcher als CCD-Kamera 5 ausgebildet ist.
  • Die Verwendung solcher CCD-Kameras und entsprechender Computer zur Steuerung und Auswertung der Messsignale der CCD-Kamera ist grundsätzlich bekannt und beispielsweise in Würfel, P. et al, a. a. O., beschrieben. Die CCD-Kamera 5 umfasst ein CCD-Chip, der ein quadratisches Raster von Pixeln aufweist und ein entsprechendes Objektiv, so dass die von der in 1 unten liegenden Rückseite des Substrates 2 abgestrahlte Photolumineszenzstrahlung ortsaufgelöst von der CCD-Kamera 5 vermessen wird, d. h. jedem Pixel des CCD-Chips ist mittels des Objektivs ein Ortspunkt auf der Rückseite des Siliziumsubstrates 2 zugeordnet und entsprechend ist eine ortsaufgelöste Messung, ein sogenanntes „mapping” der Intensität der von der Rückseite des Siliziumsubstrates 2 abgestrahlten Lumineszenzstrahlung möglich.
  • Ebenso liegt die Verwendung eines Detektors, der die abgestrahlte Photolumineszenzstrahlung lediglich an einem Ortspunkt misst oder die Verwendung eines Detektors, der die abgestrahlte Photolumineszenzstrahlung über einen Flächenbereich gemittelt misst, im Rahmen der Erfindung.
  • In 1 ist lediglich die erste Messprobe 1 dargestellt, wobei die Dicke der epiktaktischen Schicht 3 etwa 20 μm beträgt.
  • Auf einem identischen Siliziumsubstrat ist mit einem identischen Prozess eine weitere epitaktische Schicht aufgebracht, jedoch mit einer Dicke von 50 μm. Dieses zweite Mehrschichtsystem stellt die zweite Messprobe dar.
  • In einem ersten Schritt wird nun mittels der in 1 dargestellten Messvorrichtung die Messprobe 1 mittels des Lasers 4 mit Anregungsstrahlung der Wellenlänge 810 nm beaufschlagt. Die Anregungsstrahlung wird teilweise in der epitaktischen Schicht 3 und teilweise in dem Siliziumsubstrat 2 absorbiert, so dass einerseits Elektron-Lochpaare generiert werden und andererseits bei der Rekombination der generierten Elektron-Lochpaare unter anderem Lumineszenzstrahlung erzeugt wird. Es wird somit sowohl in der epitaktischen Schicht 3, als auch im Siliziumsubstrat 2 Lumineszenzstrahlung erzeugt (Verfahrensschritt A).
  • Die von der Rückseite der Messprobe 1 (in der Darstellung 1 die untere Seite) abgestrahlte Lumineszenzstrahlung wird ortsaufgelöst mittels der CCD-Kamera 5 gemessen.
  • Durch die Anordnung des Lasers 4 auf der einen Seite der Messprobe und der CCD-Kamera 5 auf der gegenüberliegenden Seite der Messprobe wirkt die Messprobe 1 als Filter gegenüber der Anregungsstrahlung, so dass die Messung der Lumineszenzstrahlung mittels der CCD-Kamera 5 nicht durch die Anregungsstrahlung verfälscht wird.
  • Ebenso wäre es möglich, den Laser 4 und den Detektor auf der gleichen Seite der Messprobe anzuordnen. In diesem Fall müsste jedoch mittels Langpassfiltern, welche im Strahlengang zwischen der Messprobe und der CCD-Kamera angeordnet sind, die gegebenenfalls an der Messprobe reflektierte Anregungsstrahlung unterdrückt werden, so dass keine oder nur eine geringe Intensität der Anregungsstrahlung in die CCD-Kamera eintritt.
  • Mit einer (nicht dargestellten) Auswerteeinheit, wie beispielsweise einem Computer werden die Messsignale der CCD-Kamera 5 ausgelesen, so dass ortsaufgelöst eine Information über die Intensität der Lumineszenzstrahlung vorliegt. Aufgrund der Quotientenbildung bei der späteren Auswertung ist es hierbei nicht nötig, die Intensität in normierten Größen zu messen, es genügt, dass aus den Messsignalen der CCD-Kamera 5 eine mit der Intensität der Lumineszenzstrahlung korrelierende Größe ermittelt werden kann. Eine Normierung ist nicht notwendig.
  • Für jeden Ortspunkt der Messprobe 1, dem ein Pixel der CCD-Kamera 5 zugeordnet ist, wird somit eine erste Lumineszenzintensität IM,1 gemessen.
  • Der gleiche Messvorgang wird anschließend bei einer zweiten Messprobe wiederholt. Hierbei werden gleiche Messbedingungen verwendet, insbesondere wird die zweite Messprobe an einem identischen Messort bei der Messung angeordnet und weitere Messparameter, wie beispielsweise Intensität der Anregungsstrahlung oder apparative Parameter der CCD-Kamera 5, wie beispielsweise Integrationszeit bei der Auswertung der Messsignale der einzelnen Pixel werden identisch zur ersten Messung gewählt. In diesem zweiten Schritt wird somit ebenfalls ortsaufgelöst für jeden Ortspunkt, dem ein Pixel zugeordnet ist, eine zweite Lumineszenzintensität IM,2 gemessen.
  • Mittels des Simulationsprogramms PC1D wurde ein theoretisches Modell für die erste Messprobe und für die zweite Messprobe erstellt. Wesentliche Parameter bei Erstellung dieses Modells sind dabei die Schichtdicken des Siliziumsubstrates sowie der jeweiligen epitaktischen Schichten, die Dotierungen der jeweiligen Schichten, die Intensität und die Wellenlänge der Anregungsstrahlung sowie Annahmen über die optischen Eigenschaften der Vorderseite der epitaktischen Schichten, um eine möglichst realistische Berechnung der Einkopplung der Anregungsstrahlung in die Messprobe zu simulieren.
  • Anschließend wurden für beide Messproben Simulationen durchgeführt und die strahlende Rekombination jeweils in den epitaktischen Schichten ermittelt, hieraus die Intensität der Lumineszenzstrahlung berechnet und zur Bestimmung des Quotienten QT wurde die Intensität der bei der Simulation der epitaktischen Schicht mit 20 μm Dicke ermittelten Lumineszenzstrahlung geteilt durch die bei der Simulation ermittelte Intensität der Lumineszenzstrahlung der epitaktischen Schicht mit 50 μm Dicke.
  • Der Zusammenhang zwischen der gemessenen Intensität der Lumineszenzstrahlung IM und der simulierten strahlenden Rekombination ist folgendermaßen: IM = a·Urad = a·∫[B·n(x)·p(x)]dx,wobei Urad die Rate der strahlenden Rekombination, B den Koeffizient der strahlenden Rekombination, n(x) und p(x) die ortsabhängigen Elektron- bzw. Löcherkonzentrationen und a einen a priori unbekannten Kalibrierungsfaktor bezeichnen, der optische und geometrische Eigenschaften der untersuchten Probe beinhaltet.
  • Im nächsten Schritt vergleicht man die Verhältnisse der gemessenen Lumineszenzintensitäten mit den dazugehörigen Simulationswerten, also: IM,2/IM,1 = a2·∫[B2·n2(x)·p2(x)]dx/{a1·∫[B1·n1(x)·p1(x)]dx}.
  • Der entscheidende Punkt ist, dass a2 = a1, da bei der Probenauswahl darauf geachtet wurde, dass sich die beiden untersuchten Proben in nichts anderem unterscheiden als der Dicke der elektrisch aktiven Schicht und somit insbesondere in den geometrischen und optischen Eigenschaften, die den Kalibrierungsfaktor a ausmachen, übereinstimmen. Dieser Kalibrierungsfaktor a kürzt sich somit heraus und man erhält direkt aus den theoretisch durchgeführten Simulationen den Quotienten QT, welchen man durch Variation der angenommenen Überschussladungsträgerlebensdauer so angleicht, dass er dem gemessenen der Quotient QM entspricht.
  • Ebenso kann Quotient QT für eine Vielzahl von Lebensdauern der beiden epitaktischen Schichten ermittelt werden, so dass eine Eichkurve vorliegt, welche den Quotienten QT in Abhängigkeit der Überschussladungsträgerlebensdauern der epitaktischen Schichten wiedergibt.
  • Aus den gemessenen Intensitäten der Lumineszenzstrahlung bei der ersten Messprobe und der zweiten Messprobe wird ein Quotient QM gebildet, in dem die gemessene Lumineszenzintensität der ersten Messprobe, bei der die epitaktische Schicht eine Dicke von 20 μm besitzt, durch die gemessene Lumineszenzintensität der zweiten Messprobe, bei der die epitaktische Schicht eine Dicke von 50 μm besitzt, geteilt wird. Aufgrund der ortsaufgelösten Messung kann für jeden Ortspunkt, dem ein Pixel der Kamera zugeordnet ist, ein Quotient QM bestimmt werden.
  • Nun wird auf der Eichkurve derjenige Punkt bestimmt, der dem aus den Messwerten ermittelten Quotienten QM entspricht. Die auf der Eichkurve zugehörige Überschussladungsträgerlebensdauer entspricht der tatsächlich in den realen Messproben in der epitaktischen Schicht vorhandenen Überschussladungsträgerlebensdauer.
  • Mit dem erfindungsgemäßen Messverfahren ist es somit erstmals möglich, in Mehrschichtsystemen mittels Messung der Photolumineszenzstrahlung die Überschussladungsträgerlebensdauer in einer Halbleiterschicht des Mehrschichtsystems zu bestimmen.
  • ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
  • Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
  • Zitierte Patentliteratur
    • - US 5406214 [0004]
    • - WO 2008/014537 A1 [0008, 0029]
  • Zitierte Nicht-Patentliteratur
    • - R. A. Sinton, A. Cuevas und M. Stuckings in „Quasi-steady-state photoconductance, a new method for solar cell material and device characterization” in Proceedings for the 25th IEE Photovoltaic Specialists Conference, Washington DC, USA (1996) [0004]
    • - ”Measurement of Minority Carrier Lifetimes with the Surface Photovoltage” von E. O. Johnson, Journal of Applied Physics, Volume 28, Number 11, S. 1349–53 [0004]
    • - Würfel, P. et al, „Diffusions lengths of silicon solar cells from luminescence images”, Journal of Applied Physics, 2007. 101 (123110); S. 1–10 [0008]
    • - Trupke, T. et al, „Effective carrier lifetimes exceeding 100 milliseconds in float zone silicon determined from photoluminescence”, 19th EPVSC, 2004 [0009]
    • - (D. A. Clugston and P. A. Basore, PC1D version 5: 32-bit solar cell modeling an personal computers, Proceedings of the 26th IEEE Photovoltaic Specialists Conference, Anaheim, California, USA, 207–10(1997) [0030]
    • - Würfel, P. et al, a. a. O. [0048]

Claims (8)

  1. Verfahren zur Bestimmung der Überschussladungsträgerlebensdauer in einer Halbleiterschicht, folgende Verfahrensschritte umfassend: A Beaufschlagen der Halbleiterschicht mit Anregungsstrahlung zum Erzeugen von Lumineszenzstrahlung in der Halbleiterschicht und B Messen der Intensität der Lumineszenzstrahlung der Halbleiterschicht mittels eines Detektors, dadurch gekennzeichnet, dass die Verfahrensschritte A und B an einer ersten Messprobe, umfassend eine erste Halbleiterschicht mit einer ersten Schichtdicke D1 zur Messung einer ersten Lumineszenzintensität IM,1 und zusätzlich mindestens an einer zweiten Messprobe, umfassend eine zweite Halbleiterschicht mit einer zweiten Schichtdicke D2 zur Messung einer zweiten Lumineszenzintensität IM,2 durchgeführt werden, wobei die Schichtdicken D1 und D2 unterschiedlich sind, die erste und die zweite Halbleiterschicht im Wesentlichen gleiche Überschussladungsträgerlebensdauern und die gleichen Rekombinationseigenschaften an den jeweiligen Oberflächen der Halbleiterschichten aufweisen und die Überschussladungsträgerlebensdauer der Halbleiterschichten durch Vergleich des Verhältnisses der gemessenen Lumineszenzintensitäten mit einem theoretischen Modell bestimmt wird.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Bestimmung der Überschussladungsträgerlebensdauer der Halbleiterschichten folgende Verfahrensschritte umfasst: I. Bestimmung eines Quotienten QM = IM,1/IM,2 der beiden gemessenen Lumineszenzintensitäten, II. Erstellung eines ersten theoretischen Modells für die Lumineszenzintensität der ersten und der zweiten Halbleiterschicht, abhängig von vorgegebenen physikalischen Parametern, umfassend die Dotierungsart und Dotierungsdichte der Halbleiterschichten, die Rekombinationseigenschaften der Oberflächen der Halbleiterschichten sowie die Intensität und das Spektrum der Anregungsstrahlung, III. Berechnung eines Quotienten QT = IT,1/IT,2 der mittels des theoretischen Modells berechneten Intensität IT,1 der Lumineszenzstrahlung der ersten Halbleiterschicht der Dicke D1 und der Intensität IT,2 der Lumineszenzstrahlung der zweiten Halbleiterschicht der Dicke D2 und Bestimmung einer Überschussladungsträgerlebensdauer derart, dass für die Überschussladungsträgerlebensdauer der Quotient QT gleich dem Quotienten QM ist.
  3. Verfahren nach mindestens einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Dicke D2 mindestens um einen Faktor 1,5, vorzugsweise mindestens um einen Faktor 2 größer ist als die Dicke D1.
  4. Verfahren nach mindestens einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Dicke D1 in etwa 20 μm beträgt, und die Dicke D2 in etwa 50 μm.
  5. Verfahren nach mindestens einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Anregungsstrahlung monochromatisch ist, vorzugsweise mit einer Wellenlänge von 810 nm.
  6. Verfahren nach mindestens einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Verfahrensschritte A und B zusätzlich mindestens an einer dritten Messprobe, umfassend eine dritte Halbleiterschicht mit einer dritten Schichtdicke D3 zur Messung einer dritten Lumineszenzintensität IM,3 durchgeführt werden, wobei die Schichtdicke D3 zu den Schichtdicken D1 und D2 unterschiedlich ist, die erste, zweite und dritte Halbleiterschicht im Wesentlichen gleiche Überschussladungsträgerlebensdauern und die gleichen Rekombinationseigenschaften an den jeweiligen Oberflächen der Halbleiterschichten aufweisen und die Überschussladungsträgerlebensdauer der Halbleiterschichten durch Mittelung aus den Auswertungen der drei gemessenen Lumineszenzintensitäten IM,1, IM,2 und IM,3 bestimmt wird.
  7. Verfahren nach mindestens einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Halbleiterschicht Teil eines Mehrschichtsystems ist, welches zusätzlich zu der Halbleiterschicht mindestens eine Trägerschicht umfasst, wobei die Halbleiterschichten der ersten Messprobe und der zweiten Messprobe im Wesentlichen gleiche Überschussladungsträgerlebensdauern und gleiche Oberflächenrekombinationseigenschaften an den jeweiligen Oberflächen aufweisen und die Trägerschichten der ersten und der zweiten Messprobe in etwa gleiche Überschussladungsträgerlebensdauern und gleiche Oberflächenrekombinationseigenschaften an den jeweiligen Oberflächen aufweisen.
  8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Trägerschichten der ersten und zweiten Messprobe jeweils hochdotiert sind, insbesondere eine Dotierkonzentration größer 2 × 1018 cm–3 aufweisen.
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