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Die
Erfindung betrifft ein Telekommunikationsverfahren, ein Computerprogrammprodukt
und ein Computersystem.
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Aus
dem Stand der Technik sind verschiedene Verfahren zur Verwaltung
der so genannten digitalen Identität eines Benutzers bekannt:
Microsoft
Windows CardSpace ist ein Client-basiertes digitales Identitätssystem,
welches es Internetbenutzern ermöglichen soll, deren digitale
Identität gegenüber Online-Diensten mitzuteilen.
Nachteilig ist hierbei unter anderem, dass der Nutzer seine digitale Identität
manipulieren kann.
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Bei
OPENID handelt es sich dagegen um ein Server-basiertes System. Ein
so genannter Identity-Server speichert eine Datenbank mit den digitalen Identitäten
der registrierten Nutzer. Nachteilig ist hieran unter anderem ein
mangelhafter Datenschutz, da die digitalen Identitäten
der Nutzer zentral gespeichert werden und das Nutzerverhalten aufgezeichnet werden
kann.
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Aus
US 2007/0294431 A1 ist
ein weiteres Verfahren zur Verwaltung der digitalen Identitäten
bekannt, welches ebenfalls eine Nutzerregistrierung erfordert.
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In
der zum Anmeldezeitpunkt unveröffentlichten Patentanmeldung
DE 2008 000 067.1–31 derselben
Anmelderin ist ein Verfahren zum Lesen zumindest eines in einem
ID-Token gespeicherten Attributs offenbart, wobei sowohl eine Authentifizierung des
Nutzers als auch eines Computersystems gegenüber dem ID-Token
erforderlich ist, um einen Lesezugriff auf ein in den ID-Token gespeichertes
Attribut zu ermöglichen, sodass dieses an ein Computersystem
zur Erbringung eines Dienstes weitergeleitet werden kann.
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In
der zum Anmeldezeitpunkt unveröffentlichten Patentanmeldung
DE 2008 042 262.2 derselben
Anmelderin ist ein Verfahren zur Speicherung von Daten in einem
ID-Token offenbart, wobei eine Voraussetzung für das Schreiben
der Daten in den ID-Token über eine Verbindung ist, dass
eine weitere Verbindung zu einem weiteren ID-Token existent ist, wobei
beide Verbindungen eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung haben
und nach einem verbindungsorientierten Protokoll arbeiten.
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Aus
US 2003/0023858 A1 ist
ein Verfahren zur Generierung eines Datensatzes bekannt, der als elektronischer
Reisepass dienen soll. Der Datensatz wird von einem Nutzer heruntergeladen
und zum Beispiel auf einem Mobiltelefon gespeichert.
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Der
Erfindung liegt demgegenüber die Aufgabe zugrunde, ein
verbessertes Telekommunikationsverfahren zu schaffen sowie ein entsprechendes Computerprogrammprodukt
und ein Computersystem.
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Die
der Erfindung zugrunde liegenden Aufgaben werden jeweils mit den
Merkmalen der unabhängigen Patentansprüche gelöst.
Ausführungsformen der Erfindung sind in den abhängigen
Ansprüchen angegeben.
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Nach
Ausführungsformen der Erfindung wird ein Telekommunikationsverfahren
geschaffen, welches die folgenden Schritte beinhaltet: Zwischen
einem ersten ID-Token und einem ersten Computersystem wird über
ein zweites Computersystem eine erste Verbindung aufgebaut. Bei
dem ersten ID-Token kann es sich zum Beispiel um ein Dokument, insbesondere
ein Wert- oder Sicherheitsdokument, insbesondere ein Ausweisdokument,
wie zum Beispiel einen elektronischen Personalausweis handeln.
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Das
erste ID-Token hat einen elektronischen Speicher, in dem zumindest
ein erstes Attribut gespeichert ist. Über das erste Attribut
kann das erste ID-Token einer Person eindeutig zugeordnet sein.
Je nach Ausführungsform können auch mehrere solcher erster
Attribute für die eindeutige Zuordnung erforderlich sein.
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Bei
dem ersten Computersystem kann es sich zum Beispiel um ein Server-Computersystem
eines ID-Providers handeln, wobei hier unter einem ID-Provider eine
vertrauenswürdige Instanz verstanden wird. Beispielsweise
befindet sich das erste Computersystem in einem sogenannten Trust-Center.
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Bei
dem zweiten Computersystem kann es sich um einen Personalcomputer
des Nutzers handeln, der mit dem ersten Computersystem über
ein Netzwerk, wie zum Beispiel das Internet, verbunden ist. Das
zweite Computersystem kann ein integriertes oder externes Lesegerät
für den ersten ID-Token aufweisen, wobei die Schnittstelle
zwischen dem Lesegerät und dem ersten ID-Token kontaktbehaftet
oder kontaktlos ausgebildet sein kann, insbesondere als Funk-Schnittstelle,
die beispielsweise nach einem RFID-Verfahren arbeitet.
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Das
erste Computersystem liest über die erste Verbindung das
erste Attribut aus dem ersten ID-Token aus. Das erste Computersystem
generiert dann einen ersten Soft-Token, der das erste Attribut und
eine Zeitangabe beinhaltet. Unter einem „Soft-Token” wird
hier ein Datensatz mit einer digitalen Signatur verstanden. Der
erste Soft-Token ist von dem ersten Computersystem signiert.
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Bei
der Zeitangabe kann es sich um einen geplanten Sendezeitpunkt zum
Senden des ersten Soft-Tokens von dem ersten Computersystem an ein drittes
Computersystem oder eine Gültigkeitsdauer handeln. Die
Sendung des ersten Soft-Tokens von dem ersten Computersystem an
das dritte Computersystem kann dabei unmittelbar an das dritte Computersystem
erfolgen oder über das zweite Computersystem, von wo aus
der erste Soft-Token dann an das dritte Computersystem weitergeleitet
wird.
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Im
letzteren Fall kann das zweite Computersystem so ausgebildet sein,
dass der Nutzer das zumindest eine in dem ersten Soft-Token beinhaltete erste
Attribut zur Kenntnis nehmen kann, ohne das zumindest erste Attribut
zu verändern, wobei die Weiterleitung des ersten Soft-Tokens
von dem zweiten Computersystem an das dritte Computersystem erst nach
Genehmigung des Nutzers erfolgt. Dies hat den Vorteil, dass sich
der Nutzer von dem korrekten Inhalt des ersten Soft-Tokens Gewissheit
verschaffen kann und dass dem Nutzer ferner mitgeteilt wird, welche seiner
Attribute an das dritte Computersystem gesendet werden sollen.
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Bei
der ersten Verbindung, über die das erste Attribut von
dem ersten Computersystem aus dem ersten ID-Token ausgelesen wird,
handelt es sich um eine Verbindung mit Ende-zu-Ende-Verschlüsselung, sodass
durch den Nutzer des zweiten Computersystems, über welches
die Verbindung aufgebaut wird, keine Manipulationen, wie zum Beispiel
Veränderungen des ersten Attributs, vorgenommen werden
können.
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Ausführungsformen
der Erfindung sind besonders vorteilhaft, da das Senden des ersten
Attributs in Form des ersten Soft-Tokens von dem ersten Computersystem
eine flexible, bequeme, mit relativ geringem Aufwand implementierbare
und gleich zeitig sehr sichere Art der vertrauenswürdigen
Zurverfügungstellung des in dem ersten ID-Token gespeicherten
zumindest ersten Attributs in einem Netzwerk ermöglicht.
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Durch
die in dem ersten Soft-Token beinhaltete Zeitangabe kann die Zeitdauer
für die Verwendbarkeit des ersten Soft-Tokens durch ein
Empfängersystem, wie zum Beispiel das dritte Computersystem, begrenzt
sein. Insbesondere kann es sich bei der Zeitangabe um die Angabe
einer zukünftigen Zeit handeln, bis zu der das erste Soft-Token
als vertrauenswürdig angesehen werden kann. Bei der Zeitangabe
kann es sich auch um den Zeitpunkt der Generierung des ersten Soft-Tokens
oder um den Zeitpunkt der Versendung des ersten Soft-Tokens von dem
ersten Computersystem handeln.
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Durch
diese Zeitangabe werden insbesondere sogenannte Replay-Attacken
unterbunden. Wird nämlich das erste Soft-Token bei seiner Übertragung von
dem ersten Computersystem an das dritte Computersystem über
ein Netzwerk abgefangen, um hiervon eine Kopie zu erhalten, so ist
dennoch eine Replay-Attacke praktisch nicht möglich, da
diese eine gewisse Zeit erfordert. Nach Ablauf der für
eine Replay-Attacke erforderlichen Zeit hat aber das erste Soft-Token
bereits seine Gültigkeitsdauer überschritten,
welche durch die in dem ersten Soft-Token beinhaltete Zeitangabe
spezifiziert ist.
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Nach
einer Ausführungsform der Erfindung handelt es sich bei
der Zeitangabe um eine absolute Zeit, wie zum Beispiel eine Angabe
der Zeit als koordinierte Weltzeit (UTC).
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Nach
einer Ausführungsform der Erfindung beinhalten das erste
Computersystem und das dritte Computersystem jeweils Zeitgeber,
die miteinander synchronisiert sind. Die Zeitangabe kann dann eine Systemzeit
der Computersysteme sein.
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Bei
dem dritten Computersystem kann es sich um ein Server-Computersystem
handeln, welches mit dem ersten und/oder dem zweiten Computersystem über
das Netzwerk verbunden ist. Bei dem dritten Computersystem kann
es sich um ein Ser ver-Computersystem eines Diensteerbringers handeln,
welches im Weiteren auch als Dienst-Computersystem bezeichnet wird.
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Vorzugsweise
werden die ersten Attribute von dem ersten Computersystem an das
dritte Computersystem unmittelbar nach dem Auslesen aus dem ersten
ID-Token als erstes Soft-Token weitergeleitet, sodass das erste
Attribut von dem ersten Computersystem nicht permanent gespeichert
zu werden braucht. Es reicht dagegen aus, das erste Attribut in dem
ersten Computersystem nur so lange zu speichern, wie es erforderlich
ist, um das erste Attribut an das dritte Computersystem weiterzuleiten,
nachdem es aus dem ersten ID-Token ausgelesen worden ist. Eine für
die Zwecke der Weiterleitung des ersten Attributs von dem ersten
Computersystem an das dritte Computersystem eventuell erforderliche
temporäre Kopie wird von dem ersten Computersystem unmittelbar
nach dem Senden gelöscht. Dies hat den Vorteil, dass das
erste Computersystem zustandslos ausgebildet sein kann, und dass
schutzbedürftige Daten, welche die ersten Attribute beinhalten
können, nicht von dem ersten Computersystem gesammelt werden.
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Nach
einer Ausführungsform der Erfindung baut das dritte Computersystem
eine zweite Verbindung zu einem zweiten ID-Token über das
zweite Computersystem auf, um aus dem zweiten ID-Token zumindest
ein zweites Attribut auszulesen. Bei dieser zweiten Verbindung handelt
es sich wiederum um eine Verbindung mit Ende-zu-Ende-Verschlüsselung.
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Das
dritte Computersystem verwendet die ersten und zweiten Attribute
zur Ermittlung von Daten. Dies kann so erfolgen, dass das dritte
Computersystem aus den ersten und zweiten Attributen die Daten berechnet
oder durch Zugriff auf eine Datenbank mit Hilfe der ersten und zweiten
Attribute die Daten aus einer Datenbank abfragt.
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Das
dritte Computersystem schreibt dann Daten in den zweiten ID-Token über
die zweite Verbindung, um die Daten in dem zweiten ID-Token zu speichern.
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Voraussetzung
für das Schreiben der Daten von dem dritten Computersystem
in den zweiten ID-Token ist, dass der erste Soft-Token von dem dritten
Computersystem zu einem Empfangszeitpunkt empfangen worden ist,
zu dem der erste Soft-Token noch gültig war. Die Gültigkeit
des ersten Soft-Tokens wird von dem dritten Computersystem je nach
Ausführungsform beispielsweise so geprüft, dass
die in dem ersten Soft-Token angegebene maximalen Gültigkeit
mit der Zeitbasis des dritten Computersystems verglichen wird oder
indem eine Differenz aus der in dem ersten Soft-Token angegebenen
Sendezeit und der Empfangszeit berechnet und mit einem Stellwert verglichen
wird. Hierdurch können insbesondere sogenannte Replay-Attacken
abgewehrt werden.
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Ausführungsformen
der Erfindung sind besonders vorteilhaft, da es die Erfindung ermöglicht, den
zweiten ID-Token mit dokumentenindividuellen Daten sicher zu beschreiben,
wobei der erste ID-Token als „Vertrauensanker” dient.
Der Inhaber des ersten ID-Tokens wird dadurch in die Lage versetzt,
seinen zweiten ID-Token mit dokumentenindividuellen Daten erstmals
beschreiben zu lassen oder solche dokumentenindividuellen Daten
zu aktualisieren, und zwar online, ohne dass der Inhaber des ersten
ID-Tokens zum Beispiel eine Behörde persönlich
aufsuchen muss.
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Beispielsweise
ist der erste ID-Token dem autorisierten Nutzer, d. h. dem Inhaber
des ID-Tokens, zugeordnet. Zum Beispiel handelt es sich bei dem
ersten ID-Token um einen elektronischen Personalausweis. Der zweite
ID-Token kann dagegen einer Sache zugeordnet sein, wie zum Beispiel
einem Kraftfahrzeug. Beispielsweise handelt es sich bei dem zweiten
ID-Token um einen elektronischen Kraftfahrzeugbrief oder einen elektronischen
Kraftfahrzeugschein. Die Erfindung ermöglich es, den elektronischen
Kraftfahrzeugbrief oder Kraftfahrzeugschein online zu aktualisieren,
wenn sich zum Beispiel der Halter des Kraftfahrzeugs und/oder das amtliche
Kennzeichen des Kraftfahrzeugs ändern.
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Unter
einem „Dokument” werden erfindungsgemäß papierbasierte
und/oder kunststoffbasierte Dokumente verstanden, wie zum Beispiel
Ausweisdokumente, insbesondere Reisepässe, Personalausweise,
Visa sowie Führerscheine, Fahrzeugscheine, Fahrzeugbriefe,
Firmenausweise, Gesundheitskarten oder andere ID- Dokumente sowie
auch Chipkarten, Zahlungsmittel, insbesondere Bankkarten und Kreditkarten,
Frachtbriefe oder sonstige Berechtigungsnachweise, in die ein Datenspeicher
zur Speicherung zumindest eines Attributs integriert ist.
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Ausführungsformen
der Erfindung sind besonders vorteilhaft, da die erste Verbindung
abgebrochen werden kann, nachdem das zumindest eine erste Attribut
aus dem ersten ID-Token ausgelesen worden ist. Der Aufbau der zweiten
Verbindung kann nach dem Abbruch der ersten Verbindung erfolgen. Dies
hat den Vorteil, dass nicht die ersten und zweiten Verbindungen
parallel aufrechterhalten werden müssen, was entweder zwei
Lesegeräte oder ein Lesegerät, welches gleichzeitig
zwei Verbindungen zu den ersten bzw. zweiten ID-Token herstellen
kann, erfordern würde. Ausführungsformen der Erfindung ermöglichen
es dagegen, dass das zweite Computersystem nur ein einfaches Lesegerät
aufweist, welches nur eine Verbindung zu einem der ID-Token herstellen
kann, also nicht die gleichzeitige Herstellung von zwei Verbindungen
ermöglicht.
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Ausführungsformen
der Erfindung sind also besonders vorteilhaft, da das zumindest
eine Attribut aus einem besonders vertrauenswürdigen Dokument,
beispielsweise einem amtlichen Dokument, ausgelesen wird. Von besonderem
Vorteil ist weiterhin, dass eine zentrale Speicherung der Attribute nicht
erforderlich ist. Die Erfindung ermöglicht also ein besonders
hohes Maß an Vertrauenswürdigkeit hinsichtlich
der Mitteilung der zu einer digitalen Identität gehörenden
Attribute, verbunden mit einem optimalen Datenschutz bei äußerst
bequemer Handhabung.
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Nach
einer Ausführungsform der Erfindung hat das erste Computersystem
zumindest ein Zertifikat, welches zur Authentifizierung des ersten
Computersystems gegenüber dem ersten ID-Token verwendet
wird. Das Zertifikat beinhaltet eine Angabe derjenigen Attribute,
für welche das erste Computersystem eine Leseberechtigung
hat. Der erste ID-Token prüft anhand dieses Zertifikats,
ob das erste Computersystem die erforderliche Leseberechtigung für
den Lesezugriff auf das erste Attribut hat, bevor ein solcher Lesezugriff
durch das erste Computersystem durchgeführt werden kann.
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Nach
einer Ausführungsform der Erfindung sendet das erste Computersystem
das erste Soft-Token unmittelbar an das dritte Computersystem. Bei dem
dritten Computersystem kann es sich zum Beispiel um einen Server
einer Behörde, wie z. B. einer Kraftfahrzeug-Meldestelle
handeln.
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Nach
einer Ausführungsform der Erfindung erfolgt die Übertragung
des ersten Soft-Tokens von dem ersten Computersystem zunächst
an das zweite Computersystem des Nutzers. Beispielsweise hat das
zweite Computersystem einen üblichen Internetbrowser, mit
dem der Nutzer eine Webseite des dritten Computersystems öffnen
kann. Der Nutzer kann in die Webseite eine Anforderung für
einen Dienst, wie z. B. die Aktualisierung seines elektronischen Kraftfahrzeugscheins,
eingeben.
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Das
dritte Computersystem spezifiziert daraufhin diejenigen Attribute,
zum Beispiel des Nutzers und/oder seines ersten ID-Tokens, welche
es für die Erbringung des Dienstes benötigt. Die
entsprechende Attributspezifikation, die die Spezifizierung dieser Attribute
beinhaltet, wird sodann von dem dritten Computersystem an das erste
Computersystem gesendet. Dies kann mit oder ohne Zwischenschaltung des
zweiten Computersystems erfolgen. Im letzteren Fall kann der Nutzer
das gewünschte erste Computersystem gegenüber
dem dritten Computersystem spezifizieren, beispielsweise durch Eingabe
der URL des ersten Computersystems in eine Webseite des dritten
Computersystems von dem zweiten Computersystem aus. Das erste Computersystem
kann aber auch von dem dritten Computersystem fest vorgegeben sein.
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Nach
einer Ausführungsform der Erfindung beinhaltet die Dienst-Anforderung
des Nutzers an das dritte Computersystem die Angabe eines Identifikators,
wobei der Identifikator das erste Computersystem identifiziert.
Beispielsweise handelt es sich bei dem Identifikator um einen Link,
beispielsweise eine URL des ersten Computersystems.
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Nach
einer Ausführungsform der Erfindung wird die Attributspezifizierung
nicht unmittelbar von dem dritten Computersystem an das erste Computersystem
gesendet, sondern zunächst von dem dritten Computersystem
an das zweite Computersystem.
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Nach
einer Ausführungsform der Erfindung hat das erste Computersystem
mehrere Zertifikate mit verschiedenen Leserechten. Aufgrund des
Empfangs der Attributspezifikation wählt das erste Computersystem
eines oder mehrere dieser Zertifikate aus, um die entsprechenden
Attribute aus dem ersten ID-Token auszulesen.
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Nach
einer Ausführungsform der Erfindung handelt es sich bei
dem ID-Token um einen elektronischen Fahrzeugbrief, der nur einem
Kraftfahrzeug, nicht aber einem Nutzer fest zugeordnet ist. Eine
Authentifizierung des Nutzers gegenüber dem ID-Token kann
dann entfallen.
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Zusätzlich
zu der Authentifizierung des ersten Computersystems gegenüber
dem ID-Token, wie sie an sich zum Beispiel als so genannte Extended Access
Control für maschinenlesbare Reisedokumente (machine-readable
travel documents – MRTD) bekannt und von der internationalen
Luftfahrtbehörde ICAO spezifiziert ist, kann es ja nach
Ausführungsform erforderlich sein, dass sich auch der Nutzer
gegenüber dem ID-Token authentifiziert. Beispielsweise wird
durch eine erfolgreiche Authentifizierung des Nutzers gegenüber
dem ID-Token dieser freigeschaltet, sodass die weiteren Schritte,
nämlich die Authentifizierung des ersten Computersystems
gegenüber dem ID-Token und/oder der Aufbau einer geschützten
Verbindung zum Auslesen der Attribute, ablaufen können.
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Nach
einer Ausführungsform der Erfindung hat der ID-Token Mittel
für eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung. Dies ermöglicht
es, die Verbindung zwischen dem ID-Token und dem ersten Computersystem über
ein drittes Computersystem des Nutzers aufzubauen, da der Nutzer
aufgrund der Ende-zu-Ende-Verschlüsselung keine Änderungen
der über die Verbindung übertragenen Daten vornehmen kann.
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In
einem weiteren Aspekt betrifft die Erfindung ein Computerprogrammprodukt,
insbesondere ein digitales Speichermedium, mit ausführbaren
Programminstruktionen zur Durchführung eines erfindungsgemäßen
Verfahrens.
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In
einem weiteren Aspekt betrifft die Erfindung ein Computersystem
zur Durchführung eines erfindungsgemäßen
Verfahrens.
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Im
Weiteren werden Ausführungsformen der Erfindung mit Bezugnahme
auf die Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
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1 ein
Blockdiagramm einer Ausführungsform erfindungsgemäßer
Computersysteme und ID-Token,
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2 ein
Flussdiagramm einer Ausführungsform eines erfindungsgemäßen
Verfahrens,
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3 ein
UML-Diagramm einer weiteren Ausführungsform eines erfindungsgemäßen
Verfahrens,
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4 ein
UML-Diagramm einer weiteren Ausführungsform eines erfindungsgemäßen
Verfahrens,
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5 ein
Blockdiagramm einer weiteren Ausführungsform erfindungsgemäßer
Computersysteme und ID-Token.
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Elemente
der nachfolgenden Ausführungsformen, die einander entsprechen,
werden mit denselben Bezugszeichen gekennzeichnet.
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Die 1 zeigt
ein Blockdiagramm einer Ausführungsform eines erfindungsgemäßen
Datenverarbeitungssystems. Das Datenverarbeitungssystem hat ein
Nutzer-Computersystem 100. Bei dem Nutzer-Computersystem 100 kann
es sich um einen PC, einen tragbaren Computer, wie zum Beispiel
einen Laptop oder Palmtop Computer, einen Personal Digital Assistant
(PDA), ein mobiles Telekommunikationsgerät, insbesondere
ein Smartphone, oder dergleichen handeln.
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Das
Nutzer-Computersystem 100 dient zur Kommunikation mit dem
ID-Token A 106 und dem ID-Token B 107. Die Kommunikation
zwischen den ID-Token A und B einerseits und dem Nutzer-Computersystem 100 andererseits
kann kontaktbehaftet oder kontaktlos, insbesondere nach einem RFID-Verfahren,
erfolgen. Bei dem ID-Token A kann es sich um einen elektronischen
Personalausweis handeln, d. h. einen Personalausweis, welcher einen RFID-Chip
beinhaltet, in dem Attribute des Nutzers gespeichert sind.
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Der
ID-Token B kann prinzipiell so aufgebaut sein wie der ID-Token A,
wobei der ID-Token B nicht dem Nutzer, sondern einer Sache, wie
zum Beispiel einem Kraftfahrzeug, zugeordnet ist. Beispielsweise handelt
es sich bei dem ID-Token B um einen elektronischen Kraftfahrzeugbrief
oder einen elektronischen Kraftfahrzeugschein, in dem in dem Attribute
des Kraftfahrzeugs gespeichert sind.
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An
das Nutzer-Computersystem 100 ist ein geeignetes Lesegerät
(in der 1 nicht dargestellt) angeschlossen
oder in das Nutzer-Computersystem 100 integriert, sodass
das Nutzer-Computersystem 100 mit den ID-Token A und B
kommunizieren kann. Das Lesegerät ist dabei so ausgebildet,
dass eine erste Verbindung A 101 zwischen dem ID-Token
A und dem Nutzer-Computersystem 100 sowie eine zweite Verbindung
B 103 zwischen dem ID-Token B und dem Nutzer-Computersystem 100 bestehen kann.
Die ersten und zweiten Verbindungen müssen dabei nicht
gleichzeitig herstellbar sein, sondern es ist ausreichend, dass
die Verbindungen nacheinander herstellbar sind.
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In
dem ID-Token B ist zumindest ein Attribut gespeichert, welches die
Zuordnung des ID-Tokens B zu der Sache, beispielsweise zu dem Kraftfahrzeug,
herstellt. Bei diesem Attribut kann es sich um einen sogenannten
Unique Identifier der Sache handeln, wie zum Beispiel die Fahrgestellnummer
des Kraftfahrzeugs oder dergleichen.
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Das
Nutzer-Computersystem 100 ist über ein Netzwerk 116,
wie zum Beispiel das Internet, mit einem Dienst-Computersystem 150 verbunden.
Bei dem Dienst- Computersystem 150 kann es sich um ein Server-Computersystem
einer Behörde, wie zum Beispiel einer Kraftfahrzeugmeldestelle
handeln.
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Ferner
ist das Nutzer-Computersystem 100 über das Netzwerk 116 mit
dem ID-Provider-Computersystem 136 verbunden. Das ID-Provider-Computersystem 136 dient
zum Lesen der ersten Attribute A aus den ID-Token A und zur Weiterleitung
dieser Attribute A an das Dienst-Computersystem 150.
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Wenn
sich zum Beispiel aufgrund eines Umzugs des Nutzers das amtliche
Kennzeichen von dessen Kraftfahrzeug ändert, so kann der
ID-Token B mit dem neuen amtlichen Kennzeichen wie folgt aktualisiert
werden, ohne dass der Nutzer hierzu eine Behörde aufsuchen
muss.
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Zwischen
dem ID-Token A und dem ID-Provider-Computersystem 136 wird
eine erste Verbindung A 101 aufgebaut. Bei der Verbindung 101 handelt
es sich um eine Verbindung mit Ende-zu-Ende-Verschlüsselung,
sodass die über die Verbindung 101 ausgetauschten
Daten weder von dem Nutzer-Computersystem 100 noch von
anderen Teilnehmern des Netzwerks 116 entschlüsselt
werden können.
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Das
ID-Provider-Computersystem 136 liest über die
Verbindung 101 zumindest ein erstes Attribut A aus dem
ID-Token A aus oder mehrere solcher Attribute A, durch welche der
Nutzer eindeutig identifiziert wird. Beispielsweise kann es sich
hierbei um den Namen, das Geburtsdatum und den Wohnort des Nutzers
handeln.
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Die
Attribute A und eine Zeitangabe werden von dem ID-Provider-Computersystem 136 digital
signiert und als erster Soft-Token und an das Dienst-Computersystem 150 weitergeleitet.
Dies erfolgt vorzugsweise so, dass das ID-Provider-Computersystem 136 keine
Kopie der Attribute A zurückbehält, nachdem der
erste Soft-Token an das Dienst-Computersystem 150 gesendet
worden ist.
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Ebenso
wird hinsichtlich des zweiten Attributs B, welches in dem ID-Token
B gespeichert ist, vorgegangen: Zwischen dem ID-Token B und dem Dienst-Computersystem 150 wird
eine zweite Verbindung B 103 aufgebaut. Bei der Ver bindung 103 handelt
es sich um eine Verbindung mit Ende-zu-Ende-Verschlüsselung,
sodass die über die Verbindung 101 ausgetauschten
Daten weder von dem Nutzer-Computersystem 100 noch von
anderen Teilnehmern des Netzwerks 116 entschlüsselt
werden können. Das Attribut B, wie zum Beispiel die Fahrgestellnummer,
wird von dem Dienst-Computersystem 150 über die
Verbindung 103 aus dem ID-Token B gelesen.
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Das
Dienst-Computersystem 150 ermittelt mit Hilfe der Attribute
A und des Attributs B das aktualisierte amtliche Kennzeichen des
Kraftfahrzeugs, welches durch das Attribut B identifiziert wird.
Beispielsweise ermittelt das Dienst-Computersystem 150 dieses
neue amtliche Kennzeichen durch eine Datenbankabfrage in einer Datenbank,
in der solche Kennzeichen gespeichert sind. Für die Datenbankabfrage
können die Attribute A und/oder das Attribut B verwendet
werden.
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Das
Dienst-Computersystem 150 sendet Daten, welche das neue
amtliche Kennzeichen beinhalten, über die Verbindung 103 an
den ID-Token B, sodass das neue amtliche Kennzeichen dort gespeichert
wird. Zusätzlich kann das Dienst-Computersystem 150 auch
die aktualisierte Adresse des Nutzers auf diese Art und Weise in
den ID-Token B schreiben.
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Im
Detail können Ausführungsformen des erfindungsgemäßen
Systems wie folgt aufgebaut und eingerichtet sein:
Das Nutzer-Computersystem 100 hat
zumindest einen Prozessor 110 zur Ausführung von
Programminstruktionen 112 sowie eine Netzwerk-Schnittstelle 114 zur
Kommunikation über ein Netzwerk 116. Bei dem Netzwerk
kann es sich um ein Computernetzwerk, wie zum Beispiel das Internet,
handeln.
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Der
ID-Token 106 hat einen elektronischen Speicher 118 mit
geschützten Speicherbereichen 120, 122 und 124.
Der geschützte Speicherbereich 120 dient zur Speicherung
eines Referenzwerts, der für die Authentifizierung des
Nutzers 102 gegenüber dem ID-Token 106 benötigt
wird. Bei diesem Referenzwert handelt es sich beispielsweise um
eine Kennung, insbesondere eine so genannte Personal Identificati on
Number (PIN), oder um Referenzdaten für ein biometrisches
Merkmal des Nutzers 102, welches für die Authentifizierung
des Nutzers gegenüber dem ID-Token 106 verwendet
werden kann.
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Der
geschützte Bereich 122 dient zur Speicherung eines
privaten Schlüssels und der geschützte Speicherbereich 124 dient
zur Speicherung von Attributen, zum Beispiel des Nutzers 102,
wie zum Beispiel dessen Name, Wohnort, Geburtsdatum, Geschlecht,
und/oder von Attributen, die den ID-Token selbst betreffen, wie
zum Beispiel die Institution, die den ID-Token erstellt oder ausgegeben
hat, die Gültigkeitsdauer des ID-Tokens, einen Identifikator
des ID-Tokens, wie zum Beispiel eine Passnummer oder eine Kreditkartennummer.
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Der
elektronische Speicher 118 kann ferner einen Speicherbereich 126 zur
Speicherung eines Zertifikats aufweisen. Das Zertifikat beinhaltet
einen öffentlichen Schlüssel, der dem in dem geschützten Speicherbereich 122 gespeicherten
privaten Schlüssel zugeordnet ist. Das Zertifikat kann
nach einem Public Key Infrastruktur (PKI) Standard erstellt worden
sein, beispielsweise nach dem X.509 Standard.
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Das
Zertifikat muss nicht zwangsläufig in dem elektronischen
Speicher 118 des ID-Tokens 106 gespeichert sein.
Alternativ oder zusätzlich kann das Zertifikat auch in
einem öffentlichen Verzeichnisserver gespeichert sein.
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Der
ID-Token 106 hat einen Prozessor 128. Der Prozessor 128 dient
zur Ausführung von Programminstruktionen 130, 132 und 134.
Die Programminstruktionen 130 dienen zur Nutzerauthentifizierung,
d. h. zur Authentifizierung des Nutzers 102 gegenüber
dem ID-Token.
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Bei
einer Ausführungsform mit PIN gibt der Nutzer 102 seine
PIN zu seiner Authentifizierung in den ID-Token 106 ein,
beispielsweise über das Nutzer-Computersystem 100.
Durch Ausführung der Programminstruktionen 130 wird
dann auf den geschützten Speicherbereich 120 zugegriffen,
um die eingegebene PIN mit dem dort gespeicherten Referenzwert der
PIN zu vergleichen. Für den Fall, dass die eingegebene
PIN mit dem Referenzwert der PIN übereinstimmt, gilt der
Nutzer 102 als authentifiziert.
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Alternativ
wird ein biometrisches Merkmal des Nutzers 102 erfasst.
Beispielsweise hat der ID-Token 106 hierzu einen Fingerabdrucksensor oder
ein Fingerabdrucksensor ist an das Nutzer-Computersystem 100 angeschlossen.
Die von dem Nutzer 102 erfassten biometrischen Daten werden
durch Ausführung der Programminstruktionen 130 bei
dieser Ausführungsform mit den in dem geschützten
Speicherbereich 120 gespeicherten biometrischen Referenzdaten
verglichen. Bei hinreichender Übereinstimmung der von dem
Nutzer 102 erfassten biometrischen Daten mit den biometrischen
Referenzdaten gilt der Nutzer 102 als authentifiziert.
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Die
Programminstruktionen 134 dienen zur Ausführung
der den ID-Token 106 betreffenden Schritte eines kryptographischen
Protokolls zur Authentifizierung des ID-Provider-Computersystems 136 gegenüber
dem ID-Token 106. Bei dem kryptographischen Protokoll kann
es sich um ein Challenge-Response-Protokoll basierend auf einem
symmetrischen Schlüssel oder einem asymmetrischen Schlüsselpaar
handeln.
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Beispielsweise
wird durch das kryptographische Protokoll ein Extended Access Control-Verfahren
implementiert, wie es für maschinenlesbare Reisedokumente
(machine-readable travel documents – MRTD) von der internationalen
Luftfahrtbehörde (ICAO) spezifiziert ist. Durch erfolgreiche
Ausführung des kryptographischen Protokolls authentifiziert
sich das ID-Provider-Computersystem 136 gegenüber dem
ID-Token und weist dadurch seine Leseberechtigung zum Lesen der
in dem geschützten Speicherbereich 124 gespeicherten
Attribute A nach. Die Authentifizierung kann auch gegenseitig sein,
d. h. auch der ID-Token 106 muss sich dann gegenüber
dem ID-Provider-Computersystem 136 nach demselben oder
einem anderen kryptographischen Protokoll authentifizieren.
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Die
Programminstruktionen 132 dienen zur Ende-zu-Ende-Verschlüsselung
von zwischen dem ID-Token 106 und dem ID-Provider-Computersystem 136 übertragenen
Daten, zumindest aber der von dem ID-Provider-Computersystem 136 aus
dem geschützten Speicherbereich 124 ausgelesenen
Attribute. Für die Ende-zu-Ende-Verschlüsselung
kann ein symmetrischer Schlüssel verwendet werden, der beispielsweise
anlässlich der Ausführung des kryptographischen
Protokolls zwischen dem ID-Token 106 und dem ID-Provider-Computersystem 136 vereinbart
wird.
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Die
Programminstruktionen 131 dienen zur Durchführung
eines Protokolls seitens des ID-Tokens 106. Beispielsweise
kann es sich bei dem Protokoll um ein proprietäres oder
standardisiertes Protokoll, insbesondere ein verbindungsorientiertes
Protokoll, wie z. B. TOP, oder ein verbindungsloses Protokoll, wie
z. B. UDP, handeln.
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Alternativ
zu der in der 1 dargestellten Ausführungsform
kann das Nutzer-Computersystem 100 mit seiner Schnittstelle 104 nicht
unmittelbar mit der Schnittstelle 108 kommunizieren, sondern über ein
an die Schnittstelle 104 angeschlossenes Lesegerät
für den ID-Token 106. Über dieses Lesegerät, wie
zum Beispiel einen so genannten Klasse 2-Chipkarten-Terminal, kann
auch die Eingabe der PIN erfolgen.
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Die
Schnittstelle 104 und ggf. das Lesegerät können
so ausgebildet sein, dass gleichzeitig die Verbindungen 101 und 103 (vgl. 1)
aufrechterhalten werden können. Beispielsweise sind in
dem Lesegerät zwei Steckplätze für die
ID-Token A und B vorgesehen oder es ist eine gleichzeitige Kommunikation mit
den ID-Token A und B über einen RF Kanal möglich.
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Die
Schnittstelle 104 und ggf. das Lesegerät können
aber auch so ausgebildet sein, dass die Verbindungen 101 und 103 (vgl. 1)
nicht gleichzeitig existieren können, sondern zu jedem
Zeitpunkt nur eine dieser Verbindungen. Beispielsweise ist in dem Lesegerät
nur ein Steckplatz für die ID-Token A und B vorgesehen.
Nach dem Lesen der Attribute A aus dem ID-Token A wird der ID-Token
A aus dem Lesegerät entfernt und dafür der ID-Token
B eingeführt, um dann die Attribute B lesen zu können.
-
Der
ID-Token B 107 ist in der hier betrachteten Ausführungsform
prinzipiell gleich oder ähnlich aufgebaut wie der ID-Token
A 106. Zur Beschreibung der einzelnen Komponenten des ID-Tokens
B 107 wird daher auf die obige Beschreibung der Komponenten
des ID-Tokens A 106 verwiesen. Im Unterschied zu dem ID
Token A kann ein Schreibzugriff in den geschützten Speicherbereich 124 über
die Verbindung B erfolgen, um die dort gespeicherten Attributwerte
mit den Schreibdaten zu aktualisieren. Hiervon ausgenommen ist der
Attributwert mit dem Unique Identifier, d. h. zum Beispiel der Fahrgestellnummer,
welcher unveränderlich ist.
-
Die
Programminstruktionen 130' und der Speicherbereich 120' können
entfallen, falls für den ID-Token 107 keine Nutzerauthentifizierung
vorgesehen ist.
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Das
ID-Provider-Computersystem 136 hat eine Netzwerk-Schnittstelle 138 zur
Kommunikation über das Netzwerk 116. Das ID-Provider-Computersystem 136 hat
ferner einen Speicher 140, in dem ein privater Schlüssel 142 des
ID-Provider-Computersystems 136 sowie das entsprechende
Zertifikat 144 gespeichert ist. Auch bei diesem Zertifikat
kann es sich beispielsweise um ein Zertifikat nach einem PKI-Standard,
wie zum Beispiel X.509 handeln.
-
Das
ID-Provider-Computersystem 136 hat ferner zumindest einen
Prozessor 145 zur Ausführung von Programminstruktionen 146 und 148.
Durch Ausführung der Programminstruktionen 146 werden die
das ID-Provider-Computersystem 136 betreffende Schritte
des kryptographischen Protokolls ausgeführt. Insgesamt
wird also das kryptographische Protokoll durch Ausführung
der Programminstruktionen 134 durch den Prozessor 128 des
ID-Tokens 106 sowie durch Ausführung der Programminstruktionen 146 durch
den Prozessor 145 des ID-Provider-Computersystems 136 implementiert.
-
Die
Programminstruktionen 148 dienen zur Implementierung der
Ende-zu-Ende-Verschlüsselung auf Seiten des ID-Provider-Computersystems 136,
beispielsweise basierend auf dem symmetrischen Schlüssel,
der anlässlich der Ausführung des kryptographischen
Protokolls zwischen dem ID-Token 106 und dem ID-Provider-Computersystem 136 vereinbart
worden ist. Prinzipiell kann jedes an sich vor bekannte Verfahren
zur Vereinbarung des symmetrischen Schlüssels für
die Ende-zu- Ende-Verschlüsselung verwendet werden, wie
zum Beispiel ein Diffie-Hellman-Schlüsselaustausch.
-
Die
Programminstruktionen 147 dienen zur Implementierung des
Protokolls für die Kommunikation über das Netzwerk 116 und
das Nutzer-Computersystem. Das ID-Provider-Computersystem 136 befindet
sich vorzugsweise in einer besonders geschützten Umgebung,
insbesondere in einem so genannten Trust-Center, sodass das ID-Provider-Computersystem 136 in
Kombination mit der Notwendigkeit der Authentifizierung des Nutzers 102 gegenüber
dem ID-Token 106 den Vertrauensanker für die Authentizität
der aus dem ID-Token 106 ausgelesenen Attribute bildet.
-
Die
Programminstruktionen 141 dienen zur Implementierung eines
Soft-Token-Generators. Zur Generierung eines Soft-Tokens wird zunächst
eine Zeitangabe mit Hilfe des Zeitgebers 151 des ID-Provider-Computersystems 136 ermittelt.
Bei dieser Zeitangabe kann es sich um die aktuelle Uhrzeit handeln,
die beispielsweise als UTC von dem Zeitgeber 151 ausgegeben
wird. Bei der Zeitangabe kann es sich auch um eine Systemzeit handeln,
insbesondere wenn der Zeitgeber 151 und ein entsprechender
Zeitgeber 153 des Dienst-Computersystems 150 miteinander
synchronisiert sind.
-
Das
Dienst-Computersystem 150 kann zur Entgegennahme einer
Dienst-Anforderung zur Initialisierung, insbesondere zur Aktualisierung
des ID-Tokens B, ausgebildet sein.
-
Das
Dienst-Computersystem 150 hat hierzu eine Netzwerk-Schnittstelle 152 zur
Verbindung mit dem Netzwerk 116. Ferner hat das Dienst-Computersystem 150 zumindest
einen Prozessor 154 zur Ausführung von Programminstruktionen 156.
Durch Ausführung der Programminstruktionen 156 werden
beispielsweise dynamische HTML-Seiten generiert, über die
der Nutzer 102 seine Dienst-Anforderung eingeben kann.
-
Der
Prozessor 154 dient ferner zur Ausführung von
Programminstruktionen 155, durch die ein Soft-Token-Prüfmodul
realisiert wird.
-
Das
Dienst-Computersystem 150 hat ferner ein ID-Provider-Modul 157 zur
Durchführung verschiedener kryptografischer Funktionen
für den Aufbau der Verbindung 103, was analog
zum Aufbau der Verbindung 101 erfolgt. Hinsichtlich der
Komponenten des ID-Provider-Moduls 157 wird daher auf die entsprechenden
Komponenten des ID-Provider-Computersystems 136 verwiesen.
Das ID-Provider-Modul 157 kann einen integralen Bestandteil
des Dienst-Computersystems 150 bilden, oder es kann sich
um ein separates Computersystem handeln, welches mit dem Dienst-Computersystem 150 über eine
lokale Verbindung gekoppelt ist.
-
Je
nach der Art der Dienst-Anforderung muss das Dienst-Computersystem 150 ein
oder mehrere Attribute des ID-Tokens 106 von dem ID-Provider
Computersystem 136 empfangen, um die Dienst-Anforderung
ausführen zu können.
-
Zur
Inanspruchnahme des von dem Dienst-Computersystem 150 zur
Verfügung gestellten Dienstes wird beispielsweise wie folgt
vorgegangen:
- 1. Authentifizierung des Nutzers 102 gegenüber dem
ID-Token 106.
Der Nutzer 102 authentifiziert
sich gegenüber dem ID-Token 106. Bei einer Implementierung
mit PIN gibt der Nutzer 102 hierzu seine PIN beispielsweise über
das Nutzer-Computersystem 100 oder einen daran angeschlossenen
Chipkarten-Terminal ein. Durch Ausführung der Programminstruktionen 130 prüft
dann der ID-Token 106 die Korrektheit der eingegebenen
PIN. Wenn die eingegebene PIN mit dem in dem geschützten Speicherbereich 120 gespeicherten
Referenzwert der PIN übereinstimmt, so gilt der Nutzer 102 als authentifiziert.
Analog kann vorgegangen werden, wenn ein biometrisches Merkmal des
Nutzers 102 zu dessen Authentifizierung verwendet wird,
wie oben beschrieben.
- 2. Authentifizierung des ID-Provider-Computersystems 136 gegenüber
dem ID-Token 106.
Hierzu wird die Verbindung 101 zwischen
dem ID-Token 106 und dem ID-Provider-Computersystem 136 über
das Nutzer-Computersystem 100 und das Netzwerk 116 hergestellt.
Beispielsweise überträgt das ID-Provider-Computersystem 136 sein
Zertifikat 144 über diese Verbindung 101 an den
ID-Token 106. Durch die Programminstruktionen 134 wird
dann eine so genannte Challenge generiert, d. h. beispielsweise
eine Zufallszahl. Diese Zufallszahl wird mit dem in dem Zertifikat 144 beinhalteten öffentlichen
Schlüssel des ID-Provider-Computersystems 136 verschlüsselt. Das
resultierende Chiffrat wird von dem ID-Token 106 über
die Verbindung an das ID-Provider-Computersystem 136 gesendet.
Das ID-Provider-Computersystem 136 entschlüsselt
das Chiffrat mit Hilfe seines privaten Schlüssels 142 und
erhält so die Zufallszahl. Die Zufallszahl sendet das ID-Provider-Computersystem 136 über die
Verbindung an den ID-Token 106 zurück. Durch Ausführung
der Programminstruktionen 134 wird dort geprüft,
ob die von dem ID-Provider-Computersystem 136 empfangene
Zufallszahl mit der ursprünglich generierten Zufallszahl, d.
h. der Challenge, übereinstimmt. Ist dies der Fall, so
gilt das ID-Provider-Computersystem 136 als gegenüber
dem ID-Token 106 authentifiziert. Die Zufallszahl kann
als symmetrischer Schlüssel für die Ende-zu-Ende
Verschlüsselung verwendet werden.
- 3. Nachdem sich der Nutzer 102 erfolgreich gegenüber
dem ID-Token 106 authentifiziert hat, und nachdem sich
das ID-Provider-Computersystem 136 erfolgreich gegenüber
dem ID-Token 106 authentifiziert hat, erhält das
ID-Provider-Computersystem 136 eine Leseberechtigung zum
Auslesen, eines, mehrerer oder aller der in dem geschützten
Speicherbereich 124 gespeicherten Attribute A. Aufgrund
eines entsprechenden Lesekommandos, welches das ID-Provider-Computersystem 136 über
die Verbindung an den ID-Token 106 sendet, werden die angeforderten
Attribute A aus dem geschützten Speicherbereich 124 ausgelesen
und durch Ausführung der Programminstruktionen 132 verschlüsselt.
Die verschlüsselten Attribute A werden über die
Verbindung an das ID-Provider-Computersystem 136 übertragen und
dort durch Ausführung der Programminstruktionen 148 entschlüsselt.
Dadurch erhält das ID-Provider-Computersystem 136 Kenntnis
der aus dem ID-Token 106 ausgelesenen Attribute.
- 4. Durch Ausführung der Programminstruktionen 141 wird
dann der erste Soft-Token generiert. Dies erfolgt beispielsweise
so, dass von dem Zeitgeber 151 die aktuelle Zeitangabe
abgefragt wird. Bei dieser Zeitangabe kann es sich um eine absolute
Zeit, beispielsweise die UTC, handeln. Zu dieser aktuellen Zeit
wird ein Wert hinzuaddiert, der der verbleibenden Zeit bis zur geplanten
Sendung des ersten Soft-Tokens von dem ID-Provider-Computersystem 136 über
das Netzwerk 116 entspricht. Falls dieser Zeitraum kurz
ist, kann dieser Schritt auch entfallen. Die Zeitangabe ist also
zumindest näherungsweise der Sendezeitpunkt des ersten
Soft-Tokens. Aus dieser Zeitangabe und den Attributen A, die aus
dem ID-Token 106 ausgelesen worden sind, wird ein Datensatz erzeugt,
der dann mit dem privaten Schlüssel 142 des ID-Provider-Computersystems 136 signiert wird,
woraus der erste Soft-Token resultiert. Der erste Soft-Token wird
dann von dem ID-Provider-Computersystem 136 entweder unmittelbar an
das Dienst-Computersystem 150 gesendet oder mittelbar über
das Nutzer-Computersystem 100, von wo aus der erste Soft-Token
an das Dienst-Computersystem 150 weitergeleitet wird, wozu
je nach Ausführungsform das Einverständnis des
Nutzers 102 erforderlich ist.
Das Dienst-Computersystem 150 kann
die Vertrauenswürdigkeit der in dem ersten Soft-Token beinhalteten
Attribute A prüfen, wozu die Programminstruktionen 155 ausgeführt
werden. Durch Ausführung der Programminstruktionen 155 wird
die Validität der Signatur des ersten Soft-Tokens geprüft.
Ferner wird geprüft, ob sich der erste Soft-Token noch
innerhalb seiner Gültigkeitszeitdauer befindet. Hierzu
wird von dem Zeitgeber 153 die aktuelle Zeit abgefragt.
Dies erfolgt beispielsweise unmittelbar beim Empfang des ersten
Soft-Tokens, sodass es sich bei dieser Zeitangabe zumindest näherungsweise
um die Empfangszeit handelt. Die Empfangszeit wird dann mit der
Zeitangabe des ersten Soft-Tokens, d. h. der Sendezeit, verglichen,
indem die Differenz zwischen beiden Zeiten gebildet wird. Wenn die
Differenz kleiner als ein vorgegebener Schwellwert ist, so befindet
sich der erste Soft-Token innerhalb seiner Gültigkeitsdauer.
Beide Bedingungen, d. h. die Validität der Signatur des Soft-Tokens
und der Empfang des Soft-Tokens innerhalb dessen Gültigkeitsdauer,
müssen erfüllt sein, damit das Dienst-Computersystem 150 die weiteren
Verarbeitungsschritte durchführen kann.
Durch den
Empfang des ersten Soft Tokens wird das Dienst-Computersystem 150 über
die aus dem ID-Token 106 ausgelesenen Attribute A in Kenntnis
gesetzt. Durch die Notwendigkeit der Authentifizierung des Nutzers 102 gegenüber dem
ID-Token 106 und der Authentifizierung des ID-Provider-Computersystems 136 gegenüber dem
ID-Token 106 ist der notwendige Vertrauensanker geschaffen,
sodass das Dienst-Computersystem 150 sicher sein kann,
dass die ihm von dem ID-Provider-Computersystem 136 mitgeteilten
Attribute des Nutzers 102 zutreffend und nicht verfälscht
sind.
Außerdem besteht auch Sicherheit darüber,
dass der erste Soft-Token tatsächlich von dem ID-Provider-Computersystem 136 empfangen
worden ist und nicht etwa eine Replay-Attacke vorliegt, wenn der
erste Soft-Token innerhalb seiner Gültigkeitsdauer empfangen
worden ist.
- 5. Zur Übertragung zumindest eines Attributs B an das
Dienst-Computersystem 150 wird analog zu den o. g. Schritte 1 bis 3 vorgegangen,
um die Verbindung 103 aufzubauen: Zunächst muss
sich der Nutzer 102 gegenüber dem ID-Token 107 authentifizieren.
Dieser Authentifizierungsschritt kann auch entfallen, wenn davon
ausgegangen wird, dass der ID-Token 107 nur dem Kraftfahrzeug 172 und
nicht dem Nutzer 102 fest zugeordnet ist, wie das bei einem
Kraftfahrzeugbrief beispielsweise der Fall ist. Das ID-Provider-Modul 157 authentifiziert
sich gegenüber dem ID-Token 107, wozu die Verbindung 103 zwischen
dem Dienst-Computersystem 105 und dem ID-Token 107 über
das Nutzer-Computersystem 100 hergestellt wird. Beispielsweise überträgt
das ID-Provider-Modul 157 sein Zertifikat 144' über
diese Verbindung 103 an den ID-Token 107. Durch
die Programminstruktionen 134' wird dann eine sogenannte
Challenge generiert, d. h. beispielsweise eine Zufallszahl. Diese
Zufallszahl wird mit dem in dem Zertifikat 144' beinhalteten öffentlichen Schlüssel
des ID-Provider-Moduls 157 verschlüsselt. Das
resultierende Chiffrat wird dann von dem ID-Token 107 über
die Verbindung 103 an das ID-Provider-Modul 157 gesendet.
Das ID-Provider-Modul 157 entschlüsselt das Chiffrat
mit Hilfe seines privaten Schlüssels 142' und
erhält so die Zufallszahl. Das ID-Provider-Modul 157 sendet diese
Zufallszahl über die Verbindung 103 an den ID-Token 107 zurück.
Durch Ausführung der Programminstruktionen 134' wird
dort geprüft, ob die von dem ID-Provider-Modul 157 empfangene
Zufallszahl mit der ursprünglich generierten Zufallszahl,
d. h. der Challenge, übereinstimmt. Ist dies der Fall,
so gilt das ID-Provider-Modul 157 als gegenüber
dem ID-Token 107 authentifiziert. Die Zufallszahl kann
als symmetrischer Schlüssel für die Ende-zu-Ende-Verschlüsselung
verwendet werden. Das ID-Provider-Modul 157 erhält
dann eine Leseberechtigung zum Auslesen eines, mehrerer oder aller
der in dem geschützten Speicherbereich 124' des
ID-Tokens 107 gespeicherten Attribute B. Aufgrund eines
entsprechenden Lesekommandos, welches das ID-Provider-Modul 157 über
die Verbindung 103 an den ID-Token 107 sendet,
werden die angeforderten Attribute B aus dem geschützten
Speicherbereich 124' ausgelesen und durch Ausführung
der Programminstruktionen 132' verschlüsselt.
Die verschlüsselten Attribute B werden über die
Verbindung 103 an das ID-Provider-Modul 157 übertragen
und dort durch Ausführung der Programminstruktionen 148' entschlüsselt.
Dadurch erhält das ID-Provider-Modul 157 Kenntnis
der aus dem ID-Token 107 ausgelesenen Attribute B.
Im
Ergebnis hat das Dienst-Computersystem 150 dann die Attribute
A und B auf sichere und vertrauenswürdige Art empfangen.
- 6. Mit Hilfe der Attribute A und B ermittelt das Dienst-Computersystem
dann die Daten, die in den ID-Token B zum Beispiel zur Aktualisierung oder
Initialisierung von einem der in dem geschützten Bereich 124' gespeicherten
Attributwerte dienen sollen. Wenn der ID-Token B zum Beispiel einem
Kraftfahrzeug 172 zugeordnet ist und es sich bei dem Dienst-Computersystem 150 um eine
Online-Kfz-Meldebehörde handelt, kann das Dienst-Computersystem
das aktuelle amtliche Kennzeichen des Kraftfahrzeugs 172 ermitteln,
indem es mit Hilfe der Attribute A und/oder B auf eine Datenbank 174 zugreift,
welche mit dem Dienst-Computersystem 150 verbunden ist.
Dies kann so erfolgen, dass durch Ausführung der Programminstruktionen 156 mit
Hilfe der Attribute A und/oder B eine Datenbankabfrage der Datenbank 174 durchgeführt
wird, um das dort gespeicherte aktuelle Kfz-Kennzeichen abzurufen.
Das Dienst-Computersystem signiert dann die Daten mit Hilfe des
ID-Provider Moduls 157 und sendet die signierten Daten über
die Verbindung 103 mit einem Schreibkommando an den ID-Token 107, beispielsweise
um den Attributwert des amtlichen Kennzeichens, der in dem geschützten
Speicherbereich 124' des ID-Tokens B gespeichert ist, zu aktualisieren.
Vorzugsweise prüft der ID-Token 107 die hierfür
erforderliche Schreibberechtigung des ID-Provider Moduls 157 und
zwar anhand des Zertifikats 144'.
-
Je
nach Ausführungsform kann die Reihenfolge der Authentifizierung
unterschiedlich sein. Beispielsweise kann vorgesehen sein, dass
sich zunächst der Nutzer 102 gegenüber
dem ID-Token 106 authentifizieren muss und nachfolgend
das ID-Provider-Computersystem 136. Es ist aber grundsätzlich auch
möglich, dass sich zunächst das ID-Provider-Computersystem 136 gegenüber
dem ID-Token 106 authentifizieren muss und erst nachfolgend
der Nutzer 102.
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In
dem ersten Fall ist der ID-Token 106 beispielsweise so
ausgebildet, dass er nur durch Eingabe einer korrekten PIN oder
eines korrekten biometrischen Merkmals durch den Nutzer 102 freigeschaltet
wird. Erst diese Freischaltung ermöglicht den Start der
Programminstruktionen 132 und 134 und damit die
Authentifizierung des ID-Provider-Computersystems 136.
-
Im
zweiten Fall ist ein Start der Programminstruktionen 132 und 134 auch
bereits möglich, wenn sich der Nutzer 102 noch
nicht gegenüber dem ID-Token 106 authentifiziert
hat. In diesem Fall sind beispielsweise die Programminstruktionen 134 so
ausgebildet, dass das ID-Provider-Computersystem 136 erst
dann einen Lesezugriff auf den geschützten Speicherbereich 124 zum
Auslesen eines oder mehrerer der Attribute durchführen
kann, nachdem von den Programminstruktionen 130 die erfolgreiche
Authentifizierung auch des Nutzers 102 signalisiert worden
ist.
-
Von
besonderem Vorteil ist die Nutzbarmachung der ID-Token 106 und 107 für
zum Beispiel E-Government-Anwendungen, und zwar medienbruchfrei
und rechtssicher aufgrund des durch die Notwendigkeit der Authentifizierung
des Nutzers 102 und des ID-Provider-Computersystems 136 gegenüber
dem ID-Token 106 gebildeten Vertrauensankers. Von besonderem
Vorteil ist ferner, dass eine zentrale Speicherung der Attribute
verschiedener Nutzer 102 nicht erforderlich ist, sodass
die im Stand der Technik bestehenden Datenschutzprobleme hiermit
gelöst sind. Was die Bequemlichkeit der Anwendung des Verfahrens
betrifft, ist von besonderem Vorteil, dass eine vorherige Registrierung
des Nutzers 102 zur Inanspruchnahme des ID-Provider-Computersystems 136 nicht
erforderlich ist.
-
Die 2 zeigt
eine Ausführungsform eines erfindungsgemäßen
Verfahrens. In dem Schritt 200 wird eine Dienst-Anforderung
von dem Nutzer-Computersystem an das Dienst-Computersystem gesendet.
Beispielsweise startet der Nutzer hierzu einen Internet-Browser
des Nutzer-Computersystems und gibt eine URL zum Aufruf einer Webseite
des Dienst-Computersystems ein. In die aufgerufene Webseite gibt
der Nutzer dann seine Dienst-Anforderung ein, zum Beispiel zur Aktualisierung
seines ID-Tokens B.
-
Für
diese Aktualisierung ist es erforderlich, dass zunächst
zwischen dem ID-Token A und dem ID-Provider (vgl. ID-Provider Computersystem 136 in der
Ausführungsform der 1) eine
Verbindung A und dann zwischen dem ID-Token B und dem ID-Provider
Modul des Dienst-Computersystems eine Verbindung B aufgebaut wird.
-
In
der hier betrachteten Ausführungsform erfolgt der Aufbau
der Verbindungen A und B also sequenziell, wobei beispielsweise
zunächst die Verbindung A aufgebaut wird. Hierzu wird in
dem Schritt 201 das aktuell verwendete ID-Token gleich
dem ID-Token A gesetzt.
-
In
dem Schritt 202 spezifiziert das Dienst-Computersystem 150 daraufhin
ein oder mehrere Attribute, welche es benötigt, um die
Berechtigung des Nutzers für die Dienst-Anforderung zu
prüfen. Insbesondere kann das Dienst- Computersystem solche
Attribute spezifizieren, welche die digitale Identität
des Nutzers 102 bestimmen. Diese Spezifizierung der Attribute
durch das Dienst-Computersystem 150 kann fest vorgegeben
sein oder je nach der Dienst-Anforderung im Einzelfall durch das Dienst-Computersystem 150 anhand
vorgegebener Regeln bestimmt werden.
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In
dem Schritt 204 wird die Attributspezifikation, d. h. die
in dem Schritt 202 erfolgte Spezifizierung der ein oder
mehreren der Attribute, von dem Dienst-Computersystem an das ID-Provider-Computersystem übertragen,
und zwar entweder direkt oder über das Nutzer-Computersystem.
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Um
dem ID-Provider-Computersystem die Möglichkeit zu geben,
Attribute aus seinem ID-Token auszulesen, authentifiziert sich der
Nutzer in dem Schritt 206 gegenüber dem ID-Token.
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In
dem Schritt 208 wird eine Verbindung zwischen dem ID-Token
und dem ID-Provider-Computersystem aufgebaut. Hierbei handelt es
sich vorzugsweise um eine gesicherte Verbindung, beispielsweise
nach einem so genannten Secure Messaging-Verfahren.
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In
dem Schritt 210 erfolgt zumindest eine Authentifizierung
des ID-Provider-Computersystems gegenüber dem ID-Token über
die in dem Schritt 208 aufgebaute Verbindung. Zusätzlich
kann eine Authentifizierung auch des ID-Tokens gegenüber
dem ID-Provider-Computersystem vorgesehen sein.
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Nachdem
sowohl der Nutzer als auch das ID-Provider-Computersystem erfolgreich
gegenüber dem ID-Token authentifiziert worden sind, erhält
das ID-Provider-Computersystem von dem ID-Token die Zugriffsberechtigung
zum Auslesen der Attribute. In dem Schritt 212 sendet das
ID-Provider-Computersystem ein oder mehrere Lesekommandos zum Auslesen
der gemäß Attributspezifikation erforderlichen Attribute
aus dem ID-Token. Die Attribute werden dann mittels Ende-zu-Ende-Verschlüsselung über die
gesicherte Verbindung an das ID-Provider-Computersystem übertragen
und dort entschlüsselt.
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In
dem Schritt 214 generiert das ID-Provider-Computersystem
den ersten Soft-Token. Dies kann so erfolgen, dass zunächst
eine Zeitangabe ermittelt wird. Durch die Zeitangabe kann der Sendezeitpunkt
für die Versendung des ersten Soft-Tokens oder dessen maximale
Gültigkeitsdauer spezifiziert sein. Der erste Soft-Token
wird generiert, indem die in dem vorausgegangenen Schritt 212 ausgelesenen Attributwerte
und die Zeitangabe zu einem Datensatz zusammengefasst und signiert
werden. In dem Schritt 216 sendet das ID-Provider-Computersystem den
ersten Soft-Token über das Netzwerk an das Dienst-Computersystem.
Der erste Soft-Token erreicht das Dienst-Computersystem entweder
direkt oder über das Nutzer-Computersystem.
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Im
letzteren Fall kann der Nutzer die Möglichkeit haben, die
signierten Attributwerte zur Kenntnis zu nehmen und/oder durch weitere
Daten zu ergänzen. Es kann vorgesehen sein, dass die signierten
Attributwerte gegebenenfalls mit den ergänzten Daten erst
nach Freigabe durch den Nutzer von dem Nutzer-Computersystem an
das Dienst-Computersystem weitergeleitet werden. Hierdurch ist größtmögliche
Transparenz für den Nutzer hinsichtlich der von dem ID-Provider-Computersystem
an das Dienst-Computersystem gesendeten Attribute hergestellt.
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Danach
wird in dem Schritt 218 der aktuell verarbeitete ID-Token
gleich den ID-Token B gesetzt und die Ablaufsteuerung geht zu dem
Schritt 208 zurück, der dann aber bezüglich
des ID-Provider Moduls der Dienst-Computersystems durchgeführt
wird. Die nachfolgenden Schritte 210 und 212 werden
im zweiten Durchgang ebenfalls bezüglich des ID-Provider-Moduls
durchgeführt.
-
In
dem Schritt 214 kann das ID-Provider-Modul einen zweiten
Soft-Token generieren, der prinzipiell gleich wie der erste Soft-Token
aufgebaut ist. Der zweite Soft-Token wird durch Signierung eines
Datensatzes generiert, welcher die Attribute B und eine Zeitangabe
beinhaltet. Diese Zeitangabe ist beispielsweise wiederum eine Spezifizierung
der Sendezeit des zweiten Soft-Tokens von dem Dienst-Computersystem
an das Nutzer-Computersystem oder die Spezifizierung einer maximalen
Gültigkeit. In dem Schritt 216 wird der zweite
Soft-Token von dem ID- Provider-Modul 157 über
das Netzwerk 116 an das Nutzer-Computersystem gesendet,
von wo aus der zweite Soft-Token nach Genehmigung durch den Nutzer 102 an
das Dienst-Computersystem zurückgesendet wird. Auf diese
Art und Weise hat der Nutzer auch bezüglich der Attribute
B eine Kontrollmöglichkeit.
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In
einer alternativen Ausführungsform können die
Schritte 214 und 216 in dem zweiten Durchgang
aber auch entfallen.
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Nachdem
das Dienst-Computersystem die Attribute A und B empfangen hat, wird
in dem Schritt 217 von dem Dienst-Computersystem geprüft,
ob der erste Soft-Token während seiner Gültigkeit
von dem Dienst-Computersystem empfangen worden ist. Hierzu kann
so vorgegangen werden, dass das Dienst-Computersystem den ersten
Soft-Token bei seinem Empfang mit einem Zeitstempel versieht. Dieser
Zeitstempel, d. h. die Empfangszeit, wird mit der Zeitangabe des
ersten Soft-Tokens, d. h. der Sendezeit, verglichen, indem die Differenz
gebildet wird. Wenn diese Differenz größer als
ein vorgegebener Schwellwert ist, so wird der Vorgang in dem Schritt 219 abgebrochen.
Im gegenteiligen Fall wird danach der Schritt 220 ausgeführt.
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Bei
einer Ausführungsform mit zweitem Soft-Token wird die Prüfung
in dem Schritt 217 vorzugsweise auch bezüglich
des zweiten Soft-Tokens durchgeführt, wobei hier die Differenz
zwischen der Sendezeit des zweiten Soft-Tokens von dem Dienst-Computersystem
und der Empfangszeit des Empfangs des zweiten Soft-Tokens von dem
Nutzer-Computersystem durch das Dienst-Computersystem berechnet
und mit dem vorgegebenen Schwellwert verglichen wird.
-
In
dem Schritt 220 ermittelt dann das Dienst-Computersystem
anhand der Attribute A und/oder B die Daten für die Aktualisierung
oder Initialisierung des ID-Tokens B. Dies kann so erfolgen, dass
das Dienst-Computersystem diese Daten generiert, aus einer Datenbank
abfragt oder die Datenbank zum Zugriff durch das ID-Provider-Computersystem
zum Auslesen dieser Daten über das Netzwerk freigibt.
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Anschließend
schreibt das ID-Provider-Modul die Daten in dem Schritt 226 in
den ID-Token B über die Verbindung B. Hierzu kann es erforderlich sein,
dass die Verbindung B erneut aufgebaut wird.
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Die 3 zeigt
eine weitere Ausführungsform eines erfindungsgemäßen
Verfahrens. Durch eine Nutzereingabe eines Nutzers 102 in
ein Nutzer-Computersystem 100 spezifiziert der Nutzer 102 einen
Dienst eines Dienst-Computersystems, welchen er oder sie in Anspruch
nehmen möchte. Dies erfolgt beispielsweise durch Aufruf
einer Internetseite des Dienst-Computersystems und einer Auswahl
eines der dort angebotenen Dienste. Die Dienst-Anforderung des Nutzers 102 wird
von dem Nutzer-Computersystem 100 an das Dienst-Computersystem 150 übertragen.
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Beispielsweise
beinhaltet das Dienst-Computersystem 150 einen Web Service 176,
insbesondere nach einer von W3C spezifizierten Web Services Architecture.
Der Web Service 176 dient als Schnittstelle des Dienst-Computersystem 150 gegenüber
dem Nutzer-Computersystem 100 und/oder dem ID-Provider
Computersystem 136.
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Das
Dienst-Computersystem 150 antwortet auf die Dienst-Anforderung
mit einer Attributspezifizierung A, d. h. beispielsweise einer Liste
von Attributnamen der erforderlichen Attribute A. Nach Empfang der
Attributspezifizierung A fordert das Nutzer-Computersystem 100 den
Nutzer 102, beispielsweise durch eine Eingabeaufforderung,
zur Authentifizierung gegenüber dem ID-Token 106 auf.
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Der
Nutzer 102 authentifiziert sich daraufhin gegenüber
dem ID-Token 106, beispielsweise durch Eingabe seiner PIN.
Nach erfolgreicher Authentifizierung wird die Attributspezifizierung
A von dem Nutzer-Computersystem 100 an ein ID-Provider-Computersystem 136 weitergeleitet.
Hierzu wird die Verbindung A aufgebaut. Das ID-Provider-Computersystem 136 authentifiziert
sich gegenüber dem ID-Token 106 und richtet eine
Leseanforderung zum Lesen der Attribute A gemäß der
Attributspezifizierung A an den ID-Token 106.
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Unter
der Voraussetzung der vorherigen erfolgreichen Authentifizierung
des Nutzers 102 und des ID-Provider-Computersystems 136 antwortet
der ID-Token 106 auf die Leseanforderung mit den gewünschten
Attributen A. Das ID-Provider-Computersystem 136 generiert
darauf hin den ersten Soft Token A mit den Attributen A und einer
Zeitangabe, z. B. des Sendezeitpunkts des ersten Soft Tokens oder der
Gültigkeitsdauer. Das ID-Provider-Computersystem 136 sendet
dann den ersten Soft-Token an das Nutzer-Computersystem 100.
Nach Freigabe durch den Nutzer 102 wird der erste Soft
Token dann an das Dienst-Computersystem 150 übertragen.
Das Dienst-Computersystem 150 kann dann die Validität der
Signatur des ersten Soft-Token prüfen und ob der erste
Soft-Token innerhalb seiner Gültigkeit von dem Dienst-Computersystem 150 empfangen
worden ist. Nach Durchführung dieser Teilsequenz 178 hat
das Dienst-Computersystem 150 dann also die Attribute A
empfangen.
-
Die
nachfolgende Teilsequenz 178' zum Lesen der Attribute B
kann in analoger Art und Weise durchgeführt werden:
Das
Dienst-Computersystem 150 antwortet auf den Empfang der
Attribute A mit einer Attributspezifizierung B, d. h. beispielsweise
einer Liste von Attributnamen der erforderlichen Attribute B. Nach
Empfang der Attributspezifizierung B fordert das Nutzer-Computersystem 100 den
Nutzer 102, beispielsweise durch eine Eingabeaufforderung,
zur Authentifizierung gegenüber dem ID-Token 107 auf.
Die Authentifizierung des Nutzers 102 gegenüber
dem ID-Token 107 kann aber auch entfallen, wenn man davon
ausgeht, dass der ID-Token 107 dem Kraftfahrzeug 172 und
nicht primär dem Nutzer 102 zugeordnet ist.
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Die
Attributspezifizierung B wird von dem Nutzer-Computersystem 100 über
den Web Service 176 an das ID-Provider Modul 180 weitergeleitet. Hierzu
wird die Verbindung B aufgebaut. Das ID-Provider Modul 180 authentifiziert
sich gegenüber dem ID-Token 107 und richtet eine
Leseanforderung zum Lesen der Attribute B gemäß der
Attributspezifizierung B an den ID-Token 107.
-
Der
ID-Token 107 antwortet auf die Leseanforderung mit den
gewünschten Attributen B. Das ID-Provider Modul 180 generiert
darauf hin den zweiten Soft Token B mit den Attributen B und einer
Zeitangabe, z. B. des Sendezeitpunkts des zweiten Soft Tokens oder
der Gültigkeitsdauer. Das ID-Provider Modul 180 sendet
dann den zweiten Soft-Token an das Nutzer-Computersystem 100.
Nach Freigabe durch den Nutzer 102 wird der zweite Soft
Token dann an das Dienst-Computersystem 150 übertragen.
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Das
Dienst-Computersystem 150 kann dann die Validität
der Signatur des zweiten Soft-Token prüfen und ob der zweite
Soft-Token innerhalb seiner Gültigkeit von dem Dienst-Computersystem 150 empfangen
worden ist. Nach Durchführung dieser Teilsequenz 178 hat
das Dienst-Computersystem 150 dann also auch die Attribute
B empfangen.
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Das
Dienst-Computersystem 150 verwendet dann die Attribute
A und/oder B zur Ermittlung der aktualisierten oder initialen Attributwerte
zum Schreiben in den ID-Token B.
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Dies
kann so erfolgen, dass mit Hilfe der Attribute A und/oder B eine
Datenbankabfrage der Datenbank 174 durchgeführt
wird. Die in der Datenbank 174 durch die Datenbankabfrage
identifizierten Datenbankeinträge, die die in den ID-Token
B zu schreibenden Daten beinhalten, werden zur Generierung eines
Datensatzes verwendet. Der Datensatz kann insbesondere auch Attribute
A beinhalten. Dieser Datensatz wird dann über die Verbindung
B in den ID-Token 107 geschrieben.
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Vorzugsweise
wird der Datensatz in Form eines dritten Soft-Tokens von dem Dienst-Computersystem 150 an
den ID-Token B gesendet.
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Der
dritte Soft-Token kann neben dem Datensatz wiederum eine Zeitangabe
beinhalten, so wie das auch für die ersten und zweiten
Soft-Token der Fall ist. Bei der Zeitangabe kann es sich um die
Spezifizierung einer Sendezeit oder einer Gültigkeitsdauer
des dritten Soft-Tokens handeln. Der ID-Token B kann die Validität
der Signatur des dritten Soft-Tokens prüfen und, ob der
dritte Soft-Token noch gültig ist, d. h. je nach Ausführungsform,
ob der dritte Soft-Token von dem ID-Token B zu einem Empfangszeitpunkt
empfangen worden ist, der nicht mehr als einen vorgegebenen Schwellwert
von dem Sendezeitpunkt beabstandet ist, oder ob der dritte Soft-Token
innerhalb seiner spezifizierten Gültigkeitsdauer von dem
ID-Token B empfangen worden ist. Nachdem diese Prüfungen
von dem ID-Token B erfolgreich durchgeführt worden sind,
akzeptiert der ID-Token B den dritten Soft-Token und der mit dem
dritten Soft-Token empfangene Datensatz wird in den Speicherbereich 124' (vgl. 1)
des ID-Tokens B geschrieben, um die dort gespeicherten Attributwerte zu
aktualisieren oder zu initialisieren.
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Die 4 zeigt
eine alternative Ausführungsform. Die Teilsequenz 178 kann
identisch ausgebildet sein wie in der Ausführungsform der 3. Die
Teilsequenz 178' unterscheidet sich von der Teilsequenz 178' in
der Ausführungsform der 3 dadurch,
dass kein zweiter Soft-Token B generiert wird, sondern dass, nachdem
das ID-Provider-Modul 180 die Attribute B empfangen hat,
diese unmittelbar an den Webservice 176 innerhalb des Dienst-Computersystems 150 kommuniziert
werden.
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In
der Ausführungsform der 5 ist das Nutzer-Computersystem 100 als
Client-Computer ausgebildet. Bei dem ID-Token A 106 handelt
es sich hier um einen elektronischen Personalausweis „ePA”.
Bei dem ID-Token B 107 handelt es sich um ein elektronisches
Kraftfahrzeugdokument, wie zum Beispiel einen elektronischen Fahrzeugbrief
oder einen elektronischen Fahrzeugschein „eKFZ”.
Der Webservice 176 ist hier als Zulassungsdienst ausgebildet,
d. h. der Webservice stellt verschiedene Dienste für die
Online-Anmeldung oder Ummeldung von Kraftfahrzeugen zur Verfügung.
Der Webservice 176 und das ID-Provider-Modul 180,
d. h. der „KFZ-ID-Provider” sowie auch die Datenbank 174 gehören
zu demselben Dienst-Computersystem 150.
-
Zur
Aktualisierung des ID-Tokens 107, zum Beispiel mit einem
neuen amtlichen Kennzeichen, wird wie folgt vorgegangen:
- 1. Der Nutzer 102 ruft von seinem
Nutzer-Computersystem 100 mit Hilfe einer Dienstanforderung einen
von dem Webservice 176 zur Verfügung gestellten
Dienst auf.
- 2. Der Webservice 176 antwortet auf diese Dienstanforderung
mit einer Authentifizierungsanfrage, d. h. der Webservice 106 spezifiziert
diejenigen Attribute A mit Hilfe einer Attributspezifizierung A,
welche er bezüglich des Nutzers 102 benötigt.
Diese Authentifizierungsanfrage wird von dem Webservice 176 an
das Nutzer-Computersystem 100 gesendet. Außerdem
sendet der Webservice 176 an das Nutzer-Computersystem 100 eine
Information, wonach nach dem Auslesen der Attribute A und deren Übertragung
an den ID-Provider 136 die Verbindung A abgebrochen werden
kann.
- 3. Von dem Nutzer-Computersystem 100 wird eine Anfrage
zur Benutzer-ID-Betätigung an den ID-Provider 136 gesendet.
Diese Anfrage beinhaltet die Attributspezifizierung A, d. h. eine
Spezifizierung der Attribute A, die aus dem ID-Token 106 ausgelesen
werden sollen. Ferner wird von dem Nutzer-Computersystem 100 an
das ID-Provider-Computersystem 136 die Information gesendet,
wonach die mit dem ID-Token 106 aufzubauende Verbindung
A nach Abfrage der Attribute A aus dem ID-Token 106 abgebrochen
werden soll.
- 4. Zwischen dem ID-Provider-Computersystem 136 und
dem ID-Token 106 wird dann die Verbindung A aufgebaut und
das ID-Provider-Computersystem 136 liest die Attribute
A aus dem ID-Token A aus. Nach dem Auslesen der Attribute A wird
die Verbindung abgebrochen.
- 5. Das ID-Provider-Computersystem 136 sendet die Attribute
A an das Nutzer-Computersystem 100 als Antwort auf die
Anfrage Schritts 3.
- 6. Das Nutzer-Computersystem 100 sendet die Attribute
A an den Webservice 176 als Antwort auf die Authentifizierungsanfrage
des Schritts 2.
- 7. Der Webservice 176 sendet eine Authentifizierungsanfrage
bezüglich der Attribute B an das Nutzer-Computersystem 100,
d. h. bezüglich solcher Attribu te B, die in dem ID-Token 107 gespeichert
sind. Die Authentifizierungsanfrage beinhaltet also eine Attributspezifizierung
der Attribute B.
- 8. Das Nutzer-Computersystem 100 sendet eine Anfrage
für eine Kraftfahrzeug-ID-Bestätigung an das ID-Provider-Modul 180,
d. h. eine Anfrage zur Lieferung der Attribute B, so wie sie in
der mit der Authentifizierungsanfrage des Schritts 7 empfangenen
Attributspezifizierung B spezifiziert sind.
- 9. Das ID-Provider-Modul 180 baut die Verbindung B
mit dem ID-Token 107 auf und liest hierüber die
Attribute B aus. Nach dem Auslesen der Attribute B kann die Verbindung
B je nach Ausführungsform bestehen bleiben oder getrennt
werden.
- 10. Als Antwort auf die Anfrage des Schritts 8 sendet
das ID-Provider-Modul 180 an das Nutzer-Computersystem 100 die
Attribute B.
- 11. Als Antwort auf die Authentifizierungsanfrage des Schritts 7 sendet
das Nutzer-Computersystem 100 die Attribute B an den Webservice 176.
- 12. Der Webservice 176 generiert einen Soft-Token mit
zumindest den Attributen B oder den Attributen A und B und einer
Zeitangabe, wie zum Beispiel der Sendezeit oder einer Gültigkeitsdauer. Dieser
Soft-Token wird von dem Webservice 176 an das Nutzer-Computersystem 100 gesendet.
- 13. Nach Freigabe durch den Nutzer wird der Soft-Token von dem
Nutzer-Computersystem 100 an das ID-Provider-Modul 180 weitergeleitet.
- 14. Das ID-Provider-Modul 180 prüft die Validität des
Soft-Tokens hinsichtlich der Validität der Signatur und
hinsichtlich des Empfangszeitpunkts des Soft-Tokens bei dem Dienst-Computersystem 150 anhand
der in dem Soft-Token beinhalteten Zeitangabe. Wenn der Soft-Token
in Ordnung ist, führt das ID-Provider-Modul 180 eine
Datenbankabfrage in der Datenbank 174 durch, wobei die
Attribute A und/oder B als Suchkriterien verwendet werden. Aus den
durch die Datenbankabfrage ermittelten Daten, den Attributen A und/oder
B generiert das ID-Provider-Modul 180 einen Datensatz,
den das ID-Provider-Modul 180 über die Verbindung
B in den ID-Token B schreibt.
- 15. In diesem Schritt erhält das Nutzer-Computersystem 100 eine
Bestätigung von dem ID-Provider-Modul 180, wonach
das Schreiben der Daten in den ID-Token B erfolgt ist.
- 16. Diese Bestätigung leitet das Nutzer-Computersystem 100 an
den Webservice 176 weiter.
-
Die
Kommunikation zwischen dem Dienst-Computersystem 150 und
dem Nutzer-Computersystem 100 kann als SSL-Session mit
starkem Schlüssel, zum Beispiel einem elliptische Kurven(EC)-Schlüssel,
ausgeprägt sein.
-
- 100
- Nutzer-Computersystem
- 101
- Verbindung
A
- 102
- Nutzer
- 103
- Verbindung
B
- 104
- Schnittstelle
- 106
- ID-Token
- 107
- ID-Token
- 108
- Schnittstelle
- 110
- Prozessor
- 112
- Programminstruktionen
- 114
- Netzwerk-Schnittstelle
- 116
- Netzwerk
- 118
- elektronischer
Speicher
- 120
- geschützter
Speicherbereich
- 122
- geschützter
Speicherbereich
- 124
- geschützter
Speicherbereich
- 126
- Speicherbereich
- 128
- Prozessor
- 130
- Programminstruktionen
- 131
- Programminstruktionen
- 132
- Programminstruktionen
- 134
- Programminstruktionen
- 136
- ID-Provider-Computersystem
- 138
- Netzwerk-Schnittstelle
- 140
- Speicher
- 141
- Programminstruktionen
- 142
- privater
Schlüssel
- 144
- Zertifikat
- 145
- Prozessor
- 146
- Programminstruktionen
- 147
- Programminstruktionen
- 148
- Programminstruktionen
- 149
- Programminstruktionen
- 150
- Dienst-Computersystem
- 151
- Zeitgeber
- 152
- Netzwerk-Schnittstelle
- 153
- Zeitgeber
- 154
- Prozessor
- 155
- Programminstruktionen
- 156
- Programminstruktionen
- 157
- ID
Provider Modul
- 172
- Kraftfahrzeug
- 174
- Datenbank
- 176
- Webservice
- 178
- Teilsequenz
- 180
- Komponente
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
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Zitierte Patentliteratur
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- - US 2007/0294431
A1 [0004]
- - DE 2008000067 [0005]
- - DE 2008042262 [0006]
- - US 2003/0023858 A1 [0007]